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JOURNAL HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOGA LEHRERVEREIN DEUTSCHLAND E.V. · BREITENFELDER STRASSE 8 · 20251 HAMBURG Yogische Gemeinschaften Ausgabe 3/ März 2008 Kundalini Yoga

KYJ_2008-03

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JOURNAL

HERAUSGEBER: 3HO KUNDALINI YOG A LEHRERVEREIN DEUT SCHLAND E .V. · BREITENFELDER S TRASSE 8 · 20251 HAMBURG

Yogische Gemeinschaften

Ausgabe 3/ März 2008

Kundalini Yoga

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Thema der Sommerausgabe des Kundalini YogaJournals ist „Kommunikation”

Texte bitte im Format Times New Roman 12 pt., eineinhalbzeiligerAbstand, linksbündig, nur per E-Mail mit Anhang (rtf oder doc) an:[email protected]. Für Mac-Nutzer: Da Anhänge könnenoft nicht geöffnet werden können, bitte Text direkt in die Mail kopie-ren. Fotos, als Datei oder Print, sind sehr erwünscht!Für Fragen und Ideen ruft mich gerne an: 040 / 608 48 882 odermailt mir: [email protected] ist der 30. Mai 2008. Anzeigen bitte im Format jpgoder pdf mit eingebetteten Schriften; Fotos als jpg, s/w-Fotos minde-stens in einer Auflösung von 180dpi. Anzeigen per E-Mail an [email protected] bzw. [email protected].

Redaktionsschluss für die nächste Ausgabe ist der 7. Mai 2008. Das Heft erscheint Ende Juni.

Textbeiträge und Vorschläge hierzu werden ab sofort gern entgegengenommen!

Seite 2

I N H A LTEditorial.................................... 3

Titelthema: YogischeGemeinschaften

In eigener Sache.........................3

Intensives Wir-Gefühl.................4

Yogische Gemeinschaft in La Fontaine............................5

Die 1001 Facetten von Amrit Nam Sarovar..............6

Mein Leben in Espanola.............7

Leben im Ökodorf „Sieben Linden“.........................8

Die Kundalini steigt in einer wahren Gemeinschaft.................9

Individuelles, Gruppen- und universelles Bewusstsein........... 10

Alternatives Wohnen................11

Oase für Körper, Geist und Seele.................................11

Yoga mit Straßenkindern in Kambodscha .......................12

Erfahrungen zwischen Himmel und Erde.....................13

Buchvorstellungen................... 14

Serviceseite zum Sammeln........15

Erste Kinderyogalehrerinnen fertig....................................... 16

Kundalini Research Institut und Webseiten.........................16

Frage Yogi Satya.......................17

Business Yoga Sharing Group... 18

Yogaktuell: Der neue Vorstand...................18

Neue Yogalehrerinnen...............18

Yogische Kurzmeldungen..........19

CD-Tipp.................................. 20

Endlich auf CD!Kundalini-Yoga mit Hari JiwanKaur/Singh(Rosana und ThomasWesselhöft)

Die 10 verschiedenen Yoga-Cassetten mit geleiteterEntspannung und Meditationgibt es nun endlich als CDs für je 13,-

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Editorial

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Sat Nam, liebe YogalehrerInnen und Yogalehrer

und Freunde des Kundalini Yoga,

das Titelthema der Frühjahrsausgabe vom Kundalini Yoga Journal lautet

„Yogische Gemeinschaften“. Welche Lebens- und Seinsformen

sich hinter diesem Begriff verbergen können, ist spannend und so bunt wie das

Leben. Klassisch ist das Leben in einem Ashram. Das Wort Ashram kommt aus dem

Sanskrit und bedeutet ursprünglich „Ort der Anstrengung”; Wikipedia, die freie

Enzyklopädie, bezeichnet damit ein „klosterähnliches Meditationszentrum“. Wie in

einem Kloster geht es jedoch in Kundalini Yoga Ashrams meistens nicht zu – wir

verstehen darunter eher ein „Haus des Lehrers“, einen Ort der spirituellen

Entwicklung im Geiste der Gemeinschaft.

Lange Zeit gab es einen bekannten Ashram der Kundalini Yoga Pioniere in der

Hamburger Isestraße. Ehemalige Mitglieder berichteten über das Leben dort in

unserem Jubiläumsheft (August 2006). In Berlin bildet sich zur Zeit der Triguna

Ashram, über dessen Entwicklungsprozess hin zum „intensiven Wir-Gefühl“ ihr in

dieser Ausgabe lesen könnt. Muktiar Kaur Dettmann wohnt seit einiger Zeit in

einem französischen Ashram, im Herzen der Amrit Nam Sarovar Schule (ANS) von

Karta Singh, dessen Entstehungsgeschichte eng mit der Entwicklung der Yogaschule

verbunden ist. Gemeinsames Skilaufen in den französischen Alpen inbegriffen –

siehe Titelbild. In Frankreich lebt auch Hannah Stielke, die begeistert über die yogi-

sche Gemeinschaft im „Guru Ram Das Institute for Health and Happiness” schreibt,

wie Yogi Bhajan La Fontaine genannt hat. Von ihrem Leben im Mutter-Ashram in

Espanola erzählt Darshan Kaur, wo sie nicht nur alte Ängste loslassen konnte, son-

dern auch zu sich selbst gefunden hat.

Heute entstehen auch andere Formen des Zusammenlebens, z. B. auf ökologischer

Basis mit spiritueller Ausrichtung; darüber schreibt Stefan Althoff aus dem Ökodorf

Sieben Linden. Außerdem lest ihr, was passiert, wenn eine Yogini eine

Tortenzauberin trifft, welche Gemeinschaft beim Klettern und Yoga zwischen

Himmel und Erde entsteht und wieso yogische Lehrergemeinschaften sich nicht

selbstverständlich bilden.

Darüber hinaus runden andere Artikel das Thema ab: Sat Hari Singh erklärt, warum

die Kundalini in einer wahren Gemeinschaft steigt; Guruka Singh stellt

Wissenswertes rund um das Mantra des Gruppenbewusstseins, Ang Sang Wahe

Guru, vor; Yogi Bhajan erläutert den Weg vom individuellen über das

Gruppenbewusstsein hin zum universellen Bewusstsein; und Yogi Satya weiß, wie

der virtuelle Ashram beim Sadhana unterstützt.

Außerdem gibt es natürlich wie immer viele andere interessante Artikel zu

aktuellen yogischen Themen!

Viel Spaß beim Lesen und einen schönen Frühling - das wünscht euch

In eigener Sache

FreieMitarbeiterInnengesucht

Du schreibst gerne? Dir macht esSpaß, deine Gedanken in Worte zufassen und du möchtest deine schrei-berischen Fähigkeiten weiter ent-wickeln? Du hast Lust dazu, dichdreimal im Jahr näher mit einemyogischen Thema zu befassen, dabeiein wenig tiefer in die Materie ein-zutauchen? Du hast eigene Ideenund kannst sie auch termingerechtumsetzen?Wir suchen freie MitarbeiterInnenund AutorInnen aus ganzDeutschland! „Schnöden Mammon” können wirzwar nicht bieten, aber dafür dieMöglichkeit, alle deutschenKundalini YogalehrerInnen in 3HOmit deinen Texten zu beglücken.Natürlich gibt es auch Karma-Pluspunkte durch Seva sowie spiri-tuelle Weiterentwicklung. Wenn dudich angesprochen fühlst, meldedich bitte bei Kerstin Ravi KirnKaur, Tel. 040/60848882 oder [email protected].

I M P R E S S U M

Herausgeber:Vereinszeitschrift der 3HOrganisationDeutschland e.V., Breitenfelder Str. 8, 20251Hamburg, Tel. 040/479099, www.3ho.deKontoverbindung für Spenden: 0 606 097 206,Postbank Hamburg, 200 100 20, Kontoinhaberin3HO Deutschland e.V.Redaktion: Kerstin Ravi Kirn Kaur Harder-Leppert (V.i.S.d.P.), Tel 040/608 48 882, Fax040/60848196, [email protected] (khl)Layout und Anzeigengestaltung:Caroline Schoeniger, ([email protected])Anzeigenakquise: Petra Mayer([email protected])Icons: Anja Escherich ([email protected]) Autoren dieser Ausgabe: Stefan Jai Karta SinghAlthoff, Berliner Ashram Team, Yogi Bhajan,Muktiar Kaur Dettmann, Dhyan Tada Güdel,Sabine Nerling, Darshan Kaur, Simran Kaur,Wilfriede Siri Kaur Magerfleisch, ChristineSucha Kaur Noble, Brita Pilgren, Karta PurkhSingh Pomarius, Ram Nam Kaur Inka Raubold,Ad Such Kaur Ulrike Reiche, Guruka Singh,Satya Singh, Sat Hari Singh, Caroline GuruJaswant Kaur Schoeniger, Hannah Stielke.

Namentlich gekennzeichnete Artikel stellen nichtimmer die Meinung von Redaktion oderHerausgeber dar. Die Redaktion behält sich dasRecht vor, Beiträge zu kürzen, zu redigieren, zuschieben oder abzulehnen.

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„Unter Gemeinschaft versteht man diezu einer Einheit zusammengefasstenIndividuen, wenn die Gruppe emotionaleBindekräfte aufweist und ein Zusam-mengehörigkeitsgefühl (Wir-Gefühl)vorhanden ist“, definiert das lebendigeInternet-Lexikon Wikipedia. Was sichals Definition recht nüchtern anhört,kann im realen Leben sehr berühren. Vorallem, wenn diese Gemeinschaft schonda ist, ohne dass du dies erwartet hast:Damit wir uns kennen lernen, hatten wiram 5. Januar 2008 ein paar YogiNis ein-geladen, die in den Berliner TrigunaAshram einziehen wollen - bis zu diesem

Tag hatten wir mit den meisten nur perTelefon oder gar E-Mail Kontakt.Es war dieses kalte Wochenende mit demBlitzeis und als Treffpunkt (der Ashramselbst ist noch eine Baustelle) hatten wirdas Haus von Amrit Sadhana Kaur undBachitar Singh gewählt, das weit drau-ßen vor den Toren Berlins liegt. Einedenkbar schlechte Kombination also, sodass wir nicht mit viel Zuspruch gerech-net hatten. Es kamen aber alle! AusStuttgart, Leipzig, Hamburg und Berlin.Mit dem Auto und vielen Schutzmantrasoder mit der Bahn und den Rest zu Fußbei völliger Dunkelheit durch einen

wildschweindurchsetz-ten und spiegelglattenWald, nur um zu einemTreffen mit anderenKundalini YogiNis zuerscheinen … Wirspürten, dass alle ausihrer Hingabe zumKundalini Yoga ge-kommen waren und inihrem Leben KundaliniYoga zukünftig nochintensiver leben wollenals schon bisher. Eswar ein wunderschönerTag mit vielen Ge-sprächen, Bangharaund gutem Essen.

Das Interessante daranist, dass Menschen soviel Aufwand in Kaufnehmen, um sich zutreffen, obwohl sie sichnicht kennen, um dannmiteinander so zureden, zu kochen und

zu tanzen, als ob sie sich schon langekennen würden. Es ist die Gemeinschaftder Kundalini YogiNis, die ihresgleichensucht. Yogi Bhajan, all unsere deutschenYogalehrerInnen, das Yoga Festival undso manches gemeinsam erlebte Morgen-Sadhana haben Lichter in den Herzen derYogiNis entzündet, die wir gegenseitigerkennen und schätzen und die unsgenau dieses Wir-Gefühl geben. Einfachumwerfend!Und dieses Wir-Gefühl geht über dieschönen Dinge hinaus: auch beim eherlauten, staubigen, anstrengenden Planen,Modernisieren und Renovieren (unserermomentanen Haupttätigkeit im Ashram)gibt es ein gemeinsames Handeln undAgieren. Ein Miteinander.Solche und andere Erfahrungen möchtenwir gerne teilen. Mit euch zusammensind wir gerade dabei, eine wundervolleAshramgemeinschaft aufzubauen, dieihre Arme weit öffnet und Raum fürGemeinsames bietet. Lasst uns denNektar des Lebens gemeinsam genießen!

1 Die Triguna Ashram Gründeryogis sind NanakDev Singh, Nanak Dev Kaur, Bibi Nanki Kaur,Amrit Sadhana Kaur und Bachitar Singh.

Die Yogi-Gemeinschaft und der Triguna Ashram in Berlin

Zum aktuellen Stand des Ashrams:

· Die langersehnteBaugenehmigung für die

Umnutzung ist seit Januar erteilt.· Die oberste Etage ist komplett

vergeben – die ersten YogiNis ziehen im März ein.

· Die anderen Etagen sind der-zeit zu ca. 50% vermietet und

werden ab Juli renoviert.· Das zukünftige Küchenteam

braucht noch ebenso Verstärkungwie das Heilerteam und sonstige

vedische Angebote.Interesse am Mitgestalten

und Dabeisein? www.triguna.de oder

[email protected]

Vom Berliner Ashram Team1

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Intensives Wir-Gefühl

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ogi Bhajan gab La Fontaine denNamen “Guru Ram Das Institutefor Health and Happiness”, sehr

treffend und schön, wie ich finde. Denngesund ist es hier allemal, mit selbstangebautem Bio-Obst und Gemüse. UndGlück liegt sowieso in der Luft, denn esmacht glücklich, jeden Tag von Neuemhier aufzuwachen, naturverbunden zuleben, mit lieben Menschen den Tag zuverbringen, sich jeden Tag neu inspirie-ren zu lassen, was man tun möchte,Projekte zu starten, mit seiner Arbeitfortzufahren, mit viel frischer Luft undviel Prana. Das Leben in dieser yogi-schen Gemeinschaft bedeutet eigeneInitiative und Verantwortung. Jederarbeitet, tut und lässt, was er möchte, wieer sich fühlt und wie lange er mag. Malgibt es Gruppenarbeiten, mal ist manallein oder zu zweit. Es ist eigentlichimmer das Richtige für jeden dabei. Andiesem Ort harmoniert der Alltag, deut-lich lässt sich die göttliche Führung inAllem und Guru Ram Das schützendeHand überall spüren. Im Sommer ist La Fontaine gut besucht,im Winter eher ruhig: Leben mit denJahreszeiten, im Sommer Fülle und imWinter Ruhe. Sobald die Temperaturenes zulassen, verschlägt es uns nach drau-ßen, wo gearbeitet und gegessen wird.Den Winter verbringen wir eher in demofenbeheizten ausgebauten Yogaraumund ehemaligen Schafstall. EineWinterküche ist eingerichtet, gekochtwird im Ofen. Leben mit den fünfElementen bedeutet mir sehr viel: som-mers die Sonnenenergie zum Kochennutzen, im Winter die des Feuers. ImFrühjahr das Gemüse säen und die

Gewächshäuser fit machen, darauf freueich mich schon besonders. In der Erdewühlen und neues Leben pflanzen, wofast wie durch Wunder die kräftigstenund schmackhaftesten Gemüsesortenwachsen. Hier schmeckt man sowohl dieSüße und Würze des Lebens als auch dieFeinheit jedes einzelnen Gemüses.

Es ist wundervoll, draußen unter freiemHimmel Sadhana zu machen und dieKlänge über das Land auszubreiten. ImSommer kommen dann die Seminaristenund Urlauber. Es finden sich die richti-gen Menschen zur richtigen Zeit zusam-men und es wird spannend, was fürMenschen sich hier begegnen werden.

Für mich bedeutet dieser Ort Wachstumund Heilung. Seine Einfachheit, seineOffenheit und seine Naturverbundenheitmachen das Leben hier aus. Dadurch,dass jeder seinen ganz persönlichenBeitrag gibt, bleibt es voller Überra-schungen und Schönheiten. Das Yoga,die Mantras und die Gebete verbindenuns miteinander und mit dem Göttlichen:sie inspirieren uns, geben Kraft, lassenuns voller Bewusstheit in den Tag glei-ten; sie geben Menschen dieMöglichkeit, erste Berührungen mitihrem spirituellen Wesen zu machen unddiesen Weg kennen zu lernen.

Dieser Ort birgt so viele Möglichkeitenund alles liegt vor uns, lacht uns an.Wenn wir uns miteinander verbinden,jedem Tag mit offenen Armen undHerzen begegnen, wird er einfach wun-derbar werden. Für mich ist es ein sol-ches Geschenk, mit dieser Gemeinschaft

an diesem Ort zu wachsen, dabei zusehen, wie er sich immer mehr entwik-kelt und entfaltet, während auch ichwachse und mich zu dem entfalte, wasich wirklich bin. All mein Sehnen nachyogischer Gemeinschaft, mein Bedürfnisnach Naturverbundenheit, Hilfe zugeben, einfach und gesund zu leben,wurden nach einer Zeit des Betenserfüllt. Und was das Universum mir hier anSegen und Liebe gegeben hat, und welchwunderbaren Menschen ich begegnetbin, dafür verneige ich mich tief, erfülltund unendlich dankbar. Die Gemein-schaft, abhängig davon, wie vielePersonen wann hier auftauchen und wielange sie bleiben, ist immer wieder neuund unterliegt einem stetigen Wechsel.Das macht das Ganze interessant undspannend. Der Lerneffekt für jedenEinzelnen ist enorm, und am Ende bleibtdie Erkenntnis: Schön, dass wir hier allebeisammen sind; danke, dass ich von dirlernen darf; du bist wunderbar, so wie dubist; wir sind halt doch alle eins mitallem, alle eins mit dem Einen, in jederGemeinschaft und an jedem Ort. SatNam.Für Interessierte: Im Frühjahr beginnendie Grabungsarbeiten nach einem altenGebäude, die Grundmauer soll freige-legt, und die Steine sollen zum Bauen fürein neues Gebäude verwendet werden.Wer also Interesse hat, mitzuhelfen oderauch Erfahrungen im „Häuslebau“ hat,ist herzlich willkommen. Meldet euchbei uns in Frankreich. Telefonnummer0033-492-65-2729. Bitte auch auf denAnrufbeantworter sprechen, wir rufenzurück.

Das „Guru Ram Das Institute for Health and Happiness”

Yogische Gemeinschaft in La FontaineVon Hannah Stielke

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Yoga in denambrosi-schenStundenwährend dieSonne überden Bergenaufgeht.

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m Herzen der Amrit NamSarovar Schule (ANS) gibt eseinen Ashram, dessen Entsteh-

ungsgeschichte eng mit der Entwicklungder Yogaschule verbunden ist. In den 15Jahren seit ihrem Bestehen hat sich einNetzwerk von Ausbildungsteams gebil-det, das heute aus 19 Zentren besteht.Unter dem Dach von ANS bieten diese inEuropa und Russland eine KRI-zertifi-zierte Lehrerausbildung Stufe 1 an.Zentrale Einheit der Ausbildung ist die„Internationale Stufe 1 Woche”, zu der

die rund 200 werdenden KundaliniYoga-Lehrer aus allen Zentren zusam-menkommen. Veranstaltungsort für diese erlebnis-orientierte Woche war von Anfang an dasGelände von Karta Singh, Gründer undDirektor von ANS, etwa 800 Meter hochin den französischen Alpen gelegen.Heute beheimatet dieses teils wilde undursprüngliche Landgut „Le Martinet”verschiedene ANS-Programme wie diesechswöchige Stufe 2- Ausbildung mit150 Lehrern pro Jahr, die „Eveil de Soi“,eine internationale Woche für Anfängerund Fortgeschrittene, an der jährlich umdie 50 Menschen teilnehmen sowie eininternationales Kindercamp mit etwa 25Kindern in 2008.

Mit Blick auf die Entwicklung von ANSresümiert Karta Singh: „Während derdrei Jahre dauernden Übergangsphasenach dem Tod von Yogi Bhajan habe ichrealisiert, dass wir trotz eines offensicht-lichen Erfolges in der Verbreitung derLehren durch die Lehrerausbildung nichtunserer Mission, der Menschheit zu die-nen, gerecht wurden. Viele Lehrerbetrachten das Unterrichten als einenBeruf, um ihren Lebensunterhalt zu ver-dienen, und werden vermehrt mit ihrenGrenzen konfrontiert. Dabei geht der

Sinn verloren, der Menschheit zu dienenund sie zu erheben.“ Karta Singh weiter:„Zwei der letzten Hukums von YogiBhajan waren: “If you are not known foryour service by 2007 you will be hung!“(Wenn ihr bis 2007 nicht für euer Dienenbekannt seid, werdet ihr gehängt wer-den!) und ”Stay together“ (Haltet/Bleibtzusammen). Ich fühlte mich wirklichdazu bereit, mein Leben und diesesGelände dafür zu geben, die Erfahrungeneines selbstlosen Lebensstils zu ermög-lichen. Und überraschenderweise kamen

umgehend nach meiner Entscheidungdie ersten Leute.“ Der Grundstein für den Ashram auf „LeMartinet“ war gelegt, in dem heute per-manent sieben Erwachsene – darunterich - und sechs Kinder leben. Wir ent-decken unser gemeinsames Leben undhaben beschlossen, als spirituelle Ge-meinschaft um den Siri Guru GranthSahib zu leben, dem heiligen Buch derSikhs, das als 11. Guru verehrt wird.Dadurch haben wir einen neuen Aus-druck des Zusammenlebens nach denLehren Yogi Bhajans gefunden: unserenAshram-Lifestyle 2012. So wurde unse-re Gemeinschaft zum „Mutter-Ashram”der Amrit Nam Sarovar Schule, die aufeiner engagierten Beziehung zwischenLehrer, Ausbilder und Schüler basiert. Noch immer sind wir in dem Prozess,eine Sadh Sangat (Gemeinschaft der„Heiligen“, die sich ganz Gott verschrei-ben) zu kristallisieren. Wir ehren auf „LeMartinet“ die Lehren und den Lebensstil,die uns unser geliebter Meister YogiBhajan uns mit der Humanologie nahegebracht hat. Zu den 1001 Facetten unse-res täglichen Lebens gehört es, jedenMorgen den Guru Granth Sahib in unse-rer Gurdwara zu wecken. Wir fragen ihnum persönliche und kollektive Führung.Nach dem Gruppensadhana am Morgen

gehen wir während des Tages unserenjeweiligen Aufgaben in und um denAshram nach. Wir teilen das Kochen undnehmen die Mahlzeiten gemeinsam ein.Der Tag wird mit dem Zu-Bett-Bringendes Guru beendet. Regelmäßiges persön-liches Feedback in einem bewusstenrespektvollen Rahmen hilft uns, unsereKommunikation und Beziehungen zu-einander zu bereinigen.

Wir sind eine aktive Gemeinschaft mitdem Ziel einer autonomen, distributivenund nachhaltigen Ökonomie. UnsereBasis bildet eine bewusste, ökologischeLandwirtschaft mit Gemüse- und Obst-anbau, Produktion von Marmelade, Tees,Saucen, etc. sowie Tierhaltung (Pferde,Kühe). Um den Energiebedarf für dasLeben und die Produktion vor Ort sicher-zustellen, ist die Installation einerBiogas-Anlage vorgesehen. In diesem Winter haben wir unseren Ess-und Wohnbereich mit der Hilfe desSevadars Sarabjit Singh aus der Schweizfertig gestellt. Wir freuen uns, dass wir

Eine Entstehungsgeschichte des Ashrams in Südfrankreich

Die 1001 Facetten von Amrit Nam SarovarVon Muktiar Kaur Dettmann

„Als ich mich dafür entschied, in Hamburg allesaufzugeben und in einen Ashram in die franzö-sischen Alpen zu ziehen, war mir noch nichtklar, was für ein wunderbares Leben auf michwartete. In einer Gemeinschaft zu wohnen,zusammen Sadhana zu machen und gemeinsamalle Probleme anzugehen und für einander dazu sein und das zu leben, was wir im KundaliniYoga Sangat nennen. Die Arbeit, die ich hiermache, erfüllt mich, und die Menschen, mitdenen ich lebe, lehren mich jeden Tag sehr vielüber mich. Ich spüre, dass die Worte, die imJapji stehen, für mich lebendig werden.“

Muktiar Kaur

„In der Gemeinschaft der Heiligen sind wir Teil einer Schwingung genau wie unsere Seele in jedem unserer Organe vibriert. Wir sitzen im Gleichklang unserer Seelen als Menschen, als Suchende, als Schüler von Gottes Wort, kommen zusammen, sitzen, singen und stimmenuns auf diese heilige Schwingung ein. Es gibt kein spezielles Ritual dafür.“Yogi Bhajan „Women in Training“, 1982, Page 126

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nun in der Lage sind, weitere Sevadarseinzuladen und ihnen ein speziellesProgramm anbieten zu können. Zur Zeitsind wir dabei, das Gelände weiter alsVeranstaltungsort auszubauen. Geplantsind schon in 2008 verschiedeneThemen-Workshops, mehr Lehreraus-bildung und kulturelle Veranstaltungen.Wir bieten Campingaufenthalte mit tägli-chem Gruppensadhana, Aktivitäten inder Natur und einem Abendprogramm.Als weiteres Projekt eröffnen wir in die-sem Jahr einen Bio-Laden mit ange-schlossenen Räumen für Yoga-Unterrichtund Behandlungszimmer.

Es ist unser Wunsch, dass „Le Martinet“ein lebendiger Ort wird, an dem sichMenschen begegnen, die ihren spirituel-len Weg teilen, gemeinsam wachsen unddie Lehren von Yogi Bhajan bewusstleben. Ein heiliger und heilsamer Platz,den wir dafür Guru Ram Das geweihthaben. Wer mehr über ANS, unseren

Ashram und das aktuelle Programmerfahren möchte, kann uns auf unseren

Websites www.amritnam.com undwww.lemartinet.org besuchen.

Von einer kleineren Gemeinschaft zum Mutter-Ashram warein großer Sprung für mich. Zuerst vermisste ich den engenFreundeskreis, den ich in Hamburg hatte, wo wir uns zwei-,drei-, manchmal viermal in der Woche getroffen hatten. Wirhatten gelacht und geheilt, Geschichten erzählt undzusammengegessen. Das Gefühl von Nähe und Geborgenheitwar mir sehr wichtig, vor allem mit der Sat Nam RasayanGruppe, in der ich mich sehr als ein geborgener Teil derGemeinschaft fühlte. Es war schwer, davon wegzugehen.

Als ich nach Espanola kam, hatte ich große Erwartungen,dort dasselbe zu finden, die gleiche Freundlichkeit, einenähnlichen Platz unter den Sat Nam Rasayan Leuten und ähn-liche Kontakte: warm, herzlich und umarmend. So wie ich es mir vorstellte, war es nicht. Es ist eben dochAmerika. Die Arbeitsweise die Amerikaner ist ganz anders.Man arbeitet viel, hat kein Wort für „Feierabend” und diewarmen und herzlichen Begegnungen sind nicht so leicht zufinden. Am Anfang waren meine eigenen, zum Teil unbewus-sten Erwartungen auch ein großer Nachteil für mich. Erstnachdem ich zugegeben hatte, dass es schön war, in der Nähedes Meisters zu sein, und dass ich mich freute, hier zu sein;als ich meinen Widerstand aufgab, begann ich mehr zu erle-ben, was alles gut daran ist, in einer Gemeinschaft zu leben. Jemand hat mir einmal gesagt, wenn man bei einem spiri-tuellen Lehrer sei, kommen die schlimmsten Teile derPersönlichkeit hoch. Aus meiner Erfahrung würde ich demzustimmen. Man sieht manchmal verrückte Sachen hier, undobwohl ich gerne denken würde, dass alle doch heilig seinsollen, habe ich stattdessen gelernt, dass dies eine unglaubli-che Möglichkeit ist, „unheimliche“ Sachen zu bearbeiten undloszulassen.Was ich gelernt habe, ist meine eigene Erwartung in Frage zustellen, mich nicht zu beschweren, stattdessen dieVeränderung zu werden, zu sein, oder zu vollziehen, die ichgerne erreichen möchte. Hier in Espanola habe ich wirklich

Gemeinschaft schätzen gelernt. Denn hier kommen die Leuteimmer zusammen – ob es ein Sikhfeiertag ist, ein Geburtstag,ein Todesfall, Menschen kommen zusammen, um einander zuschützen und sich zu unterstützen. Wenn Dinge schief laufen,beten alle, wenn Sachen gut laufen, beten alle und sagenDanke. Neulich, als sehr unerwartet ein junger Mann starb, istdie Sangat jeden Abend zusammengekommen, um Kirtan zumachen und zusammen zu essen, die Mutter wurde aufge-nommen und viele haben sich um alle Aspekte der Situationgekümmert. Genau so ist es mit einer Hochzeit, oder wennein Kind geboren wird. Als ich ein Kind bekam, wurden viele Dinge noch klarer fürmich.Die Frauen der Gemeinde haben sich sehr um michgekümmert, auch als ich danach krank wurde. DieGemeinschaft bietet viel an, und ich finde, es ist ein wunder-barer Platz, um ein Kind aufwachsen zu lassen. Ich freuemich sehr, dass mein Sohn mit spirituellen Geschwistern auf-wächst, dass die anderen Mütter ähnliche Prinzipien habenund dass die Gemeinschaft ihre Mitglieder schützt, so gut siekann. Die größten Nachteile, die ich empfunden habe, drehensich meistens um das Dogmatische, was in Gemeinschaftenimmer irgendwann auftaucht. Aber es ist meineEntscheidung, mitzumachen oder nicht. Zuallererst bin ich hierher gekommen, weil mein Lehrer,Yogi Bhajan, mir dies gesagt hatte. Er meinte, ich würde nie-mals meine Angst loslassen können, wenn ich nicht käme,und dafür allein war alles wert. Doch es ist viel mehr. EineGemeinschaft gibt einem die Möglichkeit, zu sich selbst zukommen. Ich weiß nicht, wie ich es anders sagen könnte. Esist ein schönes Geschenk.

Zur Autorin Darshan Kaur lebt heute in Espanola. Sie ist ursprünglichEngländerin, hat in Hamburg Kundalini Yoga kennen gelernt und ist dann von Yogi Bhajan in die USA geholt worden. Sie warlange Zeit für Dasvandh zuständig und hat z.B. das Video “Be a Lighthouse” gemacht.

Gemeinschaft und Gruppenbewusstsein

Mein Leben in EspanolaVon Darshan Kaur

„Ich bin vor knapp drei Jahren mit meiner FrauSimrat Kaur zu Karta Singh nach Frankreich gezo-gen. Nach meiner Ausbildung zum Modenäher undeinem Studium zum Bekleidungsingeneur habe ichhier mein Lebensprojekt gefunden. Nach einer wei-teren Ausbildung zum Landwirt in Grenoble bin ichfür die Organisation des Biohofes zuständig.Zudem bin ich bei der Umsetzung des Bioladensund der Biogas-Anlage aktiv. Ich genieße es, trotzlanger Arbeitstage einen spirituellen Weg mit derganzen Familie gehen zu können. Das Leben istnicht immer einfach in den Bergen. Es gibt sprach-liche Barrieren, kulturelle Eigenheiten etc. In einerspirituellen Gemeinschaft zu leben, erfahre ich alsgroßes Geschenk, da es auch immer wieder eineHerausforderung ist. Großes Wachstum kommtmit großen Herausforderungen.“

Jap Singh

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eben in Gemeinschaft – das ist fürmich seit circa 15 Jahren Realität.Und wie spirituell gestaltet sich

das? 1992 wurde ich Mitglied der„Kommune Kaufungen” (www.kommu-ne-niederkaufungen.de), wo ich siebenJahre lebte. Seit 2001 lebe ich im Öko-dorf „Sieben Linden” (www.siebenlin-

den.de). Beides sind eher größere deut-sche Gemeinschaften mit zur Zeit etwa70 bzw. 100 Menschen. Die „KommuneKaufungen” hat sich 1987 als politischeAlternative gegründet, weshalb dort auchSpiritualität eher klein geschriebenwurde. Trotzdem(?) machte ich in dieserZeit meine Yogalehrer-Ausbildung sowieverschiedene Yogaseminare, finanziertaus der gemeinsamen Ökonomie, einemzentralen Grundwert dieser Gemein-schaft. Das zeigt z. B. den Umgang mitder gemeinsamen Kasse und den indivi-duellen Bedürfnissen dort. Auch meineersten eigenen Kundalini Yogakurse fan-den in der Kommune statt, als eine derersten spirituellen Aspekte dort.Mittlerweile ist Gewaltfreie Kommuni-kation (www.gewaltfrei-nierderkaufun-gen.de) dort intern und als Seminar-angebot ganz zentral verankert, was icheindeutig als spirituelle Ausrichtungempfinde. Als ich im Jahr 2000 dieKommune verließ, war das noch nichtabsehbar und daraus resultierte derWunsch an meine neue Gemeinschaft,dass dort mehr Spiritualität gelebt undgewünscht wird.Hier in „Sieben Linden“ ist der Schwer-punkt anders gelagert, es ist eine ökolo-gische und soziale Modellsiedlung undfür mich tritt Spiritualität, auch in derGemeinschaft, immer mehr in den

Vordergrund. Was heißt das im Alltag?Viele der BewohnerInnen verfolgen ihreeigene Praxis (Meditation, Tai Chi, ver-schiedene Yogarichtungen, Vipassana),aber auch die Gesamtgemeinschaft legtWert auf Rituale im Alltag: Wochenein-stimmungen, Kreise zu verschiedenenGelegenheiten, gemeinsam (spirituelle)

Lieder oder Mantras singen, Vollmond-Ulmentanz, Jahreszeitenfeste.

So beginnen bei uns Vollversammlungenmit einer Stille zum Hineinspüren, beigroßen emotionalen Momenten ruft unsdie Zimbel zum Innehalten, unsere Mini-Team-Sitzung mit meiner Kollegin(Tischlerei und Bestattungen) beginnenwir mit einer 30minütigen Meditation.Für mich ist ein wichtiger Aspekt vonSpiritualität, dass der ganze Alltag davondurchzogen ist. Außerdem praktizierenwir verschiedene Methoden, umSpiritualität immer mehr zu leben: DerWeg dorthin lag für „Sieben Linden”wohl im „Forum“, einer Kommunika-tionsform, wo es im Kreis der Gesamt-oder Kleingruppe darum geht, dass einePerson sich „in der Mitte“ für die ande-ren transparent macht und mit einerLeitung exemplarisch ein Thema bear-beitet. Dies setzt das eigene Handeln,Denken und Fühlen in einen größeren,zum Teil universellen Kontext.Mittlerweile gibt (oder gab) es: GfK-Gruppen, Eckard Tolle Kreise, Heil-meditation, über fünf Jahre wochentagsMorgenyoga (Hatha und KundaliniYoga, je mit drei bis 15 BewohnerInnenoder Gästen), Gemeinschaftsbildungnach Scott Peck, Thomas Hübl Gruppen

mit Meditation, Sharing und Readings,Aufstellungs- und Astrologiearbeit.

Ich erlebe hier eine große Bereitschaft,sich selber in Frage zu stellen und zuwachsen und die Einsicht, an sich zuarbeiten, um eine spirituelle Entwicklungmöglich zu machen. Das heißt nicht,

dass das jederzeit so ist. Wir haben auchunsere Lieblingsmuster, unsere „Fallen“,Verwicklungen und zum Teil heftigeKonflikte. Allerdings gibt es immer wie-der überraschende Wendungen undBewegungen, die sich oft auf innereEntwicklung zurückführen lassen. Undinsgesamt leisten wie so unseren Beitragzum Verändern der Welt, denn durchunsere Gäste und Außenwirkung(Rundfunk, Fernsehen, Diplomarbeiten,Besuchergruppen, Vernetzung) tragenwir unseren Umgang miteinander undmit der Um-Welt stark nach außen. Unddas immer weniger durch erhobenenZeigefinger, als durch gelebte Praxis.

Ingesamt bin ich sehr dankbar, dass ichin solch einer Gemeinschaft lebe, die esmir ermöglicht und mich immer wiederdaran erinnert, Spiritualität in den Alltagzu integrieren. Na klar - manchmalkommt in mir die Frage auf, ob ich nichtdoch mal in einem Ashram leben möch-te, wo die Ausrichtung noch klarer istund ich „mein“ Yoga mit mehr Leutenteilen kann. Oder mal wieder „ganz ent-spannt“ in einer Zweier-, Dreier- oderFünfer-Gruppe leben? Nur bisher über-wiegen die Vorteile meines jetzigenLebens und ich genieße, wie leicht ichhier wachsen kann und bewusster werde.

Gemeinsam wachsen und bewusster werden

Leben im Ökodorf „Sieben Linden”Von Stefan Jai Karta Singh Althoff

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ANZEIGEN

icht nur, dass es uns leichterfällt, in der Gemeinschaft Yogaoder Sadhana zu machen, dass

wir es lieben, gemeinsam Mantras zusingen, es ist noch etwas anderes. Wirfühlen es, wenn wir in einer Gruppe imKreis zusammen sitzen. Es ist diesedeutliche Empfindung, als wären wirnach Hause gekommen. Es ist einGefühl, jetzt in einer menschlichenLebensform angekommen zu sein, dieuns entspricht, die uns auf ganzbesonders gute Weise fördert: dieGemeinschaft, die Sangat.

Die Einstimmung vieler gleichgesinnterSeelen, der Einklang unserer Stimmen,wenn wir chanten, die harmonischeStruktur unserer Persönlichkeitenerschafft eine Realität des Seins, die unsalle wie einen Zauber umhüllt. So kön-nen Lernprozesse geschehen, als ob derGuru jetzt auf besonders effektive Weisedurch uns arbeiten kann.

Die Gemeinschaft ist – unausgesprochen– eine sehr wirkungsvolle Technik desKundalini Yoga. Die Gemeinschafterlaubt die Öffnung unserer Seelen zuunserem höheren Selbst. Alle anderen

Techniken des Kundalini Yoga werdenpotenziert: Unsere Herzensabsichtenwerden intensiver geweckt, unsereBemühungen um Disziplin verstärkt,unsere Aufmerksamkeit erhöht. DieKommunikation innerhalb einer Sangatvertieft sich enorm, wir übernehmenRollen, die unsere persönlichenKenntnisse voranbringen.

Spirit RisingIntensiver streben wir dem Heiligen ent-gegen, unsere Stimmen erklingen voller,wir hören tiefer in uns hinein und zu denanderen hin. Die Vision unsererBestimmung klärt sich, wird uns weiterbewusst. Jedes Individuum wächst, undgemeinsam erschaffen wir eine energe-tische Flamme, die unseren Spirit leuch-ten lässt. Die Kundalini steigt in einerwahren Gemeinschaft. Es ist Freude,Vergnügen, Erfüllung und Heilung, inGemeinschaft zu sein. Wir wirkenzusammen auf neue Weise. Wir sindnicht nur beieinander, miteinander, ler-nen voneinander – wir beginnen zuleben: füreinander. Wir helfen uns,unterstützen uns, wollen voneinanderwissen, nehmen uns in den Arm. Wir

weinen und lachen und teilen miteinan-der die Schmerzen und Freuden unseresLebens. Wir erfahren praktisch, dassGemeinschaft „die Hälfte von jederHeilung ist.“

Wir spüren, dass wir Gemeinschafts-wesen sind, auch wenn uns dieUmstände dieser Zeit noch getrenntleben lassen. Wir wissen, dass unsereVielfalt und Einzigartigkeit wachsen,wenn wir zusammen sind. Wir ahnen,das wir Eins sind. Wir reichen an unserhöheres Selbst heran, wo wir eins sindund dies wissen. Eins mit allem.Trennung ist eine Illusion. Gemeinschaftist Wahrheit. Mauern mögen unsereweltlichen Wohnungen trennen. Dochunser Geist, unsere Seelen sind verbun-den in der Wahrheit des Yoga. Je weiterwir gegangen sind, desto mehr gehen wirzusammen. Gruppenbewusstsein ist dernächste Schritt auf dem Weg zu kosmi-schen Bewusstsein.

1 „Kundalini surji sat sangat -Paramand guru mukh macha“ – Shabdaus dem Siri Guru Granth Sahib

Vom Einzel- zum Gruppenbewusstsein

Die Kundalini steigt in einer wahren Gemeinschaft 1

Von Sat Hari Singh

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Individuelles Bewusstsein, Gruppenbewusstsein und universelles Bewusstsein

Vortrag von Yogi Bhajan am 1.1.2003; Übersetzt von Simran Kaur

ir ist aufgefallen, dass vielen dasgrundlegende Verständnis derZiele, des Prozesses und der

Techniken des Kundalini Yoga fehlt. (...)Manche Leute glauben, Yoga sei eineReligion. Manche glauben, es ginge dabeium Körperübungen für Vitalität undGesundheit. Manche halten es für einpsychologisches System, das das Potenzialder Psyche entwickelt. Bedenke den Ursprung des Wortes „Yoga“.Yoga, wie wir es im Westen verstehen,stammt von dem biblischen Wort Joch ab,dieses vom Sanskritwort Jugit. Beidebedeuten „zusammenfügen“ oder „vereinigen“. Yoga istdie Vereinigung des individuellen Bewusstseins mit demunendlichen Bewusstsein. Die Definition eines Yogi ist einMensch, der sich vollkommen auf das höchste Bewusstseinstützt, was Gott ist, bis sie oder er das Einzelselbst mit demunendlichen Selbst verschmolzen hat. (...)

(…) So wie eine Öllampe nicht ohne brennbares Öl bren-nen kann, so kann kein Leben ohne eine Beziehung zu demGeist in ihm bestehen. Geist hat viele Bedeutungen,Farbtöne und Facetten. Wenn es einen roten Faden daringibt, dann ist es der allgemeine Fluss der kosmischenEnergie. Im Katholizismus nennen wir diesen Fluss Gott.Im Yoga nennen wir diesen Fluss kosmische Energie. Diebeiden Bedeutungen und die eine Realität sind ein unddasselbe.Du musst deine Beziehung mit dieser unendlichen Energieverstehen. Du musst lernen, wie du dich auf sie einstimmenkannst, um deine eigenen Absichten zu erfüllen. Du kannstdadurch ein gesundes, glückliches, heiliges, ganzheitlichesLeben, ein erfülltes Leben, ein wunderbares Leben haben.Du kannst in dir selbst die tiefe Zufriedenheit des Lebenserfahren.Du solltest so verankert sein in dieser Zufriedenheit, dassdu jederzeit, wenn du diesen Planeten verlassen müsstest,„Danke“ sagen könntest und erfüllt wärst.Oft verstehen wir unsere grundlegende spirituelle Natur inunseren sozialen Gewohnheiten oder unserer Kommuni-kation falsch oder leugnen sie. Wir sind an erster StelleMenschen des Geistes und des Vertrauens. Unser ersterImpuls ist Vertrauen. Unsere größte Fähigkeit istVertrauen. Unsere Unschuld und Intuition basieren aufVertrauen, aber wir haben die normale Erfahrung der inne-ren Unendlichkeit verloren.Ich möchte ein kontroverses Thema ansprechen. WelcherReligion auch immer du folgst, diese Überzeugung,Tradition und Praxis soll dir die Erfahrung deines wahrenUrsprungs vermitteln, und das ist Unendlichkeit. DieReligion sollte dir deine Selbstherabwürdigung undBeschränkung nehmen. Sie sollte dich inspirieren und zudeinem vollen menschlichen Potenzial aufrichten.Stattdessen lernst du normalerweise Vorurteile; du lernst,die Menschheit einzuteilen; und du lernst zu lieben und zuhassen auf Basis der Zugehörigkeit zu bestimmtenVorstellungen, Gefühlen oder Praktiken. Diese falsche

Erziehung hat der Menschheit mehrSchaden zugefügt als all das Gute wett-machen könnte, das die Religioneneigentlich tun sollten.Wir haben die Verbindung zu denWurzeln der Religion verloren: der spiri-tuelle Impuls und die spirituelle Identitätin unserem Herzen. Wir verstehen nochnicht einmal das grundlegende Konzeptin dem Wort „Religion“. Dieser Begriffstammt aus dem Lateinischen religio. Erbedeutet „sich mit dem eigenenUrsprung verbinden“. Und was ist deinUrsprung? Geist! Und was ist dein Ziel?

Geist! Worum geht dann die Auseinandersetzung? Wenndu deinen Ursprung als eine Realität erlebst, bist du glück-lich. Bleibe standhaft unter allen Umständen und beziehedich auf Eines – du bist ein Teil des Unendlichen. Stützedich auf diese Kraft und du wirst niemals unglücklich sein.

lücklich zu sein und den spirituellen Aspekt desmenschlichen Lebens zu meistern ist eine einfacheund unmittelbare Praxis. Das Problem liegt darin,

dass wir unserem Verstand nicht beigebracht haben, dieUnendlichkeit als unseren Ursprung zu begreifen.Stattdessen haben wir uns hinter Ritualen versteckt. Alldiesen Kirchen, Tempeln, Synagogen, all diesen Plätzen derVerehrung lag die Absicht zugrunde, Gruppenbewusstseinentstehen zu lassen. Spirituelles Erwachen beginnt mitindividuellem Bewusstsein und wird dann zuGruppenbewusstsein. Wenn Gruppenbewusstsein entstan-den ist und die anderen dir am Herzen liegen, dann ist dernächste Schritt universelles Bewusstsein. Religiöse Ortewaren darauf angelegt, dass alle Leute, die auf einebestimmte Weise glauben, sich zusammen tun können, umGott zu verehren und sich erhoben zu fühlen. Jetzt kom-men Leute dorthin, um (...) darüber zu streiten, wer in derKirche oder Synagoge das Sagen haben sollte. Oder es istein Ort geworden, wo irgendein Prediger seine Rede hal-ten, die Leute unterhalten und seiner speziellenLeidenschaft frönen kann.

Kümmere dich um den spirituellen Aspekt deines Lebens,indem du dich mit anderen zusammen tust, um dichselbst, die Gruppe und das Universum zu erfahren und zuerheben. Fast überall ist die ursprüngliche Absicht undPraxis, zusammen zu kommen und die Erhebung desGruppenbewusstseins zu erfahren, in Vergessenheit gera-ten, verwässert worden oder schlicht verschwunden. Weilwir diesen Aspekt unseres Lebens vernachlässigt undunentwickelt gelassen haben, sind wir verwirrt geworden.Wenn ein Mensch nicht die Kraft des individuellenBewusstseins zum Gruppenbewusstsein hin entwickelt,kann er nicht bis zur endgültigen Erfahrung des universel-len Bewusstseins kommen. Dann wird es immer Grenzengeben, die ihn beschränkt halten. Die Entwicklung desGruppenbewusstseins hin zur Erfahrung der Unendlichkeitist die Brücke zum universellen Bewusstsein. Es befreit dasunbegrenzte Selbst und erfüllt die spirituelle Sehnsucht.

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emeinschaften können sehr unterschiedlich aussehen ...und es muss nicht immer eine reine Yogagemeinschaftsein. So kam es dazu, dass wir - Ilka Andreaßon

(Konditorin) mit Michel (4 Jahre) und Kater Pelle und ich, BritaPilgren (Kundalini Yoga Lehrerin), mit Enya (5 Jahre) in einerinteressanten Gemeinschaft seit dem Sommer 2007 zusammen-leben. Beide sind wir alleinerziehende Mütter.Ich war auf der Suche nach einer anderen Wohnung mit Gartenin einem guten Umfeld. Ilka war auf der Suche nach einerUntermieterin in ihrem Haus im Alten Land, südlich vonHamburg gelegen. Ich schaute mir die zu vermietendeWohnung an, sagte ihr aber, dass ich einen Garten und mehrPlatz brauche. Nach einigen Wochen, als wir uns gegenseitigfragten, ob wir schon etwas Passendes gefunden haben, stelltesich heraus, dass wir alleine jeweils nicht weiterkamen. Ilkaschlug vor, zusammen das ganze Haus plus Garten zu teilen.Genau das schwebte mir vor, somit hatten wir eine Woche spä-ter den Vertrag unterschrieben - obwohl wir uns noch gar nichtkannten.Der Duft von Kuchen und Schokolade weht jetzt öfter durchsHaus und auch Meditationsmusik und der Gong werden hier

gespielt – die ganz besondere Mischung. Unser Fazit: Die Kinder profitieren davon, haben immer einenSpielkameraden und wachsen wie Geschwister auf, wobei sieviel von einander lernen und auch sehen, dass es andereLebensformen gibt als die Kernfamilie oder das Mama-Kind-Modell. Beide haben regelmäßig Kontakt zu ihren Vätern, waswir für sehr wichtig halten. Die Entlastung für uns Mütter beimKochen und der tägliche Austausch sind toll. Wenn ich amAbend Yoga unterrichte, muss ich keinen Babysitter holen,somit ist der Ablauf viel entspannter.Es geht natürlich hoch her, weil zwei Kinder im gleichen Alterenergiegeladen sind und wir im Gegensatz zu früher auf andereArt mehr gefordert sind. Tief durchatmen ist hier auch malangesagt. Dafür gibt es ja schöne Yogaübungen! ZumNachahmen empfohlen ...

Das Gewächshaus in Poppenbüttel (www.gewaechshausham-burg.de) ist kein Pflanzenforum, sondern ein spiritueller Ort, inwunderschöner Natur direkt am Alsterlauf auf einem großenPrivatgrundstück gelegen. Das Gewächshaus ist ein gewachse-ner Raum, an dem sich jeder, der kommt, sehr wohl fühlt. Inden achtziger Jahren wurde es gegründet. In dieser Zeit undauch später fanden dort schamanische Seminare mit RainbowHawk und WindEagle statt.

Im Gewächshaus befindet sich eine Praxis für Naturheilkunde,dort arbeiten mehrere Heilpraktiker im Tagesbetrieb. Abendsfinden regelmäßige Kurse und Veranstaltungen wie KundaliniYoga, Tantra, Rückenschule, Coaching, Tarot und Feldenkraisstatt. An den Wochenenden bietet das Gewächshaus Platz fürSeminare, z. B. Familienaufstellungen.

Ich selbst unterrichte seitdem Jahr 2000 KundaliniYoga im Gewächshaus undbin glücklich über denschönen Ort. Vorher habeich in Turnhallen mit grel-lem Neonlicht und demtypischen Geruch vonGummimatten unterrichtet.Dort schleppte ich zu jederStunde eine großeAusstattung an Lampen,Kerzen und Duftwerk

heran, um etwas Atmosphäre in den Raum zu bringen. Das alleshat inzwischen im Gewächshaus seinen festen Platz.

In regelmäßigen Abständen gibt es Treffen für alle, die imGewächshaus etwas anbieten, einmal im Jahr veranstalten wireinen Tag der offenen Tür zum Schnuppern und Mitmachen.Von einer yogischen Gemeinschaft kann ich jedoch nicht wirk-lich sprechen. Es gibt in dem Sinne keine Leitung oder einenVorstand; Vorschläge in dieser Richtung oder die Idee einenVerein zu gründen, stießen bei der Hauptmieterin aufAblehnung. Das finde ich sehr schade, da ich von der Idee eineryogischen (Lehrer-)Gemeinschaft sehr angetan bin und mir fürdie Zukunft auch genau dies wünsche. So spiele ich gedanklichmit dieser Idee herum und bin gespannt, was die Zukunft in die-ser Richtung bringt ...

Alternatives Wohnen

Yogini meetsTortenzauberinVon Brita Pilgren

Vor dem Gong vereint: Ilka mit Michel (links) und Brita mit Enya

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Das Hamburger Gewächshaus

Oase für Körper, Geist und SeeleVon Caroline Guru Jaswant Kaur Schoeniger

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on September 2005 bis August2006 verbrachte ich elf Monateauf Reisen in Südostasien, dar-

unter fünf Monate in Kambodscha.Bereits auf einer früheren Reise hatte ichdurch „Zufall“ Kontakt zu M’lop Tapangbekommen, einem Zentrum für Straßen-kinder in der Küstenstadt Sihanoukville.Nun, im März 2006, bot ich M’lopTapang meine freiwillige Mitarbeit an,und tatsächlich bestand Interesse anYogaunterricht für junge Drogenabhän-gige.

Es wäre nirgendwo auf der Welt einfach,15 Jungen zwischen 10 und 18 Jahrendazu zu bringen, Yoga zu machen. Erstrecht nicht, wenn diese Jungen bis vorkurzem auf der Straße gelebt, Klebstoffgeschnüffelt oder Amphetamine genom-men und sich mit Diebstählen überWasser gehalten haben und man ihreSprache zudem nicht spricht. Zum Glückbekam ich meistens Übersetzungshilfevon einem M’lop-Tapang-Mitarbeiter.

Zunächst hatte ich große Sorgen, ob dieJungen das übliche Anfangsritual akzep-tieren würden. In Deutschland sind jamanche Yogaanfänger ein wenig miss-trauisch, wenn sie mit zusammen geleg-ten Händen im Schneidersitz sitzen und„Ong Namo“ singen sollen. Doch ichhatte nicht bedacht, dass diese Haltungfür Asiaten eine der normalsten der Weltist. So sitzt man bei Mantragesang imTempel, mit zusammengelegten Händen

grüßt man Ältere und Respektspersonen– dieser Teil wurde schnell fast zumschönsten der ganzen Yogastunde. Fürmich war es eine große Freude, diese 15hart gesottenen Jungs andächtig mitzusammengelegten Händen zu Beginndes Unterrichts vor mir sitzen zu sehen -und am Ende für das Abschlusslied wie-der! Ich glaube, sie genossen diesesRitual ebenfalls.

Schwieriger wurde es mit den Übungen.Schnell wurde „meinen“ Jungs jedeÜbung zu anstrengend, und sie hattenkeinerlei Ehrgeiz durchzuhalten. So halfich mir mit einem Trick: „Wir zählen allezusammen bis hundert, und so lange hal-tet ihr durch.“ Und los ging es aufKhmer: Mui, bi, bei, buhn, brahm ... DieJungs zählten lauthals mit, manchmal aufEnglisch, und natürlich hielt keiner dabeidie Augen geschlossen.Oft ließ ich sie auch einen nach demanderen die Lehrerposition einnehmenund eine Übung der letzten Tage vorma-chen. Das taten sie mit Stolz, und dabeiahmten sie meine wenigen Worte inKhmer nach: „Onkui“ (sitzen), „Knongdrong“ (Rücken gerade).

Ab und zu fragte ich mich zwar: „Ist dasnoch Kundalini Yoga?“ Aber es kam ein-fach vor allem darauf an, für die Jungeneine angenehme, liebevolle und sie zumehr Körper- und Selbstbewusstseinbringende Stunde zu gestalten. KundaliniYoga war mir dabei Stütze und kreatives

Handwerkszeug. So war es mir beispiels-weise nicht möglich, ganze Sets zuunterrichten. Es gab zu viele Übungen,die den Jungen entweder zu langweiligoder zu schwierig waren oder Anlass zuRaufereien oder Witzeleien gaben. Sobeschloss ich, möglichst nur Übungen imSitzen, wie z. B. den Ego Eradicator, zumachen.

Wenn die Unruhe nicht zu groß war,gelang es mir, die Jungen zu einer kurzenMeditation zu bewegen. Ich wählte dafürdie Ich-Bin-Meditation, wobei wir dasMantra auf Khmer sangen: „Knyommiäntschiwat.“ Beim Abschlusslied„May the long time sun shine upon you“wurde mir bewusst, dass „Sonne“ nur beiuns im Westen gleichbedeutend mitGlück ist. In Kambodscha würde maneher den Mond als Glücksbringer anse-hen. Doch ich denke, die Botschaft kaman, und das allein ist wichtig. Für michwar es eine wunderschöne und intensiveZeit, in der ich viel gelernt habe!

Wer sich über die Arbeit von M’lopTapang informieren möchte, kann dieshier tun: www.mloptapang.org.Außerdem habe ich nach meinerRückkehr selber den Verein „Zukunft fürSteng Hau e.V.“ gegründet, mit dem wirSteng Hau, eine sehr arme Küstenregionin der Nähe von Sihanoukville, unterstüt-zen. Mehr dazu unter: www.zukunft-stenghau.org.

Yoga mit Straßenkindern in Kambodscha Von Sabine Nerling

Eine wunderschöne, intensive Zeit des Lernens

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Der Leiter des Drop-In-Centers und Sabine Nerling vor der Eingangswand miteiner Wandmalerei gegen das Schnüffeln

Die 15 drogenabhängigen Jungen nehmendie einfache Haltung ein und singen an-dächtig „Ong Namo Gurudev Namo”.

Die Gemeinschaftdes Zentrums für Straßenkinder.

M`lop Tapang, posiert für ein Gruppenfoto.

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ir sind am Rande des EcrinsNationalparks, einem der amwenigsten besiedelten Gebiete

Frankreichs, in dem sich auch der süd-lichste 4000er der Alpen befindet. ZumEntschleunigen dürfen wir eine Wochelang die imposante Bergwelt, den strah-lenden Sonnenschein und natürlich unserkleines, familiäres Hotel der historischenFestungsanlage Mont Dauphin genießen.

Es gibt nur eine Voraussetzung, um anunserem vielseitigen Programm, welcheszum Teil mit unserem Bergführer Stefandurchgeführt wird, teilzunehmen: Offen-heit für Menschen und intensiveNaturerlebnisse, sowie die Bereitschaft,sich auf Neues einzulassen. Somit kön-nen wir beim Wandern, Klettern undAbseilen, aber auch beim Kanufahrenoder Rafting ganz individuelle, tiefeErfahrungen machen, die uns nachhaltigbeeindrucken und zu persönlichemWachstum verhelfen. Wenn wir derNatur nicht als Feind, sondern als Freundgegenüberstehen, können wir empfin-den, was auch schon Rainer Maria Rilkefeststellte: „Draußen ist, was ich drinnenlebe.” Das zwanghafte Streben nachsportlichen Höchstleistungen oder ver-bissene Askese grenzt uns eher von solchganzheitlicher Erfahrung ab.

Kundalini Yoga zu Tagesbeginn oder einvitalisierender Breathwalk bereiten unsauf das vor, was der Tag bringen mag.Besonders beim Klettern gelangen wirleicht vom Zweifeln zum Staunen. Mankann wunderbar miteinander dieSchokoladenseiten beleuchten (beson-ders die Kinder nehmen da kein Blatt vorden Mund) oder aber den Umgang mitSchwächen trainieren, sich gegenseitigVertrauen und Ermutigung schenken.Das Ausloten der eigenen Grenzen wirdspielerisch praktiziert.

Yoga und Klettern sind in der Ausfüh-rung ähnlich komplex und facettenreich;die morgendliche Yogapraxis unterstütztuns im Weiterkommen am persönlichenBerg. Nicht zufällig bemerkt man dann,wie hilfreich langer tiefer Atem oder einMantra sein können, um die eigeneSchwere und Trägheit zu überwinden.

Als besonders reinigend und belebendwird für drei Frauen unsere Kanu-Tourauf der „Durance“, denn unerwartet kon-frontiert uns die Strömung mit einerIntensität, die nichts mehr mit „sich trei-ben lassen” zu tun hat.Fazit: Abtauchen, umwiederaufzutauchen ist indieser Situation beimKentern völlig angemessen!Unser Helfer ist fürsorglichbeim Bootseinstieg behilf-lich und Schwimmwestenhalten, was sie versprechen.

Ein besonderes Erlebnis istdas von uns gesichteteKänguru: Mit Leichtigkeithüpfend kreuzt es urko-misch plötzlich unsereSchotterstraße zum Kletter-garten, um dann so ge-schwind in die Büsche zuhopsen, dass nur zweiFrauen es sehen können.Trotz aller Projektionskraftzweifelt da ein Teil derGruppe an der absolutgeschärften Wahrnehmung... Liegt diese Begebenheitdaran, dass wir einenAustralier bei uns haben?Die restlichen Hotelbewoh-ner erklären uns nach dieserStory für vollends verrückt1.Wahe Guru! Schließlichhaben auch europäische

Kängurus den Drang nach Bewegungs-freiheit - und Yoga ist sowieso die schön-ste Art verrückt zu werden.

1 Später stellte sich heraus, dass das Tier aus dem nahe gelegenen Bergzoo entkommen war.

Yoga und Klettern in den Hautes Alpes

Erfahrungen zwischen Himmel und Erde

Von Christine Sucha Kaur Noble

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Erfahrungen zwischen Himmel und Erde

Wer Lust hat, „Yoga & MountainEvents“ im Oktober 2008 zu erleben,erhält Infos bei: Christine Sucha KaurNoble, [email protected], Tel. 06195-977000.

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Ein kleines Büchlein, kürzlich erschie-nen bei Yogi Press (Sat Nam Media),dem hauseigenen Verlag vom Sat Nam-Versand: „Mantras im Kundalini Yoga inder Tradition von Yogi Bhajan, zusam-mengetragen, übersetzt und editiert vonSat Hari Singh“ (132 Seiten, 12,95 Û)lautet der etwas langatmige Titel.Inhaltlich ist es gerade für Yogalehrereine kompakte Sammlung von Mantras,bekannten sowie weniger bekannten,teilweise mit neuen, poetischen Überset-zungen, Erklärun-gen, Bedeutungenmit jeweiligen Quel-lenangaben. Insge-samt hat Sat HariSingh 84 Mantraszusammengetragenund legt damit diebisher vollständigsteMantrasammlung imKundalini Yoga vor.Schön ist, dass ent-sprechende Meditationen mit Ratschlä-gen zur musikalischen Auswahl beige-fügt sind. Klein und handlich, passt dasBüchlein in jede Yogatasche und beant-wortet Schülerfragen umgehend. In Gestaltung, Zeichensetzung undäußerer Form her das Buch leider ähnli-che Schwächen wie andere Büchlein,die im Sat Nam Versand erschienensind: Anführungszeichen fehlen teil-weise oder sind zu Beginn mal oben,mal unten, mal sind die Mantras alpha-betisch nach ihrem ersten Wort geord-net, mal nach ihrer Bezeichnung (z. B.steht das Mul Mantra unter M, das AdiMantra aber unter O wie Ong Namo),Leerzeichen tauchen am Zeilenanfangan, Seitenumbrüche sind manchmalunglücklich, überhaupt sind dieSeitenränder unten viel zu klein. Schade– etwas mehr Professionalität undSorgfalt hätte man sich bei dem Themagewünscht.

„Nie mehr Stress – Gelassen und ent-spannt durch den Alltag mit dem Yoga-Relax-Programm“ lautet der Titel desneuestens Werkes von Kerstin Ravi KirnKaur Leppert. Das Büchlein erklärt kurzund prägnant, wie wir modernenMenschen es immer wieder aufs Neueund mit geübter Leichtigkeit schaffen,uns zu viel aufzuladen und uns zuneh-mend unter Druck zu setzen. KerstinLeppert weist zwar darauf hin, das dieserkleine Ratgeber die Lebens- undArbeitssituation eines Menschen nichtkomplett verändern kann, doch gibt siezahlreiche Anregungen, wie sich eingestresster Mensch auch im Alltag inkleinen Schritten seiner Selbst bewussterwerden kann. Das Buch enthältAtemübungen, „Yoga-Quickies“, Hal-tungen, die gut in einen lebhaftenBürotag zu integrieren sind sowie einkurzes, aber trotzdem komplettesÜbungsprogramm um dem Burn Out-Syndrom vorzubeugen. Auch Tipps füreine die innere Balance unterstützendeErnährung fügt die Autorin an.Auf jeder Seite finden sich in beruhigen-dem Grün gehaltene kurze Anweisungenwie „Anspannung und Ärger einfachloslassen“, die die Orientierung im Bucherleichtern und einem eiligen Menschendas vollständige Lesen desselbigenersparen. Die klaren Beschreibungen derÜbungen sind auch von Yoga Neulingengut umzusetzen. Natürlich ist ein korrek-

Buchvorstellungen

Mantras imKundalini YogaVon Kerstin Ravi Kirn Kaur Harder-Leppert

Nie mehr StressVon Dhyan Tada Güdel

Kundalini Yoga nach Yogi BhajanVon Siri Kaur Magerfleisch

Bücher über Kundalini Yoga gibt esmittlerweile einige, aber dieses Buch istetwas Besonderes. Es zeichnet sichdurch wunderschöne Farbfotos derYogahaltungen, Übungsreihen undMeditationen und durch ein ebensoschönes Layout aus. Wenn man darinblättert, wird man in die Natur entführt,in den Urlaub, in die Entspannung. Einechter Genuss, der den Wunsch weckt,Yoga zu machen. Gleichzeitig ist es einemoderne und sehr geschmackvollePräsentation von Kundalini Yoga in derÖffentlichkeit.

Der Inhalt führt kurz und knapp in diewichtigsten Themen von KundaliniYoga ein: Atmung, Mantras, Mudras,Bhandas, Chakras. Den Asanas ist eineigenes Kapitel gewidmet. Die beidenFotomodelle sind eindeutig YogiNis, diewissen, wie eine Übung aussehen sollte.Übungsreihen und Meditationen sindklar und korrekt abgebildet undbeschrieben, zum Teil kennt man sie ausdem Sadhana Handbuch oder aus einemder Bücher von Guru Rattan Kaur.Da der Autor Athanasios MegarisiotisKarta Singh mit KRI in Deutschlandzusammenarbeitete, hat das Buch dasKRI-Gütesiegel bekommen. Der KRI-Prüfungsprozess, für den ich inDeutschland zuständig bin, war fürbeide Seiten sehr konstruktiv und inspi-rierend. Es ging zügig voran, und ichkann allen Autoren und Autorinnen nurempfehlen, dieses Angebot von 3HO inAnspruch zu nehmen. Fazit: Ein wun-derbares Buch für EinsteigerInnen, für

KursteilnehmerInnen, die nach Yoga-literatur fragen, und für alle KundaliniYoga LehrerInnen.Erschienen ist es im Neuen Umschau-Buchverlag und kostet 34,90 Euro.

ter Feueratem nicht leicht zu beschrei-ben, spätestens dort wird die Begren-zung des Mediums Buch deutlich undein Hinweis auf die kompetenteAnleitung durch Yogalehrer wäre ange-bracht gewesen. Insgesamt ist „Nie mehrStress“ ein schönes Geschenk fürgestresste Freunde – verbunden miteinem Gutschein für einen Yogakurs,denn nichts geht über eine Yogastundeunter liebevoller Anleitung. Erschienenist das Buch im Nymphenburger Verlag,München 2007, hat 64 Seiten und kostet9,95 Euro.

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Serviceseite zum Sammeln

Alle Personen in der Gruppe gehen individuell im Raumumher. Sie halten dabei die Arme vor sich circa 60 Gradnach oben ausgestreckt. Die Hände sind nach vornegeöffnet und die Finger leicht gespreizt. Wenn sich zweiPersonen begegnen, berühren sie sich allein mit denFingerspitzen. Alle TeilnehmerInnen haben die Augengeschlossen. Dies ist eine wunderschöne Form derBegegnung und erweiterten Wahrnehmung. Sie verän-dert die Bilder, die wir voneinander haben. Sie gestattetuns, uns jenseits unser Vorurteile zu sehen und zu erfah-ren. Sie macht uns offen für neue Eindrücke voneinanderund verzaubert unsere Empfindungen.

Ang Sang Wahe Guru -das Mantra des GruppenbewusstseinsVon Guruka Singh Khalsa, übersetzt von Simran Kaur

Yogi Bhajan hat einmal gesagt: „Was ich am SikhDharma am liebsten mag, ist ANG SANG WAHE GURU.”Es bedeutet, dass Gott in allen Teilen von mir lebendigist. Jedes Gliedmaß, jede Zelle, jedes Atom ist eineManifestation Gottes. Das scheint vielleicht paradox zusein. Ungeachtet meiner offensichtlichen menschlichenSchwächen oder Versagen ist dieses Mantra eineErinnerung daran, dass Gott unablässig in mir lebt undatmet!

Hier gibt es einen Unterschied zu der Vorstellung man-cher Religionen, dass wir alle in Sünde geboren seien.(...) Einerseits soll alles Gott sein, und andererseits sindwir unrein und Gott ist rein? Wie soll man das verste-hen? Und doch kommt in vielen Übersetzungen des SiriGuru Granth Sahib* das Wort „Sünde“ oder „Sünder“ vor.Tatsächlich ist dies nicht nur eine falsche Übersetzung,sondern auch ein grundsätzliches Missverständnis.Das Wort hierfür im Siri Guru Granth Sahib ist Paap. Esbedeutet die Handlung eines Manmukh – jemandes, deralles glaubt, was er denkt, und entsprechend spricht undhandelt. Es geht darum, den Zustand des Manmukh hin-ter sich zu lassen und zum Gurmukh zu werden – jemand,durch den echte Weisheit, Guru, spricht, und nichtSelbstgebasteltes. Das geht nur, wenn wir uns in Shuniahinein begeben, in die vollkommene Freiheit von

Gedanken, bildlich gesprochen zu Füßen des Guru. „Sünde“ ist ein manipulatives westliches Konzept, dasaus dem jüdisch-christlichen Mechanismus der Schuldstammt, und ist weder eine korrekte noch eine hilfreicheBeschreibung. Paap bezieht sich auf eine Handlung, diebewirkt, dass man sich einsam und vom Göttlichenabgetrennt fühlt. Paap ist nicht „schlecht“. Nichts istgut oder schlecht, nur unser Denken lässt es so erschei-nen. Paap ist einfach eine Handlung, die einen in dieIdentifizierung mit dem Ego zieht und vergessen lässt,wer man wirklich ist – Unendlichkeit, Licht, Heiliges undEins mit dem Einen.

Das Mantra ANG SANG WAHE GURU ist sowohl eineBestätigung dieser Identität als auch die freudevolleErfahrung des eigenen unendlichen Selbst. Am 11.Februar 1990 hat Yogi Bhajan hierzu Folgendes gesagt:„ANG bedeutet Gliedmaß, Körperteil. Wir haben vieleTeile. Wir haben zehn Milliarden Zellen, und jede Zellebesteht aus drei Teilen, also kann man sagen, dass wireigentlich 30 Milliarden Körperteile haben. So viele„du’s“ gibt es in dir.

Und (...) SANG ist dein Verstand. Wie du weißt, wirdsich jeder von dir abwenden, wenn dein Verstandanfängt zu spinnen. Keiner bleibt bei dir. Sie schleppendich ins Irrenhaus und stecken dich in eine Zwangsjacke.Du bist immer noch derselbe Mensch, der wunderbarwar, geschätzt und geliebt wurde, den alle verehrthaben, aber du wirst abgelehnt, weil dein Verstanddurchgedreht ist, weil du durchgedreht bist. (...)In dieser Welt voller Stress und Unsicherheit ist es eineunkomplizierte Sache. Wann immer du dich deprimiertfühlst, wütend bist, dich leer fühlst, dich hohl fühlstoder verlassen, wenn du dich in irgend einer Weise nega-tiv fühlst, (…) kannst du feststellen, dass du zu diesemZeitpunkt die Tatsache ANG SANG WAHE GURU, Gottist in dir lebendig, verraten hast.

Denn wenn wir die Essenz dieser einen Zeile begreifen:ANG SANG WAHE GURU, wenn wir sie in all denBereichen unserer Tattwas verstehen und erleben, inunseren Chakras, in unseren Gunas, in unserem Wesen,in unseren Wünschen, in unseren Abneigungen, in unse-rem Leid, in unserer Freude, in unserem Reichtum (…)wenn wir uns in all dem immer an Guru Ram Das wen-den, dann gibt es nichts, worüber wir uns sorgenbräuchten. Alle unsere Angelegenheiten werden geregeltwerden.“

* Der Guru der Sikhs, in Buch-Form

Gruppen-Meditation für „Fingerspitzengefühl”Aus: Yogi Bhajan „Relax and Rejoice” Marriage Manual -Volume 1 - Page 94

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erade in der heutigen Zeit, in derKinder oftmals in schwierigenVerhältnissen aufwachsen und

ihre Bedürfnisse teilweise nicht erkanntund befriedigt werden können, sindbesonders YogalehrerInnen, die Kunda-lini Yoga unterrichten, in der Lage, werte-orientiert und liebevoll vor zu gehen -dank der Lehren Yogi Bhajans. DieFachausbildung Kundalini Yoga fürKinder ist in dieser Form einmalig. Dazu gehört auch die Arbeit an sich selbstals LehrerIn, die ein besonderer Bestand-teil dieser einjährigen Fachausbildung ist.Diese Arbeit wird, wenn man ernsthaftYoga macht, nie aufhören und istbesonders während der Ausbildungszeitsehr intensiv. Eine Besonderheit sindPflicht–Hospitationen und ein zu absol-vierendes begleitetes Praktikum. DieseAngebote bewirken, dass die LehrerInnenam Ende gestärkt und sicher imUnterrichten sind. Ein Defizit frühererFortbildungen lag darin, dass der Über-gang in die Praxis oft schwierig war. DieAnforderungen beim Kinder Yoga sindgrundverschieden von denen des Yoga fürErwachsene und verlangen eine unbe-dingt verantwortungsvolle Tätigkeit. Dasbedeutet natürlich nicht, dass dasUnterrichten von Erwachsenen nicht ver-antwortungsvoll ist. Aber Kinder sindMenschen, die das Leben vor sich habenund sehr viel mehr Lernpotenzial besitzenals Erwachsene. Es werden Grundlagengelegt, die für das ganze Leben vonWichtigkeit sein können. Von daher isteine fundierte Auseinandersetzung mit

den vielfältigen Themen wie z. B. Defini-tion und Heilung des inneren Kindes oderspezielle Asanas und Meditationen,besondere Spiele und Lieder sowieStressbewältigung und Kursaufbau sinn-voll. Weitere Themen sind auf unsererHomepage einzusehen.Wir sind neun AusbilderInnen, die jahre-lange Erfahrungen einbringen. Durch denUnterricht bei verschiedener LehrerInnenlernen die angehenden Kinder YogaLehrerInnen unterschiedliche Möglich-keiten des Unterrichtens. Sie könnendadurch Unterscheidung lernen und sichden Weg aussuchen, der zu ihnen passt,um zu ihren eigenen besonderenFähigkeiten Zugang zu haben.Der erste Durchgang der neuen Fachaus-bildung mit sieben Wochenenden ist gera-de erfolgreich zuende gegangen. Die

Teilnehmerinnen hatten den schriftlichenTeil schon erledigt. Am 19. und 20.1. warnoch der mündliche und praktische Teilzu bewältigen.Dazu standen uns die wunderbarenRäume des Hamburger YogazentrumsNanak Niwas wieder zur Verfügung. Derpraktische Teil am Samstag verlief füralle positiv. Sie konnten an unterschiedli-chen Aufgaben zeigen, was sie gelernthatten. Nach der mündlichen Prüfung amSonntag sahen wir nur leuchtende Augen.Das bestätigt uns: Unser Konzept, basie-rend auf mehr als zwei Jahren Arbeit, istaufgegangen. Im nächsten Jahr geht dieAusbildung in die zweite Runde. WeitereAusbildungen und Termine in Frankfurtund München stehen fest. (Infos: www.kinder-yoga.org)

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ls ich vor 18 Jahren zum Kundalini Yoga kam, hatteich das Gefühl, einen wertvollen Schatz entdeckt zuhaben und dieses Gefühl bestätigte sich immer wie-

der. Kundalini Yoga ist eine wirksame Technik, die uns vonunserem wundervollen Lehrer Yogi Bhajan übermitteltwurde. Inzwischen schätzen sehr viele Menschen die positiveKraft des Kundalini Yoga, was man auch am immer größerwerdenden Yoga Festival sieht.Auch Bücher über Kundalini Yoga sowie Webseiten vonKundalini Yoga LehrerInnen sind deutlich mehr geworden;und hier kommt KRI (Kundalini Research Institut -Kundalini-Forschungs-Institut) ins Spiel. KRI wurde Anfangder 70er von Yogi Bhajan ins Leben gerufen, um dasCopyright an seinen Lehren zu wahren. Das geschieht, indemKRI Bücher herausgibt und den Produkten andererAutorInnen nach einem Prozess der Prüfung das KRI –Gütesiegel vergibt. Das Gütesiegel soll helfen, die Sets, Meditationen und Lehrenrichtig, unverfälscht und würdig weiterzugeben, so dass auchin Zukunft Menschen Zugriff auf dieses wertvolle Geschenkdes Kundalini Yoga haben. Denn eine fehlerhaft beschriebe-ne Kriya oder Meditation verliert an Kraft und Wirkung, einfalsches Zitat führt in die verkehrte Richtung.

Außerdem geht es um Gebühren für die Nutzung desCopyrights. Die Einnahmen dienen KRI dazu, nach und nachalles, was Yogi Bhajan unterrichtet hat, zu veröffentlichen.Insofern ist dieses Institut unsere aktuelle Quelle fürKundalini Yoga.Nun tauchte vor kurzem die Frage nach dem Umgang mitWebseiten und KRI auf. Dazu gibt es ein paar grobeRichtlinien: Jeder Gebrauch einer Kriya, Meditation, einesRezeptes oder Zitates mit mehr als 300 Wörtern sowie vonFotos muss genehmigt werden. Auf der Webseite von KRI(www.kriteachings.org) findest du dafür ein Formblatt. Dortheißt es u.a., dass pro Kriya 108 Dollar (oh Schreck …)gezahlt werden müssen. Doch das ist relativ, denn:Anfallende Gebühren für ins Netz gestellte Kriyas,Meditationen, Zitate usw. sind niedriger und können verhan-delt werden, wenn es sich um eine Webseite handelt, die derWeiterleitung von Informationen an die Kundalini YogaGemeinschaft dient. Eine gewerbliche Webseite, auf deretwas verkauft wird, gehört nicht in diese Kategorie.Diese Regelung gibt uns Spielraum für individuelleAbsprachen mit KRI. Wir alle wollen die Lehren weitergebenund Geld ist eines der Medien dazu. Was wir KRI geben,kommt als veröffentlichtes Buch o. ä. zu uns zurück.

Gütesiegel für unverfälschte Lehren

Kundalini Research Institute (KRI) und WebseitenVon Wilfriede Siri Kaur Magerfleisch (KRI–Repräsentantin in Deutschland und Mitglied des 3HO Vorstandes)

A

Neues von der Fachausbildung Yoga für Kinder

Erster Durchgang erfolgreich beendetVon Ram Nam Kaur Inka Raubold

Die glücklichen neuen Kinder Yoga Lehrerinnen sind (v.l.n.r.): Sabine Maiwald, Gabriela Benedict, Anke Braasch, Jennifer Zollner, Claudia Kapsalis,

Ilona Paukert-Kneuper, Sandra Uhlig, Barbara Ardebili, Andrea Röhrl.

G

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„Ich nehme mir immer wieder vor, regelmäßig für michSadhana zu machen, schaffe es aber allein nicht durch-zuhalten oder mich aufzuraffen. Am Wochenende, wennich zum Gruppensadhana gehe, klappt das sehr gut -woran liegt das?”

(D. R., Frankfurt)

Antwort: Die Energie einer Yogaklasse (und natürlichauch die eines Sadhanas) potenziert sich, laut YogiBhajan, mit der Anzahl der Seelen, die teilnehmen. Dasist auch logisch: um so mehr deine Seele sich mit ande-ren Seelen verbindet, um so mehr verbindet sie sich mit„Allem, Was Ist“. Leider zwingen die Umstände dich(und mich) aber oft dazu, allein zu üben! Wie schaffst dues dann trotzdem, dieses so essenzielle Gruppenbewusst-sein - im Kundalini Yoga Zwischenstufe auf dem Wegvom individuellen Bewusstsein zum universellenBewusstsein - anzuzapfen?• Der Königsweg: Verabrede dich mit einem oder mehre-ren Freund(Innen) um zusammen Sadhana zu machen.• Der Kompromiss: Verabrede dich mit Freunden,obwohl sie weit entfernt in ihren eigenen Wohnungenauch Sadhana machen, dass ihr euch zuvor und/odernachher kurz anruft.• Die tiefe Einsicht: Stelle dir vor, dass deine Kinder unddein Partner, obwohl sie vielleicht in Wirklichkeit schla-fen, doch mitmachen (das machen sie ja auch indirektdurch dich).• Die letzte Rettung: Stelle dir alle anderen Leute vor,die in diesem Moment auch aufgestanden sind, umSadhana zu machen. Vielleicht stellst du sogar ein paarFotos von anderen, die Yoga machen, vor dir auf.

Du kannst es aber auch so betrachten: In vielerlei Hinsicht ist die LehrerInnenausbildung anStelle der alten Ashrams (Yoga-Wohngemeinschaften)getreten. Du könntest sogar sagen, wir YogalehrerInnenbilden zusammen einen virtuellen Ashram. Und einAshram wäre kein Ashram ohne Sadhana. Also, stimmedich morgens, wenn du dein Sadhana (Japji/Yogaset/Meditation) machst, so stark auf dein Herz ein, dass duauf einer ganz tiefen Ebene spürst, wie intensiv wirKundalini Yogis und Yoginis, selbst wenn wir uns nichtso oft sehen, miteinander verbunden sind. Und wir wer-den alle da sein und dir helfen, deine Energie zu poten-zieren.

Frage Yogi Satya

Tagesmutter gesucht!Wir suchen eine Tagesmutter (NR), die bei uns zu Hause unsere 4 Kinder (3, 7, 10,13) betreut.Wir wohnen in Hamburg im Stadtteil „Groß Borstel“ und brauchenUnterstützung für ca. 25 Stunden/Woche am Nachmittag / Abend(Mo 17-22, Do 17:00-22:00 und Di oder Mi 17-20 Uhr)und auch am Wochenende (durchschnittlich 2mal im Monat nachAbsprache).Wir werden vom Jugendamt bezuschusst, so dass das freiberuflicheHonorar ca. 900 Euro (netto) beträgt.

Bei Interesse freuen wir uns über einen Anruf bei Miriam Wessels

(Büro) 040/514 93 632!

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Seite 18

Der neueVorstandvon 3HO

Von Karta Purkh Singh Pomarius,Geschäftsführer 3HO e.V.

3HO Deutschland wächst, nicht nur inMitgliederzahlen (aktueller Stand1.112), sondern auch im Vorstand.Seit der letzten Mitgliederversamm-lung haben wir einen neuen, sechs-köpfigen Vorstand. Damit hat sichseine Größe verdoppelt – ein deutli-ches Zeichen der Neuorganisation,die nach der Konsolidierungsphase inden letzten zwei Jahren im Vereinstattgefunden hat. Die neuen Vor-standsmitglieder sind Meher SinghBloßfeld (Hamburg), Hari Har SinghBurmeister (Hamburg), Dhyan TadaGüdel (Göttingen) und Sat Nam KaurKlebensberger (München Garching).Sie alle werden wir in der nächstenAusgabe des Kundalini Yoga Journalsim Detail vorstellen. Mit dieserVerstärkung kann der neue Vorstandsich jetzt mit frischer Kraft mehrerendringenden und wichtigen Aufgabenstellen.

Simran Kaur Wester, die uns als 1.Vorsitzende erhalten bleibt, repräsen-tiert den Verein in Zukunft in dennationalen und internationalenGremien, in denen wir Mitglied sind.Siri Kaur Magerfleisch wird sichweiterhin den Übersetzungsprojektenund Veröffentlichungen als Reprä-sentantin von KRI (KundaliniResearch Institute) widmen. Die fol-genden Schwerpunkte werden inZukunft im Vorstand vornehmlich inArbeitsgruppen angegangen: neueFachausbildungen, Fortbildungen,das Thema Gütesiegel (deutschland-weit und traditionsübergreifend) fürYogalehrerInnen, Qualitätssicherung,Krankenkassenanerkennung fürKundalini YogalehrerInnen, Öffent-lichkeitsarbeit sowie Kommunikationim Verein und Vernetzung seinerMitglieder, Beratung für Mitglieder.Ich freue mich schon jetzt auf einekraftvolle und fruchtbare Zusam-menarbeit.

Business Yoga ist inzwischen europaweitfür viele Yogalehrerinnen ein spannendesBetätigungsfeld geworden. So wundertes nicht, dass viele auf dem YogaFestival die Möglichkeit zum Erfah-rungsaustausch nutzten. Initiiert wurdedas Treffen von Sat Kirtan Kaur, einerniederländischen Yogalehrerin, die gera-de mit ihrem eigenen Yoga Business inden Startlöchern steht. Gemeinsam gin-gen wir an drei Abenden den Fragennach, welche Möglichkeiten BusinessYoga bietet und ob sich Kundalini Yogamit einer selbständigen Erwerbstätigkeitverträgt. In ersten Gesprächen beleuchteten wirunterschiedliche Sichtweisen aufBusiness Yoga:

Business Yoga ...• sind Yogaübungen und Meditationen,

die Menschen im Berufsleben unterstützen.

• bedeutet, Yoga als Methode und Philosophie in die Wirtschaftswelt zu tragen.

• heißt, Yoga in Unternehmen zu unterrichten.

• ist eine Möglichkeit, sich mit Yoga selbständig zu machen und (viel) Geldzu verdienen.

Ich persönlich füge hinzu:Business Yoga bedeutet für mich ...• Kundalini Yoga in klassischen

Seminaren, Workshops und Coaching einzusetzen.

• Kundalini Yoga in einer Weise zu ver-mitteln, um das berufliche Potenzial zuentfalten und auszuschöpfen.

• meine persönliche Berufung: ein Segen, es tun zu dürfen - und zu können.

Mich hat am meisten erstaunt, dass selbsterfahrene YogalehrerInnen in erster Liniedaran denken, ausschließlich Yogakursein Unternehmen abzuhalten. GeradeKundalini Yoga bietet doch eineSchatztruhe voller Kriyas oderMeditationen, mit denen Menschen sich

persönlich – im Leben wie im Beruf –entwickeln können. Daraus ergeben sichzahlreiche Anknüpfungspunkte für neu-artige Angebote, die weit über den reinenYogaunterricht hinausgehen. Ein besonderes Spannungsfeld sahenviele darin, Yoga zu ihrem Beruf zumachen und damit zugleich der spirituel-len Berufung eines/einer Yoga-LehrerInnachzugehen. Dabei kreiste dieDiskussion um Themen des 3. Chakras:Geld-verdienen-müssen, den persön-lichen Selbst-Wert kennen, die Notwen-digkeit von Verbindlichkeit, Struktur,Disziplin und Ausdauer. Die Balancezwischen den weltlichen Anforderungeneiner Geschäftstätigkeit und dem spiri-tuellen Lebensweg halten Business-YogalehrerInnen durch die Anbindungan eine spirituelle Disziplin aufrecht,also mit Sadhana und Dharma.

Der Erfahrungsaustausch hat mich dazuinspiriert, meine Arbeit konsequent fort-zusetzen. Ich habe mich gefreut, eigeneErfahrungen mit anderen Business Yoga-LehrerInnen, die noch am Start ihrerTätigkeit stehen, teilen zu dürfen. DieGespräche haben mir auch gezeigt, wowir - Dagmar Mahan Kaur Völpel undich - mit YIU‚ Yoga in Unternehmen,stehen. Ein Erfolg sind zweifellos diegeknüpften Kontakte, aus denen viel-leicht ein europaweites Netzwerkerwächst. Möge es andere dazu beflü-geln, ihre Ideen mutig anzupacken undKundalini Yoga in die Welt zu tragen.

YOGAK TUELL Erfahrungsaustausch auf dem Yoga Festival 2007

Business Yoga Sharing GroupAd Sach Kaur Ulrike Reiche

Weitere Infos:Auch auf dem Yoga Festival vom22.7. bis 2.8.2008 findet wiedereine Business Yoga Sharing-Groupstatt sowie ein Supervisions-Treffenfür YIU-Yoga-LehrerInnen und alle,die es werden wollen.Die nächste Fortbildung zum YIU®YogaCoach/ Business YogalehrerInbeginnt am 25./26.10.2008, sieheauch www.yogainunternehmen.de

Neue YogalehrerInnenWir gratulieren den erfolgreichen Absolventen der

YogalehrerInnenprüfung ganz herzlich

Examen Stufe 2 Köln in Düsseldorf am 17. November 2007:Kristina Sat Kriya Kaur Breuch, Anja Dünschede, Alexandra Hartwig,

Freya-Veronika Sahaj Kaur Höchtl, Marie-Theres Niemann, Gudrun Putzmann.

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Yogabus on tour...

... auf dem Weg zum Yoga Festival nachFondjouan in Frankreich. Der Bus fährtam 21. Juli 2008 von Hamburg los,Zusteigemöglichkeiten gibt es inBremen und Köln. Nähere Informatio-nen bzw. Anmeldungen bitte per E-Mailan [email protected] . Infos über weitereAnreisemöglichkeiten sowie den Yoga-busflyer gibt es in Kürze unterwww.3ho.de in der Terminvorschau bzw.im Terminkalender.

StandunterstützunggesuchtWie jedes Jahr benötigt die 3HO-Geschäftsstelle auch 2008 wiederUnterstützung am 3HO Stand auf demYoga Festival. Falls sich jemand berufenfühlt, mitverantwortlich am 3HO Standtätig zu sein, würde Diana Keune sichüber eine verbindliche Zusage freuen.Kontakt: [email protected] bzw. Tel. 040/47 90 99.

Hamburg ist Kundalini YogaHauptstadt der Welt!Allein in Hamburg und Umgebung gibtes vermutlich über 500 ausgebildeteKundalini Yoga LehrerInnen, von denenderzeit immerhin 410 Mitglieder bei3HO Deutschland sind. Nach vorsichti-gen Schätzungen wird demnach in derHansestadt mehr Kundalini Yoga unter-richtet als alle anderen Yogarichtungenzusammen, und mehr als in irgend eineranderen Stadt, in Deutschland und welt-weit. Derzeit finden jährlich dreiAusbildungskurse Stufe 1 parallel inHamburg statt, und die Nachfrage lässtnicht nach.

Die Stadt mit der nächst hohen Anzahlvon Kundalini Yoga LehrerInnen istSantiago de Chile - dort finden derzeitjährlich fünf oder sechs LehrerInnen-ausbildungskurse Stufe 1 statt, Santiagoist damit eine wahre Yoga-Boomtown.Allerdings ist die Stadt in Südamerikamit etwa 5,5 Millionen Einwohnern runddreimal so groß wie Hamburg (1,7 Mio.),und somit liegt die Zahl der Kundalini

Yoga LehrerInnen pro Einwohner inHamburg noch weit vorn. Die bundes-weite Gesamtzahl der ausgebildetenKundalini Yoga LehrerInnen, dieMitglied in 3HO Deutschland sind, liegtderzeit bei 1100.

Kundalini Yoga Journalnicht mehr im Abo Seit Januar 2005 haben wir esYogainteressierten, die keine 3HO-Mitglieder sind, ermöglicht, dasKundalini Yoga Journal (damals nochYogalehrerInnenbrief) regelmäßig imAbo zu beziehen. Aufgrund des unver-hältnismäßig hohen Verwaltungsauf-wands musste die 3HO-Geschäftsstelledas Einzel-Abo leider zum Jahresende2007 einstellen. Die Printausgaben gibtes nur noch in Mehrfachausgabe beieiner Bestellung ab fünf Exemplaren.Die Kosten hierfür liegen bei etwa 5 Ûpro Exemplar, zuzüglich Portokosten.

Weiterhin kann man das Kundalini YogaJournal aber im Internet lesen: unterwww.3ho.de/Journale als pdf- Datei.

Letzte Chance Yogatasse Die wunderschönen 3HO-Tassen sind inKürze ausverkauft. Es gibt nur nocheinen kleinen Restbestand. Bis auf wei-teres werden die Tassennicht wieder hergestellt.SelbstabholerInnen werdengebeten, sich jetzt melden inder Geschäftsstelle unter040/47 90 99 zu melden.

Neues vomKinderhilfsprojektVidya MandirDas Projekt Gabriel inAmritsar/Indien, für das2004 ein Spendenaufruf imKundalini Yoga Lehrerin-nenbrief gestartet wurde,wächst und gedeiht. SatDeva Kohl Kohl, die dasKinderhilfsprojekt ins Leben

gerufen hat und seitdem mit viel Einsatzund Liebe betreut, berichtet: „Zweimaljährlich schicke ich einen Betrag von500 Euro an das Projekt. Dieser setztsich zusammen aus Spenden und demVerkauf von Kunstdrucken meinerGemälde. Ich danke im Namen derKinder für alle Spenden und werdeweiterhin im Rahmen meiner Zeit undKraft dieses Projekt unterstützen. FürFragen, Ideen oder Hilfsangebote meldeteuch bitte bei mir: Sat Deva KaurGabriela Kohl, Jenerseitedeich 47,21109 Hamburg. Tel. 040/75062772.Spendenkonto: Projekt Gabriel - VidyaMandir, Hamburger Sparkasse, BLZ 200505 50 Kontonummer 1322 465095.“

YOGISCHEKURZMELDUNGEN

Auflösung der yogischen Rätselei (Novemberheft 2007)

Hier sind die Schüler auf dem Grundstück, das vom“Harmony Award 2004“-, gestiftet vom Dalai Lama,

gekauft werden konnte.

Wir trauern um Sardar Singh

Anfang Dezember 2007 hat SardarSingh Khalsa aus Oslo nach andert-halbjähriger Krankheit seinen Körperverlassen. Er hat viele Jahre das YogaFestival mit großer Umsicht undFreundlichkeit geleitet und ist wegenseines Gleichmuts und Humors beiallen KoordinatorInnen des Festivalsund sicher auch bei den Teilneh-merInnen sehr beliebt gewesen.Danke, Sardar Singh – wir werden dich vermissen!

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CD-Tipp

„Servant ofthe Heart“ von Kerstin Ravi Kirn Kaur

it Ardas Bhaee beginnt die neue CD von Sat HariSingh, mit Sarab Nirantar endet sie – dazwischenliegen rund 60 Minuten wunderschöner Melodien

mit Ohrwurmcharakter, die man einfach nur mitsingenmöchte. Der Sat Nam-Versand, wo die CD unter der Nr.KH-609 für 18,90 Û zu bestellen ist, urteilt: „Umrahmt vonHari Bhajan Kaurs wundervoll-lieblicher Stimme, getragenvon eingängigen Melodien, die bereits zu Klassikerngeworden sind, und professionell vollendet durch dieInstrumentierung und Arrangements von Thomas Barquee,geht diese Musik direkt ins Herz und öffnet Geist und Seelefür die universelle, göttliche Liebe.“ Dem kann ich nur zustimmen. Sat Hari Singh, den ichschon lange als sehr gefühlvollen, hingebungsvollen Sängerund Musiker schätze, hat hier wirklich sein Bestes gegeben.Der Hörer spürt, dass dies seine wahre Berufung ist, das,was Sat Hari Singh aus Hamburg mit Leib und Seele liebt:Musik machen und andere durch seine Kompositionen wieden Melodien zu Ad Gureh Nameh, Guru Ram Das Chantund Ra Ma Da Sa inspirieren. Doch auch seineInterpretationen der drei Kompositionen von Gurdass Singhund Kaur (Ardas Bhaee), Guru Shabad Singh (Dhan DhanRam Das Guru) und Sadar Singh (Meera Man Loche) über-

zeugen. Zu dem runden Gesamteindruck der neu erschiene-nen CD trägt auch die stimmliche Partnerschaft mit Co-Sängerin Hari Bhajan Kaur bei, mit der er beinah schonLiebesduette singt – wie Meera Man Loche, zu dem YogiBhajan sagte: „Für Liebende, falls sie jemals getrennt wer-den, gab Guru Ram Das diese Worte.“ Hari Bhajan Kaur hatübrigens auch die Musik zu Sarab Nirantar komponiert. „Servant of the Heart”, Diener des Herzens, heißt denn auchdiese CD, auf deren Cover der Goldene Tempel vonAmritsar auf der Weltkugel abgebildet ist. Den Chants sindeinige Zitate beigefügt, wie z. B. der Aufforderung YogiBhajans: „Stay in the energy field of Guru Ram Das.” Eineganz fantastische CD für Yoga, Meditation und zum Rund-um-die-Uhr-Hören!M

Hari Bhajan Kaur singt mit Sat Hari Singh im Duett