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www.ideas-magazin.de Ausgabe 199 | November 2018 | Werbemitteilung ideas Anlageideen für Selbstentscheider INTERVIEW Prof. Dr. Hackethal, Professor für Finanzen am House of Finance der Goethe-Universität WÄHRUNGEN Leitwährung Euro? Vorschläge verfehlen den Kern des Problems EINZELAKTIEN SGL Carbon – Elektro- mobilität verspricht deutliches Wachstum Öl droht zum Jahresende knapp zu werden Quo vadis Ölpreis?

Öl droht zum Jahresende knapp zu werden Quo …...Technischer Wochenausblick »Webinar: Märkte im Fokus bis zum Jahresende NEUES DDV-Trend-Umfrage »Renditechance klar im Fokus Für

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www.ideas-magazin.deAusgabe 199 | November 2018 | Werbemitteilung

ideasAnlageideen für Selbstentscheider

INTERVIEWProf. Dr. Hackethal, Professor für Finanzen am House of Finance der Goethe-Universität

WÄHRUNGENLeitwährung Euro? Vorschläge verfehlen den Kern des Problems

EINZELAKTIENSGL Carbon – Elektro-mobilität verspricht deutliches Wachstum

Öl droht zum Jahresende knapp zu werden

Quo vadis Ölpreis?

2 ideas 199 | 11 2018

NEUES

04 | DDV-Trend-Umfrage: Renditechance klar im Fokus

04 | Technischer Wochenausblick: Webinar – Märkte

im Fokus bis zum Jahresende

05 | Neue Basiswerte: Knorr-Bremse und Aston Martin

Lagonda

05 | Das OnStage ETF-Magazin: Für Ihre Geldanlage

mit börsengehandelten Indexfonds

MÄRKTE

06 | Marktmonitor: Finanz- und Kapitalmärkte

im Überblick

08 | Marktbericht: Steht die Zinswende vor der Tür?

10 | Zahlen & Fakten: Meistgehandelte Anlage-

und Hebelprodukte

TITELTHEMA

12 | Quo vadis Ölpreis? Öl droht zum Jahresende

knapp zu werden

INTERVIEW

18 | Prof. Dr. Hackethal: Banking im Spannungsfeld

zwischen Mensch und Technologie

TECHNISCHE ANALYSE

20 | DAX: Zentraler Haussetrend im Fokus

22 | LVMH: Die technische Neubewertung macht

eine Pause

24 | Technische Analyse verstehen:

Sentiment-Analyse und Trading (Teil 3)

WISSEN

26 | Hedging: Absicherung von Transaktionen (Teil 2)

42 | DDV: Sind Zertifikate zu risikoreich?

INVESTMENTS

28 | Anlageprodukte: Eine gute Vorbereitung ist die

halbe Miete

BÖRSENSPIEL

32 | Trader 2018: Börsenspiel stellt neuen Rekord auf

COMMERZBANK ANALYSEN

34 | Einzelaktien: SGL Carbon – Elektromobilität

verspricht deutliches Wachstum

40 | Aktien & Indizes: Steigende Inflationserwartungen

belasten defensive Sektoren

18

34

INHALT

12

42

3ideas 199 | 11 2018

44 | Währungen: Leitwährung Euro? Vorschläge

verfehlen den Kern des Problems

48 | Volkswirtschaften: Handelskrieg – Wie schlimm

kann es noch werden?

DIREKTBANKEN

38 | Trading-Aktionen im Überblick

AKTIONEN & TERMINE

31 | Webinar des Monats:

Überwindet der Goldpreis seine Schwäche? Wie

geht es nach den Iran-Sanktionen weiter beim

»schwarzen Gold«?

39 | Messen, Börsentage & Seminare: Commerzbank

Derivate-Experten vor Ort

47 | Terminkalender: Die wichtigsten Termine

im November 2018

SERVICE

52 | Bestellkupon

54 | Impressum/Rechtliche Hinweise/Kontakt

EDITORIAL

40

44

28

Liebe Leser,

der Handelskrieg zwischen den USA und China sowie die

restriktivere Zinspolitik der Fed belasten weiter den deut-

schen Aktienmarkt. Im Zuge der jüngsten Konsolidierung ist

die Bewertung vieler deutscher Aktien spürbar gesunken.

So blicken viele Anleger zurzeit auf den »sicheren Hafen«

Gold, doch dieser gibt Rätsel auf: Denn seit Anfang August

pendelt der Preis trotz vieler Unsicherheitsfaktoren eng um

1.200 US-Dollar je Feinunze. Selbst der jüngste Kursrutsch

an den Aktienmärkten hat kaum Auftrieb gegeben.

Auch Rohöl hat sich der allgemeinen Nervosität am Markt

nicht gänzlich entziehen können. So ist der Ölmarkt zwar

nicht immun gegen die steigende Risikoaversion, aber wegen

der drohenden Angebotslücke im vierten Quartal werden die

Preise laut Experten wohl kaum deutlich fallen. Doch warum

ist das so und was sind die Hintergründe?

In der vorliegenden Ausgabe unseres Magazins gibt Ihnen

Carsten Fritsch aus der Rohstoffanalyse der Commerzbank

einen Einblick in die derzeitige Situation rund um den

Brent-Ölpreis. Erfahren Sie mehr über die Auswirkungen

der US-Sanktionen, Förderkapazitäten der OPEC-Länder,

ob Öl droht, zum Jahresende wirklich knapp zu werden,

und wie die Perspektiven für 2019 aussehen. Nutzen Sie

die Einschätzungen unserer Produktexperten und erfahren

Sie, wie Sie von fallenden oder steigenden Ölpreisen parti-

zipieren können.

Wir wünschen Ihnen viel Freude beim Lesen der vorliegenden

Ausgabe.

LAURA SCHWIERZECK

Stellvertretende

Chefredakteurin

4 ideas 199 | 11 2018

Technischer Wochenausblick

»Webinar: Märkte im Fokus bis zum Jahresende

NEUES

DDV-Trend-Umfrage

»Renditechance klar im Fokus

Für 59 Prozent der Privatanleger in Deutschland sind die zu

erwartenden Renditen das ausschlaggebende Kriterium beim

Kauf eines Zertifikats. Mit einigem Abstand gaben noch knapp

18 Prozent der Umfrageteilnehmer an, dass sie in strukturierten

Wertpapieren ein geeignetes Finanzinstrument zur Depotabsi-

cherung sehen. 14 Prozent führten als Grund die Handelbarkeit

von Zertifikaten an. Die große Auswahl an verfügbaren Basis-

werten und Anlageklassen war für jeden Zehnten das maßgeb-

liche Argument beim Erwerb von strukturierten Wertpapieren.

Das sind die Kernaussagen der Trend-Umfrage des Deutschen

Derivate Verbands (DDV) im Oktober.

»Die Suche nach Renditequellen in schwierigen Finanzmarkt-

zeiten treibt die Privatanleger um. Strukturierte Wertpapiere

können durchaus eine attraktive Anlagealternative am Kapital-

markt sein. Darüber hinaus sind Investoren weiterhin gut beraten,

ihre Depots vor dem Hintergrund möglicher schwankungsreicher

Börsen auch entsprechend abzusichern. Dazu können Zertifikate

ebenfalls einen wertvollen Beitrag leisten«, so Lars Brandau,

Geschäftsführer des Deutschen Derivate Verbands.

@ www.derivateverband.de «

Grafik 1: Warum kaufen Sie strukturierte Wertpapiere?

Renditechance

Möglichkeit der Depotabsicherung

Handelbarkeit

Stand: 10. Oktober 2018; Quelle: Deutscher Derivate Verband (DDV)

Auswahl an Basiswerten und Anlageklassen9,9 %

13,6 %

17,5 %

59,0 %

RALF FAYAD

Freier Technischer Analyst (CFTe),

Autor des ideasdaily-Newsletters

Was bewegt die globalen Finanzmärkte? Welche Unternehmens-

und Wirtschaftstermine stehen auf der Agenda? Und wie ist

eigentlich die Großwetterlage an den Börsen?

Mit unseren »Märkte im Fokus«-Webinaren starten Sie kompakt

informiert in die Handelswoche – immer Montagmorgen um kurz

nach neun.

Sie haben Interesse an unseren Webinaren? Dann melden Sie

sich jetzt kostenfrei an und Sie erhalten Neuigkeiten, Termine

und Wissenswertes bequem per E-Mail.

@ www.ideas-webinar.de «

5ideas 199 | 11 2018

NEUES

Neue Basiswerte

»Knorr-Bremse und Aston Martin Lagonda

Die Commerzbank bietet neben einer

großen Vielfalt an unterschiedlichen

Optionsscheinen, Zertifikaten und Aktien-

anleihen eine der umfangreichsten Palet-

ten an Basiswerten an.

Seit kurzem finden Sie auch Produkte

auf nebenstehende neue Basiswerte im

Angebot der Commerzbank.

Eine Übersicht aller Produkte steht Ihnen

im Internet zur Verfügung:

@ www.zertifikate.commerzbank.de «

ASTON MARTIN LAGONDA GLOBAL

HOLDINGS

Aston Martin ist ein britischer Sportwagen­

hersteller mit Sitz in Gaydon (Vereinigtes

Königreich). Das Unternehmen wurde 1913

von Lionel Martin und Robert Bamford als

Bamford & Martin Ltd. gegründet. 1915

wurde das erste Auto mit dem Marken­

namen Aston­Martin gebaut. Seit dem

3. Oktober 2018 ist die Aktie des Unter­

nehmens unter der Firmierung Aston

Martin Lagonda Global Holdings an der

London Stock Exchange notiert.

KNORR-BREMSE

Knorr­Bremse mit Firmensitz in München

ist Weltmarktführer für Bremssysteme

und ein führender Anbieter sicherheits­

kritischer Subsysteme für Schienen­ und

Nutzfahrzeuge. Als technologischer

Schrittmacher treibt Knorr­Bremse seit

über 110 Jahren maßgeblich Entwicklung,

Produktion, Vertrieb und Service moderner

Bremssysteme voran. Seit dem 12. Okto­

ber 2018 ist die Aktie des Unternehmens

an der Frankfurter Wertpapierbörse

notiert.

Stand: Oktober 2018; Quelle: www.knorr­bremse.de; www.astonmartinlagonda.com

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tionell hochwertige Informationen rund um das Thema Exchange

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6 ideas 199 | 11 2018

Marktmonitor

Finanz- und Kapitalmärkte im Überblick

MÄRKTE | MARKTMONITOR

DAX

»Anhaltendes starkes Wirtschaftswachs­

tum und positive Arbeitsmarktdaten

führten in den vergangenen Wochen

wieder zu steigenden Inflationserwartun­

gen in den USA. Die Gemengelage wird

die Diskussionen über eine zunehmend

weniger expansive Geldpolitik weiter

anheizen, was teilweise jetzt schon eine

höhere Volatilität am Aktienmarkt zur

Folge hat. Insbesondere defensive Sekto­

ren sollten darunter am meisten leiden.«

Mehr erfahren Sie ab Seite 40.

MARKUS WALLNER

Aktienmarktstrategie, Commerzbank

EURO

»EU­Kommissionspräsident Jean­Claude

Juncker plädiert dafür, dass der Euro die

Rolle einer Weltleitwährung einnimmt.

Jedoch ist nicht politischer Wille entschei­

dend dafür, welche Währung(en) Leit­

währungsstatus besitzen. Letztendlich ist

das eine Entscheidung des Marktes. Und

selbst wenn der Euro die neue Weltleit­

währung wird, wird das Problem, das

Juncker damit lösen will, bestehen blei­

ben.« Mehr erfahren Sie ab Seite 44.

ULRICH LEUCHTMANN

Leiter Devisenanalyse, Commerzbank

SGL CARBON-AKTIE

»Mit dem Verkauf des defizitären Graphit­

elektrodengeschäfts entsteht ein Unter­

nehmen mit viel Phantasie in den Wachs­

tumsmärkten Carbon­Leichtbau und

Lithium­Ionen­Batterien. Es wurde

nicht nur die wesentliche Verlustquelle

geschlossen, was die Nachhaltigkeit

des Turnarounds unterstützt, sondern

es wurde auch die Bilanz gestärkt. Das

Wachstumspotenzial ist im Kurs zu gering

berücksichtigt, den jüngsten Kursrück­

gang sehen wir als Kaufgelegenheit.«

Mehr erfahren Sie ab Seite 34.

MICHAEL OTT

Investmentstrategie Private Kunden,

Commerzbank

–0,2

–0,1

–0,4

–0,3

0,1

0,3

0,4

0

0,2

Stand: Oktober 2018 Quelle: Datastream, Commerzbank Research

Ban

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Food

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ev

Grafik 1: Steigende Inflations- bzw. Zinserwartungen bremsen defensive SektorenSTOXX-Sektoren: Durchschnittliche Korrelation von relativer Performance und Inflations- und Zinsindikatoren

20

30

0

10

50

40

August 2016 August 2018

Stand: August 2018; Quelle: SWIFT

USD EUR GBP JPY CAD CHF AUD CHY

in Prozent

Grafik 2: Euro holt zum US-Dollar im inter-nationalen Zahlungsverkehr aufAnteil im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr (ohne Intra-Euroraum-Transaktionen)

Stand: 17. Oktober 2018; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

14

18

6

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28

22

Okt 13 Okt 14 Okt 15 Okt 16 Okt 17 Okt 18

in Euro

12

16

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26

20

24

Grafik 3: Wertentwicklung SGL Carbon

7ideas 199 | 11 2018

MÄRKTE | MARKTMONITOR

Index Kurs in Indexpunkten

Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

DAX 11.656,32 –3,86 % –10,36 % 31,77 %

MDAX 24.107,28 –8,47 % –7,79 % 56,04 %

TecDAX 2.571,91 –11,24 % 1,71 % 135,79 %

EURO STOXX 50 3.217,56 –3,80 % –10,78 % 6,70 %

Dow Jones 25.250,55 –3,46 % 9,99 % 64,24 %

S&P 500 2.750,79 –5,31 % 7,55 % 59,79 %

Nasdaq 100 7.068,67 –6,32 % 15,60 % 115,40 %

Nikkei 225 22.549,24 –2,36 % 6,09 % 55,87 %

Hang Seng 25.462,26 –6,69 % –11,26 % 9,62 %

Rohstoffe Kurs Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

WTI Future 71,15 USD 3,13 % 37,17 % –30,44 %

Brent Future 80,12 USD 2,60 % 38,57 % –27,73 %

Gold 1.228,70 USD 2,83 % –5,18 % –4,20 %

Silber 14,75 USD 4,93 % –14,36 % –31,06 %

Platin 845,14 USD 6,19 % –9,23 % –39,61 %

Palladium 1.086,75 USD 11,06 % 11,46 % 51,43 %

Währungen Kurs Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

EUR/USD 1,1574 USD –0,44 % –1,88 % –14,48 %

EUR/JPY 129,7200 JPY –0,44 % –1,99 % –2,96 %

EUR/CHF 1,1440 CHF 1,66 % –0,57 % –7,44 %

EUR/GBP 0,8757 GBP –1,54 % –1,61 % 3,22 %

EUR/AUD 1,6242 AUD –0,06 % 8,09 % 14,62 %

USD/CHF 0,9885 CHF 2,08 % 1,32 % 8,22 %

USD/JPY 112,0800 JPY 0,02 % –0,10 % 13,48 %

Zinsen Zinssatz/ Kurs

Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

EONIA –0,369 % 0,82 % 2,79 % –550,00 %

Bund­Future 158,510 % –0,41 % –2,43 % 14,11 %

10Y Treasury Notes 117,800 % –1,15 % –5,84 % –5,70 %

Volatilität Kurs Veränderung*

1 Monat 1 Jahr 5 Jahre

VDAX­NEW 17,98 % 21,62 % 60,35 % 7,19 %

VIX Future 19,60 % 52,23 % 90,75 % 26,05 %

VSTOXX Future 17,74 % 27,68 % 49,06 % –4,58 %

Stand: 16. Oktober 2018; Quelle: Bloomberg, Commerzbank AG (eigene Berechnungen)

*Veränderung: 1 Monat = Veränderung seit dem 15. September 2018; 1 Jahr = Veränderung seit dem 16. Oktober 2017; 5 Jahre = Veränderung seit dem 16. Oktober 2013

Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

HANDELSKRIEG

»Im Januar startete US­Präsident Trump

den Handelskrieg. Wir zeigen, wo wir

derzeit stehen. Die USA könnten am Ende

die gesamten Importe aus China mit

Strafzöllen belegen. Dagegen scheint der

Handelskonflikt mit den NAFTA­Nachbarn

vorerst gelöst, und der Zwist mit der EU

hat sich entspannt, auch wenn es dort

noch harte Nüsse zu knacken gibt.« Mehr

erfahren Sie ab Seite 48.

DR. JÖRG KRÄMER

Chefvolkswirt Commerzbank

200

400

0

100

700

600

300

500

Stand: 28. September 2018; Quelle: Peterson Institute, BEA, Census, EU-Kommission, Commerzbank AG

in Mrd. US-Dollar

mit Zöllen belegt angedroht Rest

EUNAFTAChina

Grafik 4: Strafzölle – Trump konzentriert sich auf ChinaUS-Warenimporte aus China, der NAFTA und der EU

8 ideas 199 | 11 2018

In den USA ticken die Uhren anders. Das gilt nicht nur für den

Twitter-Account des Präsidenten. Vielmehr haben sich die Zinsen

in den USA von der Entwicklung in Deutschland abgekoppelt.

Während beispielsweise die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen

bei 0,5 Prozent liegt, setzen die US-Staatsanleihen wieder zum

Höhenflug an. Wobei das derzeitige Renditeniveau von mehr als

3 Prozent immer noch als Tiefflug angesehen werden kann.

Im 5-Jahres-Vergleich veränderte sich der Zinsunterschied

zwischen deutschen und amerikanischen Anleihen deutlich.

Marktbericht

Steht die Zinswende vor der Tür?

Der Unterschied betrug noch im Jahr 2013 rund 0,7 Prozent und

wuchs bis heute auf rund 2,6 Prozent an (siehe Grafik 1). Damit

normalisiert sich das Zinsniveau in den USA wieder, ganz im

Gegensatz zu den Entwicklungen in Deutschland. Zwar liegen

die Zinsen hier nicht mehr im negativen Bereich, aber das Niveau

ist trotzdem nahe der Nulllinie.

Anleger können unterschiedlich auf diese Situation reagieren.

Beispielsweise ist es möglich, auf den Verlauf der Anleihenpreise

zu setzen. Diese bewegen sich genau umgekehrt zur Entwick-

lung bei den Zinsen (siehe Grafik 2). Das bedeutet, steigen die

Zinsen, dann fallen die Anleihenkurse und vice versa. Somit

können Anleger auf steigende Zinsen setzen, indem sie beispiels-

weise Wertpapiere kaufen, die sich auf fallende Anleihenpreise

beziehen. Somit erzielt der Anleger einen Gewinn, wenn die

Zinsen steigen.

Die Commerzbank bietet beispielsweise Zertifikate und Options-

scheine auf Anleihen-Futures verschiedener Staaten an. Am

MARKTBERICHT

ANOUCH ALEXANDER WILHELMS

Derivate-Experte,

Equity Markets & Commodities

Grafik 1: Rendite 10-jähriger Staatsanleihen (Vergleich Deutschland und USA)in Prozent

Okt 18Okt 17Okt 16Okt 15Okt 14Okt 13

Deutschland USA

–0,5

0

0,5

1,5

2,5

3,5

1,0

2,0

3,0

0,7 % Zins-unterschied 2,6 % Zinsunterschied

Stand: 16. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AGFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 2: Anleihen-Futures im Vergleich (Deutschland versus USA)

in Prozent

Okt 18Okt 17Okt 16Okt 15Okt 14Okt 13

Euro-Bund-Future 10-Year U.S. Treasury Note Future

115

135

155

175

125

145

165

Bundesanleihen legen seit April 2015 zu

US-Anleihen sinken seit Juni 2016

Stand: 16. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AGFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

9ideas 199 | 11 2018

Tabelle 1: BEST Turbo-Optionsscheine auf Anleihen-Futures

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CA2 ZVU Euro­Bund­Future Put 195,145 4,4 Unbegrenzt 36,17/36,18 EUR

CV6 P1G Euro­Bund­Future Call 138,006 7,5 Unbegrenzt 21,16/21,17 EUR

Tabelle 2: Faktor-Zertifikate auf Anleihen-Futures mit unbegrenzter Laufzeit

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CE8 T90 Euro­Bund­Future Short –10 Unbegrenzt 6,46/6,48 EUR

CE8 T8Q Euro­Bund­Future Long 10 Unbegrenzt 11,18/11,23 EUR

CE8 SGK 10­Year U.S. Treasury Note Future Short –10 Unbegrenzt 12,63/12,76 EUR

CE8 SG9 10­Year U.S. Treasury Note Future Long 10 Unbegrenzt 4,88/4,93 EUR

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

beliebtesten sind Deutschland und die USA. Für eine 10-jährige

deutsche Staatsanleihe steht stellvertretend der Euro-Bund-

Future, der als Terminkontrakt gehandelt wird und die Anleihe

mit einem Kupon von 6 Prozent abbildet. Kauft ein Anleger

beispielsweise einen Turbo-Optionsschein Put auf den Euro-

Bund-Future, dann profitiert er von fallenden Anleihenkursen in

Deutschland. Zu beachten gilt dabei vor allem die Knock-Out-

Barriere, die in diesem Beispiel oberhalb des aktuellen Preises

des Bund-Future notiert. Wenn die Markterwartung von fallen-

den Notierungen nicht eintritt, kann der Anleger maximal seinen

Kapitaleinsatz verlieren, wenn die Knock-Out-Barriere berührt

wird. Aus diesem Grund sollten Anleger Turbo-Optionsscheine

mit Bedacht wählen.

Eine weitere beliebte Gruppe von Hebelprodukten stellen die

Faktor-Zertifikate dar. Hier können Anleger beispielsweise auch

auf den Anleihen-Future für US-Staatsanleihen setzen. Auch hier

gilt, steigen die Zinsen, fallen die Anleihenpreise und umgekehrt.

Wer auf steigende Zinsen setzen möchte, kann dementsprechend

ein Faktor-Zertifikat Short auf den 10-Year U.S. Treasury Note

Future kaufen. Allerdings sind Faktor-Zertifikate im Gegensatz

zu Turbo-Optionsscheinen mit einem täglich festen Hebel ausge-

stattet. Somit kann der Anlageerfolg größer ausfallen, wenn die

Markterwartung eintritt. Demgegenüber steht aber die Funktions-

weise des täglichen Hebels. Damit können bei Faktor- Zertifikaten

auch dann Verluste entstehen, wenn sich der Basiswert seitwärts

entwickelt. Je stärker die Schwankung, desto stärker kann sich

dieser Effekt ausprägen. Ganz grundsätzlich sind Faktor-Zertifi-

kate nicht mit einer Knock-Out-Barriere ausgestattet. Allerdings

können sich Verluste gemessen am Hebel stark im Kurs des Zer-

tifikats widerspiegeln, sodass der Anleger auch bei diesen Hebel-

produkten seinen vollständigen Kapitaleinsatz verlieren kann.

Momentan bietet die Commerzbank rund 1.000 Turbo-Options-

scheine auf Anleihen an und rund 100 Faktor-Zertifikate.

MARKTBERICHT

10 ideas 199 | 11 2018

Top-Anlageprodukte

Rang WKN Basiswert Zertifikatstyp Ausstattungsmerkmale

1 CD2 JKY* DAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 100:1

2 CE7 0J2 Brent­Öl Future Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1

3 CA2 XHU Wirecard Discount 12/19; Cap: 150,00 EUR

4 CV0 VET* DAX Bonus 01/19; Bonuslevel: 13.250,00 Pkt.

5 CV2 0WS* Dialog Semiconductor Discount 12/19; Cap: 30,00 EUR

6 CV0 VEU* DAX Bonus 01/19; Bonuslevel: 13.350,00 Pkt.

7 CV0 VEV* DAX Bonus 01/19; Bonuslevel: 13.400,00 Pkt.

8 CV0 VEW* DAX Bonus 01/19; Bonuslevel: 13.450,00 Pkt.

9 CV0 VEX* DAX Bonus 01/19; Bonuslevel: 13.500,00 Pkt.

10 CZ5 49S* ICE ECX EUA Future Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 1:1

11 CE8 ATV MDAX Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1

12 CA4 W0K Wirecard Discount 01/19; Cap: 190,00 EUR

13 CA4 4LX E.ON Discount 09/19; Cap: 7,90 EUR

14 CN4 CAP* Gold (Quanto) Index/Partizipation Unlimited; Bezugsverhältnis: 10:1

15 CV0 VEZ* DAX Bonus 01/19; Bonuslevel: 13.650,00 Pkt.

Stand: 15. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG; Betrachtungszeitraum: 15. September 2018 bis 14. Oktober 2018

* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An­ und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An­ und Verkaufskurse.

»Discount-Zertifikate werden in Zeiten unruhiger Börsen immer beliebter. Für den Verzicht auf

Rendite ab einem bestimmten Wert (Cap) erhalten Anleger dafür eine

meist attraktive Rendite in Seitwärts-märkten. Von dieser Nachfrage profi-tierten vor allem Discount-Zertifikate auf den DAX-Neuling Wirecard. Bei

dem Top-Discount-Zertifikat (Platz 3) liegt die Rendite zurzeit bei

13,4 Prozent p.a., und diese wird auch dann erzielt, wenn die Aktie von

Wirecard im Dezember 2019 nicht mehr als 11 Prozent gefallen ist.«

Zahlen & Fakten

Meistgehandelte Anlage- und Hebelprodukte

Rund 10 Prozent hat der deutsche Leitindex seit Jahresbeginn

verloren. Das enttäuscht viele Anleger, da das vergangene Jahr

sehr positiv zu Ende gegangen war und der DAX noch im Januar

2018 ein neues Allzeithoch markierte. Im Zertifikatebereich wirkt

sich diese Marktentwicklung in der Form aus, dass Anleger ver-

mehrt zu Zertifikaten greifen, die auch in einem Seitwärtsmarkt

profitieren. So stieg beispielsweise die Nachfrage nach Discount-

Zertifikaten deutlich an.

ANOUCH ALEXANDER WILHELMS

Derivate-Experte,

Equity Markets & Commodities

MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN

11ideas 199 | 11 2018

MÄRKTE | ZAHLEN & FAKTEN

»Nachdem der Ölpreis der Nordseesorte Brent die Marke von 80 US-Dollar überschritten hat, ist er damit mehr als dreimal so teuer wie noch im Januar 2016. Viele Anleger

setzen deshalb weiterhin auf Zertifikate, die sich auf den Ölpreis der Nordseesorte Brent beziehen. Gefragt

sind neben reinen Partizipations-Zertifikaten auch Optionsscheine auf das schwarze Gold.«

Top-Hebelprodukte

Turbo- Optionsscheine

WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CA9 3H0 DAX Unlimited; Put; Hebel: 10,5

2 CA9 XXX DAX Unlimited; Put; Hebel: 8,5

3 CJ1 DCS DAX Unlimited; Put; Hebel: 28,6

4 CJ2 Q42 DAX Unlimited; Put; Hebel: 16,1

5 CA9 Y15 DAX BEST; Put; Hebel: 10,6

Faktor-Zertifikate WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CE5 YRQ DAX Future Faktor 10x Long

2 CV3 7Q5 DAX Future Faktor 15x Short

3 CD6 UFK DAX Future Faktor 15x Long

4 CD9 0ZV Volkswagen Vz. Faktor 10x Long

5 CE9 MPD Wirecard Faktor 5x Long

Optionsscheine WKN Basiswert Ausstattungsmerkmale

1 CA2 N77* Mastercard Call; 12/19; 220,00 USD

2 CV6 N75* DAX Call; 06/19; 11.000,00 Pkt.

3 CA3 776* Volkswagen Vz. Call; 12/20; 140,00 EUR

4 CA4 G2Q* DAX Put; 12/19; 13.500,00 Pkt.

5 CV6 Y65* DAX Call; 01/19; 11.400,00 Pkt.

Stand: 15. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Betrachtungszeitraum: 15. September 2018 bis 14. Oktober 2018

* Der Primärmarkt ist für dieses Produkt beendet. An­ und Verkäufe finden nur noch im Sekundärmarkt über die üblichen Börsen und Finanzintermediäre statt. Die Emittentin stellt im Rahmen ihrer Funktion als Market Maker während der Börsenhandelszeiten weiter An­ und Verkaufskurse.

»Für die deutschen Automobilbauer sind es keine einfachen Zeiten. Im Zertifikatebereich setzen Anleger mit

gehebelten Wertpapieren unter anderem auf die Aktien des Wolfsburger Volkswagen-Konzerns. Unter den beliebtesten

Optionsscheinen rangiert ein Call mit einem Basispreis von 140 Euro. Dieses Niveau entspricht in etwa dem

aktuellen Aktienkurs von 147 Euro.«

Top-15-Basiswerte

Rang Basiswert

1 DAX

2 Wirecard

3 Brent-Öl

4 Dow Jones Industrial

5 Nasdaq

6 Mastercard

7 Gold

8 Continental

9 Evotec

10 Amazon

11 Volkswagen Vz.

12 EUR/USD

13 Linde

14 Tesla

15 Deutsche Bank

Stand: 15. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Betrachtungszeitraum: 15. September 2018 bis 14. Oktober 2018

12 ideas 199 | 11 2018

TITELTHEMA | QUO VADIS ÖLPREIS?

13ideas 199 | 11 2018

»Der Ölpreis stieg Anfang Oktober auf ein 4-Jahres-Hoch.

Denn die US-Sanktionen werden in den kommenden Monaten

zu einem deutlichen Rückgang der iranischen Ölexporte

führen. Dem Ölmarkt droht damit eine Angebotslücke im

vierten Quartal. Im nächsten Jahr dürfte sich der Markt dank

des weiterhin kräftig steigenden Nicht-OPEC-Angebots ent-

spannen. Wir rechnen daher im Verlauf von 2019 mit einem

Preisrückgang.

Anfang Juli hatten wir bereits vor einem turbulenten Herbst am

Ölmarkt gewarnt. Dies scheint nun einzutreten. Anfang Oktober

stieg der Brent-Ölpreis auf knapp 87 US-Dollar je Barrel, das

höchste Niveau seit fast vier Jahren (siehe Grafik 1). Einige

Marktteilnehmer sehen sogar das Risiko eines Preisanstiegs

auf 100 US-Dollar bis Anfang 2019. Was sind die Treiber?

• Dem Ölmarkt droht eine spürbare Angebotsverknappung im

vierten Quartal. Denn dem Iran gehen wegen der am 4. Novem-

ber in Kraft tretenden US-Sanktionen die Abnehmer für sein

Öl verloren. In der ersten Oktoberhälfte sollen die iranischen

Rohölexporte laut Angaben von Reuters nur noch bei 1,3 Millio-

nen Barrel pro Tag gelegen haben, verglichen mit 1,6 Millionen

Barrel pro Tag im September und 2,5 Millionen Barrel pro Tag

im April (siehe Grafik 2). Südkorea und Japan haben ihre Käufe

Titelthema – Quo vadis Ölpreis?

Öl droht zum Jahresende knapp zu werden

TITELTHEMA | QUO VADIS ÖLPREIS?

Grafik 1: Brent-Ölpreis im Vorfeld der Iran-Sanktionen auf Mehrjahreshoch gestiegenin USD je Barrel

Okt 18Apr 17Okt 16 Apr 18Okt 17Apr 16Okt 15Apr 1520

30

40

50

60

70

80

90

Stand: 17. Oktober 2018; Quelle: Bloomberg, Commerzbank ResearchFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

CARSTEN FRITSCH

Rohstoffanalyse, Commerzbank

bereits vollständig eingestellt. Indien hat eine deutliche Reduk-

tion der Einfuhren angeboten. Die Regierungen in Europa zieren

sich zwar noch, doch der aus Geschäftsgründen erzwungene

Rückzug der Unternehmen aus dem Iran dürfte auch hier zu

einem kräftigen Rückgang der Ölkäufe führen. China mit seinen

14 ideas 199 | 11 2018

»Staatsunternehmen war als immun gegen die drohenden

US-Sanktionen erachtet worden und galt daher als Fels in der

Brandung. Dies stellt sich nun offensichtlich als Trugschluss

heraus. Der größte staatliche Ölverarbeiter Chinas soll seine

Ölkäufe aus dem Iran im September informierten Kreisen

zufolge ebenfalls deutlich reduziert haben.

• Gleichzeitig besteht die Sorge, dass die Ölproduzenten nicht

willens oder nicht in der Lage sind, diese Lücke zu schließen.

Saudi-Arabien hatte im September überraschend signalisiert,

zumindest kurzzeitig einen Ölpreis von mehr als 80 US-Dollar

akzeptieren zu wollen. Saudi-Arabien und Russland wollten

bei einem informellen Treffen der »OPEC+«-Gruppe in Algier

Ende September zwar eine Ausweitung der Fördermengen um

500.000 Barrel pro Tag erreichen. Sie stießen damit aber bei

einigen Ländern wie dem Iran auf Widerstand und sollen sich

daraufhin bilateral auf eine Produktionsanhebung verständigt

haben. Dies konnte den Markt zunächst ebenso wenig beruhi-

gen wie der kurz darauf gemeldete Anstieg der Ölproduktion

in beiden Ländern auf ein Rekordniveau.

Momentan liegt die OPEC-

Ölproduktion zwar etwas

über dem von der Internati-

onalen Energieagentur (IEA)

geschätzten Bedarf im vier-

ten Quartal. Da das Ölange-

bot aus dem Iran wegen

der US-Sanktionen aber

deutlich zurückgeht, droht

der Ölmarkt in ein Defizit zu rutschen. Die anderen OPEC-Länder

dürften dies mit einer Erhöhung ihrer Ölproduktion ausgleichen.

Im Gegenzug schrumpfen deren frei verfügbare Förderkapazi-

täten. Laut aktueller IEA-Schätzung lagen die freien Kapazitäten

der OPEC im September ohne den Iran bei 2 Millionen Barrel pro

Tag, davon etwa 1,3 Millionen Barrel pro Tag in Saudi-Arabien

(siehe Grafik 3).

Die OPEC hätte somit praktisch kaum Spielraum mehr, die Pro-

duktion weiter anzuheben, falls neben dem zu erwartenden

deutlichen Rückgang der iranischen Ölexporte um bis zu 2,0 Mil-Stand: September 2018; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research

Grafik 2: Iran exportiert bereits deutlich weniger ÖlIranische Ölexporte nach Abnehmern

in Tsd. Barrel pro Tag

Sep 15 Jan 16 Mai 16 Jan 18 Mai 18Sep 16 Mai 17 Sep 17Jan 17 Sep 180

500

1.000

1.500

2.000

2.500

Europa Türkei China Indien Japan und Korea Andere

COMMERZBANK ANALYSEN | ROHÖL

lionen Barrel pro Tag noch weitere Ausfälle zu kompensieren

wären. So fällt die Ölproduktion in Venezuela wegen der dorti-

gen Wirtschaftskrise seit einem Jahr kontinuierlich. Dieser Trend

könnte auch wegen neuer US-Sanktionen gegen das Maduro-

Regime anhalten. Frage-

zeichen stehen auch

hinter der Fähigkeit

Libyens, das derzeitige

Produktionsniveau von

gut 1,0 Million Barrel pro

Tag (laut dem Chef der

staatlichen libyschen

Ölgesellschaft lag die

Produktion zuletzt sogar

bei 1,25 Millionen Barrel

pro Tag) dauerhaft halten zu können. Denn in Libyen kam es

aufgrund von Protesten, Blockaden und bewaffneten Angriffen

auf die Ölfördereinrichtungen, Pipelines und Exporthäfen

zwischenzeitlich immer wieder zu Einschränkungen bei der

Ölproduktion. Mit derartigen Vorfällen muss immer wieder

gerechnet werden.

TITELTHEMA | QUO VADIS ÖLPREIS?

»Eine Angebotslücke droht

diesmal vor allem bis zum

Jahresende, weil dann die

Nachfrage saisonbedingt

besonders stark ist.«

»So fällt die Ölproduktion

in Venezuela wegen

der dortigen Wirtschafts-

krise seit einem Jahr

kontinuierlich.«

15ideas 199 | 11 2018

»

Die USA setzen weiterhin darauf, dass die großen Ölproduzenten

ihr Angebot ausreichend ausweiten können und auch werden.

Einem Rückgriff auf die strategischen Ölreserven erteilte US-

Energieminister Rick Perry eine Absage. Sollten die Preise aber

zu stark steigen und die OPEC darauf nicht angemessen rea-

gieren, bleibt die Freigabe der strategischen Reserven eine

mögliche Option. Letztmals geschah dies in konzertierter Form

im Sommer 2011, als der Bürgerkrieg zu einem deutlichen

Rückgang der Ölproduktion in Libyen führte und die OPEC

sich zunächst nicht auf eine Produktionsausweitung verstän-

digen konnte. Der Ölpreis gab damals nach der Ankündigung

innerhalb weniger Tage um gut 10 US-Dollar nach. Eine Ange-

botslücke droht diesmal vor allem in den verbleibenden Monaten

bis zum Jahresende, weil dann die Nachfrage saisonbedingt

besonders stark ist. Diese Lücke könnte man mit einer Freigabe

von schätzungsweise 90 Millionen Barrel überbrücken. Vergli-

chen mit dem absoluten Niveau der für Notfallzwecke gehalte-

nen Bestände in den OECD-Ländern von zuletzt 1,57 Milliarden

Barrel ist dies eine überschaubare Menge. Die US-Regierung

könnte eine Freigabe beispielsweise im Vorfeld der Kongress-

wahlen beschließen. Diese finden nur zwei Tage nach dem

Inkrafttreten der Iran-Sanktionen statt. Eine andere Möglichkeit

wäre, den Käufern von iranischem Öl mehr Zeit zu geben, um

ihre Ölimporte durch andere Anbieter zu ersetzen. Diese Option

wird von der US-Regierung offensichtlich auch in Erwägung

gezogen.

Stand: Oktober 2018; Quelle: IEA, Commerzbank Research

Grafik 3: Freie Förderkapazitäten der OPEC-LänderAuf Basis der IEA-Schätzung für September, Saudi-Arabien laut eigener Aussage

in Tsd. Barrel pro Tag

Saudi-Arabien

VAE Irak Kuwait Angola Andere OPECgesamt

0

500

1.000

1.500

2.000

Die Angebotsknappheit dürfte aller Voraussicht nach nur von

kurzer Dauer sein. Denn im nächsten Jahr sinkt der Bedarf an

OPEC-Öl deutlich. Grund hierfür ist das kräftig steigende Nicht-

OPEC-Angebot, das deut-

lich stärker wachsen soll als

die globale Ölnachfrage.

Wichtigster Treiber hierbei

ist die sprudelnde Ölpro-

duktion in den USA. Allein

im größten Schieferölvor-

kommen Permian Basin

soll die Produktion laut

Prognose der US-Energie-

behörde 2019 um 600.000 Barrel pro Tag steigen. Aber auch

Brasilien, Russland und Kanada dürften mit einer steigenden

Produktion einen Beitrag leisten (siehe Grafik 4). Laut Schätzung

der IEA sinkt daraufhin der Bedarf an OPEC-Öl im nächsten

Jahr auf durchschnittlich 31,6 Millionen Barrel pro Tag. Im ersten

Quartal 2019 soll der Bedarf wegen einer saisonal schwächeren

Nachfrage sogar nur knapp 31,0 Millionen Barrel pro Tag betra-

gen. Auf dieses Niveau könnte die OPEC-Produktion Anfang

2019 also fallen, ohne dass der globale Ölmarkt ins Defizit

rutscht und ausgleichende Maßnahmen notwendig wären.

Derzeit produziert die OPEC der IEA zufolge ca. 32,8 Millionen

Barrel pro Tag, wobei die Ölproduktion des Iran vom Niveau

im April/Mai schon um ca. 350.000 Barrel pro Tag gefallen ist.

TITELTHEMA | QUO VADIS ÖLPREIS?

»Der Großteil des erwarteten

Nachfragewachstums

soll 2019 wieder von

den Schwellenländern

erfolgen.«

Stand: Oktober 2018; Quelle: EIA, Commerzbank Research

Grafik 4: Nicht-OPEC-Angebot dürfte vor allem dank sprudelnder US-Ölproduktion 2019 kräftig steigen (erwarteter Anstieg gegenüber 2018)

in Tsd. Barrel pro Tag

USA Brasilien Russland Kanada Andere Nicht-OPECgesamt

0

500

1.000

1.500

2.000

2.500

16 ideas 199 | 11 2018

«

»Ohne die noch nicht genau zu beziffernden Ausfälle des Iran

müsste die OPEC ihre Ölproduktion also reduzieren, um ein Über-

angebot und einen Anstieg der Lagerbestände zu verhindern.

Der höhere Ölpreis am Jahresende 2018 könnte auch dazu

führen, dass das Nicht-OPEC-Angebot im nächsten Jahr noch

stärker steigt als erwartet, während das Wachstum der globalen

Ölnachfrage gedämpft wird. Momentane Pipelineengpässe in

den USA und in Kanada könnten ein Hindernis für die Expansion

des Nicht-OPEC-Angebots darstellen. Diese führen zu kräftigen

Preisabschlägen für die lokalen Ölsorten, sodass die Produzenten

vor Ort kaum bzw. gar nicht von den gestiegenen Weltmarkt-

preisen profitieren (siehe Grafik 5). In den USA dürfte es in Kürze

durch die Inbetriebnahme von zusätzlichen Pipelinekapazitäten

zu einer Verbesserung der Situation kommen. In Kanada kann

zwar nach dem Wiederhoch fahren einer mehrere Monate

geschlossenen Verarbeitungsanlage wieder mehr Rohöl produ-

ziert werden. Der Ende August durch das Bundesberufungs-

gericht verfügte Stopp eines Pipelineprojekts machte allerdings

Hoffnungen zunichte, dass sich an der Pipeline situation in abseh-

barer Zeit etwas ändert.

Hinter der erwarteten Nachfragedynamik steht auch wegen

des Handelskonflikts zwischen den beiden weltgrößten Ölver-

brauchsländern USA und China sowie der steigenden US-Zinsen

und der damit einhergehenden Abwertung der Schwellenländer-

währungen ohnehin ein Fragezeichen. Denn der Großteil des

erwarteten Nachfragewachstums soll auch im Jahr 2019 wieder

von den Schwellenländern erfolgen. Der Brent-Ölpreis ist Mitte

Oktober wieder auf rund 80 US-Dollar je Barrel zurückgefallen,

dürfte aber aufgrund der sich abzeichnenden Angebotsverknap-

pung bis zum Jahresende oberhalb dieser Marke verharren.

Wegen der beträchtlichen Unsicherheit über die Höhe der Ange-

botsausfälle sind dabei kurzfristig auch stärkere Preisausschläge

möglich. Da sich der Ölmarkt im nächsten Jahr wieder merklich

entspannen wird, dürfte der Brent-Ölpreis sein hohes Niveau

jedoch nicht halten und im nächsten Jahr merklich nachgeben.

Bis Mitte 2019 dürfte Brent auf 75 US-Dollar je Barrel zurück-

fallen und Ende 2019 bei 70 US-Dollar notieren.Stand: 17. Oktober 2018; Quelle: Bloomberg, Commerzbank Research

Grafik 5: Lokale Ölpreise in den USA und in Kanada deutlich niedriger als das Weltmarktniveauin USD je Barrel

Okt 18Sep 18Jul 18Mai 18Mrz 18Jan 18 Aug 18Jun 18Apr 18Feb 18

Brent-Öl WTI Midland (Ölpreis im Mittleren Westen)WCS (Preis für schwefelhaltiges kanadisches Öl)

20

30

40

50

60

70

80

90

TITELTHEMA | QUO VADIS ÖLPREIS?

17ideas 199 | 11 2018

Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf Brent

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung von Brent. Ein Überblick

über das gesamte Produktspektrum an

Optionsscheinen und Zertifikaten steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

Aber Achtung: Da die von der Commerz-

bank angebotenen Produkte in Euro notie-

Unlimited Index-Zertifikate

WKN Basiswert Laufzeit Quanto Geld-/Briefkurs

CE7 0J1 Oil Brent Future Unbegrenzt Ja 77,95/77,97 EUR

CE7 0J2 Oil Brent Future Unbegrenzt Nein 67,78/67,79 EUR

Discount-Zertifikate

WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren dite p.a. Bewertungstag Quanto Geld-/Briefkurs

CA4 QYQ Oil Brent Future 70,00 USD 13,26 % 6,43 % 26.07.2019 Ja 66,60/66,62 EUR

CA4 QYU Oil Brent Future 78,00 USD 7,04 % 11,65 % 26.07.2019 Ja 71,40/71,42 EUR

CA4 QTK Oil Brent Future 70,00 USD 15,49 % 9,93 % 26.07.2019 Nein 56,46/56,48 EUR

CA4 QTP Oil Brent Future 78,00 USD 9,44 % 15,38 % 26.07.2019 Nein 60,52/60,54 EUR

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit FXopt Geld-/Briefkurs

CD4 GWB Oil Brent Future Long 4 Unbegrenzt Nein 20,01/20,11 EUR

CE9 J22 Oil Brent Future Long 8 Unbegrenzt Nein 33,11/33,56 EUR

CD4 GWJ Oil Brent Future Short –4 Unbegrenzt Nein 0,18/0,19 EUR

CV5 5QJ Oil Brent Future Short –8 Unbegrenzt Nein 0,17/0,18 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock- Out-Barriere Hebel Quanto Laufzeit Geld-/ Briefkurs

CA1 L29 Oil Brent Future Call 69,954 USD 8,6 Ja Unbegrenzt 9,14/9,16 EUR

CA5 2SR Oil Brent Future Call 74,427 USD 16,7 Ja Unbegrenzt 4,70/4,72 EUR

CA1 L3Q Oil Brent Future Call 69,922 USD 8,5 Nein Unbegrenzt 8,07/8,08 EUR

CA5 2S4 Oil Brent Future Call 74,410 USD 16,5 Nein Unbegrenzt 4,15/4,16 EUR

CV7 CWV Oil Brent Future Put 87,592 USD 8,7 Ja Unbegrenzt 9,11/9,13 EUR

CJ2 1BC Oil Brent Future Put 83,116 USD 16,8 Ja Unbegrenzt 4,63/4,65 EUR

CA0 1UK Oil Brent Future Put 87,968 USD 8,3 Nein Unbegrenzt 8,22/8,23 EUR

CJ2 1AR Oil Brent Future Put 82,970 USD 17,6 Nein Unbegrenzt 3,91/3,92 EUR

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

TITELTHEMA | QUO VADIS ÖLPREIS?

ren, der Handelspreis von Brent allerdings

in US-Dollar, besteht für den Investor ein

Währungsrisiko. Ein steigender Euro/

US-Dollar-Wechselkurs wirkt sich negativ

auf den Wert des Zertifikats aus. Um das

Wechselkursrisiko für den Anleger auszu-

schalten, bietet die Commerzbank in der

Regel neben einer nicht währungsgesi-

cherten Variante (Non-Quanto) auch eine

währungsgesicherte bzw. währungsopti-

mierte (Quanto/FXopt) Variante an. Aller-

dings ist hier zu beachten, dass für die

Währungssicherung Kosten anfallen kön-

nen, die den Wert des Zertifikats mindern.

Anleger haben also die Wahl, sollten aber

bedenken, dass bei der nicht währungs-

gesicherten Variante neben dem Risiko

natürlich auch die Chance entfällt, mit

einem fallenden Euro/US-Dollar-Wechsel-

kurs eine höhere Rendite zu erzielen.

18 ideas 199 | 11 2018

Prof. Dr. Andreas Hackethal, Professor für Finanzen am House of Finance der Goethe-Universität Frankfurt

Banking im Spannungsfeld zwischen Mensch und Technologie

INTERVIEW | PROF. DR. ANDREAS HACKETHAL

Finanzinstitute müssen nicht nur viele Regularien erfüllen, sondern sich auch mit neuen Technologien und neuen Wett-bewerbern am Markt auseinandersetzen. Sind die Banken hierfür ausreichend gewappnet?Einige Banken werden dem technologi-

schen Wandel nicht gewachsen sein. Wie

in anderen Branchen zuvor, werden sich

neue Geschäftsmodelle erst langsam und

dann rasant entwickeln und Banken, die

jetzt noch nicht konsequent auf Daten-

ökonomie und Automatisierung setzen,

können sodann nicht mithalten.

Welche Schlüsselfaktoren müssen Finanz-institute erfüllen, um auch künftig am Markt bestehen zu können?Schlanke und schnelle IT als Basis, exzel-

lente und sichere Wertgenerierung für

Kunden und Bank aus einem wachsenden

Datenschatz heraus und natürlich zuver-

sichtliche, begeisterungsfähige Mitarbeiter.

Wie würden Sie hierbei die Positionierung der deutschen Banken im internationalen

Vergleich beurteilen?Mein Eindruck ist, dass veraltete IT, Mangel

an Kompetenz, Mut im Umgang mit Kun-

dendaten und Mitarbeiter mit Zukunfts-

angst hierzulande besonders bremsen.

Teilen Sie die Ansicht, dass Personali-sierung (auf individuelle Bedürfnisse zugeschnittene Lösungen) für Banken im Geschäft mit Privatkunden der aus-schlaggebende Faktor der Zukunft ist?Wenn Banken mit ihrem Vertrauensvor-

schuss die datenreichen Kundenbeziehun-

gen mit modernster Analysetechnologie

verquicken, dann können sie ihr klassisches

Versprechen einlösen, unsere individuellen,

finanziellen Ziele im Leben bestmöglich zu

erreichen.

Filialbanken stehen auch im Wettbewerb mit Direktbanken. Hat die Filiale ausge-dient?Nach wie vor suchen und finden Kunden in

ihrem Berater einen »Money Doctor«, der

die psychologischen Kosten der Geldan-

lage im persönlichen Gespräch reduziert.

Solange sich diese Rolle nicht weitgehend

digitalisieren lässt und hinreichend viele

Kunden zumindest ab und an Banking zum

Anfassen fordern, wird es Filialen geben.

Wie steht es aus Ihrer Perspektive um die Qualität der Wertpapierberatung bei Banken?Unsere eigenen Untersuchungen belegen

zumindest für eine Stichprobe, dass die

Depots der Kunden ordentlich diversifiziert

sind und der Assetmix die Risikopräferenzen

gut abbildet. Dies ist auch eine Folge des

hohen Compliance-Drucks. Die gemesse-

nen Produktkosten sind angesichts des

niedrigen Basiszinses jedoch beträchtlich.

Im Zeichen der Digitalisierung kommen immer mehr Fintech-Start-ups auf den Markt. Welche Bedeutung kommt der deutschen Fintech-Szene international zu?Nur ganz wenige deutsche Fintechs haben

bisher im B2C-Geschäft international Fuß

gefasst. Die meisten konzentrieren sich

nicht zuletzt wegen Kapitalknappheit auf

den Heimatmarkt. Dafür streben mit Revo-

lut und Co ausländische Fintechs auf den

deutschen Markt.

Die Welt ist im steten Wandel. Ob nun Bargeldtransaktionen oder die finanzielle

Vorsorge fürs Alter – das alles lässt sich heute mehr oder weniger bequem auch per

App erledigen. Beim Deutschen Derivate Tag in Frankfurt ging Prof. Dr. Andreas

Hackethal, Professor für Finanzen am House of Finance der Goethe-Universität

Frankfurt, auf die zentralen Herausforderungen für die traditionelle Bankenlandschaft

im Zuge der digitalen Finanzrevolution ein. Zudem erläuterte er, weshalb Anleger

auch vermeintlich guten Empfehlungen nicht folgen, sondern oft in fehlerhafte

Verhaltensmuster zurückfallen.

»Nur ganz wenige deutsche Fintechs

haben bisher im B2B-Geschäft

international Fuß gefasst.«

19ideas 199 | 11 2018

bauen wir mit zehn renommierten Part-

nern aus allen Teilen der Finanzbranche

eine voll automatisierte, säulenübergrei-

fende Renteninformationsplattform, die

wir ab Mitte 2019 im Markt testen wollen.

Die Deutsche Renten Information ist

unabhängig und versteht sich als neutra-

les, nicht kommerzielles Bindeglied aller

Stakeholder der Altersvorsorge.

Wie ist es denn generell um die Finanz-bildung in Deutschland bestellt?Besser als in den meisten anderen Ländern

der Welt. Dennoch sind gerade beim so

wichtigen Thema Altersvorsorge die meis-

ten im Blindflug unterwegs. Das schürt bei

einigen unnötige Ängste vor Altersarmut

und wieder andere wiegen sich in nicht

gerechtfertigter Sicherheit.

Wie legen Sie persönlich Ihr Geld an?Als Staatsdiener gleicht mein Einkom-

mensstrom einer Staatsanleihe. Der Groß-

teil meines Geldes liegt daher in Aktien

weltweit.

Die Streuung über verschiedene Asset-klassen (Aktien, Immobilien etc.) wird unter dem Oberthema Diversifikation diskutiert. Wie stehen Sie dazu?Der einzige Free Lunch, den es an Kapital-

märkten gibt – also maximale Inanspruch-

nahme.

Abgesehen von der breiten Streuung über Assetklassen hinweg, gibt es weitere Tipps für die individuelle Geldanlage?Früh anfangen, immer die gesamte per-

sönliche Finanzbilanz im Auge behalten

und auf die Kosten achten.

Vielen Dank für das Gespräch.Das Interview führte Lars Brandau

(Geschäftsführer Deutscher Derivate Ver-

band) auf dem Deutschen Derivate Tag.

Welche Geschäftsmodelle verfolgen Fintechs?Die Kollegen von paymentandbanking.com

liefern einen guten Überblick und untertei-

len den Markt in Zahlungsverkehr, Lösun-

gen rund ums Sparen, Banksubstitute,

Identifikationsservices, Versicherungs-

makler und -produkte.

Ist es denn auch Ausdruck einer praxis-nahen Lehre, dass junge Menschen mit Start -ups den Schritt in die Selbststän-digkeit wagen?Wir verzeichnen tatsächlich immer mehr

Gründer unter unseren Absolventen an der

Goethe-Universität. Die meisten Fintech-

Gründer haben jedoch zunächst ein paar

Jahre in Beratung oder Finanzindustrie

gearbeitet, um die nötige Geschäftserfah-

rung zu sammeln.

Wodurch zeichnen sich erfolgreiche, etablierte Fintech-Start-ups aus?Neben dem üblichen Handwerkszeug durch

eine gute Vermarktung von Geschäfts-

modell und handelnden Personen und

durch gutes Timing.

Sie engagieren sich für mehr Finanzbil-dung und sind Vorsitzender des Vorstands des Vereins Deutsche Renten Informa-tion. Wo liegen dabei die Schwerpunkte Ihrer Arbeit?Wir wollen Rentendurchblick auf einen

Klick in Deutschland etablieren. Deshalb

Prof. Dr. Andreas Hackethal ist seit 2008

Professor für Finanzen am House of

Finance der Goethe­Universität. Von

Oktober 2011 bis September 2015 war er

Dekan des Fachbereichs Wirtschaftswissen­

schaften. In der Forschung beschäftigt er

sich empirisch mit den Themen Anleger­

verhalten, Beratung und Finanzinnovatio­

nen. Seit 2009 gehört er dem Fachbeirat

der Bundes anstalt für Finanzdienstleis­

tungsaufsicht und seit 2011 der Börsen­

sachverständigenkommission am Finanz­

ministerium an. Ferner sitzt er im Auf­

sichtsrat des Fintech­ Start­ups vaamo

und ist Vorstandsvorsitzender des Vereins

Deutsche Renten Information e.V.

»Wir wollen Rentendurchblick auf

einen Klick in Deutschland etablieren.«

INTERVIEW | PROF. DR. ANDREAS HACKETHAL

20 ideas 199 | 11 2018

ACHIM MATZKE

Leiter Technische Analyse &

Index Research, Commerzbank

TECHNISCHE ANALYSE | DAX

DAX

Stand: 15. Oktober 2018; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

K = Kaufsignal V = Verkaufssignal TP = Take-Profit-Signal

in Punkten

2014 2015 2016 2017 2018

9.000

10.500

11.500

13.000

14.000

12.500

12.000

10.000

13.500

11.000

8.500

9.500

2019

200-Tage-Linie

11.700 Pkt.

12.391 Pkt.

8.700 Pkt.

10.190 Pkt.

12.952 Pkt.

13.596 Pkt.

13.204 Pkt.

11.726 Pkt.

12.350 Pkt.

12.850 Pkt.

VV K

K

KTP

K

Zentraler Haussetrend (aus 2009)

Baissetrend

Technische Analyse

DAX: Zentraler Haussetrend im  Fokus

Aus langfristiger technischer Sicht befindet sich der DAX seit

dem März 2008 ausgehend von 3.589 Punkten in einem techni-

schen Haussezyklus, der bis zum Allzeithoch um 13.597 Punkte,

das der DAX im Januar 2018 erreichte, einen Kursgewinn von

insgesamt 278 Prozent eingebracht hat. Der zentrale, fast zehn-

jährige Haussezyklustrend, der derzeit um ca. 11.700 Punkte

liegt, führte den DAX ab dem vierten Quartal 2013 in eine

technische Neubewertung. Nach dem Erreichen der Tops um

12.391 Punkte im April 2015 ging der DAX aufgrund der über-

kauften technischen Lage in eine Zwischenbaisse über, die den

Index bis auf 8.699 Punkte und damit in die gestaffelte Unterstüt-

zungszone (8.700 bis 9.325 Punkte) von Anfang 2014 drückte.

Ab Februar 2016 startete eine neue Aufwärtsbewegung, die den

DAX auf seine bisherigen Allzeithochs führte. Allerdings war der

21ideas 199 | 11 2018 21ideas 199 | 11 2018

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

Anlageidee AnlageprodukteDAX bereits Mitte 2017 in eine Seit-

wärtsbewegung oberhalb der Unterstüt-

zungszone bei 11.700 bis 11.800 Punkten

mit dem Charakter einer Kopf-Schulter-

Verkaufsformation (linke Schulter:

12.950 Punkte; Kopf: 13.596 Punkte;

rechte Schulter: 13.204 Punkte; Nacken-

linie um 11.700 Punkte) übergegangen.

Darüber hinaus befindet sich der DAX

seit dem Erreichen des Allzeithochs um

13.596 Punkte im Januar 2018 in einem

intakten Abwärtstrend, der zurzeit bei

ca. 12.850 Punkten verläuft, und seit

Juni zusätzlich in einem beschleunigten

Abwärtstrend um 12.350 Punkte. Diese

Trends haben den DAX zuletzt in die

langfristige Unterstützungszone im

Bereich der Nackenzone um 11.700

Punkte geführt.

Jetzt droht der DAX die Kopf-Schulter-

Verkaufsformation mit einem Verkaufs-

signal nachhaltig zu unterbieten, wobei

die ehemalige Unterstützungszone um

11.700 Punkte anschließend als Wider-

standszone arbeiten sollte. Aus techni-

scher Sicht steht zusätzlich der zentrale

Haussezyklustrend zur Disposition, der

während der Baisse von 2015/2016 noch

verteidigt werden konnte. Auch wenn

es noch zu früh wäre, das Ende des lang-

fristigen Haussezyklus auszurufen, deutet

sich zumindest eine Pause an, sodass

sich momentan eine defensive tech-

nische Haltung gegenüber dem DAX

empfiehlt.

Aus kurzfristiger technischer Sicht liegt

nach der Abwärtsrally der vergangenen

Tage eine kurzzeitig überverkaufte Lage

vor, sodass die Chance auf Comeback-

tage zum Schließen der hinterlassenen

Gaps bzw. auf eine Stabilisierung besteht.

TECHNISCHE ANALYSE | DAX

Anlageidee Hebelprodukte

Faktor-Zertifikat auf den DAX-Future

WKN CD4 H0Z

Strategie Long

Laufzeit Unbegrenzt

Geld­/Briefkurs 10,90/10,91 EUR

Faktor 5

Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats

auf den DAX erhalten Anleger einen Preis-

abschlag (Discount) auf den aktuellen

Wert des Index. Im Gegenzug verzichtet

der Anleger auf die Möglichkeit, unbe-

grenzt an Kurssteigerungen des Index

zu partizipieren. Der maximale Rück-

zahlungsbetrag beträgt 115,00 Euro.

Classic Discount-Zertifikat auf den DAX

WKN CA3 HWV

Cap 11.500 Pkt.

Bewertungstag 20.12.2019

Fälligkeit 31.12.2019

Geld­/Briefkurs 108,06/108,07 EUR

Discount 7,80 %

Max. Rendite p.a. 5,33 %

Mit dem Faktor-Zertifikat 5x Long können

Anleger gehebelt an der Entwicklung des

DAX-Future partizipieren. Bezogen auf

die tägliche prozentuale Wertentwicklung

bedeutet das: Steigt der Future, steigt der

Wert des Zertifikats ca. um den jeweiligen

Faktor (Hebel) und umgekehrt.

Beim Kauf des Classic Discount-Zertifikats

auf den DAX erhalten Anleger einen Preis-

abschlag (Discount) auf den aktuellen

Wert des Index. Im Gegenzug verzichtet

der Anleger auf die Möglichkeit, unbe-

grenzt an Kurssteigerungen des Index

zu partizipieren. Der maximale Rück-

zahlungsbetrag beträgt 120,00 Euro.

Classic Discount-Zertifikat auf den DAX

WKN CA3 HW5

Cap 12.000 Pkt.

Bewertungstag 20.12.2019

Fälligkeit 31.12.2019

Geld­/Briefkurs 110,80/110,81 EUR

Discount 5,20 %

Max. Rendite p.a. 6,89 %

Faktor-Zertifikat auf den DAX-Future

WKN CA4 C0F

Strategie Short

Laufzeit Unbegrenzt

Geld­/Briefkurs 7,42/7,43 EUR

Faktor –5

Mit dem Faktor-Zertifikat 5x Short können

Anleger gehebelt an der negativen Ent-

wicklung des DAX-Future partizipieren.

Bezogen auf die tägliche prozentuale

Wertentwicklung bedeutet das: Fällt der

Future, steigt der Wert des Zertifikats

ca. um den jeweiligen Faktor (Hebel) und

umgekehrt.

22 ideas 199 | 11 2018

TECHNISCHE ANALYSE | LVMH

In den vergangenen Monaten war das technische Bild innerhalb

des STOXX Personal & Household Goods stark aufgespalten.

Hierbei standen vor allem die schwergewichtigen britischen

Tabakwerte sowie die britischen Bauträger stark unter Druck,

während die Luxusgüterhersteller eine ausgeprägte Relative Stärke

zeigten. Vor dem Hintergrund von Newsflow, dass China die

Einfuhr von Luxusartikeln an den Grenzen deutlich strenger kont-

rollieren will, ist diese Relative Stärke zuletzt jedoch ausgelaufen.

Auch beim französischen EURO STOXX 50-Titel, dem Sektor-

schwergewicht LVMH (Moët Hennessy Louis Vuitton SE; Sektor-

anteil im STOXX Personal & Household Goods ca. 10,9 Prozent;

Position 2) war diese Nachricht der Auftakt für eine mittelfristige

technische Eintrübung. LVMH ist ein technischer Marathonläufer,

der sich seit Anfang der Neunzigerjahre (Start um 12,80 Euro,

Technische Analyse

LVMH: Die technische Neubewertung macht eine Pause

PETRA VON KERSSENBROCK

Technische Analyse &

Index Research, Commerzbank

LVMH

Stand: 15. Oktober 2018; Quelle: Reuters, Commerzbank AG. Frühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

K = Kaufsignal TP = Take-Profit-Signal

in Euro

2014 2015 2016 2017 2018

300

340

280

220

260

240

180

200

140

120

320

100

160

2019

200-Tage-Linie

157,50 EUR

Beschleunigter Haussetrend

Haussetrend

Allzeithoch

135,20 EUR

109,00 EUR

176,60 EUR

134,80 EUR

239,70 EUR

313,70 EUR

KK

K

K

K TP

23ideas 199 | 11 2018 23ideas 199 | 11 2018

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

Anlageidee Anlageprodukte

Anlageidee Hebelprodukte

bereinigt um zwischenzeitliche Kapital-

maßnahmen) in einer sehr langfristigen

Haussebewegung befindet. Im November

2008 startete die Aktie ausgehend von

den Baisse-Lows um 34,30 Euro einen

technischen Haussezyklus. Innerhalb

davon ging LVMH Ende 2010 wieder in

eine technische Neubewertung über.

Nach dem Anstieg auf die damaligen

Tops um 176,60 Euro steckte die Aktie

ab März 2015 in einer zweijährigen Kon-

solidierungsphase, die sie in der Ende

Juni 2016 (Start um 134,80 Euro) einset-

zenden Aufwärtsbewegung zum Jahres-

wechsel 2016/2017 mit einem Investment-

kaufsignal beendete. Hierbei ergab sich

eine Aufwärtsbeschleunigung, und LVMH

erreichte im Mai 2018 neue Allzeithochs

um 313,70 Euro. Angesichts der über-

kauften technischen Lage, die durch die

knapp zweijährige Rally entstanden war,

ging die Aktie dann in eine mittelfristige

Trading-Range zwischen der Wider-

standszone von 310,00 bis 318,00 Euro

und der Unterstützungszone von 276,00

bis 278,00 Euro über.

Zuletzt ist LVMH mit einem übergeordne-

ten Take-Profit-Signal sowohl aus dieser

Trading-Range, die damit den Charakter

einer Trading-Top-Formation erhalten

hat, als auch aus dem beschleunigten

Aufwärtstrend seit Juni 2016 sowie unter

die 200-Tage-Linie gefallen. Aufgrund

dieser mittelfristigen technischen Ein-

trübung sollte die technische Neubewer-

tung von LVMH, die zurzeit eine erwar-

tete Brutto-Gesamtdividendenrendite

von ca. 2,0 Prozent (Interimszahlung in

Höhe von 2,00 Euro ex am 4. Dezember

2018) aufweist, eine Pause machen.

LVMH ist daher eine technische Halte-

position (strategischer Sicherungsstop:

230,00 Euro), wobei sich aus kurz- und

mittelfristiger technischer Sicht Gewinn-

mitnahmen anbieten.

Unlimited Turbo-Optionsschein Call auf LVMH

WKN CA0 PE9

Typ Call

Basispreis/ Knock­Out­Barriere

234,40/241,75 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld­/Briefkurs 0,30/0,31 EUR

Hebel 8,5

Beim Kauf des Discount-Zertifikats auf

die LVMH-Aktie erhalten Anleger einen

Preisabschlag (Discount) auf den aktuel-

len Wert der Aktie. Im Gegenzug ver-

zichtet der Anleger auf die Möglichkeit,

unbegrenzt an Kurssteigerungen der

Aktie zu partizipieren. Der maximale

Rückzahlungsbetrag beträgt 250,00 Euro.

Discount-Zertifikat auf LVMH

WKN CA1 3R6

Cap 250,00 EUR

Bewertungstag 20.12.2019

Fälligkeit 31.12.2019

Geld­/Briefkurs 227,16/227,28 EUR

Discount 14,06 %

Max. Rendite p.a. 8,31 %

Mit dem Unlimited Turbo-Optionsschein

Call können Anleger gehebelt an steigen-

den Aktienkursen der LVMH-Aktie profi-

tieren. Die Laufzeit des Optionsscheins ist

unbegrenzt. Erst bei fallenden Notierun-

gen der Aktie unter die jeweilige Knock-

Out-Barriere endet die Laufzeit. Dies kann

gegebenenfalls zum Totalverlust des ein-

gesetzten Kapitals führen.

TECHNISCHE ANALYSE | LVMH

Beim Kauf des Discount-Zertifikats auf

die LVMH-Aktie erhalten Anleger einen

Preisabschlag (Discount) auf den aktuel-

len Wert der Aktie. Im Gegenzug ver-

zichtet der Anleger auf die Möglichkeit,

unbegrenzt an Kurssteigerungen der

Aktie zu partizipieren. Der maximale

Rückzahlungsbetrag beträgt 280,00 Euro.

Discount-Zertifikat auf LVMH

WKN CA4 8VM

Cap 280,00 EUR

Bewertungstag 20.12.2019

Fälligkeit 31.12.2019

Geld­/Briefkurs 240,58/240,70 EUR

Discount 8,99 %

Max. Rendite p.a. 13,56 %

Unlimited Turbo-Optionsschein Put auf LVMH

WKN CJ1 8GV

Typ Put

Basispreis/ Knock­Out­Barriere

286,22/277,84 EUR

Laufzeit Unbegrenzt

Geld­/Briefkurs 0,22/0,23 EUR

Hebel 11,5

Mit dem Unlimited Turbo-Optionsschein

Put können Anleger gehebelt an fallenden

Aktienkursen der LVMH-Aktie profitieren.

Die Laufzeit des Optionsscheins ist unbe-

grenzt. Erst bei steigenden Notierungen

der Aktie über die jeweilige Knock-Out-

Barriere endet die Laufzeit. Dies kann

gegebenenfalls zum Totalverlust des

eingesetzten Kapitals führen.

24 ideas 199 | 11 2018

In dieser Folge unserer Reihe zur Technischen Analyse werfen

wir einen Blick auf die sogenannten weichen Sentiment-Daten.

Im Unterschied zu den harten Sentiment-Daten beruhen sie

nicht auf einer objektiv festgestellten Anlegerpositionierung,

sondern auf Umfragen unter den Anlegern.

Vor allem für den Bereich der Aktienmärkte und insbesondere

in den USA haben Umfragen unter den aktiven Anlegern oder

bestimmten Anlegergruppen wie Analysten oder Berater eine

längere Tradition, sodass zum Teil entsprechende Sentiment-

Daten über mehrere Jahrzehnte vorhanden sind. Viele dieser

nützlichen Daten sind kostenpflichtig. Doch gibt es auch eine

ganze Reihe frei verfügbarer Daten. Als Pioniere auf dem

Gebiet der Sentiment-Analyse gelten die beiden in den USA

ansässigen und seit den Sechzigerjahren aktiven Anbieter

Market Vane (www.marketvane.net) und Investors Intelligence

Technische Analyse verstehen

Sentiment-Analyse und Trading (Teil 3)

(www.investorsintelligence.com). Während Market Vane seine

»Bullish Consensus«- Daten aus Umfragen zu den Futures-Märk-

ten unter Analysten und Beratern generiert, fußen die Sentiment-

Indizes von Investors Intelligence auf den Empfehlungen bestimm-

ter Börsenbriefe zum Aktienmarkt. Die American Association of

Individual Investors (AAII) in den USA befragt ihre Mitglieder

seit 1987 über ihre Einschätzung zum Aktienmarkt auf Sicht von

sechs Monaten und generiert hierdurch Sentiment- Indizes. Eine

ganze Armada an verschiedenen Sentiment-Daten bietet das

Unternehmen Sundial Capital Research (www.sentimentrader.

com) kostenpflichtig an. In Deutschland haben sich die beiden

Anbieter animusX (www.animusx.de) und sentix (www.sentix.de)

etabliert. Jeder Anleger kann sich dort regis trieren und erhält,

falls er bei den wöchentlich stattfindenden Umfragen zu meh-

reren Asset-Klassen teilnimmt, kostenlosen Zugriff auf die ent-

sprechenden Sentiment- Daten sowie auf eine Auswertung der

Ergebnisse der Anbieter.

Interpretation und UmsetzungAllen diesen umfragebasierten Sentiment-Indikatoren ist gemein-

sam, dass sie auf dem Prinzip der Contrary Opinion basieren und

damit Kontra-Indikatoren darstellen. Erreicht die Stimmung für

eine Anlageklasse ein Extremniveau (Optimismus/Euphorie oder

Pessimismus/Panik), so wird der Markt anfällig für eine Gegen-

bewegung oder eine Trendwende. Dies deshalb, da bereits nahezu

RALF FAYAD

Freier Technischer Analyst (CFTe),

Autor des ideasdaily-Newsletters

TECHNISCHE ANALYSE VERSTEHEN

25ideas 199 | 11 2018

alle Marktteilnehmer ihre Meinung mit Käufen (in der Euphorie)

oder Verkäufen (in der Panik) in die Tat umgesetzt haben. Es sind

daher einfach nicht mehr ausreichend neue Käufer vor handen,

um den Aufwärtstrend weiter zu befeuern, bzw. nicht mehr aus-

reichend Verkäufer, um den Abwärtstrend fortzusetzen. Wichtig

in diesem Zusammenhang ist die Feststellung der Extremzonen

des Indikators anhand eines längerfristigen Charts. Auf welchen

Indikator-Niveaus haben sich vergangene Hoch- und Tiefpunkte

in der Preiskurve des Basiswerts ergeben?

Wie immer in der Technischen Analyse sollte der Anleger den

übergeordneten Trend im Basiswert berücksichtigen. Die meis-

ten umfragebasierten Sentiment-Indikatoren entfalten ihre beste

Wirkung im mittelfristigen Zeitfenster von einigen Wochen bis

wenigen Monaten. Daher stellt ein vom Indikator ausgewiesener

hoher Grad an Pessimismus im Fall eines intakten längerfristigen

Aufwärtstrends in der Preiskurve ein vielversprechendes Kauf-

Set-up für einen mittelfristig angedachten Positionstrade dar. Im

längerfristigen Abwärtstrend würde ein hoher Grad an Euphorie

entsprechend eine fruchtbare Umgebung für einen Verkauf bzw.

das Eingehen einer Short-Position darstellen. Eine preisliche

Bestätigung sollte jedoch immer vor einer Positionierung abge-

wartet werden. Dies kann beispielsweise der Bruch des kurzfris-

tigen Trends, die Ausbildung einer Umkehrformation in einem

niedrigeren Zeitfenster (etwa im Stundenchart), das Kreuzen

von gleitenden Durchschnittslinien oder ein Umkehrmuster im

Kerzen chart sein. Bestätigungen sind vor allem mit Blick auf die

Tatsache essenziell, dass es nicht selten vor einer Trendwende

zur Ausbildung von Divergenzen kommt. Das Stimmungshoch

und das Hoch in der Preiskurve fallen dabei auseinander. Das

eigentliche Hoch in der Preiskurve findet auf einem niedrigeren

Euphorie-Niveau statt. Insofern ist vor häufig in solchen Situatio-

nen in den Medien zu lesenden Aussagen zu warnen, dass der

Trend weiteres Potenzial aufweise, da die Stimmung ja nicht

(mehr) euphorisch sei. Volatile umfragebasierte Stimmungsdaten

können ebenso, wie bei der Put-Call-Ratio besprochen, mittels

eines gleitenden Durchschnitts (zum Beispiel mit der Perioden-

länge 5) geglättet werden. Hierdurch kommt es dann allerdings

auch oft zu einer Wegglättung der eben erwähnten Divergenz.

Stimmungsumfragen mit anderer ZielrichtungNeben den Umfragen, die sich spezifisch auf die Einschätzung

der Lage an den Finanzmärkten beziehen, gibt es weitere

Umfragen, die eigentlich eine ganz andere Zielrichtung haben,

aber dennoch einen wichtigen Hinweis für die mittel- bis länger-

fristige Entwicklung der Aktienmärkte liefern können. Zu nennen

sind beispielsweise der ifo-Geschäftsklimaindex, der ZEW-Index

der Konjunkturerwartungen oder der bereits seit den Vierziger-

jahren erhobene Verbraucherstimmungsindex der University of

Michigan. Hohe Stimmungswerte und bedeutende Hochpunkte

an den Aktienmärkten sowie niedrige Stimmungswerte und

bedeutende Tiefpunkte an den Aktienmärkten stimmen häufig

entweder überein oder es kommt auch hier zu einer Sentiment-

Divergenz.

TECHNISCHE ANALYSE VERSTEHEN

Quelle: animusXFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Sentiment DAX (5-Wochen-Durchschnitt)

Stimmungsindex in Punkten

2010 20122008 2016 201820142006

DAX Sentiment 5-Wochen-Durchschnitt

–100

–50

0

50

100

0

5.000

2.500

7.500

10.000

12.500

15.000

Grafik 2: US-Verbraucherstimmungsindex und S&P 500

S&P 500

2002 20042000 2008 20182006 2010 2012 201620141998

S&P 500 Verbraucherstimmung

50

100

90

80

70

60

110

0

3.000

2.000

1.000

Quelle: sentimentrader, University of MichiganFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

26 ideas 199 | 11 2018

In der vorherigen ideas-Ausgabe haben wir uns mit einer

der wichtigsten Aufgaben einer Emittentin beschäftigt:

dem Hedging bzw. der Absicherung von Transaktionen bei-

spielsweise gegen Kursschwankungsrisiken. Im Detail wurde

beschrieben, welche Maßnahmen die Emittentin ergreift, um

eine Kundentransaktion in einem Turbo-Optionsschein oder

einem klassischen Optionsschein gegen Veränderungen des

Basiswertkurses abzusichern.

Da die Commerzbank als eine der größten Emittentinnen

im Markt neben Hebelprodukten auch viele Anlageprodukte

anbietet, geben wir Ihnen im Folgenden einen Einblick, welche

Transaktionen vorzunehmen sind, um Index- Zertifikate und

Discount-Zertifikate abzusichern.

Hedging von Index-ZertifikatenEines der beliebtesten Anlageprodukte sind Index-Zertifikate.

Index-Zertifikate ermöglichen Anlegern die 1:1-Teilnahme an

Indexveränderungen, zum Beispiel des DAX- oder des EURO

STOXX 50-Index. Somit bieten Index-Zertifikate die Möglichkeit,

mit nur einem Wertpapier an der Entwicklung beispielsweise

einer ganzen Region oder Branche zu partizipieren.

Beispiel: Ein Anleger möchte für 50.000 Euro Index- Zertifikate

bezogen auf den XY-Index erwerben. Bei einem Index-Stand von

10.000 Punkten und einem Bezugsverhältnis von 100:1 notiert

das XY Index-Zertifikat bei rund 100 Euro.

Bei einem Gegenwert von 50.000 Euro entspricht dies einem

Erwerb von 500 Zertifikaten. Gleichzeitig kauft ein Familienunter-

nehmen im Rahmen seines Rentenplans weitere 4.500 Stücke der

XY Index-Zertifikate für einen Gegenwert von 450.000 Euro.

Würde der XY-Index nun

steigen, würden die beiden

Investoren einen Gewinn

erwirtschaften. Damit die

Bank im Zuge dieser bei-

den Transaktionen keine

Verluste erleidet, ist es

notwendig, sich abzu-

sichern. Dies geschieht

durch Absicherungstrans-

aktionen der Emittentin, die es ihr ermöglichen, ebenso am

Anstieg des XY-Index zu partizipieren. Zunächst wäre es denk-

bar, dass die Bank als Hedge den Index selbst kauft. Da aber ein

Börsen- bzw. Aktienindex nur eine errechnete Größe ist, ist das

so einfach nicht möglich. So könnte die Bank beispielsweise als

Absicherung einfach alle im Index enthaltenen Aktien (entspre-

chend ihrer Indexgewichtung) für einen Gesamtgegenwert von

ins gesamt 500.000 Euro (50.000 + 450.000 Euro) kaufen. Das

ist theoretisch möglich, praktisch aber sehr aufwendig und

kosten intensiv, denn je mehr Aktien ein Index enthält, umso

mehr einzelne Transaktionen müssen getätigt werden.

Deshalb sichert sich die Bank über sogenannte Future-Kontrakte

ab: in unserem Beispiel mit dem Kauf von Future-Kontrakten

auf den XY-Index. Um unsere Beispielrechnung zu vereinfachen,

nehmen wir an, dass der nächstfällige Future- Kontrakt (Dezem-

ber 2018) ebenso bei 10.000 Punkten notiert, wobei ein Index-

punkt 25 Euro entspricht. So bezieht sich ein Future- Kontrakt

auf 250.000 Euro (10.000 x 25 Euro). Um nun den getätigten

Verkauf der insgesamt 5.000 XY Index-Zertifi kate zu hedgen,

kauft die Emittentin 2 XY Future-Kontrakte (2x 250.000 Euro),

WISSEN | HEDGING

COMMERZBANK-DERIVATETEAM

Equity Markets & Commodities

[email protected]

Wissen

Hedging – Absicherung von Transaktionen (Teil 2)

»Index-Zertifikate bieten die

Möglichkeit, mit nur einem

Wertpapier an der Entwick-

lung beispielsweise einer

ganzen Region oder Branche

zu partizipieren.«

27ideas 199 | 11 2018

fällig im Dezember 2018. Da der entsprechende Future und der

Index selbst (fast) gleichauf verlaufen, können wir hier von einem

(fast) perfekten Delta-Eins-Hedge sprechen.

Hedging von Discount-ZertifikatenDiscount-Zertifikate ermöglichen Anlegern den Einstieg in

einen Basiswert (zum Beispiel eine Aktie) mit einem Abschlag

(Discount). Dieser Abschlag auf den Preis des Basiswerts sorgt

dafür, dass selbst bei leicht fallenden Kursen des Basiswerts noch

ein Gewinn möglich ist. Im Gegenzug zum niedrigen Einstieg in

den Basiswert partizipieren Anleger an dessen Kurssteigerungen

lediglich bis zu einem festgelegten Cap (Kursobergrenze). Diese

Kursobergrenze bestimmt den maximalen Auszahlungsbetrag

(Höchstbetrag) des Discount-Zertifikats. Bei Ausgabe eines

Discount- Zertifikats lässt sich durch die Festlegung der Höhe

des Caps der Discount bestimmen. Dabei gilt: Je höher der Cap

gewählt wird, desto niedriger fällt der Discount aus (und umge-

kehrt). Für die Einlösung des Discount-Zertifikats bei Fälligkeit

gilt: Notiert der Basiswert am Bewertungstag auf oder oberhalb

des Caps, kommt der Höchstbetrag zur Auszahlung. Notiert

der Basiswert unterhalb des Caps, erfolgt die Einlösung durch

Lieferung des Basiswerts (Aktie) bzw. durch Zahlung des ent-

sprechenden Gegenwerts in Euro.

Um ein solches Auszahlungsprofil zu generieren, setzt sich ein

Discount-Zertifikat aus zwei Komponenten zusammen: einer

Zero-Strike Call Option (was dem Basiswert, bereinigt um den

Dividendenbarwert, entspricht) und einer verkauften Call Option

(wobei der Basispreis des Calls dem Höchstbetrag entspricht).

Um das Risiko der Veränderung des Basiswerts zu eliminieren,

würde man (theoretisch) eine Zero-Strike Call Option mit dem

Basiswert selbst und die Call Option mit der entsprechenden

Option auf dem Terminmarkt absichern. Wie wir bereits beim

Hedging von Optionsscheinen gelernt haben, kann eine Call

Option auch mit dem Basiswert über die sogenannten Delta-

Parameter gehedgt werden. Ein Call-Delta ist immer positiv

und liegt zwischen 0 und 1. Da bei Discount-Zertifikaten ein Call

verkauft wird, ist dessen Delta daher negativ. Die Delta-Kom-

ponenten sind additiv, daher müssen die zwei Optionen nicht

getrennt abgesichert, sondern können zusammen gehedgt

werden.

Beispiel: Der Kunde kauft zehn Discount-Zertifikate auf die

Deutsche Telekom-Aktie mit einem Cap von 14 Euro und einer

Laufzeit bis zum 21. Juni 2019. Eine Call Option mit einem

Basispreis von ebenfalls 14 Euro und der entsprechend gleichen

Laufzeit hat momentan ein Delta von 0,5. Somit beträgt das

Delta des Discount-Zertifikats 0,5. Dies ergibt sich aus dem Delta

der Aktie (+1) addiert mit dem Delta des verkauften Calls (–0,5).

Um das Aktienkursrisiko der Emittentin abzusichern, muss sie für

jedes verkaufte Discount-Zertifikat 0,5 Aktien kaufen. In unserem

Beispiel entspricht dies einer Gesamtzahl von fünf Deutsche

Telekom-Aktien (Delta von 0,5 multipliziert mit zehn Discount-

Zertifikaten).

Wie bereits in der vorherigen Ausgabe beschrieben, ändert sich

das Delta der abzusichernden Position ständig. Das bedeutet,

auch hier müssen, je nach Marktszenario, Aktien immer erneut

ge- oder verkauft werden, um den Delta-Hedge aufrechtzuer-

halten. Da Discount-Zertifikate in ihrer Zusammensetzung eine

Optionskomponente enthalten, haben insbesondere Volatilitäts-

und Zeitwertveränderung einen Einfluss auf den Preis und

müssen entsprechend in regelmäßigen Abständen abgesichert

werden. Diese Risiken versucht die Emittentin entweder über

die Terminbörse oder durch bereits verkaufte Optionsscheine

(ein sogenannter natürlicher Hedge) abzusichern.

WISSEN | HEDGING

28 ideas 199 | 11 2018

Gehören Sie auch zu den Privatanlegern, die von Montag bis

Freitag börsentäglich jeden Morgen mehrere DAX-Chartanalysen

in das E-Mail-Postfach gesendet bekommen? Ich frage mich

dann immer, wie viele dieser Analysen dann auch tatsächlich

gelesen und vor allem verinnerlicht werden. Denn oftmals steht

und fällt der Erfolg nicht damit, möglichst viele Informationen

an der Börse zu konsumieren, sondern die richtigen Schluss-

folgerungen zu ziehen

und eine eigene Strategie

daraus zu entwickeln.

Dabei gibt es einige kleine

wichtige Punkte, die Sie

beachten sollten.

Wir leben in einer Welt, die

immer schnelllebiger wird.

Am Aktienmarkt ist durch

die tägliche Veränderung

der Kurse diese Entwicklung noch stärker ausgeprägt. Im

Sekundentakt kommen neue Informationen in den Markt, die

heutzutage über einen Zugang zum Internet auch entsprechend

konsumiert werden können. Analysen per E-Mail, Push-Nach-

richten auf das Smartphone oder immer die neuesten News

auf der Startseite eines Finanzportals – der Zugang zu Finanz-

informationen war nie einfacher als heute, auch von unterwegs.

Doch wie kann ich die erhaltenen Informationen für mich und

Anlageprodukte

Eine gute Vorbereitung ist die halbe Miete

mein Anlageverhalten richtig und effizient nutzen? Gehen Sie

dabei am besten Schritt für Schritt vor:

1. Selektion von Informationen und QuellenIn der Fülle an Informationen ist es enorm wichtig, die für sich

wichtigen Quellen zu identifizieren und entsprechend zu selek-

tieren. Haben Sie bestimmte Analysten ausfindig gemacht, die

zum Beispiel beim DAX eine große Kompetenz vorweisen und

diese auch über eine gewisse Dauer anhaltend zeigen konnten,

ergibt es Sinn, sich auch auf ein paar wenige Quellen zu fokus-

sieren und hauptsächlich Inhalte dieser Autoren zu konsumieren.

So vermeiden Sie, von der Fülle an Informationen erschlagen

zu werden und konzentrieren sich primär auf die für Sie passen-

den Inhalte.

2. Analyse richtig lesenSchon in der Schulzeit wird Kindern vermittelt, Texte und Bücher,

aber auch zum Beispiel Textaufgaben im Mathematikunterricht

richtig zu lesen und sich die wichtigsten Informationen zu unter-

streichen oder herauszuschreiben. Es mag sich jetzt für manche

von Ihnen vielleicht absurd anhören, wenn ich sage, dass Sie dies

auch beim Lesen einer Chartanalyse machen sollten, aber Sie

werden sehen, wie sich die Art und Weise, wie Sie eine solche

Analyse verinnerlichen, auf einmal ändern wird. Markieren Sie

die wichtigsten Inhalte aus einer Analyse und schreiben Sie

sich die nächsten Kursziele sowohl nach oben als auch nach

INVESTMENTS | ANLAGEPRODUKTE

ROMAN PRZIBYLLA

Produktmanager,

Equity Markets & Commodities

»In der Fülle an Informa-

tionen ist es enorm wichtig,

die für sich wichtigen

Quellen zu identifizieren

und zu selektieren.«

29ideas 199 | 11 2018

»

INVESTMENTS | ANLAGEPRODUKTE

unten auf, um im Anschluss genau diese Marken aufzugreifen,

um daraus Ihre Handlungsstrategie umzusetzen.

3. Einfache Kennzahl als OrientierungNachdem Sie eine Analyse gelesen und auch die wichtigen

Informationen daraus gezogen haben, ist es im Anschluss wich-

tig, diese gewonnene Erkenntnis auch in die Tat umzusetzen.

Dabei helfen Ihnen die wichti-

gen Kursmarken, die Sie sich

hoffentlich herausgeschrieben

haben.

Lassen Sie uns dazu ein Bei-

spiel anschauen. Gehen wir

davon aus, der DAX steht bei

12.250 Punkten. Sie haben

sich aus der Analyse als nächstes kurzfristiges Kursziel nach

oben 12.450 Punkte notiert, die Absicherung nach unten liegt

bei 12.180 Punkten. So besteht für Sie eine Kurschance nach

oben von 200 Punkten. Das Risiko nach unten zum nächsten

Widerstand beträgt 70 Punkte. Stellen wir diese beiden Größen

nun in ein Verhältnis, erhalten wir das sogenannte Chance-Risi-

ko-Verhältnis (CRV), das in diesem Fall 2,85 (200/70 = 2,85)

betragen würde. Als grobe Indikation für Sie können Sie sich

merken, dass ein CRV mindestens größer zwei sein sollte, damit

Sie die nächsten Schritte einleiten. Das Schöne an dieser simplen

Berechnung ist, dass Sie schnell ein Gefühl dafür bekommen, ob

ein Trade Sinn ergeben könnte oder nicht. Denn an dieser Stelle

die Entscheidung zu treffen, diesen Trade nicht einzugehen, kann

mindestens genauso wertvoll sein wie die Entscheidung, aktiv zu

werden. Auch einen Trade nicht zu machen ist eine Entscheidung

und oftmals eine sehr wichtige.

HINWEIS

Sie können nicht täglich den gesamten Aktienmarkt überblicken

und selbstständig Aktien ausfindig machen, die stark an Wert

verloren haben? Kein Problem!

Wir informieren Sie über WhatsApp über Breaking News wie diese.

Bewegt sich eine Aktie stark oder gibt es andere wichtige Ereig­

nisse, dann informieren wir Sie mit einem Push über WhatsApp auf

Ihr Smartphone und versorgen Sie nicht nur mit weiteren Informa­

tionen zu den Hintergründen, sondern geben Ihnen auch passende

Produkte an die Hand und liefern ausführliche Chartanalysen nach.

Sie möchten diesen Service auch nutzen? Dann melden Sie sich

einfach kostenfrei an unter www.ideas-news.de/whatsapp.

»Auch einen Trade

nicht zu machen ist eine

Entscheidung und oftmals

eine sehr wichtige.«

30 ideas 199 | 11 2018

«

»

Anlageidee: Zertifikate auf den DAX4. Entscheidungen treffen und diese hinterfragenZurück zum DAX-Beispiel: Würden wir nun auf Basis unserer

Analyse und der simplen Berechnung des CRV den Trade

eingehen und uns ein passendes Produkt auswählen. Falls Sie

Schwierigkeiten damit haben, scheuen Sie sich nicht, unsere

Produktexperten im Handelsraum anzurufen. Diese stehen

Ihnen bei der Produktauswahl mit Rat und Tat zur Seite. Sie

haben dabei die Möglichkeit, solche Situationen sowohl mit

Hebelprodukten wie Turbos als auch Anlageprodukten wie

Discount- oder Bonus-Zertifikate zu handeln. Wichtig dabei:

Setzen Sie Verkaufslimits, sowohl beim ausgerechneten

Kursziel als auch beim Widerstand nach unten, und halten Sie

auch an diesen fest. So nehmen Sie einen Teil Ihrer Emotionen

heraus und handeln nach einem konkreten Muster bzw. einer

eigenen Strategie. Wie diese genau aussieht, muss jeder für

sich selbst herausfinden. Aber ich sage immer: Es ist immer

besser, eine Strategie zu haben als keine, egal wie erfolgreich

sie ist. Denn so haben Sie die Möglichkeit, sich sowohl jeden

einzelnen Trade als auch Ihre gesamte Strategie rückwirkend

anzusehen und falls nötig anzupassen. Führen Sie aus diesem

Grund eine Art Tagebuch. Egal, ob auf Papier oder in Form

einer Excel-Tabelle. Aber schreiben Sie sich Ihre Trades auf

und reflektieren Sie diese. Denn oftmals wird extrem viel Zeit

und Aufwand in die Analyse vorab gesteckt, aber nicht in die

Reflexion danach. Und diese ist für den langfristigen Erfolg

an der Börse meist wichtiger.

FazitAbschließend bleibt festzuhalten: Wer langfristig an der Börse

erfolgreich sein möchte, braucht einen Plan. Dieser Plan sollte

gestützt sein auf brauchbaren Informationen, einer ausführ-

lichen Analyse, konkreten Entscheidungen, einem kritischen

Umgang mit sich selbst und der nötigen Flexibilität, den

eigenen Plan auch anzupassen oder schnell auf neue Gege-

benheiten zu reagieren. Seien Sie nicht starr, denn die Börse

ist es auch nicht. Viel Erfolg!

Discount-Zertifikat

WKN CA3 5PE

Basiswert DAX

Cap 11.700 Pkt.

Bewertungstag 18.04.2019

Discount 4,44 %

Max. Rendite p.a. 8,62 %

Geld­/Briefkurs 111,88/111,89 EUR

Bonus-Zertifikat

WKN CV8 VEQ

Basiswert DAX

Barriere 10.000 Pkt.

Bonuslevel 13.350 Pkt.

Bewertungstag 21.06.2019

Bonusrendite p.a. 9,36 %

Geld­/Briefkurs 125,35/125,41 EUR

Faktor-Zertifikat

WKN CD4 H0X

Basiswert DAX

Typ Long

Laufzeit Unbegrenzt

Faktor 3

Geld­/Briefkurs 12,41/12,42 EUR

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

INVESTMENTS | ANLAGEPRODUKTE

31ideas 199 | 11 2018

AKTIONEN & TERMINE | WEBINAR DES MONATS

Webinar des Monats

Überwindet der Goldpreis seine Schwäche? Wie geht es nach den Iran-Sanktionen weiter beim »schwarzen Gold«?

Gold gibt vielen Anlegern in diesem Jahr Rätsel auf. Trotz der

Zuspitzung des Handelskonflikts zwischen den USA und China,

zahlreichen politischen Unsicherheiten und geopolitischen

Spannungen sowie weiterhin sehr niedriger Realzinsen hat der

Goldpreis seit Jahresbeginn verloren. In Euro gerechnet rutschte

der Goldpreis zwischenzeitlich sogar auf ein 2½-Jahres- Tief.

Einige stellen daher bereits die Rolle von Gold als sicheren Hafen

in Frage. Ist dem wirklich so? Was steckt hinter der rätsel haften

Schwäche von Gold und wie

geht es mit Blick auf das

Jahresende und ins nächste

Jahr weiter?

Die Anleger am Ölmarkt kön-

nen dagegen auch in diesem

Jahr deutliche Zugewinne

verbuchen. Der Preis für das »schwarze Gold« stieg im Oktober

auf den höchsten Stand seit fast vier Jahren. Begünstigt durch

eine robuste Nachfrage und sinkende iranische Öllieferungen

infolge der US-Sanktionen droht gegen Ende des Jahres eine

Angebotslücke. Doch für 2019 deutet sich eine Entspannung

bei der Marktlage an. Denn das hohe Preisniveau wird das

Ölangebot insbesondere in den USA deutlich steigen lassen,

während die weltweite Nachfrage gebremst wird. Was bedeutet

das für den Ölpreis?

CARSTEN FRITSCH

Rohstoffanalyse, Commerzbank

Mit Carsten Fritsch, Experte aus der Rohstoffanalyse der Com-

merzbank, nehmen wir in unserem Webinar am 6. November

2018 um 18.00 Uhr die derzeitige Situation an den globalen

Rohstoffmärkten unter die Lupe.

Termin: 6. November 2018 um 18.00 Uhr

Referent: Carsten Fritsch, Experte aus der Rohstoffanalyse der

Commerzbank

Thema: Überwindet der Goldpreis seine Schwäche?

Wie geht es nach den Iran-Sanktionen weiter beim

»schwarzen Gold«?

Sie haben Interesse an unserer ideas-Webinar-Reihe? Dann

melden Sie sich jetzt an unter www.ideas-webinar.de und

Sie erhalten Neuigkeiten, Termine und Wissenswertes bequem

per E-Mail.

»Einige stellen bereits

die Rolle von Gold als

sicheren Hafen in Frage.«

32 ideas 199 | 11 2018

Das große Online-Börsenspiel Trader 2018 geht zu Ende und wir

blicken auf das erfolgreichste Börsenspiel seit dem Start im Jahr

2003. Noch nie hatten sich so viele Teilnehmer für das Börsen-

spiel angemeldet wie im Jahr 2018. Demzufolge ist es keine

Überraschung, dass auch bei der Anzahl der Transaktionen und

beim gehandelten Volumen neue Rekorde aufgestellt wurden.

Der Gesamtsieger stand bis zum Redaktionsschluss noch nicht

fest. Trotzdem gingen bereits viele Teilnehmer als Sieger aus

dem Börsenspiel hervor. Abgesehen vom Hauptpreis, einem

Jaguar F-TYPE, wurde achtmal ein iPhone X unter allen Teil-

Börsenspiel Trader 2018

Börsenspiel stellt neuen Rekord auf

nehmern verlost und achtmal wurde ein Wochensieger ermittelt,

der mit einem Preisgeld in Höhe von 2.222 Euro belohnt wurde.

Der Umsatz im Börsenspiel lag dieses Jahr bei über 15 Milliarden

Euro und dabei wurden verschiedene Aktien und gehebelte

Wertpapiere gehandelt. Am beliebtesten war die Aktie von

Wirecard. Für mehr als 150 Millionen Euro kauften und verkauf-

ten Teilnehmer diese Aktie so häufig wie keine andere. Mit deut-

lichem Abstand dahinter rangierten die US-Technologie-Aktien

Amazon und Apple. Abgesehen von Tesla waren darüber hinaus

nur noch Aktien aus Deutschland in den Top 10 vertreten.

Neben Aktien konnten im Börsenspiel auch Zertifikate und Opti-

onsscheine eingesetzt werden. Allerdings gab es eine Einschrän-

kung für gehebelte Wertpapiere, die nur mit maximal 20 Prozent

des Depotwerts gekauft werden konnten. Da jeder Teilnehmer

zwei Depots à 100.000 Euro Spielgeld zur Verfügung gestellt

bekommen hat, wurde dementsprechend häufig die 20-Prozent-

Grenze ausgereizt. Vor allem Turbo-Optionsscheine auf den DAX

wurden oft eingesetzt. Insbesondere in der zweiten Hälfte des

BÖRSENSPIEL TRADER 2018

ANOUCH ALEXANDER WILHELMS

Derivate-Experte,

Equity Markets & Commodities

33ideas 199 | 11 2018

Börsenspiels war dies auch dringend nötig, da der Aktienmarkt

den Boden unter den Füßen verlor und viele Anleger ins Hinter-

treffen geraten waren, die nur mit Aktien auf steigende Kurse

gesetzt hatten. Es verwundert deshalb wenig, dass zeitweise

vor allem Turbo-Optionsscheine Put auf den DAX ganz oben in

der Beliebtheit platziert waren. So zum Beispiel ein BEST Turbo-

Optionsschein Put auf den DAX (WKN: CA8 TDM). Dieser weist

zurzeit eine Knock-Out-Barriere von 12.478,58 Punkten auf.

Somit verfällt der Turbo-Optionsschein wertlos, wenn diese

Barriere berührt wird. Fällt der DAX dagegen, steigt der Turbo-

Optionsschein im Wert. So notierte dieses Wertpapier zum

Börsenspielstart am 3. September 2018 noch bei 2 Euro, um in

der Folge bis auf knapp 10 Euro zu steigen, da der DAX deutlich

an Wert einbüßen musste.

Viele Teilnehmer des Börsenspiels konnten aus diesem Grund

mit Turbo-Optionsscheinen in den schwierigen Wochen des

Börsenspiels eine positive Performance erzielen. Aber mindes-

tens genauso vielen Spielern missglückte dieses Unterfangen

und der Depotwert im Spiel ging zurück. Egal, wie es am Ende

gelaufen ist, über eines können sich alle Teilnehmer sicher sein:

Erfahrung haben sie auf jeden Fall dazugewonnen und Erfahrung

kann man an der Börse nie genug haben. In Kürze wird in Frank-

furt der Hauptpreis übergeben. Ein Jaguar F-TYPE im Wert von

mehr als 70.000 Euro. Und wer jetzt das Börsenspiel nachvollzie-

hen möchte, kann im Internet die Spielberichte abrufen. Unter

www.zertifikate.commerzbank.de ––> Wissen ––> Trader 2018

stehen alle Informationen rund um dieses Börsenspiel zur

Verfügung.

BÖRSENSPIEL TRADER 2018

Meistgehandelte Aktien

Name WKN Kurs in Euro Volumen in Mio. Euro

Wirecard 747 206 168,50 161,98

Amazon 906 866 1.516,77 107,14

Apple 865 985 189,38 98,71

Bayer BAY 001 77,90 56,92

Commerzbank CBK 100 8,69 51,11

Evotec 566 480 16,06 49,38

Tesla A1C X3T 222,09 48,39

Daimler 710 000 52,97 43,04

Deutsche Bank 514 000 9,53 42,34

SAP 716 460 97,86 31,67

Meistgehandelte klassische Optionsscheine

WKN Typ Basiswert Basispreis Kurs in Euro

Volumen in Mio. Euro

CV7 G3R Call Gold 1.250,00 1,41 14,07

CA4 QFK Call Öl (Brent) 40,00 3,43 5,93

CV6 N8L Call DAX 13.450,00 0,61 5,31

CA5 TUC Call Barrick Gold 10,50 2,75 3,94

CV5 4WC Put Tesla 240,00 2,15 3,75

Bisherige Wochensieger und iPhone-X-Gewinner

Name Spielername Preis

Helmut B. aus Ingolstadt Roma 2.222 EUR (Wochensieg)

Siegfried S. aus Tamm SiggiS iPhone X (Verlosung)

Maximilian G. aus Krefeld maxgeilen 2.222 EUR (Wochensieg)

Waldemar G. aus Geilenkirchen Jackderip iPhone X (Verlosung)

Mark P. aus Bennekom giddy­up 2.222 EUR (Wochensieg)

Harry R. aus Saarlouis hsvharry iPhone X (Verlosung)

Stefan S. aus Kernen Chubbe 2.222 EUR (Wochensieg)

Michael G. aus Friedelsheim Bandit 1250 iPhone X (Verlosung)

Tom D. aus Dülmen Doc_Tom 2.222 EUR (Wochensieg)

Meistgehandelte Turbo-Optionsscheine

WKN Name Typ Basiswert Knock-Out- Barriere

Kurs in Euro

Volumen in Mio. Euro

CA8 TDM BEST Turbo Put DAX 12.479,54 9,02 56,25

CJ2 Q0R BEST Turbo Put DAX 12.362,42 7,85 34,18

CA8 TDE BEST Turbo Put DAX 12.444,55 8,67 24,04

CA8 TDH BEST Turbo Put DAX 12.459,54 8,82 18,07

CA3 XFU Classic Turbo Put DAX 12.500,00 9,26 14,16

Stand: 16. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

34 ideas 199 | 11 2018

MICHAEL OTT

Investmentstrategie

Private Kunden

Mit dem Verkauf des defizitären Graphitelektrodengeschäfts

entsteht ein Unternehmen mit viel Phantasie in den Wachstums-

märkten Carbon-Leichtbau und Lithium-Ionen-Batterien. Es

wurde nicht nur die wesentliche Verlustquelle geschlossen, was

die Nachhaltigkeit des Turnarounds unterstützt, sondern es

wurde auch die Bilanz gestärkt. Das Wachstumspotenzial ist im

Kurs zu gering berücksichtigt, auch wenn es viele Risiken gibt.

Den jüngsten Kursrückgang sehen wir als Kaufgelegenheit.

Durch Verkauf von Performance Products Wandlung in ein WachstumsunternehmenSGL Carbon hat den Bereich PP (Graphitelektroden) an Showa

Denko (Japan) und das Geschäft mit Kathoden, Hochofenaus-

kleidungen und Kohlenstoffelektroden an den Finanzinvestor

Triton verkauft. Vor allem der Verkauf an Triton sorgte für einen

hohen Buchgewinn von 125 Millionen Euro, der 2017 auch der

wesentliche Grund für das deutlich positive Konzernergebnis

war. Ohne den Ballast des ehemaligen Kerngeschäfts wird SGL

weniger abhängig von konjunkturzyklischen Einflüssen und kann

sich mit gestärkter Bilanz auf den Wachstumsmarkt Elektro-

mobilität konzentrieren.

Mit dem Verkauf von PP Konzentration auf WachstumsfelderNach dem Verkauf des ehemaligen Kerngeschäfts verbleiben im

Konzern die Bereiche Graphit-Spezialprodukte (GMS, Umsatz

Commerzbank Analysen

SGL Carbon – Elektromobilität verspricht deutliches Wachstum

2017 510 Millionen Euro) und Carbonfasern (CFM, Umsatz

332 Millionen Euro). Der Bereich GMS wächst in Teilbereichen

kräftig. Vor allem die Nachfrage nach Anodenmaterial für

Lithium- Ionen-Batterien sorgt für starkes Wachstum (2017

+35 Prozent, Umsatzanteil an GMS 19 Prozent). Hier baut

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

Stand: 17. Oktober 2018; Quelle: ReutersFrühere Wertentwicklungen sind kein Indikator für die künftige Wertentwicklung.

Grafik 1: Wertentwicklung SGL Carbon

in Euro

Okt 13 Apr 14 Okt 14 Apr 15 Okt 15 Apr 16 Okt 16 Apr 17 Okt 17 Okt 18Apr 186

8

10

12

14

16

18

20

22

24

26

28

35ideas 199 | 11 2018»

man angesichts der weiter sehr stark wachsenden Nachfrage

(>20 Prozent p.a. erwartet) die Kapazitäten aus. SGL besitzt bei

synthetischem Graphit- Anodenmaterial einen Marktanteil von

35 Prozent. Die Wachstumschancen sind angesichts der zahlrei-

chen konkreten Projekte zum Bau von Lithium-Ionen-Batterien

relativ gut untermauert.

Für den Bereich CFM bestehen die größten Wachstumshoff-

nungen, da vor allem die Automobilindustrie verstärkt Leicht-

bau materialien einsetzt. SGL ist hier mit seiner standardisierten

Produktion technologisch

führend. Nach der Inves-

titionsphase gewinnt das

Geschäft zunehmend an

Ertragskraft.

Übernahme der Anteile am Joint Venture mit BMWDurch die Komplettüber-

nahme der Joint Ventures

mit Benteler und vor allem

BMW stärkt man diesen Bereich. Die Übernahme des Joint

Ventures mit BMW mit dem Verarbeitungswerk in Wackersdorf

und dem Carbonfaserwerk Moses Lake in den USA erfolgt

schrittweise bis 2020. Für Wackersdorf zahlt SGL 24 Millionen

Euro (Anfang 2018) und für Moses Lake 62 Millionen US- Dollar

(2020). Die langfristigen Lieferverträge mit BMW (Teile für i3, i8

und 7er) sowie die Kapitalbeteiligung in Höhe von 13,8 Prozent

bleiben unberührt. Die finanziellen Belastungen für SGL sind

demnach überschaubar

und werden die gerade

erst verbesserten Bilanz-

relationen nur im vertret-

baren Rahmen belasten.

Der Umsatz dürfte durch

die Übernahme der Joint

Ventures mit BMW und

Benteler 2018 um ca.

70 Millionen Euro höher

ausfallen, der Ertrag auf EBITDA- Basis um etwas über 10 Prozent

zulegen und die Nettoverschuldung um ca. 150 Millionen Euro

steigen, da zwar noch nicht der Kaufpreis von Moses Lake

anfällt, aber die Schulden der Joint Ventures voll konsolidiert

werden müssen. Nun kommt es darauf an, das Wachstum für

Automobilteile aus Carbon auf eine breitere Basis zu stellen, was

durch den Ausstieg von BMW und die damit erlangte Unabhän-

gigkeit leichter zu erreichen sein sollte. Gelingt dies, dann dürfte

sich die Übernahme auszahlen und der Markt die Wachstums-

chancen höher bewerten.

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

»Ohne den Ballast des

ehemaligen Kerngeschäfts

wird SGL weniger abhängig

von konjunkturzyklischen

Einflüssen.«

»Vor allem die Nachfrage

nach Anodenmaterial

für Lithium-Ionen-

Batterien sorgt für starkes

Wachstum.«

36 ideas 199 | 11 2018

»

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

Turnaround gewinnt an DynamikSGL konnte im zweiten Quartal an die gute Entwicklung des

ersten Quartals anknüpfen und steigerte den operativen Gewinn

(EBIT) vor Sondereinflüssen von 22,5 Millionen Euro auf 44,2 Mil-

lionen Euro. Netto wurden

0,42 Euro je Aktie nach einem

Verlust von 0,14 Euro je Aktie

im Vorjahr verdient. Zwar

halfen positive Einmaleffekte

wie die Umstellung auf die

IFRS-Bilanzierung und die

Übernahme der Joint Ven-

tures mit BMW und Benteler, aber auch ohne diese verläuft der

Turnaround dynamischer als erwartet. Beide Geschäftsbereiche

trugen zum guten Ergebnis bei. CFM (Carbonfasern, Autoteile)

steigerte den operativen Gewinn um 40 Prozent auf 17,3 Millio-

nen Euro und GMS (Graphit-Spezialprodukte) um 67 Prozent auf

40,0 Millionen Euro (IFRS-Effekt 10,4 Millionen Euro).

Für das Gesamtjahr erwartet SGL nun einen Umsatzanstieg um

etwas mehr als 10 Prozent nach bisher 10 Prozent und weiterhin

einen leicht überproportionalen Anstieg des operativen Ergeb-

nisses. Netto soll der Gewinn nun im niedrigen bis mittleren

zweistelligen Millionenbereich liegen.

Verbesserung der Bilanz durch Kapitalerhöhung und PP-VerkaufDurch den Erlös aus der Kapitalerhöhung in Höhe von 180 Millio-

nen Euro Ende 2016 und dem Buchgewinn aus dem Verkauf des

Bereichs PP erhöhte sich die Eigenkapitalquote von 6,0 Prozent

am 30. September 2016 auf 29,6 Prozent zum 31. Dezember

2017 und lag am 30. Juni 2018 bei gesunden 34,9 Prozent. Die

Nettoverschuldung hat sich zum 30. Juni 2018 durch die Über-

nahme des BMW-Joint-Ventures von 139 Millionen Euro am

31. Dezember 2017 auf 211 Millionen Euro erhöht. Die insgesamt

dennoch geringere Verschuldung stärkt das Ergebnis, da weni-

ger Zinsen zu zahlen sind. Zu geringeren Zinszahlungen und der

finanziellen Absicherung des Wachstums trägt auch die Bege-

bung einer neuen Wandelanleihe im Volumen von 160 Millionen

Euro bei (Umtausch-

volumen 10 Prozent

des Grundkapitals).

Zukunftshoffnung Kohlenstofffaser...SGL hat sich auch bereits

vor dem Verkauf von PP

von einem Ausrüster der

Metallindustrie zu einem

wichtigen Zulieferer für die Branchen Windkraft und Automobile

gewandelt, die auf leichte Mate rialien angewiesen sind. Bauteile

aus Kohlenstoff fasern werden in der Auto-, Flugzeug- und

Windkraftanlagenindustrie etc. immer häufiger eingesetzt. Der

Markt wächst um ca. 10 Prozent p.a. BMW-Großaktionärin Sus-

anne Klatten ist mit 28,5 Prozent auch SGL-Hauptaktionärin und

BMW selbst ist mit 13,8 Prozent beteiligt.

»Bauteile aus Kohlenstoff-

fasern werden immer

häufiger eingesetzt.«

»Freilich ist auch bei

Batterien viel in Bewegung

und es ist derzeit kaum vor-

herzusehen, welche Technik

sich durchsetzen wird.«

UNTERNEHMENSPORTRÄT

SGL Carbon mit Sitz in Wiesbaden ist einer der weltweit führenden

Hersteller von Produkten aus Carbon. Das Portfolio reicht von

Kohlenstoff­ und Graphitprodukten bis hin zu Carbonfasern und

Verbundwerkstoffen. Der Konzern unterhält weltweit Produktions­

standorte, ein Großteil des Umsatzes wird trotz der internationalen

Aufstellung aber immer noch in Deutschland generiert. Groß­

aktionäre sind SKion (das Finanzvehikel von BMW­Großaktionärin

Susanne Klatten), BMW und Volkswagen.

«

37ideas 199 | 11 2018

Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf SGL Carbon

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung der SGL Carbon-Aktie. Ganz

gleich, ob Sie mit Hebelprodukten auf

schnelle und kurzfristige Marktverände-

rungen setzen möchten oder mit Anlage-

produkten eine intelligente Alternative

zum reinen Aktieninvestment suchen, bei

der Commerzbank werden Sie fündig.

Ein Überblick über das gesamte Pro-

duktspektrum an Zertifikaten steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | EINZELAKTIEN

...hat den nachhaltigen Durchbruch noch nicht geschafftDie Karosserien des i3 und des i8 werden

zum großen Teil aus Carbon hergestellt

und auch in der BMW-7er-Reihe wird die

Karosserie zum Teil aus Carbon gefertigt.

Aber die Zukunftsaussichten der Kohlen-

stofffaser sind mit einer gewissen Vor-

sicht zu sehen. Beispielsweise sind die

sogenannten hochfesten Stahlsorten

in den Eigenschaften durchaus wett-

bewerbsfähig zur Kohlenstofffaser bei

jedoch deutlich niedrigerem Preis. Län-

gerfristig dürfte die Konkurrenz durch

Aluminium-Scandium-Legierungen

größer werden, falls Scandium in größe-

ren Mengen verfügbar wird. Insgesamt

bestehen hier aber wie auch im kleineren

Bereich Anodenmaterial für Lithium-

Ionen-Batterien überdurchschnittliche

Wachstumschancen.

Freilich ist auch bei Batterien viel in

Bewegung und es ist derzeit kaum

vorherzusehen, welche Technik sich

durchsetzen wird und ob SGL dafür

die richtigen Produkte liefern kann.

Zunächst hat SGL aber einen Fuß in

der Tür und wächst kräftig. Dieser

Trend dürfte noch einige Jahre anhalten

und sorgt entsprechend für Phantasie.

Das Langfristziel von SGL für 2022 von

1,3 Milliarden Euro Umsatz und 130 Mil-

lionen Euro operativem Gewinn ist

realistisch und eröffnet erhebliches Kurs-

steigerungspotenzial.

Discount-Zertifikate

WKN Basiswert Cap Discount Max. Ren-dite p.a.

Bewertungstag Geld-/Briefkurs

CA2 5C6 SGL Carbon 7,00 EUR 24,65 % 5,58 % 20.12.2019 6,55/6,56 EUR

CA2 5C7 SGL Carbon 8,00 EUR 17,08 % 9,11 % 20.12.2019 7,20/7,21 EUR

CA2 5C8 SGL Carbon 9,00 EUR 11,51 % 14,04 % 20.12.2019 7,69/7,70 EUR

CA1 14Z SGL Carbon 10,00 EUR 7,72 % 20,40 % 20.12.2019 8,02/8,03 EUR

Klassische Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis Bewertungstag Hebel/Omega Geld-/Briefkurs

CJ2 RBM SGL Carbon Call 9,00 EUR 20.09.2019 8,4/4,2 1,01/1,03 EUR

CV8 JX3 SGL Carbon Call 11,20 EUR 20.09.2019 20,2/5,4 0,42/0,43 EUR

CV8 JXD SGL Carbon Put 8,00 EUR 20.09.2019 8,8/–3,1 0,96/0,98 EUR

CV8 JXE SGL Carbon Put 9,00 EUR 20.09.2019 5,7/–2,7 1,50/1,52 EUR

Unlimited Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ2 YKN SGL Carbon Call 3,99/4,23 EUR 1,8 Unbegrenzt 4,70/4,74 EUR

CJ1 9GE SGL Carbon Call 7,59/8,05 EUR 7,7 Unbegrenzt 1,10/1,14 EUR

CA8 YR7 SGL Carbon Put 11,00/10,32 EUR 3,7 Unbegrenzt 2,30/2,34 EUR

CJ1 1Q3 SGL Carbon Put 10,49/9,83 EUR 4,8 Unbegrenzt 1,79/1,83 EUR

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

38 ideas 199 | 11 2018

Partner Aktion* Commerzbank-Derivate Zeitraum Ordervolumen

1822direkt Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,95 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 > 1.000 EUR

comdirect bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 3,90 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 > 1.000 EUR

Consorsbank Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 > 1.000 EUR

DADAT Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 Unbegrenzt

finanzen.net Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 > 1.500 EUR

Hello bank Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 30.11.2018 > 1.000 EUR < 20.000 EUR

ING­DiBa Kauf und Verkauf ohne Transaktionskosten Alle Faktor­Zertifikate Bis 31.12.2018 > 1.000 EUR

onvista bank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 > 1.500 EUR

S Broker Kauf ohne Transaktionskosten Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 > 1.000 EUR

sino Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 2,50 Euro Alle Optionsscheine, Zertifikate und Aktienanleihen Bis 31.12.2018 > 1.000 EUR

Targobank Kauf und Verkauf zu einer Pauschalgebühr von 4,90 Euro Alle Hebelprodukte Bis 31.12.2018 > 2.500 EUR

*Alle Aktionen beziehen sich auf den elektronischen außerbörslichen Direkthandel über die angegebenen Partner.

Stand: 16. Oktober 2018. Die Commerzbank übernimmt keine Gewähr im Hinblick auf Richtigkeit, Genauigkeit und Vollständigkeit der genannten Aktionen. Diese können sich jederzeit ändern, eingeschränkt, erweitert oder ganz eingestellt werden.

Trade Sponsoring & Free Trade-Aktionen – Überblick

DIREKTBANKEN | AKTIONSÜBERBLICK

39ideas 199 | 11 2018

Messen, Börsentage & SeminareCommerzbank Derivate-Experten vor Ort

AKTIONEN & TERMINE

Messen, Börsentage & SeminareCommerzbank Derivate-Experten vor Ort

| Börsentag Hamburg | 03.11.2018Handelskammer Hamburg

Adolphsplatz 1, 20457 Hamburg

www.boersentag.de

| Börsentag Dresden | 19.01.2019Maritim Congress Center Dresden

Ostra­Ufer 2, 01067 Dresden

www.boersentag­dresden.de

| Anlegertag Düsseldorf | 09.03.2019Classic Remise

Harffstraße 110a, 40591 Düsseldorf

www.anlegertag.de

| Börsentag Frankfurt | 23.03.2019Kongresshaus Kap Europa, Messe Frankfurt GmbH

Osloer Straße 5, 60327 Frankfurt am Main

www.boersentag­frankfurt.de

| Börsentag München | 30.03.2019MOC München – Atrium 3 + 4

Lilienthalallee 40, 80939 München

www.boersentag­muenchen.de

| Invest Stuttgart | 05.–06.04.2019Landesmesse Stuttgart

Messepiazza 1, 70629 Stuttgart

www.messe­stuttgart.de/invest/

40 ideas 199 | 11 2018

MARKUS WALLNER

Aktienmarktstrategie,

Commerzbank

Anhaltendes starkes Wirtschaftswachstum und positive Arbeits-

marktdaten führten in den vergangenen Wochen wieder zu

steigenden Inflationserwartungen in den USA. Zudem sollte

die EZB die Anleihenkäufe am Jahresende endlich einstellen.

Diese Gemengelage wird die Diskussionen über eine zuneh-

mend weniger expansive Geldpolitik insbesondere in den USA

weiter anheizen, was teilweise jetzt schon eine höhere Volati-

Commerzbank Analysen

Steigende Inflationserwartungen belasten defensive Sektoren

lität am Aktienmarkt zur Folge hat. Insbesondere defensive

Sektoren wie Nahrungsmittel, aber auch der Immobiliensektor

sollten darunter am meisten leiden.

Die mittel- bis langfristigen

Inflationserwartungen in den

USA haben in den vergange-

nen Wochen wieder einen

Aufwärtstrend gestartet.

Zusammen mit dem Ende

der Anleihenkäufe der EZB

sollten die Diskussionen über eine zunehmend weniger expan-

sive Geldpolitik insbesondere in den USA weiter anheizen. Die

jeweilige Kurssensitivität auf steigende Inflationserwartungen

und daraus mögliche resultierende Zins erhöhungen fallen bei

europäischen Sektoren/Unternehmen sehr unterschiedlich aus:

Stand: Oktober 2018; Quelle: Datastream, Commerzbank Research

Grafik 1: Steigende Inflations- bzw. Zinserwartungen bremsen defensive SektorenSTOXX-Sektoren: Durchschnittliche Korrelation von relativer Performance und Inflations- und Zinsindikatoren

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Stand: Oktober 2018; Quelle: Datastream, Commerzbank Research

Grafik 2: Steigende Inflations- bzw. Zinserwartungen bremsen ImmobilienunternehmenDAX: Durchschnittliche Korrelation von relativer Performance und Inflations- und Zinsindikatoren

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»Defensive Unternehmen

sind stark negativ mit

steigenden Inflations- bzw.

Zinserwartungen korreliert.«

COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES

41ideas 199 | 11 2018

• Aus fundamentaler Sicht sollten insbe-

sondere hochverschuldete Unterneh-

men und der Immobiliensektor davon

negativ betroffen sein.

• Defensive Sektoren geraten meistens

auch unter Druck, da steigende Zinsen

bzw. Zinserwartungen ein defensives

Alternativinvestment darstellen.

• Der Banken- und der Versicherungs-

sektor konnten in der Vergangenheit

meist davon profitieren.

Dies bestätigt auch unsere Korrelations-

analyse. Bei dieser Analyse wird die

durchschnittliche Korrelation zwischen

relativer Performance der Sektoren/

Unternehmen und Veränderungsraten

von Inflations- und Zinsindikatoren in

den vergangenen fünf Jahren betrachtet

(siehe Grafik 1). Dabei ist ganz klar zu

erkennen, dass der Immobiliensektor von

weiter steigenden Zinsen belastet und

der Bankensektor unterstützt werden

sollte. Zudem sind eher defensive Sekto-

ren/Unternehmen wie Nahrungsmittel,

Versorger und Pharma eher negativ mit

steigenden Inflations- und Zinserwartun-

gen korreliert.

Dasselbe Muster der Kurssensitivität

auf steigende Inflationserwartungen

bzw. weiterhin steigende Zinsen

bestätigt auch die Korrelationsana-

lyse mit den einzelnen Unternehmen

des DAX.

Auch hier ist klar zu erkennen, dass

defensive Unternehmen wie unter

anderem Henkel und Beiersdorf

und das Immobilienunternehmen

Vonovia stark negativ mit steigenden

Inflations- bzw. Zinserwartungen

korreliert sind.

COMMERZBANK ANALYSEN | AKTIEN & INDIZES

Anlageidee: Partizipieren Sie an der Entwicklung ausgewählter Einzelaktien und Branchen

Nutzen Sie die Einschätzungen unserer

Experten und partizipieren Sie an der

Entwicklung ausgewählter Einzelaktien

und Branchen. Egal, ob Sie mit ETFs auf

europäische Branchenindizes oder mit

Anlage- und Hebelprodukten auf Einzel-

aktien setzen, bei der Commerzbank

werden Sie fündig.

Ein Überblick über das gesamte Produkt-

spektrum steht Ihnen im Internet unter

www.zertifikate.commerzbank.de (für

Optionsscheine und Zertifikate) bzw.

unter www.comstage.de (für ETFs) zur

Verfügung.

ComStage UCITS ETF auf WKN Pauschal-gebühr p.a.

Ertrags-verwendung

Geld-/Briefkurs

STOXX Europe 600 Banks ETF 062 0,25 % Ausschüttend 34,26/34,30 EUR

STOXX Europe 600 Automobiles & Parts ETF 061 0,25 % Ausschüttend 85,59/85,67 EUR

STOXX Europe 600 Basic Resources ETF 063 0,25 % Ausschüttend 90,59/90,71 EUR

STOXX Europe 600 Oil & Gas ETF 072 0,25 % Ausschüttend 83,14/83,31 EUR

STOXX Europe 600 Insurance ETF 070 0,25 % Ausschüttend 57,71/57,80 EUR

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CJ2 36L Deutsche Bank Long 5 Unbegrenzt 4,94/4,96 EUR

CJ2 36G BMW Long 5 Unbegrenzt 4,21/4,22 EUR

CJ2 364 Volkswagen Vz. Long 5 Unbegrenzt 4,13/4,14 EUR

CJ2 1WD Beiersdorf Short –5 Unbegrenzt 6,00/6,02 EUR

CJ2 3TK Vonovia Short –5 Unbegrenzt 4,63/4,67 EUR

CJ2 3TF Henkel Vz. Short –5 Unbegrenzt 5,98/6,01 EUR

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de (für Zertifikate) bzw. unter www.comstage.de (für ETFs) zur Verfügung.

42 ideas 199 | 11 2018

Jeder Privatanleger sollte sich vor einer Investition darüber klar

werden, welches Risiko in der jeweiligen Finanzanlage steckt.

Hier kann es schnell zu Fehleinschätzungen kommen. So halten

viele eine Investition in Zertifikate für besonders risikoreich.

Ein Trugschluss. Für die meisten Zertifikatekategorien ist das

Gegenteil richtig.

Fakten• Deutsche Zertifikateanleger setzen auf Sicherheit. Mehr als ein

Drittel des gesamten Zertifikatevolumens war Ende Juni 2018

in Produkte investiert, die mit einem 100-prozentigen Kapital-

schutz ausgestattet sind und bei denen der Anleger selbst bei

der ungünstigsten Wertentwicklung des Basiswerts zumindest

den Nennwert zurückerhält.

• Deutsche Zertifikateanleger investieren langfristig. 97 Prozent

des Anlagevolumens investieren Privatanleger in Anlagepro-

dukte mit einer mittel- bis langfristigen Haltedauer. Auf die

spekulativen Hebelprodukte entfallen lediglich 3 Prozent.

• Zertifikate als Inhaberschuldverschreibungen unterliegen

ebenso wie Staats- und Unternehmensanleihen dem Emitten-

tenrisiko. Nur wenn es zur Insolvenz oder Abwicklung des

Emittenten kommt, erleidet der Zertifikateinhaber einen Total-

verlust oder erhält nur einen Teil seines investierten Kapitals

zurück. Gegen dieses Ausfallrisiko gibt es inzwischen Absiche-

rungsmöglichkeiten.

Die Fakten sprechen für sich. Anleger nutzen Zertifikate, um

die Risiken einer Direktanlage wie in Aktien zu verringern und

um Erträge zu optimieren. Zudem sind passive Anlagen meist

kostengünstiger als aktiv gemanagte Finanzprodukte.

ORIENTIERUNGSHILFEN

Credit Default SwapsDer DDV veröffentlicht unter www.derivateverband.de börsen-

täglich Informationen zu den sogenannten Credit Default Swaps

(CDS) aller wichtigen Emittenten von strukturierten Wertpapie-

ren in Deutschland. Sie helfen dem Anleger, die Bonität eines

Zertifikateemittenten richtig einzuschätzen. Der DDV zieht hierzu

die CDS mit einer Laufzeit von fünf Jahren und Unternehmens-

anleihen als Referenz heran. Sie geben die Kosten für die Absi-

cherung einer Anleihe des jeweiligen Emittenten an. Je höher

die Absicherungskosten für die Anleihe, desto höher schätzt der

Markt die Wahrscheinlichkeit eines Zahlungsausfalls ein. Stei-

gende CDS sind also ein negatives, fallende CDS dagegen ein

positives Signal.

XXX

Xxx

Deutscher Derivate Verband

Sind Zertifikate zu risikoreich?

Grafik 1: Marktvolumen – Anlageprodukte nach Produktkategorien

Strukturierte Anleihen 28,0 %

BonitätsabhängigeSchuldverschreibungen 6,8 %

Aktienanleihen 14,4 %

Stand: Juni 2018; Quelle: European Derivatives Group

Discount-Zertifikate 7,1 %

Express-Zertifikate 22,0 %

Bonus-Zertifikate 3,6 %

Index-/Partizipations-Zertifikate 4,3 %

Outperformance- undSprint-Zertifikate 0,1 %

Weitere Anlageprodukteohne Kapitalschutz 1,7 %

Optionsscheine 1,3 %

Faktor-Zertifikate 0,5 %

Knock-Out-Produkte 1,2 %

Kapitalschutz-Zertifikate 8,9 %

DEUTSCHER DERIVATE VERBAND

www.derivateverband.de

WISSEN | DEUTSCHER DERIVATE VERBAND

43ideas 199 | 11 2018

Breites InformationsangebotVor einer möglichen Anlage in derivative Wertpapiere sollten

sich Anleger zunächst über die entsprechenden Produkte infor-

mieren. Dazu stellen die Emittenten ausführliches Informations-

material bereit. Darüber hinaus veröffentlicht der DDV allge-

meine Informationen rund um das Thema Anlagezertifikate und

Hebelprodukte unter www.derivateverband.de.

Seit Anfang 2018 wird allen potenziellen Anlegern vor dem Kauf

von verpackten Anlageprodukten ein Basisinformationsblatt zur

Verfügung gestellt. Dies gilt im Wesentlichen für Zertifikate,

kapitalbildende und fondsgebundene Lebensversicherungen und

ist (teilweise erst ab 2020) auch für Investmentfonds vorgesehen.

Das Basisinformationsblatt stellt auf drei Seiten die wesentlichen

Merkmale und die Funktionsweise eines Finanzprodukts dar,

beschreibt ausführlich die damit verbundenen Risiken und Chan-

cen unter verschiedenen Szenarien und nennt auch die Kosten.

Der Gesamtrisikoindikator zeigt anschaulich anhand von sieben

Stufen, wie hoch das Risiko der Anlage ist. Die Basisinformati-

onsblätter sollen auch den Vergleich zwischen verschiedenen

Finanzprodukten erleichtern.

Grafik 2: Rendite-Risiko-Profil von Finanzanlagen

Stand: Juli 2018; Quelle: European Derivates Group

Aktienfonds

Renditeniedrig

hoch

hoch

Hebel-Zertifikate

Rohsto­e

AktienIndex- und Partizipations-Zertifikate

Bonus-Zertifikate

Discount-ZertifikateAktienanleihen

Staatsanleihen

Kapitalschutz-Zertifikate, bonitätsabhängige Schuldverschreibungen und Strukturierte Anleihen

Express-ZertifikateWährungen

Immobilienfonds

Outperformance- undSprint-Zertifikate

Risiko

Zertifikatstypen nach Marktvolumenandere Finanzanlagen ohne Berücksichtigung des Marktvolumens

WISSEN | DEUTSCHER DERIVATE VERBAND

44 ideas 199 | 11 2018

EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker plädiert dafür,

dass der Euro die Rolle einer Weltleitwährung einnimmt.

Jedoch ist nicht politischer Wille entscheidend dafür, welche

Währung(en) Leitwährungsstatus besitzen. Letztendlich ist

das eine Entscheidung des Marktes. Und selbst wenn der Euro

die neue Weltleitwährung werden würde, bestünde weiterhin

das Problem, das Juncker damit lösen will. Auch dann würden

die USA Europas Wirtschaft weiterhin ihre Sanktionspolitik

aufzwingen können.

Die Wahl der Welt-Leitwährung erfolgt durch den Markt – nicht durch die Politik...Schon 2009 appellierten die Machthaber Russlands und Chinas

für ein Ende des Leitwährungsstatus des US-Dollar. Doch das

nützte wenig. Weiterhin werden in keiner anderen Währung so

viele grenzüberschreitende Transaktionen getätigt wie im Dollar.

Und weiterhin halten Zentralbanken den größten Teil ihrer Wäh-

rungsreserven in der US-Valuta. Geopolitische Ansätze zur Erklä-

rung des US-Dollar-Leitwährungsstatus und entsprechende

Änderungsversuche von Politikern in Europa, Russland oder

China müssen scheitern. Warum? Spätestens seit dem Ende des

Bretton-Woods-Systems ist die Wahl der Transaktionswährung

eine Entscheidung, die unter Handelspartnern frei getroffen

wird – zumindest in überwiegend marktwirtschaftlich organisier-

ten Volkswirtschaften. Und selbst die Allokation von Devisen-

reserven durch potenziell politisch beeinflussbare Zentralbanken

Commerzbank Analysen

Leitwährung Euro? Vorschläge verfehlen den Kern des Problems

muss sich weitgehend daran ausrichten, in welcher Währung der

Außenhandel einer Volkswirtschaft stattfindet. Schließlich ist der

Endzweck von Devisenreserven, im Notfall den Außenhandel der

jeweiligen Volkswirtschaft unterstützen zu können. Der Reserve-

status einer Währung ist damit grosso modo Folge ihres Status

als Welthandelswährung.

Die Dominanz des US-Dollar ist Folge dreier Faktoren:

1. Im Bretton-Woods-System war der US-Dollar per definitionem

Weltleitwährung.

2. Langfristig ist es effizient, sich auf eine Weltleitwährung

zu einigen – ähnlich, wie es effizient ist, sich innerhalb

einer Volkswirtschaft auf ein einziges Zahlungsmittel zu

verständigen.

3. Frühe Abweichler vom Dollar-zentristischen System haben

daher Effizienzverluste hinzunehmen. Der US-Dollar bleibt

daher so lange Weltleitwährung, wie er nicht erhebliche Nach-

teile gegenüber einer Leitwährungsalternative oder einem

multilateralen System hat.

Politische Apelle wie der Junckers sind somit wirkungslos.

...doch der Markt denkt um Nun haben sich in der Tat die Nachteile (oder, wenn man so will:

die Opportunitätskosten) des US-Dollar im internationalen Zah-

lungsverkehr deutlich ausgeweitet. Denn die USA erzwingen im

US-Dollar-Zahlungsverkehr ihre Sanktionspolitik. Die Schlagkraft

dieser exterritorial wirkenden Politik beruht auf dem Leitwäh-

rungsstatus des Greenbacks. Doch die USA könnten es übertrie-

ben haben. Im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr (ohne

Intra-Euroraum-Transaktionen) hat der US-Dollar mit 42,9 Pro-

zent (Stand: August 2018, Daten von SWIFT) zwar noch den

größten Anteil, mit 37 Prozent ist ihm der Euro allerdings dicht

auf den Fersen. Alle anderen Währungen rangieren unter »ferner

liefen«. Die drittstärkste Währung in diesem Ranking ist der

japanische Yen mit einem mageren Anteil von 4 Prozent.

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

ULRICH LEUCHTMANN

Leiter Devisenanalyse,

Commerzbank

45ideas 199 | 11 2018

»

Je mehr die US-Sanktionspolitik in Widerspruch zu den Interes-

sen anderer großer Handelsnationen bzw. den Interessen von im

Außenhandel tätigen Nicht-US-Unternehmen gerät, desto mehr

wächst die Chance, dass der US-Dollar seinen Leitwährungs-

status verliert – aufgrund von Marktkräften und nicht wegen

politischer Apelle. Dieser Prozess dauert freilich typischerweise

lange. Die Ablösung des britischen Pfunds durch den US-Dollar

benötigte den größten Teil der Zeit zwischen den Weltkriegen.

Beschleunigt wird solch ein Prozess, wenn eine Währung zur

Verfügung steht, die geeignet ist, den US-Dollar abzulösen.

Momentan käme dafür nur der Euro infrage (siehe oben). Will

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

Juncker diesen Prozess beschleunigen, so sollte er alles tun, den

Eindruck langfristiger Stabilität des Euro zu verbessern. Solange

nach Wahlen in Italien je nach Wahlausgang die Angst aufflackert,

Italien könne aus dem Euroraum austreten oder die EZB müsse

bald zu Kriseninstrumenten greifen, so lange wird der Markt

zögern, sich vom US-Dollar als Weltleitwährung zu verabschie-

den. Auch wenn die Opportunitätskosten des Status quo bereits

hoch sind. An diesen Punkten zu arbeiten, würde Juncker seinem

Ziel deutlich näher bringen, als das öffentliche Apelle können.

US-Sekundär-Sanktionen sind die stärkere Waffe Jedoch darf Europas Politik nicht glauben, mit dem Euro als

Weltleitwährung den extraterritorialen Wirkungen der US-Sank-

tionspolitik zu entkommen. Selbst wenn im internationalen Zah-

lungsverkehr der Euro die dominierende Rolle des US-Dollar

übernehmen würde, würde Europas Wirtschaft weiterhin nolens

volens die US-Sanktionen umsetzen. Denn längst haben die USA

eine stärkere Sanktionswaffe in ihrem Arsenal als die Kontrolle

des weltweiten US-Dollar-Zahlungsverkehrs: »Sekundär-Sanktio-

nen«. Die USA drohen seit einiger Zeit, Unternehmen und Indivi-

duen in Drittländern, die sich nicht an US-Sanktionen halten,

ebenfalls mit Sanktionen zu belegen. Konkret: Ein europäisches

Unternehmen, das sich hier in Europa nicht an die US-Sanktionen

gegen den Iran hält, läuft Gefahr, ebenfalls auf der US-Sanktions-

liste zu landen. Und damit auch alle anderen Unternehmen, die

mit ihm weiterhin Geschäfte machen. Es hilft nichts, wenn ein

Unternehmen keine Geschäfte in den USA tätigt. Würde es

weiterhin Iran-Geschäft betreiben, müsste es befürchten, seine

Geschäftsverbindungen zu Zulieferern, Banken und anderen

Kunden zu verlieren, die aus Angst, selbst von US-Sanktionen Stand: August 2018; Quelle: SWIFT

Grafik 1: Euro holt zum US-Dollar im internationalen Zahlungsverkehr auf Anteil im grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr (ohne Intra-Euroraum-Transaktionen)

in Prozent

USD EUR GBP JPY CAD CHF AUD CHY0

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August 2016 August 2018

46 ideas 199 | 11 2018

«

» Anlageidee: Optionsscheine und Zertifikate auf den Euro/US-Dollar-Wechselkurs

Sie möchten von der künftigen Wertent-

wicklung des Euro/US-Dollar-Wechsel-

kurses profitieren? Mit Optionsscheinen

und Zertifikaten der Commerzbank haben

Sie die Möglichkeit, überproportional an

Kursveränderungen zu partizipieren.

Ein Überblick über das gesamte Spekt-

rum an Produkten auf Währungen steht

Ihnen im Internet unter www.zertifikate.

commerzbank.de zur Verfügung.

COMMERZBANK ANALYSEN | WÄHRUNGEN

betroffen zu werden, dieses Unterneh-

men meiden müssten. Und daher befol-

gen Unternehmen in Europa in aller Regel

die US-Sanktionen – unabhängig von der

sanktionsrechtlichen Lage hier.

Die bisherigen Versuche von Europas

Politikern, das Problem anzugehen, sind

zum Scheitern verurteilt. Es nützt nichts,

den Iran-Zahlungsverkehr über öffentliche

Banken abzuwickeln. Und Entschädigungs-

zahlungen kann die Politik nicht ernsthaft

versprechen. Diese finanziellen Mittel

hat kein europäischer Finanzminister zur

Ver fügung. Klar, heimlich, still und leise

mag das eine oder andere Unternehmen

US-Sanktionen umgehen – in der Hoff-

nung, die US-Behörden erfahren nichts

davon. In ökonomisch relevantem Umfang

ist es freilich nicht möglich, dass sich

Europa der US-Sanktionspolitik entzieht.

Das frustriert Präsident Juncker. Verständ-

licherweise. Lange hat Europas Politik

dieses Problem ignoriert oder sogar

verschärft. Erst seit unter der Trump-

Regierung die US-Sanktionspolitik in

immer deutlicheren Gegensatz zu Euro-

pas Interessen und Vorstellungen gerät,

wird es zum Politikum. Ich könnte Herrn

Juncker keine Lösungsvorschläge anbie-

ten. Doch eines ist klar: Er sucht sich mit

der Debatte um die Weltleitwährung das

falsche Feld aus, das Problem anzugehen.

Faktor-Zertifikate

WKN Basiswert Strategie Faktor Laufzeit Geld-/Briefkurs

CD9 105 EUR/USD Long 1 Unbegrenzt 9,74/9,76 EUR

CD9 10B EUR/USD Long 5 Unbegrenzt 7,90/7,98 EUR

CD9 10D EUR/USD Long 10 Unbegrenzt 4,62/4,71 EUR

CD9 1QE EUR/USD Short –1 Unbegrenzt 10,00/10,02 EUR

CD9 10C EUR/USD Short –5 Unbegrenzt 8,43/8,52 EUR

CD9 10E EUR/USD Short –10 Unbegrenzt 5,23/5,34 EUR

BEST Turbo-Optionsscheine

WKN Basiswert Typ Basispreis/Knock-Out-Barriere

Hebel Laufzeit Geld-/Briefkurs

CV6 A6U EUR/USD Call 0,9880 USD 7,1 Unbegrenzt 14,15/14,16 EUR

CJ2 J8R EUR/USD Call 1,0942 USD 20,3 Unbegrenzt 4,91/4,92 EUR

CV6 A79 EUR/USD Put 1,3256 USD 6,5 Unbegrenzt 15,25/15,26 EUR

CA9 JAX EUR/USD Put 1,2214 USD 16,1 Unbegrenzt 6,19/6,20 EUR

Stand: 18. Oktober 2018; Quelle: Commerzbank AG

Die Darstellung der genannten Produkte erfolgt lediglich in Kurzform. Die maßgeblichen Produktinformationen stehen im Internet unter www.zertifikate.commerzbank.de zur Verfügung.

47ideas 199 | 11 2018

AKTIONEN & TERMINE

November 2018

Die wichtigsten Termine im Überblick

Konjunktur- und Wirtschaftstermine

Tag Zeit Land Betreff

1. November Bank­of­England­Sitzung (Zinsentscheidung)

15.00 ISM­Einkaufsmanagerindex (Oktober 2018)

2. November 09.55 Markit Composite Index (Oktober 2018)

13.30 Arbeitslosigkeit (Oktober 2018)

5. November 10.30 sentix­Konjunkturindex (November 2018)

6. November 11.00 Erzeugerpreise (September 2018)

7. November 11.00 Einzelhandelsumsätze (September 2018)

21.00 Verbraucherkredite (September 2018)

8. November 08.00 Handelsbilanz (September 2018)

08.00 Importe und Exporte (September 2018)

19.00 Fed­Sitzung (Zinsentscheidung)

13. November 11.00 ZEW­Konjunkturerwartungen (November 2018)

11.00 Harmonisierter Verbraucherpreisindex (HVPI) (Oktober 2018)

14. November 11.00 Industrieproduktion (September 2018)

14.30 Verbraucherpreisindex (Oktober 2018)

15. November 14.30 Import­ und Exportpreise (Oktober 2018)

14.30 Empire State Manufacturing Index (November 2018)

21. November 16.00 Absatz bestehender Häuser (Oktober 2018)

22. November Börsenfeiertag New York (Thanksgiving)

26. November 10.30 Ifo­Geschäftsklimaindex (November 2018)

27. November 16.00 Verbrauchervertrauen (November 2018)

28. November 08.00 GfK­Konsumklimaindex (Dezember 2018)

16.00 Absatz neuer Eigenheime (Oktober 2018)

29. November 11.00 Verbrauchervertrauen (November 2018)

30. November 11.00 Arbeitslosigkeit (Oktober 2018)

15.45 Chicago Einkaufsmanagerindex (November 2018)

Unternehmenstermine

Tag Land Unternehmen Veranstaltung/Veröffentlichung

5. November Siemens Healthineers

Geschäftszahlen Q4 und vorläufi­ges Ergebnis des Geschäftsjahrs

6. November

Deutsche Post DHL

Zwischenbericht zum 30.  September 2018

SGL Carbon Bericht 3. Quartal 2018

7. November adidas Quartalsmitteilung 9 Monate 2018

BMW Quartalsbericht zum 30.  September 2018

Münchener Rück Quartalsmitteilung zum 30.  September 2018

8. November Continental Finanzbericht zum 30. September 2018

Deutsche Telekom

Ergebnis zum dritten Quartal 2018

Heidelberg­Cement

Quartalsfinanzbericht Januar bis September 2018

Heidelberger Druckmaschinen

Q2 Geschäftsjahr 2018/2019

Siemens Geschäftszahlen Q4 und vorläufi­ges Ergebnis des Geschäftsjahrs

9. November Allianz Ergebnisse Q3 2018

12. November Infineon Quartalsergebnisse Q4 und Geschäftsjahr 2018

Lanxess Ergebnisse Q3 2018

13. November Bayer Zwischenbericht 3. Quartal 2018

innogy Zwischenmitteilung Januar bis September 2018

14. November E.ON Quartalsmitteilung Q3 2018

Leoni Quartalsmitteilung 1. bis 3. Quartal 2018

Merck KGaA Zwischenmitteilung 3. Quartal 2018

RWE Zwischenbericht Q3 2018

Salzgitter Quartalsmitteilung 9 Monate 2018

Wirecard Veröffentlichung Quartals­mitteilung Q3 2018

15. November Henkel Berichterstattung Q3 2018

K+S Quartalsmitteilung zum 30.  September 2018

21. November thyssenkrupp Geschäftsbericht 2017/2018

48 ideas 199 | 11 2018

Im Januar startete US-Präsident Trump den Handelskrieg. Wir

zeigen, wo wir derzeit stehen. Die USA könnten am Ende die

gesamten Importe aus China mit Strafzöllen belegen. Dagegen

scheint der Handelskonflikt mit den NAFTA- Nachbarn vorerst

gelöst, und der Zwist mit der EU hat sich entspannt, auch wenn

es dort noch harte Nüsse zu knacken gibt. Ansonsten werden

Commerzbank Analysen

Handelskrieg: Wie schlimm kann es noch werden?

die negativen wirtschaftlichen Folgen des trumpschen Protek-

tionismus in den USA noch lange durch eine starke Konjunktur

überdeckt, sodass der US-Präsident seinem protektionistischen

Kurs zumindest gegenüber China treu bleiben wird.

Wie viel des Handels ist bereits von Strafzöllen betroffen? Präsident Donald Trump begann den Handelskrieg im Januar

dieses Jahres, indem er einen Strafzoll von 30 Prozent auf impor-

tierte Solarzellen verhängte. Außerdem belegte er Waschmaschi-

nen mit einem hohen Zoll. Im März folgten Abgaben auf Stahl

und Aluminium. Galten diese Zölle mit einigen Ausnahmen für

Güter aus allen Ländern, begann Trump im Juli, sich auf China

einzuschießen. Er belegte Importe aus China im Wert von 50 Mil-

liarden US-Dollar mit Strafzöllen von 25 Prozent. Im September

kamen Zölle auf weitere 200 Milliarden US-Dollar hinzu. Insge-

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

Stand: 28. September 2018 Quelle: Peterson Institute, BEA, Census, EU-Kommission, Commerzbank AG

Grafik 2: ‥. weshalb China zurückschlägtUS-Warenexporte nach China, in die NAFTA und die EU

in Mrd. US-Dollar

EUNAFTAChina

mit Zöllen belegt Rest

0

100

200

300

400

500

600

Stand: 28. September 2018 Quelle: Peterson Institute, BEA, Census, EU-Kommission, Commerzbank AG

Grafik 1: Strafzölle – Trump konzentriert sich auf China ‥.US-Warenimporte aus China, der NAFTA und der EU

in Mrd. US-Dollar

EUNAFTAChina

mit Zöllen belegt angedroht Rest

0

100

200

300

400

500

600

700

DR. JÖRG KRÄMER

Chefvolkswirt Commerzbank

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»

samt ist damit rund die Hälfte aller US-Importe aus China von

Strafzöllen betroffen, wobei Trump die andere Hälfte ebenfalls

bedroht (siehe Grafik 1).

Dagegen müssen die NAFTA-Anrainer der USA, Mexiko und

Kanada, sowie die EU bisher nur Strafzölle auf Stahl und Alumi-

nium zahlen. Im Gegensatz zu China sind diese Länder bisher

kaum vom Protektionismus Trumps betroffen, weshalb sie anders

als China auch kaum Vergeltungszölle gegen US-Importe ver-

hängt haben (siehe Grafik 2).

Warum Trump China auf dem Kieker hatDass die USA am Ende alle Importe aus China mit Zöllen belegen

könnten, ist kein Zufall: Als China 2001 in die Welthandelsorgani-

sation WTO aufgenommen wurde, herrschte die Erwartung vor,

dass sich China langsam zu einer Marktwirtschaft entwickelt.

Aber diese Hoffnungen haben sich besonders in den vergange-

nen Jahren nicht erfüllt. Stattdessen päppelt die chinesische

Führung ihre großen Staatsunternehmen, die auf dem Weltmarkt

häufig mit Dumpingpreisen agieren und westliche Unternehmen

verdrängen. Außerdem diskriminiert China regelmäßig westliche

Unternehmen. Sie haben faktisch nur begrenzten Zugang zum

chinesischen Markt und werden häufig genötigt, technisches

Wissen preiszugeben. Diese Probleme hat auch schon Präsident

Barack Obama gesehen. Er antwortete darauf mit einer Einkrei-

sungsstrategie. Er wollte China durch eine transatlantische

(TTIP) und eine transpazifische (TPP) Freihandelszone isolieren

und zum Einlenken zwingen. Nach dem Scheitern dieses

Ansatzes wechselte Trump die Strategie und griff China mit

Strafzöllen frontal an.

Aber Trump scheint es nicht nur darum zu gehen, faire Handels-

beziehungen zu erzwingen. Vielmehr möchte er darüber hinaus

offenbar den wirtschaftlichen, militärischen und politischen

Aufstieg Chinas bremsen. All das erklärt die Vehemenz, mit der

Trump China attackiert.

NAFTA überlebt unter neuem NamenWährend des Wahlkampfs drosch Trump weniger auf China,

sondern mehr auf die nordamerikanische Freihandelszone

NAFTA ein. Er nannte das Freihandelsabkommen den »schlech-

testen Deal aller Zeiten«. Er wollte NAFTA aufkündigen. Aber

offenbar hat Trump zwischenzeitlich erkannt, dass sich die USA

damit ins eigene Fleisch schneiden. Schließlich haben US-Unter-

nehmen viel Kapital in mexikanische Fabriken gesteckt, die ohne

Freihandelsabkommen wertlos und abgeschrieben werden

könnten. Außerdem drohten Lieferketten zu reißen. Deshalb

hat sich Trump Ende August mit Mexiko auf ein neues Handels-

abkommen geeinigt. Ende September konnten auch die Ver-

handlungen mit Kanada abgeschlossen werden:

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

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»• Autoproduktion: Für eine zollfreie Einfuhr müssen 75 Prozent

der Teile aus den USA oder Mexiko stammen (alte NAFTA-

Regel: 62,5 Prozent aus USA/Mexiko/Kanada). Zwischen

40 Prozent und 45 Prozent müssen von Arbeitnehmern pro-

duziert worden sein, die mindestens 16 US-Dollar je Stunde

verdienen. Mexiko hat sich ohnehin verpflichtet, Tarifver-

handlungen zu ermöglichen und so zu höheren Löhnen

beizutragen.

• Streitigkeiten: Das NAFTA-Abkommen sah Schlichtungsstellen

vor, die Streitfälle zwischen Unternehmen und Regierungen

behandeln. Diese sind jetzt nur noch für bestimmte Branchen

zuständig.

• Das Handelsabkommen hat jetzt ein Verfallsdatum. Das

Abkommen endet in 16 Jahren, sofern es nicht aktiv verlängert

wird. Die beteiligten Regierungen werden sich alle sechs Jahre

treffen, um über eine Verlängerung zu beschließen.

• Zugeständnisse an US-Farmer. Die US-Milchbauern bekommen

erleichterten Zugang zum kanadischen Markt. Dieser eigentlich

marginale Punkt drohte die Einigung mit Kanada zeitweise zu

verhindern.

Das neue Abkommen erhält einen neuen Namen: »United States-

Mexico-Canada Agreement«, kurz USMCA. Dieser Etiketten-

wechsel lag Präsident Trump unter Marketing-Gesichtspunkten

besonders am Herzen. Alles in allem verwässert das neue

Abkommen die NAFTA-Regeln, schafft sie im Kern aber nicht

ab. Das deckt sich mit unserer Prognose, dass das nordameri-

kanische Freihandelsabkommen in abgeschwächter Form

überleben wird.

USMCA muss nun noch von den Vertragspartnern ratifiziert

werden. Präsident Trump will das Handelsabkommen per Fast-

Track-Verfahren durch den Kongress bringen. Der Kongress

könnte dem Vertrag dann nur mit einfacher Mehrheit zustimmen

oder ihn ablehnen, ohne Änderungen vornehmen zu können. Die

für das Verfahren vorgesehene 90-Tage-Frist setzte Ende August

ein, nachdem Trump dem Kongress angezeigt hatte, einen

Handelsvertrag mit Mexiko und möglichst auch mit Kanada

unterzeichnen zu wollen. Nach 30 Tagen, also Ende September,

musste die Regierung dem Kongress den Vertragstext vorlegen;

die Einigung mit Kanada kam daher in letzter Minute. 60 Tage

nach Veröffentlichung des Textes – also Ende November – kann

der Präsident das Abkommen unterzeichnen. Vor einer Abstim-

mung im Kongress muss die Internationale Handelskommission

(ITC) der USA eine Studie über die wirtschaftlichen Folgen

vorlegen, wozu sie bis zu 105 Tage Zeit hat. Die Abstimmung

im Kongress dürfte daher erst im neuen Jahr stattfinden.

Ab dem 3. Januar tagt der neue US-Kongress, der Anfang

November gewählt wird. Sollten die Republikaner ihre Mehrheit

in zumindest einem der beiden Häuser verlieren, könnte die

Stand: 28. September 2018; Quelle: Global Insight, Commerzbank Research

Grafik 4: USA – Arbeitslosigkeit so niedrig wie lange nicht mehr

Arbeitslosenquote in Prozent

201020001990198019701960

Arbeitslosenquote letzter Wert

0

4

2

6

8

10

12

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

Stand: 28. September 2018; Quelle: Bureau of Economic Analysis, Commerzbank Research

Grafik 3: USA haben vor allem in Europa investiertBestand an US-Direktinvestitionen im Ausland

in Mrd. US-Dollar

Asien und PazifikLateinamerika und andere westliche Länder

Europa0

1.000

500

1.500

2.500

2.000

3.000

3.500

4.000

51ideas 199 | 11 2018«

Ratifizierung erschwert werden. Allerdings gibt es vor dem

Hintergrund der verschiedenen arbeitnehmerfreundlichen

Regelungen (Mindestlohnerfordernisse in der Autobranche,

Erleichterungen für die Gewerkschaften in Mexiko) auch bei

den Demokraten durchaus Zustimmung zur Renovierung des

NAFTA-Vertrags.

EU: Glimpflicher Ausgang wahrscheinlichWährend die USA den Handelskonflikt mit China eskalieren

lassen, haben sie nicht nur gegenüber den NAFTA-Anrainern,

sondern auch gegenüber der EU eine konstruktivere Haltung

eingenommen. Das wurde

deutlich, als sich US-Präsi-

dent Trump und EU-Kom-

missionspräsident Juncker

am 25. Juli darauf einigten,

über eine Abschaffung von

Zöllen auf Industriegüter

zu verhandeln und wäh-

rend dieser Gespräche

keine neuen Zölle zu erhe-

ben. Damals waren zu Recht viele Beobachter erleichtert, weil

vorher US-Strafzölle auf Autos aus der EU im Raum standen, was

für das Autoland Deutschland gefährlich gewesen wäre.

Die Verhandlungen zwischen den USA und der EU haben

allerdings noch nicht offiziell begonnen. Dafür fehlt der EU-

Kommission noch ein Mandat, das der EU-Rat der Staats- und

Regierungschefs erteilen muss. Deshalb reden beide Seiten

momentan nur darüber, worüber sie ver handeln wollen.

Aber es zeichnet sich schon ab, dass sich die USA und die EU

vor allem über die Behandlung von Agrarprodukten streiten

werden. Die USA drängen darauf, die gut geschützten EU-Märkte

für US-Farmer zu öffnen. Frankreich und andere EU-Länder

lehnen das kategorisch ab.

Dagegen sind beim Zollabbau für Industriegüter – Autos sind

ausgeklammert – rasche Fortschritte möglich, da sich die Unter-

händler bei den TTIP-Verhandlungen in diesem Bereich bereits

weitgehend verständigt hatten.

Auch wenn Risiken weiterhin bestehen, gehen wir davon aus,

dass sich die USA und die EU bis zum kommenden Jahr verstän-

digen werden und es zu keinem transatlantischen Handelskrieg

kommen wird. Schließlich ist die EU das Gegenteil von China. Sie

ist weder ein geopolitischer Konkurrent, noch diskriminiert die

EU amerikanische Firmen, wenn man vom Agrarbereich absieht.

Nicht umsonst haben die USA in Europa viel mehr Direktinves-

titionen getätigt als in allen anderen Regionen der Welt (siehe

Grafik 3).

Negative Folgen des Protektionismus erst spät sichtbarWährend wir mit Blick auf die NAFTA und die EU eher von einem

glimpflichen Ausgang des Handelskonflikts ausgehen, könnten

die Amerikaner am Ende die gesamten Importe aus China mit

Zöllen belegen. Das macht sie langfristig auch ärmer, weil sie

einen Teil der bisher importierten Güter selbst herstellen müssen,

obwohl sie dort einen Kostennachteil haben. Aber vorerst wer-

den die Amerikaner davon wenig merken. Die US-Konjunktur

läuft sehr gut (siehe Grafik 4), auch weil Präsident Trump die

Steuern am Jahresanfang massiv gesenkt und die Unterneh-

mensgewinne so um rund 10 Prozent gesteigert hatte. Außer-

dem könnten die US- Unternehmen ihre Investitionen hochfahren,

um in den USA neue Produktionskapazitäten für das Zurückho-

len der Produktion aus China aufzubauen, was die US-Konjunktur

ankurbeln würde.

Negative Auswirkungen des Protektionismus sind auch bei der

Inflation noch nicht spürbar. So hat Trump bisher vor allem

Vorprodukte und Kapitalgüter und weniger Konsumgüter mit

Strafzöllen belegt. Das führt zwar langfristig ebenfalls zu einer

etwas höheren Inflationsrate, ist aber aus Sicht der Konsumenten

schwerer mit Strafzöllen in Verbindung zu bringen, als wenn

die Preise importierter Konsumgüter unmittelbar steigen. Hinzu

kommt, dass der US-Dollar auf breiter Front aufwertete und

Importe für sich genommen verbilligte.

Alles in allem wird die Masse der Amerikaner die negativen

Auswirkungen des Protektionismus nicht so schnell spüren.

Das gibt dem US-Präsidenten Spielraum, seine Politik vor allem

gegen China kompromisslos fortzusetzen. Wir müssen uns auf

einen langen Handelskrieg einstellen.

COMMERZBANK ANALYSEN | VOLKSWIRTSCHAFTEN

»Es zeichnet sich schon ab,

dass sich die USA und die

EU vor allem über die

Behandlung von Agrar-

produkten streiten werden.«

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Laura Schwierzeck

Redaktionsteam dieser Ausgabe

Ralf Fayad, Carsten Fritsch, Petra von

Kerssenbrock, Dr. Jörg Krämer, Ulrich

Leuchtmann, Achim Matzke, Michael Ott,

Roman Przibylla, Laura Schwierzeck, Markus

Wallner, Anouch Alexander Wilhelms

Redaktionsschluss

18. Oktober 2018

Umsetzung, Druck und Design

ACM Unternehmensgruppe

65205 Wiesbaden-Nordenstadt

www.acmedien.de

Grafische Leitung: J. Dreizehnter-Ringer

Bildnachweis

iStock (Titel, S. 4/5 oben, 6/7, 10/11,

12–17, 42/43,45/46), Fotolia (S. 4 unten,

8/9, 20–23, 24/25, 28–30, 35–37, 39 oben

links, 40/41, 49–51), steko7/photocase.de

(S. 26/27), KarlDaKaefer/photocase.de

(S. 38), jkpictressions/photocase.de (S. 39

oben mittig), Frank Brehm/photocase.de

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