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Mongolei Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2018

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die …...Kooperationsschwerpunkte der DAAD Arbeit in den letzten Jahren waren zum einen der Aufbau der Deutsch-Mongolischen Hochschule

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Mongolei

Kurze Einführung in das Hochschulsystem und die DAAD-Aktivitäten | 2018

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DAAD Seite 3

I. Bildung und Wissenschaft

Territorial knapp viereinhalb so groß wie Deutschland, ist das Land mit rund 3 Millionen Einwohnern

der am dünnsten besiedelte Staat der Welt. Bis Anfang des 20. Jahrhunderts hatte nur ein sehr

geringer Anteil der Bevölkerung Zugang zu Bildung, dies war fast ausschließlich Domäne der

buddhistischen Klöster.1 Dies änderte sich während der Sowjetherrschaft, während derer dem

Kultur- und Ausbildungsbereich eine hohe Priorität zukam. So wurde auch 1942 die erste Universität

der Mongolei gegründet, die bis heute unter dem Namen „Nationaluniversität der Mongolei“

(Mongolischen Staatlichen Universität für Bildung - Mongol Ulsin Bolovsrolin Ikh Surguuli - MUBIS)

die führende akademische Bildungseinrichtung des Landes ist.

Die wirtschaftlichen Zwänge des Umgestaltungsprozesses nach 1990 hatten deutliche

Verschlechterungen im Bildungswesen » zur Folge: Vor allem auf dem Land wurden immer weniger

Kinder in die Schule geschickt, die Internatsunterbringung und die Lehrmittelbeschaffung waren zu

teuer geworden, zudem wurden die Kinder als Arbeitskräfte in der Nomadenwirtschaft gebraucht.

Mit der wirtschaftlichen Konsolidierung und mit dem Beginn der Bildungsreformen nach 2006 und

verstärkt nach 2012 verbesserte sich die Situation.2

Der Alphabetisierungsgrad in der Altersgruppe der 15-24-jährigen ist sehr hoch (Frauen 99 Prozent,

Männer 98 Prozent), die Einschulungsraten für die Grundschule liegen bei 100 Prozent, die für

tertiäre Bildung bei 65 Prozent.3 Im Jahr 2016 waren laut UNESCO 162.626 Personen an post-

sekundären Einrichtungen eingeschrieben, der Frauenanteil hieran lag bei 58 Prozent (höher als in

vielen OECD-Ländern).4 Die Bedeutung von Bildung (auch post-sekundärer Natur) wird hoch

eingeschätzt, die öffentlichen Ausgaben pro Student (US-Dollar 339) liegen jedoch sehr weit von

denen in OECD-Ländern (US-Dollar11.512) entfernt.5

1 Mongolei. Bildung, https://de.wikipedia.org/wiki/Mongolei#Bildung, letzter Zugriff: 26.05.2018. 2 Bormann, Renate (2018): Mongolei. Gesellschaft. Bildung, in: Länderinformationsportal, https://www.liportal.de/mongolei/gesellschaft/#c28328, letzter Zugriff: 26.05.2018. 3 UNESCO Institute for Statistics (2018): Countryreport Mongolia, http://uis.unesco.org/en/country/mn, letzter Zugriff: 26.05.2018. 4 UNESCO Institute for Statistics (2018): Education, letzter Zugriff: 26.05.2018. 5 ICEF Monitor (2014): Market Snapshot: Mongolia, http://monitor.icef.com/2014/08/market-snapshot-mongolia/ , letzter Zugriff: 26.05.2018.

3 Lektorate

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Auch die geringen öffentlichen Bildungsausgaben für den tertiären Sektor (3,83 Prozent aller

Regierungsausgaben für den Bildungsbereich im Vergleich zu 28,13 Prozent in Deutschland) führten

dazu, dass neben der Nationaluniversität (aktuell circa 19.700 Studierende an fünf Fakultäten) durch

Abspaltungen im Laufe der Zeit weitere spezialisierte Universitäten und Institute entstanden sind.

Diese Privatuniversitäten und Berufsschulen wurden von der Bevölkerung zwar nur zögerlich

angenommen, bieten heute aber eine – wenn auch über Studiengebühren zu zahlende – Alternative

zu staatlichen Einrichtungen.6

Ein Kernproblem des mongolischen Hochschulsektors sind fehlende Qualifikationen der

universitären Lehrkräfte. Nur 23 Prozent der Lehrkräfte an staatlichen und 15 Prozent an privaten

Hochschulen verfügen über einen PhD.7

Um die Ausbildung auf allen Bildungsstufen zu verbessern, plant die Regierung umfassende

Umstrukturierungen und Änderungen der Ausbildungsinhalte vorzunehmen. So wurden zum

Beispiel Fakultäten der Universitäten zusammengelegt beziehungsweise neu gegründet, ein

Kreditpunktesystem wurde eingeführt, Wahlfächer wurden eingerichtet. Studienbegleitender

Fremdsprachenunterricht ist der neue Trend in den Hochschulen, und es wird angestrebt, ein

Curriculum dafür zu entwickeln.

An den Hochschulen sind diese Strukturveränderungen deutlich zu spüren. So begannen zum

Beispiel an der Nationaluniversität im Studienjahr 2014/2015 alle Studienanfänger zum ersten Mal

landesweit mit allgemeinen einführenden Lehrveranstaltungen, und erst im zweiten Studienjahr

durften sie ihre Studienfächer wählen und entsprechende Lehrveranstaltungen besuchen.

Die Qualitätssicherung der Lehrerausbildung wurde als dringend eingestuft und mit verschiedenen

Maßnahmen, wie der Freistellung von Studiengebühren für diejenigen Studienanfänger, die in der

Hochschuleingangsprüfung mehr als 700 Punkte erreicht haben, oder die Gewährung von

Stipendien für leistungsstarke und erfolgreiche Studierende gefördert. Eine weitere Maßnahme des

Ministeriums ist eine finanzielle Vergütung der Mehrkosten für diejenigen Studierenden, die ihr

Praktikum (Referendariat) auf dem Land absolvieren.

Es wurde ein neues Gesetz zur Erhaltung der mongolischen Sprache erlassen. Das Gesetz besagt

unter anderem, dass an allen Grund- und Mittelschulen die mongolische Sprache ab der ersten

Klasse unterrichtet wird und die Abschlussnoten im Fach Mongolisch für den Hochschuleingang

relevant sein sollen. Des Weiteren ist für diejenigen, die eine Beamtenlaufbahn anstreben, das

Ablegen einer Mongolisch-Sprachprüfung verpflichtend.

II. Internationalisierung und Bildungskooperation

Sowohl der staatliche als auch der private Bildungssektor suchen die Kooperation mit ausländischen

Bildungsträgern, um in der Mongolei Hochschulbildungsangebote auf internationalem Niveau

etablieren zu können. Nach wie vor strebt die Mehrzahl der begabten und aus vermögenden

Elternhäusern stammenden Studenten einen Hochschulabschluss im Ausland an.8 Die Zahl der im

Ausland Studierenden hält sich jedoch seit Jahren auf etwa gleichbleibendem Niveau, in 2016 waren

es 9.635. Die fünf beliebtesten Zielländer für mongolische Studierende sind Südkorea, die USA,

6 Mongolei. Bildung, https://de.wikipedia.org/wiki/Mongolei#Bildung, letzter Zugriff: 26.05.2018. 7 ICEF Monitor (2014): Market Snapshot: Mongolia, http://monitor.icef.com/2014/08/market-snapshot-mongolia/ , letzter Zugriff: 26.05.2018. 8 Auswärtiges Amt (2018): Länderinformationen Mongolei. Kultur, Bildung, Religion, letzter Zugriff: 26.05.2018.

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Russland, Japan und die Türkei. Aus dem Ausland hingegen suchen wenige international

Studierende den Weg in die Mongolei; gerade einmal 1.450 internationale Studierende – primär aus

China, Russland und Südkorea – studierten 2015 im Land. 9

International sind Bestrebungen bemerkbar, Kooperationsvereinbarungen – vielfach mit

amerikanischen Hochschulen – zu unterzeichnen. Zudem vergibt die mongolische Regierung Voll-

Stipendien an exzellente Schulabsolventen, die eine Zulassung für ein beliebiges Fach an einer der

20 renommiertesten Universitäten der Welt erhalten haben (auf Basis der Times Higher Education

University Ranking). Ebenfalls wird ein Erst-Studium in Fachrichtungen, die vom

Bildungsministerium empfohlen werden, an den 100 weltweit besten Universitäten vom Staat

finanziert.

Doch auch Deutschland ist bei den Internationalisierungsbestrebungen ein attraktiver Partner. 2018

bestehen 34 offizielle Kooperationen zwischen deutschen und mongolischen Hochschulen, 515

Studierende mongolischer Herkunft sind an deutschen Hochschulen eingeschrieben.

Ein zentrales Projekt der Kooperation ist hierbei der Aufbau der Deutsch-Mongolischen Hochschule

für Rohstoffe und Technologie in Nalaikh. Ziel ist es, junge Fachkräfte für die Rohstoffwirtschaft und

sich entwickelnde nachgelagerte Industrien der Mongolei auszubilden.

Die statistische Erhebung des Auswärtigen Amtes bestätigt, dass ein erfreulicher Zuwachs an

Deutsch-Lernern in der Mongolei zu verzeichnen ist. Dies zeigt sich darin, dass allein in den letzten

drei Jahren drei weitere Schulen sowohl in Ulan Bator als auch in den Provinzen des Landes Deutsch

als Fremdsprache in ihr Lehrprogramm aufgenommen haben.

Verfasser Kapitel I: DAAD Bonn und Sarnai Chuluunbat-Kath, DAAD Lektorin Ulan Bator

III. DAAD-Aktivitäten 10

2017 hat der DAAD insgesamt 178 Mongolen und 58 Deutsche

gefördert.

Der DAAD ist mit drei Lektoraten in der Mongolei vertreten: an

der Nationaluniversität der Mongolei und der Universität für

Geisteswissenschaften, der Mongolischen Staatsuniversität

für Pädagogik und an der Deutsch-Mongolischen Hochschule

für Rohstoffe und Technologie. 2017 wurden drei

Langzeitdozenturen an der Deutsch-Mongolischen

Hochschule für Rohstoffe und Technologie (DMHT) in den

Fachbereichen Maschinenbau, Rohstoff- und Umweltingenieurwesen gefördert.

Mit dem Ziel des Erhalts der Mongolistik in Deutschland förderte der DAAD in den Jahren 2010,

2011 und wieder ab 2013 die Universität Bonn aus Mitteln des Programms „Stärkung und Ausbau

der Regionalwissenschaften“ (STAR). Maßnahmen wie Forschungsaufenthalte deutscher

Wissenschaftler in der Mongolei und mongolischer Wissenschaftler in Deutschland, Symposien,

9 UNESCO Institute for Statistics (2018): Global Flow of Tertiary-level Students, http://uis.unesco.org/en/uis-student-flow, letzter Zugriff: 26.05.2018. 10 Alle statistischen Angaben zu den DAAD Förderungen beziehen sich auf 2017

58

178

Geförderte 2017

Deutsche

Mongolen

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DAAD Seite 6

Mittel für Konferenzen sowie die Finanzierung eines Lektorats zur Vermittlung der Sprache

(modernes und klassisches Mongolisch) sind Gegenstand der Förderung.

Kooperationsschwerpunkte der DAAD Arbeit in den letzten Jahren waren zum einen der Aufbau der

Deutsch-Mongolischen Hochschule für Rohstoffe und Technologie, die Vermittlung der deutschen

Sprache und Landeskunde, der Aufbau eines umweltwissenschaftlichen Studiengangs an der

Nationaluniversität, die Ausbildung von Mongolen in Bergbau-relevanten Fachrichtungen und die

Unterstützung der Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Archäologie.

A. Personenförderung

Im Jahr 2017 förderte der DAAD im Rahmen seiner Individualstipendienprogramme 71 Stipendiaten

aus der Mongolei in Deutschland. 20 Deutsche erhielten ein Stipendium für einen Aufenthalt in der

Mongolei. Die Jahres- und Kurzstipendien für deutsche Studierende und Promovierende für die

Mongolei bewegen sich im einstelligen Bereich.

13 Deutsche wurden über das PROMOS-Programm gefördert, welches die deutschen Hochschulen

in die Lage versetzt, eigene Schwerpunkte bei der Auslandsmobilität zu setzen und ihren

Studierenden aus einem Bündel verschiedener Förderinstrumente passende Mobilitätsmaßnahmen

anzubieten.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Individualförderung sind:

AA

Regierungsstipendienprogramm Mongolei

Seit 2010 führt der DAAD mit dem mongolischen Bildungsministerium (MECS) ein

gemeinsames Stipendienprogramm durch. Das Regierungsstipendienprogramm im Bereich

bergbau-relevanter Ingenieurwissenschaften ist im Auftrag des Auswärtigen Amtes

entstanden. 2017 befanden sich 22 Mongolen in der Förderung. Die Programmkosten

werden zu gleichen Teilen von der deutschen und der mongolischen Seite getragen.

Wichtigste Partnerhochschulen sind die Technische Universität Bergakademie Freiberg im

Bereich Wirtschaftsingenieurwesen, Geotechnik, Geoinformatik und „International Master

of Resources and Environment“, sowie die RWTH Aachen mit fachlichem Schwerpunkt im

Rohstoff- und im Umweltingenieurwesen. Der letzte Intake an Studierenden in diesem

Programm erfolgte 2015.

Geförderte D: / A: 22

Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und

Nachwuchswissenschaftler

DAAD-Stipendien bieten ausländischen Doktoranden und Nachwuchswissenschaftlern die

Möglichkeit, in Deutschland zu forschen und sich weiter zu bilden. Es bestehen

Förderangebote für unterschiedliche Qualifizierungsphasen und Karrierestufen. Das

Programm Forschungsstipendien gehört zu den ältesten des DAAD und wird weltweit

angeboten.

Geförderte D: / A: 6

PPGG – Public Policy, Good Governance (seit 2016: Helmut-Schmidt-Programm)

Mit diesem Programm will der DAAD gute Regierungsführung und den Ausbau

zivilgesellschaftlicher Strukturen unterstützen. Sehr gut qualifizierte Absolventen mit einem

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DAAD Seite 7

ersten Hochschulabschluss in Politikwissenschaft, Recht, Wirtschaft und Administration,

sollen akademisch weiterqualifiziert und auf ihre spätere berufliche Tätigkeit praxisorientiert

vorbereitet werden. Gefördert wird ein Masterstudium an folgenden Hochschulen: Hertie

School of Governance in Berlin, Universität Duisburg Essen, Universität Lüneburg,

Universität und Fachhochschule Osnabrück, Universität Passau, Universität Potsdam und

Willy Brandt School of Public Policy an der Universität Erfurt. Ergänzt wurde das

Stipendienangebot um Masterstipendien im Studiengang Conflict Studies and Management

(CSMP) an der Willy Brandt School of Public Policy in Erfurt von 2010 bis 2015.

Geförderte D: / A: 3

Hochschulsommer/winter- und Intensivsprachkursstipendien

Gefördert wird die Teilnahme an sprach- und landeskundlichen sowie fachsprachlichen

Kursen, die von deutschen Hochschulen und den Hochschulen angeschlossenen

Sprachkursanbietern durchgeführt werden. Geförderte haben die Möglichkeit an einem von

circa 150 verschiedenen Fach- und Sprachkursen, die über ganz Deutschland verteilt

stattfinden, teilzunehmen. 2017 wurden vier Stipendiaten im Rahmen eines

Hochschulsommerkurses gefördert.

Geförderte D: / A: 4

Stipendienprogramm deutsche Auslandsschulen

Die höchste Anerkennung für ausgezeichnete Leistungen junger Menschen an deutschen

Schulen im Ausland ist seit 2001 ein Stipendium für ein komplettes Studium in Deutschland.

Im Rahmen eines Vollstipendiums für Absolventen deutscher Auslandsschulen wurden im

Hochschuljahr 2016/17 insgesamt 14 Studierende aus der Mongolei gefördert. Die

Bewerber müssen von ihren Schulen und so genannten Fachberatern der Zentralstelle für

das Auslandsschulwesen (ZfA) vorgeschlagen werden. Das Stipendium finanziert als

einziges DAAD-Programm ein komplettes grundständiges Studium in Deutschland – vom

ersten Semester bis zum Bachelor, Staatsexamen oder Diplom. Für sehr gute

Bachelorabsolventen besteht die Möglichkeit, auch noch für ein zweijähriges Masterstudium

weitergefördert zu werden.

Geförderte D: / A: 14

BM

BF

Wissenschaftleraustausch

Zur Verbesserung der internationalen Beziehungen und bilateralen

Forschungszusammenarbeit deutscher und ausländischer Hochschulen fördert der DAAD

den gegenseitigen Austausch von Wissenschaftlern aus Partnerländern. Grundlage des

Wissenschaftleraustauschs sind Kulturaustauschprogramme und bilaterale

Vereinbarungen mit ausländischen Partnerorganisationen. Mongolische Wissenschaftler

können für Forschungsaufenthalte von bis zu drei Monaten Dauer nach Deutschland

kommen. Es gibt wie bei den Promotionsstipendien keine Begrenzung auf bestimmte

Fachgebiete. Mit der mongolischen Partnerorganisation, der Akademie der Wissenschaften,

ist eine Quote von bis zu 10 Wissenschaftlern pro Jahr vereinbart. 2017 nahmen sechs

mongolische Wissenschaftler und sieben deutsche Wissenschaftler am

Wissenschaftleraustauschprogramm statt.

Geförderte D: 7 A: 6

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DAAD Seite 8

Wassermanagement

Einer der Förderschwerpunkte, dem das BMBF in seinem Rahmenprogramm „Forschung

für Nachhaltige Entwicklungen“ besondere Bedeutung beimisst, ist Nachhaltiges

Wassermanagement (NaWaM). Das BMBF fördert gezielt Forschungsprojekte, um

Technologien und Strategien für eine nachhaltige Bewirtschaftung der Ressource Wasser

zu entwickeln, anzupassen sowie international zu verbreiten. Im Mittelpunkt stehen dabei

die Themenfelder „Wasser und Energie“, „Wasser und Gesundheit“, „Wasser und

Ernährung“, „Wasser und Umwelt“ sowie „Wasser in urbanen Räumen“.

Im Zentrum des Programms steht die individuelle Förderung des wissenschaftlichen

Nachwuchses aus Brasilien, Chile, Kasachstan, Mongolei, Peru, Vietnam, Iran, Jordanien,

Namibia sowie Südafrika. Dazu werden in der ersten Förderlinie Masterstipendien für

ausländische Graduierte und Promotionsstipendien für ausländische Doktoranden aus

oben genannten Ländern vergeben. 2017 wurden zwei Masterstudenten und zwei

Doktoranden aus der Mongolei gefördert.

Geförderte D: / A: 4

BM

Z

Entwicklungspolitische Postgraduiertenstudiengänge (EPOS)

Im Programm Entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge (EPOS) werden

Individualstipendien an Teilnehmer aus Entwicklungs- und Schwellenländern für

entwicklungsbezogene Postgraduiertenstudiengänge an deutschen Hochschulen

vergeben. Die Absolventen sollen als „Change Agents“ ihre Erfahrungen und ihr neu

erworbenes Wissen an andere weitergeben und als Multiplikatoren aktiv in internationalen

Netzwerken an der Lösung landes-/regionalspezifischer und globaler Herausforderungen

mitwirken. Parallel leisten die Postgraduiertenstudiengänge einen Beitrag zur weiteren

Internationalisierung der beteiligten Hochschulen.

Geförderte D: / A: 7

B. Projektförderung

Im Jahr 2017 unterstützte der DAAD im Rahmen seiner Projektförderung 38 Deutsche11 sowie 107

Mongolen, davon elf im STIBET-Programm. Mit STIBET werden deutschen Hochschulen Mittel für

die Vergabe von Stipendien und für die fachliche und soziale Betreuung ausländischer Studierender

zur Verfügung gestellt. So wird ein Beitrag zur Verbesserung des Studienerfolgs ausländischer

Studierender geleistet.

Ausgewählte Programme im Rahmen der Projektförderung sind:

AA

Studienreisen und -praktika für Gruppen ausländischer Studierender

Studienreisen und Studienpraktika (maximal zwölf Tage, für bis zu 15 ausländische

Studierende in Begleitung eines Hochschullehrers) sollen die Vermittlung fachbezogener

11 In der Gefördertenzahl sind 13 PROMOS-Stipendien eingerechnet, die in der offiziellen DAAD-Statistik der Projektförderung zugeordnet sind.

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DAAD Seite 9

Kontakte und deutschlandkundlicher Kenntnisse, die Vertiefung der Beziehungen zu

deutschen Hochschulen fördern und eine Begegnung mit deutschen Studenten schaffen.

Im Mittelpunkt der Studienpraktika steht die Durchführung fachbezogener Praktika im

Hochschulbereich (zum Beispiel Fachkurse, Blockseminare, Workshops) auf Einladung der

deutschen Hochschule, die auch für die Organisation der Praktika in Hochschulen,

Unternehmen und gegebenenfalls öffentlichen Einrichtungen verantwortlich ist.

Im Förderzeitraum 21. Oktober bis 1. November 2017 hat eine Studienreise im Fach

Veterinärmedizin zwischen der Mongolian University of Life Sciences (MULS) und der Freien

Universität Berlin sowie der Humboldt-Universität zu Berlin stattgefunden.

Geförderte Projekte: 1 D: / A: 15

Germanistische Institutspartnerschaften (GIP)

Das Programm „Germanistische Institutspartnerschaften“ (GIP) soll zusammen mit anderen

Maßnahmen die Position der deutschen Sprache und Kultur in Mittel- und Osteuropa (MOE),

in den Ländern der Gemeinschaft unabhängiger Staaten (GUS) sowie in der Türkei, Israel,

den Palästinensischen Gebieten, Afrika, Asien und Lateinamerika nachhaltig stärken. Es zielt

darauf ab, die Germanistik im Ausland in Lehre und Forschung zu unterstützen und in ihrem

spezifischen Potential zu fördern.

Dabei ist neben der zentral im Vordergrund stehenden Förderung der Deutschlehrer- und

Dozentenausbildung und der Curriculumsentwicklung an ausländischen Hochschulen auch

die Steigerung der Attraktivität des Faches Germanistik beziehungsweise Deutsch als

Fremdsprache im Ausland Ziel. Hierbei spielen die Kooperation und der Austausch mit

deutschen Hochschulen, Studierenden und Wissenschaftlern eine wichtige Rolle.

Zurzeit befindet sich eine Partnerschaft zwischen der Ruhr-Universität Bochum und der

Mongolian State University for Education (MSUE) in der Förderung. Im Studienjahr 2016/2017

wurde die Institutspartnerschaft zwischen der MSUE und der RUB für den Zweitraum 2017 bis

2019 verlängert.

Geförderte Projekte: 1 D: 3 A: 6

Förderung von Teilnehmern deutscher Studiengänge im Ausland

Der DAAD unterstützt deutsche Hochschulen, die erfolgreich ein Studienangebot im Ausland

anbieten: Ihnen werden in diesem Programm Fördermittel bereitgestellt, mit denen

leistungsstarke nicht-deutsche Studierende, die sich an deutschen Hochschulprojekten im

Ausland einschreiben, unterstützt werden können. Mit den Stipendien soll die Attraktivität

dieser transnationalen Studienangebote erhöht, ihre regionale Bedeutung gestärkt und ihr

Deutschlandbezug hervorgehoben werden.

Mit „Sur Place- und Drittland-Stipendien“ wird exzellenten nicht-deutschen Studienbewerbern

die Teilnahme an einem deutschen Studienangebot im Ausland ermöglicht. Die

Deutschlandbindung der Studierenden kann darüber hinaus durch integrierte

Deutschlandaufenthalte (Semester-/Jahresstipendien sowie Sprach- und Fachkurse) gefestigt

werden.

Seit 2017 werden im Rahmen des Förderprogramms Deutsche Hochschulprojekte im Ausland

Stipendien für Deutschlandaufenthalte vergeben. Mit einem Stipendium soll exzellenten

Studierenden der Deutsch-Mongolischen Hochschule für Rohstoffe und Technologie (DMHT,

siehe S.11) im 7./8. Bachelor- oder 3./4. Mastersemester ein einsemestriger Studienaufenthalt

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DAAD Seite 10

an der TU Bergakademie Freiberg ermöglicht werden. Die TU BAF engagiert sich seit den

1950er Jahren im studentischen Austausch mit der Mongolei, die Kooperationen konnten

durch die Unterstützung des DAAD nach der politischen Wende in beiden Ländern bis heute

aufrechterhalten werden. Das Ressourcenstoffprofil der TU BAF ist mit dem der DMHT sehr

kompatibel, alle Studiengänge an der DMHT werden auch in Freiberg angeboten. Zusätzlich

werden ab 2017 Sur-Place Stipendien an leistungsstarke mongolische Studierende für die

Aufnahme beziehungsweise die Fortsetzung ihres Studiums an der DMHT vergeben.

Geförderte Projekte: 2 D: / A: 23

Sommerschulen im Ausland

Das Programm, das aus Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF)

finanziert wird, richtet sich an deutsche Hochschulen, die für ausländische Studierende und

Doktoranden qualitative hochwertige Sommerschulen im Ausland planen und durchführen.

Die Ziele des Programms sind:

- fachliche Fortbildung in aktuellen Forschungsgebieten sowie fachlicher und kultureller

Austausch zwischen ausländischen Teilnehmern und deutschen Dozenten

- Einblick in deutsche Lehr- und Forschungspraxis beziehungsweise bei Kunst- und

Musikhochschulen in neue künstlerische Entwicklungen für ausländische Teilnehmer

- Positionierung der deutschen Hochschulen auf dem internationalen Bildungsmarkt

- Gewinnung qualifizierter Studierender und Doktoranden

Für 2018 wurde eine Sommerschule zwischen der Hochschule Zittau/Görlitz und der Gobi

University – Takhi Summer School im Fach Biologie zur Förderung ausgewählt.

BM

Z

Deutsch-Mongolische Hochschule für Rohstoffe und Technologie (DMHT)

Auf der Basis einer Vereinbarung im Oktober 2011 zwischen Bundeskanzlerin Merkel und dem

mongolischen Staatspräsidenten Elbegdorj wurde aus Mitteln des BMZ die Eröffnung der

Deutsch-Mongolischen Hochschule für Rohstoffe und Technologie vorbereitet. Das von GIZ,

dem DAAD und dem mongolischen Bildungsministerium gemeinsam durchgeführte Projekt

sieht die Einrichtung eines deutsch-mongolischen praxisnahen tertiären Ausbildungsangebots

in den Bereichen Rohstoffingenieurwesen, Maschinenbau und Umwelttechnik. Ziel ist die

Heranbildung von qualifizierten Nachwuchskräften für die Rohstoffverarbeitende Industrie in

der Mongolei.

Zunächst lag der Schwerpunkt auf dem Bereich Bergbau, im Verlauf der Vorstudie

konkretisierte sich die Zielsetzung der mongolischen Seite auf die dem Bergbau

nachgelagerten Technologien (Rohstoffverarbeitung).

Die GIZ wurde hauptverantwortlich mit der Projektdurchführung beauftragt, der DAAD ist

„Junior“-Partner (Zuschussempfänger) der GIZ und zuständig für die akademische

Ausgestaltung. Die GIZ begleitet die Schaffung der Infrastruktur für die Hochschule

(Implementierung der Governing-Struktur, Einrichtung und Ausstattung der

Hochschulgebäude, Kontaktaufbau und -pflege mit der Industrie, Beratung der

Hochschulleitung) Kontaktpflege zum mongolischen Partner (Ministerium für Bildung,

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DAAD Seite 11

Wissenschaft und Sport - MECSS). Beteiligte deutsche Hochschulen sind die TU

Bergakademie Freiberg, die Fakultät für Georessourcen und Materialtechnik der RWTH

Aachen und die BTU Cottbus-Senftenberg sowie Institute und einzelne Professoren anderer

Hochschulen (zum Beispiel TFH Georg Agricola Bochum, TU Darmstadt, Universität

Wuppertal, Universität Halle).

Mit Start des Vorbereitungsjahres Basic Engineering Programme (BEP) nahm die DMHT im

Jahre 2013 erstmals ihren Lehrbetrieb auf. Im darauffolgenden Studienjahr wurden bereits drei

Bachelorstudiengänge an der DMHT angeboten.

Derzeit umfasst das Lehrangebot der DMHT das BEP mit den Fächern Mathematik, Chemie,

Physik und Englisch. Daran schließen sich die vier Bachelorstudiengänge Maschinenbau,

Rohstoff-, Umwelt- und Wirtschaftsingenieurwesen an, die ein gemeinsames Grundstudium

für die ersten vier Semester vorsehen. Seit dem Wintersemester 2017/18 wird zusätzlich ein

berufsbegleitender Masterstudiengang in Internationalem Rohstoffmanagement angeboten.

Die Curricula der 8-semestrigen Bacherlorstudiengänge sind eng an deutschen

Lehrangeboten orientiert und weisen einen besonderen Praxisbezug auf. Eine europäische

Akkreditierung der Studienstudiengänge ist angestrebt. Die Unterrichtssprache ist Englisch,

Deutsch wird fakultativ angeboten. Der DAAD hat eine/n Fachlektor/in als Leiter/in des Sprach-

und Didaktik-Zentrums an der DMHT angesiedelt. Ebenfalls fördert der DAAD drei

Langzeitdozenturen in Maschinenbau, Rohstoff- und Umweltingenieurwesen. Das

Fachlektorat und zwei Langzeitdozenturen werden aus Mitteln des Auswärtigen Amtes

finanziert. Zu Beginn des Wintersemesters 2017/18 waren 144 Studierende an der DMHT

eingeschrieben.

Im Rahmen des TNB-Programms „Deutsche Hochschulprojekte im Ausland: Stipendien für

ausländische Studierende 2017/18“ wurden für das Studienjahr 2017/18 über den

Zuwendungsempfänger TU Bergakademie Freiberg erstmals 20 Sur-Place Stipendien und drei

Stipendien für Semesteraufenthalte in Freiberg an Studierende der DMHT vergeben (siehe

Seite 9-10). Eine Fortsetzung des Programms wird angestrebt.

Um die Attraktivität der Hochschule zu erhöhen und der wachsenden Nachfrage der

rohstoffverarbeitenden Industrie zu begegnen, ist die Implementierung weiterer Bachelor- und

Masterstudiengänge geplant. Das Curriculum für einen Master in Integriertem

Sicherheitsmanagement wurde bereits entwickelt. Anlehnend an diesen Masterstudiengang

sollen künftig zertifizierte Fortbildungseinheiten im Bereich Arbeitsschutz und

Sicherheitstechnik für Vertreter aus der Industrie angeboten werden.

Anlässlich seiner Mongoleireise besuchte Bundespräsident Joachim Gauck die DMHT im

Oktober 2015.

Geförderte Projekte: 2 D: / A: 17

Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern (PAGEL)

Ziel der Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern (PAGEL) ist die

nachhaltige Stärkung des Gesundheitswesens in Entwicklungsländern. Um dies zu erreichen,

soll die Lehre an den Partnerhochschulen durch Curriculums- und Kapazitätsentwicklung

strukturell gestärkt und bereits bestehende Kooperationsstrukturen zwischen den beteiligten

Hochschulen verstetigt werden. Zusätzliche Programmziele sind die Rückkehrförderung sowie

die Betreuung von Alumni und die Bildung fachlicher Netzwerke.

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DAAD Seite 12

2016 bis 2019 wird ein Projekt zwischen der Universität Düsseldorf und dem Department of

Microbiology and Immunology, der School of Biomedicine in Health Science, im Fach

Humanmedizin unter dem Projekttitel „Cooperation in Med. Microbiology, Virology and Hospital

Hygiene“ gefördert.

Geförderte Projekte: 1 D: 10 A: 14

Dialogue on Innovative Higher Education Strategies (DIES)

DIES unterstützt Hochschulen in Entwicklungs- und Schwellenländern dabei, institutionelle

Managementprozesse zu professionalisieren und die Qualität von Studienprogrammen zu

verbessern. Das Programm bietet mit Trainingskursen, Dialogveranstaltungen, Projekten und

Partnerschaften ein Bündel von Maßnahmen an, mit dem Hochschulen in Entwicklungsländern

ihre Ausbildungsgänge nach internationalen Qualitätsstandards ausrichten, ihre

Forschungskapazitäten ausbauen und ihre Organisationsstrukturen konkurrenzfähig

entwickeln können. DIES wird gemeinsam mit der Hochschulrektorenkonferenz (HRK)

koordiniert.

DIES-Dialog bezeichnet Veranstaltungen (Konferenzen, Seminare, Informationsreisen,

Workshops, et cetera), die Foren für den fachlichen Dialog zu aktuellen Themen des

Hochschulmanagements schaffen. Vorrangiges Ziel ist es, neben Erfahrungsaustausch und

Vermittlung guter Praxis, konkrete Hochschulreformprojekte und -initiativen in

Entwicklungsländern anzustoßen. Zielgruppe von Dialogveranstaltungen sind politische

Entscheidungsträgerinnen und Entscheidungsträger im Hochschul- und Wissenschaftsbereich

sowie nationale und internationale Akteure der Entwicklungszusammenarbeit. Die

Veranstaltungen werden von DAAD und HRK maßgeschneidert geplant und in Abstimmung

mit den DAAD-Außenstrukturen beziehungsweise lokalen Partnern durchgeführt.

In der Kooperation mit der Mongolei wird zurzeit ein Projekt zwischen der Universität Halle-

Wittenberg (MLU) und der National University of Mongolia im Fach Hochschul- und

Bildungsmanagement unter dem Projekttitel „Research and Technology Transfer Center at

NUM“ gefördert.

Geförderte Projekte: 1 D: 10 A: 2

EU

Erasmus+ Partnerschaften und Kooperationsprojekte

In Deutschland nimmt der DAAD im Auftrag des Bundesministeriums für Bildung und

Forschung die Aufgaben einer Nationalen Agentur für Erasmus+ wahr. Über Erasmus+

werden folgende Partnerschaften und Kooperationsprojekte gefördert: Strategische

Partnerschaften (dezentrale Verwaltung durch die NA DAAD), Kapazitätsaufbauprojekte im

Hochschulbereich, Erasmus Mundus Joint Master Degrees und Wissensallianzen (alle

zentral in Brüssel verwaltet).

Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekte in der Hochschulbildung

In Erasmus+ Kapazitätsaufbauprojekten arbeiten europäische Hochschulen mit

Hochschulen aus einem oder mehreren Partnerländern der Europäischen Union mit dem Ziel

zusammen, die Reform und Modernisierung der Hochschulen und Hochschulsysteme in

diesen Partnerländern zu unterstützen. Weltweit sind Kooperationen mit mehr als 150

Partnerländern förderfähig. Gefördert werden gemeinsame Projekte in den Bereichen

Lehrplanreform, Modernisierung der Hochschulverwaltung und Stärkung der Verbindungen

zwischen Hochschulen und Gesellschaft. An Strukturprojekten in den Bereichen

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Modernisierung von politischen Strategien, Steuerung von Hochschulsystemen und

Stärkung der Verbindungen zwischen Hochschulen und Gesellschaft müssen die

Bildungsministerien der betreffenden Partnerländer beteiligt werden. Studierenden- und

Personalmobilität, die sich auf das zu bearbeitende Thema bezieht, kann in beiden

Projektarten gefördert werden.

Zwischen Deutschland und Mongolei bestehen seit 2017 Kooperationen in diesem Bereich.

Gegenwärtig gibt es insgesamt ein Projekt mit Beteiligung von Institutionen aus Deutschland

und Mongolei.

Das Projekt „Euro-Mongolian Cooperation for Modernisation of Engineering Education”

(2017-2020) wird von der Technischen Universität Sofia koordiniert. Es sind

Partnerinstitutionen aus Deutschland, Bulgarien, Mongolei, Frankreich und Italien beteiligt.

C. Veranstaltungen, Marketing, Alumniaktivitäten

Veranstaltungen

Auf Einladung des DAAD war der mongolische Minister für Bildung, Herr Luvsannyam Gantumur,

vom 6. bis 12. Dezember 2015 zu einem Informationsbesuch in der Bundesrepublik Deutschland zu

Gast.

Neben hochschulpolitischen Gesprächen mit Vertretern des Bundesministeriums für Entwicklung

und Zusammenarbeit und des Auswärtigen Amts standen besonders Besuche bei kooperierenden

Hochschulen auf dem Programm.

Marketing

Oyunlag Uils 22nd International Education Exhibition Mongolia, März 2017 in Ulan Bator

Die ortsansässigen Lektoren nehmen seit 2015 regelmäßig an der Messe teil, oftmals in Kooperation

mit dem Goethe-Institut und der Deutsch-Mongolischen Hochschule für Ressourcen und

Technologie. Das Zielpublikum setzt sich aus Schüler, Studenten, Graduierte und Doktoranden

zusammen.

Vom 18. bis 19. März 2017 haben die DAAD-Lektoren an der internationalen Bildungsmesse in Ulan

Bator mit einem eigenen Stand des DAAD teilgenommen. Der DAAD-Stand war durchgängig sehr

gut besucht. Ein Großteil der Gesprächsanteile während des Messeauftritts fand in mongolischer

Sprache statt, sodass drei studentische Hilfskräfte der MUBIS als Berater eingesetzt wurden. Zudem

hat die DAAD Lektorin Sarnai Chuluunbat-Kath an beiden Tagen der Messe mit einem

mongolischsprachigen Vortrag die Stipendienprogramme des DAAD beworben und über

Studienmöglichkeiten in Deutschland informiert.

Des Weiteren haben die DAAD-Lektoren Informationsveranstaltungen zu sämtlichen für die

Mongolei relevanten Stipendienprogrammen des DAAD veranstaltet. Standorte waren MUBIS,

Nationaluniversität, Universität für Geisteswissenschaften, Kunstuniversität, College for Music &

Dance und die Verteidigungsuniversität der Mongolei.

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Individuelle Marketingaktivitäten deutscher Hochschulen

Im Jahr 2017 unterstützte GATE-Germany eine deutsche Hochschule bei der Durchführung eines

Bewerbertests.

Alumniaktivitäten

Am 27. und 28. April 2016 fand zum 90-jährigen Bestehen der Mongolisch-Deutschen

Austauschbeziehungen im Bildungsbereich ein DAAD-Alumnitreffen in Ulan Bator statt. Unter dem

Motto „1926-2016. 90 Jahre Bildungsaustausch Mongolei-Deutschland – Tradition und

Transformation“ organisierten die ortsansässigen DAAD-Lektoren ein zweitägiges Programm und

luden 100 aktive mongolische DAAD-Alumni zu einem Empfang in der Botschaft der Bundesrepublik

Deutschland in Ulan Bator und einer wissenschaftlichen Tagung ein. Neben der Präsentation einer

Ausstellung zur historischen Dimension der langen Kooperationsgeschichte in den Räumen der

Deutschen Botschaft wurden verschiedene DAAD-geförderte Projekte kritisch diskutiert und

Arbeitsgruppen zur Konzeption neuer Vorhaben gebildet.

Zurzeit sind über 1.400 ehemalige DAAD–Stipendiaten aus der Mongolei in der Nachkontaktdatei

erfasst.

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IV. Statistische Anlagen

DAAD-Geförderte Mongolei, 2008-2017

17

11

7

10

1

3

5

4Sprach-, Kultur- und Geisteswissenschaften

Rechts-, Wirtschafts- und Sozialwissenschaften

Mathematik und Naturwissenschaften

Humanmedizin

Veterinärmedizin, Agrar-, Forst- undErnährungswissenschaften, Ökologie

Ingenieurwissenschaften

Kunst, Musik und Sportwissenschaften

Studienfach übergreifend / nicht zugeordnet

0

50

100

150

200

250

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

Insgesamt

Mongolen

Deutsche

17

23

18

332

78

3

4

Fächeraufteilung geförderte Deutsche 2017

69

214

723812

250

25 1

Mongolische Studierende in Deutschland, 2008-2017 Fächeraufteilung 2017

Fächeraufteilung geförderte Mongolen 2017

0

200

400

600

800

1000

1200

2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 2017

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Länderstatistik 2017

Mongolei Geförderte aus dem Ausland

Geförderte aus

Deutschland

gesamt neu gesamt neu

I. Individualförderung - gesamt 71 31 20 15

1. nach Status

Studierende auf Bachelor-Niveau 21 8 1 1

Studierende auf Master-Niveau 32 12

Doktoranden 11 4

Wissenschaftler und Hochschullehrer (inkl. Postdoktoranden) 7 7 19 14

2. nach Förderdauer

< 1 Monat 5 5 8 8

1-6 Monate 17 16 3 3

> 6 Monate 49 10 9 4

3. Programmauswahl (Top 10)

Ministerium für Bildung, Kultur und Wissenschaft der Mongolei/ Regierungsstipendienprogramm 22 7

Stipendien für Absolventen deutschen Auslandsschulen (PASCH-Schulen) 14 4

Wissenschaftlerraustausch (Kurzaufenth. f. ausl. u. dt. Wissenschaftler) 6 6 7 7

EPOS, Aufbaustudiengänge (Stip. f. Ausländer aus EL) 7 3

Forschungsstipendien für ausländische Doktoranden und Nachwuchswissenschaftler 6 2

Aufwendungen für Lektoren der deutschen Sprache im Ausland 5 2

Hochschulsommer/winter- und Intensivsprachkursstipendien; Sommerschulen dt. HS in DE 4 4

Wassermanagement: Masterstip. f. ausl. Grad, Promotionsstip. f. ausl. Dokt. 4

Helmut-Schmidt-Programm 3

Kongress- und Vortragsreisen 3 3

II. Projektförderung - gesamt 107 93 38 17

1. nach Status

Studierende auf Bachelor-Niveau 58 57 7 7

Studierende auf Master-Niveau 13 11 9 8

Doktoranden 5 4 2 1

Wissenschaftler und Hochschullehrer (inkl. Postdoktoranden) 26 17 10

andere Geförderte* 5 4 10 1

2. nach Förderdauer

< 1 Monat 60 55 26 5

1-6 Monate 24 17 12 12

> 6 Monate 23 21

3. Programmauswahl (Top 10)

PAGEL - Partnerschaften für den Gesundheitssektor in Entwicklungsländern 14 9 10 1

Förderung von Teilnehmern dt. Studiengänge im Ausland (AA) 23 23

Deutsch-Mongolische Hochschule für Rohstoffe und Technologie (DMHT) Phase 2 17 17

Studienreisen und -praktika für Gruppen ausländischer Studierender/ Konzertreisen für Ausländer 15 14

PROMOS (Programm zur Mobilität von deutschen Studierenden und Doktoranden) 13 13

BMZ: Hochschulstrukturen/Management 2 1 10 1

STIBET 11 8

Germanistische Institutpartnerschaften (GIP) 6 6 3

BMZ: Betreuung/Veranstaltungen für ausländische Alumni 5 4

Förderung von Zentren der Regionalwissenschaften 5 2 III. EU-Mobilitätsprogramme (Projekt 2015, Laufzeit 1.6.2015 bis 31.5.2017) - gesamt

1. Mobilität mit Programmländern

1. Erasmus-Studierendenmobilität (Auslandsstudium)

2. Erasmus-Studierendenmobilität (Auslandspraktikum)

3. Erasmus-Personalmobilität (Dozenten, sonstiges Personal)

2. Mobilität mit Partnerländern

1. Erasmus-Studierendenmobilität (Auslandsstudium)

2. Erasmus-Personalmobilität (Dozenten, sonstiges Personal) DAAD-Förderung - gesamt (I+II+III) 178 124 58 32

* Personen in studienvorbereitenden Maßnahmen sowie projektbetreuendes Hochschulpersonal

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Quellen: DAAD, Statistik

DESTATIS – Statistisches Bundesamt, Wissenschaft Weltoffen

Statistisches Bundesamt, Studierendenstatistik

The World Bank

The World Bank, Data

The World Bank, World Development Indicators

UNESCO, Institute for Statistics

OECD Statistics

V. Kontakt

DAAD-Ansprechpartner

Felix Wagenfeld Referat Koordinierung Regionalwissen – S21 Asien-Pazifik | Nahost/Nordafrika DAAD - Deutscher Akademischer Austauschdienst Kennedyallee 50 53175 Bonn Tel.: +49 (0)228 882-136 Fax: +49 (0)228 882-9136 [email protected]

Weitere Informationen zum Land und nähere Hinweise zu den einzelnen Programmen sowie den zuständigen Ansprechpartnern finden Sie unter:

www.daad.de/laenderinformationen/mongolei