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JAHRESBERICHT 2016 | 2017 La n d j u g e n d i st v olle r L eb e n ! Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Landjugend im Bayerischen Bauernverband

L a n d j u g e nd ist voller Leben ! AB · 2017. 9. 27. · ZLF 2016: Tag der Landjugend, Stand und Landpartie ... zum Motto „Mach dich frei für neue En-ergien“ auf einem Energie-Radl

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JAHRESBERICHT2016 | 2017

Landjugend ist voller Leben!

Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Landjugend im Bayerischen Bauernverband

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3ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Die Arbeitsgemeinschaft der Landjugend ................................................................ 4ZLF 2016: Tag der Landjugend, Stand und Landpartie ............................................ 5Landjugendwettbewerb 2016 ................................................................................... 8Postkarten-Aktion: Herzlich Willkommen auf dem Land! ......................................... 9Stabwechsel 2016/2017 – Engagier‘ dich im Ehrenamt: Eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend im Bayerischen Bauernverband ................. 10Plenumssitzung des Bayerischen Bündnises für Toleranz: Demokratie und Menschenwürde schützen ........................................................... 11Jahresgespräch der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend mit Bauernpräsident Walter Heidl .......................................................................... 13Grundkurs Grainau ................................................................................................. 14Grundkurs Herrsching ............................................................................................ 15Herrschinger Jungunternehmertagung 2017 ......................................................... 16 42. TOP-Kurs der Andreas-Hermes-Akademie (AHA) ............................................ 19Ökumenische Landkonferenz ................................................................................. 20Maibaum für Toleranz ............................................................................................. 21Landjugendforum 2017 .......................................................................................... 24Vorständetreffen ..................................................................................................... 26Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend (BWB) 2017 ................................. 28Deutscher Bauerntag 2017 mit Bundeskanzlerin Angela Merkel unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten!“ ............................................... 29ArGE Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken .............................................. 30Internes Jahresthema 2017/18 des Bayerischen Bauernverbandes: „Nachwuchs fördern – Zukunft gestalten !“ ........................................................... 31Aktuelles aus den Verbänden ................................................................................. 31

Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB) ........................................... 32Bayerische Jungbauernschaft (BJB) .................................................................. 38Evangelische Landjugend (ELJ) ......................................................................... 45Agrarsozialer Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend in Bayern (ASA) ....... 49

Sitzungen 2017/2018 ............................................................................................. 49Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend ............................................. 50

Inhalt

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4 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Arbeitsgemeinschaft der Landjugend Die Arbeitsgemeinschaft (ArGe) zur För-derung der Landjugend im Bayerischen Bauernverband (BBV) ist das Dach un-ter dem in Bayern die Landjugendver-bände auf Landesebene zusammenar-beiten.Hier findet ein regelmäßiger Austausch der drei offiziellen Nachwuchsorgani-sationen des Bayerischen Bauernver-bandes – Evangelische Landjugend (ELJ), Katholische Landjugend (KLJB) und Bayerische Jungbauernschaft (BJB) mit den Bayerischen Jungzüch-tern – über agrarpolitische und gesell-schaftliche Themen statt. Hier werden gemeinsame Stellungnahmen und Positionen erarbeitet und Veranstal-tungen oder Fachexkursionen geplant. Die ArGe ist außerdem Schnittstelle für alle gegenseitigen Anliegen und Fragen zwischen den Landjugendverbänden und dem Bauernverband.

Juliane Neufang, Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft

Martin Baumgärtner, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend

Womit sich die ArGe in 2016 und 2017 befasst hat, gibt es nun hier zu lesen!

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5ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

ZLF 2016: Tag der Landjugend, Stand und Landpartie

Tag der Landjugend & Jungunternehmer auf dem ZLF am 18.9.2016

Das Jahr 2016 war vor allem eines: Es war geprägt vom Zentral-Landwirt-schaftsfest (ZLF) auf der Theresienwiese in München. Monatelang drehten sich die Planungen rund um diese 10-tägige Ausstellung und den Auftritt der Landju-gendverbände in der Halle 9 am Stand und der benachbarten Bühne. Gleich der erste Sonntag stand traditionsge-mäß ganz im Zeichen der Landjugend und Jungunternehmer, so dass es an diesem Tag besonders viel zu entdecken und erleben gibt.Den Einstieg in den Tag mit dem Öku-menischen Jugendgebet gestalteten Landjugendpfarrer Gerhard Schleier und Landjugendseelsorger Richard Stefke gemeinsam mit einigen Ehrenamtlichen aller Verbände. Im Anschluss wurde ein Jungunternehmer-Frühschoppen mit dem Vize-Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes Günther Felßner

sowie der Stellver-tretenden Lan-

desbäuerin

Christine Singer angeboten. Hier konn-ten die jungen Leute ganz zwanglos bei Bier und Brezen mit den ehrenamtlichen Spitzenvertretern des Bauernverbandes ins Gespräch kommen und sich für den weiteren Tagesverlauf stärken.Am Stand der Bildung in Halle 9 gab es an diesem Tag spezielle Attraktionen für junge Leute und Jungunterneh-mer, gleich gegenüber befand sich der Stand der Landjugendverbände, an dem ebenfalls einiges geboten war. Die KLJB beschäftigte sich unter dem Motto „Ausgewachsen – wieviel ist genug?!“ mit dem Konsumverhalten unserer Gesellschaft. Hierzu gab es neben vielen Informationen auch eine äußerst aus-gefallene Aktion zum Mitmachen, die „Klodeckel-Wand“. Am Stand der ELJ konnte man passend zum Motto „Mach dich frei für neue En-ergien“ auf einem Energie-Radl testen, wieviel Kraft notwendig wäre, käme der Strom irgendwann mal nicht mehr aus der Steckdose. Den weithin sichtbaren Blickfang des Landjugend-Standes lie-ferte schließlich die BJB. Eine Giraffe, die sich melken ließ, stimmte auf das Thema „Andere Sichtweisen machen die Sicht weise“ ein.Auch die Arbeitsgemeinschaft der Land-jugend präsentierte sich am gemein-samen Stand mit interessanten Aktionen zum Thema Flucht und Asyl sowie den Verbandswahlen 2016/17.

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6 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Auch die Bühne selbst wurde an diesem Tag von der Jugend dominiert. So stan-den Vertreter der BJB und der ELJ auf der Bühne und die ArGe-Mitglieder koch-ten und diskutierten mit den Ernährungsfachfrauen. Als besonderes Highlight führte eine Studentengruppe der Hochschule Triesdorf eine Besucherbefragung im Stil von „Wer wird Millionär?“ durch.Ein weiterer Höhepunkt war die Ehrung der Siegerinnen und Sieger des Landjugend-wettbewerbs 2016.

Bühne frei für die Jugend

ZLF 2016: Tag der Landjugend, Stand und Landpartie

Die Gewinner des Landjugendwettbewerbs auf der Bühne beim ZLF 2016

Die Landjugend diskutiert auf der Bühne Ökumenisches Jugendgebet der Landjugend

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7ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Zusätzlich bot der Große Ring den ganzen Tag über Attraktionen aus der Jungzüch-ter-Arbeit. Vom Tierbeurteilungswettbewerb über Wettmelken war für jeden etwas dabei. Krönenden Abschluss bot um 18 Uhr dann die Siegerehrung aller über den Tag angetretenen Wettbewerber. Mit der Landpartie, der „besten Party der Stadt“, fand der Tag der Landjugend und Jungunternehmer einen fetzigen Abschluss.

Die beste

Party der Stadt machen

wir vom Land!

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8 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

2016 stand wieder ganz im Zeichen des Landjugendwettbewerbs, der alle zwei Jahre vom BBV ausgeschrieben wird. Zwölf Gruppen bewarben sich um das Preisgeld und die Einladung aufs ZLF 2016. Die Gewinner der drei Sieger-Projekte wurden beim ZLF am Tag der Landjugend auf der Bühne in Halle 9 von Landesbäuerin Anneliese Göller und Präsident Walter Heidl geehrt:

Landjugendwettbewerb 2016

1. Platz: KLJB München-Freising – Theaterprojekt mit jungenGeflüchteten:„ZiemlichbesteMenschen“.

■ Erarbeitung und Einstudierung eines Theaterstück mit dem Titel: „Ziemlich beste Menschen“, das sich mit dem Thema Diskriminierung beschäftigt.

■ Durch das Projekt wird eine langfristige gemeinsame Arbeit von jungen Geflüchteten und jungen Menschen vom Land ermöglicht.

■ Die selbst gesetzten Ziele konnten mit dem Theaterprojekt erreicht werden und gaben vielerorts Impulse für ein freund-schaftliches Zusammenleben verschiedener Kulturen

2. Platz: ELJ Volkratshofen – Finanzierung für den Kauf des Landjugendheims

■ Initiative zur Erhaltung des Landjugendheims nach Verkauf des Gebäudes durch den ursprünglichen Eigentümer.

■ Nutzung des Gebäudes durch Personengruppen jeden Alters und für Veranstaltungen jeglicher Art: Treffpunkt des Dorfes soll erhalten bleiben.

■ Ein Großteil des Geldes konnte bereits zur Verfügung gestellt werden, ein Darlehen gilt es noch abzuzahlen.

3. Platz: Bayerische Jungbauernschaft e.V. (Landesverband) Postkartenaktion„OhneLandwirtschaftistallesdoof“

■ Postkartenaktion „Ohne Landwirtschaft ist alles doof“, um auf die Wichtigkeit der Landwirtschaft für die Gesellschaft und den ländlichen Raum aufmerksam zu machen und einen Denkprozess anstoßen.

■ Weiterhin ist es Ziel, durch die Postkarten mit Verbrauchern und Politikern ins Gespräch zu kommen.

■ Nachdruck von Postkarten für die Landjugend sowie die Junggärtner ist bereits erfolgt, um auch die Wichtigkeit der Jugendlichen für das Land und allgemein der grünen Berufe herauszustellen.

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9ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Postkarten-Aktion: Herzlich Willkommen auf dem Land!

Landjugend für Integration

Seit Herbst 2015 sehen wir uns in Bayern mit völlig neuen Verhältnissen und damit verbundenen Herausforderungen konfrontiert. Eine Vielzahl von geflüchteten Men-schen aller Altersgruppen sucht bei uns, vor allem auch in den ländlichen Räumen, eine neue Heimat. Die bayerischen Landjugendverbände, für die natürlich vor allem die jungen Asylsuchenden und deren Aufnahme in unsere Gesellschaft im Vorder-grund stehen, sind bei der Beschäftigung mit diesen Menschen ganz vorne mit dabei. So hat die Arbeitsgemeinschaft der Landjugend eine Postkartenaktion gestartet, die gezielt den Aspekt der Integration auf dem Land aufgreift. Das erste Motiv – passend zum ZLF und der Wiesn 2016 – macht deutlich, dass Fremde auf dem Land willkommen sind.

Hier findet sich außerdem eine Übersicht aller Aktivitäten und Unterlagen für (Land-) Jugendarbeit vor Ort:www.BayerischerBauernVerband.de/landjugendfuerintegration

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10 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Zum Jahreswechsel 2016/17 standen im Bayerischen Bauernverband wieder Ver-bandswahlen an: 28.000 Ämter waren zu vergeben – junger, engagierter und selbst-bewusster Nachwuchs wird dabei immer gerne gesehen.Die Arbeitsgemeinschaft der Landjugend appellierte daher an ihre Mitglieder und alle engagierten jungen Landwirtinnen und Landwirte: Trauts euch und übernehmt ein Amt. Es muss nicht gleich der Vorsitz sein, durch eine Mitgliedschaft in der Vor-standschaft lassen sich zunächst Erfahrungen sammeln und Kontakte knüpfen. Starkes Ehrenamt, starker Verband! Damit das auch in Zukunft so bleibt, zählen wir auf EUCH!

Hier noch einmal die wichtigsten Punkte, die für ein Engagement im Bayerischen Bauernverband sprechen:

■ Ansprechpartner/in für Fragen und Anliegen der Mitglieder ■ Persönlicher Kontakt zu den Mitgliedern ■ Informationsvorsprung durch direkten Informationsfluss von der Basis zu den

Verbandsebenen und umgekehrt ■ „Wir-Gefühl“ in der Landwirtschaft fördern und die Bedeutung des

Ortsverbandes stärken ■ Meinungsbildung im Ortsverband zu wichtigen Fragen anstoßen ■ Stärkung des gesellschaftlichen Lebens durch kleinere und größere Events ■ Teilnahme an interessanten Veranstaltungen des Bauernverbandes, zum

Beispiel im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching ■ Zusammenarbeit mit anderen Ortsobmännern und Ortsbäuerinnen in Gemein-

den mit mehreren Ortsverbänden ■ Motivation und Unterstützung der Mitglieder zur Teilnahme an Aktionen und

Aktivitäten des Verbandes ■ Information der Mitglieder über die Verbandsarbeit bei Stammtischen,

persönlichen Gesprächen etc.

DiebesonderenChancenfürdenjungenNachwuchs lassensichdabeiganzleicht erkennen:

■ Die Stimme der Jugend in die Verbandsgremien einbringen ■ Ziele und Strategie des Verbandes mitgestalten und diskutieren ■ Mitarbeit in fachspezifischen Gremien je nach persönlichen Interessen ■ Verantwortung übernehmen und die Zukunft der Jugend auf dem Land gestalten

Stabwechsel 2016/2017 Engagier‘ dich im Ehrenamt

Eine Initiative der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend im BBV

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11ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Im Herbst 2016 tagte das Bayerische Bündnis für Toleranz bei seinem Mit-glied, dem Bayerischen Bauernverband, im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching. Dort wurden wesentliche Projekte vorgestellt, denen sich der größte Zusammenschluss von bayern-weiten Akteuren gegen Rechtsextremis-mus, Rassismus und Antisemitismus in den kommenden Monaten widmen will.Vorgestellt wurde das Projekt „Tole-ranz in ländlichen Räumen“. Kernstück war dabei eine Aktion am 1. Mai 2017. Bayernweit waren Gemeinden und Jugendverbände aufgerufen, „Maibäume für Toleranz“ aufzustellen. Die besten Projekte werden dabei prämiert. Die

Plenumssitzung des Bayerischen Bündnisses für Toleranz: „Demokratie und Menschenwürde schützen“

Bayerisches Bündnis für Toleranz widmet sich der „Toleranz in ländlichen Räumen“

mittlerweile 68 Mitgliedsorganisationen des Bündnisses haben dieses Projekt intensiv unterstützt.Der Sprecher des Bayerischen Bünd-nisses für Toleranz, Landesbischof Dr. Heinrich Bedford-Strohm, würdigte dieses Projekt als einen ganz beson-deren Beitrag zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus, Rassismus und Diskriminierung. „Damit zeigt das Bündnis, dass es auch flächendeckend solchen Bestrebungen den Geist der Toleranz und die Werte der Demokratie entgegenstellen kann“. Der Landesbi-schof betonte, dass solche Vorurteils-strukturen in ländlichen Räumen wie in Ballungszentren existierten. Die un-

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12 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

terschiedlichen Bedingungen machten aber eine spezifische Auseinanderset-zung mit diesen Herausforderungen notwendig. Gerade in Bayern gäbe es auch auf dem Land eine aktive Zivilge-sellschaft, die es gelte, für die Ziele To-leranz, Demokratie und Menschenwürde zu aktivieren, so Bedford-Strohm.

Der Präsident des gastgebenden Bau-ernverbandes Walter Heidl ergänzte: „Die Vorkommnisse rund um die Ein-heitsfeier in Dresden haben leider wie-der deutlich gemacht, dass Toleranz und gegenseitiger Respekt in unserer Gesell-schaft keineswegs ein Selbstläufer oder eine Selbstverständlichkeit sind. Egal ob in der Stadt oder auf dem Land: Rassis-mus, Gewalt und Intoleranz haben kei-nen Platz in unserer Gesellschaft! Der Bayerische Bauernverband setzt sich deshalb gemeinsam mit dem Bündnis und den Landjugendverbänden ein für Toleranz im ländlichen Raum – und zwar in allen Ecken Bayerns.“

Auch Martin Baumgärtner, Vorsitzen-der der Bayerischen Jungbauernschaft sowie Vorsitzender der Arbeitsgemein-schaft der Landjugend im Bayerischen Bauernverband, stellte sich voll hinter die Aktion: „In vielen Dörfern und Ge-meinden wird die viel thematisierte In-tegration schon längst gelebt: Wir feiern gemeinsam Feste, planen und veranstal-ten zusammen Aktionen. Unser Land ist tolerant! Den Maibaum stellen wir des-halb gemeinsam auf.“ Er bat die länd-liche Jugend Bayerns: „Beteiligt daran die bei Euch inzwischen heimisch ge-wordenen Menschen anderer Kulturen und andere Gruppen, die Ihr bisher noch

nicht angesprochen habt und die Lust auf eine gemeinsame Aktion mit Euch haben. Damit wollen wir bayernweit und flächendeckend ein Zeichen setzen.“Als zweites Projekt stellte das Bündnis eine Zusammenarbeit unter der Über-schrift „Aktiv gegen Vorurteile“ vor. Ge-meinsam mit dem JFF - Jugend Film Fernsehen e.V., Institut für Medienpäda-gogik und dem Medienzentrum Parabol e.V. in Nürnberg erstellen Jugendliche Video- und Audioclips, die sich mit gän-gigen Vorurteilen auseinandersetzen. Diese Clips werden über die sozialen Medien wie YouTube oder Facebook-Seiten sowie Homepages der Mitglieder des Bündnisses für Toleranz wochen-weise einer interessierten Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Das umfang-reiche Projekt wird finanziert mit Mitteln des Bundesprogramms „Demokratie leben!“, durch das Bayerische Staats-ministerium, sowie durch die Stiftung Wertebündnis und durch Eigenmittel des Bündnisses für Toleranz.Schließlich wurden bei der Sitzung auch vier neue Mitglieder im Bündnis für To-leranz aufgenommen: Mit Blick auf das Jahresschwerpunktthema „Toleranz in ländlichen Räumen“ freute sich Lan-desbischof Heinrich Bedford-Strohm besonders, über den Beitritt desr Ver-bandes der Bildungszentren Ländlicher Raum in Bayern, e.V. und des Landes-FeuerwehrVerbandes Bayern e.V.. Neue Mitglieder wurden außerdem die Rum-melsberger Diakonie e.V. sowie der Ver-band kirchlicher Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Bayern e.V..

►► Bayerisches Bündnis für Toleranz widmet sich der „Toleranz in ländlichen Räumen“

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13ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Auch in 2016 trafen sich die Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend mit dem Präsidenten des Bayerischen Bauernverbandes zum jährlichen Aus-tausch. Diese mittlerweile feste Tradition wird von beiden Seiten gerne genutzt, um verschiedene Themen zu diskutieren, Unterstützung zu erbitten und Dank aus-zusprechen. Im letzten Jahr ging es hier vorrangig um Themen der Tierhaltung, die vor allem durch den Einsatz neuer Medien zur Zielscheibe für gesamtge-sellschaftliche Diskussionen werden. Diskutiert wurden außerdem die aktuelle Situation in der Milchwirtschaft und die finanzielle Unterstützung und Förderung der Jugendverbandsarbeit. Außerdem dankte Präsident Heidl der ArGe noch einmal ausdrücklich für den Impuls, als BBV dem Bayerischen Bündnis für To-leranz, Demokratie und Menschenwür-

Jahresgespräch der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend mit Präsident Walter Heidl

de beizutreten. Die Plenumssitzung des Bündnisses, die zuletzt im Haus der

bayerischen Landwirtschaft Herrsching stattfand, zeigte einmal mehr, wie wich-tig die Zusammenarbeit mit anderen Or-ganisationen ist und dass für den BBV auch das Engagement im sozialen Be-reich neben der Arbeit für den eigenen Berufsstand sehr wichtig ist.

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14 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Grundkurs Grainau

„Nicht ohne mein Team“, so lautete das Motto des Grainauer Grundkurses 2017. Schnell hatten sich die 11 Frauen und 18 Männer mit verschiedensten Ausbil-dungsrichtungen rund um die Landwirt-schaft als Team zusammengefunden. Höhepunkte des Grainauer Grundkurses waren die Studienfahrten nach Berlin mit Besuch der Grünen Woche, der 3-tägige Aufenthalt bei französischen Familien auf landwirtschaftlichen Betrieben sowie der Besuch von Brüssel und Paris. Interessante Einblicke konnten die Grundkursler bei Betriebsbesichti-gungen gewinnen, wie beispielsweise auf einem großen landwirtschaftlichen Betrieb in Sachsen mit Getreidehandel oder auf einem Biobauernhof. „Der Grundkurs ist für mich ein wichtiger Schritt auf dem Weg zum Betriebsleiter“, so das Resümee des Grundkursteilneh-mers Daniel. Dazu hat besonders die Themenvielfalt des Grundkurses beige-tragen, angefangen vom Kommunika-tions- und Verhandlungstraining über Stilberatung, bis hin zu aktuellen politi-

schen Themen, wie die Sicherheitspoli-tik. Regelmäßgie Bewegung drinnen wie draußen sorgten dafür, dass die Teil-nehmer auch körperlich gefordert waren. So konnten die Teilnehmer z.B. regelmäßig in der Zugspitzregion Ski- oder Snowboardfahren. Ein intensives Naturerlebnis war der Aufenthalt auf einer verschneiten Berghütte, zu der die Teilnehmer mit Schneeschuhen oder Skiern aufgestiegen sind. In einem Theaterprojekt wurde ein Kurz-film über die Gründung der Jungbauern-schule gedreht, der auf der Homepage des Seminarhauses zu sehen ist. „Im Grundkurs sind tolle Kontakte und ein Netzwerk für das Leben entstanden“, das war für Teilnehmerin Leonie das Be-eindurckendste nach 10 Wochen inten-siver Grundkurszeit.

Der Kurzfilm sowie Infos und Anmeldung zum Grainauer Grundkurs 2018 sind auf www.seminarhaus-grainau.de zu finden.

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15ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Grundkurs Herrsching

Das Haus der bayerischen Landwirt-schaft Herrsching wurde vom 5. Januar bis 16. März für 49 junge Menschen wie-der „Heimat auf Zeit“. Unter dem Motto des 123. Herrschinger Grundkurses 2017 „Gemeinsam erleben – Zukunft bewegen“ konnten 19 Teilnehmerinnen und 30 Teilnehmer ihr agrarpolitisches Wissen erweitern, Netzwerke flechten, fremde Städte erkunden, Anregungen für die Zukunft gewinnen, interessante Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wis-senschaft, Sport und Politik kennenler-nen und ihre rhetorischen und kommu-nikativen Fähigkeiten verbessern. „Hier im Grundkurs haben wir die Möglichkeit, zu lernen, wie man die Zukunft bewegt“, fasste es Katharina Braumiller, Kurs-sprecherin aus Oberbayern, zusammen. „Persönlich wachsen wir über uns hi-naus und lernen tolle Menschen kennen. Nutzt die Chance!“, empfahl sie ihren jungen Berufskollegen.Neben Studienreisen nach Berlin und in die Europa-Hauptstadt Brüssel stand für die Teilnehmer in diesem Jahr auch eine mehrtägige Reise in die Nachbarländer Österreich und die Slowakei auf dem Programm. Neben landwirtschaftlichen Betrieben waren die Städte Linz, Wien und Bratislava Ziel der Exkursionen. Kurssprecher Wolfgang Dotzler bringt es auf den Punkt: „Der Grundkurs ist und bleibt für mich eine unvergessliche Zeit. Er ist wie ein Neustart in ein anderes Leben, mit neuen Freundschaften, die weit über die Grenzen Bayerns, ja sogar Deutschlands, hinausgehen. Ich nehme nicht nur viel für mich persönlich mit, sondern auch viel Wissen und den Blick über den Tellerrand.“

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16 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Voller Tatendrang voraus – im Rahmen der Herrschinger Jungunternehmerta-gung 2017 wurde die Zukunft unter die Lupe genommen: Wo liegen Chancen, Herausforderungen, welche Nischen sind interessant, von wem kann man ler-nen? Mehr als 75 junge Menschen wa-ren dabei und diskutierten mit.

Das Thema der diesjährigen Tagung „Mein Betrieb, meine Zukunft und ich – innovative Wege sehen und gehen!“ hatte Zugkraft. So viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer wie seit langem nicht mehr waren nach Herrsching gekom-men. Sie alle suchten nach Anregungen, wie sie sich für Zukunft am besten auf-stellen – wie sie ihren Weg finden. Als Referenten waren Unternehmer eingela-den, die ihrem Ziel schon näher gekom-

men sind oder intensiv daran arbeiten. „Wir wollen, dass ihr von diesen Ge-schichten etwas mitnehmt. Es geht da-rum, Impulse für die eigene betriebliche Ausrichtung mitzubekommen“, sagte BBV-Redakteurin Stefanie Härtel, die die Tagung moderiert hat.

Das Impulsreferat hielt Stefanie Strebel. Sie stammt aus einem landwirtschaft-lichen Betrieb in Mittelfranken, wohnt aber heute außerhalb Bayerns. Die 37-Jährige hat Agrarwissenschaften in Weihenstephan und in Dublin studiert, bei der BayWa im Getreide- und Öl-saatenhandel gearbeitet, nebenbei noch Wirtschaftsingenieurwesen studiert und schließlich – die große Entscheidung – gemeinsam mit einem Partner die Firma KS Agrar gegründet. In ihrem Buch „Landwirtschaft in aller Welt“ porträtiert sie 24 der bedeutendsten Agrarländer der Erde und geht dabei auf die wirt-schaftlichen, politischen, klimatischen und geographischen Verhältnisse ein. Aus diesem Wissen über die internati-onale Landwirtschaft hat sie Chancen und Herausforderungen für die deutsche Landwirtschaft abgeleitet.

Nachmachen erlaubt ...Der Nachmittag stand unter dem Motto „Nachmachen erlaubt“! Vier Praktiker stellten ihre Erfolgsgeschichten vor. Dabei blieb viel Zeit für den Austausch mit den Referenten.

Herrschinger Jungunternehmertagung 2017

Einfach tun! Viel Lob und viele Erkenntnisse bei der Herrschinger Jungunternehmertagung

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17ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Herrschinger Jungunternehmertagung 2017

Los ging´s mit Klaus Krinner aus Straßkirchen (Niederbayern). Er hatte nach einigen Jahren im Ausland den Hof der Eltern übernommen, seine heimliche Leidenschaft aber war die Tüftelei. Und so kam, was kommen musste – er gab die Landwirtschaft auf, um sich ganz seiner Neigung hinzugeben. Und er hatte Erfolg! Klaus Krinner hat etwas erfunden, das inzwischen in fast jedem deutschen Haushalt zu finden ist: einen Christbaumständer mit Einseil-Technik. Man tritt dabei auf ein Pedal, um den Baum festzuzurren. Es folgten viele weitere Weihnachtsinnovationen und Erfindungen für die Baubranche. Krinner begeisterte die jungen Leute vor allem mit seiner Authentizität.

Auch wenn sie sich selbst als Exotin un-ter den Referenten bezeichnete, sorgte Annerose Ettenhuber für großes Stau-nen. Nach ihrer Einheirat auf den Hof hat die junge Frau aus Bruckmühl im Landkreis Rosenheim den ersten staat-lich geförderten Bauernhof-Kindergarten gegründet. Sie hat einen Weg gefunden, wie sie ihre berufliche Herkunft als ge-lernte Erzieherin mit dem Beruf ihres Mannes verbinden kann. Das Konzept geht auf: Die Nachfrage von Eltern ist riesengroß. Es gibt 20 Plätze für Kin-

der im Alter von 3 und 6 Jahren – ihr eigenes Kind ist auch dabei. Wie ein gewöhnlicher Tag im ihrem Kindergarten „Lindenbaum“ abläuft, das beschrieb sie anschaulich mit vielen Bildern.

Dass die Energie am Straßenrand liegt, hat Markus Wagner aus Neufahrn in Niederbayern deutlich gemacht. Er be-wirtschaftet mit seiner Frau und den Eltern einen rund 100 ha großen Betrieb mit Bullenmast. Seit 2011 betreibt die Familie eine Biogasanlage mit einem Fernwärmenetz, die mit einem ganz be-sonderen Rohstoff „gefüttert“ wird: mit Straßenbegleitgrün. Wagner hat einen Weg gefunden, das Grün vom Weges-rand einzusammeln und zu verwerten. Das Einbringen in die Biogasanlage ist et-was aufwändiger, aber problemlos mög-lich. Am Ende gibt es „grünen“ Strom und Wärme aus Straßenbegleitgrün. Seinen Weg vom kleinen, gerade ge-starteten Hofladen zum erfolgreichen Direktvermarkter mit Filiale in München, Standplätzen auf Wochenmärkten und mit einem Cateringunternehmen stell-te Stephan Dellinger aus Unering im Landkreis Starnberg vor. Seine Devise für den Erfolg: „Dem Kunden zuhören“. In der Folge ließ er „die Sau raus“ – im buchstäblichen Sinne: Dellinger hat

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18 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Herrschinger Jungunternehmertagung 2017

einen Freilaufstall für seine Schweine geschaffen. Die Freilandhaltung seines Tierbestandes von über 1.000 Tieren, darunter auch Enten, Gänse und Puten, ist ihm ein wichtiges Anliegen.

Einfach tun ...Nach den Referaten der Praktiker zogen die jungen Leute Bilanz. Was war top, was war ein Flop? Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bescheinigten den Ex-perten durchweg Bestnoten und kon-statierten für sich vor allem eines: Wer etwas erreichen und weiterkommen will, solle es einfach tun!

Am Samstagvormittag ging es dann ums Geld. Wer eine Idee auf die Straße bringen will, braucht Geld – doch nicht immer ist das notwendige Eigenkapital vorhanden. Dann heißt es, Geldgeber ausfindig zu machen. Das müssen nicht immer die Banken sein. Die Idee, alter-native Geldgeber zu finden, ist nicht neu. Neu aber ist, Geld über das Internet ein-zusammeln – das Ganze ist heute unter dem Begriff „Crowdfunding“ bekannt.

Doch wie funktioniert das genau? Und vor allem: Funktioniert es in der Land-wirtschaft, Geld für ein Vorhaben übers Internet einzusammeln? Darüber hat Alka Celic aufgeklärt, freiberufliche Crowdfunding-Beraterin in München. Sie hat viele Beispiele für gelungenes Crowdfunding vorgestellt und dabei die Neugier der jungen Leute geweckt. Der thematisch letzte Punkt der Tagung widmete sich der Digitalisierung. Ein-geladen war Julian Schröter, Entwickler einer Software für das so genannte Di-gital Farming bei Farm Facts. Wird ein Fahrer irgendwann überflüssig? Was geht heute schon, was ist sogar für die Mitarbeiter von Farm Facts noch Zukunftsmusik? Schröter gab einen Einblick in die neue Welt der Landwirt-schaft auf Knopfdruck. Für die jungen Leute spielt dabei vor allem die Daten-sicherheit eine Rolle. Den Abschluss der Jungunternehmertagung bildete die Exkursion zum Betrieb von Sepp Krätz in Eresried, wo hochwertige Wagyue-Rinder gezüchtet werden.

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19ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

24 junge Menschen aus ganz Deutsch-land trafen sich neun Wochen lang vom 3. Januar bis 5. März 2017 in Bonn. Gemeinsames Ziel: Einsichten und Ver-ständnis in die Agrarpolitik gewinnen. An die eigenen Grenzen gehen – körperlich wie psychisch und an diesen Gren-zen über sich selber h inauswachsen. Das war der 42. TOP Kurs der An-dreas Hermes Akade-mie (AHA). „Der Kurs ist nur mit Worten nicht zu beschreiben – man muss dabei ge-wesen sein“, meint die Niederbayerin Barbara Berger (27), Deggendorf. Die Themen sind anspruchsvoll und viel-seitig und wurden in intensiven Semi-naren mit ausgezeichneten Referenten behandelt. Öffentlichkeitsarbeit, Füh-rungsqualitäten, Konfliktmanagement, Moderation, Kommunikation und die

42. TOP-Kurs der Andreas-Hermes-Akademie (AHA)

Grenzen überwinden – Neuland betreten

eigene Wahrnehmung gaben nur ein Bruchteil der komplexen Themen wieder „Unter dem Motto: ‚Abenteuer Agrar – gemeinsam bewegen‘, diskutieren und lernen wir mit- und vor allem von-

einander“, sagt Alexander Würtenberger (20),

Kreis Lindau am Bodensee. Gespräche mit Ver-tretern aus der Po-

litik, den Verbänden, mit Visionären und land-

wirtschaftlichen Organisati-onen vermittelten einen exklusiven

Einblick in komplexe Agrarwelten. GewohnteStrukturenverlassenWährend der Studienreisen nach Berlin, Brüssel, Rom bis nach Marokko lernten die Teilnehmer, sich zu vernetzen und die Landwirtschaft in einem Schwellen-land zu verstehen. Dies sind Anreize für späteres Engagement neben dem Beruf.

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20 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Erstmals in ihrer Geschichte tagten die Landesversammlung und der Landes-ausschuss der beiden konfessionellen Landjugendverbände in Bayern gemein-sam vom 17. bis 19. Februar 2017 an einem Ort. Im Evangelischen Bildungs- und Tagungszentrum Pappenheim ar-beiteten die ELJ-Landesversammlung und der KLJB-Landesausschuss neben den jeweiligen getrennten Tagesord-nungspunkten in sechs gemeinsamen Workshops zu Themen des ländlichen Raumes und beschlossen einen Aufruf für die Aktion „Maibaum für Toleranz 2017“.

Für beide Verbände standen das per-sönliche Kennenlernen der Delegierten und das Thema „Ökumene 2017: Leben auf dem Land“ im Vordergrund der Ta-gung. Die Grundlage für die inhaltliche Auseinandersetzung bildeten die „Nie-deralteicher Thesen“, die im April 2016 in Niederalteich (Diözese Passau) bei der Ersten Ökumenischen Landkonferenz bereits unter Beteiligung von KLJB und ELJ verabschiedet wurden.

Aus der Perspektive der Jugend sollen diese programmatischen Thesen weiterent-wickelt werden, dementsprechend gab es Arbeitsgruppen zu folgenden Themen:

■ Wir packen´s an! Junge Beteiligung ■ Integration weitergedacht ■ Landjugendgruppen als sozialkapitalbildende Orte oder:

„Wir machen mehr aus unseren Dörfern“ ■ Generation Landjugend 2.0 ■ Neues Wohnen auf dem Land ■ Landjugend und Landwirtschaft

Ökumenische Landkonferenz

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21ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Im Tagungsteil der beiden satzungsgemäßen Gremien KLJB-Landesausschuss und ELJ-Landesversammlung wurde ein gemeinsamer Antrag „Aufruf zur Aktion Maibaum für Toleranz 2017“ eingebracht. Die Aktion wird getragen durch das „Bayerische Bündnis für Toleranz“, in dem neben den beiden großen christlichen Kirchen z. B. der Bayerische Bauernverband und der Bayerische Jugendring Mitglied sind. Die Aktion rund um den 1. Mai 2017 wird, wie es im Antrag hieß, „in vorbild-licher Weise anregen, was wir in Zeiten des erstarkenden Rechtsextremismus drin-gend brauchen: Persönliche Begegnungen und immer weiter entwickelte Traditionen – für mehr Toleranz und Integration statt Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit.“

Aufruf zur Aktion „Maibaum für Toleranz 2017“ gestartet

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22 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Das Bayerische Bündnis für Toleranz lud seine Mitgliedsverbände und alle Inte-ressierten zur Beteiligung an der Aktion „Maibaum für Toleranz 2017“ ein.In unseren Dörfern und Gemeinden wird ein tolerantes Miteinander längst gelebt: wir feiern gemeinsam Feste, planen und veranstalten zusammen Aktionen.

Dazu gehört auch das alljährliche Aufstellen des Maibaums. Das fand dieses Jahr unter dem Motto „Maibaum für Toleranz“ statt: Gesucht wurden die schönsten oder originellsten Maibäume, die die Toleranz und Vielfalt eines Ortes zum Ausdruck brachten!

In einem Wettbewerb wurden beispielhafte Dörfer mit Geldpreisen prämiert. Die Jury berücksichtigte vor allem, wie gut die Ziele der Aktion „Maibaum für Toleranz“ lokal umgesetzt wurden, und die gemeinsame Kreativität.

Maibaum für Toleranz

Aktion „Maibaum für Toleranz“: Unser Land ist tolerant – Den Maibaum 2017 stellen wir gemeinsam auf!

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23ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Maibaum für Toleranz

Maibäume für Toleranz sind für uns: ■ Bäume der Vielfalt – Sie drücken aus, dass unsere Dorfgemeinschaften

immer schon sehr vielfältig waren, bunt und verschieden. Heute ist es wichtiger denn je, diese Vielfalt als Wert zu erkennen und zu fördern. Mai- bäume der Toleranz sind dabei immer mit Festen der Begegnung verbunden.

■ Bäume mit Botschaft – Sie drücken aus, dass der Wert der Toleranz ein zen-traler Wert für unsere Dörfer und für unsere Demokratie ist! Gemeinsam treten wir allen selbstbewusst entgegen, die mit rechtsextremistischen, rassistischen, antisemitischen oder antiislamischen Ideen unser Zusammenleben und unsere Demokratie gefährden!

■ Bäume der Schönheit – Sie drücken aus, dass die alte Idee des Maibaums als Symbol für dörfliche Gemeinschaft und Eigenständigkeit zeigt, wie schön unsere Heimat ist. Zur Schönheit gehört die Vielfalt in der Natur. So schön die Heimat durch die Vielfalt der Pflanzen und Tiere wird, so schön wird sie auch durch Vielfalt statt Einfalt bei den Menschen.

■ Bäume der Nachhaltigkeit – Heute drücken Maibäume auch aus, dass dörfliche Gemeinschaften nur im Bewusstsein einer weltweiten Verantwortung erhalten bleiben können. Der Gedanke der ökonomischen, ökologischen und sozialen Nachhaltigkeit gehört zur Idee der „Maibäume der Toleranz“ dazu.

Die Bilder zeigen eine Auswahl an Aktionen, mehr unter www.maibaumfuertoleranz.de

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24 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Am 21. Februar 2017 fand im Haus der bayerischen Landwirtschaft Herrsching traditionsgemäß, wie jedes Frühjahr, das Landjugendforum statt. Auch die-ses Mal arbeiteten die rund 100 moti-vierten Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus den beiden Grundkursen Herrsching und Grainau, einer Delegation aus Tries-dorf und Mitgliedern der verschiedenen Landjugendverbände einen Tag lang zu einem aktuellen Thema. 2017 lautete der Titel der Veranstal-tung „Heimat ist kein Ort, sondern ...“. In bewegten Zeiten, wie wir sie in den letzten Jahren in Deutschland, Euro-pa und der ganzen Welt erleben, ist es umso wichtiger, seinen ganz per-sönlichen Rückzugsort zu haben, der von vielen als Heimat bezeichnet wird. Muss es sich dabei immer um einen konkreten Ort handeln, den man bei-

Landjugendforum 2017

spielsweise von Geburt an kennt? Unter Anleitung von erfahrenen Referentinnen und Referenten beschäftigten sich die Arbeitsgruppen mit verschiedenen Teil- aspekten des Heimatbegriffs.

Der Vormittag des Tages stand zunächst ganz im Zeichen des Zueinanderfindens der Gruppe. Dazu gehörten unter ande-rem eine „Body Percussion“-Einheit und die Aufteilung der Teilnehmer im Raum nach unterschiedlichen Gesichtspunk-ten wie z. B. Bezug zur Landwirtschaft, Berührungspunkte mit der Landjugend. Außerdem stellten die drei Landjugend-verbände ihre Arbeit vor. Mit vielen eindrucksvollen Bildern von tollen Aktionen und Projekten präsentierten sie dabei auf lebendige Weise ein Stück ihrer Heimat.

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25ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Landjugendforum 2017

Nach dem Mittagessen berichtete zu-nächst jeder in Kleingruppen von seinen persönlichen Erfahrungen. Dann wurde das Ziel des Nachmittags angepackt: Das Drehen eines kurzen Videos, in dem die Teilnehmerinnen und Teilnehmer den Titel der Veranstaltung mit den Ergeb-nissen oder Erkenntnissen ihrer Arbeits-gruppen vervollständigen sollten. Der Videodreh setzte viel Kreativität frei und bereitete allen großen Spaß. Für viel Applaus sorgte die anschlie-ßende Vorführung der Kurzfilme im ge-meinsamen Plenum, die gleichzeitig

einen Eindruck davon ermöglichte, was in den jeweils anderen Arbeitsgruppen zuvor diskutiert worden war.Zum Ausklang des Tages wanderte die ganze Gruppe noch gemeinsam nach Andechs.

Aus Sicht der ArGe ist das Landjugend-forum jedes Jahr wieder eine wichtige Veranstaltung, um den Kontakt von jungen Leuten verschiedener Berufs-gruppen und regionaler Herkunft zu fördern und ihnen die Landjugendarbeit näherzubringen.

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26 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Es war ein starker Auftritt für die bayerischen Spitzenkräfte in den Aus-bildungsberufen Hauswirtschaft, Land-wirtschaft, Forstwirtschaft und Weinbau beim Finale des diesjährigen Berufs-wettbewerbs. Der Jubel kannte keine Grenzen, als die Ergebnisse beim Bun-desentscheid am 15. Juni in Güstrow, Mecklenburg-Vorpommern, bekanntge-geben wurden.

Freude pur gab es bei Axel Roth und Felix Wachsmann aus Oberfranken. Sie waren als Team in der Leistungsgrup-pe II angetreten und wurden mit hoher Punktzahl großartige Sieger. Überrascht von seinem ersten Platz in der Land-wirtschaft I war Michael Schuhmann

aus Unterfranken: „Die Vorbereitung war optimal, alles hat geklappt. Besonders in der Praxis ist alles super gelaufen, die vorhergehenden Entscheide waren eine gute Übung und haben mir Sicher-heit gegeben. Natürlich braucht es auch Glück. Es war eine schöne Woche für das ganze Team Bayern.“ Den guten Zusammenhalt unter den bayerischen Teilnehmerinnen und Teil-nehmern lobt auch Jonas Weigand aus Unterfranken, der in der Sparte Forst-wirtschaft den zweiten Platz errungen hatte: „Die Stimmung war toll und wir wollen auch später in Kontakt bleiben. Mit dieser guten Platzierung habe ich gar nicht gerechnet, aber ich habe in allen Bereichen meine Punkte gemacht,

2017

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27ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Berufswettbewerb der Deutschen Landjugend (BWB) 2017

es war kein Ausreißer dabei. Und da ich erst im ersten Ausbildungsjahr bin, werde auch nochmal beim Berufswett-bewerb mitmachen. Diese Erfahrungen muss man einfach mitnehmen.“

Auch für Regina Lindlmeier aus Ober-bayern, die sich als Zweite in der Haus-wirtschaft über ihre gute Leistung freut, waren die neuen Eindrücke wichtig: „Der Austausch mit den jungen Berufskolle-gen aus ganz Deutschland und die vielen Kontakte waren ein besonderes Erleb-nis. Der Wettbewerb war anspruchsvoll und das Niveau hoch. Trotzdem hatten wir viel Spaß miteinander.“

Mit zwei Teilnehmern sind die Bayern auch in der Sparte Weinbau I an den Start gegangen. Dabei waren Julian Gierer aus Schwaben mit einem fünften Platz und der Hamburger Daniel Eilers, der seine Ausbildung in Bayern absol-viert, mit einem sechsten Platz erfolg-reich. „Ich denke, Daniel und ich haben

den bayerischen Weinbau gut vertreten. Es war eine schöne Zeit mit interes-santen Leuten und vielen neuen Kontak-ten“, sagt Julian Gierer rückblickend.

Mit dem Bundesentscheid ist der 33. Berufswettbewerb der Deutschen Land-jugend 2017 unter dem Motto „Grüne Berufe sind voller Leben – Wachstum, Stärke, Leidenschaft“ zu Ende gegan-gen. Durchgeführt wird der Wettbewerb im Zweijahresturnus vom Bund der Deutschen Landjugend, vom Deutschen Bauernverband mit seinen Landesbau-ernverbänden, vom Deutschen Land-Frauenverband e. V. und der Schorlemer Stiftung. Er steht unter der Schirmherr-schaft des Bundesministeriums für Er-nährung und Landwirtschaft. In Bayern wird der Berufswettbewerb vom Berufs-bildungswerk des Bayerischen Bauern-verbandes durchgeführt, unterstützt von den drei Landjugendverbänden BJB, ELJ und KLJB sowie der bayerischen Landwirtschaftsverwaltung.

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28 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Am 17. Mai 2017 veranstaltete die ArGe mit großer Unterstützung der ELJ und des EBZ Pappenheim das erste offizielle Vorständetreffen aller drei Landjugend-verbände in Pappenheim. Bei einem gemütlichen Grillabend sollten vor allem diejenigen Mitglieder der Landesvor-stände miteinander ins Gespräch kom-men, die nicht über die ArGe in regel-

Vorständetreffen

mäßigem Kontakt und Austausch ste-hen. Alle waren sich nach der Veran-staltung einig, dass sich der Weg nach Pappenheim gelohnt hat. Ein solches Treffen soll in Zukunft mit Sicherheit wie-der stattfinden, vor allem, wenn nach den Neuwahlen in den Verbänden auch viele neue Gesichter in den Vorständen zu finden sind.

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29ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Am 28. und 29. Juni 2017 fand der Deut-sche Bauerntag mit rund 600 Landwirten aus allen Teilen Deutschlands in Berlin statt. Aus Bayern waren insgesamt 70 Delegierte der bayerischen Land- und Forstwirtschaft dabei, darunter sechs Vertreterinnen und Vertreter der Land- jugendverbände.Angesichts der Bundestagswahlen am 24. September 2017 stand die Rede von Bundeskanzlerin Angela Merkel im Mittelpunkt des Bauerntages. Bauern-präsident Walter Heidl hob die Position des bäuerlichen Berufsstandes hervor: „Bäuerliche Familienbetriebe richten ihr Wirtschaften auf Generationen aus und handeln verantwortungsvoll gegenüber der Schöpfung. Unter dem Motto ‚Ge-meinsam Zukunft gestalten‘ haben wir gegenüber der Kanzlerin deutlich ge-macht, dass Familienbetriebe für ihre Ar-beit eine ökonomisch tragfähige Basis, mehr Eigenverantwortung und umsetz-bare Rahmenbedingungen brauchen.“ Verbraucher, Politik und Landwirte müssten an einem Strang ziehen, um die anstehenden Herausforderungen zu meistern. „Die Last der Verände-rung einem einzigen Berufsstand auf-zubürden, ist nicht in Ordnung“, sagte Merkel. „Was wir brauchen, ist ein breiter Dialog darüber, wie die Landwirtschaft von morgen aussehen soll. Wir können nicht auf der einen Seite sagen: Wir wol-len regionale Lebensmittel. Und auf der anderen Seite wird die Arbeit, dort wo die Produkte regional erzeugt werden,

Deutscher Bauerntag 2017

mit Bundeskanzlerin Angela Merkel unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten!“

mit großen Fragezeichen versehen. So kann man nicht miteinander umgehen.“ Neben der Bundeskanzlerin kamen auch Vertreter der verschiedenen Parteien bei einer Podiumsdiskussion zu Wort. Hier hatten Sie die Möglichkeit, ihre Positi-onen in Bezug auf landwirtschaftliche Interessen und Belange darzustellen. Gleichzeitig konnten die Delegierten ihre Fragen stellen. Günther Oettinger, EU-Kommissar für Haushalt und Personal, hielt eine flammende Rede auf den Wert und die Bedeutung der EU. Gerade in Zeiten weltweiter Konflikte und Krisen sowie Machthabern, die ganz eigene Ziele verfolgen, sei es umso wichtiger, sich auf das Gemeinsame zu besinnen, was uns stärker mache.Geehrt wurden im Weiteren der Ausbil-dungsbetrieb des Jahres 2017 und die Bundessieger des Berufswettbewerbs der Deutschen Landjugend 2017.Neben den inhaltlichen Programm- punkten fand sich am Abend im Rahmen von „Bauern treffen Bauern“ noch genü-gend Zeit für Begegnung und Austausch mit Berufs- und Interessenkollegen aus ganz Deutschland.

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30 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Neben der ArGe auf Landesebene wird auch in den Bezirken intensiv zusammengearbeitet. Die drei frän-kischen Bezirke gehen hier mit gutem Beispiel voran und treffen sich, je nach Bedarf, mindestens aber einmal im Jahr zum gemeinsamen Austausch mit dem BBV und untereinander. Neben projektbezogener Zusammenarbeit wie z. B der „Gott-sei-Dank-Brot-Aktion“ in Oberfranken, dem gemeinsamen Mes-seauftritt auf der Mainfranken-Messe in Unterfranken und der Präsentation der Verbände auf dem Johannitag in Triesdorf in Mittelfranken ist es genauso

ArGE Oberfranken, Mittelfranken und Unterfranken

wichtig, sich über die aktuellen Schwer-punkte der anderen Verbände zu in-formieren zu sein, um so eventuell auf vorhandenes Wissen zurückgreifen zu können oder sich bei Aktionen zusam-menschließen zu können.

Die ArGe-Termine sind fest in den Ter-minkalender der Bezirksvorstandschaf-ten eingeplant. Für die Zukunft ist zu hoffen, dass die anderen Bezirke ähn-lich feste Strukturen aufbauen und so die Inhalte und Positionen der ArGe auf Landesebene ihren Weg in die Unter- gliederungen finden.

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31ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Internes Jahresthema 2017 / 18 des BBV: „Nachwuchs fördern – Zukunft gestalten!“

Der Bayerische Bauernverband hat über alle Ebenen hinweg mehr als 2000 junge Ehrenamtliche unter 35 Jahren. Dieses Potenzial wird bisher kaum ge-nutzt. Auch junge Mitglieder erreicht der Bauernverband noch nicht im ge-wünschten Ausmaß, diese sind jedoch die aktiven Betriebsleiter und Ehrenamt-lichen von morgen, so dass ein guter Kontakt zu diesen Mitgliedern für den Verband unabdingbar ist.Um die Arbeit für diese wichtige Ziel-gruppe auf- und auszubauen, wurde auf Landesebene im Jungunternehmer-Team, das sich aus Mitarbeiterinnen der Bereiche Menschen im ländlichen Raum sowie Qualifizierung und Bildung zusammensetzt, ein Konzept entwickelt, das nun mit großer Unterstützung der jeweiligen Bezirksverantwortlichen um-gesetzt werden soll. Auftakt-Treffen zur

Analyse der aktuellen Angebote und vor allem auch der Nachfrage haben bereits stattgefunden, die konkrete Umset-zungsphase soll ab Herbst 2017 begin-nen. Neben der jährlichen Herrschinger Jungunternehmertagung sollen in Zu-kunft auch wieder Lehrfahrten mit inte-ressanten Inhalten angeboten werden. Auch die Möglichkeit, sich regional fort-zubilden soll weiter ausgebaut werden. Auch die ArGe bringt sich gerne in die-sen Prozess der Zielgruppenansprache ein, sind doch die ehemaligen Landju-gend-Aktiven das BBV-Ehrenamt von morgen.

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32 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Aktuelles aus den Verbänden

Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB)

Die 24-jährige Studentin Simone Grill aus Röttenbach (Landkreis Roth) wurde Ende Mai 2017 in Nittendorf bei Regens-burg mit 81 von 83 Stimmen zu einer der fünf ehrenamtlichen Landesvorsitzen-den der Katholischen Landjugendbewe-gung (KLJB) Bayern gewählt. Die 68. Landesversammlung mit rund 90 Delegierten und Gästen aus ganz Bayern beschloss im Haus Werdenfels

Simone Grill ist neue KLJB-Landesvorsitzende

„Wir haben was zu sagen! Demokratie braucht Jugendpolitik“

zwei jugendpolitische Positionen, die mehr Jugendbeteiligung und „Junges Wohnen auf dem Land“ fordern. Die-se Stellungnahmen passen zum neuen KLJB-Projekt „Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt.“, das bis 2019 in einer Studie erforschen will, was junge Men-schen heute auf dem Land hält, gehen oder zurückkehren lässt.

Die KLJB fordert in ihrem Grundsatz-beschluss eine eigenständige Jugend-politik auf allen politischen Ebenen, insbesondere eine Jugendbeteiligung in der Kommune. Das Wahlalter soll auf 14 Jahre gesenkt werden. Weitere For-derungen sind Standards für „jugend-freundliche Kommunen“ und mehr poli-tische Bildung.KLJB-Landesvorsitzende Regina Gansl-meier sagt: „Jugendbeteiligung soll nicht abhängen von der zufälligen Offenheit

der Bürgermeister oder Landrätinnen für das Thema. Sie soll in allen Kommu-nen zum Pflichtprogramm werden, um junge Menschen anzusprechen und in der Gemeinde zu halten. Die aktuellen Themenfelder Integration und Präventi-on von Rechtsextremismus sollten aus unserer Sicht jugendpolitisch besonders gefördert werden. Mit unserem detail-lierten Beschluss und unseren Bildungs-angeboten wollen wir dazu einen Beitrag leisten.“

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33ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB)

„Junges Wohnen auf dem Land“

Die KLJB fordert in ihrem zweiten Beschluss mehr Planungen, um junge Leute mit attraktiven Wohnungen auf dem Land zu halten oder zurückzugewinnen. KLJB-Landesvorsitzender Rupert Heindl sagt: „Nicht alle jungen Leute auf dem Land wollen gleich ein Eigenheim. Viele suchen vergeblich eine Mietwohnung und stellen fest, dass es diese nur in der Stadt gibt, ebenso wie geförderten Wohnungsbau. Hier wollen wir Anregungen geben, wie Kommunalpolitik, aber auch Landespolitik mehr für bezahlbare, jugendgerechte und flexible Wohnungen auf dem Land tun können. Auch hier gilt, dass die Politik zuerst einmal die Landjugend selbst fragen muss, was sie sich für die Zukunft wünscht.“ Am Samstagabend wurde Oliver Kurz aus Eging am See als ehrenamtlicher KLJB-Landesvorsitzender feierlich verabschiedet. Oliver Kurz muss nach drei Jahren aus beruflichen Gründen ausscheiden. Er war Diöze-sanvorsitzender der KJLB Passau und hatte u.a. das Projekt „Ausgewachsen. Wie viel ist genug?“ mitgeleitet. Auch war er für die neue Studie „Stadt. Land. Wo?“ und „Landtag live“ zuständig.

Neue KLJB-Studie „Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt.“

Die Beschlüsse der KJLB-Landesversammlung stehen vor dem Hintergrund einer gerade gestarteten Studie zur Landjugend mit dem Titel „Stadt. Land. Wo? Was die Jugend treibt.“. Die KLJB betreibt die Studie bis 2019 mit dem Forschungsinstitut „isr“ (Institut für Stadt- und Regionalmanagement, Prof. Dr. Joachim Vossen) und mit Unterstützung des Bayerischen Umweltministeriums. Hier geht es um die wis-senschaftliche Ermittlung von Faktoren, die junge Menschen auf dem Land heute halten, gehen oder zurückkehren lassen.

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34 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB)

Der AK LÖVE informierte sich rund um das Thema „Wasser“

Im Sommer 2016 beschlossen die Mitglieder des AK LÖVE (Arbeitskreis für Land-wirtschaft, Ökologie, Verbraucherschutz und Energie), das Thema „Wasser“ zu be-arbeiten. Dabei wollten die Landjugendlichen auch auskundschaften, wo denn das heimische Trinkwasser herkommt. Einen sehr guten Einblick bekam der Arbeits-kreis bei einer Besichtigung des Wasserwerks der Stadt Heideck. Es wurde schnell ersichtlich, welcher Aufwand betrieben werden muss, um Trinkwasser zu fördern, von unerwünschten Stoffen zu reinigen und schließlich über ein Rohrsystem an die einzelnen Haushalte zu leiten.

Außerdem möchte der AK LÖVE das Thema „Landwirtschaft“ wieder verstärkt in den Verband einbringen. Dazu wurden schon viele Ideen gesammelt, wie man dieses weite Themenfeld möglichst verständlich und praxisnah jungen Menschen näherbringen kann. Im Herbst 2017 wird es deshalb einen landwirtschaftlichen Studienteil beim Landesausschuss der KLJB geben.

Der AK LÖVE wird dabei in seiner Arbeit weiterhin „über den Tellerrand“ schauen und das Thema Landwirtschaft im globalen Zusammenhang sehen, wie wir im Grup-penbild schon vorbildlich gezeigt haben!

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35ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB)

Beim Projekt „Landtag live“ begleiteten vom 5. bis 10. März 2017 16 junge Er-wachsene der Kolpingjugend und der KLJB Bayern fast eine Woche lang 16 Landtagsabgeordnete aller Fraktionen bei ihrer Arbeit und bekamen so beson-ders intensive Einblicke in die Landes-politik. Sie wurden vom 1. Landtags- vizepräsident Reinhold Bocklet persön-lich begrüßt und nahmen mit „ihren“ 16 Landtagsabgeordneten an Aus-schuss- und Plenarsitzungen teil, be-gleiteten Termine in den jeweiligen Fach-themen und im Wahlkreis. Sie erlebten hautnah, wie Landespolitik in Bayern gemacht wird und wie der Alltag der Politik aussieht.KLJB-Diözesanvorsitzende Theresa Wenzl (25) sagt: „‚Landtag live‘ ist eine einmalige Möglichkeit, zu sehen, wie Po-litik praktisch funktioniert. Jetzt habe ich ein sehr interessantes Bild vom Landtag bekommen, auch weil ‚mein‘ Abgeord-neter Gerhard Hopp mich überall mit

„Landtag Live“ – Jugend trifft Politik im Bayerischen Landtag

hingenommen hat. Die Zeit hier hat mich sehr geprägt in meinem weiteren Enga-gement.“ Auf der anderen Seite lernten auch die Abgeordneten viel von den jungen Ehrenamtlichen der Kolpingju-gend und der KLJB: „Ihr habt mich auch beeindruckt mit dem großen Interesse der Jugendverbände. Manche Themen wie periphere Regionen sind welche, die ganz konkret bei uns einfließen. Vielen Dank für eure tollen Anregungen!“ , sagt-MdL Gerhard Hopp, jugendpolitischer Sprecher, CSU, Landkreis Cham.Die jungen Erwachsenen werden für ihr ehrenamtliches Engagement in je-dem Fall viele Anregungen und Kon-takte mitnehmen. Die 20-jährige KLJB- Diözesanvorsitzende von München und Freising Theresa Ehrmaier bilanziert: „Es war beeindruckend, wie viele Dinge man zwischendrin organisieren muss und wie viel zu tun ist. Mit Claudia Stamm werden wir weiter in Kontakt bleiben!“

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36 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB)

Laudato si‘ & Integration auf dem Land – KLJB stellt zwei neue Werkbriefe vor

Die KLJB Bayern stellte im Dezember 2016 zwei neue Werkbriefe vor zu den Themen „Laudato si‘“ und „Integration auf dem Land. Beide Broschüren bieten auf 160 Seiten über die kirchlichen Verbände hinaus auch einer interessierten Öffent-lichkeit Informationen, methodische Anregungen und persönliche Erfahrungen zu diesen sehr aktuellen Themen.

Der Werkbrief „Laudato si‘ – Schöpfungsspiritualität in der Praxis“ entstand in Kooperation mit den Umweltbeauftragten der bayerischen (Erz-) Diözesen und will Lust machen, sich auf diese Enzyklika als Dialogangebot einzulassen.

Der Werkbrief „Integration auf dem Land“ gibt es viele persönliche Erfahrungen, Adressen und Tipps für die Praxis vor Ort. Die KLJB will zeigen, dass Integration auf dem Land jetzt schon gut klappt, und dazu motivieren, selbst aktiv auf „zugereiste Fremde“ zuzugehen.

Bestellung für beide Werkbriefe online auf: www.landjugendshop.de für je 9 Euro

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37ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Katholische Landjugendbewegung Bayern (KLJB)

KLJB Bayern wählt Julia Mokry als neue Landjugendseelsorgerin

Neue Landjugendseelsorgerin der KLJB ist seit Februar 2017 die 37-jäh-rigePastoralreferentin und Theologin Julia Mokry, Neufahrn bei Freising. Der KLJB-Landesausschuss mit Delegier-ten aus ganz Bayern wählte sie in einer spannenden Wahl bei der Sitzung vom 4. bis 6. November 2016 in Schliersee-Neuhaus.

Abschluss für „Ausgewachsen. Wie viel ist genug?“

Beim KLJB-Landesausschuss im November 2016 wurde am Schliersee das lan-desweite KLJB-Projekt „Ausgewachsen – wie viel ist genug?“ abgeschlossen. Beim zweijährigen KLJB-Projekt ging es darum, wie unser Planet, unsere Gesellschaft und wir selbst mit dem Wachstum und seinen Folgen umgehen. Dabei konnte die Land-jugend mit dem Dreischritt Sehen-Urteilen-Handeln zusammen Alternativen aus-probieren und vermitteln, welche positiven Erlebnisse gemeinsame Veränderungen bewirken können.

Infos im Blog www.ausgewachsen.org

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38 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Am Samstag wurde es zum Thema Diversifizierung sehr viel praktischer: Junge Landwirte aus der Jungbau-ernschaft stellten ihre Betriebe und insbesondere Erwerbskombinationen auf ihren Höfen vor. Darunter der Be-trieb Brunner in Richt, ein „Hotel in der Eiche“ und da „Fröschbrunna“. Weitere Beispiele für kreative Landwirte, die ih-ren Betrieb durch den Aufbau zusätz-licher Betriebszweige auf mehrere Beine gestellt haben, fanden sich in der Rund-fahrt durch den Landkreis Garmisch-Partenkirchen. Am Sonntag war die Diskussionsrunde überschrieben mit „Innovation und Di-versifizierung! – statt Stagnation und Re-gulierungswut.“ Teilnehmer der Runde waren: Monika Deubzer, Ministerialrätin aus dem StMELF, Jakob Opperer, Präsi-dent Bayerische Landesanstalt für Land-wirtschaft, Werner Schwarz, Vizepräsi-dent Deutscher Bauernverband, sowie Gunnar Rohwäder, Manager, Landwirt-schaft Tönnies Holding GmbH & Co. KG.

Aktuelles aus den Verbänden

Bayerische Jungbauernschaft (BJB)

„Zukunft Landwirtschaft? Perspekti-venwagen!“Zu diesem Thema der traditionellen Grainauer Junglandwirtetagung 2016, konnten der Landesvorsitzende Martin Baumgärtner und der Arbeitskreis-Spre-cher für Agrarpolitik Thomas Stecken-biller so viele junge Landwirtinnen und Landwirte begrüßen, wie schon lange nicht mehr. Darüber hinaus freuten sich die jungen Leute über gleich zwei stell-vertretende Präsidenten des Deutschen Bauernverbandes mit Werner Schwarz aus Schleswig-Holstein und Walter Heidl aus Bayern. Bei entspannter Atmosphä-re im zum Kaminzimmer umfunktio-nierten Bierstüberl ging es in erster Linie um die Themen Düngung, die Ausbrin-gung von Düngemitteln, die Emissionen, die CC-Kontrollen und die Ungleich-behandlung zwischen Tierhaltern und viehlosen Betrieben bei Kontrollen. Es wurde viel über die Öffentlichkeitsarbeit der Landwirtschaft und deren Wirkung diskutiert.

Grainauer Junglandwirtetagung 2016

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Position der BJB zur Schweinehaltung

„Schweinefleisch von dahoam – nein danke?“Solche oder so ähnliche Schlüsse könnten die Schweine haltenden Betriebe ziehen, wenn sie die Meinungsmache hinsichtlich Schweinehaltung in Bayern und Deutsch-land verfolgen. Es ist von Massentierhaltung, Überproduktion, schlechter Haltung und Tierquälerei die Rede. Mehr Auflagen für die Haltung, mehr Platz für die Tiere, Reduktion der Tierzahlen und weniger Einsatz von Antibiotika sind gängige Forde-rungen. Wer denkt hier an den Landwirt, der mit der Nutzung der Tiere seine Familie ernähren möchte? Wer glaubt, dass sich mit diesen Fleischpreisen auch noch hö-here Auflagen umsetzen lassen? Die Bayerische Jungbauernschaft e.V. hat deshalb ein Positionspapier herausgege-ben, in dem sie sich stark macht für Schweinefleisch aus Bayern. Das Positionspa-pier ist auf der Homepage der BJB nachzulesen.

Übergabe der Erntekrone an Landwirtschaftsminister Helmut Brunner

Das hat inzwischen Tradition: Auch 2016 brachte die Bayerische Jungbauern-schaft zum alljährlichen agrarpolitischen Meinungsaustausch mit Landwirt-schaftsminister Helmut Brunner wieder eine prachtvolle Erntekrone mit. Diesmal waren es die Moosbacher Jungbäue-rinnen und -bauern (Landkreis Ansbach), die die Erntekrone in vielen Stunden Handarbeit gebunden hatten.

In der Gesprächsrunde waren sich Minister und Jungbauernschaft einig, dass die bäuerlichen Familienbetriebe im Freistaat nicht durch überzogene bürokratische Vorgaben überfordert werden dürfen. Planungssicherheit und betriebliche Entwick-lungsmöglichkeiten seien unverzichtbare Voraussetzungen für einen dauerhaft er-folgreichen Agrarstandort Bayern. Weitere Gesprächsthemen waren die Entwicklung des Ökolandbaus, der demografische Wandel im ländlichen Raum sowie die wach-senden gesellschaftlichen Anforderungen an eine moderne Tierhaltung.

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40 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

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Landesentscheid im Berufswettbewerb für junge Gärtnerinnen und Gärtner

Die Pflanze im Fokus!Im Juni 2017 fiel auf der Landesgartenschau in Pfaffenhofen die Entscheidung, wer Bayerns beste Nachwuchsgärtner sind und wer Bayern im September beim Bundesentscheid auf der Internationalen Gartenausstellung in Berlin vertreten darf. Ziel des fachspartenübergreifenden Wettbewerbs ist es, nicht nur das fachliche Können zu messen, sondern in interdisziplinären Dreierteams durch Teamfähigkeit, Kooperation und Wissenstransfer gemeinsam an die Spitze zu kommen.Wie schon bei den Regionalentscheiden galt es wieder zehn Aufgaben zu bewälti-gen, bei denen die Pflanze dieses Mal klar im Fokus stand. Bei „Fit ohne Pharma“ ging es um Heilpflanzen und ihre Verwendung, aber auch Staudenwissen, Rosen- und Gehölzkenntnisse sowie gärtnerische Allgemeinbildung im Hinblick auf Gar-ten- und Parkanlagen waren gefragt. Ihre Kreativität mussten die Teams im Bereich Produktpräsentation unter Beweis stellen.Zur feierlichen Abschlussveranstaltung und Siegerehrung am Samstagabend in der DEULA in Freising überbrachten die Vertreterinnen und Vertreter der befreundeten berufsständischen Verbände ihre Grüße. Sie beglückwünschten die glücklichen Gewinnerteams, wie auch alle anderen Teilnehmerinnen und Teilnehmer zu diesem gelungenen Wettkampftag, ihrem Engagement, der gewinnbringenden Teamarbeit und ihrer Leistung.

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Landjugendtheater zur IGW 2017 in Berlin – De Bello Bavario

Anreise, Check-In, BayWa-Abend, Frühstück, Lagebesprechung, Abfahrt ins City Cube: So lassen sich die ersten 24 Stunden in der Bundeshauptstadt zusammen-fassen. Mit vereinten Kräften bauten wir auf, checkten Kostüme und Technik, knab-berten schnell eine Wurst beim Theatercatering und traten das erste Mal voll ins Scheinwerferlicht. Zwar noch vor leeren Reihen … but … who cares? Zurück im Hotel, ein schnelles Abendessen, umziehen und dann ab zur Landjugendfete. Na-türlich alle im passenden Theatershirt, damit wir gut zu identifizieren sind. Vorbei am Türsteher ging es rein ins Getümmel, hier ein Schwätzchen, da ein kurzes Nicken und ab in die Heia. Dann war er da: der Tag der Tage ... Weltpremiere vor 2.000 Leu-ten. Früh waren wir im City Cube. Eifrig wurden Kostüme, Mikros, Schminke an- und aufgelegt. Und dann? Dann hieß es warten … warten … Lampenfieber bekämpfen … warten. „Endlich geht’s los“, freute sich jeder in der Runde, als das Licht ausging und die Spots auf unseren „Karl“ gerichtet wurden. Und schon war sie da: die sensa-tionelle Choreo zu David Hasselhoff, Verneigung, Schlussapplaus … aus die Maus! Alle fielen sich in die Arme, klatschten sich ab. Viele Glückwünsche auf der Bühne wurden entgegengenommen und alle waren zufrieden. Es wurde abgebaut, alles zusammen geräumt und auf der naheliegenden Messe erst mal zu Mittag gegessen.

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Vielfalt und Toleranz sind unsere Zukunft Die BJB sagt NEIN zu Rechtsextremismus und Rassismus

Nicht erst seit der Veröffentlichung der 2. Auflage der BDL-Studie zu Rechts-extremismus in ländlichen Räumen „Schweigen heißt Zustimmung“ setzt sich die Bayerische Jungbauernschaft e.V. (BJB) für dieses Thema ein und äu-ßert sich klar gegen jede Art von rech-ten Parolen und Gesinnung sowie für ein Miteinander aller Menschen, die in den ländlichen Räumen Bayerns leben. Die flächendeckende Verbandsarbeit für junge Menschen aus ländlichen Re-gionen Bayerns trägt einen wichtigen Teil gegen rechtsextreme Unterwande-rung bei und unterstützt die demokra-tische Bildung. In einer Zeit, in der sich immer mehr Menschen den einfachen Erklärungen rechtsextremistischer Strö-mungen anschließen, die versuchen, die Komplexität der Welt auf wenige Parolen zu reduzieren, sehen wir als Jugendver-band es als unsere Pflicht an, uns mit dem Thema auseinanderzusetzen. Ge-

rade in der alltäglichen Gremienarbeit ist es Ziel der BJB, dass die demokra-tische Kultur erlernt und praktiziert wird. Damit stellt sich die BJB Menschen und Gruppierungen entgegen, die durch rechtsradikale und pauschalisierende Äußerungen versuchen, demokratische Prozesse auszuhebeln und die Gesell-schaft in unserem Land zu spalten. Um Vielfalt zu erleben, pflegt die BJB seit vielen Jahrzehnten den internationalen Jugendaustausch mit ganz unterschied-lichen Ländern. Begegnungsfahrten und Austauschprogramme finden unter an-derem mit Russland, Tatarstan und Süd-afrika statt.„Rechtes Gedankengut oder menschen-verachtende Parolen haben in unserem Verband keinen Platz“, so die Landes-vorsitzende der BJB, Carolin Bezold.Die Stellungnahme der BJB kann man unter www.landjugend.bayern nach- lesen.

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43ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

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Über 20 Teilnehmerinnen und Teilneh-mer haben sich am bunten Seminarpro-gramm „Wahlkampf oder Wahlkrampf!?“ im April 2017 in Grainau beteiligt und durch ihr Interesse gezeigt, welchen hohen Stellenwert die außerschulische Jugendarbeit hat. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer wurden besonders bei der Gesprächsrunde mit Grainaus er-stem Bürgermeister Stephan Märkl am Sonntagvormittag darin bestärkt, sich als Führungskräfte des Verbandes an Diskussionen zu beteiligen und zielo-rientiert für die Zukunft der jungen Ge-neration auf dem Land einzusetzen. Im Anschluss präsentierten die Landju-gendlichen die in Kleingruppenarbeit

Jugend- und gesellschaftspolitisches Wochenende

entstandenen Foto- und Videoaufnah-men zu verschiedenen Landjugend- forderungen. Am Samstagvormittag war Professor Dr. phil. Günther Schmid zu Gast. Als Exper-te und als jahrelanger Verantwortlicher für Internationale Sicherheitspolitik und globale Fragen im Bundeskanzleramt konnte Professor Schmid in seinem um-fangreichen Vortrag zum Thema „Popu-listische Strömungen als politische und gesellschaftliche Herausforderung – Der Vormarsch autoritärer und rechtspopu-listischer Staaten und Parteien in Eu-ropa und darüber hinaus“ den jungen Erwachsenen beeindruckende Zusam-menhänge aufzeigen.

BesonderswichtigeForderungenderLandjugendwaren: ■ Belebung der Ortskerne ■ Einstehen für Europa ■ Breitband in allen ländlichen Regionen in Deutschland ■ Sicherung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ■ stärkere Unterstützung für bayerische Erzeugerorganisationen ■ klare Kennzeichnung von bayerischen Lebensmitteln

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Nachwahl im Arbeitskreis I der BJB

Schweren Herzens und aufgrund be-ruflicher Veränderungen traten Marti-na Edenhofer (2. von links) und Simon Weisheit (Mitte) von ihren Ämtern im AK I zurück. Beide lobten bei ihrer Ver-abschiedung die vielfältigen Frage-stellungen des AK I und forderten die BJB-Mitglieder auf, sich weiterhin in den Arbeitskreis Jugend- und Gesellschafts-politik einzubringen und ihre Meinung kundzutun. Für Martina Edenhofer über-nimmt Tina Stünzendörfer (2. von rechts) aus Moosbach in Mittelfranken die

Funktion der AK I-Sprecherin. Die 20-jährige Mittelfränkin ist seit April 2015 im Team und war besonders im letzten Jahr viel für den Arbeitskreis der BJB unterwegs. Sie hat u. a. auf Bundesebene schon an zahlreichen jugendpolitischen Arbeitskreiswo-chenenden teilgenommen. Im Moment plant sie für diesen Sommer einen Besuch im Bundestag für interessierte Funktionsträger der BJB.

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45ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Aktuelles aus den Verbänden

Evangelische Landjugend (ELJ)

Die Arbeit der ELJ entwickelt sich gut. 181 Ortsgruppen – zehn mehr als noch vor acht Jahren – zeigen, dass trotz des Strukturwandels viele Jugendliche Heimat im Dorf suchen und finden. Der Verband unterstützt dies in seinen Strukturen, aber auch mit speziellen Konzepten.

Das Jahr des Reformationsjubiläums beging die Evangelische Landjugend mit dem Jahresthema-Projekt „500 Jahre Begeisterung – läuft bei uns!“. Die „Orange Night“ war dabei als eines der größten Treffen der Evangelischen Land-jugend sicherlich einer der Höhepunkte.

Am letzten Juliwochenende strömten dazu hunderte junger Menschen nach Pappenheim. „Mit der Orange Night ma-chen wir die Nacht zum Tag“, versprach ELJ Landesvorsitzender Stefan Kittstei-ner, der das Landjugendtreffen seit Mo-naten mitorganisiert. Party, Workshops, Gottesdienst, ein Bildungsprojekt, Ver-pflegung und die Mitwirkung möglichst vieler ELJ-Untergliederungen wollten geplant und koordiniert sein. Ein Ehema-ligentreffen lockte all die in die Altmühl-stadt, deren aktives Engagement schon eine Weile her ist.Dabei ist die Orange Night mehr als nur ein Event für eine Nacht. Sie ist einge-

500 Jahre Begeisterung – läuft bei uns!

bunden in das Jahresthema „500 Jahre Begeisterung – läuft bei uns!“, mit der die ELJ die Ideen Martin Luthers für die Gegenwart lebendig werden lässt. „Ich glaube schon, dass hier ein genauerer Blick lohnt“, betont Landjugendpfarrer Gerhard Schleier. „Vieles, das in der ELJ passiert, geschieht aus dem Glau-ben heraus, selbst wenn es den Leuten selbst nicht immer bewusst ist.“ Schließlich sei das Engagement der ELJ immer auf gelingende Gemeinschaft gerichtet, sei es in der Gruppe im Dorf oder im Verband. „In unserer individu-alisierten Wettbewerbsgesellschaft hat das für junge Menschen einen echten Mehrwert und könnte einer der tieferen Gründe dafür sein, dass auch in Zeiten des demographischen Wandels die Mit-gliederzahlen in der ELJ stabil bleiben.“Dafür, dass der Funke auch in den 181 ELJ-Ortsgruppen überspringt sorgten drei Aktionen im Vorfeld der „Orange Night“. Die Challenge „Orange Food“, das Videoprojekt „Orange Tape“ und der Wettbewerb „Orange Award“, bei dem Bürgermeister, Pfarrer oder andere Ent-scheidungsträger ihre ELJ-Gruppe nach den bei der letztjährigen Studie ermit-telten Erfolgskriterien nominieren konn-ten. Denn damit Begeisterung lebendig bleibt, braucht es viele Unterstützer.

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46 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

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Auszeichnung für Erinnerungsprojekt

Für seine Erinnerungsarbeit erhielt der ELJ-Kreisverband Ansbach den Frei-herr Wilhelm-von-Pechmann-Preis der Evangelisch-lutherischen Kirche in Ba-yern. In einem Festakt in der St. Markus Kirche München überreichten Regional-bischöfin Susanne Breit-Keßler und Sy-nodalpräsidentin Annekathrin Preidel die Auszeichnung an die ELJ-Landesvorsit-zende Nadine Bentheimer, den Kreisvor-sitzenden Sebastian Lieret und die ELJ-Bildungsreferentin Regina Wenning.„Die Auszeichnung mit diesem Preis mo-tiviert uns in der Jugendarbeit, sich wei-terhin mit der Zeit des Nationalsozialis-mus auseinanderzusetzen“, freute sich Sebastian Lieret.

Den Pechmann-Preis erhielt die ELJ für die beiden Veranstaltungen: ■ „Orte des Grauens – Zeichen der Hoffnung“

Erkundungsfahrt mit 110 Personen zu fünf Stationen des Nationalsozialismus in Ansbach und Umgebung

■ „Lebensborn: Himmlers SS und ihre Kinder in Ansbach“ Erzählcafé mit 92 Teilnehmern im Bezirksklinikum Ansbach

„Auch heute noch ist es unheimlich wichtig, das Bewusstsein für die Gefahren des Rechtsextremismus aufrecht zu halten. Mit diesen Veranstaltungen wollten wir junge Menschen über die Geschehnisse um den Nationalsozialismus in unserer Heimat aufklären“, sagte Nadine Bentheimer.

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47ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

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15 Minuten Bienen retten

„Die Zeiten sind vorbei, in denen man die Verantwortung für die Umwelt auf ande-re abschieben kann“, sagt ELJ-Referentin Regina Wenning, Initiatorin des Projekts „15 Minuten Bienen retten“. Am Beispiel der bedrohten Nutztiere zeigt die ELJ, wie einfach Kinder, Jugendliche und Erwachsene zum Schutz der Natur beitragen kön-nen. In einer Internetfibel, mit einem Gruppenstundenmodell und in mehreren öf-fentlichkeitswirksamen Veranstaltungen gab die Projektgruppe um Regina Wenning Tipps zum Bau von Nisthilfen oder zur Ansaat bienenfreundlicher Pflanzen. Geför-dert wurde das Projekt vom Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz.

Agrarsozialer Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend in Bayern (ASA)

Die Landesversammlung des ASA be-schäftigte sich mit der Frage, wie gelin-gende Beziehungen zwischen Verbrau-chern und Landwirten gestaltet werden können. Auf Initiative des ASA-Landes-vorstands und dessen Vorsitzenden Ste-fan Funke referierten Wolfgang Kleinlein und Karl Dollinger. Der Direktvermarkter sowie der Vertreter der solidarischen Landwirtschaft berichteten aus ihrem reichen Erfahrungsschatz.

Gelungene Öffentlichkeitsarbeit machte der ASA Kreisverband Feuchtwangen mit der Aktion „Schüler auf dem Bau-ernhof“. Drei Schulklassen der sechs-ten Klasse der Staatlichen Realschule Feuchtwangen erlebten eine Betriebs-führung und teilten sich in Arbeitsgrup-pen auf. Mit Unterstützung eines Teams ehrenamtlicher Helfer unter Koordination von Jörg Uysmüller wurden Fragebögen zu Themen wie Ackerbau, Tierhaltung, Technik oder Leben auf dem Bauernhof bearbeitet.

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48 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

►► Evangelische Landjugend (ELJ)

Agrarsozialer Arbeitskreis der Evangelischen Landjugend in Bayern (ASA)

Verschiedene ASA-Kreisverbände ka-men ins Gespräch mit Politikern und dem bäuerlichen Berufsstand. Beim ASA Dinkelsbühl begrüßte der Vorsit-zende Martin Ganzelmeier den Bundes-tagsabgeordneten Josef Göppel (CSU), mit dem die jungen Landwirte über Agrar- und Energiepolitik sowie über die Herausforderungen dörflicher Entwick-lung diskutierten. Der ASA Kreisverband Rothenburg besichtigte Landmaschinen und Ge-müsebau, den ASA Nördlingen zog es

zu Stuttgart 21 und zu Milchviehbetrieben. Die beiden Kreisvorsitzenden Markus Korbacher und Friedrich Weng waren sehr zufrieden mit den neuen Eindrücken und Anregungen. Die Teilnehmer des ASA Erlangen-Höchstadt und Neustadt/Aisch informierten sich über den Anbau und die Vermarktung von Kräutern. Beide ASA Kreisverbände beschlossen die Fusion, neu gewählter Vorsitzender ist Martin Kreß.

Auf Initiative des ASA-Landesvorstandes wurde in der Frühjahrslandesversammlung der ELJ das Jahresthema „Gut essen – fair leben?“ auf den Weg gebracht. Das The-ma stellt Landwirtschaft und Ernährung in den Vordergrund und wird die gesamte Evangelische Landjugend ab Herbst 2017 für zwei Jahre beschäftigen. Darin liegt die Chance begründet, viele Jugendliche für Fragen der heimischen Landwirtschaft zu interessieren und zu begeistern.

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Sitzungen in 2017 / 2018

Sitzungen 2017 Schwerpunkte:

30. Januar 2017 ■ Jahresthema 2017/18: „Landwirtschaft hat Zukunft“ ■ Sozialwahlen 2017

27. März 2017 ■ Vortrag Prof. Dr. Heißenhuber zum Thema Klimawandel und Landwirtschaft

■ Umfrage mit agriEXPERTS ■ Maibaum für Toleranz 2017

17. Mai 2017 ■ Weiterarbeit am Jahresthema 2017/18 ■ BWB 2017 ■ Landjugendreport 2018

18. September 2017 ■ Gespräch mit Angelika Schorer, MdL ■ Input der BBV-AG Digitialisierung ■ Jahresthema BBV „Nachwuchs fördern – Zukunft gestalten!“

23. Oktober 2017 ■ Jahres-Gespräch mit PS Heidl ■ Abfrage für Jahresthema: Was erwarten junge Landwirte

und Landjugendliche vom BBV?

11. Dezember 2017 ■ Klausur mit Jahresplanung 2018 ■ Landjugendforum 2018

Themen 2018: ■ Landjugendreport 2018 ■ Weiterarbeit am Jahresthema 2017/18 „Landwirtschaft hat Zukunft“ ■ Weiterarbeit am Thema Flucht, Asyl und Integration ■ …

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50 ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Mitglieder der Arbeitsgemeinschaft der Landjugend im BBV

Katholische Landjugend:Christina Kornell Stephanie Meier Franz Wieser Maria Kurz

Bayerische Jungbauernschaft:Martin Baumgärtner Thomas SteckenbillerAnne-Kathrin MeisterAndreas Ganal Karl WagnerJungzüchter: Florian Götz

Evangelische Landjugend:Sabine Groß Stefan Funke Hannes Schmidt (bis Dezember 2016)Andrea Heubeck (ab Januar 2017)Dr. Peter SchleeManfred Walter

Geschäftsstelle der ArGe:Juliane Neufang

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51ARBEITSGEMEINSCHAFT DER LANDJUGEND 2016 / 2017

Impressum:

Herausgeberin: Arbeitsgemeinschaft zur Förderung der Landjugendim Bayerischen BauernverbandMax-Joseph-Straße 980333 MünchenTelefon 089 55873-213 Fax 089 [email protected]

Weitere Infos unter www.facebook.com/LandjugendBayern oder www.bayerischerbauernverband.de/landjugend

Redaktion: Juliane Neufang

Mitarbeit: Sophia Gottschaller (Bayer. Landwirt. Wochenblatt), Manfred Walter (ELJ), Peter Schlee (ELJ), Beate Brunner (BJB), Heiko Tammena (KLJB), Kathrin Ecker (BBV), Jutta Obst (BBV), Stefanie Härtel (BBV), Tanja Kodisch-Kraft (BBV), Andreas-Hermes-Akademie (AHA), Seminarhaus Grainau.

Verantwortlich: Juliane Neufang

Bilder: BBV, Evangelische Landjugend, Bayerische Jungbauernschaft, Katholische Landju-gendbewegung Bayern

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