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Das Magazin der Kurhaus- und Tusculum Wohnresidenzen Leben in unseren Häusern | Termine + Mehr 23. Jahrgang, Dezember 2017 / Januar 2018 Kur T‘s KURHAUS AM PARK und WOHNEN AM KURHAUS Hennefer Weihnachtsmarkt am 02. und 03.12.2017 HAUS TUSCULUM und WOHNEN AM MARKT Weihnachtsmarkt Neunkirchen-Seelscheid am 16. und 17.12.2017 Weihnachten mag nach den unmittelbaren Kriegsjahren vielleicht noch ein reines „Fest der Liebe und Be- sinnung” gewesen sein. Aber schon schnell schlich sich der alljährliche „Konsumrausch” ein. Die Wirtschaft boomte und hatte 1955 in Westdeutschland mit 10,5 Prozent Zuwachs ihren Höhepunkt erreicht. Eine Zeitreise durch die 50er Jahre

KurT‘s - tusculumwohnresidenzen.de · set mit spangenschuhen an. Die freien stunden ver-brachten die jungen leute in Milchbars oder Eiscafés, wo sie mit ihrem taschengeld die Jukebox

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D a s M a g a z i n d e r K u r h a u s - u n d T u s c u l u m W o h n r e s i d e n z e n

L e b e n i n u n s e r e n H ä u s e r n | T e r m i n e + M e h r

2 3 . J a h r g a n g , D e z e m b e r 2 0 1 7 / J a n u a r 2 0 1 8

KurT‘sKurhaus am ParK

und

Wohnen am Kurhaus

hennefer Weihnachtsmarkt

am 02. und 03.12.2017

haus Tusculum

und Wohnen am marKT

Weihnachtsmarkt

neunkirchen-seelscheid

am 16. und 17.12.2017

Weihnachten mag nach den unmittelbaren Kriegsjahren vielleicht noch ein reines „Fest der Liebe und Be-sinnung” gewesen sein. Aber schon schnell schlich sich der alljährliche „Konsumrausch” ein. Die Wirtschaft boomte und hatte 1955 in Westdeutschland mit 10,5 Prozent Zuwachs ihren Höhepunkt erreicht.

Eine Zeit reise

durch die 50er Jahre

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Inhalt | 2

Das Magazin der Kurhaus- und Tusculum Wohnresidenzen

Fröhliche Weihnacht überall

13

Das Sonnenschein-stündchen

17

Ansprechende Aquarelle 20 in der Parkgalerie

Aktion „Zeitreise 21durch die 50er Jahre“

Mitarbeiterjubiläen- Brigitte Gebhardt 23- Alfred Reuter 23- Gisela Bonczyk 24

Abschied nach vielen Jahren 26

Konzert „Vierklang“ 28im Atrium

EDItoRIAl

Weihnachtsgrüße 4

unsER thEMA

Eine Zeitreise 5durch die 50er Jahre

lEBEn In unsEREn häusERn

Fröhliche Weihnacht überall 13

Das sonnenscheinstündchen 17

Endlich geschafft! 19

Bolas navideñas by Kris de Curtis | cc-by-sa-3.0

Das Magazin der Kurhaus- und Tusculum Wohnresidenzen KurT‘s inhalT im Dezember/Januar

Ansprechende Aquarel le in der Parkgaler ie

20Endl ich geschafft!

19AKtuEllE tERMInEtermine in unseren häusern 29

EhREnAMt Etwas für andere zu tun, 31ist leichter als sie denken!

JuBIläEn 31

Kontaktadressen 32unserer vier Einrichtungen

tERMInE IM DEZEMBER/JAnuAR

hAus tusCuluM Veranstaltungsangebote 32im haus tusculum

WohnEn AM KuRhAus Ver anstaltungsangebote 33im Wohnen am Kurhaus

KuRhAus AM PARK Ver anstaltungsangebote 33im Kurhaus am Park

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Weihnachtsgrüße | 4

team der

tusculum

Wohnresidenzen

team der

Kurhaus

Wohnresidenzen

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 5

Eine Zeitreise durch die 50er Jahre

Weihnachten mag nach den unmittelbaren

Kriegsjahren vielleicht noch ein reines „Fest der

liebe und Besinnung” gewesen sein. Aber schon

schnell schlich sich der alljährliche „Konsumrausch“

ein. Die Wirtschaft boomte und hatte 1955 in West-

deutschland mit 10,5 Prozent Zuwachs ihren höhe-

punkt erreicht.

Wir wollen sie heute auf eine Zeitreise durch die

50er Jahre mitnehmen. Diejenigen von Ihnen, die

diese Zeit miterlebt haben, werden viele altbekann-

te, vielleicht auch liebgewonnene Details entdecken.

nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele städte

in Deutschland zum großen teil zerstört. Die Männer

waren im Krieg als soldaten eingezogen worden und

entweder gefallen, vermisst oder als Kriegsversehrte

zurückgekehrt. Damit lastete die Arbeit auf den Frau-

en. sie mussten die trümmer beseitigen und für einen

neuanfang sorgen. Es gab viel zu tun für wenige Ar-

beitskräfte.

Anfang der 50er Jahre arbeitete etwa noch jede

vierte Frau halbtags oder ganztags. Die Kinder saßen

oft mit über vierzig anderen Kindern zusammen in der

schule und wurden von einem lehrer unterrichtet.

nach dem unterricht waren sie sich dann selbst über-

lassen. Davon kommt auch der berühmte Ausdruck

„schlüsselkind“. sie lernten früh, selbständig zu sein.

In ihrer Freizeit waren sie meist draußen und vergnüg-

ten sich mit Renn-, hüpf- und Fangspielen wie Räuber

und Gendarm, Gummitwist, Fußball und Blinde Kuh.

Bei schlechtem Wetter wurde drinnen mit schuco-

Autos, schildkröt- oder steiff-Puppen und holz- oder

legosteinen gespielt. Besonders beliebt waren Gesell-

schaftsspiele für die ganze Familie. Das Maskottchen

der Programmzeitschrift hörzu, Mecki, der Igel, wurde

zur lieblingsfigur.

In der Möbelindustrie gab es einerseits grafische

Formen mit nierentischchen, schalensesseln mit fili-

granen Füßchen und tütenlampen sowie andererseits

den „Gelsenkirchener Barock“ mit wuchtigen schrän-

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KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre l 6

ken und Vitrinen, in denen reichlich Platz für nippes

war. Die neue luxusversion des Plattenspielers konnte

automatisch bis zu zehn schallplatten abspielen.

Anfang der 50er kamen die ersten neuen Autos auf

den Markt: der lloyd 300, besser bekannt als „leuko-

plastbomber“ für rund 3.400 DM und der VW-Käfer

für rund 4.400 DM. Der Reiselust stand nichts mehr

im Wege. Die beliebteste Art, die Ferien zu verbringen,

hieß Zelturlaub. Geschlafen wurde auf der luftmatrat-

ze, das Essen kam vom Grill oder Campingkocher. Be-

liebte urlaubsziele waren der Rhein, der schwarzwald,

tirol und bald auch Italien.

schon 1951 änderte sich das Bild der Frau. In der

DDR waren Frauen begehrte Arbeitskräfte und wurden

im Rahmen des Fünfjahresplanes sogar speziell in In-

dustrieberufen ausgebildet. Deren Kinder waren meist

ganze oder halbe tage in der Krippe untergebracht. In

Westdeutschland dagegen wurde das Bild der Frau als

hausfrau und Mutter propagiert.

Das Fernsehen setzte sich durch. Ein Fernsehgerät

kostete etwa 1.000 DM und wurde gehegt und ge-

pflegt. Man traf sich in haushalten, die schon einen

Fernseher angeschafft hatten und schaute gemeinsam

das Abendprogramm.

Die lieblingslektüre im Jahre 1953 waren Comics

und Bücher wie: Fix und Foxi, Micky Maus, lurchi,

© lloyd lP 400, Bj. 1955 by lothar spurzem | cc-by-sa-3

© VW type 1 by Eric shea | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre | 7

und Piccolo-hefte. Die Erstausgabe des Playboy — mit

Marilyn Monroe auf dem titelbild — erschien, was die

Jugend erfreute, die Eltern dafür überhaupt nicht.

Die Wirtschaft boomte im Westen der Republik und

plötzlich gab es mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer.

„Gastarbeiter“ aus Italien, Griechenland, spanien und

anderen ländern kamen zum Arbeiten in die BRD. Vie-

le blieben auf Dauer und holten ihre Familien nach.

Dadurch gab es bald Pizza und Gyros in Deutschland.

Die meisten Fußballbegeisterten können sich noch

an den 4. Juli 1954 erinnern: Das Wunder von Bern.

Gemeinsam saß man vor dem Fernseher und jubelte

über den 3:2 sieg Deutschlands gegen ungarn. hel-

mut Rahn war der torschütze. Die nationalelf wurde

von sepp herberger seit 1950 trainiert. Diese facet-

tenreiche, charismatische Persönlichkeit war bekannt

für seine Aussprüche: „Der Ball ist rund. Der nächste

Gegner ist immer der schwerste. Ein spiel dauert 90

Minuten. nach dem spiel ist vor dem spiel.“ nicht

nur Fußball wurde im Fernsehen angeschaut. Mit

„Familie schölermann“ begann die erste deutsche

tV-serie.

Das Goggomobil kam auf den Markt und konnte so-

gar mit einem Motorradführerschein gefahren werden.

Anfang März 1955 endete die offizielle Besatzung

Deutschlands durch die Alliierten. Die Bundesrepublik

trat der nAto bei, die DDR hingegen wurde teil des

Warschauer Paktes. Kanzler Adenauer gelang es im

september, die sowjetunion zur Freilassung von rund

10.000 noch in sowjetischer Gefangenschaft befindli-

chen Kriegsgefangenen zu bewegen. Manch eine Fa-

milie erhielt zehn Jahre nach Kriegsende den verloren

geglaubten Vater oder sohn zurück.

Der millionste VW-Käfer lief vom Band und der

Messerschmitt Kabinenroller, besser bekannt als

„schneewittchensarg“, wurde angeboten. Er war ein

Zweisitzer und hatte rund 10 Ps. Die Isetta war eben-

so gefragt.

Die Deutschen liebten Rate- und Quizsendungen

und romantische Filme. Robert lembke moderierte

„Was bin ich?“ und Romy schneider war in dem his-

torienfilm „sissi“ zu sehen. heinz Erhardt, ein großer

Komiker der 50er Jahre, parodierte in seinen Filmen

den typischen Wohlstandsdeutschen, gutmütig, mit

dickem Bauch und dicker Brille. Bekannte Filme von

ihm sind: „Der müde theodor“, „Witwer mit fünf töch-

tern“, „Der haustyrann“, „Was ist denn bloß mit Willi

los?“. sein humor baute sich auf Wortspielen und ver-

drehten Redewendungen auf.

technische neuerungen hielten Einzug in die haus-

halte: der Kühlschrank von Bosch, die Waschmaschine

von AEG, der standmixer von Braun.

© Kirchrath, herberger by Frau Kirchrath | cc-by-sa-3 © Radio-Fernsehkombination Zauberspiegel by Daniel Rohde | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre l 8

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre | 9

Auf der spielwarenmesse in nürnberg stellte eine

dänische Firma „lego“ vor, das von den Kindern al-

lerdings anfangs nur zögerlich angenommen wurde.

Durch die Werbung „Mach mal Pause – trink Coca-

Cola“ erlebte das Getränk einen großen Aufschwung.

Auch in der Mode hatte der Wohlstand die breite Be-

völkerung erreicht. Es war die stunde der Petticoats,

der Caprihosen und Perlonhemden. Der letzte schrei

waren Röhrenjeans, nietenhosen und lederjacken.

Die feine Dame von Welt trug hut. Für Designermode

hatten die meisten Frauen jedoch kein Geld und näh-

ten mithilfe von schnittmustern und Modezeitschrif-

ten ihre Kleidung selbst. Die Jungs tobten in praktisch

unzerstörbaren lederhosen herum und die Mädchen

hatten wadenlange Röcke oder ein schickes twin-

set mit spangenschuhen an. Die freien stunden ver-

brachten die jungen leute in Milchbars oder Eiscafés,

wo sie mit ihrem taschengeld die Jukebox fütterten.

Die Mädchen schwärmten für Elvis und die Jungs

ahmten Bill haley (Rock Around the Clock) nach.

Das lebensgefühl in Deutschland Mitte der 50er

Jahre war geprägt von optimismus, die wirtschaft-

liche situation war vielversprechend und alle waren

zuversichtlich, dass die Zukunft Gutes bereithält. Das

schlug sich auch in der Ernährung nieder. Es wurde viel

Fleisch und zu fett gegessen. Der „Wohlstandsbauch“

© Käseigel by svensonsan | cc-by-sa-3 © lord Mayor Willy Brandt by sAs | cc-by-sa-3

© Isetta by Malene thyssen | cc-by-sa-3

© salamander lurchi by Milestoned | cc-by-sa-3

© Persil by Alf van Beem | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre l 10

wuchs. Es fanden viele Cocktailpartys statt und die Mi-

nibars waren gut gefüllt. Auf einer Party gab es Käse-

oder Mettigel, tomaten-Fliegenpilze, Pumpernickel-

schnittchen mit verschiedenen toppings, hawaiitoast,

Roastbeef, schinken-spargel-Röllchen, Kartoffelsalat

mit Würstchen, schichtsalat, Falscher hase, ochsen-

schwanzragout, Königinpastetchen, Ragout fin oder

ro ten heringssalat. Keiner musste hungrig nach hause

gehen und jeder konnte sehen, was die hausfrau alles

hergerichtet hatte.

harte Arbeit und Verzicht sah der „Vater der sozi-

alen Marktwirtschaft“, ludwig Erhardt, als Kernele-

ment des deutschen Erfolges. Bis 1963 stieg die In-

dustrieproduktion real um ganze 185 Prozent an. Das

siegel „Made in Germany“ entwickelte sich zum syn-

onym für die hohe Qualität deutscher Produktionen.

Zahlreiche Firmen wie Adidas, Grundig, Deichmann

oder neckermann sind untrennbar mit den 50er Jah-

ren verbunden.

Das „Wirtschaftswunder“ ermöglichte Ferienreisen

mit Auto, Bus oder Bahn; sogar über Grenzen nach Ita-

lien, Österreich, spanien, schweiz oder Frankreich. Es

wurde immer noch sehr gerne gezeltet. Wer es sich leis-

ten konnte, übernachtete in einer Pension oder im hotel.

Im Januar 1956 traten die ersten Einheiten der

Bundeswehr ihren Dienst an. Die Zeitschrift „Bravo“

© schuco Examico — mit schlüssel by lothar spurzem | cc-by-sa-3

© Atomium by Accountalive | cc-by-sa-3

© Konrad Adenauer - 7. CDu-Bundesparteitag by Paul Bouserath | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre | 11

eroberte den Markt und der erste Werbespot für das

Waschmittel „Persil“ wurde im Fernsehen ausgestrahlt.

Der Verkehr auf den straßen nahm zu und das Auto-

bahnnetz wurde ausgebaut. Der Berliner Ring war in Pla-

nung.

An den olympischen spielen nahmen sportler aus dem

gesamtdeutschen Raum teil. Ergebnis: 2. Platz im Me-

daillenspiegel.

Durch den Wohlstand im Westen gab es einen Mas-

senexodus aus der DDR.

Willy Brandt wurde im oktober 1957 zum Bürgermeister

von Berlin gewählt. Von der sowjetunion aus schoss man

den ersten Weltraumsatellit „sputnik 1“ ins All.

Das schlafmittel Contergan kam auf den Markt und

richtet es schwere schäden bei ungeborenen an.

Ab Januar 1958 wurden die Verkehrssünder in einer

Kartei in Flensburg erfasst. Der erste ostermarsch für

Frieden und Abrüstung fand in london statt. Das Gleich-

berechtigungsgesetz für Frauen und Männer trat in

Kraft. In diesem Jahr fand die erste Weltausstellung der

nachkriegszeit in Brüssel statt. Ihr Wahrzeichen war das

„Atomium“.

Aus Kostengründen hatten sich viele Menschen in den

Jahren davor ein Motorrad oder eine Vespa angeschafft.

nun hatten sie mehr Geld und stiegen auf einen PKW um.

Am 22. november 1959 ging das „sandmännchen“ im

DDR-Fernsehen auf sendung und die Puppe „lilli“ aus

Deutschland startete mit neuem namen „Barbie“ in new

York Weltkarriere.

Mit der Pfadfindergruppe oder dem Musikverein fand

der erste schritt ohne Eltern in die unabhängigkeit statt.

In der DDR gelang dieser schritt bei der FDJ, der Freien

Deutschen Jugend. Wagemutige trugen Ende der 50er

Jahre die ersten Bikinis im schwimmbad.

In den 50er Jahren waren unter anderem folgende Fil-

me zu sehen: „Der rote Korsar“ mit Burt lancaster, „Jen-

seits von Eden“ mit James Dean, „Wie angelt man sich ei-

nen Millionär?“ mit Marilyn Monroe, „20.000 Meilen unter

dem Meer” und „Der unsichtbare Dritte” mit James Mason,

„Das Fenster zum hof“ mit Grace Kelly, „Moby Dick“ mit

Gregory Peck und „sissi“ mit Romy schneider. Zunehmend

wurden auch kritische Filme im Kino oder Fernsehen ge-

zeigt und die neue deutsche literatur von Günther Grass,

heinrich Böll und uwe Johnson wurde viel gelesen.

An schlager wie: „Es hängt ein Pferdehalfter an der

Wand“, „Mandolinen und Mondschein“, „Rote Rosen, rote

lippen, roter Wein“, „schütt´ die sorgen in ein Gläschen

Wein“, „o mein Papa“, „Eine weiße hochzeitskutsche“ und

der „River Kwai Marsch“ können sich noch viele erinnern.

Angelika Walter, haus tusculum

© Copy of the first russian artificial sputnik by nina | cc-by-sa-3

© Konrad Adenauer mit ludwig Erhard by Paul Bouserath | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre l 12

Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen des

Kurhaus und des haus tusculum sowie ihren Ver-

wandten, die sich Zeit nahmen und in ihren Foto-

alben stöberten, um diesen Artikel mit ihren per-

sönlichen Familienbildern zu einem besonderen

Zeitdokument werden zu lassen.

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | ????? | 13

Fröhliche Weihnacht überall

Weihnachten — dieses Wort weckt bei fast jedem

hierzulande eine ganze Reihe von Gefühlen und Erin-

nerungen: Da ist die besinnliche Zeit im Kreis der Fa-

milie und das gemütliche Beisammensein im Kerzen-

schein des erleuchteten Weihnachtsbaums. Da ist das

gute Essen, der Abstand vom Alltag und der Besuch

von Gottesdiensten, in denen die Geburt Jesu Christi

als hoffnungsträger gefeiert wird. Da ist die hektik im

Vorfeld, für jeden das passende Geschenk zu besorgen

und ein möglichst perfektes Fest vorzubereiten.

Dabei hat die Zeit um den 25. Dezember schon seit

langem für viele Menschen eine besondere Bedeutung.

Das Wort „Weihnachten” geht auf die mittelhoch-

deutsche Wendung „ze den wihen nahten“ zurück.

Dies bedeutet ungefähr: „Zu den hei-

ligen nächten.” seit der Antike ist der

tag der Wintersonnenwende bekannt

für die längste nacht. In ägypten wur-

de an diesem tag die Geburt des horus

gefeiert und bei den Römern waren es

die Feierlichkeiten zu Ehren des Gottes

saturn. Weiterhin feierten die Germanen

bis nach skandinavien an diesem tag ihr

Mittwinter- oder Julfest. schon 217 ver-

suchte Papst hippolyt, indem er das Fest

zur Geburt Jesu Christi auf diesen tag

legte, alle anderen kulturellen handlun-

gen und Feierlichkeiten zu beseitigen. Weihnachten

sollte die Wintersonnenwende und den sieg über die

Finsternis symbolisieren. In Deutschland setzte sich

dieser Brauch im 7. bis 8. Jahrhundert durch. und so

begann der siegeszug des Weihnachtsfestes, welches

heute mit einer vierwöchigen Vorbereitungszeit, dem

Advent, beginnt.

Die Adventszeit war schon immer für viele Kinder

unendlich lang. Daher brachte Anfang des 20. Jahrhun-

derts der Verleger Gerhard lang, der sich noch sehr gut

an diese Wartezeit erinnern konnte, den ersten Advents-

kalender auf den Markt. seine Mutter hatte ihm die

aufregende Zeit mit einem Kästchen versüßt, in dem 24

kleine Biskuitgebäcke waren, und so die Idee geliefert.

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 13© Weihnachtsgeschenk by Rainer sturm | pixelio.de

© Im lande des Christkinds by Richard Ernst Kepler | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 14

Ein anderer Brauch der Vorweihnachtszeit, der

noch gar nicht so alt ist, ist der Adventskranz. Johann

hinrich Wichern, ein junger theologe, der eine Erzie-

hungsanstalt in hamburg leitete, wollte diese Zeit für

seine Zöglinge besonders gestalten. seine Vorstellung

war, die Adventszeit als Weg ins licht zu sehen und so

kam ihm 1839 die Idee mit den Kerzen. Eine für jeden

tag und dickere für die sonntage. tannenzweige und

schmuck kamen erst später dazu.

seit 1419 werden Weihnachtsbäume erwähnt. Wie

die Maibäume standen sie draußen und hießen auch

Weihnachtsmaien. Vor allem bei den Protestanten

setzte sich um 1800 der Brauch durch, den Baum im

haus aufzustellen. Für die Katholiken war die Krippe

wichtiger.

Die tradition des schenkens war schon 1450 in Kon-

stanz bekannt. Damals gab es aber am nikolaustag die

Geschenke, wobei auch die tiere bedacht wurden. sie

bekamen äpfel, nüsse und ähnliches. unter anderem

auf Martin luther geht die Verlagerung des schenkens

auf Weihnachten zurück. Damit sollte die Bedeutung

des Geschenkes der Geburt Jesu hervorgehoben werden.

In den christlichen ländern und Regionen der Welt

gibt es viele unterschiedliche Bräuche und traditionen

für die Advents- und Weihnachtszeit und die Geburt

Jesu Christi wird auch an verschiedenen tagen gefeiert.

© Adventskranz by Pete Jelliffe | cc-by-sa-3

© Rottenburg, Marktplatz by dierk schaefer | cc-by-sa-3 © Krippe Anbetung der Könige by Andreas Praefcke | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 15

Die christlichen Kopten in ägypten feiern am 7.

Januar mit einer Mitternachtsmesse und einem an-

schließenden großen Bankett. Danach beginnt für sie

eine 14-tägige Fastenzeit.

In unseren nachbarländern Belgien und den nieder-

landen kommt der „sinterklaas“ mit seinem Gehilfen,

dem schwarzen Peter „Zwarte Piet“, und befüllt die

heraus gestellten schuhe. hier ist der 6. Dezember der

eigentliche Geschenketag.

In Frankreich heißt der Weihnachtsmann „Père

noël” und trägt ein langes rotes Gewand mit Zipfel-

mütze. Auch hier gibt es ein sehr ausgiebiges Weih-

nachtsessen, zum Beispiel truthahn mit Walnüssen.

In Italien beginnen die Feierlichkeiten am 8. De-

zember mit dem Fest zur unbefleckten Empfängnis. Ab

diesem tag werden Weihnachtsbäume aufgestellt und

man beginnt zu schmücken.

Auch in Japan wird Weihnachten gefeiert. Es ist ein

Fest für Paare und Partys, sehr populär, und man

© sintenpiet by tenorio81 | cc-by-sa-3 © Christmas service by RIA novosti | cc-by-sa-3

© Pére noel dans les écoles by Ville_De_Caudry1 | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 16

schenkt sich Kleinigkeiten. Etwas Besonderes ist die

Weihnachtstorte: sie ist weiß und mit Erdbeeren be-

stückt und ist eine Geburtstagstorte für das Christkind.

In Russland wird Weihnachten am 7. Januar gefei-

ert. Die Kinder bekommen die Geschenke von Väterchen

Frost gebracht und es gibt ein Festmahl mit 12 ver-

schiedenen speisen. Dies geht zurück auf die 12 Apostel.

In Griechenland ist die Vorweihnachtszeit Fasten-

zeit. Die Feierlichkeiten beginnen am 24. Dezember, es

werden Weihnachtsfeuer entzündet, die in 12 nächten

die nachtaktiven Kobolde vertreiben sollen.

In südafrika wird Weihnachten anders gefeiert. Da

hier sommerliche temperaturen herrschen, wird drau-

ßen gefeiert, viel gelacht, gesungen und getanzt und

traditionell am 25. Dezember der sonnenaufgang am

strand angeschaut.

Die Engländer feiern eher ein traditionelles, auch

familiäres Fest. Es werden Mistelzweige und strümpfe

aufgehängt.

Weihnachten ist in Island ein ganz besonderes Fest.

hier ist schon im november die sonne ab dem nach-

mittag nicht mehr zu sehen, sie scheint etwa vier

stunden am tag. Daher spielt die festliche Beleuch-

tung eine sehr große Rolle. Die Vorweihnachtszeit wird

interessant durch die jahrhundertealte trollfrau Gryla

und ihre 13 söhne. Erst vom 12. Dezember an darf sie

mit jeweils nur einem ihrer söhne die höhle verlassen.

sie toben sich dann gerne aus und spielen streiche.

Die söhne heißen übersetzt zum Beispiel türzuschlä-

ger (hurdaskellir), Essnapflecker (Askasleikir) oder auch

Fensterglotzer (Gluggagagir) und Fleischkraller (Ket-

krokur). Mittlerweile haben sie meistens die Aufgabe

der Geschenkeverteilung übernommen, aber auch nur

nachts, da sie bei tageslicht zu stein erstarren würden.

In diesem sinne wünschen allen Bewohnern, Mitar-

beitern, ehrenamtlichen helfern, Freunden und lesern

Frohe Weihnachten – Buon natale – Kala Chris-

tougenna – Vrolijk Kersfeest – Geseënde Kersfees –

Feliz navidad – Meri Kurisumasu – Merry Christmas

– Good Jul – Gledileg Jol – Joyeux noel

und eine stimmungsvolle Adventszeit mit besinn-

lichen und friedvollen tagen.

legen wir alles in Gottes hand und freuen uns auf

das Wunder der Weihnacht, das Zufriedenheit, liebe

und hoffnung verheißt.

linda Groß-hauptmann

Kurhaus am Park

© Mistel by stanze | cc-by-sa-3 © Grýla and leppalúði by Jennifer Boyer | cc-by-sa-3

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 17

Das Sonnen-scheinstündchen

Wir, die Kinder und die Pädagogen der Kita son-

nenschein, legen viel Wert auf eine übergreifende Zu-

sammenarbeit mit vielen Institutionen. so kamen die

Kinder kurz vor unserem st. Martinszug, welcher am

Kurhaus am Park entlang führt, auf die Idee, den Men-

schen dort im Voraus unsere bunt gestalteten Wind-

lichter vorbei zu bringen, damit diese dort auch für

den st. Martin leuchten können. Dies war unser erster

Besuch. Dann verabredeten wir uns, dass wir dort mit

unserem Kinderchor zur Adventszeit zum gemeinsa-

men singen mit den Bewohnern vorbei kommen wür-

den. Dieser Besuch hat uns allen so gut gefallen, da

wir so nett empfangen wurden und im Anschluss mit

den Bewohnern Kekse aßen und Kakao tranken. Wir

dachten, dies müsste man einfach viel öfter machen,

um sowohl den Kindern als auch den Bewohnern, ein

lächeln ins Gesicht zaubern und um voneinander pro-

fitieren zu können. so entstand dann unsere Idee zum

monatlichen sonnenscheinstündchen, auf welches

sich alle immer sehr freuen. natürlich freuen wir uns

auch über andere Berührungspunkte, so haben wir ei-

nige Bewohner zu unserem diesjährigen sommerfest

eingeladen. Es ist einfach schön.

Janina Knott

KiKu sonnenschein

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 18

Wir, die senioren und Betreuerinnen des Kurhaus am

Park, freuen uns über die schnittpunkte mit dem leben

außerhalb des hauses. Dabei sind uns die treffen mit

den quirligen, fröhlichen Kindern die liebsten! Es be-

steht mittlerweile eine recht feste Gruppe an seniorin-

nen, die monatlich zu der sonnenscheinstunde kommen

und auch schon gute Kontakte zu den Kindern geknüpft

haben. Gemeinsam hangeln wir uns immer an einem

jahreszeitlichen thema entlang und singen, basteln

oder backen etwas Passendes. Besonders in Erinnerung

ist uns das sommerfest des Kindergartens, zu dem wir

eingeladen wurden. Bei bestem sonnenschein saßen wir

im Garten auf extra reservierten Plätzen unterm son-

nenschirm. nach der liebevoll vorgeführten Vogelhoch-

zeit konnten wir uns an einem internationalen Buffet

bedienen, wo wirklich für jeden etwas dabei war.

so freuen wir uns wärmstens auf die nächsten tref-

fen und halten euch auf dem laufenden!

Margo Freyaldenhoven

Kurhaus am Park

Endlich geschafft!

In den tusculum seniorenresidenzen können wir

nun vier weitere Pflegefachkräfte von den Philippinen

begrüßen.

Vor einem guten Jahr begannen die philippinischen

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit, sich auf die

deutsche Anerkennung der bereits in ihrem heimatland

erworbenen Fachkraftqualifikation im Gesundheitswesen

vorzubereiten.

Dazu gab es in den ersten Monaten noch einmal in-

tensiven Deutschunterricht. Anschließend wurden sie

in ganztägigen schulblöcken in aktuellem pflegeri-

schen und medizinischen Wissen geschult.

Gleichzeitig lernten sie ihre Wohnbereiche mit den

Bewohnern und ihren neuen Kollegen kennen. Da die

Pflege ein höchst kommunikativer Beruf ist, verbesser-

te sich dadurch auch noch einmal schnell die deut-

sche sprache. Bei unseren Bewohnern hatten die neu-

en Mitarbeiter schnell „ein stein im Brett“, da sie sehr

freundlich und respektvoll die nötigen hilfestellungen

erbrachten.

In der Zwischenzeit liefen „hinter den Kulissen“ die

weiteren Vorbereitungen für die deutsche Anerken-

nung ihrer vorliegenden Fachkraftqualifikationen. Alle

mussten auch von der Bezirksregierung Düsseldorf

festgelegte Praktika außerhalb unseres hauses mit den

fachlichen schwerpunkten „ambulante Pflege“ und

„Psychiatrie“ ableisten. Dafür kooperierten wir mit dem

ambulanten Pflegedienst „Bleib Daheim“, der im „Woh-

nen am Markt” in neunkirchen seinen sitz hat, sowie

mit den landeskliniken in Bonn und Köln.

Abschließend standen eine mündliche und schrift-

liche Prüfung Gesundheitsamt an. Alle gingen sehr

nervös in diese Prüfungen, um sie dann mit dem heiß

erwarteten Zertifikat zu verlassen, welches ihnen nun

bescheinigte, dass sie nach deutschem Recht aner-

kannte „Gesundheits- und Krankenpfleger“ sind, zu ver-

lassen.

nachdem jetzt auch die Arbeits- und Aufenthalts-

bescheinigungen vorliegen, kann es richtig losgehen

und die Einarbeitung in die Fachkraftaufgaben weiter

erfolgen.

Es bleibt festzuhalten, dass von diesen vier Mit-

arbeitern innerhalb eines Jahres eine immense Ein-

gewöhnungs- und lernleistung erbracht wurde. Alle

Mitarbeiter der tusculum Wohnresidenzen freuen sich

nun über das gute Ende und die neuen Kollegen.

ulrich Koke, haus tusculum

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 19

Ab dem 13. Januar bis 30. März 2018 sind meine

Aquarellarbeiten in der Parkgalerie zu sehen.

thematisch habe ich mich mit Motiven, überwie-

gend aus unserer heimischen tierwelt befasst. Die Bil-

der sind auf der Grundlage figürlichen Zeichnens ent-

standen, enthalten aber auch abstrakte Elemente.

Ich wohne direkt am Wald und kenne meine „Mo-

delle“ wie Kröte, Igel, Fuchs und Feuersalamander aus

nächster nähe. sie alle verdienen unsere Bewunde-

rung und unseren Respekt. Ich schätze und genieße

die Kraft spendende Wirkung der natur und begreife

mich als einen teil von ihr.

Bei meiner Arbeit als Kinderphysiotherapeutin er-

fahre ich, dass vielen Kindern die Beziehung zur na-

tur fehlt. Manche Eltern erkennen nicht die Wertigkeit

von Ausflügen in die natur, halten aber einen teuren

Besuch im Erlebnispark, schon bei den Kleinsten, für

unentbehrlich. schade.

Inspiriert durch zwei erfahrene Künstlerinnen in

meiner direkten nachbarschaft fing ich nach dem Aus-

zug unseres sohnes im Jahr 2012 mit dem Zeichnen

und Malen an. Durch Kurse zu den themen Perspek-

tive, figürliches Zeichnen, Aktzeichnen und Malen in

Aquarell– und Acryltechnik verschaffte ich mir erste

fundierte Grundlagen.

Mir macht das Zeichnen und Malen große Freude

und ich habe vor, mich darin noch weiter zu entwi-

ckeln. Zeichnen oder Malen, das heißt: genau hinzu-

schauen. Die Wahrnehmungsfähigkeit wird er-

höht und damit das leben intensiver.

Meine Aquarelle, die alle mit schlicht elegan-

ten Rahmen versehen sind, sollen erfreuen, sollen

ansprechen und damit positiv auf den Betrachter

und die Betrachterin wirken; aber schauen sie

selbst!

Ich lade sie, Ihre Verwandten und Freun de herz-

lich zur Ausstellungseröffnung ein und stehe dort

gerne für Fragen und Gespräche zur Verfügung.

Ich freue mich darauf, im wunderbaren, histori-

schen Ambiente des Kurhaus ausstellen zu dürfen

und bedanke mich herzlich beim sozialtherpeutischen

Dienst des hauses für die freundliche und motivierte

unterstützung.Elke strehl

Ansprechende Aquarel le in der Parkgaler ie

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 20

Die Vernissage findet am samstag, dem 13. Januar

2018, um 15.30 uhr in der Parkgalerie des Kurhaus

am Park statt.

Da war ich noch nicht einmal geboren. und jetzt

hatte ich mich bereit erklärt, einen Vortrag zu diesem

thema zu halten!

Also gut, ärmel hochgekrempelt und Material ge-

sammelt. Meine Großeltern und Eltern leben nicht

mehr, deshalb fiel diese Informationsquelle weg. Eine

Kollegin brachte mir viele Bücher zu unterschiedlichen

Jahrgängen und eine andere Kollegin Quiz-Fragen über

diese Zeit mit. Im Bücherfundus unserer Einrichtung

entdeckte ich auch noch das ein oder andere Buch. so

war ich eingedeckt mit lektüre und konnte mich zu-

erst einmal intensiv mit den 50er Jahren beschäftigen

und mir notizen machen.

sie können sich gar nicht vorstellen, wie interessant

das war! Überall um mich herum lagen notizen und

Zettel mit Jahreszahlen. Aus dieser Zeit gibt es zwar

noch den einen oder anderen Gegenstand. Aber stel-

len sie mal einen VW-Käfer oder ein altes Fernseh-

gerät als Anschauungsgegenstand in unseren tizian-

saal! Das geht leider nicht. Also mussten viele Kopien

aus den Büchern gemacht werden. nette Kollegin-

nen brachten viele kleine Dinge, die aus den 50ern

stammten, ins haus tusculum, so dass am Ende eine

bunte Palette zum schauen und Anfassen zustande

kam. Ja, so konnte es an unserem Aktionsnachmittag

losgehen.

Mit den schlagern „Die liebe ist ein seltsames spiel“,

„oh mein Papa“ und „Mandolinen und Mondschein“

wurde der nachmittag begonnen. Der eine oder ande-

re Bewohner sang mit und nach und nach füllte sich

der tizian-saal. Alle saßen gemütlich an tischen und

es wurden Kekse und Getränke angeboten.

An stellwänden hingen Fotos von Autos, Mode, ur-

laub, haushalt, Kindheit, Politik, Film und schlager-

stars. Bei den Bewohnern weckte dies Interesse und

sie schauten sich die Bilder genauer an. Auf tischen

waren verschiedene Gegenstände aus dieser Zeit aus-

gestellt. Auch da wurde genauer hingeschaut und es

war zu hören: „Das kenne ich auch“, „so etwas hat-

ten wir auch zu hause“, „ach, da ist ja sogar ein Kleid

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 21

Aktion „Zeitreise durch die 50er Jahre“

mit einem Petticoat. Das habe ich auch getragen.“ Ein

schwarzes Kleid fiel besonders auf. Wir „Jüngeren“

dachten, dies wäre ein Kleid für die Beerdigung oder

trauerzeit. Mit einem schmunzeln wurde uns dann

erklärt, dass es damals noch keine so große Auswahl

an stoffen gab und schwarze stoffe noch vorhanden

waren. Daraus wurde dann kurzerhand ein „schwarzes

hochzeitskleid“ genäht.

Angelika Walter vom sozialtherapeutischen Dienst

hatte gut und lange recherchiert und wartete mit ei-

nem Vortrag über verschiedenste Aspekte dieser Zeit

auf. Einzelne themen wurden öfter durch Bemerkun-

gen der Bewohner angereichert. Es ging zum Beispiel

um den ersten Zelturlaub und die Improvisation dabei;

den bekannten Boxer Cassius Clay alias Muhammad

Ali; Petticoats und Perlonhemden; das erste heiß er-

sehnte Auto (Isetta oder Brezelkäfer); Filme („sissi”

oder „Jenseits von Eden”) und schlager. Das „Wun-

der von Bern“ war besonders bei den Männern be-

kannt. helmut Rahn schoss 1954 das 3:2 und machte

Deutschland zum Fußball-Weltmeister.

Die ersten „Gastarbeiter“ kamen ins land. Rosema-

rie Krämer vom Wohnbereich Waldblick machte darauf

aufmerksam, dass diese Menschen zuerst „Fremdar-

beiter“ genannt wurden. Bundeskanzler Konrad Ade-

nauer gelang es, im september 1955 die sowjetunion

zur Freilassung von rund 10.000 noch in sowjetischer

Gefangenschaft befindlichen Kriegsgefangenen zu be-

wegen.

Der nachmittag endete mit dem Wiegenlied „la-le-

lu“, das heinz Rühmann 1955 im Film „Wenn der Va-

ter mit dem sohne” bekannt machte. Viele Bewohner

erkannten das lied und sangen mit.

Zwischendurch gab es immer wieder Quizfragen, die

wir an dieser stelle an sie zum selber-Raten weiterrei-

chen:

1) Von welchem „Wunder“ spricht man im Zusammen-

hang mit den 50er Jahren?

2) Wer moderierte die Quizsendung „Was bin ich?“

3) Welche schauspielerin spielte in den 50er Jahren

„sissi“?

4) Wer trainierte die deutsche Fußballnationalmann-

schaft, als „Das Wunder von Bern“ geschah?

5) Ich gehe nicht per pedes, ich fahr‘ lieber ...

6) Die Butter leer? Das ist kein Drama. nimm Margari-

ne, die von …

Viel spaß beim Raten wünscht Ihnen Ihre

Angelika Walter vom haus tusculum

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 22

Auflösung Quizfragen: 1) Wirtschaftswunder;

2) Robert lembke; 3) Romy schneider;

4) sepp herberger; 5) Mercedes; 6) Rama

Auflösung Quizfragen (Bitte auf den Kopf drehen)

Mitarbeiter jubiläenBrigitte Gebhardt beantwortet einige Fragen zu ihrem 25-jährigen Jubiläum im Kurhaus am Park als Mitarbeiterin der Pflege.

Kurhaus am Park: Was war das Schön ste, was Sie in den 25 Jahren im Kurhaus am Park erlebt haben?

Brigitte Gebhardt: Es gibt so viele schöne

Erlebnisse. Das haus ist von damals 30 Be-

wohnern auf jetzt mehr als das Fünffache ge-

wachsen.

Kurhaus am Park: Was macht Ihnen an der Arbeit besonders viel Spaß?

Brigitte Gebhardt: Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und

der umgang mit den Bewohnern macht mir spaß. Es macht mir

auch viel Freude, die Bewohner im täglichen leben zu begleiten.

Kurhaus am Park: Wie sind Sie auf das Kurhaus aufmerksam geworden?

Brigitte Gebhardt: Ich habe mich Anfang Dezember 1992

im Kurhaus vorgestellt und damals war Gisela Brähmer noch

Chefin. Ich konnte bereits am 10. Dezember anfangen. Ich war

schon auf allen Wohngruppen tätig. Am meis-

ten Freude macht mir die Arbeit in Wohngrup-

pe Michaelsberg, da ich dort schon lange im

nachtdienst tätig bin.

Kurhaus am Park: Was bedeutet Teamarbeit für Sie und wie ist das Arbeitsklima bei Ih-nen?

Brigitte Gebhardt: teamarbeit ist sehr wich-

tig, da sich jeder auf den anderen verlassen

können muss. Mit den Kollegen verstehe ich mich sehr gut, be-

sonders ist das im nachtdienst wichtig.

Kurhaus am Park: Was haben Sie bisher aus Ihrer Zeit im Kurhaus für sich mitnehmen können?

Brigitte Gebhardt: Ich habe in den Jahren viel Erfahrung ge-

sammelt und mache dies auch heute noch. Der umgang mit

den Menschen ist eine Bereicherung und es ist auch jeder tag

anders.

Kurhaus am Park: Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Brigitte Gebhardt: Ich lese und verreise gerne. Wenn die Zeit

es zulässt, bastel ich auch sehr gerne.

Alfred Reuter beantwortet einige Fragen zu seinem 20-jährigen Jubiläum im Kurhaus am Park als Mitarbeiter der Pflege.

Kurhaus am Park: Was war das Schönste, was Sie in den 20 Jahren im Kurhaus am Park erlebt haben?

Alfred Reuter: Ich habe viele schöne Erin-nerungen und Ereignisse in den letzten 20 Jahren erlebt. Ein highlight ist die jährliche Weihnachtsfeier und die Mitarbeiterfeier.

Kurhaus am Park: Was macht Ihnen an der Arbeit beson-ders viel Spaß?

Alfred Reuter: Der vielfältige umgang mit den Bewohnern, besonders auf dem Fachbereich Blocksberg.

Kurhaus am Park: Wie sind Sie auf das Kurhaus aufmerk-sam geworden?Alfred Reuter: Durch eine Bekannte bin ich auf das haus aufmerksam geworden und habe damals auf der Wohngrup-

pe Michaelsberg angefangen. Im laufe der vielen Jahre habe ich mittlerweile einmal alle stationen durchlaufen.

Kurhaus am Park: Was bedeutet Team-arbeit für Sie und wie ist das Arbeitsklima bei Ihnen?

Alfred Reuter: teamarbeit ist einer der wich-tigsten Punkte überhaupt, um in der Pflege zu arbeiten.

Kurhaus am Park: Was schätzen Sie an der Arbeit im Kur-haus am Park?

Alfred Reuter: Ich schätze den familiären umgang. Zudem wird konstruktive Kritik gerne gesehen. Einsatzbereitschaft und Kreativität wird honoriert und anerkannt.

Kurhaus am Park: Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?

Alfred Reuter: Ich gehe in meiner Freizeit gerne spazieren, lese, gehe ins sportstudio und lümmel gerne bei schöner Musik auf dem sofa.

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 23

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 24

Interview mit

Gisela Bonczyk,

Mitarbeiterin

der Pflege im

Haus Tusculum,

zum 25-jährigen

J ubiläum.

Haus Tusculum: Frau Bonczyk, Sie haben vor 25 Jahren begonnen, im Haus Tusculum zu arbei-ten. Möchten Sie mir ein Interwiev geben?

Gisela Bonczyk: oh ja, na klar, ich bin doch das

Eigentum vom haus tusculum. Ich habe eine rote

Inventarnummer eintätoviert, die 22. okay, das

ist ein Witz. Man muss zur Erklärung sagen: Roll-

stühle und andere Pflegemittel, die dem haus tus-

culum gehören, bekommen einen roten Aufkleber

mit einer Inventarnummer. und ich habe die Per-

sonalnummer 22. Das ist sehr niedrig.

Haus Tusculum: Wie sind Sie damals ans Haus Tusculum gekommen?

Gisela Bonczyk: Ich kam 1990 aus oberschlesien

nach Deutschland, besuchte einen Deutschkurs

und machte danach eine Ausbildung als Altenpfle-

gehelferin in troisdorf. Danach wollte ich meine

Bewerbungspapiere im haus tusculum abgeben.

Ich fuhr sehr lange durch den ganzen ort hierhin

und dorthin und konnte das haus nicht finden.

Beim zweiten Anlauf hat es dann geklappt und so-

fort bei Abgabe der Papiere lief das Bewerbungs-

gespräch und ich war einge-

stellt.

Ich bedaure nicht, dass ich

diesen Beruf gewählt habe.

Zwar war am Anfang Einiges

schwer, aber ich habe mich

an Vieles gewöhnt.

Haus Tusculum: Was war

das Schönste, was Sie in

den 25 Jahren im Haus Tus-

culum erlebt haben?

Gisela Bonczyk: Ich habe so

viele Geschichten erlebt. Ich könnte ein ganzes

Buch schreiben. Ich habe lustiges und trauriges

erlebt. Aber wenn ich so nachdenke, weiß ich gar

nicht, ob das, worüber ich heute lache, wirklich

für alle so lustig war oder ist.

Es gab einmal einen fast blinden und tauben Be-

wohner, der von einem Frisörtermin zurückkam

und nicht so aussah, als ob ihm nur ein haar ge-

kürzt wurde. Auf nachfrage antwortete der Fri-

sör: „Ich habe ihm die haare geschnitten, dann

den spiegel hingehalten und gefragt, ob die haare

kurz genug seinen. Er hat ja gesagt.”

oder es gab ein besonderes Pärchen in unserem

haus: Beide hatten sich kurz zuvor im Kranken-

haus kennengelernt und ineinander verliebt. Die

Frau hätte wieder nach hause gehen können, der

Mann musste ins Altenheim. sie hat kurzum ihre

Wohnung gekündigt und ist mit ihm zusammen zu

uns gezogen, um bei ihm sein zu können.

Vor vielen Jahren lebte eine opernsängerin bei uns.

sie mochte ich besonders, denn ihre Bewegungen,

vor allem wenn sie aufgeregt oder unangenehm

Mitarbeiter jubiläum

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 25

berührt war, sahen so aus, als ob sie auf der Bühne

stände und sänge. Es war sehr theatralisch.

Haus Tusculum: Was macht Ihnen an der Arbeit

besonders viel Spaß?

Gisela Bonczyk: Ich mag die Arbeit mit Menschen,

unsere Bewohner sind so unterschiedlich, ich neh-

me sie, wie sie sind. und wenn sie nicht so freund-

lich sind, so weiß ich, dass es oft eine Erkrankung

ist, die sie verändert hat. Klar gibt es Zeiten, da

ist man mit den nerven am Ende. Dann schimpfe

ich auch schon mal. Aber ein paar freie tage oder

urlaub und es geht wieder gut.

Haus Tusculum: 25 Jahre. Das ist eine lange Zeit.

Was hat sich verändert währenddessen?

Gisela Bonczyk: Damals, bevor die Pflegestufen

kamen, hatten wir noch mehr Zeit für die Bewoh-

ner. Wir konnten mit ihnen spazieren gehen, ge-

meinsam singen und tanzen. heute tun wir sehr

viel für die Dokumentation am Computer.

Ich erinnere mich an einen Austausch mit unseren

Bewohnern nach Bayern, wo unsere Pflegekräfte

mit dabei waren. unsere Bewohner machten in

Bayern urlaub in einem heim und die Bewohner

von dort kamen zu uns, mit ihren eigenen Pfle-

gerinnen. Wir haben auch Ausflüge des sozialthe-

rapeutischen Dienstes begleitet, schifffahrten auf

dem Rhein oder ins Phantasialand mit Rollstühlen

und Verpflegung.

Haus Tusculum: Sind Sie immer auf der Wohn-

gruppe Bergblick tätig gewesen?

Gisela Bonczyk: nein, am Anfang war ich auf der

Wohngruppe 2, das ist heute Waldblick. Ich habe

zwei umbauten miterlebt: 1992 die Fertigstellung

der Eingangshalle, dem heutigen tiziansaal, und

2005 den großen Anbau, der das Gebäude heute

schließt. Es hat sich immer wieder etwas verändert.

Haus Tusculum: Was bedeutet Teamarbeit für

Sie und wie ist das Arbeitsklima bei Ihnen?

Gisela Bonczyk: teamarbeit heißt für mich: alle

zusammen an einem strang ziehen, einer für den

anderen da sein, alles besprechen, einer interes-

siert sich für den anderen. (sie lächelt) ob das im-

mer so klappt? naja, wie soll es denn, unter lau-

ter Frauen? Aber eigentlich schon. Wir diskutieren

miteinander, manchmal wird es auch laut, aber

dann schaffen wir es gemeinsam.

Haus Tusculum: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?

Gisela Bonczyk: Faulenzen! Beine hoch. Ich lese

gerne und löse Kreuzworträtsel. und urlaub. Egal

wo, hauptsache Vollverpflegung. nicht waschen,

kochen, putzen müssen. Einfach da sein und Zeit

haben und genießen, ja das ist mein urlaub.

Haus Tusculum: Was gibt es noch zu sagen?

Gisela Bonczyk: Ich möchte einen ganz herzlichen

Dank an die ganze Familie Brähmer senden! Ich

habe ja unter drei Generationen gearbeitet. Einge-

stellt haben mich Kurt und Gisela Brähmer. Dann

folgte ihr sohn Axel und jetzt ist Jens Brähmer, der

Enkel und sohn, mein Chef. Ihn habe ich noch als

vierjährigen Jungen im Gedächtnis. sie alle haben

mir viel ermöglicht, zum Beispiel die Ausbildung

zur examinierten Altenpflegekraft 1994 bis 1996

finanziert. später habe ich auch die Ausbildung

zur stationsleitung gemacht und in dieser Position

gearbeitet. Aber ich habe gelernt, dass mir dies zu

hart ist.

Also: ich fühle mich hier sehr wohl. Die ganze Fa-

milie hat viel für meine Weiterentwicklung getan.

Vielen Dank noch mal!

Vielen Dank für das Gespräch!

Das Gespräch führte:

uta liffmann, haus tusculum

Abschied nach vie len Jahren

hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei Elisabeth

Walter für Ihre jahrelange, sehr engagierte und gute

Mitarbeit bedanken.

14 Jahre lang habe ich mit Frau Walter zusammen-

gearbeitet. Wir haben in den Jahren einige Dinge im

Küchenbereich verändert und höhen und tiefen ge-

meinsam durchgestanden. Dabei konnte ich mich auf

Frau Walter immer blind verlassen. Ihre direkte, aber

sehr herzliche und persönliche Art hat mich oft zum

lachen gebracht. natürlich mussten auch Probleme

gelöst werden, aber mit Frau Walters positiver und op-

timistischer Art fiel dies oft gar nicht schwer. Ja, wir

haben beide gemeinsam an einem strang gezogen!

Das ist ein schönes Gefühl der Zusammenarbeit und

Frau Walter wird eine große lücke im Küchenteam, in

der ganzen hauswirtschaft, hinterlassen.

Wir werden sicher alle oft an Frau Walter denken

und vermissen sie jetzt schon.

Ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute, vor

allem Gesundheit und Zufriedenheit, damit sie Ihre

wohlverdiente Rente auch genießen können!

silke Petersen

hauswirtschaftsleitung haus tusculum

Elisabeth Walter, Küchenleitung im Haus Tusculum, geht in Rente — ein Interview

Haus Tusculum: Frau Walter, fast 23 Jahre wa-ren Sie nun im Haus Tusculum tätig. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Arbeitstag?

Elisabeth Walter: Ja, natürlich. Eine Bekannte von

mir arbeitete im haus tusculum als Pflegeschwester

und sagte mir, dass sie leute in der Küche suchen.

Einen tag später war ich eingestellt. Ich sprach kein

Wort Deutsch. Ich hatte gerade einen sechsmonatigen

sprachkurs gemacht, das ist eine kurze Zeit. Ich habe

schlecht Deutsch verstanden. Das war eine harte Zeit.

Aber das heißt ja nicht, dass man für den Beruf nicht

geeignet ist, nur wenn man etwas Falsches bringt, weil

man es nicht verstanden hat.

Haus Tusculum: Sie haben nicht aufgegeben?

Elisabeth Walter: nein. Ich bin ein Mensch, der nicht

aufgibt. Für meine Arbeit habe ich dann den Führer-

schein gemacht. Früher in Russland bin ich mit dem

Bus gefahren und als Betreibsleiterin später zur Arbeit

abgeholt worden. Mein Mann und meine söhne fuhren

Auto, also habe ich es für die Arbeit hier auch gelernt.

Mit dem Wörterbuch daneben habe ich die richtigen

Worte und die theorie gelernt und es geschafft!

Haus Tusculum: Wann sind Sie nach Deutsch-land gekommen?

Elisabeth Walter: Ich war 42 Jahre alt, als wir uns

entschieden, hierher zu kommen. Meine söhne waren

schon erwachsen, und wir hatten noch eine tochter

von acht Jahren. Wir lebten in Alma Ata, der dama-

ligen hauptstadt von Kasachstan. Meine Eltern waren

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 26

Wolgadeutsche. sie sprachen heimlich Deutsch mitei-

nander, denn es war verboten, so zu sprechen. Deshalb

habe ich es als Kind nicht gelernt. Mein Vater sagte

aber immer: Deutschland ist dein Vaterland.

Als in den 90ern die Grenzen offener wurden und

die Kasachen die Russen nach Russland und die Deut-

schen nach Deutschland schicken wollten, wurde es

schwierig. Zuerst wollten wir nicht weg. Aber man be-

kommt Angst und macht sich sorgen und so haben wir

uns 1992 entschieden, hierher zu kommen. Deutsche,

die dort geblieben sind, haben heute keine Probleme.

sie sind anerkannt, weil sie gut arbeiten.

Haus Tusculum: Welchen Beruf hatten Sie ge-lernt?

Elisabeth Walter: Ich habe studiert. Ich bin Ökotro-

phologin geworden. später war ich Betriebsleiterin der

Kantine in einem Energiebetrieb mit 730 Mitarbeitern.

Als ich meine Papiere zur Prüfung der Anerkennung in

Deutschland nach Berlin schickte, erfuhr ich Folgendes:

Ich hätte noch eine Ausbildung machen müssen, um als

studierte Ökotrophologin anerkannt zu werden. Das woll-

te ich nicht. Zuerst verstand ich zu wenig Deutsch und

dann arbeitete ich schon fest im haus tusculum. so er-

hielt ich die Anerkennung als Restaurantfachfrau. Zehn

Jahre später wurde ich von Frau Petersen als Küchenlei-

tung angestellt.

Haus Tusculum: Was sind Ihre Aufgabengebiete gewesen als Küchenleitung ?

Elisabeth Walter: Bestellungen machen bei den ver-

schiedenen liefer firmen, Dienstpläne schreiben und

kochen, wenn der Koch frei hat. Wenn etwas neu an-

geschafft werden musste, so habe ich das mit Frau Peter-

sen, unserer Bereichleitung, abgesprochen. Mit ihr haben

wir ein großes Glück. sie ist menschlich und hört zu, sie

versteht uns, ist trozdem streng und sagt ihre Meinung.

Wir sind acht Personen in der Küche. Da hat jeder seine

Meinung, die kann er äußern, man muss miteinander re-

den. Ich habe mich mit allen Bereichen gut verstanden,

das ist vielleicht auch der Grund, warum ich so lange ge-

blieben bin.

Haus Tusculum: Was haben Sie besonders ger-ne gemacht und was war Ihnen wichtig an Ihrer Arbeit?

Elisabeth Walter: Ich bin immer sehr gerne hierher

gekommen. ob Kochen, spülen, alles habe ich gerne

gemacht. Vor einem Jahr habe ich noch gesagt: „Ich

bleibe, bis ich 70 bin.” und dann habe ich gedacht:

„nicht, dass du in der Küche noch umfällst. Das wäre

für keinen schön.” Meine Rente fing letzten september

an, danach arbeitete ich hier weiter als Minijobberin.

An meiner Arbeit ist mir alles wichtig. Ich bin als Kind

nicht verwöhnt worden, wir mussten immer mit anfassen.

Als ich zehn Jahre alt war, stand ich früh morgens auf und

brachte den Kühen und tieren das Futter. Ich kenne also

die Arbeit, habe Verantwortung als Kind schon gelernt.

Jetzt bin ich sehr traurig, das Aufhören fällt mir

schwer. Manche lachen über mich und verstehen mich

nicht. Ich fühle mich nicht mehr so gebraucht. Gerne

würde ich diese Zeit zurückdrehen und noch einmal

anfangen, hier zu arbeiten!

Haus Tusculum: Und nun ist es doch so weit. Sie gehen in Rente. Was haben Sie vor?

Elisabeth Walter: Erst mal das haus in ordnung

bringen. Es ist viel liegen geblieben. Wir werden reno-

vieren. und dann werde ich alle Verwandten besuchen.

In Deutschland und in sibirien, wo meine nichten le-

ben. Die habe ich seit 25 Jahren nicht mehr besucht.

sie schimpfen schon, aber ich werde sie eines Besse-

ren belehren! Mit dem Flugzeug werde ich fliegen. Erst

nach Moskau und dann weiter, etwa zehn stunden.

Haus Tusculum: Was ist Ihr Wunsch für die Zu-kunft?

Elisabeth Walter: Dass alle gesund bleiben. und dass

Frieden ist. Gesund sein heißt, dass man sein Brot ver-

dienen kann. und Frieden: das wünscht sich wohl jeder,

das ist ganz wichtig.

Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre sehr gute,

zuverlässige, langjährige Mitarbeit und wünschen Ih-

nen, dass Ihre Wünsche in Erfüllung gehen!

Das Interview führte

uta liffmann, haus tusculum

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 27

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 28

Konzert „Vier-klang“ im AtriumAn einem Sonntag im Sep-tember fand ein Konzert des Quartetts „Vierklang“ im Atrium des Wohnen am Kurhaus statt.

Die vier Damen fanden vor zwei Jah-ren, eigentlich durch Zufall, auf einer Geburtsfeier zusammen und treffen sich seitdem einmal im Monat zu einer Chor-probe. Petra Biesenthal (1. Sopran), Bi-anka Arndt (2. Sopran), Frauke Goetsch (1. Alt) sowie Bärbel Knippschild (2. Alt)

singen mit großer Begeisterung zu verschiedenen Anlässen wie Geburtstagen oder aber auch in Gottesdiensten.

Zahlreich fanden sich die Besucher im Atrium ein. Der Sozialtherapeutische Dienst ließ es sich nicht nehmen, das Kon-zert mit einigen Bewohnern aus dem nahe-gelegenen Kurhaus am Park zu besuchen.

Das Atrium, welches das Herzstück des Hauses ist, besticht nicht nur durch sein mediterranes Ambiente sondern auch durch die außergewöhnliche gute Akustik.

Für die Mieter und Besucher ist dies gleichermaßen eine Wohlfühl-Oase für Körper, Geist und Sinne.

Kommen Sie doch gerne einmal vorbei und lassen die besondere Atmosphäre auf sich wirken. Wir freuen uns auf Sie!

Monika Hannas, Wohnen am Kurhaus

Kurhaus am ParKsonntag, 17.12.2017, um 15.30 uhr

advenTsKonzerT mit dem hennefer

Kinderchor

Kurhaus am ParKdienstag, 05.12.2017, um 18.00 uhr

lebendiger advenTsKalender

vor dem Kurhaus

Kurhaus am ParKmontag, 18.12.2017,

um 15.30 uhr im speisesaal

WeihnachTsKaffee mit den

sonnenschein Kindern

haus Tusculumfreitag, 19.01.2018 15.30 uhr

KonzerT mit györgy vajK: oPereTTen, max raabe

und chansons

KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Aktuelle termine | 29

Besuchen sie unsere stände Bei den Weihnachtsmärkten!

haus Tusculumund Wohnen am marKTbeim WeihnachTsmarKT

neunKirchen-seelscheidam 16. und 17.12.2017

Kurhaus am ParK und Wohnen am Kurhaus

beim hennefer WeihnachTsmarKT

am 02. und 03.12.2017

haus Tusculumsonntag, 10.12. und

17.12. 15.30 uhr

adventliche mitsingkonzerte

© im Weihnachtswunderland by Petra Bork | pixelio.de

haus Tusculummittwoch, 06.12. 15.30 uhr

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KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Ehrenamt | 31

Kurhaus am ParkBrigitte Gebhard ------------- 25 JahreAlfred Reuter ---------------- 20 JahreMargo Freyaldenhoven ------- 15 Jahre

Haus TusculumGisela Bonczyk --------------- 25 Jahre

Ehrenamt Kurhaus am ParkJeder kann mitmachen!Etwas für andere zu tun, ist leichter als Sie denken!

Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Viktoria besucht die Bewohnerinnen und Be-wohner zu Weihnachten als Engel.

Machen Sie mit und nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Ansprechpartner Initiativkreis: herbert Dellory telefon: 02242-866520 [email protected] im Kurhaus: Elena Jordan telefon: 02242-8806-626 [email protected]

Jubiläum – KurT’s jubelt!Wir gratulieren und freuen uns über:

Veranstal tungsangebote im Haus Tusculum

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

10.30 UhrBewegungsspieleTiziansaal

10.30 UhrSingkreisTiziansaal

10.30 UhrEntspannungsrundeTizian Stube (14 tg.)

10.30 UhrTanzkränzchenWG Wiesenblick

10.30 UhrSingkreisWG Wiesenblick

10.30 UhrKatholische Messe Kapelle (2. Di. im Monat)

10.30 UhrGedächtnistrainingTiziansaal (14 tg.)

10.30 UhrTanz in den Morgen oderGenerationenprojektTiziansaal(1x monatlich)

15.30 UhrKraft-Balance-TrainingTiziansaal

10.30 UhrMännerrundeWG Wiesenblick

10.30 UhrGymnastikWG Wiesenblick

15.30 UhrGedächtnistrainingWG Bergblick

15.30 UhrHundetherapieWG Bergblick (2x monatlich)

15.15 UhrKegelnWG Wiesenblick

15.00 UhrHundebesuchWG Wiesenblick

15.30 UhrKochen/BackenWG Bergblick (1x monatlich)

15.30 UhrKreative Runde oderKochen/Backen oderTeestunde - Tiziansaal

15.00 Uhr MonatsgeburtstagsfeierTiziansaal(letzter Mi. im Monat)

16.30 UhrEvangelischer GottesdienstKapelle(1x monatlich)

15.30 UhrAktionsnachmittag oderKlavierspielTiziansaal

Freitag Samstag Sonntag

10.30 UhrErlebnistisch | WG Wiesenblick

ab 10.00 Uhr oder ab 14.00 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen

ab 10.00 Uhr oder ab 14.00 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen

10.30 UhrSingkreis | WG Bergblick

14.30 UhrSonntagscafé | Tiziansaal (1. So. im Monat)

15.30 UhrBunter Nachmittag | Tiziansaal15.30 UhrKochen/Backen | WG Wiesenblick(1x monatlich)15.30 UhrBeauty-Salon | WG Wiesenblick

Kontaktadressen unserer v ier Einr ichtungen:

Wohnen am Kurhaus

Bonner straße 22

53773 hennef

02242- 906080

Kurhaus am Park

Kurhausstraße 27

53773 hennef

02242-88060

Wohnen am Markt

Am Wiedenhof 6

53819 neunkirchen-seelscheid

02247-96810

haus tusculum

Zum tusculum 11

53809 Ruppichteroth

02247-3010

Veranstaltungsangebote im Wohnen am Kurhaus

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag

10.30 UhrHausführung (monatlich)

11.00 UhrAtem-Yoga

15.00 UhrOffener Spielkreis

09.45 Uhr Frische-Mobil-Wagen

15.00 UhrBingo

10.00 UhrKindergruppeNaturschutzbund(monatlich)

15.30 UhrSingkreis(monatlich)

15.00 UhrLesekreis(2 x monatlich)

16.30 UhrMietertreffen

Rückfragen und Anmeldungen unter 02242-906080.

Veranstal tungsangebote im Kurhaus am Park

Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag

10.30 UhrSonnenscheinstunde(2. Montag im Monat)

10.00 UhrKochen und Backen

10.30 UhrKreativkreis

10.30 UhrEv. Gottesdienst(1. Donnerstag im Monat)

11.30 UhrSprechzeitService-Center

15.00 Uhr, Tanztee Hennefer Senioreneinrichtungen(1x monatlich)

10.30 UhrKath. Messe(3. Donnerstag im Monat)

11.30 Uhr Zeitungsrunde Lese-Zimmer

15.30 UhrBingo(1x monatlich)

16.00 UhrMax‘ Klavierstunde(1x monatlich)

16.00 UhrSingkreis

16.00 UhrLesekreis

17.30 UhrDämmerstunde(3x monatlich)

Alle weiteren Termine (Fotorückblicke, Filmvorführungen, Ausflüge, Feste, Feiern und Aktionen) finden Sie unter http://kurhauswohnresidenzen.de/programm/termine.html. | Rückfragen und Anmeldungen unter 02242-8806626.Der aktuelle Monatsplan kann an der Rezeption als Kopie von unseren Bewohnern abgeholt werden

Freitag Samstag Sonntag

10.30 UhrBewegungsspiele

09.30 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen

09.30 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen

16.00 UhrSpielenachmittag

16.00 UhrSamstagstreff

11.00 UhrBesuch der Kirche für Kleine und Große (letzter Sonntag im Monat)

17.45 UhrMännerstammtisch(3. Freitag im Monat)

15.00 UhrMonatsgeburtstagsfeier(1x monatlich)

Die Angebote in der Tabellen-Hintergrundfarbe finden im wöchentlichen Rhythmus statt, die hellgrün hinterlegten Angebote finden ein- bis dreimal im Monat statt. | Alle weiteren Termine (Ausflüge, Feste, Feiern und Aktionen) können Sie den Aushängen in den Schaukästen und an der Litfaßsäule entnehmen. | Bei Rück-fragen und Anmeldungen erreichen Sie uns unter 02247-301-0

Impressumherausgeber: Kurhaus Wohnresidenzen Gmbh,

Kurhausstraße 27, 53773 hennef,

[email protected]

anzeigen: Jens Brähmer, Olaf Brähmer

Redaktion: Jens Brähmer, Olaf Brähmer

Satz und Grafik: all Media Services

Druck: Rainbowprint | Druckerei Ganz

Paradiesstraße 10

97225 Zellingen-Retzbach

lektorat: arno Blaskowski,

[email protected] Wohnresidenzen Gmbh,

Zum Tusculum 11, 53809 Broscheid,

[email protected]

absender : _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _

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Das Magazin der Kurhaus- und

Tusculum Wohnresidenzen

KurT‘sKurhausstraße 27

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