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Kurzversion Unternehmerführerschein Modul C 1 KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER INHALTE DER UNTERNEHMERFÜHRERSCHEINPRÜFUNG MODUL C basierend auf dem Syllabus 2.0 und Unterlagen der Wirtschaftskammer Österreich mit Materialien aus „Unternehmerführerschein AT Modul C vom Verlag bit media Diese Unterlage soll Lehrern und Schülern helfen, sich auf die Prüfung vorzubereiten. Sie bietet eine Einführung und einen Überblick über das Stoffgebiet. Um sich über Details zu informieren und um vertiefendes Wissen zu erwerben, kann sie das Studium der Bücher „Unternehmerführerschein AT Modul C“ Verlag bit media und „Der Unternehmerführerschein Modul C“, Verlag TRAUNER nicht ersetzen. Dr. Christa Pabisch (AHS-Lehrer im Ruhestand, Prüfer bei it in der Bildung G.m.b.H)

KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER INHALTE DER UNTERNEHMERFÜHRERSCHEINPRÜFUNG MODUL C ... · 2018. 1. 15. · Kurzversion Unternehmerführerschein Modul C 3 Die Inhalte der Module A, B und

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Kurzversion Unternehmerführerschein Modul C

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KURZE ZUSAMMENFASSUNG DER INHALTE DER UNTERNEHMERFÜHRERSCHEINPRÜFUNG

MODUL C

basierend auf dem Syllabus 2.0 und Unterlagen der Wirtschaftskammer Österreich

mit Materialien aus

„Unternehmerführerschein AT Modul C “ vom Verlag bit media

Diese Unterlage soll Lehrern und Schülern helfen, sich auf die Prüfung vorzubereiten. Sie bietet eine Einführung und einen Überblick über das Stoffgebiet. Um sich über Details zu informieren und um vertiefendes Wissen zu erwerben, kann sie das Studium der Bücher „UnternehmerführerscheinAT Modul C“ Verlag bit media und „Der Unternehmerführerschein Modul C“, Verlag TRAUNER nicht ersetzen.

Dr. Christa Pabisch (AHS-Lehrer im Ruhestand, Prüfer bei it in der Bildung G.m.b.H)

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INHALT

1 UNTERNEHMENSGRÜNDUNG 1.1 Möglichkeiten der Selbständigkeit Seite 4 1.2 Rechtsformen von Unternehmen 1.3 Die eigene Geschäftsidee schützen 1.4 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im

Unternehmen (Arbeitsrecht) 1.5 Korruption 2 MARKETING Seite 14 2.1 Die Produkt- oder Geschäftsidee 2.2 Grundlagen des Marketing 2.3 Marktforschung und Marketingstrategien 2.4 Die Instrumente des Marketing 3 MANAGEMENT, FÜHRUNG 3.1 Planen, Vereinbaren, Festlegen von U.-Zielen UND ORGANISATION Seite 22 3.2 Einführung in das Management 3.3 Entscheidungsfindung 3.4 Führen von Mitarbeiterinnen u. Mitarbeitern 3.5 Die Betriebsorganisation 4 BUSINESSPLAN Seite 32 4.1 Die Funktionen des Businessplans 4.2 Aufbau und Inhalt des Businessplans GLOSSAR =

KLEINES LEXIKON DER WICHTIGSTEN BEGRIFFE

Am Ende des Buches UnternehmerführerscheinAT von bit media

Praxisbeispiele und Anregungen zum Üben: UnternehmerführerscheinAT von bit media bietet als letzten Punkt in jedem der vier Kapitel „Übungsblätter“ mit zahlreichen Fragen. Die Antworten befinden sich am Schluss des Buches. Im „Der Unternehmerführerschein“ vom TRAUNER Verlag sind in den Kapiteln „Arbeitsaufgaben“, „Aufgabenstellungen“ oder “Ziele erreicht? - Aufgaben“ - Bereiche eingebaut, die durch Icons gekennzeichnet und im Textfluss leicht zu finden sind. Die Antworten befinden sich in einem eigenen Lösungsheft.

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Die Inhalte der Module A, B und C im Überblick Von Wirtschaft spricht man, wenn aus dem Bedürfnis, etwas zu essen, der Bedarf und damit die Nachfrage nach einem Brot entstehen und ein Bäcker dieses (als ein Gut und als Angebot) auf dem Markt anbietet, wobei der Bäcker nach dem Wirtschaftlichkeitsprinzip arbeiten muss und in einen Kreislauf mit vielen anderen Wirtschaftsteilnehmern eingebunden ist. In der Wirtschaft wird unter dem Wirtschaftlichkeitsprinzip = dem ökonomischen Prinzip gearbeitet.

Modul B,

Kap.2 Modul A, Kap.4

Modul C, Kap.2 Modul A,

Kap.5

Modul C,

Kap.1 bis 4

Erzeugung von spez. Bedürfnissen = Werbung

Tausch-mittel ist das Geld

Güter kommen von Unternehmen

� � �

Bedürfnis � Bedarf � Nachfrage � Markt Angebot

Modul A,

Kap.2,3

� � � � �

Übersicht In der Maslow´schen Pyramide

An Gütern

Markt ist Teil des Wirtschafts- kreislaufes

Teil der inter- nationalen Wirtschaft

Berechnungen und Regelungen durch den Staat

Modul A, Kap.1 ModulA,

Kap.3

Modul A,

Kap.1,3

Modul B,

Kap.4,5 Modul B, Kap.1,3

Modul B,

Kap.1

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1. UNTERNEHMENSGRÜNDUNG

1.1. Möglichkeiten der Selbständigkeit Beschäftigungsverhältnisse : es gibt selbständige u. unselbständige Erwerbstätige es gibt Menschen, die keiner Erwerbstätigkeit nachgehen (Studenten, Pensionisten, Hausfrauen,…)

selbstständig Erwerbstätige: eigenes unternehmerisches Risiko, freie Verfügungsmöglichkeit über die eigene Arbeitskraft und ihre Tätigkeit, Arbeitszeit und Arbeitsort, kein Anspruch auf Urlaub und Entgeltfortzahlung unselbstständig Erwerbstätige: dauerndes Dienstverhältnis, persönliche Abhängigkeit (Arbeitszeit, Dienstort) persönliche Erbringung der Arbeitsleistung, Fortzahlung des Entgelts bei Krankheit, Urlaub, Mutterschutz oder Karenz Es gibt: Vollzeitbeschäftigung, Teilzeitbeschäftigung, geringfügige Beschäftigung atypische Beschäftigungsverhältnisse (alle Formen der Beschäftigung außer der Vollzeitbeschäftigung) Ziel der Erwerbstätigkeit ist die Erzielung von Einkommen Entrepreneur (Unternehmer): ist eine Person, die ein Unternehmen plant und mit Erfolg gründet. Unternehmensleiter (Planung, Führung, Organisation Kontrolle) Entrepreneurship (Unternehmertum): ist das Erkennen, Schaffen und Durchsetzen von neuen Ideen auf wirtschaftlichem Gebiet (Marktchancen). Die Wege in die Selbständigkeit können folgendermaßen aussehen: Neugründung Geschäftsübernahme Kapitalbeteiligung Franchising Outsourcing Management buy out / buy in Ein Unternehmen ist eine auf Dauer angelegte Organisation selbstständiger wirtschaftlicher Tätigkeit – gleichgültig ob sie auf Gewinn ausgerichtet ist oder nicht.

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Ein Unternehmer muss für seine unternehmerische Tätigkeit alle gewerberechtlichen Voraussetzungen erfüllen. Gewerbearten: (Im Gewerberecht niedergeschrieben) Reglementiertes Gewerbe: wer ein reglementiertes Gewerbe ausüben möchte braucht einen Befähigungsnachweis z.B. Optiker, Bäcker, Dachdecker, Rauchfangkehrer, …) Welcher Befähigungsnachweis notwendig ist hängt vom jeweiligen Gewerbe ab (z.B. Meisterprüfung, Unternehmerprüfung, …) Freies Gewerbe: Bei freien Gewerben wie z.B. Handel mit allen Waren braucht man keinen Befähigungsnachweis, um diese auszuüben. Ausnahme: Handel mit Waffen und medizinischen Produkten Sensibles Gewerbe: Anmeldung bei der Behörde. Außerdem Zuverlässigkeitsprüfung notwendig. (z.B. Baumeister, Reisebüro, Vermögensberatung) Bestimmte Gewebearten sind von der Gewerbeordnung ausgenommen. Meist Tätigkeiten mit noch strengerer Regelung: z.B. Banken, Versicherungen, Rechtsanwälte, Ärzte, …) Voraussetzung für die Ausübung eines Gewerbes: gewerberechtlich handlungsfähig (volljährig, geistig uneingeschränkt) Unbescholtenheit österreichischer Staatsbürger oder Staatsbürger eines EU-Mitgliedstaates oder eines Vertragstaates. Anmeldung bei der Behörde (Welches Gewerbe und wo es ausgeübt wird) Die Gewerbeberechtigung erhält man bei der Bezirksverwaltungsbehörde. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Formen der wirtschaftlichen Aktivität, 1.1, Seite 8, und Ein Unternehmen gründen, 1.2, Seite 13 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmerische Rechtskunde – der Weg in die Selbständigkeit, Unternehmensrechtliche Grundlagen, Seite 8

1.2. Rechtsformen von Unternehmen Kriterien für die Wahl der geeigneten Rechtsform: Welches Risiko möchte man durch das Unternehmen eingehen? Möchte man das Unternehmen alleine oder gemeinsam mit anderen betreiben? Wie soll das notwendige Kapital für das Unternehmen beschafft werden? Will man das Unternehmen selbst führen oder ist es besser, einen Geschäftsführer in das Unternehmen einzusetzen?

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Einzelunternehmen Gesellschaftsunternehmen

Eigentümer ist eine Person. Unternehmer trifft die Entscheidungen. Unternehmer haftet alleine -

Eigentümer sind mehrere Personen. Entscheidung treffen mehrere Personen. Haftung auf mehrere Personen verteilt. Können mehr Mittel (z.B. Geld) aufbringen.

Personen- gesellschaften

Kapital- gesellschaften

Mitarbeit im Unter-nehmen. Einfluss auf Geschäftsführung, unbeschränkte Haftung

oft keine Mitarbeit im Unternehmen. Wenig Einfluss auf Geschäftsführung, beschränkte Haftung

Eigentümer sind nicht zur Mitarbeit verpflichtet; alle Gesellschafter stellen Kapital zur Verfügung; sie einigen sich, wer das Unternehmen leitet; Haftung nur mit dem eingezahlten Kapital

Aktiengesellschaft, Ges.m.b.H

Gründe für Gesellschaftsgründung : Arbeitsteilung Kapitalbeschaffung und – vermehrung Risikobegrenzung bzw. Risikostreuung Gesellschaftsformen in Österreich Personengesellschaften: OG, KG, GesbR Kapitalgesellschaften (sind juristische Personen, das Vermögen der Gesellschafter und das Vermögen der Gesellschaft sind voneinander getrennt): GmbH, AG, SE (Europäische Aktiengesellschaft) Vereine und Genossenschaften: Zusammenschlüsse von Personen, die nicht primär auf Gewinn ausgerichtet sind. Die ersten Schritte bei der Gründung einer Gesellschaft ist der Abschluss eines Gesellschaftsvertrages (Rechte und Pflichten der Gesellschafter). Der Gesellschaftsvertrag muss sich an die gesetzlichen Vorschriften halten. Eintragung ins Firmenbuch : Das Firmenbuch ist ein öffentliches Verzeichnis in dem wichtige Fakten über Kaufleute eingetragen werden (Firma = Name des Unternehmens, Rechtsform, Sitz und Geschäftsanschrift, Name und Geburtsdatum des Einzelkaufmanns oder der Gesellschafter) Das Firmenbuch wird von den zuständigen Gerichten geführt. Begrifflichkeiten zu den Rechtsformen : natürliche Person, juristische Person; persönliche Haftung, (un-) beschränkte Haftung, solidarische Haftung.

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Einzelunternehmen

Der Einzelunternehmer ist in der Regel der Eigentümer des Unternehmens und führt auch die Geschäfte seines Unternehmens. Eintragung ins Firmenbuch ist von der Betriebsgröße abhängig. Der Einzelunternehmer trifft alleine alle seinen unternehmerischen Entscheidungen und haftet für alle Schulden, die durch den Betrieb seines Unternehmens entstehen. Volle Entscheidungsgewalt und großer Gestaltungsspielraum bei relativ geringen Gründungskosten stehen der Notwendigkeit der alleinigen Kapitalaufbringung und der unbeschränkten Haftung auch mit dem Privatvermögen gegenüber.

Personengesellschaften Eine Personengesellschaft besitzt keine Rechtsfähigkeit. Die Rechte und Pflichten gehen auf die Geschäftsführer als natürliche Personen über. Offene Handelsgesellschaft (OG): Geschäftsführung und Vertretung: Gesellschafter (= Komplementäre) Gesellschaftsvermögen: gehört nicht der Gesellschaft, sondern den Gesellschaftern gemeinsam Beschlussfassung: Einstimmigkeit unter den Gesellschaftern Steuerrecht: Gewinn oder Verlust wird direkt den Gesellschaftern anteilig zugerechnet. Haftung: alle Gesellschafter haften voll Kommanditgesellschaft (KG): besteht aus Komplementären (Vollhafter) und Kommanditisten (haften beschränkt) Geschäftsführung und Vertretung: Komplementäre, Kommanditisten sind von Geschäftsführung und Vertretung ausgeschlossen. Gesellschaftsvermögen: gehört nicht der Gesellschaft, sondern den Gesellschaftern gemeinsam Beschlussfassung: Einstimmigkeit unter den Gesellschaftern Steuerrecht: Gewinn oder Verlust wird direkt den Gesellschaftern (Komplementären und Kommanditisten) anteilig zugerechnet. Haftung: Komplementäre haften voll, Kommanditisten mit ihrer Einlage

Kapitalgesellschaften Die Kapitalgesellschaften sind Gesellschaften mit eigener Rechtspersönlichkeit (juristische Personen). Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GesmbH): Gesellschafter einer GmbH sind an der Gesellschaft durch ihren Anteil am Stammkapital beteiligt. Die Gesellschafter haften nicht persönlich für die Verbindlichkeiten der Gesellschaft. Die GmbH ist als juristische Person Eigentümerin des Gesellschaftsvermögens. Nur sie haftet für ihre Verbindlichkeiten.

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Gründung: Gesellschaftsvertrag (Notariatsakt) und Eintragung ins Firmenbuch

Geschäftsführung: erfolgt durch Beschluss der Gesellschafter

Gewinn/Verlust: Beteiligung nach Gesellschaftsanteilen

Haftung: beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen (Mindeststammkapital 35000 €) Finanzierung: Aufnahme neuer Gesellschafter, Begrenzte Kreditchance Besteuerung: GmbH ist ein selbstständiges Steuersubjekt mit Körperschaftssteuer (25%) Zusätzlich Kapitalertragssteuerpflicht bei den Gesellschaftern (27,5%). Organe der GmbH: Geschäftsführer: zuständig für die Führung der Geschäfte mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes. Er vertritt die Gesellschaft nach außen. Es können auch mehrere Geschäftsführer für eine GmbH bestellt werden. Generalversammlung: setzt sich aus allen Gesellschaftern zusammen. Sie wird mind. einmal jährlich durch den Geschäftsführer einberufen. Nur die wichtigsten Angelegenheiten der GmbH werden durch die Generalversammlung beschlossen (Genehmigung des Jahresabschlusses; Änderung der Gesellschaftsvertrages, Maßnahmen zur Prüfung und Überwachung der Geschäftsführer, …) Aufsichtsrat: ist erst bei einer bestimmten Größe verpflichtend (z.B. mehr als 70000 € Stammkapital oder mehr als 50 Gesellschafter) Der AR setzt sich aus Vertretern der Gesellschafter (zwei Drittel) und der Dienstnehmer (ein Drittel) zusammen. Die Hauptaufgabe des AR ist die Überwachung der Geschäftsführung. Bei bestimmten Geschäften ist die Zustimmung des AR notwendig (z.B. Kauf eines Grundstücks). GmbH & Co KG Es handelt sich um eine Kombination zwischen einer GesmbH und einer KG. Der einzige Komplementär ist die GesmbH (Beschränkung der Haftung, die Kommanditisten sind ebenfalls Teilhafter). Aktiengesellschaft: Eine AG ist eine Gesellschaft mit eigener Rechtspersönlichkeit. bei der die Gesellschafter (Aktionäre) durch ihre Aktien an der Gesellschaft beteiligt sind. Gründung: Gesellschaftsvertrag (Satzung) unter den Gründern der Gesellschaft. Gesellschaftsvertrag muss sich an das Aktienrecht halten. Gesellschaftsvertrag muss notariell beurkundet werden. Eintragung ins Firmenbuch, Grundkapital mind. 70 000 € Geschäftsführung und Vertretung: erfolgt durch den Vorstand; wird vom Aufsichtsrat auf höchstens 5 Jahre bestellt.

Gewinn/Verlust: Dividende; Erhöhung der Rücklage Haftung: beschränkt auf das Gesellschaftsvermögen

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Finanzierung: Kapitalerhöhung (neue Aktien), Auflösung der Rücklagen, Ausgabe von Schuldverschreibungen, Kredite Besteuerung: selbständiges Steuersubjekt mit Körperschaftssteuer (25%) Kapitalertragssteuer von 27,5% bei den Aktionären (bei Dividendenausschüttung) Organe der AG: Vorstand: Führung der Geschäfte mit der Sorgfalt eines ordentlichen Geschäftsmannes. Aufsichtsrat: Vertreter der Aktionäre (2/3) und der Dienstnehmer (2/3). Zustimmung zu wichtigen Geschäften wie z.B. Kauf und Verkauf von Grundstücken, Erwerb von größeren Beteiligungen, Stilllegung von Betrieben, …; Zustimmung zum Jahresabschluss; Einberufung der Hauptversammlung. Hauptversammlung: Versammlung der Aktionäre. Wahl und Abberufung des AR, Wahl des Abschlussprüfers und Beschluss der Gewinnverteilung Europäische Aktiengesellschaft (SE von Societas Europaea) ist eine Kapitalgesellschaft, die in jedem Mitgliedsland der EU gegründet werden kann und für sehr große Unternehmen geeignet ist. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Rechtsformen von Unternehmen, 1.3 bis 1.6, Seite 20 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmerische Rechtskunde – der Weg in die Selbständigkeit, Rechtsformen der Unternehmen, Seite 25

1.3. Die eigene Geschäftsidee schützen

Das Immaterialgüterrecht umfasst den Schutz von “immateriellen Gütern“. Markenrecht Das Recht an einer Marke entsteht durch die Eintragung ins Markenregister (Patentamt). Diesen Vorgang nennt man Registrierung (Prioritätsprinzip). Bei der Registrierung muss angegeben werden für welche Waren bzw. Dienstleistungen die Marke genutzt werden soll. Derjenige, der die Marke angemeldet hat, ist Inhaber der Marke. Er hat das ausschließliche Recht, seine Marke zu verwenden und wirtschaftlich zu nutzen. Wird das Markenrecht verletzt, kann der Inhaber vom widerrechtlichen Nutzer Unterlassung, Schadenersatz oder die Bezahlung eines angemessenen Entgelts verlangen. Der Schutz einer eingetragenen Marke betrifft nur gleiche oder ähnliche Zeichen, die für die gleiche oder gleichartige Waren oder Dienstleistungen im geschäftlichen Verkehr als Kennzeichen gebraucht werden.

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Musterschutz Durch Musterschutz kann das Design bzw. die äußere Gestalt eines Produkts geschützt (z.B. Form, Farbe, Kontur…) werden. Anmeldung beim österreichischen Patentamt. Wie beim Markenschutz hat auch der Musterinhaber das ausschließliche Recht, das geschützte Muster zu benutzen. Wird das Musterschutzrecht verletzt, kann der Inhaber vom widerrechtlichen Nutzer wie bei der Markenrechtsverletzung Unterlassung, Schadenersatz oder die Bezahlung eines angemessenen Entgelts verlangen. Patentrecht Erfindungen können durch die Anmeldung beim Patentamt zeitlich begrenzt rechtlich geschützt werden. Eine Erfindung geht von einer schöpferischen Idee aus, durch die eine technische Aufgabe gelöst wird. Um patentierbar zu sein, muss die Erfindung neu sein. Als neu gilt eine Erfindung, wenn sie nicht zum aktuellen Stand der Technik gehört. Die Verletzung des Patentrechts hat dieselben Folgen wie bei den beiden oben genannten Rechten. Urheberrecht (Copyright) Urheberrechtlich geschützt sind so genannte „eigentümliche, geistige Schöpfungen“, das sind Werke der Literatur, der Musik, der bildenden Kunst oder der Filmkunst. Urheber eines Rechtes ist, wer es geschaffen hat. Das Recht entsteht durch die Schaffung des Werkes, es ist nicht registrierungspflichtig. Möglichkeiten der wirtschaftlichen Nutzung eines Werkes: eigene Verwertung (z.B. Selbstverlag) Nutzungsvertrag mit kommerziellen Firmen (z.B. Künstler erhält Tantiemen) Urheberrechtsverletzung hat die gleiche Rechtswirkung, wie Marken-, Muster- und Patentrechtsverletzungen. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Die eigene Geschäftsidee schützen, 1.3, Seite 39 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmerische Rechtskunde – der Weg in die Selbständigkeit, Immaterialgüterrecht, Seite 69

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1.4. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen (Arbeitsrecht)

Unter einem Arbeitsverhältnis wird allgemein eine Tätigkeit in persönlicher und auch wirtschaftlicher Abhängigkeit verstanden. Der Arbeitgeber kann vor allem folgende Elemente des Arbeitsverhältnisses bestimmen: Arbeitsort, Arbeitszeit, Arbeitsinhalt (Fremdbestimmtheit des Arbeitnehmers). Arbeitsvertrag : auf Grund der Weisungsgebundenheit des Arbeitnehmers ist dieser fremdbestimmt und persönlich abhängig; dieser Vertrag soll den Schutz des Arbeitnehmers gewährleisten. Beim freien Dienstvertrag ist der Dienstnehmer zur Arbeit ohne persönliche Abhängigkeit verpflichtet. Der Dienstnehmer unterliegt nicht den Schutzbestimmungen des Arbeitsrechts. Das österreichische Arbeitsrecht verteilt sich auf rund 100 verschiedene Gesetze, von denen einige im Folgenden besprochen werden. Das Arbeitsrecht regelt das Rechtsverhältnis zwischen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Es ist vom Prinzip des Arbeitnehmerschutzes geprägt (Überlegenheit der Arbeitgeber). Im Arbeitsrecht geht es um die zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern bestehenden Rechte und Pflichten. Insbesondere geht es darum, zu vermeiden, dass der Arbeitgeber seine typische wirtschaftliche Überlegenheit zum Nachteil des Arbeitnehmers ausnützt. Das Arbeitsrecht soll den Arbeitnehmer zweiseitig schützen: Individualarbeitsrecht und Kollektives Arbeitsrecht Das Individualarbeitsrecht ist die Rechtsbeziehungen zwischen einem einzelnen Arbeitnehmer und Arbeitgeber. Zwei besonders wichtige Aspekte des Individualarbeitsrechts sind der Bestandschutz des Arbeitsvertrags und die Begrenzung des Arbeitsumfangs . Arten der Beendigung eines unbefristeten Arbeitsverhältnisses: � einvernehmliche Beendigung des Arbeitsvertrages durch Kündigung unter Einhaltung einer Frist (mindestens 6 Wochen) zu bestimmten Zeitpunkten (Quartalskündigungen) ohne Vorliegen eines wichtigen Grundes

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� einseitige Beendigung des Arbeitsvertrages von Seiten des Arbeitgebers durch Entlassung ohne Einhaltung einer Frist unter Angabe eines wichtigen Grundes (beharrliche und schwere Pflichtversetzung, dienstliche Vertrauensunwürdigkeit, schuldhafte Abwesenheit, dauernde Unfähigkeit) Befristete Arbeitsverhältnisse enden mit Zeitablauf. Bereiche der Begrenzung des Arbeitsumfangs: Arbeitszeitgrenzen (40 Stunden, Mittagspause, Wochenendruhe, Feiertagsruhe; es gibt jedoch Ausnahmen) Urlaubanspruch: 30 Werktage je Arbeitsjahr, ab dem 26 Dienstjahr 36 Arbeitstage Beschäftigungsverbote — Karenzansprüche: z.B. Mutterschutz (8 Wochen vor und 8 Wochen nach Geburt) Das Kollektivarbeitsrecht ist eine branchenübergreifende Regelungen und Vereinbarungen (Arbeitsverfassungsgesetz und Kollektivvertrag) oder Betriebsvereinbarungen. Ein Kollektivvertrag ist eine Vereinbarung zwischen einer Interessensvereinigung der Arbeitnehmer (Gewerkschaft oder Kammer) und einer Interessenvereinigung der Arbeitgeber (Wirtschaftskammer). Der Kollektivvertrag ist eine branchenübergreifende Regelung des Inhalts der Arbeitsverhältnisse (verbindlich für Arbeitgeber und Arbeitnehmer) Die wesentlichen Recht und Pflichten der Unternehmer und Mitarbeiter werden durch Gesetz – Kollektivvertrag – Betriebsvereinbarung – Arbeitsvertrag bestimmt. Der Betriebsrat ist ein Organ der Arbeitnehmerschaft in einem Betrieb, er ist das Bindeglied zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Die Mitglieder des Betriebsrats werden von der Arbeitnehmerschaft eines Betriebes gewählt. Der Betriebsrat ist mit einer Reihe von Mitbestimmungsrechten ausgestattet. Der Betriebsrat kann mit dem Betriebsinhaber eine Betriebsvereinbarung abschließen (Vereinbarungen über Arbeitsbedingungen).

Spezielle Arbeitsrechtliche Aspekte sind

Arbeitnehmerschutz – Arbeitsgesetz – Mutterschutz - Behindertenarbeit

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Der Dienstvertrag : Ein Dienstvertrag kann schriftlich, aber auch mündlich sein. Verpflichtend ist er nur für Auszubildende. Inhaltlich sind folgende Punkte notwendig: Allgemeines (Namen, …) – Dienstleistungen – Entgelt und Bezahlung – spezielle weitere Punkte (Konkurrenzklausel, Einhaltung der Compliance-Richtlinien, …)

Die Sozialversicherung : Die österreichische Sozialversicherung ist eine Vorsorge für den Arbeitnehmer und wie in den meisten europäischen Ländern eine Pflichtversicherung. Teilbereiche der Sozialversicherung: Krankenversicherung Unfallversicherung Pensionsversicherung Arbeitslosenversicherung Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Das Unternehmen und seine Mitarbeiter, 1.8 bis 1.11, Seite 43 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmerische Rechtskunde – der Weg in die Selbständigkeit, Arbeits- und Sozialrecht, Seite 50

1.5 Korruption Es gibt situative und strukturelle Korruption und Bestechung. Korruption ist strafbar. Compliance ist die Einhaltung von Gesetzen, Richtlinien und Vorschriften, welche für ein Unternehmen relevant sind. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Korruption, 1.12, Seite 56 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmerische Rechtskunde – der Weg in die Selbständigkeit, Korruption, Seite 74 Zusammenfassung wichtiger Begriffe des Kapitels UNTERNEHMENSGRÜNDUNG im „UnternehmerführerscheinAT“ vom Verlag bit media auf Seite 62

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2. Marketing

2.1. Von der Idee zur Marktchance Ohne Geschäftsideen gibt es kein Wirtschaften. Die am Markt umgesetzten Geschäfts-ideen werden als Innovationen bezeichnet. Möglichkeiten zur Findung und Entwicklung von Gesch äftsideen: Invention (zeitpunktbezogene Erfindung) Marktbeobachtung und Marktlücken Prognosetechniken (Szenarien und Trendvorhersage) Kreativitätstechniken (Brainstorming, Brainwriting, ..) Übernahme fremder Geschäftsideen (Weiterentwicklung, Kauf, Franchising, ...) Von der Idee zum Produkt: Idee → Entwicklung → Produktion → Markteinführung Chancen bewerten : oder: wann ist eine Idee eine gute Idee? Kriterien zur Überprüfung und Bewertung von Geschäf tsideen: Innovationsgrad: radikale Innovation (völlig Neues), inkrementelle Innovation (Weiterentwicklung auf Basis bestehender Produkte und Dienstleistungen) Marktgerechtigkeit: etwas zum richtigen Preis und in der richtigen Qualität, genügend große Marktnachfrage Kostengerechtigkeit: Produkt bzw. Leistung (mit bestimmter Qualitäts- und Funktionsanforderungen) wird mit so geringen Kosten als möglich hergestellt. (Ökonomisches Prinzip!) Zeitgerechtigkeit: zu früher Markteintritt bewirkt zu geringe Akzeptanz (z.B.: Fax) zu später Markteintritt bedeutet Verzicht auf wichtige Erträge, geringeres Wachstumspotential technische Kriterien: prinzipielle Machbarkeit und Umsetzbarkeit der Geschäftsidee (Prototyp, wie soll der Herstellungsprozess ablaufen, Lieferanten, Patentrecht) Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Von der Idee zur Marktchance, 2.1, Seite 76 und Chancen bewerten, 2.2, Seite 81 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Erfolgreich durch Marketing, Geschäftsideen suchen und finden, Seite 78

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2.2. Grundlagen des Marketing

Marketing ist die systematische Gestaltung und Abstimmung sämtlicher marktgerichteter Aktivitäten. Es folgt dem Gedanken der Kundenorientierung und zielt darauf ab, den Unternehmenserfolg zu erhöhen bzw. zu erhalten.

Die Elemente des Customer Relationship Management (CRM) sind die Erreichbarkeit des Kunden, die Zufriedenheit des Kunden, die Kundenbindung. Marketing erfolgt in zwei Stufen: Marktforschung und Marktgestaltung Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Grundlagen des Marketing, 2.3, Seite 85 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Erfolgreich durch Marketing, Grundlagen des Marketing, Seite 84

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2.3. Marktforschung und Marketingstrategien Bereiche der Marktforschung: Unternehmensgründung

Produkteinführung Auswirkung von Marketingaktivitäten Probleme

Informationen über die Konkurrenz bekommt man durch Marktdiagnose, Marktkontrolle und Marktprognose. Marktforschung geschieht dann durch Primärforschung oder Sekundärforschung . Art der Datenerhebung: Beobachtung, Experiment, Befragung Methoden der Befragung: persönlich, telefonisch, schriftlich, online Stichprobenauswahl: Auswahl aufs Geratewohl, Quotenauswahl, Zufallsauswahl] Marktforschung : Datenerhebung � Datenauswertung � Ergebnisdarstellung

Die Eroberung des Marktes a)Den Markt und seine Größe bestimmen: Marktpotenzial: Anteil jener Personen, die als Käufer in Frage kommen Marktvolumen: die Menge eines Produkts, die in einem bestimmten Gebiet in einem bestimmten Zeitraum unter gegebenen Bedingungen insgesamt nachgefragt wird. Marktanteil: gibt die von einem Unternehmen verkauften Produkte als Anteil der am Markt insgesamt abgesetzten Produkte an (mengenmäßig oder wertmäßig) b)Positionierung bei der Zielgruppe Wettbewerbsposition für jedes Zielsegment festlegen = gedankliche Vorstellung, die ein Anbieter mit seinem Produkt bei seinen Kunden schaffen möchte

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c)Wachstumsstrategien am Markt: Marktdurchdringung – Marktentwicklung – Produktentwicklung - Diversifikation d)Den Markt in Segmente einteilen ( = Marktsegmente):

Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Marktforschung, 2.4, Seite 89 und Die Eroberung des Marktes, 2.5, Seite 94 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Erfolgreich durch Marketing, Grundlagen des Marketing, 3 und 4, Seite 88 und 94

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2.4. Die Instrumente des Marketing Bestehen aus P roduct – P rice – P romotion – P lace (die 4 P´s) Aus ihnen soll der optimale Marketingmix für jedes Unternehmen gestaltet werden.

Produktpolitik (Product)

Unter Produkt versteht man im Marketing alle Güter, Dienstleistungen und sonstigen Angebote, die auf einem Markt angeboten werden können und die geeignet sind, die Bedürfnisse oder Wünsche von Kunden zu befriedigen. Aspekte der Gestaltung eines Produktes:

Kern (Grund-)nutzen – Zusatznutzen – USP (Unique Se lling Proposition) Konkrete Ausgestaltung der Produkte:

Name, Design, Verpackung, Gewährleistung, Qualität Die Marke = Möglichkeit der Produktdifferenzierung:

Einzelmarken (Red Bull) Dachmarken (Nivea, Beiersdorf) Markenfamilie (Nivea for Men) Handelsmarke (Spar) Produktdifferenzierung bedeutet die Abstimmung eines Produktes auf die Bedürfnisse und Wünsche einer Zielgruppe (z.B. Nordic Walking-Stöcke, Wanderstöcke, Schistöcke) Produkt-Lebenszyklus : Produktentwicklung: Ideen für neue Produkte, Entwicklung, => hohe Investitionen Einführung: langsames Wachstum, geringe bis keine Gewinne, Preis eher hoch Wachstum: rasche Aufnahme des Produktes, ansteigende Gewinne, Verbesserung der Qualität,

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Erschließung neuer Marktsegmente, neue Absatzkanäle Werbung: statt Aufmerksamkeit eher Produktüberzeugung, Preise senken zur Gewinnung neuer Kunden Reife und Sättigung: langsamer ansteigendes Umsatzwachstum, Akzeptanz bei den meisten potentiellen Kunden, Gewinn bestenfalls konstant, Marketingausgaben zur Verteidigung gegen Konkurrenz, stärkere Konkurrenz, Preisreduktionen, Werbung und Verkaufsförderung eventuell erhöht, Veränderung d. Marktes, des Produktes oder des Marketing-Mix Abschwung: Umsätze gehen schnell zurück, Gewinne sinken oder entfallen ganz Die Sortimentspolitik umfasst Produktinnovation Produktvariation (Differenzierung, Variation) Produktelimination

Preispolitik (Price)

Komponenten und Ziele der Preisfestlegung:

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Strategien des Preismanagements : Abschöpfungspreisstrategie (iPhone) Penetrationspreisstrategie (bei Produkteinführung billig, nachher teurer z.B. bei der Einführung von Nahrungsmitteln) Methoden der Preisfestlegung : kostenorientiert wettbewerbsorientiert kundennutzenorientiert Arten der Preisdifferenzierung : zeitliche Preisdifferenzierung (Tages- Nachttarife) mengenbezogene Preisdifferenzierung (Tarifmodelle bei Handys) abnehmerbezogene Preisdifferenzierung (Privat- Geschäftskunden, Schüler, Pensionisten …)

Distributionspolitik (Place)

Vertriebsweg – Vertriebsorganisation – Logistik (akquisitorische Distribution - akquisitorische Distribution – physische Distribution)

Der Absatzweg (=Vertriebsweg) umfasst die Gesamtheit aller Stufen (Großhandel, Einzelhandel Transportunternehmen,…), die ein Produkt durchläuft, um vom Hersteller zum Abnehmer zu kommen. Der Hersteller kann wählen zwischen DIREKTEN VERTRIEBS ↔ INDIREKTEN VERTRIEBS � � Marktstand, Außendienst, Automatenverkauf über den Handel Fabrikverkauf, Onlineverkauf,… Die Logistik bestimmt alle Abwicklungsschritte für die Verteilung von Waren – angefangen vom Transport und der Lagerung von Waren bis hin zu speziellen Fragen der Annahme und Kontrolle von Waren beim Händler: Was ist wann und wo in welcher Menge?

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Kommunikationspolitik (Promotion)

Unter Kommunikation versteht man im Marketing den Austausch von Informationen zwischen Anbieter und seiner Zielgruppe. Das Ziel der Marktkommunikation ist, das Leistungsangebot bekannt zu machen und zu positionieren. Es gibt ökonomische und außer-ökonomische Ziele. Dabei ist das Kernziel der Kommunikationspolitik das Image eines Anbieters. Das Image eines Anbieters ist das gedankliche Vorstellungsbild, das die Kunden von einem Unternehmen bzw. einer Marke haben Das AIDA Modell zeigt die Stufen der Werbewirkung:

A Attention (Aufmerksam machen auf das Produkt)) I Interest (Interesse wecken für das Produkt) D Desire (Produktwunsch auslösen)

A Action (Ausführung des Kaufes bewirken) Die Instrumente der Kommunikationspolitik: Werbung Verkaufsförderung (Sales Promotion) Public Relation Sponsoring Co-Branding Product Placement Direktmarketing (Telefonmarketing) Planung einer Werbekampagne:

Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Die Instrumente des Marketing, 2.6 bis 2.10, Seite 99 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Erfolgreich durch Marketing, Instrumente des Marketing, Seite 100 Zusammenfassung wichtiger Begriffe des Kapitels UNTERNEHMENSGRÜNDUNG im „UnternehmerführerscheinAT“ vom Verlag bit media auf Seite 126

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3. Management Führung Organisation

3.1. Ziele planen, vereinbaren, festlegen Zielorientierte Unternehmungsführung wird auch Management by Objectives (= Management durch Zielsetzung und –erreichung) genannt. Wenn die Ziele richtig aufeinander abgestimmt sind, ergibt sich ein Prozess, in dem jeder Mitarbeiter seine Ziele und dadurch gleichzeitig auch das Unternehmensziel verfolgt. Ein Unternehmensziel besteht aus drei Dimensionen: Inhalt – Ausmaß - Zeit Damit Ziele die gewünschte Wirkung haben, müssen sie eindeutig und klar formuliert werden: ● Was soll erreicht werden? (z.B.: Umsatzerhöhung eines Verkäufers) ● Wie ist die Zielerreichung erkennbar? (Umsatzsteigerung sollte 3% erreichen) ● Bis wann soll das Ziel erreicht werden? (Umsatzsteigerung von 3% in den nächsten 3 Monaten) ● Welche Mittel werden zur Zielerreichung benötigt? (z.B. Einschulung für neue Produkte, Verkaufstraining) ● Was sind die nächsten Schritte? (z.B. in den nächsten Tagen sollen mindestens 3 neue Kunden kontaktiert werden = Motivation für Verkäufer) Es gibt kurzfristige (<3 Jahre) - mittelfristige (<5 J.) - langfristige (>5 J.) Ziele. Die Kurzfristigen Ziele sollten SMART sein. S pecific, M easurable, A chievable, R elevant, T imeframe. Es gibt monetäre Ziele und nicht-monetäre Unternehmensziele. Der Planungsprozess Sind die Ziele einmal eindeutig und klar formuliert, muss an der konkreten Umsetzung gearbeitet werden. Diese geschieht durch sorgfältige Planung. Planung ist die gedankliche Vorbereitung und Strukturierung von Entscheidungen und von deren Umsetzung. Informationsverarbeitung, Maßnahmen- und Ressourcenplanung sowie die Entscheidung sind die Schritte des Planungsprozesses .

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Planung umfasst auch die Überprüfung der Zielerreichung (=Kontrolle ). Dabei unterscheidet man Verfahrenskontrolle, Ergebniskontrolle, Verhaltenskontrolle. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Unternehmensziele planen, vereinbaren und festlegen, 3.1, Seite 139 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmensführung, Normatives Management, Seite 126

3.2. Einführung in das Management

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Die Unternehmensphilosophie eines Unternehmens beschreibt die „Weltanschauung“ des Unternehmens. Als Corporate Identity bezeichnet man die Summe der Merkmale, die ein Unternehmen kennzeichnet und es von anderen Unternehmen unterscheidet. Unter Corporate Social Responsibility versteht man die „gesellschaftliche Verantwortung“ eines Unternehmens. (=faires und verantwortungsvolles Verhalten gegenüber Mitarbeitern, Geschäftspartnern, lokalen Gemeinschaften, Umwelt) Das Compliance Management sorgt dafür, dass alle Gesetze, Verordnungen und Richtlinien, vertragliche Verpflichtungen sowie freiwillig eingegangene Selbstverpflichtungen im Unternehmen eingehalten werden. Corporate Governance kümmert sich um die Leitung und Überwachung des Unternehmens. Betroffen sind hier die interne Ordnung inklusive Regelungen und Richtlinien, Überwachungsfunktionen und deren Mittel. Das Qualitätsmanagement eines Unternehmens hat die Hauptaufgabe, die Qualität der Produkte und Prozesse zu sichern. Es gibt verschiedene Qualitätsmanagementsysteme: EN ISO 9000ff, TQM, EFQM Für welches sich ein Unternehmen entscheidet hängt von Faktoren innerhalb des Unternehmens ab. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Einführung in das Management, 3.2, Seite 146 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmensführung, Managementprozess, Seite 138

3.3. Entscheidungsfindung Um im Management Entscheidungen zu erleichtern gibt es zwei Methoden: Scoring Methode oder Nutzwertanalyse: Suche nach möglichst vielen vergleichbaren Kriterien, die dann gegeneinander abgewogen werden.

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Szenario Trichter: Vergleich der „Trichterrandlinien“, also der möglichen Entwicklungswege

Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Management Entscheidungen, 3.2.4, Seite 151 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmensführung, Entscheidungen treffen, 2, Seite 143

3.4. Führen von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Bei der (Selbst-)Organisation für Berge von Arbeiten eignet sich sehr gut die ALPEN Methode und bei E, den Entscheidungen, eine ABC-Analyse.

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Die ABC-Analyse für die Entscheidungsfindung: die Aufgaben werden nach ihrer Bedeutsamkeit (Wichtigkeit, Dringlichkeit) eingeteilt.

Delegation ist die Übertragung von Aufgaben an Mitarbeiter zur selbständigen Erledigung. Mitarbeiter führen Führung ist die bewusste und zielbezogene Einflussnahme auf Menschen. Welches Verhalten von Vorgesetzten ist optimal für den Führungserfolg? Es kann mitarbeiterorientiert oder aufgabenorientiert sein. Führungsstile:

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Neben den Führungsstilen gibt es noch unterschiedliche Führungskonzepte:

Das Mitarbeitergespräch ist ein weiteres wichtiges Instrument der Mitarbeiterführung. Es berücksichtigt Rückschau, Ist-Zustand und Ausblick. Das Ergebnis sollte ein MOTIVIERTER Mitarbeiter sein. Motivation meint die Richtung, Intensität und Ausdauer des Verhaltens. Nach Art der Betätigung unterscheidet man zwischen Arbeitsmotivation und Lernmotivation. Innere und äußere Motivation der Mitarbeiter beeinflussen die Arbeitsleistung des Mitarbeiters: Es gibt Wachstumsmotive und Defizitmotive. Wachstumsmotive werden erst dann zum Beweggrund für Verhalten, wenn die Grundbedürfnisse (= Defizitmotive, siehe Maslow´sche Bedürfnispyramide) gedeckt sind. Anreize fordern dazu auf, gewisse Handlungen auszuführen und andere zu unterlassen. Durch Anreize kann man Mensche zur Leistungssteigerung motivieren. Nach der „Zwei-Faktoren Theorie von Herzberg“ gibt es zwei unterschiedliche Arten von Anreizen: Hygienefaktoren sie verhindern, dass Mitarbeiter unzufrieden sind Motivatoren sie beeinflussen die Zufriedenheit der Mitarbeiter positiv

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Teamorganisation, Teamarbeit In Unternehmen arbeiten Menschen meist nicht isoliert an einer Teilaufgabe, sondern oftmals müssen Gesamtaufgaben von einer Gruppe (z.B.: Projektteam) gelöst werden. Teamarbeit ist deshalb in Unternehmen sehr wichtig (Teamfähigkeit). Ein Team (Gruppe) umfasst eine Mehrzahl von Personen, die über längere Zeit in direktem Kontakt zueinander stehen, ein gemeinsames Ziel verfolgen, sowie gemeinsame Werte und Normen haben und ein Wir-Gefühl entwickeln. Teamarten in Unternehmen: ● Qualitätszirkel: Verbesserung der Arbeitsabläufe, Produkte und Dienstleistungen ● Projektteams: z.B.: Einführung eines Controllingsystems in einem Unternehmen ● Taskforces: bei wichtigen Entscheidungen werden auch Mitglieder der höheren Hierarchieebenen miteingebunden Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit mediaSelbstorganisation und Mitarbeiterführung, 3.3, Seite 153 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmensführung, Das Führen von Mitarbeitern, Seite 166

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3.5. Die Betriebsorganisation In einem Unternehmen gibt es grundsätzlich die Aufbauorganisation und die Ablauforganisation. ABER auch die formale und die informale Organisation.

Aufbauorganisation Sie regelt, wer wofür zuständig ist, und wer wem Anweisungen erteilen darf. Elemente der Aufbauorganisation: Aufgaben: bestimmte Arten von Verrichtungen Stellen: Bündel von Aufgaben, die ein Mitarbeiter verrichten kann Abteilungen: Zusammenfassung mehrerer Stellen unter einheitlicher Leitung Instanzen: Leitungsstellen mit Weisungs- und Entscheidungsbefugnissen Schritte der Festlegung der Aufbauorganisation Aufgabenanalyse: Der Zweck ist, zu untersuchen welche Tätigkeiten vorgenommen werden müssen, damit die Unternehmensziele erreicht werden. Es handelt sich dabei um eine schrittweise Zerlegung oder Aufspaltung der Gesamtaufgabe in ihre einzelnen Bestandteile. Ziel ist es möglichst einheitliche Teilaufgaben zu bilden. Aufgabensynthese: Fügt die mittels Aufgabenanalyse ermittelten Elementaraufgaben zu Stellen zusammen. Das entscheidende Kriterium ist die Zweckmäßigkeit. Abteilungsbildung: Es ist oftmals notwenig, eine hierarchische Strukturierung vorzunehmen. Dies geschieht durch die Zusammenfassung von mehreren Stellen zu Abteilungen. Abteilungen können nach Verrichtungen (Funktionen) bzw. nach Objekten (Produktsparten) gegliedert werden: Funktionalorganisation (Einkauf, Produktion, Verkauf) Spartenorganisation (Produkt A, Produkt B, Produkt C) Abteilungen können auch mit einer übergeordneten Leitungseinheit ausgestattet werden (Instanzenbildung). Das Ergebnis der Aufgabensynthese und der Abteilungsbildung wird in Stellenbeschreib-ungen und in einem Organigramm festgehalten. In der Stellenbeschreibung werden folgende 4 Punkte festgelegt: Einordnung in die Hierarchie Zielsetzung, Aufgaben, Verantwortung, Kompetenzen Qualifikation (Anforderungen) Zusammenarbeit mit anderen Stellen Stabstelle !

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Formen der Aufbauorganisation sind: Einliniensystem, Mehrlinien- od. Funktionensystem, Stabliniensystem, Matrixorganisation

Beim Mehrlinien- oder Funktionensystem sind die Zuständigkeiten nach Funktionen aufgeteilt. Durch Querverbindungen ist die Zuständigkeit manchmal mehrlinig. Beim Stabliniensystem umgibt sich die Führungsspitze mit einem Stab von Beratern, die aber keine Anweisungsbefugnisse haben. Verbindliche Weisungsbefugnisse können auch als Matrixorganisation dargestellt werden.

Ein Organigramm stellt die gesamte Struktur der Stellen grafisch dar. Es veranschaulicht die Stellen und Abteilungsbildung, alle horizontalen und vertikalen Verknüpfungen sowie die Struktur der Informations- und Dienstwege. Meist sind die Unternehmensbereiche Organisation, Produktion, Vertrieb und Finanzen vorhanden.

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Das Organigramm einer fiktiven Fluggesellschaft MyFly könnte so aussehen:

Ablauforganisation oder Prozessorganisation legt fest, in welcher Reihenfolge welche Aufgaben erledigt werden müssen. Der Ablauf der Leistungserstellung, der sogenannten Wertschöpfungskette (logistische Kette oder Supply Chain Management) muss geplant und strukturiert werden. Supply Chain Management : z. B.: Einkauf – Lagerung – Produktion – Lagerung – Lieferung Minimale Kosten sollen erreicht werden, Durchlaufzeiten verkürzt werden, Prozessqualität erhöht werden, die Benutzerfreundlichkeit gewährleistet werden,… Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Die Betriebsorganisation, 3.4, Seite 169 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Unternehmensführung, Steuerung und Organisation, Seite 145 Zusammenfassung wichtiger Begriffe des Kapitels MANAGEMENT, FÜHRUNG UND ORGANISATION im „UnternehmerführerscheinAT“ vom Verlag bit media auf Seite 185

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4. BUSINESSPLAN

4.1. Die Funktionen des Businessplans Ein Business Plan ist ein Geschäftsplan, der die wirtschaftlichen Erfolgsaussichten eines Unternehmens oder einer geplanten Geschäftsidee für die nächsten ein bis fünf Jahre darstellt. Dabei gibt es strategische Ziele (Zeitraum mehr als ein Jahr), die strategische Planung erfordern und operative Ziele (Zeitraum bis zu einem Jahr), die operativ geplant werden. Für die Realisierung einer Geschäftsidee ist Kapital notwendig. Neben dem Eigenkapital ist meist Fremdkapital notwendig. Der Businessplan gibt wichtige Informationen in qualitativer und quantitativer Hinsicht für die Banken und Kapitalgeber .

Kapitalgeber potentielle tätige Partner zukünft. Mitarbeiter �

Die externen Adressaten des Businessplanes � � � �

Kunden Lieferanten Berater Medien etc. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Was ist ein Businessplan?, 4.1, Seite 195 und Warum ist ein Businessplan wichtig?, 4.2, Seite196 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Funktionen des Businessplans, Seite 177

4.2. Aufbau und Inhalt des Businessplanes

TEXTTEIL Ein Businessplan sollte kurz und präzise sein und aus 20 bis 30 DIN-A4 Seiten bestehen. Prognosen sollen durch Zahlen und Quellenangaben belegt sein.

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Er besteht aus folgenden Punkten: Das Deckblatt bietet die Möglichkeit, das Corporate Design zu präsentieren. Inhaltsverzeichnis Die Executive Summary ist die Zusammenfassung für den Entscheidungsträger. Sie beinhaltet im Wesentlichen die Beschreibung der Geschäftsidee und des Geschäftsmodells. Der Unternehmensteil bringt den Überblick des Unternehmenskonzepts. (Gründerteam, Kernaufgabe, Abläufe, Geschäftsidee, Mittel zur Umsetzung) Im Produkt- und Dienstleistungsteil werden Nutzen, Zielgruppen, potentielle Käufergruppen, die Vorteile gegenüber Wettbewerbs- und Substitutionsprodukten dargestellt. Im Teil der Branchen, Märkte, Mitbewerber geht es um Abgrenzung und Beschreibung des relevanten Marktes. Es erfolgt eine genaue Darstellung der Kundenstruktur sowie der Wettbewerbssituation in dem für das Unternehmen relevanten Markt. Wesentliche Einflussfaktoren und zukünftige Marktentwicklung werden beschrieben. Marketing: die Marketingstrategie und die langfristigen Marketingziele wie Kostenführerschaft bzw. Preisführerschaft, Differenzierung (unterschiedliche Produkte von hoher Qualität für verschiedene Zielgruppen) und Konzentration (Konzentration auf Marktnischen und Zielgruppen) werden dargestellt. Operative Marketingplanung - Planung des Marketing-Mix

Produkt- und Sortimentsgestaltung: Positionierung der Produkte und Dienstleistungen, Absatzorganisation und Absatzwege Management, Schlüsselpersonen und Organisation: dieser Teil gibt eine detaillierte Auskunft über die Gründer, ihre Ausbildung und Qualifikation. Die Fähigkeiten und Qualifikationen des Managements werden ebenfalls dargestellt. Ein Organigramm zeigt den qualitativen und quantitativen Personalbedarf und die Schlüsselpersonen werden vorgestellt. Chancen und Risken werden in einer Chancen-Risiken-Analyse erläutert:

Best Case - Real Case - Worst Case

Chancen und Risken sollten sich dabei die Waage halten, um den Eindruck der Beschönigung zu vermeiden. Umsetzungsfahrplan und Meilensteine : durch vorab definierte Meilensteine können messbare Ergebnisse geliefert und damit Verbindlichkeiten erzeugt werden.

Der Umsetzungsfahrplan wird als Netzplan oder in Tabellenform dargestellt.

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ZAHLENTEIL

Im Zahlenteil lässt sich erkennen, ob die Geschäftsidee wirtschaftlich umsetzbar ist. Bei der Finanzplanung geht es um den Kapitalbedarf (wie viel Geld ist notwendig?) die Finanzierung (es ist Eigen- und Fremdkapitalfinanzierung möglich) die Planungsrechnungen (wie und wofür wird das Geld verwendet?) Die Finanzierung: Eigenkapitalfinanzierung kann durch Aufnahme neuer Gesellschafter in Form von Direktbeteiligungen erfolgen. Fremdkapitalfinanzierung erfolgt durch Darlehensaufnahme, durch Lieferantenkredite, Absatzfinanzierungen oder externe Beteiligungsfinanzierungen. Die Planungsrechnung ist eine tabellarische Übersicht der Einzahlungen und Auszahlungen. Sie kann verschieden tief gegliedert sein. Folgende Planungen sollten ebenfalls bei Erstellung eines Businessplanes angestellt werden: Kapitalbedarfsplan – Rentabilitätsplan – Liquiditätsplan Beispiel eines Finanzplanes:

Ein ANHANG wird beigefügt, um die zuvor genannten Aussagen und Zahlen zu belegen. Siehe dazu „UnternehmerführerscheinAT“ , Verlag bit media: Die Bausteine eines Businessplans, 4.3, Seite 200 „Der Unternehmerführerschein“, TRAUNER Verlag: Struktur und Inhalt des Businessplans, Seite 177 Zusammenfassung wichtiger Begriffe des Kapitels BUSINESSPLAN im „UnternehmerführerscheinAT“ vom Verlag bit media auf Seite 215