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Journal
KWP® auf Personalmessen und SAP®-Kongress präsent
Gespräche auf der Messe „Zukunft Personal“
Aus dem Inhalt:
Zeit für das Wesentliche: Ein Projektbericht 2–3
Digitalisierte Personalakte 4
SAP® ERP HCM Rollout in Frankreich 5
Kurze Meldungen 6–7, 9–10
Kostenstellenschlüssel erweitert 8
Einladung zu Veranstaltungen 10–11
Risikomanagement im Personalbereich 12
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 1
Ausgabe 2 | 2011
Die „Zukunft Personal“ gilt als die größ-
te Fachmesse im Personalwesen in Europa.
Wir wollten mit dabei sein, wenn sich das
Netzwerk von Personalverantwortlichen in
Deutschland zum Austausch trifft. Auch auf
den Messen in Hamburg und München in
diesem Frühjahr konnten wir wieder eine
große Zahl neue Kontakte knüpfen und lang-
jährige Geschäftspartner treffen.
Auf dem SAP®-Kongress im März standen
die Themen Recruiting und Talentmanage-
ment im Mittelpunkt. Wir haben in den ver-
gangenen Jahren umfangreiche Erfahrungen
mit diesen Themen sammeln können. Bereits
unter Release 4.7 waren wir das erste Bera-
tungsunternehmen in Deutschland, welches
das Performancemanagement bei einem
Unternehmen produktiv gesetzt hat. Auch
im weitaus größeren Funktionsumfang des
Talentmanagements waren wir die ersten,
die dieses mit der grafischen Oberfläche von
Nakisa unter EHP4 produktiv gesetzt haben.
Wir legen besonderen Wert darauf, unsere
Kunden in dem dafür notwendigen Prozess-
design zu beraten. Entscheidend bei den
Themen Leistungsbeurteilung, Zielverein-
barungsprozesse und Vergütungsprozesse
ist die jeweilige Struktur des Unternehmens:
Systemzugang und Userfreundlichkeit sind
oft unterschiedlich zu gewichtende Faktoren.
Die KWP hat sowohl im E-Recruiting als
auch im Talentmanagement eine Grundlage
geschaffen, um den Kunden einen unver-
gleichlichen Service zu bieten: Gemeinsam
mit dem Consultingbereich der SAP® wurde
durch die KWP im Bereich des E-Recruiting
ein Leistungspaket entwickelt, welches eine
schnelle Einführung der SAP® ERP HCM Kom-
ponente E-Recruiting ermöglicht: KWP.Fast-
Track_Recruiting! Im Talentmanagement
haben wir aus unzähligen Kundenprojekten
unsere Erfahrungen gebündelt und können
somit ein Portfolio an Vorlagen und Temp-
lates bereitstellen. Diese Templates sind nicht
nur technischer, sondern vor allem inhaltli-
cher und fachlicher Natur. Wir profitieren hier
unter anderem davon, dass unsere Berater
meist ihre Wurzeln im Fachbereich Personal
haben. Joachim Volpert, Heilbronn
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 2
Zeit für das Wesentliche
Mehr Qualität bei geringerem Aufwand – mit diesem Ziel hat der Projektsteuerer Drees &
Sommer sein Personaldaten-Management auf den Prüfstand gestellt. Durch ein gemeinsam
mit KWP genutztes SAP®-System wurde das Ziel erreicht.
„Weniger Verwaltung, mehr aktive Unter-
stützung für unser Kerngeschäft!“ – es dürfte
kaum einen Personalleiter geben, dem diese
Forderung aus dem Linien-Management un-
bekannt ist, vor allem in mittelständischen
Unternehmen. Verschärft wird die Forde-
rung zumeist durch die gleichzeitige Maß-
gabe, als Personalabteilung dabei schlank
zu bleiben. Die Stuttgarter Drees & Som-
mer AG, internationaler Dienstleister für Pro-
jektmanagement, Immobilienberatung und
Engineering, hat zusammen mit KWP Küm-
mel, Wiedmann + Partner Unternehmens-
beratung GmbH einen Weg gefunden, die
Effizienz bei den Verwaltungsaufgaben zu
steigern und so die Personalreferenten deut-
lich von administrativer Arbeit zu entlasten.
„Früher waren unsere Referenten einen Gut-
teil ihres Arbeitsalltags damit beschäftigt,
Stammdaten zu erfassen und aktuell zu hal-
ten. Heute haben sie fürs HR-System noch
nicht einmal Schreibrechte“, bringt Michael
Hübener, Personalleiter bei Drees & Sommer,
eines der Ergebnisse des Umstiegs auf SAP®
ERP HCM auf den Punkt.
Was war die Ausgangslage? Seit der Grün-
dung im Jahr 1970 ist Drees & Sommer vom
Drei-Mann-Ingenieurbüro zur heute inter-
national tätigen Firmengruppe gewachsen.
Aktuell betreut das Unternehmen mit seinen
1.120 Mitarbeitern an insgesamt 31 Stand-
orten Bauvorhaben und Immobilienprojekte
als unabhängiger Dienstleister. Auch in der
jüngsten Vergangenheit stieg die Mitarbei-
terzahl kontinuierlich an – im Schnitt um
10 % pro Jahr. Allein dieses Wachstum war
für die Personalabteilung Anlass genug, die
bisherigen Prozesse und Systeme auf den
Prüfstand zu stellen.
Bei der Analyse wurde schnell klar, dass
die Grenzen der Leistungsfähigkeit der
Alt-Systeme erreicht waren. Vor allem die
Trennung von Gehaltsabrechnungssystem
(ausgelagert beim Steuerberatungsbüro,
basierend auf DATEV) und internem Persis-
Personalinformationssystem erwies sich
zunehmend als Schwachstelle. Damit ver-
bunden waren Doppeleingaben, Inkonsis-
tenzen, hoher Abstimmungsaufwand und
unnötige Redundanzen. Ebenfalls ein Man-
ko: Die Personalkostenplanung – essentiell
für ein Unternehmen wie Drees & Sommer,
dessen Kosten zu fast 80 % Personalkosten
sind – war in der alten Systemlandschaft
nur auf Basis handgestrickter Excel-Tabellen
möglich, die mit steigender Mitarbeiterzahl
zunehmend unübersichtlich und fehleranfäl-
lig wurden. Zusätzliche Knackpunkte waren
die aufwändige Pflege der Schnittstellen zu
nachgelagerten Systemen sowie die Ein-
schränkungen bei der Stammdatenpflege,
vor allem für die Mitarbeiter im Ausland. „Die
Folge war, dass wir viel Zeit mit Datenpflege
in den Systemen und in zusätzlichen Excel-
Listen zugebracht haben – und dennoch nie
zufrieden sein konnten mit der Datenquali-
tät“, so Stefan Schuler, Leiter HR-Services bei
Drees & Sommer.
Beim anvisierten Umstieg auf ein neues Per-
sonalsystem hatten die Personaler von Drees
& Sommer daher eine doppelte Zielsetzung
vor Augen: Steigern der Datenqualität und
gleichzeitig Reduzieren des eigenen Auf-
wands. Die weiteren Prämissen waren:
kkein Systembetrieb inhouse, stattdessen
externes Hosting
kkeine interne Gehaltsabrechnung, stattdes-
sen Outsourcing an externen Dienstleister
Hintergrund für diese Prämissen war die Ab-
sicht, den Systemumstieg ohne den Aufbau
zusätzlicher interner Kapazitäten zu bewäl-
tigen, sowohl in der Personalabteilung als
auch bei den Kollegen von der IT. Zudem
wird so von vornherein vermieden, dass eine
hohe Abhängigkeit von einigen wenigen
Know-how-Trägern entsteht. An den Dienst-
leister für die Gehaltsabrechnung wurde zu-
dem die Anforderung gestellt, weitere admi-
nistrative Aufgaben wie Stammdatenpflege
und Bescheinigungswesen zu übernehmen.
Auch sollte der künftige Dienstleister in der
Lage sein, das weitere Wachstum von Drees
& Sommer mitzugehen und zu unterstützen
– national und international.
Zusätzliche Anforderungen speziell an das
gesuchte HR-System rundeten den Anforde-
rungskatalog ab:
kGehaltsabrechnung und Personalinfor-
mationssystem auf einer Plattform
khoher Leistungsumfang im HR-Manage-
ment
kPersonalkostenplanung weltweit
kintegriertes Weiterbildungsmanagement
kKompatibilität zu den notwendigen inter-
nen Schnittstellen
kMitarbeiterportal mit Employee Self
Services
kOption auf dezentrale Verwendung (Per-
sonalarbeit vor Ort)
kein breites Spektrum an möglichen
Dienstleistern
Mit diesem Suchprofil vor Augen, fiel der
Blick rasch auf SAP® ERP HCM, das von allen
unter die Lupe genommenen Systemen den
Anforderungskatalog am besten abdecken
konnte. Die Idee, auf SAP® umzusteigen, er-
schien zunächst allerdings abwegig, da bei
Drees & Sommer bis dato keine einzige SAP®-
Anwendung implementiert war. „Es hat sich
beim genauen Hinschauen aber gezeigt,
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 3
dass auch eine ‚Stand-alone‘-Lösung nur für
den Personalbereich technisch und wirt-
schaftlich sinnvoll für uns ist“, so Stefan Schu-
ler, der das SAP®-Einführungsprojekt geleitet
hat. Überzeugend war zudem das Auftreten
und das Angebot der KWP. „Wir waren“, so
Schuler weiter, „ja nicht nur auf der Suche
nach einem neuen HR-System, sondern auch
nach einem Dienstleister, der langfristig mit
uns zusammen auf diesem System arbeitet.“
Für KWP habe deren Fokussierung auf das
HCM-Modul, die hohe Kompetenz bei perso-
nalwirtschaftlichen Fragen sowie das ausge-
prägte Verständnis für mittelstandstypische
Belange gesprochen. Zudem war es mit dem
Partner KWP möglich, alle mit dem Einfüh-
rungsprojekt verbundenen Dienstleistungen
aus einer Hand zu bekommen:
kLizenzerwerb und Systembetrieb oblie-
gen dem Systemhaus All for One Midmar-
ket AG, der KWP-Muttergesellschaft.
kDie Implementierung und das Customi-
zing des Systems waren Aufgaben der
KWP Kümmel, Wiedmann + Partner Un-
ternehmensberatung GmbH.
kDie administrativen Aufgaben im Out-
sourcing erledigt die KWP Professional
Services GmbH, ein Tochterunternehmen
der KWP Kümmel, Wiedmann + Partner
Unternehmensberatung GmbH.
Über all diese Leistungen fungiert die KWP
Kümmel, Wiedmann + Partner Unterneh-
mensberatung GmbH als Generalunter-
nehmer. „Uns war es wichtig, nur einen An-
sprechpartner zu haben, der für das Ganze
Verantwortung übernimmt. Zum einen
reduziert das den Abstimmungsaufwand,
zum anderen ist – sollte einmal etwas schief
laufen – ein ‚Schwarzer-Peter-Spiel‘, bei dem
der Outsourcing-Dienstleister die Schuld
beim Systembetreiber sucht und umgekehrt,
von vornherein ausgeschlossen“, erklärt Pro-
jektleiter Stefan Schuler.
Das bei Drees & Sommer eingesetzte Leis-
tungsspektrum von SAP® ERP HCM umfasst
die Komponenten Personaladministration,
Personalabrechnung, Organisationsmanage-
ment, Veranstaltungsmanagement, Perso-
nalkostenplanung und das Mitarbeiterportal
mit ausgewählten Employee Self Services
(ESS). Beim Einführungsprojekt ist es gelun-
gen, auch ehrgeizig gesteckte Meilensteine
zu erreichen. So ging der erste produktive
Gehaltsabrechnungslauf gerade einmal fünf
Monate nach dem Projekt-Kick-Off pannen-
frei über die Bühne – und das trotz aufwändi-
ger Datenmigration aus zwei Alt-Systemen.
Einen Monat später war auch die Personal-
kostenplanung für Deutschland und zwölf
weitere Länder startklar, wiederum einen
Monat später war das Veranstaltungsma-
nagement mit den Weiterbildungshistorien
und -plänen der Mitarbeiter gefüllt.
Parallel zur SAP®-Einführung wurde auch die
Personalabteilung neu strukturiert und in
die Bereiche HR-Management und HR-Ser-
vices aufgegliedert. „Während HR-Services
vornehmlich die Koordination mit unserem
Dienstleister KWP und die noch bei uns
verbleibenden administrativen Tätigkeiten
wahrnimmt, sind die Leistungen des HR-Ma-
nagements stärker auf das Kerngeschäft der
Drees & Sommer-Gruppe ausgerichtet. Dazu
zählen etwa das Gewinnen neuer Mitarbei-
ter, die Personalentwicklung oder das in-
ternationale Personalmanagement“, erklärt
Personalleiter Michael Hübener. Vor allem
die Personalreferenten wurden dadurch
deutlich von administrativer Arbeit entlas-
tet: „Das kommt mir bei Themen, die unsere
Kernkompetenz ausmachen, wie Personal-
betreuung oder Recruiting, sehr zu Gute“,
bestätigt Personalreferent Martin Schmidt.
Den Zeitgewinn führt Stefan Schuler im
Wesentlichen auf zwei Gründe zurück. Zum
einen sei das Outsourcing seit dem Umstieg
und der Neudefinition von Prozessen und
Anforderungen deutlich effizienter gewor-
den. Das gemeinsame Arbeiten auf einem
System habe sich in der Praxis bewährt. Zum
anderen habe SAP® ERP HCM das Tagesge-
schäft in vielen Bereichen erleichtert: „Die
alte Personalkostenplanung etwa hat zum
Schluss vier Mitarbeiter eine ganze Woche
lang beschäftigt. Heute machen wir das zu
dritt in zwei Tagen“, so Schuler.
Vanessa Sallanz, Heilbronn
Firmensitz Stuttgart
Es wurde besonders darauf geachtet, dass für
den Anwender kein neuer Arbeitsplatz, son-
dern eine anwenderfreundliche Verfügbar-
keit der Akte und der Dokumente aus dem
normalen Arbeitsprozess heraus geschaffen
wurde.
Angesicht des ständig knappen Budgets
sollte die Lösung keine zusätzliche Applika-
tion, sondern eine Anwendung innerhalb des
SAP® Standards, ohne Modifikationen, aber
mit allen notwendigen Funktionen sein.
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 4
Digitalisierte Personalakte für den Mittelstand
Die Lösung ist eine Anwendung im SAP® Re-
cordsmanagement, die ab Release ECC 6.0
ohne weitere Installation oder Zusätze ein-
gerichtet werden kann. Mit einem Template,
das sich an den Personalprozessen im SAP®
ERP HCM orientiert, kann in kürzester Pro-
jektlaufzeit, ohne große Einbindung des
Fachbereichs, die Lösung KWP®.DPA.HR
eingerichtet werden. Mit vordefinierten Ord-
nerstrukturen, Dokumentenarten und Zusatz-
programmen ist die Akte schnell installiert.
Die individuellen Strukturen und Dokumen-
tenarten werden in einem Workshop vorher
abgestimmt und nach Abnahme des erstell-
ten Fachkonzeptes im System abgelegt.
Ist ein Archiv bereits im Unternehmen vor-
handen, kann es (zertifizierte Schnittstelle
Um eine mittelstandsorientierte Lösung für die Einführung einer digitalisierten Personal-
akte (DPA) anbieten zu können, hat KWP in den letzten zwei Jahren konsequent an der
Entwicklung des Produktes KWP®.DPA.HR gearbeitet.
zu SAP® vorausgesetzt) mit der Einrichtung
eines eigenen Bereiches für die Dokumen-
tendateien genutzt werden. Ist kein Archiv
vorhanden, kann der von SAP® kostenlos zur
Verfügung gestellte SAP® ContentServer ver-
wendet werden.
Bei der Digitalisierung der Papierakten unter-
stützt die KWP durch kompetente Partner-
unternehmen, die aufgrund der Erfahrung
und des HR Know-how ihrer Mitarbeiter pro-
fessionell die Papierakten in digitale Dateien
überführen, die mittels eines von der KWP
entwickelten Migrationsprogrammes in die
neuen digitalen Strukturen der Personalakte
in SAP® ERP HCM eingefügt werden.
Auch an die Prozesse wurde gedacht. Ein be-
zahlbares Barcodeszenario, das aus der nor-
malen Arbeit an den Infotypen in der PA30
heraus gestartet werden kann, ist ebenfalls
im Angebot des KWP®.DPA.HR Templates
optional enthalten.
Im Hintergrund unterstützen jobgesteuerte
Programme das Alltagsgeschäft. Es werden
Ereignisse, wie z. B. die Neueinstellung eines
Mitarbeiters, erkannt und sofort eine digitale
Akte im System erzeugt. Ein Absprung aus
der Akte in die meisten Infotypen ist ebenso
realisierbar wie die Einrichtung von mitar-
beiterbezogenen Programmen, z. B. Perso-
nalstammblatt oder andere SAP® Standard-
oder kundeneigene Reports.
Ein überschaubares Projekt, ein budget-
freundliches Angebot, das alle Aspekte der
Einführung der Digitalen Personalakte be-
inhaltet, ein Ansprechpartner und der „Best
Practise“-Ansatz realisieren diese Optimie-
rung der Personalprozesse in kürzester Zeit.
Wolf Kanngiesser, München
Das Ausrollen von SAP® ERP HCM hat oft
eine strategische Bedeutung zur Verein-
heitlichung und Konsolidierung der Ge-
schäftsprozesse auf Konzernebene. Befin-
det sich der Standort für die Ausrollung
von SAP® ERP HCM in Frankreich, sind ei-
nige Faktoren zu beachten, um eine erfolg-
reiche Einführung zu gewährleisten.
1. Fachlich-funktionelles Wissen
Es muss bei der Einführung in Frankreich
immer unterschieden werden, ob ein reines
Wissen über die Funktionen der SAP®-Kom-
ponenten ausreicht oder ob zusätzliche
Kenntnisse der französischen Gesetze zwin-
gend erforderlich sind.
1.1. Funktionelles Wissen
Sind nur Kenntnisse über die Funktionen der
Komponenten nötig, lassen die sich grund-
sätzlich durch deutsche Berater und Spezia-
listen einführen, die Erfahrung in den jeweili-
gen Gebieten haben. Hierzu zählen z. B.:
kDas Organisationsmanagement
kDie Zeitwirtschaft
Es wird dennoch empfohlen, einen loka-
len Berater mit dem Einrichten der Prozes-
se rund um das ziemlich komplexe Thema
„Bezahlter Urlaub“ (congés payés) zu be-
auftragen.
kDie Rekrutierung (Bewerbermanagement
und SAP®-eRecruiting)
kDas Talentmanagement
Mit Verabschiedung des Gesetzes über die
Planung zur Steuerung der Beschäftigung
und Qualifikationen (GPEC) 2010, lässt sich
jedoch eine zunehmende Einmischung des
Gesetzgebers auch in diese Themen be-
obachten.
1.2. Fachlich-funktionelles Wissen
Dies wird für die durch Gesetze stark gepräg-
ten Komponenten unerlässlich. Der Einsatz
von Beratern aus Deutschland für die Umset-
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 5
zung der betroffenen Komponenten, unge-
achtet langjähriger Erfahrung, ist bislang als
gescheitertes Experiment zu bewerten. Es
handelt sich um:
kDie Personaladministration
Als typisch französisch ist das Konzept der
Personalstruktur in SAP® zu bezeichnen,
denn die Mitarbeiterkreise sind gesetzlich
definiert und festgelegt. Jede Abweichung
führt zu fehlerhaften Abrechnungen und
es ist unmöglich Sozialversicherungsmel-
dungen durchzuführen. Diese Besonder-
heit ist hochkritisch im Kontext der An-
wendung eines „Globale Template“.
Folgende Infotypen unterliegen einer be-
sonderen Behandlung: IT0064 – Sozialver-
sicherungen, IT0424 – Lohnfortzahlung
kDie Abrechnung
Das Konzept des Netto-Gehalts stellt hier
eine Besonderheit dar. Während sich der
Netto-Lohn in Deutschland als Brutto ab-
züglich der Sozialabgaben und Steuer ver-
steht, beinhaltet der französische Netto-
Lohn die Steuer, die vom Mitarbeiter am En-
de des Jahres an den Staat bezahlt wird.
kDas Veranstaltungsmanagement
Dies wird in Frankreich Training Needs
Management (TNM) genannt und erfor-
dert sehr gute Kenntnisse der gesetzli-
chen Anforderungen. Rein technisch ist
immer noch die Einrichtung und Gene-
rierung der berühmten Bescheinigung
2483 eine Herausforderung.
2. Die kulturelle Dimension
Die Missachtung dieses Aspekts kann zum
Scheitern des Projekts führen, selbst im Falle
der Erfüllung aller funktionellen und techni-
schen Voraussetzungen. Insofern gilt:
2.1. Die Leitung des Standorts muss in
der frühesten Projektphase eingebunden
werden.
Wer eine Projekteinführung in Frankreich
startet, ohne den „PATRON“ an Bord zu ha-
ben, tut sich später enorm schwer, die Pro-
jektziele zu erreichen. Die Akzeptanz durch
den Geschäftsführer, den Personalleiter und
in manchen Fällen den Finanzdirektor ist
sehr wichtig.
2.2. Die Akzeptanz des Betriebsrates muss
gewonnen werden, insbesondere, wenn die
Einführung mit einem hohen Grad an Pro-
zessharmonisierung versehen ist.
3. Der richtige Implementierungspartner
Nicht weniger wichtig für den Erfolg einer
SAP® ERP HCM-Einführung in Frankreich ist
die Wahl des richtigen Implementierungs-
partners. Das entscheidende Auswahlkrite-
rium bleibt die Erfahrung bei der Implemen-
tierung in einer Dreieck-Konstellation: Kom-
petenzteam aus Deutschland – Key-User / An-
wender in Frankreich und der Implementie-
rungspartner. Dieser muss dabei nicht nur
das fachliche und technische Wissen haben,
sondern auch als Moderator die Fähigkeit
aufweisen, mit deutschen und französischen
Partnern zu arbeiten und zu kommunizieren.
SAP® ERP HCM-Einführungen im benachbar-
ten Frankreich sind, aufgrund der erlangten
Reife des SAP® ERP HCM-Systems gegenüber
den französischen Gegebenheiten, zur Nor-
malität geworden. Dennoch kann die Miss-
achtung eines der oben erwähnten Faktoren
die Projektarbeit erschweren und das Projekt
schnell zum Scheitern bringen. Diese Er-
kenntniss beruht auf zahlreichen Rollout-
Projekten (15), welche die KWP France,
Tochtergesellschaft der KWP Kümmel, Wied-
mann + Partner Unternehmensberatung
GmbH, für deutsche Unternehmen seit 2003
in Frankreich durchgeführt hat.
Dr. Dieudonné Tobbit, Haguenau
Geschäftsführer KWP France
Erfolgskriterien eines SAP® ERP HCM Rollout in Frankreich
„Personenbezogene Daten müssen gelöscht
werden, wenn sie nicht mehr erforderlich oder
unzulässig gespeichert worden sind. Leider
erfüllen nicht alle IT-Systeme diese rechtlichen
Anforderungen.“ „Leider habe ich bei verschie-
denen Gelegenheiten feststellen müssen, dass
Verfahren auf der Grundlage von SAP®/3 – insbe-
sondere in der Personalverwaltung bei Einsatz
des Moduls „HR“ (Human Resources Manage-
ment) – den Anforderungen an eine daten-
schutzgerechte Löschung nicht genügen.“, so
der Datenschutzbeauftragte in seinem Bericht.
SAP® reagiert auf Vorwürfe des Datenschutzbeauftragten
SAP® reagierte auf diese Vorwürfe mit einem
Rundschreiben an seine Kunden und kündig-
te eine Möglichkeit an, bestimmte personen-
bezogene Daten zu löschen. Darin heißt es:
„SAP® arbeitet bereits seit einiger Zeit daran,
den beschriebenen Missstand mit einer ge-
eigneten Lösung zu beheben. SAP® wird Ihnen
diese Lösung in naher Zukunft planmäßig via
Support-Package zu SAP® ERP HCM (EhP4 und
EhP5 zu SAP® ERP HCM) bereitstellen.“ Dies wird
nun durch mehrere Korrekturen, die mit den
Support-Packages im Juni 2011 ausgeliefert
wurden, realisiert. Mit dem Report RPUDEST-
ROY_ABSENCE können ab Release 6.00 ausge-
wählte Abwesenheiten stichtagsbezogen ver-
nichtet werden.Jochen Haller, Heilbronn
In seinem Datenschutzbericht für 2009/
2010 kritisiert der Bundesbeauftragte für
den Datenschutz und die Informationsfrei-
heit die Handhabung personenbezogener
Daten in der SAP®-Abrechnung. Insbeson-
dere wird die fehlende Möglichkeit, solche
Daten zu löschen, als ein grundlegender
Mangel angesehen.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung des
Bundesministeriums für Wirtschaft und Tech-
nologie und des Bundesministeriums für
Arbeit und Soziales wird mitgeteilt, dass sie
sich nach „eingehender Überprüfung des
ELENA-Verfahrens darauf verständigt haben,
das Verfahren schnellstmöglich einzustellen.“
Bis zur gesetzlichen Entscheidung zum
ELENA „gestorben“
Stopp des Elena-Verfahrens sollten die Mel-
dungen weiterhin vorgenommen werden.
Das ELENA-Verfahren hat sich zu einem The-
ma für politische Auseinandersetzungen ent-
wickelt. Zuerst hatten die Software-Ersteller
und dann die Arbeitgeber enorme Kosten bei
der Einführung des Verfahrens zu tragen, dann
fallen durch laufende Korrekturen weiterhin
zusätzliche Belastungen für die beteiligten
Unternehmen an und schließlich wird die Ab-
schaffung der elektronischen Entgeltüber-
mittlung verordnet. Als Grund wird die feh-
lende Verbreitung der qualifizierten elektro-
Die Ankündigung, die Testphase um zwei
Jahre bis 2014 zu verlängern, war der ers-
te Schritt zur Abschaffung des Verfahrens,
nun kommt der zweite Schritt, der das Aus
für das Verfahren bedeutet.
nischen Signatur genannt, die in absehbarer
Zeit nicht flächendeckend vorhanden sein wird.
Im September 2010 hat der Nationale Nor-
menkontrollrat (NKR, siehe rechts) vorgeschla-
gen, am ELENA-Verfahren zur Übermittlung
von Entgeltbescheinigungen festzuhalten,
jedoch die Anwendungsmöglichkeiten zum
Ausweis von Bescheinigungen sowie das qua-
lifizierte Signierungsverfahren (QSV) um eine
schriftliche Bestätigung zu erweitern.
Am 19. Juli 2011 bedauert der NKR in einer
Pressemitteilung den Stopp für ELENA, weil
die Chancen zur Entbürokratisierung nicht ge-
nutzt wurden und noch bestehende Schwach-
punkte und Kostenfaktoren nicht beseitigt
werden konnten. Gleichzeitig hofft das Gremi-
um, dass die Bereitschaft der Unternehmer zur
Mitwirkung an weiteren elektronischen Ver-
Quellen:• DerBundesbeauftragtefürdenDatenschutzunddie Informationsfreiheit; Tätigkeitsbericht zum Datenschutz für die Jahre 2009 und 2010• SchreibenderSAP®vom24.04.2011• SAP®-Hinweis1322754–VernichtungvonAbwesen- heiten aus Datenschutzgründen
Zuzahlungen zum Krankenkassenbeitrag und Sozialausgleich neu geregelt
Sozialausgleich bei Mehrfachbeschäftigten
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 6
Mehrfachbeschäftigter meldet
an den Arbeitgeber
• weitereArbeitsverhältnisse
m
Arbeitgeber meldet
an die Krankenkasse
• BeginnderZahlung
• HöhedesArbeitsentgeltes
m
Krankenkasse meldet
an den Arbeitgeber
• obSozialausgleichbesteht
• ArtdesBeitragsverfahrens
Quellen:• PressemitteilungdesBundesministeriumsfürWirtschaft und Technologie und des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales vom 18.07.2011• NationalerNormenkontrollrat,Pressemitteilung von 19.07.2011• BundesministeriumfürArbeitundSoziales, Pressemitteilung vom 18.07.2011
Der Nationale Normenkontrollrat (NKR)
Im Koalitionsvertrag der Großen Koalition wurde 2005 zwischen CDU, CSU und SPD die
Einrichtung eines Normenkontrollrates vereinbart. Diese Vereinbarung wurde mit der
Verabschiedung des Gesetzes zur Einrichtung eines Nationalen Normenkontrollrates
(NKR-Gesetz) vom 14. August 2006 umgesetzt.
Der Rat setzt sich aus Vertretern der Wirtschaft, Politik, Wissenschaft, Justiz und Verwal-
tung zusammen. Die Tätigkeit ist ehrenamtlich.
Als unabhängiges Beratungs- und Kontrollorgan hat der Nationale Normenkontroll-
rat (NKR) die Aufgabe, die Bundesregierung dabei zu unterstützen, die durch Gesetze
verursachten Bürokratiekosten durch Anwendung, Beobachtung und Fortentwicklung
einer standardisierten Bürokratiekostenmessung auf der Grundlage des Standardkosten-
Modells zu reduzieren.
Für den NKR ergeben sich hieraus zwei Aufgabenschwerpunkte:
1. Vermeidung neuer Bürokratiekosten und
2. Reduzierung bestehender Bürokratiekosten Quelle: www.normenkontrollrat.bund.de
Der sogenannte Sozialausgleich soll diese Zu-
zahlung sozialverträglicher für die Beitrags-
zahler machen und ab 2012 vom Arbeitge-
ber oder Rentenversicherungsträger direkt
vom einkommensbezogenen Krankenversi-
cherungsbeitrag abgezogen werden. Hierzu
bedarf es in der Lohn- und Gehaltsabrech-
nung einer ganzen Reihe von Ergänzungen,
die SAP® zum Jahresende ausliefert.
Der Betrag für den Sozialausgleich wird ge-
währt, wenn der durchschnittliche Zusatzbei-
trag zwei Prozent der beitragsfähigen Einnah-
men eines Mitglieds übersteigt. Der durch-
schnittliche Zusatzbeitrag ist eine Rechengrö-
ße, die jährlich vom sogenannten Schätzkreis,
einem Expertengremium, festgelegt wird.
Zuzahlungen zum Krankenkassenbeitrag und Sozialausgleich neu geregelt
Beispiel:
Durchschnittlicher Zusatzbeitrag: 20 Euro
Beitragspflichtige Einnahmen: 800 Euro
Davon zwei Prozent: 16 Euro
Ergebnis: Vier Euro werden ausgeglichen
und mit dem Lohn / der Rente ausgezahlt.
An die zuständige Einzugstelle müssen die
Arbeitgeber eine neue Monatsmeldung
schicken
•beiunständigBeschäftigten
•beiMehrfachbeschäftigten
•für Arbeitnehmer, wenn der Arbeitgeber
den Anspruch auf Sozialausgleich nicht
vollständig durch eine Verringerung des mo-
natlichen Beitragsanteils des Arbeitnehmers
begleichen kann
Zuzahlungen zum Krankenkassenbeitrag werden von einigen Krankenkassen schon heute
erhoben und müssen von den Arbeitnehmern direkt abgeführt werden. Für die kommenden
Jahre wird mit steigenden Zuzahlungsbeträgen gerechnet, Fachleute wie die Vorstands-
vorsitzende des GKV-Spitzenverbandes, Dr. Doris Pfeiffer, gehen dabei für die Zukunft von
50 bis 70 Euro pro Monat aus.
•fürArbeitnehmer,dieaußerdembeidiesem
Arbeitgeber erzielten Entgelt weitere bei-
tragspflichtige Einnahmen erzielen
Der Arbeitnehmer muss dem Arbeitgeber
nur die Existenz, nicht die Höhe der beitrags-
pflichtigen Einnahmen aus z. B. weiteren Ar-
beitsverhältnissen oder einer Hinterbliebe-
nenrente bekannt geben. Der Arbeitgeber
meldet dann die Höhe des bei ihm erzielten
Arbeitsentgelts an die Einzugstelle. Die Ein-
zugstelle prüft dann die Höhe des gesamten
beitragspflichtigen Entgelts und teilt dem
Arbeitgeber oder dem Rentenversicherungs-
träger mit, ob Anspruch auf Sozialausgleich
besteht und welches Beitragsverfahren
anzuwenden ist. Dadurch wird das DEÜV-
Meldeverfahren erweitert, weil es nun Aus-
gangs- und Eingangsmeldungen gibt.
Die Änderungen für die SAP®-Abrechnung
erfolgen voraussichtlich durch SAP® mit den
Jahreswechsel-Support-Packages.
Jochen Haller, Heilbronn
Quellen:• GKV,Pressemitteilung16.05.2011• GKV,Rundschreibenvom07.042011• BundesministeriumfürGesundheit,GP_Infoblatt Nummer 1, www.bmg.bund.de/krankenversicherung/ gesundheitsreform/sozialausgleich.html
fahren nicht in Mitleidenschaft gezogen wurde.
In einer weiteren Pressemitteilung teilt das
Bundesministeriums für Arbeit und Soziales
mit: „Es ist der Bundesregierung ein wichtiges
Anliegen, Lösungen aufzuzeigen, die die bis-
her getätigten Investitionen der Wirtschaft
aufgreifen. Das Bundesministerium für Arbeit
und Soziales wird ein Konzept erarbeiten, wie
die bereits bestehende Infrastruktur des ELENA-
Verfahrens und das erworbene Know-how für
ein einfacheres und unbürokratisches Melde-
verfahren in der Sozialversicherung genutzt
werden können.“ Jochen Haller, Heilbronn
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 7
Nicht wenige Kunden nutzen das SAP®-
System, um ganzheitlich ihre Unternehmens-
prozesse in einer technischen Umgebung
abzubilden und damit im Alltag zu arbeiten.
Besonders ausgeprägt ist hier die Nutzung
der Personalabrechnung (PY) im Rahmen
des Moduls HCM (Human Capital Manage-
ment). Die Entgeltabrechnung mit SAP® bie-
tet den Unternehmen integrierte Lösungen
mit einem einzigartigen Funktionsumfang
und Leistungsvermögen. Entsprechend zählt
für viele Unternehmen weltweit die SAP®-
Entgeltabrechnung mit ihren integrierten
Lösungen als Basis für eine zukunftsorien-
tierte Personalarbeit.
Nicht nur durch gesetzliche Anpassungen
in einem periodisch wiederkehrenden Zyk-
lus werden unsere Kunden vor neue Heraus-
forderungen gestellt. Oftmals fordern Per-
sonalleiter und Personalsachbearbeiter Än-
derungen an, die durch interne Umstruktu-
rierungsprozesse angestoßen werden und
die auf den ersten Blick als kaum umsetzbar
erscheinen. Die Betroffenen treten dann an
einen SAP® ERP HCM Personalberater heran
und konfrontieren diesen mit dem Problem
und der Bitte um eine Lösung.
Die Anforderung der Erweiterung des Kosten-
stellenschlüssels auf elf Stellen stellte unse-
re Berater vor eine Herausforderung, die auf
den ersten Blick als nicht realisierbar wirkte.
Nach umfangreichen Überlegungen, Analy-
sen und Rückfragen bei SAP® stand fest, dass
eine Modifikation des 10-stelligen Kostenstel-
lenschlüssels keinesfalls in Frage kommt, da
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 8
Erweiterung des Kostenstellenschlüssels –keine Utopie
der nachfolgende Aufwand, der sogenannte
„Rattenschwanz“, nicht schätzbar war. Wir
entschieden uns deshalb dafür, das Projekt-
system (PS) im Rahmen des Moduls Logistik
als Unterstützung zu nutzen und die gestell-
te Aufgabe über die Nutzung des SAP®-PSP-
Elementes zu realisieren.
Ein Strukturelement des Projektstrukturplans
(PSP) beschreibt entweder eine konkrete Auf-
gabe oder eine Teilaufgabe, die weiter unter-
gliedert werden kann. Im SAP® ist es mög-
lich, auf dieses Element zu kontieren. Da wir
eine Kostenstellenerweiterung als Modifika-
tion nicht umsetzen wollten, haben wir uns
das PSP-Element zu Hilfe genommen und
darauf kontiert.
Ein Kunde trat mit der Bitte einer Kostenstellenschlüssel-Erweiterung an uns heran.
Aufgrund von internen Umstrukturierungsmaßnahmen sollte der Kostenstellenschlüssel als
eines der zentralen Elemente in der Personalabrechnung um mindestens eine Stelle erwei-
tert und als 11-stelliger Schlüssel im System abgebildet werden.
Im Folgenden möchten wir einen zwar sehr
kompakten, aber dennoch nicht weniger inte-
ressanten Projektauszug zu den Umsetzungs-
prozessen aufzeigen. Wie jedes Projekt glie-
derte sich auch dieses jeweils in einen tech-
nischen und fachlichen Umsetzungsprozess.
Die technische Realisierung wurde in
sechs Teilphasen vorgenommen:
Phase I Neudefinition der Kostenstellen
(-kombination) als PSP-Elemente im
Projektsystem (hier teilweise über
Z-Tabellen, da die Kostenstellen-
kombination sich aus den Elemen-
ten Kostenstelle, Produktlinie und
Marktsegment zusammensetzte)
Phase II Infotypspezifische Anpassungen im
Rahmen der Customer-Includes so-
weit möglich, ggf. über Modifika-
tion außerhalb des SAP®-Standards
Phase III Anpassung der Integration vom Or-
ganisationsmanagement in die Perso-
naladministration und -abrechnung
Phase IV Anpassungen von Auswertungen
- SAP®-Standard-Reports über Se-
lektionsviews (freie Abgrenzung)
oder ggf. über Modifikation außer-
halb des SAP®-Standards
- Queries über die Erweiterung der
Infosets
Phase V Anpassung des Entgeltformulars
Phase VI Anpassung des Buchungsbelegs
und die Integration in das Non-
SAP®-FI-System
Den reinen technischen Realisierungen stan-
den entsprechend die fachlichen Anpassun-
gen im System gegenüber. Diese können im
Regelfall nach der Projekteinführung sowie
-übergabe durch die Personalleiter und Per-
sonalsachbearbeiter selbstständig im laufen-
den Geschäft bedient werden.
Die fachliche Anpassung konnte in folgen-
de fünf Phasen zusammengefasst werden:
Phase I Neuanlage oder Änderung der Kos-
tenstellenkombination und deren
Elemente
Phase II Stammdateneingabe oder Stamm-
datenänderung
a. über die Integration zum Organi-
sationsmanagement oder
b. über eine abweichende Kon-
tierung
Phase III Verarbeitung der Kontierung in
der Abrechnung über den Abrech-
nungslauf
Phase IV Auswertung der Sachverhalte im
Rahmen der Folgeaktivitäten und/
oder dem kundeneigenen Reporting
Phase V Ausweisung der Belege (Entgelt-
formular, Buchungsbeleg)
Manja Körnig, Heilbronn
Die Lohnsteuerabzugsmerkmale
kSteuerklasse
kFaktor bei Steuerklasse 4
kKinderzähler (Kinderfreibetrag)
kFreibetrag
kHinzurechnungsbetrag
kKirchensteuer Arbeitnehmer
kKirchensteuer Ehegatte
werden zum elektronischen Abruf durch den
Arbeitgeber in einer Datenbank von der Fi-
nanzverwaltung zur Verfügung gestellt. Der
Arbeitnehmer teilt dem Arbeitgeber mit:
kGeburtsdatum
kSteuerliche Identifikationsnummer (IdNr)
kEvtl. Angabe, ob es sich um ein Nebenver-
dienstverhältnis handelt
Damit kann der Arbeitgeber die Lohnsteuer-
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 9
abzugsmerkmale bei der Finanzverwaltung
abfragen. Änderungen werden dem Arbeit-
geber über Änderungslisten von der Finanz-
verwaltung bekannt gegeben.
Bei den einzelnen Schritten zur Einführung
des Verfahrens sind einmalige Maßnahmen
und laufende Meldungen und Ersatzverfah-
ren für Härtefälle zu unterscheiden.
Einmalige Maßnahmen:
kEinmalige Registrierung des Arbeitgebers
im Elster Online Portal
Bisher war eine Zertifizierung zur Übermitt-
lung der elektronischen Lohnsteuerbeschei-
nigung bereits notwendig, deshalb kann da-
von ausgegangen werden, dass die Mehrzahl
der Arbeitgeber bereits registriert ist.
Ab dem 01. Juni 2011 ist für den Versand
der SV-Meldedaten nur noch der GKV Kom-
munikationsserver zulässig.
Die bisherigen Verfahren zur Übermittlung
der Meldedaten für DEÜV, DEÜV-Sofortmel-
dungen, Berufsständische Versorgung, Zahl-
stellen, Erstattung von AG-Aufwendungen
und Betriebsdatenmeldungen in Papierform
bzw. per E-Mail werden nicht mehr unterstützt.
Bei der Abholung von SV-Rückmeldungen
für den Monat Juni traten Fehlermeldungen
bei der Abholung von Rückmeldungen vom
GKV-Server auf, wenn im Juni noch Daten über
das alte Meldeverfahren übermittelt wurden.
Einige Krankenkassen haben die Meldungen
wegen der nicht mehr zulässigen Verfahren
grundsätzlich abgelehnt, während andere Kas-
senarten diese trotzdem angenommen und
verarbeitet haben. Bei der Abholung konnte
dadurch kein ausgehender Sendeprozess zu-
geordnet werden und es kam zur Ablehnung.
Wenn Sie im B2A-Manager einen Substatus
„wartet“ haben, dürfen Sie diesen Status auf
keinen Fall manuell auf „abgeschlossen“ set-
Neues Verfahren zur Übertragung der Lohnsteuerabzugsmerkmale
Nach über 85 Jahren wird die Lohnsteuerkarte abgeschafft. Der enorme Aufwand der
Erstellung der Lohnsteuerkarte durch die Gemeinden und der Verwaltungsaufwand für
die Betriebe fällt nun weg und wird durch das elektronische Melde- bzw. Abrufverfahren
„Elektronische LohnSteuerAbzugsMerkmale (ELStAM)“ ab 01. Januar 2012 ersetzt.
Laufende Maßnahmen:
kAnmeldung des Arbeitnehmers
kAbruf der elektronischen Lohnsteuer-
merkmale des Arbeitnehmers durch den
Arbeitgeber
kAbmeldung des Arbeitnehmers durch
den Arbeitgeber
Das Verfahren soll ab Dezember 2011 einge-
setzt werden. SAP® testet mit Pilotkunden ab
Oktober 2011 und wird nach Abschluss des
Pilotverfahrens die Änderungen und Ergän-
zungen ausliefern. Ein Termin für die Aus-
lieferung ist noch nicht bekannt, sollte aber
mit der Auslieferung der Supportpackages
im November 2011 spätestens geschehen,
damit Anwender noch genügend Zeit zur
Installation haben. In unserem Jahreswech-
sel-Seminar im Januar 2012 werden wir
u. a. ausführlich auf dieses wichtige Thema
eingehen.Jochen Haller, Heilbronn
Rückmeldungswege im SV-Meldewesen fallen weg
zen. Dieser Status könnte mit hoher Wahr-
scheinlichkeit auf ein Problem mit dem Da-
teinummernzähler deuten. Auch beim Status
„Ablehnung“ sollten Sie sich unbedingt mit
Ihrem zuständigen KWP-Abrechnungsbera-
ter oder dem KWP-Service-Center in Verbin-
dung setzen.
Die Meldungen im Status „Ablehnung“ müs-
sen ermittelt und neu übertragen werden.
Die Aufforderung der Annahmestellen zur
Abholung der bereitgestellten Rückmeldun-
gen (aus Juni) bitten wir Sie zu ignorieren.
Diese werden nach ca. 40 Tagen vom Server
automatisch gelöscht.
Informationen enthält auch der SAP®-Hinweis
1595255 – Wegfall von Rückmeldungswegen
in SV-Meldeverfahren vom 20.07.2011.
KWP Support Team, Heilbronn
Quellen:•BundesministeriumderFinanzen•DieelektronischeLohnsteuerkarte
Über die Jahre hinweg haben sich die Bil-
dungs- und Beschäftigungsstrukturen ge-
wandelt und es sind neue Berufe entstan-
den. Um diesen Veränderungen Rechnung
zu tragen und um die heutige Berufswirk-
lichkeit abzubilden, wurde der Schlüssel an
die neuen Gegebenheiten angepasst und
soll künftig außerdem einen detaillierteren
Aufschluss über das Niveau der ausgeübten
Tätigkeiten (z. B. Helfertätigkeit, qualifizierte
Fachkraft, Spezialisten- oder hoch komplexe
Tätigkeiten) geben. Ergänzt wurden eben-
falls die Angaben zu der in der Praxis immer
häufiger auftretenden Beschäftigungsform
der Arbeitnehmerüberlassung sowie der
Vertragsform (z. B. Vollzeit, befristet).
Der neue Schlüssel ist wie folgt aufgebaut:
k1 bis 5: Angaben zur ausgeübten Tätigkeit
k6: Höchster allgemeinbildender Schulab-
schluss
k7: Höchster beruflicher Ausbildungsab-
schluss
k8: Arbeitnehmerüberlassung
k9: Vertragsform
Durch die für Januar geplanten Seminar-Ter-
mine ist es uns möglich, auf beide von der
SAP® geplanten Jahreswechsel-Packages und
nachgemeldeten SAP®-Hinweise einzugehen.
Die Themen:
kalle wichtigen Neuregelungen im Lohn-
Neuer TätigkeitsschlüsselMit dem SAP®-Hinweis 1511082 werden die
notwendigen Änderungen und Hilfspro-
gramme ausgeliefert. Allerdings ist eine
direkte Umsetzung der bisherigen dreistel-
ligen Tätigkeitsbezeichnung auf den neuen
fünfstelligen Schlüssel per Hilfsprogramm
nur bedingt möglich. Der neue Schlüssel
muss in der überwiegenden Anzahl neu er-
mittelt werden.
Die KWP plant eine Veranstaltungsrei-
he per WebSession, bei der wir Ihnen die
Handhabung der Hilfsprogramme näher-
bringen und mögliche Szenarien aufzeigen,
wie die Daten durch weitere Hilfstools mit
vereinfachter Vorbereitung im SAP® ERP HCM
umgesetzt werden können. Informieren Sie
sich dazu auf unserer Internetseite www.
kwpartner.de.
Karen Fölsche, Heilbronn
Der bisherige 5-stellige Schlüssel – welcher
letztmalig im Jahr 2003 angepasst wurde –
wird ab dem 01.12.2011 durch einen 9-stel-
ligen Schlüssel abgelöst.
steuer- und Sozialversicherungsrecht 2012
kOrganisation des Jahreswechsels in SAP®
ERP HCM
kÄnderungen in SAP® durch neue Melde-
verfahren, insbesondere Sozialausgleich
und ELSTAM
kRechengrößen 2012 und wichtige Urteile
EEL Anpassungen
KWP Jahreswechsel-Seminare zeitnah
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 10
Seit dem 01. Juli 2011 gelten die Regelun-
gen für die Entgeltersatzleistungen. Die-
se Änderungen wurden mit dem Support
Package Juni ausgeliefert.
Seither wurden aber bereits eine Reihe von
Unsere Workshops sind wie folgt geplant:
k10.01.2012 Frankfurt: Steigenberger
Metropolitan, Poststraße 6
k11.01.2012 Köln: Novotel City, Bayen-
straße 51
k12.01.2012 Stuttgart: Park Inn, Haupt-
staetter Straße 147 / Ecke Kolbstraße
Gebühr: 860,– Euro (+ 19 % MwSt.) inklusive
umfangreicher Dokumentation, Arbeitsessen
und Erfrischungen. Melden Sie sich über
www.kwpartner.de, Bereich Support + Ser-
vice, zu den Workshops an.
KWP Vertrieb und Marketing, Heilbronn
SAP®-Hinweisen zur
Verfügung gestellt,
die dieses Verfahren
erweitern bzw. Feh-
lerkorrekturen vornehmen. Die Vorabkor-
rektur von diesen SAP®-Hinweisen ist mit ei-
nem entsprechenden Aufwand verbunden.
Zusätzlich sind beim Vorabeinbau manuelle
Korrekturen erforderlich, die einen Modifi-
kationsschlüssel (SSCR) verlangen. Alterna-
tiv bietet die SAP® eine Konsolidierung über
das Support Package im September mit dem
SAP®-Hinweis 1610398 CLC Package (Country
Legal Packages) für Deutschland 2011 (EEL)
an. Selbstverständlich stehen wir für Fragen
gerne zur Verfügung.
KWP Support-Team, Heilbronn
Die KWP bietet auch dieses Jahr in Kooperation mit dem FORUM · Institut für Management
GmbH zum Thema Jahreswechsel Seminare an. Wir werden wie in den Vorjahren zeitnah
über die Gesetzesänderungen informieren und legen dabei unseren Schwerpunkt auf die
Umsetzung des Jahreswechsels in SAP® ERP HCM. Selbstverständlich werden wir auch in
kurzer Form auf die gesetzlichen Änderungen eingehen.
Nicht genau kalkulierbare Rahmenbedin-
gungen, höhere Erwartungen von Kunden,
intensiver Wettbewerb sowie geografisch
verteilte Geschäftseinheiten – all diese Fak-
toren verstärken weltweit den Druck auf
Unternehmen, ihre operativen Abläufe zu
verbessern.
Im Personalwesen stehen mit dem Einsatz
von SAP® ERP Human Capital Management
zahlreiche Möglichkeiten zur Gestaltung ef-
fizienter Abläufe im Personalwesen bereit.
Unsere Experten informieren Sie gerne!
Wir freuen uns auf Ihren Besuch am
15. September 2011 in den Geschäfts-
räumen der KWP Austria GmbH in 1030
Wien, Karl-Farkas-Gasse 22. Aus organisa-
torischen Gründen bitten wir bis spätestens
09.09.2011 um verbindliche Anmeldung per
E-Mail an [email protected]. Die Teilnah-
me ist selbstverständlich kostenfrei!
Folgende Agenda erwartet Sie:
ab 09:30 Uhr Check-In und Begrüßung
10:00 –10:45 Uhr Der Ingentis org.manager® ist die ideale Software für vollautomatische Er-
stellung von Organigrammen. Mit direkter Anbindung an das SAP® ERP HCM
System wird das Erstellen und Publizieren von Organigrammen erleichtert.
10:45 –11:30 Uhr Neue Wege im SAP® eRecruiting mit der KWP. FastTrack_Recruiting!,
basierend auf SAP® eRecruiting Lösungen, auch „on demand“, ergänzt um
Einbindung in Social Networks (Facebook, Xing) und Jobbörsen sowie hohe
Anwenderfreundlichkeit mittels KWP®.CV-Parsing.
11:30 –12:15 Uhr Qualitätssicherung in der Personalverrechnung nach IKS Anforderungen
12:15 –13:15 Uhr Mittagspause
13:15 –14:00 Uhr Talentmanagement mit SAP® ERP HCM: Flexible Abbildung von Zielver-
einbarungssystemen und Leistungsbeurteilungen. Skillmanagement sowie
Nachfolge- und Entwicklungsplanung. Modernes Weiterbildungsmanage-
ment mit der SAP® Learningsolution (LSO).
14:00 –14:45 Uhr Personalkostenplanung, Schwerpunkte der Neuentwicklung:
Rollenbasierte anwenderfreundliche Planungsoberflächen, vielfältige Aus-
wertungsmöglichkeiten.
14:45 –15:15 Uhr Employee Self Services und Kiosksysteme
15:15 –16:30 Uhr Meet the Experts
Die „Zukunft Personal“ bietet dem Fachbesu-
cher ein breit gefächertes Spektrum an Mög-
lichkeiten, welches kaum umfangreicher sein
könnte. Mit über 200 Vorträgen, bei denen
sich die Möglichkeit bietet, namhafte Exper-
ten live zu erleben, ist die „Zukunft Personal“
umfangreicher als jeder Kongress.
Die KWP-Spezialisten präsentieren die Lösun-
gen zur Digitalen Personalakte, zu E-Recrui-
ting, Prozessoptimierung, HCM-Einführung,
Impressum:
Herausgeber: KWP Kümmel, Wiedmann +
Partner Unternehmensberatung GmbH
und Tochtergesellschaften
Ferdinand-Braun-Str. 16, 74074 Heilbronn
Tel.: +49 (0)7131 7499-4010
Redaktion: Jochen Haller
Beilagenhinweis: Gutschein für ermäßigte
Eintrittskarte zur Messe „Zukunft Personal“
Kontakt: Harald Betz
Mobil: +49 (0)160 7441999
Tel.: +49 (0)7131 7499-4010
Vanessa Sallanz
Tel.: +49 (0)7131 7499-2054
KWP Jahreswechsel-Seminare zeitnah
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 11
Infotag zu SAP® ERP Human Capital Management in Wien
Karl Würkner, Harald Betz, KWP Austria GmbH
Messe „Zukunft Personal“ mit KWP in Köln
HR-Outsourcing und weiteren interessanten
Themen aus dem Bereich SAP® ERP HCM. Wir
würden uns freuen, Sie in Köln in Halle 3.2,
Stand B.35 begrüßen zu dürften. Dem KWP
Journal liegt ein Gutschein zum Bezug einer
ermäßigten Eintrittskarte bei. Sollten Sie kei-
ne Zeit finden, die Messe zu besuchen, wür-
den wir gerne einen Termin mit Ihnen verein-
baren, um Sie in Ihrem Hause zu beraten.
KWP Vertrieb und Marketing, Heilbronn
Die Messe „Zukunft Personal“ ist mit 500 Ausstellern und 11.000 Fachbesuchern die größte
Fachmesse für Personalmanagement in Europa. Sie findet in Köln vom 20. bis 22. September
2011 statt. KWP nimmt auch in diesem Jahr wieder an der wichtigen Messe teil.
KWP Journal | Ausgabe 2 | 2011 Seite 12
Die wesentlichen Herausforderungen innerhalb der HR Governance
definieren Professor Dr. Martin Hilb und Dr. Marcel Oertig wie folgt:
kHaben wir für die wichtigsten Schlüsselstellen im Unternehmen
potenzielle Nachfolger?
kZiehen wir die richtigen Talente an und können sie auch halten?
kEntwickeln wir die richtigen Kompetenzen, um die Strategie erfolg-
reich umzusetzen?
kStimmt die Höhe der Entlohnung, setzen wir mit unseren Incentive-
Systemen die richtigen Anreize?
kSind wir für den demografischen Wandel gerüstet?
kWie bewältigen wir die Herausforderungen der Globalisierung auf
der HR-Ebene?
kWelchen Stellenwert hat in unserem Unternehmen das Human
Capital?
kKennen wir die wichtigsten HR-Risiken?
Die Compliance-Anforderungen an das Unternehmen erfordern or-
ganisatorische Regelungen zur Einhaltung von Gesetzen und Richtli-
nien, beispielsweise nach dem Sarbanes Oxley Act (SOX), den Basel II
Richtlinien, KonTraG und anderen. Aktuell wurden diese auch nach
dem AktG bestehenden gesetzlichen Regelungen für die Einführung
und Überwachung der Wirksamkeit interner Kontrollsysteme, des
Risikomanagementsystems und des internen Revisionssystems durch
das Bilanzrechtsmodernisierungsgesetz (BilMoG) konkretisiert.
Für die Umsetzung des Risikomanagements durch ein Internes Kon-
trollsystem (IKS) in der Praxis des Human Capital Management gibt es
grundsätzlich zwei methodische Ansätze, die auch miteinander kom-
biniert werden können: Kontrollen im Prozess und nach dem Prozess.
Risikomanagementim Personalbereich
Kontrollen im Prozess setzen die Einführung des Prozessmanage-
ments voraus. Ein Projektteam analysiert zunächst die funktionalen
Abläufe in der Personaladministration. In einer Prozesslandkarte wer-
den alle Aufgaben und Funktionen in Teilprozesse gegliedert und die-
sen wiederum Rollen für die verantwortlichen Personen zugeordnet.
Die Corporate Governance definiert einen Ordnungsrahmen zur
Steuerung und Kontrolle eines Unternehmens mit dem Ziel eines
nachhaltigen Unternehmenserfolgs. Innerhalb dieses Ordnungs-
rahmens regelt die HR Governance das Zusammenwirken von Auf-
sichtsgremium und Geschäftsleitung zur Sicherstellung einer wirk-
samen Führung und Steuerung der Human Resources.
Parallel definiert das verantwortliche Management die Schlüssel-Risi-
ken des Unternehmens im HCM Bereich. Das Projektteam erarbeitet
geeignete Risiko-Kontroll-Maßnahmen und dokumentiert diese in ei-
ner Risiko-Kontroll-Matrix. Diese Kontroll-Maßnahmen werden in die
jeweiligen Teil-Prozesse integriert.
Quellen und Informationen:• GrafikenSauberAdvicenachiboPrometheus.• ProfessorDr.MartinHilbistLeiterdesIFPM-HSGCenterforCorporateGovernance an der Hochschule St. Gallen. • Dr.MarcelOertigistPartnerimIFPM-HSGCenterforInternationalHRM. Beide sind u. a. Autoren des Buches „HR Governance“ – Wirksame Führung und Aufsicht des Board- und Personalmanagements“.• IboPrometheusisteinSoftwaresystemzurAnalyseundgrafischenModellierungvonProzessen.
Hierzu ein Praxisbeispiel: Erfassungsfehler bei Einmalbezügen wie
Boni, Gratifikationen oder Abfindungen werden vermieden, indem
die Eingaben im Abrechnungssystem durch eine zweite Person bestä-
tigt werden müssen.
Kontrollen nach dem Prozess stellen Risikokontrollen in den Teil-
funktionen sicher, in denen kein Prozessmanagement mit integrierten
Kontroll-Maßnahmen existiert. Beispielsweise kann eine Plausibilitäts-
prüfung durch Vergleich mit den Werten der Vorperioden nach dem
Stichtagsprinzip erfolgen. Risikohöhe und Risikowahrscheinlichkeit
bestimmen die Eignung der jeweiligen Kontrollprinzipien.
Hans-Joachim Sauber, Dipl. Betriebswirt, Unternehmensberater in Dreieich
Hans-Joachim Sauber konzentriert sich mit seiner Firma Sauber Advice GmbH auf die Beratung von mittelständischen Unternehmen im Bereich HR Governance.