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D a s M a g a z i n d e r K u r h a u s - u n d T u s c u l u m W o h n r e s i d e n z e n
L e b e n i n u n s e r e n H ä u s e r n | T e r m i n e + M e h r
2 3 . J a h r g a n g , D e z e m b e r 2 0 1 7 / J a n u a r 2 0 1 8
KurT‘sKurhaus am ParK
und
Wohnen am Kurhaus
hennefer Weihnachtsmarkt
am 02. und 03.12.2017
haus Tusculum
und Wohnen am marKT
Weihnachtsmarkt
neunkirchen-seelscheid
am 16. und 17.12.2017
Weihnachten mag nach den unmittelbaren Kriegsjahren vielleicht noch ein reines „Fest der Liebe und Be-sinnung” gewesen sein. Aber schon schnell schlich sich der alljährliche „Konsumrausch” ein. Die Wirtschaft boomte und hatte 1955 in Westdeutschland mit 10,5 Prozent Zuwachs ihren Höhepunkt erreicht.
Eine Zeit reise
durch die 50er Jahre
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Inhalt | 2
Das Magazin der Kurhaus- und Tusculum Wohnresidenzen
Fröhliche Weihnacht überall
13
Das Sonnenschein-stündchen
17
Ansprechende Aquarelle 20 in der Parkgalerie
Aktion „Zeitreise 21durch die 50er Jahre“
Mitarbeiterjubiläen- Brigitte Gebhardt 23- Alfred Reuter 23- Gisela Bonczyk 24
Abschied nach vielen Jahren 26
Konzert „Vierklang“ 28im Atrium
EDItoRIAl
Weihnachtsgrüße 4
unsER thEMA
Eine Zeitreise 5durch die 50er Jahre
lEBEn In unsEREn häusERn
Fröhliche Weihnacht überall 13
Das sonnenscheinstündchen 17
Endlich geschafft! 19
Bolas navideñas by Kris de Curtis | cc-by-sa-3.0
Das Magazin der Kurhaus- und Tusculum Wohnresidenzen KurT‘s inhalT im Dezember/Januar
Ansprechende Aquarel le in der Parkgaler ie
20Endl ich geschafft!
19AKtuEllE tERMInEtermine in unseren häusern 29
EhREnAMt Etwas für andere zu tun, 31ist leichter als sie denken!
JuBIläEn 31
Kontaktadressen 32unserer vier Einrichtungen
tERMInE IM DEZEMBER/JAnuAR
hAus tusCuluM Veranstaltungsangebote 32im haus tusculum
WohnEn AM KuRhAus Ver anstaltungsangebote 33im Wohnen am Kurhaus
KuRhAus AM PARK Ver anstaltungsangebote 33im Kurhaus am Park
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Weihnachtsgrüße | 4
team der
tusculum
Wohnresidenzen
team der
Kurhaus
Wohnresidenzen
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 5
Eine Zeitreise durch die 50er Jahre
Weihnachten mag nach den unmittelbaren
Kriegsjahren vielleicht noch ein reines „Fest der
liebe und Besinnung” gewesen sein. Aber schon
schnell schlich sich der alljährliche „Konsumrausch“
ein. Die Wirtschaft boomte und hatte 1955 in West-
deutschland mit 10,5 Prozent Zuwachs ihren höhe-
punkt erreicht.
Wir wollen sie heute auf eine Zeitreise durch die
50er Jahre mitnehmen. Diejenigen von Ihnen, die
diese Zeit miterlebt haben, werden viele altbekann-
te, vielleicht auch liebgewonnene Details entdecken.
nach dem Zweiten Weltkrieg waren viele städte
in Deutschland zum großen teil zerstört. Die Männer
waren im Krieg als soldaten eingezogen worden und
entweder gefallen, vermisst oder als Kriegsversehrte
zurückgekehrt. Damit lastete die Arbeit auf den Frau-
en. sie mussten die trümmer beseitigen und für einen
neuanfang sorgen. Es gab viel zu tun für wenige Ar-
beitskräfte.
Anfang der 50er Jahre arbeitete etwa noch jede
vierte Frau halbtags oder ganztags. Die Kinder saßen
oft mit über vierzig anderen Kindern zusammen in der
schule und wurden von einem lehrer unterrichtet.
nach dem unterricht waren sie sich dann selbst über-
lassen. Davon kommt auch der berühmte Ausdruck
„schlüsselkind“. sie lernten früh, selbständig zu sein.
In ihrer Freizeit waren sie meist draußen und vergnüg-
ten sich mit Renn-, hüpf- und Fangspielen wie Räuber
und Gendarm, Gummitwist, Fußball und Blinde Kuh.
Bei schlechtem Wetter wurde drinnen mit schuco-
Autos, schildkröt- oder steiff-Puppen und holz- oder
legosteinen gespielt. Besonders beliebt waren Gesell-
schaftsspiele für die ganze Familie. Das Maskottchen
der Programmzeitschrift hörzu, Mecki, der Igel, wurde
zur lieblingsfigur.
In der Möbelindustrie gab es einerseits grafische
Formen mit nierentischchen, schalensesseln mit fili-
granen Füßchen und tütenlampen sowie andererseits
den „Gelsenkirchener Barock“ mit wuchtigen schrän-
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre | 5
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre l 6
ken und Vitrinen, in denen reichlich Platz für nippes
war. Die neue luxusversion des Plattenspielers konnte
automatisch bis zu zehn schallplatten abspielen.
Anfang der 50er kamen die ersten neuen Autos auf
den Markt: der lloyd 300, besser bekannt als „leuko-
plastbomber“ für rund 3.400 DM und der VW-Käfer
für rund 4.400 DM. Der Reiselust stand nichts mehr
im Wege. Die beliebteste Art, die Ferien zu verbringen,
hieß Zelturlaub. Geschlafen wurde auf der luftmatrat-
ze, das Essen kam vom Grill oder Campingkocher. Be-
liebte urlaubsziele waren der Rhein, der schwarzwald,
tirol und bald auch Italien.
schon 1951 änderte sich das Bild der Frau. In der
DDR waren Frauen begehrte Arbeitskräfte und wurden
im Rahmen des Fünfjahresplanes sogar speziell in In-
dustrieberufen ausgebildet. Deren Kinder waren meist
ganze oder halbe tage in der Krippe untergebracht. In
Westdeutschland dagegen wurde das Bild der Frau als
hausfrau und Mutter propagiert.
Das Fernsehen setzte sich durch. Ein Fernsehgerät
kostete etwa 1.000 DM und wurde gehegt und ge-
pflegt. Man traf sich in haushalten, die schon einen
Fernseher angeschafft hatten und schaute gemeinsam
das Abendprogramm.
Die lieblingslektüre im Jahre 1953 waren Comics
und Bücher wie: Fix und Foxi, Micky Maus, lurchi,
© lloyd lP 400, Bj. 1955 by lothar spurzem | cc-by-sa-3
© VW type 1 by Eric shea | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre | 7
und Piccolo-hefte. Die Erstausgabe des Playboy — mit
Marilyn Monroe auf dem titelbild — erschien, was die
Jugend erfreute, die Eltern dafür überhaupt nicht.
Die Wirtschaft boomte im Westen der Republik und
plötzlich gab es mehr Arbeitsplätze als Arbeitnehmer.
„Gastarbeiter“ aus Italien, Griechenland, spanien und
anderen ländern kamen zum Arbeiten in die BRD. Vie-
le blieben auf Dauer und holten ihre Familien nach.
Dadurch gab es bald Pizza und Gyros in Deutschland.
Die meisten Fußballbegeisterten können sich noch
an den 4. Juli 1954 erinnern: Das Wunder von Bern.
Gemeinsam saß man vor dem Fernseher und jubelte
über den 3:2 sieg Deutschlands gegen ungarn. hel-
mut Rahn war der torschütze. Die nationalelf wurde
von sepp herberger seit 1950 trainiert. Diese facet-
tenreiche, charismatische Persönlichkeit war bekannt
für seine Aussprüche: „Der Ball ist rund. Der nächste
Gegner ist immer der schwerste. Ein spiel dauert 90
Minuten. nach dem spiel ist vor dem spiel.“ nicht
nur Fußball wurde im Fernsehen angeschaut. Mit
„Familie schölermann“ begann die erste deutsche
tV-serie.
Das Goggomobil kam auf den Markt und konnte so-
gar mit einem Motorradführerschein gefahren werden.
Anfang März 1955 endete die offizielle Besatzung
Deutschlands durch die Alliierten. Die Bundesrepublik
trat der nAto bei, die DDR hingegen wurde teil des
Warschauer Paktes. Kanzler Adenauer gelang es im
september, die sowjetunion zur Freilassung von rund
10.000 noch in sowjetischer Gefangenschaft befindli-
chen Kriegsgefangenen zu bewegen. Manch eine Fa-
milie erhielt zehn Jahre nach Kriegsende den verloren
geglaubten Vater oder sohn zurück.
Der millionste VW-Käfer lief vom Band und der
Messerschmitt Kabinenroller, besser bekannt als
„schneewittchensarg“, wurde angeboten. Er war ein
Zweisitzer und hatte rund 10 Ps. Die Isetta war eben-
so gefragt.
Die Deutschen liebten Rate- und Quizsendungen
und romantische Filme. Robert lembke moderierte
„Was bin ich?“ und Romy schneider war in dem his-
torienfilm „sissi“ zu sehen. heinz Erhardt, ein großer
Komiker der 50er Jahre, parodierte in seinen Filmen
den typischen Wohlstandsdeutschen, gutmütig, mit
dickem Bauch und dicker Brille. Bekannte Filme von
ihm sind: „Der müde theodor“, „Witwer mit fünf töch-
tern“, „Der haustyrann“, „Was ist denn bloß mit Willi
los?“. sein humor baute sich auf Wortspielen und ver-
drehten Redewendungen auf.
technische neuerungen hielten Einzug in die haus-
halte: der Kühlschrank von Bosch, die Waschmaschine
von AEG, der standmixer von Braun.
© Kirchrath, herberger by Frau Kirchrath | cc-by-sa-3 © Radio-Fernsehkombination Zauberspiegel by Daniel Rohde | cc-by-sa-3
Auf der spielwarenmesse in nürnberg stellte eine
dänische Firma „lego“ vor, das von den Kindern al-
lerdings anfangs nur zögerlich angenommen wurde.
Durch die Werbung „Mach mal Pause – trink Coca-
Cola“ erlebte das Getränk einen großen Aufschwung.
Auch in der Mode hatte der Wohlstand die breite Be-
völkerung erreicht. Es war die stunde der Petticoats,
der Caprihosen und Perlonhemden. Der letzte schrei
waren Röhrenjeans, nietenhosen und lederjacken.
Die feine Dame von Welt trug hut. Für Designermode
hatten die meisten Frauen jedoch kein Geld und näh-
ten mithilfe von schnittmustern und Modezeitschrif-
ten ihre Kleidung selbst. Die Jungs tobten in praktisch
unzerstörbaren lederhosen herum und die Mädchen
hatten wadenlange Röcke oder ein schickes twin-
set mit spangenschuhen an. Die freien stunden ver-
brachten die jungen leute in Milchbars oder Eiscafés,
wo sie mit ihrem taschengeld die Jukebox fütterten.
Die Mädchen schwärmten für Elvis und die Jungs
ahmten Bill haley (Rock Around the Clock) nach.
Das lebensgefühl in Deutschland Mitte der 50er
Jahre war geprägt von optimismus, die wirtschaft-
liche situation war vielversprechend und alle waren
zuversichtlich, dass die Zukunft Gutes bereithält. Das
schlug sich auch in der Ernährung nieder. Es wurde viel
Fleisch und zu fett gegessen. Der „Wohlstandsbauch“
© Käseigel by svensonsan | cc-by-sa-3 © lord Mayor Willy Brandt by sAs | cc-by-sa-3
© Isetta by Malene thyssen | cc-by-sa-3
© salamander lurchi by Milestoned | cc-by-sa-3
© Persil by Alf van Beem | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre l 10
wuchs. Es fanden viele Cocktailpartys statt und die Mi-
nibars waren gut gefüllt. Auf einer Party gab es Käse-
oder Mettigel, tomaten-Fliegenpilze, Pumpernickel-
schnittchen mit verschiedenen toppings, hawaiitoast,
Roastbeef, schinken-spargel-Röllchen, Kartoffelsalat
mit Würstchen, schichtsalat, Falscher hase, ochsen-
schwanzragout, Königinpastetchen, Ragout fin oder
ro ten heringssalat. Keiner musste hungrig nach hause
gehen und jeder konnte sehen, was die hausfrau alles
hergerichtet hatte.
harte Arbeit und Verzicht sah der „Vater der sozi-
alen Marktwirtschaft“, ludwig Erhardt, als Kernele-
ment des deutschen Erfolges. Bis 1963 stieg die In-
dustrieproduktion real um ganze 185 Prozent an. Das
siegel „Made in Germany“ entwickelte sich zum syn-
onym für die hohe Qualität deutscher Produktionen.
Zahlreiche Firmen wie Adidas, Grundig, Deichmann
oder neckermann sind untrennbar mit den 50er Jah-
ren verbunden.
Das „Wirtschaftswunder“ ermöglichte Ferienreisen
mit Auto, Bus oder Bahn; sogar über Grenzen nach Ita-
lien, Österreich, spanien, schweiz oder Frankreich. Es
wurde immer noch sehr gerne gezeltet. Wer es sich leis-
ten konnte, übernachtete in einer Pension oder im hotel.
Im Januar 1956 traten die ersten Einheiten der
Bundeswehr ihren Dienst an. Die Zeitschrift „Bravo“
© schuco Examico — mit schlüssel by lothar spurzem | cc-by-sa-3
© Atomium by Accountalive | cc-by-sa-3
© Konrad Adenauer - 7. CDu-Bundesparteitag by Paul Bouserath | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre | 11
eroberte den Markt und der erste Werbespot für das
Waschmittel „Persil“ wurde im Fernsehen ausgestrahlt.
Der Verkehr auf den straßen nahm zu und das Auto-
bahnnetz wurde ausgebaut. Der Berliner Ring war in Pla-
nung.
An den olympischen spielen nahmen sportler aus dem
gesamtdeutschen Raum teil. Ergebnis: 2. Platz im Me-
daillenspiegel.
Durch den Wohlstand im Westen gab es einen Mas-
senexodus aus der DDR.
Willy Brandt wurde im oktober 1957 zum Bürgermeister
von Berlin gewählt. Von der sowjetunion aus schoss man
den ersten Weltraumsatellit „sputnik 1“ ins All.
Das schlafmittel Contergan kam auf den Markt und
richtet es schwere schäden bei ungeborenen an.
Ab Januar 1958 wurden die Verkehrssünder in einer
Kartei in Flensburg erfasst. Der erste ostermarsch für
Frieden und Abrüstung fand in london statt. Das Gleich-
berechtigungsgesetz für Frauen und Männer trat in
Kraft. In diesem Jahr fand die erste Weltausstellung der
nachkriegszeit in Brüssel statt. Ihr Wahrzeichen war das
„Atomium“.
Aus Kostengründen hatten sich viele Menschen in den
Jahren davor ein Motorrad oder eine Vespa angeschafft.
nun hatten sie mehr Geld und stiegen auf einen PKW um.
Am 22. november 1959 ging das „sandmännchen“ im
DDR-Fernsehen auf sendung und die Puppe „lilli“ aus
Deutschland startete mit neuem namen „Barbie“ in new
York Weltkarriere.
Mit der Pfadfindergruppe oder dem Musikverein fand
der erste schritt ohne Eltern in die unabhängigkeit statt.
In der DDR gelang dieser schritt bei der FDJ, der Freien
Deutschen Jugend. Wagemutige trugen Ende der 50er
Jahre die ersten Bikinis im schwimmbad.
In den 50er Jahren waren unter anderem folgende Fil-
me zu sehen: „Der rote Korsar“ mit Burt lancaster, „Jen-
seits von Eden“ mit James Dean, „Wie angelt man sich ei-
nen Millionär?“ mit Marilyn Monroe, „20.000 Meilen unter
dem Meer” und „Der unsichtbare Dritte” mit James Mason,
„Das Fenster zum hof“ mit Grace Kelly, „Moby Dick“ mit
Gregory Peck und „sissi“ mit Romy schneider. Zunehmend
wurden auch kritische Filme im Kino oder Fernsehen ge-
zeigt und die neue deutsche literatur von Günther Grass,
heinrich Böll und uwe Johnson wurde viel gelesen.
An schlager wie: „Es hängt ein Pferdehalfter an der
Wand“, „Mandolinen und Mondschein“, „Rote Rosen, rote
lippen, roter Wein“, „schütt´ die sorgen in ein Gläschen
Wein“, „o mein Papa“, „Eine weiße hochzeitskutsche“ und
der „River Kwai Marsch“ können sich noch viele erinnern.
Angelika Walter, haus tusculum
© Copy of the first russian artificial sputnik by nina | cc-by-sa-3
© Konrad Adenauer mit ludwig Erhard by Paul Bouserath | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Eine Zeitreise durch die 50er Jahre l 12
Wir danken allen Kolleginnen und Kollegen des
Kurhaus und des haus tusculum sowie ihren Ver-
wandten, die sich Zeit nahmen und in ihren Foto-
alben stöberten, um diesen Artikel mit ihren per-
sönlichen Familienbildern zu einem besonderen
Zeitdokument werden zu lassen.
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | ????? | 13
Fröhliche Weihnacht überall
Weihnachten — dieses Wort weckt bei fast jedem
hierzulande eine ganze Reihe von Gefühlen und Erin-
nerungen: Da ist die besinnliche Zeit im Kreis der Fa-
milie und das gemütliche Beisammensein im Kerzen-
schein des erleuchteten Weihnachtsbaums. Da ist das
gute Essen, der Abstand vom Alltag und der Besuch
von Gottesdiensten, in denen die Geburt Jesu Christi
als hoffnungsträger gefeiert wird. Da ist die hektik im
Vorfeld, für jeden das passende Geschenk zu besorgen
und ein möglichst perfektes Fest vorzubereiten.
Dabei hat die Zeit um den 25. Dezember schon seit
langem für viele Menschen eine besondere Bedeutung.
Das Wort „Weihnachten” geht auf die mittelhoch-
deutsche Wendung „ze den wihen nahten“ zurück.
Dies bedeutet ungefähr: „Zu den hei-
ligen nächten.” seit der Antike ist der
tag der Wintersonnenwende bekannt
für die längste nacht. In ägypten wur-
de an diesem tag die Geburt des horus
gefeiert und bei den Römern waren es
die Feierlichkeiten zu Ehren des Gottes
saturn. Weiterhin feierten die Germanen
bis nach skandinavien an diesem tag ihr
Mittwinter- oder Julfest. schon 217 ver-
suchte Papst hippolyt, indem er das Fest
zur Geburt Jesu Christi auf diesen tag
legte, alle anderen kulturellen handlun-
gen und Feierlichkeiten zu beseitigen. Weihnachten
sollte die Wintersonnenwende und den sieg über die
Finsternis symbolisieren. In Deutschland setzte sich
dieser Brauch im 7. bis 8. Jahrhundert durch. und so
begann der siegeszug des Weihnachtsfestes, welches
heute mit einer vierwöchigen Vorbereitungszeit, dem
Advent, beginnt.
Die Adventszeit war schon immer für viele Kinder
unendlich lang. Daher brachte Anfang des 20. Jahrhun-
derts der Verleger Gerhard lang, der sich noch sehr gut
an diese Wartezeit erinnern konnte, den ersten Advents-
kalender auf den Markt. seine Mutter hatte ihm die
aufregende Zeit mit einem Kästchen versüßt, in dem 24
kleine Biskuitgebäcke waren, und so die Idee geliefert.
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 13© Weihnachtsgeschenk by Rainer sturm | pixelio.de
© Im lande des Christkinds by Richard Ernst Kepler | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 14
Ein anderer Brauch der Vorweihnachtszeit, der
noch gar nicht so alt ist, ist der Adventskranz. Johann
hinrich Wichern, ein junger theologe, der eine Erzie-
hungsanstalt in hamburg leitete, wollte diese Zeit für
seine Zöglinge besonders gestalten. seine Vorstellung
war, die Adventszeit als Weg ins licht zu sehen und so
kam ihm 1839 die Idee mit den Kerzen. Eine für jeden
tag und dickere für die sonntage. tannenzweige und
schmuck kamen erst später dazu.
seit 1419 werden Weihnachtsbäume erwähnt. Wie
die Maibäume standen sie draußen und hießen auch
Weihnachtsmaien. Vor allem bei den Protestanten
setzte sich um 1800 der Brauch durch, den Baum im
haus aufzustellen. Für die Katholiken war die Krippe
wichtiger.
Die tradition des schenkens war schon 1450 in Kon-
stanz bekannt. Damals gab es aber am nikolaustag die
Geschenke, wobei auch die tiere bedacht wurden. sie
bekamen äpfel, nüsse und ähnliches. unter anderem
auf Martin luther geht die Verlagerung des schenkens
auf Weihnachten zurück. Damit sollte die Bedeutung
des Geschenkes der Geburt Jesu hervorgehoben werden.
In den christlichen ländern und Regionen der Welt
gibt es viele unterschiedliche Bräuche und traditionen
für die Advents- und Weihnachtszeit und die Geburt
Jesu Christi wird auch an verschiedenen tagen gefeiert.
© Adventskranz by Pete Jelliffe | cc-by-sa-3
© Rottenburg, Marktplatz by dierk schaefer | cc-by-sa-3 © Krippe Anbetung der Könige by Andreas Praefcke | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 15
Die christlichen Kopten in ägypten feiern am 7.
Januar mit einer Mitternachtsmesse und einem an-
schließenden großen Bankett. Danach beginnt für sie
eine 14-tägige Fastenzeit.
In unseren nachbarländern Belgien und den nieder-
landen kommt der „sinterklaas“ mit seinem Gehilfen,
dem schwarzen Peter „Zwarte Piet“, und befüllt die
heraus gestellten schuhe. hier ist der 6. Dezember der
eigentliche Geschenketag.
In Frankreich heißt der Weihnachtsmann „Père
noël” und trägt ein langes rotes Gewand mit Zipfel-
mütze. Auch hier gibt es ein sehr ausgiebiges Weih-
nachtsessen, zum Beispiel truthahn mit Walnüssen.
In Italien beginnen die Feierlichkeiten am 8. De-
zember mit dem Fest zur unbefleckten Empfängnis. Ab
diesem tag werden Weihnachtsbäume aufgestellt und
man beginnt zu schmücken.
Auch in Japan wird Weihnachten gefeiert. Es ist ein
Fest für Paare und Partys, sehr populär, und man
© sintenpiet by tenorio81 | cc-by-sa-3 © Christmas service by RIA novosti | cc-by-sa-3
© Pére noel dans les écoles by Ville_De_Caudry1 | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Fröhliche Weihnacht überall | 16
schenkt sich Kleinigkeiten. Etwas Besonderes ist die
Weihnachtstorte: sie ist weiß und mit Erdbeeren be-
stückt und ist eine Geburtstagstorte für das Christkind.
In Russland wird Weihnachten am 7. Januar gefei-
ert. Die Kinder bekommen die Geschenke von Väterchen
Frost gebracht und es gibt ein Festmahl mit 12 ver-
schiedenen speisen. Dies geht zurück auf die 12 Apostel.
In Griechenland ist die Vorweihnachtszeit Fasten-
zeit. Die Feierlichkeiten beginnen am 24. Dezember, es
werden Weihnachtsfeuer entzündet, die in 12 nächten
die nachtaktiven Kobolde vertreiben sollen.
In südafrika wird Weihnachten anders gefeiert. Da
hier sommerliche temperaturen herrschen, wird drau-
ßen gefeiert, viel gelacht, gesungen und getanzt und
traditionell am 25. Dezember der sonnenaufgang am
strand angeschaut.
Die Engländer feiern eher ein traditionelles, auch
familiäres Fest. Es werden Mistelzweige und strümpfe
aufgehängt.
Weihnachten ist in Island ein ganz besonderes Fest.
hier ist schon im november die sonne ab dem nach-
mittag nicht mehr zu sehen, sie scheint etwa vier
stunden am tag. Daher spielt die festliche Beleuch-
tung eine sehr große Rolle. Die Vorweihnachtszeit wird
interessant durch die jahrhundertealte trollfrau Gryla
und ihre 13 söhne. Erst vom 12. Dezember an darf sie
mit jeweils nur einem ihrer söhne die höhle verlassen.
sie toben sich dann gerne aus und spielen streiche.
Die söhne heißen übersetzt zum Beispiel türzuschlä-
ger (hurdaskellir), Essnapflecker (Askasleikir) oder auch
Fensterglotzer (Gluggagagir) und Fleischkraller (Ket-
krokur). Mittlerweile haben sie meistens die Aufgabe
der Geschenkeverteilung übernommen, aber auch nur
nachts, da sie bei tageslicht zu stein erstarren würden.
In diesem sinne wünschen allen Bewohnern, Mitar-
beitern, ehrenamtlichen helfern, Freunden und lesern
Frohe Weihnachten – Buon natale – Kala Chris-
tougenna – Vrolijk Kersfeest – Geseënde Kersfees –
Feliz navidad – Meri Kurisumasu – Merry Christmas
– Good Jul – Gledileg Jol – Joyeux noel
und eine stimmungsvolle Adventszeit mit besinn-
lichen und friedvollen tagen.
legen wir alles in Gottes hand und freuen uns auf
das Wunder der Weihnacht, das Zufriedenheit, liebe
und hoffnung verheißt.
linda Groß-hauptmann
Kurhaus am Park
© Mistel by stanze | cc-by-sa-3 © Grýla and leppalúði by Jennifer Boyer | cc-by-sa-3
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 17
Das Sonnen-scheinstündchen
Wir, die Kinder und die Pädagogen der Kita son-
nenschein, legen viel Wert auf eine übergreifende Zu-
sammenarbeit mit vielen Institutionen. so kamen die
Kinder kurz vor unserem st. Martinszug, welcher am
Kurhaus am Park entlang führt, auf die Idee, den Men-
schen dort im Voraus unsere bunt gestalteten Wind-
lichter vorbei zu bringen, damit diese dort auch für
den st. Martin leuchten können. Dies war unser erster
Besuch. Dann verabredeten wir uns, dass wir dort mit
unserem Kinderchor zur Adventszeit zum gemeinsa-
men singen mit den Bewohnern vorbei kommen wür-
den. Dieser Besuch hat uns allen so gut gefallen, da
wir so nett empfangen wurden und im Anschluss mit
den Bewohnern Kekse aßen und Kakao tranken. Wir
dachten, dies müsste man einfach viel öfter machen,
um sowohl den Kindern als auch den Bewohnern, ein
lächeln ins Gesicht zaubern und um voneinander pro-
fitieren zu können. so entstand dann unsere Idee zum
monatlichen sonnenscheinstündchen, auf welches
sich alle immer sehr freuen. natürlich freuen wir uns
auch über andere Berührungspunkte, so haben wir ei-
nige Bewohner zu unserem diesjährigen sommerfest
eingeladen. Es ist einfach schön.
Janina Knott
KiKu sonnenschein
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 18
Wir, die senioren und Betreuerinnen des Kurhaus am
Park, freuen uns über die schnittpunkte mit dem leben
außerhalb des hauses. Dabei sind uns die treffen mit
den quirligen, fröhlichen Kindern die liebsten! Es be-
steht mittlerweile eine recht feste Gruppe an seniorin-
nen, die monatlich zu der sonnenscheinstunde kommen
und auch schon gute Kontakte zu den Kindern geknüpft
haben. Gemeinsam hangeln wir uns immer an einem
jahreszeitlichen thema entlang und singen, basteln
oder backen etwas Passendes. Besonders in Erinnerung
ist uns das sommerfest des Kindergartens, zu dem wir
eingeladen wurden. Bei bestem sonnenschein saßen wir
im Garten auf extra reservierten Plätzen unterm son-
nenschirm. nach der liebevoll vorgeführten Vogelhoch-
zeit konnten wir uns an einem internationalen Buffet
bedienen, wo wirklich für jeden etwas dabei war.
so freuen wir uns wärmstens auf die nächsten tref-
fen und halten euch auf dem laufenden!
Margo Freyaldenhoven
Kurhaus am Park
Endlich geschafft!
In den tusculum seniorenresidenzen können wir
nun vier weitere Pflegefachkräfte von den Philippinen
begrüßen.
Vor einem guten Jahr begannen die philippinischen
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter damit, sich auf die
deutsche Anerkennung der bereits in ihrem heimatland
erworbenen Fachkraftqualifikation im Gesundheitswesen
vorzubereiten.
Dazu gab es in den ersten Monaten noch einmal in-
tensiven Deutschunterricht. Anschließend wurden sie
in ganztägigen schulblöcken in aktuellem pflegeri-
schen und medizinischen Wissen geschult.
Gleichzeitig lernten sie ihre Wohnbereiche mit den
Bewohnern und ihren neuen Kollegen kennen. Da die
Pflege ein höchst kommunikativer Beruf ist, verbesser-
te sich dadurch auch noch einmal schnell die deut-
sche sprache. Bei unseren Bewohnern hatten die neu-
en Mitarbeiter schnell „ein stein im Brett“, da sie sehr
freundlich und respektvoll die nötigen hilfestellungen
erbrachten.
In der Zwischenzeit liefen „hinter den Kulissen“ die
weiteren Vorbereitungen für die deutsche Anerken-
nung ihrer vorliegenden Fachkraftqualifikationen. Alle
mussten auch von der Bezirksregierung Düsseldorf
festgelegte Praktika außerhalb unseres hauses mit den
fachlichen schwerpunkten „ambulante Pflege“ und
„Psychiatrie“ ableisten. Dafür kooperierten wir mit dem
ambulanten Pflegedienst „Bleib Daheim“, der im „Woh-
nen am Markt” in neunkirchen seinen sitz hat, sowie
mit den landeskliniken in Bonn und Köln.
Abschließend standen eine mündliche und schrift-
liche Prüfung Gesundheitsamt an. Alle gingen sehr
nervös in diese Prüfungen, um sie dann mit dem heiß
erwarteten Zertifikat zu verlassen, welches ihnen nun
bescheinigte, dass sie nach deutschem Recht aner-
kannte „Gesundheits- und Krankenpfleger“ sind, zu ver-
lassen.
nachdem jetzt auch die Arbeits- und Aufenthalts-
bescheinigungen vorliegen, kann es richtig losgehen
und die Einarbeitung in die Fachkraftaufgaben weiter
erfolgen.
Es bleibt festzuhalten, dass von diesen vier Mit-
arbeitern innerhalb eines Jahres eine immense Ein-
gewöhnungs- und lernleistung erbracht wurde. Alle
Mitarbeiter der tusculum Wohnresidenzen freuen sich
nun über das gute Ende und die neuen Kollegen.
ulrich Koke, haus tusculum
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 19
Ab dem 13. Januar bis 30. März 2018 sind meine
Aquarellarbeiten in der Parkgalerie zu sehen.
thematisch habe ich mich mit Motiven, überwie-
gend aus unserer heimischen tierwelt befasst. Die Bil-
der sind auf der Grundlage figürlichen Zeichnens ent-
standen, enthalten aber auch abstrakte Elemente.
Ich wohne direkt am Wald und kenne meine „Mo-
delle“ wie Kröte, Igel, Fuchs und Feuersalamander aus
nächster nähe. sie alle verdienen unsere Bewunde-
rung und unseren Respekt. Ich schätze und genieße
die Kraft spendende Wirkung der natur und begreife
mich als einen teil von ihr.
Bei meiner Arbeit als Kinderphysiotherapeutin er-
fahre ich, dass vielen Kindern die Beziehung zur na-
tur fehlt. Manche Eltern erkennen nicht die Wertigkeit
von Ausflügen in die natur, halten aber einen teuren
Besuch im Erlebnispark, schon bei den Kleinsten, für
unentbehrlich. schade.
Inspiriert durch zwei erfahrene Künstlerinnen in
meiner direkten nachbarschaft fing ich nach dem Aus-
zug unseres sohnes im Jahr 2012 mit dem Zeichnen
und Malen an. Durch Kurse zu den themen Perspek-
tive, figürliches Zeichnen, Aktzeichnen und Malen in
Aquarell– und Acryltechnik verschaffte ich mir erste
fundierte Grundlagen.
Mir macht das Zeichnen und Malen große Freude
und ich habe vor, mich darin noch weiter zu entwi-
ckeln. Zeichnen oder Malen, das heißt: genau hinzu-
schauen. Die Wahrnehmungsfähigkeit wird er-
höht und damit das leben intensiver.
Meine Aquarelle, die alle mit schlicht elegan-
ten Rahmen versehen sind, sollen erfreuen, sollen
ansprechen und damit positiv auf den Betrachter
und die Betrachterin wirken; aber schauen sie
selbst!
Ich lade sie, Ihre Verwandten und Freun de herz-
lich zur Ausstellungseröffnung ein und stehe dort
gerne für Fragen und Gespräche zur Verfügung.
Ich freue mich darauf, im wunderbaren, histori-
schen Ambiente des Kurhaus ausstellen zu dürfen
und bedanke mich herzlich beim sozialtherpeutischen
Dienst des hauses für die freundliche und motivierte
unterstützung.Elke strehl
Ansprechende Aquarel le in der Parkgaler ie
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 20
Die Vernissage findet am samstag, dem 13. Januar
2018, um 15.30 uhr in der Parkgalerie des Kurhaus
am Park statt.
Da war ich noch nicht einmal geboren. und jetzt
hatte ich mich bereit erklärt, einen Vortrag zu diesem
thema zu halten!
Also gut, ärmel hochgekrempelt und Material ge-
sammelt. Meine Großeltern und Eltern leben nicht
mehr, deshalb fiel diese Informationsquelle weg. Eine
Kollegin brachte mir viele Bücher zu unterschiedlichen
Jahrgängen und eine andere Kollegin Quiz-Fragen über
diese Zeit mit. Im Bücherfundus unserer Einrichtung
entdeckte ich auch noch das ein oder andere Buch. so
war ich eingedeckt mit lektüre und konnte mich zu-
erst einmal intensiv mit den 50er Jahren beschäftigen
und mir notizen machen.
sie können sich gar nicht vorstellen, wie interessant
das war! Überall um mich herum lagen notizen und
Zettel mit Jahreszahlen. Aus dieser Zeit gibt es zwar
noch den einen oder anderen Gegenstand. Aber stel-
len sie mal einen VW-Käfer oder ein altes Fernseh-
gerät als Anschauungsgegenstand in unseren tizian-
saal! Das geht leider nicht. Also mussten viele Kopien
aus den Büchern gemacht werden. nette Kollegin-
nen brachten viele kleine Dinge, die aus den 50ern
stammten, ins haus tusculum, so dass am Ende eine
bunte Palette zum schauen und Anfassen zustande
kam. Ja, so konnte es an unserem Aktionsnachmittag
losgehen.
Mit den schlagern „Die liebe ist ein seltsames spiel“,
„oh mein Papa“ und „Mandolinen und Mondschein“
wurde der nachmittag begonnen. Der eine oder ande-
re Bewohner sang mit und nach und nach füllte sich
der tizian-saal. Alle saßen gemütlich an tischen und
es wurden Kekse und Getränke angeboten.
An stellwänden hingen Fotos von Autos, Mode, ur-
laub, haushalt, Kindheit, Politik, Film und schlager-
stars. Bei den Bewohnern weckte dies Interesse und
sie schauten sich die Bilder genauer an. Auf tischen
waren verschiedene Gegenstände aus dieser Zeit aus-
gestellt. Auch da wurde genauer hingeschaut und es
war zu hören: „Das kenne ich auch“, „so etwas hat-
ten wir auch zu hause“, „ach, da ist ja sogar ein Kleid
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 21
Aktion „Zeitreise durch die 50er Jahre“
mit einem Petticoat. Das habe ich auch getragen.“ Ein
schwarzes Kleid fiel besonders auf. Wir „Jüngeren“
dachten, dies wäre ein Kleid für die Beerdigung oder
trauerzeit. Mit einem schmunzeln wurde uns dann
erklärt, dass es damals noch keine so große Auswahl
an stoffen gab und schwarze stoffe noch vorhanden
waren. Daraus wurde dann kurzerhand ein „schwarzes
hochzeitskleid“ genäht.
Angelika Walter vom sozialtherapeutischen Dienst
hatte gut und lange recherchiert und wartete mit ei-
nem Vortrag über verschiedenste Aspekte dieser Zeit
auf. Einzelne themen wurden öfter durch Bemerkun-
gen der Bewohner angereichert. Es ging zum Beispiel
um den ersten Zelturlaub und die Improvisation dabei;
den bekannten Boxer Cassius Clay alias Muhammad
Ali; Petticoats und Perlonhemden; das erste heiß er-
sehnte Auto (Isetta oder Brezelkäfer); Filme („sissi”
oder „Jenseits von Eden”) und schlager. Das „Wun-
der von Bern“ war besonders bei den Männern be-
kannt. helmut Rahn schoss 1954 das 3:2 und machte
Deutschland zum Fußball-Weltmeister.
Die ersten „Gastarbeiter“ kamen ins land. Rosema-
rie Krämer vom Wohnbereich Waldblick machte darauf
aufmerksam, dass diese Menschen zuerst „Fremdar-
beiter“ genannt wurden. Bundeskanzler Konrad Ade-
nauer gelang es, im september 1955 die sowjetunion
zur Freilassung von rund 10.000 noch in sowjetischer
Gefangenschaft befindlichen Kriegsgefangenen zu be-
wegen.
Der nachmittag endete mit dem Wiegenlied „la-le-
lu“, das heinz Rühmann 1955 im Film „Wenn der Va-
ter mit dem sohne” bekannt machte. Viele Bewohner
erkannten das lied und sangen mit.
Zwischendurch gab es immer wieder Quizfragen, die
wir an dieser stelle an sie zum selber-Raten weiterrei-
chen:
1) Von welchem „Wunder“ spricht man im Zusammen-
hang mit den 50er Jahren?
2) Wer moderierte die Quizsendung „Was bin ich?“
3) Welche schauspielerin spielte in den 50er Jahren
„sissi“?
4) Wer trainierte die deutsche Fußballnationalmann-
schaft, als „Das Wunder von Bern“ geschah?
5) Ich gehe nicht per pedes, ich fahr‘ lieber ...
6) Die Butter leer? Das ist kein Drama. nimm Margari-
ne, die von …
Viel spaß beim Raten wünscht Ihnen Ihre
Angelika Walter vom haus tusculum
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 22
Auflösung Quizfragen: 1) Wirtschaftswunder;
2) Robert lembke; 3) Romy schneider;
4) sepp herberger; 5) Mercedes; 6) Rama
Auflösung Quizfragen (Bitte auf den Kopf drehen)
Mitarbeiter jubiläenBrigitte Gebhardt beantwortet einige Fragen zu ihrem 25-jährigen Jubiläum im Kurhaus am Park als Mitarbeiterin der Pflege.
Kurhaus am Park: Was war das Schön ste, was Sie in den 25 Jahren im Kurhaus am Park erlebt haben?
Brigitte Gebhardt: Es gibt so viele schöne
Erlebnisse. Das haus ist von damals 30 Be-
wohnern auf jetzt mehr als das Fünffache ge-
wachsen.
Kurhaus am Park: Was macht Ihnen an der Arbeit besonders viel Spaß?
Brigitte Gebhardt: Die Zusammenarbeit mit den Kollegen und
der umgang mit den Bewohnern macht mir spaß. Es macht mir
auch viel Freude, die Bewohner im täglichen leben zu begleiten.
Kurhaus am Park: Wie sind Sie auf das Kurhaus aufmerksam geworden?
Brigitte Gebhardt: Ich habe mich Anfang Dezember 1992
im Kurhaus vorgestellt und damals war Gisela Brähmer noch
Chefin. Ich konnte bereits am 10. Dezember anfangen. Ich war
schon auf allen Wohngruppen tätig. Am meis-
ten Freude macht mir die Arbeit in Wohngrup-
pe Michaelsberg, da ich dort schon lange im
nachtdienst tätig bin.
Kurhaus am Park: Was bedeutet Teamarbeit für Sie und wie ist das Arbeitsklima bei Ih-nen?
Brigitte Gebhardt: teamarbeit ist sehr wich-
tig, da sich jeder auf den anderen verlassen
können muss. Mit den Kollegen verstehe ich mich sehr gut, be-
sonders ist das im nachtdienst wichtig.
Kurhaus am Park: Was haben Sie bisher aus Ihrer Zeit im Kurhaus für sich mitnehmen können?
Brigitte Gebhardt: Ich habe in den Jahren viel Erfahrung ge-
sammelt und mache dies auch heute noch. Der umgang mit
den Menschen ist eine Bereicherung und es ist auch jeder tag
anders.
Kurhaus am Park: Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Brigitte Gebhardt: Ich lese und verreise gerne. Wenn die Zeit
es zulässt, bastel ich auch sehr gerne.
Alfred Reuter beantwortet einige Fragen zu seinem 20-jährigen Jubiläum im Kurhaus am Park als Mitarbeiter der Pflege.
Kurhaus am Park: Was war das Schönste, was Sie in den 20 Jahren im Kurhaus am Park erlebt haben?
Alfred Reuter: Ich habe viele schöne Erin-nerungen und Ereignisse in den letzten 20 Jahren erlebt. Ein highlight ist die jährliche Weihnachtsfeier und die Mitarbeiterfeier.
Kurhaus am Park: Was macht Ihnen an der Arbeit beson-ders viel Spaß?
Alfred Reuter: Der vielfältige umgang mit den Bewohnern, besonders auf dem Fachbereich Blocksberg.
Kurhaus am Park: Wie sind Sie auf das Kurhaus aufmerk-sam geworden?Alfred Reuter: Durch eine Bekannte bin ich auf das haus aufmerksam geworden und habe damals auf der Wohngrup-
pe Michaelsberg angefangen. Im laufe der vielen Jahre habe ich mittlerweile einmal alle stationen durchlaufen.
Kurhaus am Park: Was bedeutet Team-arbeit für Sie und wie ist das Arbeitsklima bei Ihnen?
Alfred Reuter: teamarbeit ist einer der wich-tigsten Punkte überhaupt, um in der Pflege zu arbeiten.
Kurhaus am Park: Was schätzen Sie an der Arbeit im Kur-haus am Park?
Alfred Reuter: Ich schätze den familiären umgang. Zudem wird konstruktive Kritik gerne gesehen. Einsatzbereitschaft und Kreativität wird honoriert und anerkannt.
Kurhaus am Park: Was machen Sie gerne in Ihrer Freizeit?
Alfred Reuter: Ich gehe in meiner Freizeit gerne spazieren, lese, gehe ins sportstudio und lümmel gerne bei schöner Musik auf dem sofa.
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KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 24
Interview mit
Gisela Bonczyk,
Mitarbeiterin
der Pflege im
Haus Tusculum,
zum 25-jährigen
J ubiläum.
Haus Tusculum: Frau Bonczyk, Sie haben vor 25 Jahren begonnen, im Haus Tusculum zu arbei-ten. Möchten Sie mir ein Interwiev geben?
Gisela Bonczyk: oh ja, na klar, ich bin doch das
Eigentum vom haus tusculum. Ich habe eine rote
Inventarnummer eintätoviert, die 22. okay, das
ist ein Witz. Man muss zur Erklärung sagen: Roll-
stühle und andere Pflegemittel, die dem haus tus-
culum gehören, bekommen einen roten Aufkleber
mit einer Inventarnummer. und ich habe die Per-
sonalnummer 22. Das ist sehr niedrig.
Haus Tusculum: Wie sind Sie damals ans Haus Tusculum gekommen?
Gisela Bonczyk: Ich kam 1990 aus oberschlesien
nach Deutschland, besuchte einen Deutschkurs
und machte danach eine Ausbildung als Altenpfle-
gehelferin in troisdorf. Danach wollte ich meine
Bewerbungspapiere im haus tusculum abgeben.
Ich fuhr sehr lange durch den ganzen ort hierhin
und dorthin und konnte das haus nicht finden.
Beim zweiten Anlauf hat es dann geklappt und so-
fort bei Abgabe der Papiere lief das Bewerbungs-
gespräch und ich war einge-
stellt.
Ich bedaure nicht, dass ich
diesen Beruf gewählt habe.
Zwar war am Anfang Einiges
schwer, aber ich habe mich
an Vieles gewöhnt.
Haus Tusculum: Was war
das Schönste, was Sie in
den 25 Jahren im Haus Tus-
culum erlebt haben?
Gisela Bonczyk: Ich habe so
viele Geschichten erlebt. Ich könnte ein ganzes
Buch schreiben. Ich habe lustiges und trauriges
erlebt. Aber wenn ich so nachdenke, weiß ich gar
nicht, ob das, worüber ich heute lache, wirklich
für alle so lustig war oder ist.
Es gab einmal einen fast blinden und tauben Be-
wohner, der von einem Frisörtermin zurückkam
und nicht so aussah, als ob ihm nur ein haar ge-
kürzt wurde. Auf nachfrage antwortete der Fri-
sör: „Ich habe ihm die haare geschnitten, dann
den spiegel hingehalten und gefragt, ob die haare
kurz genug seinen. Er hat ja gesagt.”
oder es gab ein besonderes Pärchen in unserem
haus: Beide hatten sich kurz zuvor im Kranken-
haus kennengelernt und ineinander verliebt. Die
Frau hätte wieder nach hause gehen können, der
Mann musste ins Altenheim. sie hat kurzum ihre
Wohnung gekündigt und ist mit ihm zusammen zu
uns gezogen, um bei ihm sein zu können.
Vor vielen Jahren lebte eine opernsängerin bei uns.
sie mochte ich besonders, denn ihre Bewegungen,
vor allem wenn sie aufgeregt oder unangenehm
Mitarbeiter jubiläum
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 25
berührt war, sahen so aus, als ob sie auf der Bühne
stände und sänge. Es war sehr theatralisch.
Haus Tusculum: Was macht Ihnen an der Arbeit
besonders viel Spaß?
Gisela Bonczyk: Ich mag die Arbeit mit Menschen,
unsere Bewohner sind so unterschiedlich, ich neh-
me sie, wie sie sind. und wenn sie nicht so freund-
lich sind, so weiß ich, dass es oft eine Erkrankung
ist, die sie verändert hat. Klar gibt es Zeiten, da
ist man mit den nerven am Ende. Dann schimpfe
ich auch schon mal. Aber ein paar freie tage oder
urlaub und es geht wieder gut.
Haus Tusculum: 25 Jahre. Das ist eine lange Zeit.
Was hat sich verändert währenddessen?
Gisela Bonczyk: Damals, bevor die Pflegestufen
kamen, hatten wir noch mehr Zeit für die Bewoh-
ner. Wir konnten mit ihnen spazieren gehen, ge-
meinsam singen und tanzen. heute tun wir sehr
viel für die Dokumentation am Computer.
Ich erinnere mich an einen Austausch mit unseren
Bewohnern nach Bayern, wo unsere Pflegekräfte
mit dabei waren. unsere Bewohner machten in
Bayern urlaub in einem heim und die Bewohner
von dort kamen zu uns, mit ihren eigenen Pfle-
gerinnen. Wir haben auch Ausflüge des sozialthe-
rapeutischen Dienstes begleitet, schifffahrten auf
dem Rhein oder ins Phantasialand mit Rollstühlen
und Verpflegung.
Haus Tusculum: Sind Sie immer auf der Wohn-
gruppe Bergblick tätig gewesen?
Gisela Bonczyk: nein, am Anfang war ich auf der
Wohngruppe 2, das ist heute Waldblick. Ich habe
zwei umbauten miterlebt: 1992 die Fertigstellung
der Eingangshalle, dem heutigen tiziansaal, und
2005 den großen Anbau, der das Gebäude heute
schließt. Es hat sich immer wieder etwas verändert.
Haus Tusculum: Was bedeutet Teamarbeit für
Sie und wie ist das Arbeitsklima bei Ihnen?
Gisela Bonczyk: teamarbeit heißt für mich: alle
zusammen an einem strang ziehen, einer für den
anderen da sein, alles besprechen, einer interes-
siert sich für den anderen. (sie lächelt) ob das im-
mer so klappt? naja, wie soll es denn, unter lau-
ter Frauen? Aber eigentlich schon. Wir diskutieren
miteinander, manchmal wird es auch laut, aber
dann schaffen wir es gemeinsam.
Haus Tusculum: Was machen Sie in Ihrer Freizeit?
Gisela Bonczyk: Faulenzen! Beine hoch. Ich lese
gerne und löse Kreuzworträtsel. und urlaub. Egal
wo, hauptsache Vollverpflegung. nicht waschen,
kochen, putzen müssen. Einfach da sein und Zeit
haben und genießen, ja das ist mein urlaub.
Haus Tusculum: Was gibt es noch zu sagen?
Gisela Bonczyk: Ich möchte einen ganz herzlichen
Dank an die ganze Familie Brähmer senden! Ich
habe ja unter drei Generationen gearbeitet. Einge-
stellt haben mich Kurt und Gisela Brähmer. Dann
folgte ihr sohn Axel und jetzt ist Jens Brähmer, der
Enkel und sohn, mein Chef. Ihn habe ich noch als
vierjährigen Jungen im Gedächtnis. sie alle haben
mir viel ermöglicht, zum Beispiel die Ausbildung
zur examinierten Altenpflegekraft 1994 bis 1996
finanziert. später habe ich auch die Ausbildung
zur stationsleitung gemacht und in dieser Position
gearbeitet. Aber ich habe gelernt, dass mir dies zu
hart ist.
Also: ich fühle mich hier sehr wohl. Die ganze Fa-
milie hat viel für meine Weiterentwicklung getan.
Vielen Dank noch mal!
Vielen Dank für das Gespräch!
Das Gespräch führte:
uta liffmann, haus tusculum
Abschied nach vie len Jahren
hiermit möchte ich mich ganz herzlich bei Elisabeth
Walter für Ihre jahrelange, sehr engagierte und gute
Mitarbeit bedanken.
14 Jahre lang habe ich mit Frau Walter zusammen-
gearbeitet. Wir haben in den Jahren einige Dinge im
Küchenbereich verändert und höhen und tiefen ge-
meinsam durchgestanden. Dabei konnte ich mich auf
Frau Walter immer blind verlassen. Ihre direkte, aber
sehr herzliche und persönliche Art hat mich oft zum
lachen gebracht. natürlich mussten auch Probleme
gelöst werden, aber mit Frau Walters positiver und op-
timistischer Art fiel dies oft gar nicht schwer. Ja, wir
haben beide gemeinsam an einem strang gezogen!
Das ist ein schönes Gefühl der Zusammenarbeit und
Frau Walter wird eine große lücke im Küchenteam, in
der ganzen hauswirtschaft, hinterlassen.
Wir werden sicher alle oft an Frau Walter denken
und vermissen sie jetzt schon.
Ich wünsche Ihnen für Ihre Zukunft alles Gute, vor
allem Gesundheit und Zufriedenheit, damit sie Ihre
wohlverdiente Rente auch genießen können!
silke Petersen
hauswirtschaftsleitung haus tusculum
Elisabeth Walter, Küchenleitung im Haus Tusculum, geht in Rente — ein Interview
Haus Tusculum: Frau Walter, fast 23 Jahre wa-ren Sie nun im Haus Tusculum tätig. Erinnern Sie sich an Ihren ersten Arbeitstag?
Elisabeth Walter: Ja, natürlich. Eine Bekannte von
mir arbeitete im haus tusculum als Pflegeschwester
und sagte mir, dass sie leute in der Küche suchen.
Einen tag später war ich eingestellt. Ich sprach kein
Wort Deutsch. Ich hatte gerade einen sechsmonatigen
sprachkurs gemacht, das ist eine kurze Zeit. Ich habe
schlecht Deutsch verstanden. Das war eine harte Zeit.
Aber das heißt ja nicht, dass man für den Beruf nicht
geeignet ist, nur wenn man etwas Falsches bringt, weil
man es nicht verstanden hat.
Haus Tusculum: Sie haben nicht aufgegeben?
Elisabeth Walter: nein. Ich bin ein Mensch, der nicht
aufgibt. Für meine Arbeit habe ich dann den Führer-
schein gemacht. Früher in Russland bin ich mit dem
Bus gefahren und als Betreibsleiterin später zur Arbeit
abgeholt worden. Mein Mann und meine söhne fuhren
Auto, also habe ich es für die Arbeit hier auch gelernt.
Mit dem Wörterbuch daneben habe ich die richtigen
Worte und die theorie gelernt und es geschafft!
Haus Tusculum: Wann sind Sie nach Deutsch-land gekommen?
Elisabeth Walter: Ich war 42 Jahre alt, als wir uns
entschieden, hierher zu kommen. Meine söhne waren
schon erwachsen, und wir hatten noch eine tochter
von acht Jahren. Wir lebten in Alma Ata, der dama-
ligen hauptstadt von Kasachstan. Meine Eltern waren
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 26
Wolgadeutsche. sie sprachen heimlich Deutsch mitei-
nander, denn es war verboten, so zu sprechen. Deshalb
habe ich es als Kind nicht gelernt. Mein Vater sagte
aber immer: Deutschland ist dein Vaterland.
Als in den 90ern die Grenzen offener wurden und
die Kasachen die Russen nach Russland und die Deut-
schen nach Deutschland schicken wollten, wurde es
schwierig. Zuerst wollten wir nicht weg. Aber man be-
kommt Angst und macht sich sorgen und so haben wir
uns 1992 entschieden, hierher zu kommen. Deutsche,
die dort geblieben sind, haben heute keine Probleme.
sie sind anerkannt, weil sie gut arbeiten.
Haus Tusculum: Welchen Beruf hatten Sie ge-lernt?
Elisabeth Walter: Ich habe studiert. Ich bin Ökotro-
phologin geworden. später war ich Betriebsleiterin der
Kantine in einem Energiebetrieb mit 730 Mitarbeitern.
Als ich meine Papiere zur Prüfung der Anerkennung in
Deutschland nach Berlin schickte, erfuhr ich Folgendes:
Ich hätte noch eine Ausbildung machen müssen, um als
studierte Ökotrophologin anerkannt zu werden. Das woll-
te ich nicht. Zuerst verstand ich zu wenig Deutsch und
dann arbeitete ich schon fest im haus tusculum. so er-
hielt ich die Anerkennung als Restaurantfachfrau. Zehn
Jahre später wurde ich von Frau Petersen als Küchenlei-
tung angestellt.
Haus Tusculum: Was sind Ihre Aufgabengebiete gewesen als Küchenleitung ?
Elisabeth Walter: Bestellungen machen bei den ver-
schiedenen liefer firmen, Dienstpläne schreiben und
kochen, wenn der Koch frei hat. Wenn etwas neu an-
geschafft werden musste, so habe ich das mit Frau Peter-
sen, unserer Bereichleitung, abgesprochen. Mit ihr haben
wir ein großes Glück. sie ist menschlich und hört zu, sie
versteht uns, ist trozdem streng und sagt ihre Meinung.
Wir sind acht Personen in der Küche. Da hat jeder seine
Meinung, die kann er äußern, man muss miteinander re-
den. Ich habe mich mit allen Bereichen gut verstanden,
das ist vielleicht auch der Grund, warum ich so lange ge-
blieben bin.
Haus Tusculum: Was haben Sie besonders ger-ne gemacht und was war Ihnen wichtig an Ihrer Arbeit?
Elisabeth Walter: Ich bin immer sehr gerne hierher
gekommen. ob Kochen, spülen, alles habe ich gerne
gemacht. Vor einem Jahr habe ich noch gesagt: „Ich
bleibe, bis ich 70 bin.” und dann habe ich gedacht:
„nicht, dass du in der Küche noch umfällst. Das wäre
für keinen schön.” Meine Rente fing letzten september
an, danach arbeitete ich hier weiter als Minijobberin.
An meiner Arbeit ist mir alles wichtig. Ich bin als Kind
nicht verwöhnt worden, wir mussten immer mit anfassen.
Als ich zehn Jahre alt war, stand ich früh morgens auf und
brachte den Kühen und tieren das Futter. Ich kenne also
die Arbeit, habe Verantwortung als Kind schon gelernt.
Jetzt bin ich sehr traurig, das Aufhören fällt mir
schwer. Manche lachen über mich und verstehen mich
nicht. Ich fühle mich nicht mehr so gebraucht. Gerne
würde ich diese Zeit zurückdrehen und noch einmal
anfangen, hier zu arbeiten!
Haus Tusculum: Und nun ist es doch so weit. Sie gehen in Rente. Was haben Sie vor?
Elisabeth Walter: Erst mal das haus in ordnung
bringen. Es ist viel liegen geblieben. Wir werden reno-
vieren. und dann werde ich alle Verwandten besuchen.
In Deutschland und in sibirien, wo meine nichten le-
ben. Die habe ich seit 25 Jahren nicht mehr besucht.
sie schimpfen schon, aber ich werde sie eines Besse-
ren belehren! Mit dem Flugzeug werde ich fliegen. Erst
nach Moskau und dann weiter, etwa zehn stunden.
Haus Tusculum: Was ist Ihr Wunsch für die Zu-kunft?
Elisabeth Walter: Dass alle gesund bleiben. und dass
Frieden ist. Gesund sein heißt, dass man sein Brot ver-
dienen kann. und Frieden: das wünscht sich wohl jeder,
das ist ganz wichtig.
Wir bedanken uns ganz herzlich für Ihre sehr gute,
zuverlässige, langjährige Mitarbeit und wünschen Ih-
nen, dass Ihre Wünsche in Erfüllung gehen!
Das Interview führte
uta liffmann, haus tusculum
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 27
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | leben in unseren häusern | 28
Konzert „Vier-klang“ im AtriumAn einem Sonntag im Sep-tember fand ein Konzert des Quartetts „Vierklang“ im Atrium des Wohnen am Kurhaus statt.
Die vier Damen fanden vor zwei Jah-ren, eigentlich durch Zufall, auf einer Geburtsfeier zusammen und treffen sich seitdem einmal im Monat zu einer Chor-probe. Petra Biesenthal (1. Sopran), Bi-anka Arndt (2. Sopran), Frauke Goetsch (1. Alt) sowie Bärbel Knippschild (2. Alt)
singen mit großer Begeisterung zu verschiedenen Anlässen wie Geburtstagen oder aber auch in Gottesdiensten.
Zahlreich fanden sich die Besucher im Atrium ein. Der Sozialtherapeutische Dienst ließ es sich nicht nehmen, das Kon-zert mit einigen Bewohnern aus dem nahe-gelegenen Kurhaus am Park zu besuchen.
Das Atrium, welches das Herzstück des Hauses ist, besticht nicht nur durch sein mediterranes Ambiente sondern auch durch die außergewöhnliche gute Akustik.
Für die Mieter und Besucher ist dies gleichermaßen eine Wohlfühl-Oase für Körper, Geist und Sinne.
Kommen Sie doch gerne einmal vorbei und lassen die besondere Atmosphäre auf sich wirken. Wir freuen uns auf Sie!
Monika Hannas, Wohnen am Kurhaus
Kurhaus am ParKsonntag, 17.12.2017, um 15.30 uhr
advenTsKonzerT mit dem hennefer
Kinderchor
Kurhaus am ParKdienstag, 05.12.2017, um 18.00 uhr
lebendiger advenTsKalender
vor dem Kurhaus
Kurhaus am ParKmontag, 18.12.2017,
um 15.30 uhr im speisesaal
WeihnachTsKaffee mit den
sonnenschein Kindern
haus Tusculumfreitag, 19.01.2018 15.30 uhr
KonzerT mit györgy vajK: oPereTTen, max raabe
und chansons
KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Aktuelle termine | 29
Besuchen sie unsere stände Bei den Weihnachtsmärkten!
haus Tusculumund Wohnen am marKTbeim WeihnachTsmarKT
neunKirchen-seelscheidam 16. und 17.12.2017
Kurhaus am ParK und Wohnen am Kurhaus
beim hennefer WeihnachTsmarKT
am 02. und 03.12.2017
haus Tusculumsonntag, 10.12. und
17.12. 15.30 uhr
adventliche mitsingkonzerte
© im Weihnachtswunderland by Petra Bork | pixelio.de
haus Tusculummittwoch, 06.12. 15.30 uhr
niKolausfeierim Tizian-saal
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KurT‘s | 12-2017/1-2018 | Ehrenamt | 31
Kurhaus am ParkBrigitte Gebhard ------------- 25 JahreAlfred Reuter ---------------- 20 JahreMargo Freyaldenhoven ------- 15 Jahre
Haus TusculumGisela Bonczyk --------------- 25 Jahre
Ehrenamt Kurhaus am ParkJeder kann mitmachen!Etwas für andere zu tun, ist leichter als Sie denken!
Unsere ehrenamtliche Mitarbeiterin Viktoria besucht die Bewohnerinnen und Be-wohner zu Weihnachten als Engel.
Machen Sie mit und nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Ansprechpartner Initiativkreis: herbert Dellory telefon: 02242-866520 [email protected] im Kurhaus: Elena Jordan telefon: 02242-8806-626 [email protected]
Jubiläum – KurT’s jubelt!Wir gratulieren und freuen uns über:
Veranstal tungsangebote im Haus Tusculum
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag
10.30 UhrBewegungsspieleTiziansaal
10.30 UhrSingkreisTiziansaal
10.30 UhrEntspannungsrundeTizian Stube (14 tg.)
10.30 UhrTanzkränzchenWG Wiesenblick
10.30 UhrSingkreisWG Wiesenblick
10.30 UhrKatholische Messe Kapelle (2. Di. im Monat)
10.30 UhrGedächtnistrainingTiziansaal (14 tg.)
10.30 UhrTanz in den Morgen oderGenerationenprojektTiziansaal(1x monatlich)
15.30 UhrKraft-Balance-TrainingTiziansaal
10.30 UhrMännerrundeWG Wiesenblick
10.30 UhrGymnastikWG Wiesenblick
15.30 UhrGedächtnistrainingWG Bergblick
15.30 UhrHundetherapieWG Bergblick (2x monatlich)
15.15 UhrKegelnWG Wiesenblick
15.00 UhrHundebesuchWG Wiesenblick
15.30 UhrKochen/BackenWG Bergblick (1x monatlich)
15.30 UhrKreative Runde oderKochen/Backen oderTeestunde - Tiziansaal
15.00 Uhr MonatsgeburtstagsfeierTiziansaal(letzter Mi. im Monat)
16.30 UhrEvangelischer GottesdienstKapelle(1x monatlich)
15.30 UhrAktionsnachmittag oderKlavierspielTiziansaal
Freitag Samstag Sonntag
10.30 UhrErlebnistisch | WG Wiesenblick
ab 10.00 Uhr oder ab 14.00 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen
ab 10.00 Uhr oder ab 14.00 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen
10.30 UhrSingkreis | WG Bergblick
14.30 UhrSonntagscafé | Tiziansaal (1. So. im Monat)
15.30 UhrBunter Nachmittag | Tiziansaal15.30 UhrKochen/Backen | WG Wiesenblick(1x monatlich)15.30 UhrBeauty-Salon | WG Wiesenblick
Kontaktadressen unserer v ier Einr ichtungen:
Wohnen am Kurhaus
Bonner straße 22
53773 hennef
02242- 906080
Kurhaus am Park
Kurhausstraße 27
53773 hennef
02242-88060
Wohnen am Markt
Am Wiedenhof 6
53819 neunkirchen-seelscheid
02247-96810
haus tusculum
Zum tusculum 11
53809 Ruppichteroth
02247-3010
Veranstaltungsangebote im Wohnen am Kurhaus
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag Freitag Samstag
10.30 UhrHausführung (monatlich)
11.00 UhrAtem-Yoga
15.00 UhrOffener Spielkreis
09.45 Uhr Frische-Mobil-Wagen
15.00 UhrBingo
10.00 UhrKindergruppeNaturschutzbund(monatlich)
15.30 UhrSingkreis(monatlich)
15.00 UhrLesekreis(2 x monatlich)
16.30 UhrMietertreffen
Rückfragen und Anmeldungen unter 02242-906080.
Veranstal tungsangebote im Kurhaus am Park
Montag Dienstag Mittwoch Donnerstag
10.30 UhrSonnenscheinstunde(2. Montag im Monat)
10.00 UhrKochen und Backen
10.30 UhrKreativkreis
10.30 UhrEv. Gottesdienst(1. Donnerstag im Monat)
11.30 UhrSprechzeitService-Center
15.00 Uhr, Tanztee Hennefer Senioreneinrichtungen(1x monatlich)
10.30 UhrKath. Messe(3. Donnerstag im Monat)
11.30 Uhr Zeitungsrunde Lese-Zimmer
15.30 UhrBingo(1x monatlich)
16.00 UhrMax‘ Klavierstunde(1x monatlich)
16.00 UhrSingkreis
16.00 UhrLesekreis
17.30 UhrDämmerstunde(3x monatlich)
Alle weiteren Termine (Fotorückblicke, Filmvorführungen, Ausflüge, Feste, Feiern und Aktionen) finden Sie unter http://kurhauswohnresidenzen.de/programm/termine.html. | Rückfragen und Anmeldungen unter 02242-8806626.Der aktuelle Monatsplan kann an der Rezeption als Kopie von unseren Bewohnern abgeholt werden
Freitag Samstag Sonntag
10.30 UhrBewegungsspiele
09.30 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen
09.30 UhrIndividuelle Betreuungsangebote auf den Wohngruppen
16.00 UhrSpielenachmittag
16.00 UhrSamstagstreff
11.00 UhrBesuch der Kirche für Kleine und Große (letzter Sonntag im Monat)
17.45 UhrMännerstammtisch(3. Freitag im Monat)
15.00 UhrMonatsgeburtstagsfeier(1x monatlich)
Die Angebote in der Tabellen-Hintergrundfarbe finden im wöchentlichen Rhythmus statt, die hellgrün hinterlegten Angebote finden ein- bis dreimal im Monat statt. | Alle weiteren Termine (Ausflüge, Feste, Feiern und Aktionen) können Sie den Aushängen in den Schaukästen und an der Litfaßsäule entnehmen. | Bei Rück-fragen und Anmeldungen erreichen Sie uns unter 02247-301-0
Impressumherausgeber: Kurhaus Wohnresidenzen Gmbh,
Kurhausstraße 27, 53773 hennef,
anzeigen: Jens Brähmer, Olaf Brähmer
Redaktion: Jens Brähmer, Olaf Brähmer
Satz und Grafik: all Media Services
Druck: Rainbowprint | Druckerei Ganz
Paradiesstraße 10
97225 Zellingen-Retzbach
lektorat: arno Blaskowski,
[email protected] Wohnresidenzen Gmbh,
Zum Tusculum 11, 53809 Broscheid,
absender : _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _ _
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Das Magazin der Kurhaus- und
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