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Aus der Klinik f¨ ur Psychiatrie und Psychotherapie der Universit¨ at zu L¨ ubeck Direktor: Prof. Dr. med. Fritz Hohagen ubecker Psychologische Testplattform ein neues computergest¨ utztes Fragebogensystem Konzeption und erste ¨ Uberpr¨ ufung eines neuen digitalen Testsystems Inauguraldissertation zur Erlangung der Doktorw¨ urde der Universit¨ at zu L¨ ubeck – Aus der medizinischen Fakult¨ at – vorgelegt von Jork Milde aus L¨ ubeck ubeck 2008

L ubecker Psychologische Testplattform ein neues computergest … · 2015. 5. 11. · L ubecker Psychologische Testplattform ein neues computergest utztes Fragebogensystem Konzeption

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  • Aus der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapieder Universität zu Lübeck

    Direktor: Prof. Dr. med. Fritz Hohagen

    Lübecker Psychologische Testplattformein neues computergestütztes FragebogensystemKonzeption und erste Überprüfung eines neuen digitalen

    Testsystems

    Inauguraldissertationzur

    Erlangung der Doktorwürdeder Universität zu Lübeck

    – Aus der medizinischen Fakultät –

    vorgelegt vonJork Mildeaus Lübeck

    Lübeck 2008

  • 1. Berichterstatter/Berichterstatterin: Prof. Dr. med. Ulrich Schweiger

    2. Berichterstatter/Berichterstatterin: Prof. Dr. med. Detlef O. Nutzinger

    Tag der mündlichen Prüfung: 22.01.2009

    Zum Druck genehmigt. Lübeck, den 22.01.2009

    gez. Prof. Dr. med. Werner Solbach– Dekan der Medizinischen Fakultät –

  • Inhaltsverzeichnis

    I. Einleitung 1

    1. Klassifikationssysteme 1

    2. Operationalisierte Diagnostik 22.1. Strukturierte Interviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22.2. Standardisierte Interviews . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32.3. Checklisten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4

    3. Gütekriterien psychologischer Tests 5

    4. Der Einsatz von Fragebögen in der Diagnostik 5

    5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer Systeme in der Diagnostik 75.1. Äquivalenz von Papierfragebögen und computergestützten Fragebögen . . . . . . . . . . . 85.2. Risiken der Erhebung diagnostischer Informationen mittels Computern . . . . . . . . . . 95.3. Datenschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

    6. Anforderungen an die LPTP 11

    7. Hypothesen und Fragestellungen 13

    II. Methodik 14

    8. Analyse der Aufgabenstellung 148.1. Seitenaufbau eines Fragebogens . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158.2. Administration . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

    9. Technische Lösung 16

    10. Struktur der LPTP 2010.1. Die Datenbank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2010.2. Programmablauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2910.3. Benutzerhandbuch . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3110.4. Benutzerführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 46

    11. Praktische Erprobung der LPTP 4711.1. Umgebungsbedingungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4711.2. Erfassung von Zeitcharakteristika der Nutzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4711.3. Fragebögen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4711.4. Stichprobe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47

    12. Auswertungsverfahren 5012.1. Die Übereinstimmung der beiden Verfahren SKID/LCDC . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012.2. Bearbeitungszeit LCDC vs. SKID . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012.3. Bearbeitungszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012.4. Bearbeitungszeit vs. Psychopathologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5012.5. Abhängigkeit der Beurteilung von der Bearbeitungszeit und dem Interviewverfahren . . . 5112.6. Unterschiede in der Beurteilung des LCDC bzw. SKID . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

    i

  • III. Ergebnisse 52

    13. Auswertung 5213.1. Übereinstimmung der mit den LCDC erhobenen Daten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5213.2. Vergleich der Bearbeitungszeiten des LCDC und des SKID . . . . . . . . . . . . . . . . . 5313.3. Bearbeitungszeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5513.4. Abhängigkeit der Bearbeitungszeit von der Psychopathologie . . . . . . . . . . . . . . . . 6313.5. Abhängigkeit der Belastung und Akzeptanz von der Bearbeitungszeit und dem Interview 6813.6. Unterschiede in der Beurteilung des LCDC bzw. des SKID Interviews . . . . . . . . . . . 69

    IV. Diskussion 70

    V. Zusammenfassung 73

    VI. Tabellenverzeichnis 74

    VII. Abbildungsverzeichnis 75

    VIII. Literaturverzeichnis 76

    IX. Anhang 82

    A. Erklärung der Ethikkommission 83

    X. Danksagung 84

    XI. Lebenslauf 85

    ii

  • Abkürzungsverzeichnis

    CORE-OM Clinical outcomes in routine evaluation outcomeCIDI Composite International Diagnostic InterviewCIS-R Clinician Interview Schedule-RevisedDIPS Diagnostisches Interview bei psychischen StörungenDSM-IV Diagnostisches und statistisches Manual psychischer StörungenDSS Dissoziations Spannungs SkalaGSI Gesamtbeschwerdeindex des SCL 90R, Global Severity IndexH-Test Kruskal-Wallis H-TestHTML Hypertext Markup LanguageICD-10 International Classification of DiseasesIDCL International Diagnostic ChecklistsIPDE International Personality Disorder ExaminationLCDC Lübecker Computergestützte Diagnose ChecklistenLPTP Lübecker Psychologische TestplattformM MittelwertMDCL Münchener Diagnose ChecklistePHP Hypertext PreprozessorPOMS Profile of Moods StatesPS PersönlichkeitsstörungPSDI Positive Symptom Distress IndexPTSD Posttraumtic Stress DisorderSCL 90R Symptom Checkliste nach DerogatisSD Standardabweichung/Standard DeviationSKID Strukturiertes Klinisches InterviewSQL Structered Query LanguageSSL Secure Sockets Layer, Verfahren zur verschlüsselten Übertragung von In-

    ternetseitenU-Test Mann-Withney U-TestUNIX Mehrbenutzer Betriebssystem, ursprünglich von den Bell Laboratories ent-

    wickelt

    iii

  • Teil I. Einleitung

    I.

    Einleitung

    In dieser Arbeit werden ein neu entwickeltes Fragebogensystem, die Lübecker psychologische

    Testplattform (LPTP) und die Lübecker Computergestützten Diagnose Checklisten (LCDC),

    vorgestellt und wissenschaftlich evaluiert. Die LPTP dient der Durchführung von Selbstbe-

    urteilungsverfahren durch Patienten und der Dokumentation diagnostischer Interviews durch

    Therapeuten. Die LCDC sind ein neuer Therapeutenfragebogen, der auf der LPTP realisiert

    wurde. Standardisierte Diagnosesysteme auf der Basis von Fragebögen sind im Bereich der

    Psychiatrie seit etwa 1950 üblich. Die Zahl und der Umfang der Fragebögen hat sich seit-

    dem kontinuierlich erweitert. Selbstbeurteilungsfragebögen und Fremdbeurteilungs-Interviews

    stellen entscheidende Werkzeuge der Wissenschaft dar. Die steigenden Qualitätsanforderungen

    in diesem Bereich erfordern höchste Qualitätsstandards, die durch den Einsatz von Compu-

    tern ökonomisch realisiert werden können. Auch Leistungsträger fordern die Dokumentation

    von Diagnosen, Psychopathologie und den Nachweis, dass die Heilverfahren effektiv sind. Da-

    zu dient das Benchmarking. Beim Benchmarking werden Qualitätskennzahlen ähnlicher Leis-

    tungserbringer erhoben. Die Ähnlichkeit der Leistungen ermöglicht den Vergleich der Effizienz

    der Prozesse und deren Verbesserung (Nolan, 2000). Dazu ist es erforderlich, dass diese Kenn-

    zahlen nach einem standardisierten Verfahren erhoben werden (Barkham et al., 2001). In der

    psychiatrischen Praxis werden für diesen Zweck Selbstbeurteilungs– und Fremdbeurteilungs-

    verfahren auf der Basis von Fragebögen genutzt (Steck, 1997).

    1. Klassifikationssysteme

    Die Erforschung von Krankheiten, die Kommunikation über Krankheiten und deren Therapie

    erfordern einen Konsens über die Kriterien für das Vorliegen einer Erkrankung und deren

    Benennung. Zwei Systeme zur Klassifikation von psychischen Krankheiten haben sich etabliert:

    • Das diagnostische und statistische Manual psychischer Störungen der American Psychiat-ric Association, DSM-IV, (Saß et al., 1996). Dieses umfassende System beschreibt fast

    400 psychische Krankheiten bzw. Störungen. Es findet seinen Ursprung in den USA. Es

    ist ein multiaxiales System, welches neben der (psychischen) klinischen Störung (Ach-

    se I) weitere Aspekte, Persönlichkeitsstörungen (Achse II), medizinische Krankheiten

    (Achse III), Psychosoziale und umweltrelevante Probleme (Achse IV) und die Globale

    Beurteilung des Funktionsniveaus (Achse V) des Patienten einschließt.

    1

  • 2. Operationalisierte Diagnostik

    • Die International Classifikation of Diseases, ICD-10, (Dilling und Freyberger, 2001) wur-de von der WHO initiiert. Es unterteilt alle menschlichen Erkrankungen in 21 Kapitel.

    Das fünfte Kapitel erfasst in zehn Hauptgruppen die psychischen Störungen.

    Sowohl das DSM-IV als auch die ICD-10 erlaubt die Existenz mehrerer Diagnosen nebenein-

    ander, sofern die entsprechenden Einschluss– und Ausschlusskriterien erfüllt sind (Komorbi-

    ditätsprinzip). Bei der Fortentwicklung der beiden Systeme wurde auf eine Vergleichbarkeit

    der Diagnosen geachtet. Durch diese Systeme wurde die Reliabilität der Diagnosen und ih-

    re Validität deutlich erhöht (Amelang und Schmidt-Atzert, 2006, S.505). Diese strukturierten

    Vorgaben erleichtern die Vergleichbarkeit von (internationalen) Studien und führten zum Ende

    der Bestätigungsdiagnostik (Schneider und Margraf, 1998; Wittchen et al., 1991).

    2. Operationalisierte Diagnostik

    Die Klassifikationssysteme fordern, dass beim Stellen der Diagnose eine zum Teil große An-

    zahl von Kriterien berücksichtigt werden muss. Um diese Kriterien zu erfassen und mit den

    entsprechenden Algorithmen zu verbinden, wurde eine Reihe von diagnostischen Instrumenten

    entwickelt:

    • strukturierte Interviews

    • standardisierte diagnostische Interviews

    • Checklisten.

    2.1. Strukturierte Interviews

    Bei den strukturierten Interviews werden vorformulierte Fragen in einer vorgegebenen Rei-

    henfolge gestellt, Fragen werden ausgelassen, wenn vorherige Fragen entsprechend beantwor-

    tet wurden. Der Interviewer kann bei Verständnisproblemen die Fragen umformulieren oder

    ergänzen und z. B. seinen persönlichen Eindruck beim Stellen einer Diagnose berücksichtigen,

    wenn Verhalten oder Äußerungen des Patienten nicht schlüssig sind. Zu den strukturierten

    Interviews zählen unter anderem:

    • DIPS (Diagnostisches Interview bei psychischen Störungen), (Margraf et al., 1994).

    • SKID (Strukturiertes Klinisches Interview für DSM-IV)(Wittchen et al., 1997b).

    • IPDE (International Personality Disorder Examination), Loranger, dt. (Mombour et al.,1996).

    2

  • 2. Operationalisierte Diagnostik

    • CIS-R (Clinician Interview Schedule-Revised), (Lewis und Pelosi, 1990; Lewis et al.,1992).

    Beim SKID I (DSM-IV) variiert die Güte der Test-Retest Reliabilität zwischen mittel und hoch

    mit Kappa-Werten nach Cohen (Grouven et al., 2007) im Bereich von 0,35 für Dysthymia bis

    0,78 für die PTSD (Zanarini et al., 2000), Zanarini et al. untersuchten auch die Interrater

    Reliabilität, es ergaben sich Kappa-Werte im Bereich von 0,63 (Soziale Phobie und Generelle

    Angststörung) bis 1 (Alkoholabhängigkeit/-missbrauch und andere Substanzabhängigkeiten/-

    missbräuche) (Zanarini und Frankenburg, 2001). Die Test-Retest Reliabilität des SKID II

    (DSM-III-R) wurde von First et al. (First et al., 1995) untersucht, er fand Kappa-Werte im

    Bereich 0,24 (zwanghafte Persönlichkeitsstörung) bis 0,76 (Antisoziale Persönlichkeitsstörung).

    Der SKID und der DIPS erfordern ein Training, da die Verzweigungsanweisungen an umfang-

    reiche Bedingungen geknüpft sind.

    2.2. Standardisierte Interviews

    Im Gegensatz zu den strukturierten Interviews werden bei standardisierten Interviews der exak-

    te Wortlaut der Fragen vorgegeben und die Antworten der Patienten unbewertet übernommen

    (Margraf, 2000, S.276). Zu den standardisierten Interviews zählt das Composite Internatio-

    nal Diagnostic Interview (CIDI)(Wittchen und Semler, 1991). Die computerisierte Version des

    CIDI, das CIDI-Auto, jeweils mit den DSM-IV bzw. ICD-10 Kriterien, wurde von Komiti et

    al. (Komiti et al., 2001) mit klinischen Diagnosen der Stimmungs- und Angststörungen vergli-

    chen. Die Übereinstimmungen zwischen den Diagnosen der Kliniker und den beiden CIDI-Auto

    Versionen waren für alle Diagnosen mit einem Kappa nach Cohen kleiner als 0,6 im mittleren

    Bereich. Rosenman et al. (Rosenman et al., 1997) untersuchten ebenfalls die Übereinstimmung

    der ICD-10 Diagnosen des CIDI-Auto mit den klinischen Diagnosen des behandelnden und ei-

    nes unabhängigen Psychiaters. Das Kappa nach Cohen für die Übereinstimmung zwischen den

    Diagnosen des CIDI-Auto und den Psychiatern lag im Bereich 0,03 (Neurotische, Belastungs-

    und somatoforme Störungen) und 0,34 (Schizophrenie, schizotype und wahnhafte Störungen).

    Das Kappa der Übereinstimmung der Diagnosen zwischen den Psychiatern lag im Bereich 0,53

    (F1.X Psychische– und Verhaltensstörungen durch psychotrope Substanzen) bis 0,92 (F5.X

    Verhaltensauffälligkeiten in Verbindung mit körperlichen Störungen und Faktoren). Komiti et

    al. vermuten die Ursache für die zum Teil unbefriedigende Übereinstimmung darin, dass die

    Psychiater lediglich die Diagnosen stellen, die sie als behandlungsbedürftig ansehen, der CIDI-

    Auto dagegen stellt die Diagnosen, deren Kriterien vorhanden sind. Rosenman et al. führen den

    Unterschied auch auf den Umstand zurück, dass die Psychiater beim Finden der Diagnosen auf

    ihre Erfahrungen zurückgreifen und gegebenenfalls die Vorgeschichten der Patienten kennen.

    Cooper et al. (Cooper et al., 1998) untersuchten die Validität des CIDI-Moduls für psychische

    Störungen im Vergleich mit diagnostischen Checklisten für DSM-IV und ICD-10 Diagnosen. Es

    3

  • 2. Operationalisierte Diagnostik

    fanden sich gute Interrater-Übereinstimmungen bei der Schizophrenie, das Kappa der Überein-

    stimmung zwischen dem CIDI und den Checklisten variierte bei den Subkriterien zwischen 0,18

    bis 0,93 (DSM-IV) und 0,19 bis 0,90 (ICD-10). Das Kappa der negativen Diagnosen lag im

    Bereich 0,38 bis 0,95 (DSM-IV) und 0,39 bis 0,95 (ICD-10). Gute Übereinstimmungen ergaben

    sich immer dann, wenn die Diagnosen auf der Basis von Fragen gestellt wurden. Schlechte

    Übereinstimmungen wurden gefunden, wenn Symptome von Wertungen des Interviewers ab-

    hingen.

    2.3. Checklisten

    Die Checklisten bestehen aus einer Aufstellung von Stichworten und Entscheidungsbäumen, die

    Hinweise auf Diagnosen bzw. Differentialdiagnosen enthalten. Die konkrete Formulierung und

    die Art der Nutzung bleibt dem Interviewer überlassen. Die Checklisten erfordern den gerings-

    ten Aufwand, bergen aber den Nachteil, dass sie möglicherweise nur zur Bestätigung einer ver-

    muteten Diagnose genutzt, weitere Diagnosen oder komorbide Störungen dann aber übersehen

    werden. (Amelang und Schmidt-Atzert, 2006, S.506). Havenaar et al. (Havenaar et al., 1995)

    untersuchte die Zuverlässigkeit der Münchener Diagnose Checkliste für den DSM-III-R (MD-

    CL) in der Russischen Föderation und der Belorussischen Republik in Abhängigkeit von den

    durchführenden Psychiatern. Das Kappa nach Cohen ergab für die Hauptdiagnosen einen Wert

    größer 0,73. Bei den Zweitdiagnosen war es mit einem Kappa gleich 0,41 geringer. Havenaar

    et al. führen diesen geringen Wert für die Zweitdiagnose auf die unterschiedliche Gewichtung

    der zusätzlichen Diagnosen zurück. Hiller et al. (Hiller et al., 1990) fanden bei der DSM-III-

    R Version der International Diagnostic Checklists (IDCL) die in der Tabelle 1 dargestellten

    Kappa-Werte. In weiteren Studien untersuchten Hiller et al. (Hiller et al., 1994b,a) in (Janca

    Störung Kappa

    Major Depression 0,73Bipolare Störung 0,85Panikstörung 0,80Alkoholabhängigkeit 0,80

    Tab. 1: Interrater Cohens Kappa-Werte nach Hiller et al. (Hiller et al., 1990)

    und Hiller, 1996) die Interrater Reliabilität der ICDL von vier Klinikern anhand von hundert

    Fallgeschichten. Es ergab sich eine befriedigende Übereinstimmung von Kappa gleich 0,59.

    Bei den schizoaffektiven und bipolaren Störungen betrug das Kappa lediglich 0,24 bzw. 0,53.

    Cooper et al. (Cooper et al., 1998) untersuchten die Interrater-Übereinstimmung zwischen

    dem CIDI und den Schizophrenie Checklisten für den DSM-IV und dem ICD-10. Sie fan-

    4

  • 3. Gütekriterien psychologischer Tests

    den sehr gute Übereinstimmungen bei der Diagnose der Schizophrenie (Kappa = 0,82 für das

    DSM-IV bzw. Kappa = 0,71 für den ICD-10). Bei den Nebendiagnosen ergaben sich sehr un-

    terschiedliche Kappa-Werte, von 0,18 (Negative Symptome) bis 0,95 (Desorganisierte Sprache)

    bei der DSM-IV Checkliste, bei der ICD-10 Checkliste ergaben sich ähnliche Diskrepanzen. Die

    Kappa-Werte wurden immer dann schlecht, wenn die Diagnosen auf Kriterien basierten, die

    vom Urteil der Interviewer abhängig waren. Die strukturierten Interviews erheben mit zufrie-

    denstellender Zuverlässigkeit psychische Störungen. Die Checklisten haben sich im klinischen

    Alltag als zuverlässiges, flexibles und ökonomisches Instrument etabliert. Insofern eignen sie

    sich für die Entwicklung einer computergestützten Version, da sich in diesem Fall die Problema-

    tik der Bestätigungsdiagnostik reduzieren lässt und bei einem computergestützten Verfahren

    alle Bereiche der psychischen Störungen geprüft werden.

    3. Gütekriterien psychologischer Tests

    Bei der Entwicklung psychologischer Tests sind nach Lienert (Lienert und Raatz, 1998, S.7ff)

    unter anderem folgende Aspekte zu berücksichtigen:

    • Objektivität: Die Objektivität ist der Grad, in dem die Ergebnisse eines Tests un-abhängig vom Untersucher sind.

    • Zuverlässigkeit (Reliabilität): Die Zuverlässigkeit eines Tests gibt den Grad der Genau-igkeit an, mit dem er ein bestimmtes Persönlichkeits- oder Verhaltensmerkmal misst,

    gleichgültig, ob er dieses Merkmal auch zu messen beansprucht.

    • Gültigkeit (Validität): Die Gültigkeit eines Tests gibt den Grad der Genauigkeit an, mitdem dieser Test dasjenige Persönlichkeitsmerkmal oder diejenige Verhaltensweise, das

    (die) er messen oder vorhersagen soll, tatsächlich misst oder vorhersagt.

    Diese drei Kriterien stehen in einem Zusammenhang: Die Objektivität ist die Vorraussetzung

    der Zuverlässigkeit und diese wiederum für die Gültigkeit der Messung.

    4. Der Einsatz von Fragebögen in der Diagnostik

    Selbstbeurteilungsfragebögen werden von den Patienten selbst bearbeitet, Fremdbeurteilungs-

    verfahren werden von den Therapeuten genutzt um Patienteninterviews durchzuführen. Der

    Ablauf von Selbstbeurteilungsinterviews gestaltet sich wie folgt:

    • Aushändigen der Fragebögen an den Patienten.

    • Der Patient markiert die zutreffenden Antworten.

    5

  • 4. Der Einsatz von Fragebögen in der Diagnostik

    • Die Rückgabe der Fragebögen.

    • Der Therapeut prüft, ob die Fragebögen regelgerecht ausgefüllt wurden.

    • Auswerten des Fragebogens, berechnen der Qualitätskennzahlen. Im einfachsten Fallwird z. B. der Durchschnitt berechnet, in schwierigeren Fällen werden komplizierte Aus-

    wertungsverfahren angewendet.

    • Die Ergebnisse werden in die Patientendokumentation übertragen.

    Dieses Verfahren birgt mehrere Risiken:

    • Der Patient füllt die Fragebögen nicht korrekt aus, z. B. indem er Fragen auslässt odermehrere Antworten markiert, obwohl nur eine möglich ist.

    • Der Patient gibt den Fragebogen nicht zurück.

    • Der Therapeut versäumt es, den Fragebogen auf Vollständigkeit zu überprüfen.

    • Den Therapeuten unterlaufen Fehler beim Auswerten der Antworten.

    • Bei der Übertragung der Daten vom Papier auf ein papiernes oder ein elektronischesMedium können Fehler auftreten.

    Es ist zeitaufwändig:

    • Die Auswertung muss durch den Therapeuten vorgenommen werden, d. h. er muss Ant-worten auszählen, die Punktzahlen bestimmter Antworten addieren, Durchschnitt be-

    rechnen usw.

    • Die Ergebnisse müssen vom Therapeuten übertragen werden, um sie z. B. mit Statistik-Programmen zu analysieren.

    Zu den Fremdbeurteilungs-Fragebögen, die von den Therapeuten verwendet werden, zählen

    unter anderem das SKID I und SKID II 1, die sich auf die Diagnostik von Störungen der I.

    bzw. II. Achse beziehen. Bei ihm ergeben sich die folgenden Fragen aus den Antworten der

    Patienten. Die Regeln, nach denen die Antworten ausgewertet, die Diagnosen gestellt und die

    folgenden Fragen ausgewählt werden, sind in einem Handbuch vermerkt. Der Therapeut muss

    im Beisein der Patienten die Antworten auswerten, um die nächsten Fragen zu bestimmen. Die

    Durchführung derartiger Tests ist aufwändig, kompliziert und zeitraubend.

    1Im Folgenden wird SKID synonym für die SKID I und SKID II verwendet.

    6

  • 5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer Systeme in der

    Diagnostik

    5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung

    elektronischer Systeme in der Diagnostik

    Die Mayo Klinik begann in den 60er Jahren mit der Nutzung von Computern für diesen Zweck

    (Rome et al., 1962). Die Verwendung elektronischer Systeme bringt Erleichterungen bei den

    Patienteninterviews mit sich (Brinschwitz, 2004):

    • Die aufwändige Ablage und Verwaltung der bearbeiteten Fragebögen entfällt.

    • Es werden nur zulässige (vorgegebene) Antworten akzeptiert.

    • Die Systeme bestimmen selbst die Reihenfolge der Fragen, geben Hinweise auf fehlendeAntworten, dadurch werden die Interviews in einer definierten Weise durchgeführt.

    • Einfache Verwaltung der Fragebögen.

    • Ein großer Teil der Auswertungen kann vom elektronischen System ausgeführt werden.

    • Flexibilität, es können neue Fragebögen erstellt werden.

    • Die Daten liegen in elektronischer Form vor.

    • Akzeptanz bei vielen Probandengruppen: Kinder (Elwood und Clark, 1978), Schüler(Chin et al., 1991), Studierende (Harrell und Lombardo, 1984; Lukin et al., 1985; White

    et al., 1985; Harrell et al., 1987; Franke, 1997), Psychotherapieklienten (Gitzinger, 1990)

    und Psychiatriepatienten (Hart und Goldstein, 1985; Rozensky et al., 1986; French und

    Beaument, 1989).

    • Schnellere Beantwortungszeiten am Computer (White et al., 1985; Greaud und Green,1986; Hart und Goldstein, 1985; Vansickle und Kapes, 1993).

    • Entlastung der Diagnostiker durch eine zuverlässige maschinelle Auswertung (Weise,1994).

    • Höhere Transparenz und bessere Analysemöglichkeiten der gewonnenen Daten (Booth,1986, 1992).

    • Gleichzeitige Erfassung zusätzlicher Daten wie die Bearbeitungszeit pro Frage (Kliemeund Stumpf, 1991).

    • Erhöhte Selbstaufmerksamkeit durch die Auseinandersetzung mit dem Computer (Fran-ke, 1997).

    7

  • 5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer Systeme in der

    Diagnostik

    Als nachteilig sieht Brinschwitz folgende Punkte:

    • Die Erfassung zusätzlicher Daten, wie z. B. die Bearbeitungszeit pro Frage, kann unterethischen Gesichtspunkten als fragwürdig angesehen werden (Booth, 1992).

    • Computerbasierte Diagnosesysteme reduzieren die Psychodiagnostik auf maschinener-fassbare Informationen (Burke und Normand, 1987; Booth, 1992), mit der Folge der

    Verarmung der Psychodiagnostik (Franke, 1997).

    • Bei den Probanden fanden sich erhöhte Ängstlichkeit oder negative Emotionalität (Clayet al., 1992).

    • Die unpersönlichen Computer Tests haben einen negativen Einfluss (Butcher, 1987).

    • Fehleinschätzungen der Validität von computerapplizierten Paper Pencil Tests (Lanyon,1984; Moreland, 1985, 1987, 1990).

    • Die computergestützten psychodiagnostischen Systeme erfordern eine regelmäßige zeit–und kostenintensive Neunormierung der computerbasierten Inventare (Hornke, 1983;

    Franke, 1997).

    Fast beiläufig ergeben sich auch Zeitersparnis, konsistente Ergebnisse, höhere Flexibilitäten

    und schneller Zugriff auf die Ergebnisse ((Percevic, 2005) unter Verweis auf Cohen (Cohen und

    Moreland, 1992)) und Brinschwitz (Brinschwitz, 2004, S.8).

    5.1. Äquivalenz von Papierfragebögen und computergestützten

    Fragebögen

    Brinschwitz (Brinschwitz, 2004, S.8ff), Percevic (Percevic, 2005, S.19ff) und Franke (Franke,

    1997, S.34ff) geben einen Überblick über den Stand der Untersuchungen zur Äquivalenz der

    beiden Interviewverfahren. Brinschwitz bezeichnet in seiner Untersuchung die Unterschiede für

    den SCL 90R und den IIP (Inventar zur Erfassung interpersonaler Probleme) zwischen den

    beiden Versionen als gering. Percevics Ergebnisse zur psychometrischen Äquivalenz “... decken

    sich mit den meisten Ergebnissen zu den Selbstbeurteilungsverfahren”. Beide verweisen aber

    auf die Empfehlungen des Testkuratoriums der Föderation Deutscher Psychologenvereinigun-

    gen (Testkuratorium, 1986) welches empfiehlt, die Äquivalenz beider Verfahren nicht einfach

    anzunehmen, sondern in jedem Einzelfall zu untersuchen. Franke findet für den SCL 90R und

    dem POMS (Profile Of Moods States) “... deutliche Hinweise für die psychometrische, erfah-

    rungsbezogene und populationsspezifische Äquivalenz”, wobei sie diese Aussage für den PSDI

    des SCL 90R einschränkt (er fällt etwas geringer aus). In Frankes Untersuchung (Franke, 1999)

    sieht sie beide Verfahren als annähernd äquivalent. Gwaltney (Gwaltney et al., 2008) kommt

    8

  • 5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer Systeme in der

    Diagnostik

    in seiner Metaanalyse über Selbstbeurteilungsverfahren auf Papier bzw. Computerbasis (self-

    report assessments) zum Ergebnis, dass Papier- und Computer-Selbstbeurteilungs-Interviews

    äquivalent sind. Franke (Franke, 1996) untersuchte den Einfluss der Fragebogengestaltung an-

    hand des SCL 90R, im Fall einer unprofessionellen Gestaltung ergaben sich signifikante Unter-

    schiede bei Verteilungen und geringere Mittelwerte.

    5.2. Risiken der Erhebung diagnostischer Informationen mittels

    Computern

    Ein computergestütztes System setzt sich aus einer großen Zahl von Hardware– und Software-

    komponenten zusammen. Die Risiken des Systems untergliedern sich in drei Kategorien:

    • Physische Risiken

    • Externe Risiken

    • Interne Risiken.

    Physische Risiken

    Durch einen Diebstahl können die Daten in unbefugte Hände gelangen und zugänglich ge-

    macht werden, die Zerstörung des Systems hat den Verlust der Daten zur Folge. Der Schutz

    gegen Diebstahl erfolgt durch das Anschließen des Systems an eine Kette oder ein Stahlkabel.

    Die Nutzung sollte unter Aufsicht erfolgen, um die Gefahr durch Zerstörung zu reduzieren.

    Die Daten sollten auf dem System pseudonymisiert (siehe Kapitel 5.3 auf der nächsten Seite),

    gespeichert und regelmäßig auf einem anderen Medium gesichert werden.

    Externe Risiken

    Die Nutzung des Systems am Internet birgt weitere Risiken, z. B. können Passwörter und

    Daten abgefangen oder die Dienste des Betriebssystems2 missbraucht werden. Die externen

    Risiken lassen sich durch Abschalten der nicht genutzten Dienste, Beschränkung der Zugriffe

    auf die nötigsten Dienste, Verschlüsselung der Kommunikation und das Einschalten der Firewall

    reduzieren (Eckert, 2005).

    2Ein Betriebssystem (operating system) stellt das Bindeglied zwischen der Hardware und eines Com-puters einerseits und dem Anwender andererseits dar. Es umfasst Programme, die zusammen mitden Eigenschaften des Computers “die Grundlage der möglichen Betriebsarten dieses Systems bil-den und insbesondere die Abwicklung von Programmen steuern und überwachen” (Schneider undWerner, 2007, S.260).

    9

  • 5. Vorzüge und potenzielle Nachteile der Nutzung elektronischer Systeme in der

    Diagnostik

    Interne Risiken

    Die internen Risiken unterteilen sich in zwei Bereiche:

    • Hardwarefehler: z. B. Defekte der Festplatte, des Arbeitsspeichers, des Prozessors oderdes Systems können die Daten unbrauchbar machen.

    • Softwarefehler: Durch Fehler des Betriebssystems oder des Programms können Daten zer-stört, Einsicht in die Daten gegeben oder auch Daten verändert werden. Regelmäßiges

    Installieren von Korrekturen (“Patches”) reduziert die Fehler des Betriebssystems, das

    Programm muss gepflegt, d. h. erkannte Fehler müssen korrigiert werden. Weiterhin er-

    folgt der Zugriff auf die Daten über unterschiedliche Nutzerkategorien, die mit jeweils

    für diesen Nutzer abgestimmten Rechten erfolgen.

    Die regelmäßige Sicherung der Daten auf einem anderen Medium minimiert die Risiken des

    Datenverlustes durch Defekte der Hardware und der Software.

    5.3. Datenschutz

    Der Schutz der Daten kann durch eine Verschlüsselung der Daten erfolgen, da das System

    aber selbst die Daten nutzt, müsste auch der Schlüssel zur Entschlüsselung der Daten auf dem

    System vorliegen. Die andere Möglichkeit die Daten zu schützen besteht in der:

    • AnonymisierungBei der Anonymisierung werden personenbezogene Daten über persönliche Verhältnisse

    so verändert, dass die Einzelangaben nicht oder nur mit unverhältnismäßigem Aufwand

    an Zeit, Kosten und Arbeitskraft einer bestimmten Person zugeordnet werden können.

    (Eckert, 2005, S.11). Dieses Verfahren ist für Querschnittstudien geeignet, bei denen

    einmalig Daten von Probanden, z. B. für die Qualitätssicherung, erfasst werden.

    • PseudonymisierungBei der Pseudomisierung/Pseudonymisierung werden die Daten durch eine Zuordnungs-

    vorschrift (Verwendung von Pseudonymen) derart verändert, dass eine Zuordnung der

    Daten zu einer natürlichen Person ohne Kenntnis oder Nutzung der Zuordnungsvorschrift

    nicht möglich ist (Eckert, 2005, S.11). Die Pseudomisierung eignet sich für Längsschnitt-

    studien, bei denen die Daten über einen langen Zeitraum aufgenommen werden.

    Es liegt in der Hand der Therapeuten, welches Verfahren sie nutzen. Sie müssen aber sicher-

    stellen, dass die erfassten Daten nicht einer Person zugeordnet werden können. Sie dürfen keine

    triviale Zuordnungsvorschrift verwenden.

    10

  • 6. Anforderungen an die LPTP

    Verschlüsselung

    Die Daten werden im Internet im Klartext übertragen, sie können mit geeigneten Mitteln

    gelesen werden. Mit der SSL (Secure Socket Layer) Verschlüsselung wird erreicht (Schneider

    und Werner, 2007, S.401), dass nur der Kommunikationspartner die Daten lesen kann.

    6. Anforderungen an die LPTP

    Ziel der Entwicklung der computerbasierten LCDC war, die Vorteile der unterschiedlichen

    Diagnoseverfahren zu verbinden und die jeweiligen Nachteile zu vermeiden. So nutzen die

    LCDC einerseits die ökonomischen Vorteile der Checklisten, andererseits die Zuverlässigkeit

    der strukturierten Interviewverfahren, die den Durchführenden “zwingen” auch die komorbi-

    den Störungen zu erfassen. Die ökonomischen Vorteile liegen in dem Umstand, dass die Ver-

    zweigungsbedingungen in Form von Algorithmen in den LCDC selbst umgesetzt werden, d. h.

    der Therapeut muss lediglich den Patienten interviewen, die LCDC bestimmen die folgende

    Frage. Die anschließende Auswertung und Übernahme der Daten führen die LCDC/LPTP oder

    Statistikprogramme aus. Die Internetfähigkeit des Systems ermöglicht auch die überregionale

    Zusammenarbeit mehrerer Forschungseinrichtungen. Es soll ein elektronisches Fragebogensys-

    tem LPTP mit folgenden Eigenschaften entwickelt werden:

    • Integration von neuen und existierenden Fragebögen

    • Realisierung der neuentwickelten LCDC auf der LPTP

    • Bedingte Verzweigungen zwischen den einzelnen Seiten

    • Veränderbarkeit der Fragebögen

    • Veränderbarkeit der Antworten für die Therapeuten

    • Datenexport nach SPSS

    • Internetfähigkeit

    • Erweiterbarkeit der LPTP

    • Geringe Anforderungen an die Computer, die die Fragebögen darstellen

    • Das Bedienungskonzept soll von Personen mit unterschiedlichen Kenntnissen im Umgangmit Computern ausgehen.

    • Die Bildschirmdarstellung soll der Darstellung auf dem Papier nachempfunden werden.

    11

  • 6. Anforderungen an die LPTP

    Auf dem zu entwickelnden System sollten folgende Fragebögen realisiert werden:

    • LCDC, die Lübecker computergestützten Diagnose Checklisten sind ein Fremdbeurteilungs-Fragebogen. Er gibt dem Therapeuten die Fragen, die den Probanden gestellt werden,

    stichwortartig vor. Anhand der Antworten entscheiden die LCDC, welche Kapitel ver-

    tieft, bzw. abgekürzt werden. Bei der Definition der Fragen der LCDC wurden die Kri-

    terien der ICD-10 (Dilling und Freyberger, 2001) für psychische Erkrankungen herange-

    zogen.

    • CORE-OM, (Barkham et al., 2001) Clinical outcomes in routine evaluation outcome,der CORE-OM wurde ins Deutsche übersetzt. Er besteht aus 34 Fragen. Die Antworten

    werden mit einer fünfstufigen Likertskala erfasst. Die Fragen decken vier Bereiche ab:

    das Befinden, Probleme/Symptome, Lebensführung und Risiken (Evans et al., 2002).

    • DSS, die Dissoziations Spannungs Skala basiert auf 22 Fragen zu deren Beantwortungeine zehnstufige Likertskala vorgesehen ist. Neun Fragen erfassen die dissoziativen Phä-

    nomene, zehn Fragen psychologische Aspekte, ein Spannungsitem und zwei spezielle

    Borderline Fragen (Stiglmayr et al., 2003).

    • SCL 90R, dieser Fragebogen erfasst mit Hilfe von 90 Fragen die symptomatische Belas-tung von Probanden. Die Belastung wird mit einer fünfstufigen Likertskala bestimmt.

    Nach der Auswertung erhält man die psychische Belastung in Bezug auf neun Skalen

    und drei Globale Kennwerte (Franke, 2002).

    Im Anschluss an die Befragung sollten die Probanden einen Papierfragebogen zur Beurteilung

    der beiden Interviewverfahren bearbeiten. Mit ihnen sollte die Belastung der Probanden und

    die Akzeptanz durch die Probanden erfasst werden. Mit der ersten Frage wurde die Passung,

    mit der zweiten die Relevanz der Fragen und mit der Dritten die Anstrengung erfasst. Die drei

    Fragen zu ihrer Einschätzung der LCDC Interviews bzw. SKID Interviews lauteten:

    • Ich hatte Gelegenheit, meine Schwierigkeiten anzusprechen.

    • Es wurde viel gefragt, das mich nicht betrifft.

    • Das Interview war sehr anstrengend.

    12

  • 7. Hypothesen und Fragestellungen

    Als Antworten waren in einer fünfstufigen Likertskala vorgegeben:

    • trifft eindeutig zu

    • trifft zu

    • weder noch

    • trifft nicht zu

    • trifft eindeutig nicht zu.

    7. Hypothesen und Fragestellungen

    Im Rahmen dieser Arbeit sollten folgende Hypothesen beziehungsweise Fragestellungen unter-

    sucht werden:

    • Es gibt eine hohe Übereinstimmung zwischen den Diagnosen der LCDC und der Papier-version des SKID.

    • Die Bearbeitungszeiten für die LCDC sind geringer als bei den SKID-Interviews.

    • Die Bearbeitungszeiten sind zwischen den Diagnosegruppen unterschiedlich und von derPsychopathologie abhängig.

    • Die Belastung der Probanden und die Akzeptanz durch die Probanden ist bei den beidenInterviewmethoden vergleichbar.

    13

  • Teil II. Methodik

    II.

    Methodik

    Die Aufgabenstellungen für den Doktoranden umfassten:

    • Die Analyse der Aufgabenstellung

    • Die Entwicklung des Konzepts des elektronischen Testsystems

    • Die Programmierung des Testsystems

    • Das Erstellen der ersten Fragebögen unter anderem die LCDC

    • Die erste Evaluation der LPTP.

    8. Analyse der Aufgabenstellung

    Beim Entwurf der LPTP war zu berücksichtigen, dass Probanden mit unterschiedlichen oder

    keinen Computerkenntnissen das System nutzen. Dieser Umstand weist auf ein grundlegendes

    Problem hin: Die Probanden sollen ihre Aufmerksamkeit auf die Inhalte der Items konzentrie-

    ren. Sind sie aber im Umgang mit Computern ungeübt, wird ein Teil oder die ganze Aufmerk-

    samkeit und Energie auf die Bedienung des Computers verwendet. Der Unterschied zwischen

    den beiden Test-Darbietungsformen lässt sich auf folgende Punkte zurückführen:

    • Die BedienungselementeBei der Verwendung von Papierfragebögen werden mit einem Schreibstift die Antworten

    markiert, das Umblättern der Seiten erfolgt mit der Hand. Beim elektronischen Medium

    erfolgt die Bedienung durch die Maus und die Tastatur. Auf der Bildschirmseite werden

    Felder, die die Antworten darstellen, durch Klicken mit der Maus markiert. Umgeblättert

    wird, indem eine entsprechend benannte Schaltfläche (“Button”) angeklickt wird.

    • Den SeiteninhaltAuf der Papierseite sind alle Informationen auf einen Blick ersichtlich, im Gegensatz zur

    Bildschirmseite, bei der eventuell Informationen und Bedienungselemente auch ober-

    oder unterhalb des Bildschirmrandes zu finden sind. Der Proband muss im aktiven Fens-

    ter mit der Maus oder der Tastatur den Seiteninhalt verschieben (“scrollen”) um alle

    Informationen der Seite zu sehen.

    14

  • 8. Analyse der Aufgabenstellung

    • Die KorrekturBeim Papier sind unbegrenzte Korrekturen möglich (wenn auch nicht immer gewünscht).

    Beim elektronischen Medium lassen sich die Korrekturmöglichkeiten auf die aktuelle Seite

    einschränken.

    • Die KontrolleDas computerbasierte System kann prüfen, ob alle Antworten vorliegen, bevor es die

    nächsten Fragen zeigt.

    8.1. Seitenaufbau eines Fragebogens

    Eine Fragebogenseite besteht aus mehreren zum Teil optionalen Elementen:

    • Im oberen Bereich finden sich eine oder zwei Überschriften.

    • Dann folgen Erklärungen zu den Fragen, die – wie die Überschriften – seitenspezifischoder für alle Seiten identisch sind.

    • Im mittleren Bereich der Seite finden sich die Fragen. Der Aufbau kann unterschiedlichsein, d. h. die Antworten können vor, hinter oder unter dem Fragetext stehen.

    • Den Fragen können sich weitere Anmerkungen anschließen.

    • Zu jeder Seite gibt es Anweisungen, die festlegen, welche Seite – in Abhängigkeit vonden Antworten – als nächstes angezeigt wird.

    8.2. Administration

    Benutzerverwaltung

    Die Nutzung der LPTP erfolgt durch unterschiedliche Personen, die auf dieser Plattform ver-

    schiedene Tätigkeiten ausführen:

    • Probanden bearbeiten Fragebögen.

    • Therapeuten führen Interviews durch.

    • Therapeuten weisen den Probanden Fragebögen zu.

    • Therapeuten nutzen die Auswertungen der Fragebögen.

    • Therapeuten richten Anmeldekonten für neue Probanden ein.

    Das System muss die Nutzer unterscheiden, damit sie nur die Tätigkeiten am System ausüben,

    die für sie vorgesehen sind. Es muss den Probanden die ihnen zugewiesenen Fragebögen zur

    Bearbeitung präsentieren.

    15

  • 9. Technische Lösung

    Fragebogenverwaltung

    Die Fragebogenverwaltung umfasst das Erstellen neuer Fragebögen, das Modifizieren existieren-

    der Fragebögen und die Verwaltung der Fragebögen, die von den Patienten bearbeitet werden

    sollen.

    Datenexport

    Die Daten, die bei der Bearbeitung der Fragebögen entstehen, sollen von Statistikprogrammen

    verarbeitet werden. Dazu muss die LPTP die Daten in einer Form in eine Datei schreiben, die

    von diesen Programmen verarbeitet werden kann.

    9. Technische Lösung

    Bei einem Fragebogensystem sind eine Reihe von Daten zu verwalten. Für diese Aufgabe, die

    die Speicherung, den Zugriff, die Änderung und die Selektion der Daten umfasst, eignet sich

    eine relationale Datenbank (Schneider und Werner, 2007, S.446). Bei relationalen Datenbanken

    werden die Redundanzen der Daten minimiert, d. h. identische Daten derselben Bedeutung,

    die in vielen Datensätzen auftreten, werden zusammengefasst und in einer eigenen Tabelle

    gespeichert. Die ursprünglichen Datensätze enthalten dann einen Hinweis auf die Tabelle. Es

    wurde das Client Server Modell verwendet (Schneider und Werner, 2007, S.407). In diesem Mo-

    dell erfolgt eine Trennung zwischen dem Diensterbringer und dem Dienstnutzer/Kunden. Die

    Dienste werden von einem Computer, dem Server bereitgestellt, der Client nutzt die Dienste

    des Servers und die übertragenen Daten. Server und Client können auf demselben Computer

    installiert werden, z. B. wurden in diesem Projekt beide Komponenten auf einem Notebook

    installiert, bei der Nutzung im Internet erfolgt eine räumliche Trennung von Client und Ser-

    ver. Um den Medienübergang vom Papier zum elektronischen Medium zu erleichtern, wurde

    die Darstellung dem Papierformular angeglichen. Der Schulungsaufwand für die Nutzung der

    Fragebögen ist relativ gering, für die Patienten besteht er in die Einführung in die Nutzung

    der Maus und dem Anklicken der Antworten. Die Therapeuten müssen in der Patienten- und

    Fragebogenverwaltung geschult werden. In unserem Fall werden die Fragebögen und die Ant-

    worten vom Server in einer Datenbank gespeichert. Der Client übernimmt die Darstellung der

    einzelnen Seiten und sendet die Antworten der Patienten/Therapeuten an den Server zurück,

    der dann die Antworten auswertet, die nächste Seite bestimmt und an den Client sendet. Der

    Vorteil ist, dass die Anforderungen an den Client sehr gering sind, es ist lediglich ein Internet

    Browser nötig, der die Skriptsprache3 JavaScript unterstützt, was bei den meisten aktuellen

    3Bei einer Skriptsprache (Schneider und Werner, 2007, S.218) wird, im Gegensatz zur Programmier-sprache, erst während der Ausführung das Skript von einem Interpreter (Schneider und Werner,2007, S.199) direkt oder nach einer Übersetzung in einen Zwischencode ausgeführt.

    16

  • 9. Technische Lösung

    Browsern der Fall ist. Die Pflege des Systems beschränkt sich auf den Server, da alle relevanten

    Komponenten auf dem Server gespeichert werden. Mit dieser Trennung ist es möglich, die Fra-

    gebögen auch im Internet den Patienten zugänglich zu machen. Die Umsetzung des Entwurfs

    erfolgte unter Verwendung von gut verfügbaren und bewährten Standardtechnologien auf Open

    Source Basis. Der Vorteil der Open Source Technologien ist, dass sie gut dokumentiert und

    ausgereift sind, Erweiterungen/Änderungen des Systems werden dadurch erleichtert:

    • Als Betriebssystem wurde Linux verwendet (Schneider und Werner, 2007, S.301), es istim Internet frei erhältlich. Linux ist ein UNIX ähnliches Betriebssystem.

    • Die Datenbank wurde mit MySQL realisiert (MySQL GmbH, 2008), sie wird über dieStandard-Programmiersprache SQL (Structured Query Language) gesteuert. Damit ist

    auch langfristig der Zugriff auf die rohen Daten gesichert.

    • Der Apache Web-Server (The Apache Software Foundation, 2008) gibt die Frageseitenan den Client aus und nimmt die Antworten der Patienten/Therapeuten entgegen.

    • Für die eigentliche Datenverarbeitung wird PHP genutzt (PHP, 2008). PHP ist eine weitverbreitete Skriptsprache, es generiert die Frageseiten und verarbeitet die Antworten.

    Das System unterscheidet vier Benutzergruppen:

    • Anonymous,

    • Patienten,

    • Therapeuten und

    • Administratoren.

    Mit diesen Benutzergruppen sind unterschiedliche Rechte am LPTP System assoziiert, die sich

    genau an der Tätigkeit der jeweiligen Gruppe orientieren. Die Patienten dürfen lediglich die

    ihnen zugewiesenen Fragebögen beantworten, Therapeuten können neue Patienten einrichten,

    Patienten Fragebögen zur Beantwortung zuweisen, Therapeutenfragebögen bearbeiten und die

    Ergebnisse der Fragebögen nutzen. Die Administratoren dürfen zusätzlich Fragebögen ändern,

    neue in das System eingeben und die Therapeuten verwalten.

    Übersicht

    Die Funktion der LPTP setzt viele Komponenten vorraus:

    • das Betriebssystem

    • den Web-Server

    17

  • 9. Technische Lösung

    • den PHP-Interpreter

    • die SQL-Datenbank

    • den Browser

    • das Programm

    • die Fragebögen.

    Betriebssystem Die LPTP wurde auf Linux Computern installiert. Linux ist ein Betriebs-

    system, welches den Programmen, die auf dem Computer ausgeführt werden, eine Vielzahl von

    Diensten zur Verfügung stellt.

    Web-Server Der Web-Server ist ein Programm, das im Netzwerk den WWW (World Wide

    Web) Dienst zur Verfügung stellt. Der hier verwendete Apache Web-Server analysiert die ange-

    forderten Webseiten, übergibt das ggf. darin enthaltene PHP Skript an den PHP-Interpreter,

    und liefert die Webseiten im HTML-Format anschließend an den Computer aus.

    PHP-Interpreter Der PHP-Interpreter erhält den in die Webseiten eingebetteten PHP

    Skripttext, führt ihn aus und sendet die dabei entstehenden Ausgaben an den Web-Server

    zurück, der diesen Text dann an den anfordernden Computer weiterleitet. Die dynamischen

    Informationen, Fragen, Texte usw., aus denen die Webseiten generiert werden, erhält der PHP-

    Interpreter aus der SQL-Datenbank, er sichert auch die Eingaben der Patienten/Therapeuten

    in der Datenbank.

    Datenbank Datenbanksysteme können große Datenmengen effizient verwalten. Sie bieten

    benutzergerechte Abfragesprachen. Sie ermöglichen vielen Nutzern den gleichzeitigen Zugriff

    auf die Daten und verhindern unerwünschte Nebeneffekte durch gleichzeitigen Zugriff auf die

    Daten (Heuer und Saake, 2000, S.4). Die LPTP nutzt die Datenbank MySQL. Die Kommu-

    nikation mit der Datenbank erfolgt über die SQL-Datenbanksprache (Schneider und Werner,

    2007, S.215).

    Browser Der Browser generiert aus der angegebenen Internetadresse eine Anfrage an den

    Web Server, der die Daten zur gewünschten Seite liefert. Aus diesen Daten erstellt der Browser

    eine Bildschirmdarstellung (Schneider und Werner, 2007, S.391). Der Browser muss nicht auf

    demselben Computer genutzt werden, auf dem die LPTP ausgeführt wird.

    18

  • 9. Technische Lösung

    Programm Die LPTP besteht aus einem PHP-Skript, das seinerseits weitere PHP-Skripte

    aufruft. Diese Skripte enthalten Anweisungen, die festlegen, welche Daten an den anfordernden

    Browser gesendet werden. Im Skript wurde eine Komponente aus dem Pear-Projekt integriert,

    mit dem Daten im Excel-Dateiformat geschrieben werden können (Pear, 2008).

    Fragebögen Die einzelnen Fragebögen bestehen aus mehreren Seiten, deren Inhalt variiert,

    deshalb wurde eine Trennung zwischen den Seiteninhalten und der Darstellung vorgenommen.

    Für die Seiten der Fragebögen wurde eine Grundstruktur festgelegt, sie besteht aus mehreren

    Feldern:

    • Erste Überschrift

    • Zweite Überschrift

    • Erklärungstext

    • Maximal fünf Fragen je Seite

    • Abschließender Text

    • Hilfstext.

    Für die Darstellung wurde die weit verbreitete Auflösung von 1024x768 Bildpunkten gewählt.

    Bei der Entwicklung der Fragebögen wurde darauf geachtet, dass, wie beim Papierfragebogen,

    alle Inhalte komplett auf dem Bildschirm sichtbar sind. Diese Fragebögen werden in der Da-

    tenbank gespeichert. Ein Beispiel für eine Frageseite stellt die Abbildung 1 dar.

    Abb. 1: Beispiel einer Frageseite

    19

  • 10. Struktur der LPTP

    10. Struktur der LPTP

    Die LPTP besteht aus zwei Komponenten:

    • Der Datenbank, in der die Patientendaten, die Therapeutendaten, die Patientenantwor-ten und die Daten der Fragebögen gespeichert werden.

    • Dem PHP-Skript, welches die Frageseiten generiert, die Prüfung und die Speicherungder Daten durchführt.

    Die Trennung der Daten vom Programmtext vereinfacht das Hinzufügen und Modifizieren von

    Fragebögen.

    10.1. Die Datenbank

    Sämtliche Daten der LPTP werden in der Datenbank “psychiatrie” gespeichert. Die Daten-

    bank “psychiatrie” wurde – soweit sinnvoll – relational angelegt (Elmasri und Navathe, 2002,

    S.225). Der Zugriff auf die Datensätze in den Tabellen benötigt bei einer großen Anzahl von

    Datensätzen viel Zeit, die Verwendung von Schlüsseln/Indizes (Elmasri und Navathe, 2002,

    S.187ff) beschleunigt den Zugriff. In der Tabelle 2 sind die Tabellen der Datenbank “psychia-

    trie” dargestellt.

    Tabellenname Bedeutung

    Antworttyp Definition der AntwortenBerufsabschluss BerufsabschlüsseFertige Antworten Antworten abgeschlossener FragebögenFragebogen Beschreibung der FragebögenFragen Definition der FragenInstitution StationenLogins AnmeldungenPatienten Daten der PatientenPatientenantworten Antworten, Auswertungen, DiagnosenSchulabschluss SchulabschlüsseSeiten Definition der FrageseitenSessions SitzungsdatenTherapeuten Daten der TherapeutenToDo Fragebögen, die von den Patienten bearbeitet werden sollen

    Tab. 2: Struktur der Datenbank “psychiatrie”

    20

  • 10. Struktur der LPTP

    Antworttyp In der Tabelle “Antworttyp” (Tabelle 3) werden die einzelnen Antworttypen de-

    finiert. Sie enthalten die Antworten, die angezeigt und die Werte, die für die jeweilige Antwort

    gespeichert werden. Das Feld “Antwortname” legt fest, ob dieser Datensatz eine Patientenant-

    wort, ein Zwischenergebnis, eine Auswertung oder eine Diagnose ist.

    Spaltenname Bedeutung

    Antworttypnr Eindeutige DatensatznummerAntwortname Name der AntwortenTyp Angabe des AntworttypsWerte Angabe der Werte und Texte, die angezeigt werden

    Tab. 3: Struktur der Tabelle “Antworttyp”

    Berufsabschluss Die Definition der Berufabschlüsse sind in der Tabelle “Berufsabschluss”

    (Tabelle 4) festgelegt.

    Spaltenname Bedeutung

    Nr DatensatznummerBerufsabschluss Bezeichnung des Berufsabschlusses

    Tab. 4: Struktur der Tabelle “Berufsabschluss”

    21

  • 10. Struktur der LPTP

    Fertige Antworten Die Tabelle 5 beschreibt die Struktur der Tabelle “Fertige Antworten”.

    In diese Tabelle werden alle Antworten kopiert, nachdem ein Fragebogen erfolgreich abge-

    schlossen wurde.

    Spaltenname Bedeutung

    PatAntwortnr DatensatznummerPatientennr Nummer des PatientenID Identifikationsnummer des PatientenFragenr Nummer der FrageDatum Datum und Uhrzeit, zu der die Antwort gespeichert wurdeAntwort Antwort des Patienten bzw. Therapeuten bzw. AntworttypOffene Antwort Abhängig vom Antworttyp: Textantworten, Auswertungen, Dia-

    gnosenStatus Status des Fragebogens “offen” bzw. “geschlossen”Auswertung Nicht genutztFragebogennr Nummer des FragebogensTherapeutennr Nummer des TherapeutenGeburtsjahr Geburtsjahr des PatientenGeschlecht Geschlecht des PatientenSystemID Kennzeichen des SystemsSchulabschluss Schulabschluss des PatientenBerufsabschluss Berufsabschluss des Patienten

    Tab. 5: Struktur der Tabelle “Fertige Antworten”

    22

  • 10. Struktur der LPTP

    Fragebogen Die Tabelle “Fragebogen” (Tabelle 6) enthält die Beschreibungen der Fra-

    gebögen. Über das Feld “Typ” dieser Tabelle wird festgelegt welcher Art dieser Fragebogen ist.

    Wird er von Patienten bearbeitet, lautet der Typ “Patienten”, beantworten Therapeuten den

    Fragebogen, ist der Typ “Therapeuten” und wird der Fragebogen zur Verwaltung, Erstellung

    oder Anzeige von Daten genutzt, so ist der Typ “Verwaltung”.

    Spaltenname Bedeutung

    Fragebogennr Eindeutige NummerFragebogenname Name des FragebogensErster Titel Titel des FragebogensVersion VersionsnummerDatum ErstellungsdatumErlaeuterung Erläuterungen zum FragebogenErsteller Autor des FragebogensFuss Für spätere Erweiterungen vorgesehenTyp Typ des Fragebogens

    Tab. 6: Struktur der Tabelle “Fragebogen”

    Fragen Die Fragen werden in der Tabelle “Fragen” (Tabelle 7) definiert, sie enthält die

    Fragen, Diagnosen und Auswertungen zu jedem Fragebogen. Die Fragen werden durch die

    Felder “Fragenr” und “Fragebogenr” der Tabelle 7 identifiziert.

    Spaltenname Bedeutung

    Fragenr Nummer der FrageFragetext Text der FrageAntwortname Angabe des AntworttypsFragebogennr Nummer des FragebogensNr Eindeutige Datensatznummer

    Tab. 7: Struktur der Tabelle “Fragen”

    23

  • 10. Struktur der LPTP

    Institution Diese Tabelle (Tabelle 8) enthält die Daten der Stationen, denen die Therapeuten

    und Patienten angehören.

    Spaltenname Bedeutung

    Institutionsnr DatensatznummerStation StationsnameKrankenhaus Kurzbezeichnung des KrankenhausesKlinik NameAbteilung Name der AbteilungAnzeigen Angabe, ob diese Station weiterhin in der Auswahl angezeigt wer-

    den soll

    Tab. 8: Struktur der Tabelle “Institution”

    Logins Jede Anmeldung wird mit dem Datum und der Internetadresse des betreffenden

    Computers in dieser Tabelle eingetragen (Tabelle 9).

    Spaltenname Bedeutung

    Nr DatensatznummerAnmeldenamen Anmeldename des BenutzersDatum Datum der AnmeldungStatus Ist der Benutzer bereits angemeldet?IP Internetadresse des Computers, von dem aus der Benutzer sich

    angemeldet hat

    Tab. 9: Struktur der Tabelle “Logins”

    24

  • 10. Struktur der LPTP

    Patienten Die soziodemographischen Daten der Patienten werden in der Tabelle “Patienten”

    (Tabelle 10) gespeichert.

    Spaltenname Bedeutung

    Patientennr Eindeutige PatientennummerID Eindeutige ZufallszahlGeburtsjahr GeburtsjahrGeschlecht Geschlecht des PatientenSchulabschluss SchulabschlussBerufsabschluss BerufsabschlussTherapeut TherapeutStation Station des PatientenKrankenhaus KrankenhausKennwort Verschlüsseltes KennwortAnmeldename Anmeldename des PatientenStatus Ist der Patient angemeldetAnmeldung Angabe, ob der Patient sich anmelden darfAnzeigen Angabe, ob der Patient weiterhin in den Auswahlfeldern ange-

    zeigt werden sollSystemID Identifikation des Computers

    Tab. 10: Struktur der Tabelle “Patienten”

    25

  • 10. Struktur der LPTP

    Patientenantworten Zentrales Element dieser Datenbank sind die Antworten der Patien-

    ten, sie werden in der Tabelle “Patientenantworten” (Tabelle 11) gespeichert. Sie enthält neben

    den Patientenantworten auch Ergebnisse, Auswertungen und Diagnosen, diese Datensätze ent-

    stehen während der Auswertung der Patientenantworten, die beim Ausfüllen der Fragebögen

    gespeichert werden.

    • Ergebnisse dienen zur Vereinfachung der Auswertung.

    • Diagnosen enthalten die Diagnosen, die aufgrund der Patientenantworten gestellt werden.

    • Auswertungen sind eine Zusammenfassung aller Diagnosen eines/mehrerer Fragebögen.

    Neben den Antworten werden in den Datensätzen die soziodemographischen Daten gespeichert.

    Spaltenname Bedeutung

    PatAntwortnr DatensatznummerPatientennr Nummer des PatientenID ID des PatientenFragenr Nummer der FrageDatum Datum und Uhrzeit, zu der die Antwort gespeichert wurdeAntwort Antwort des Patienten bzw. Therapeuten bzw. AntworttypOffene Antwort Abhängig vom Antworttyp: Textantworten, Auswertungen, Dia-

    gnosenStatus Status des Fragebogens offen bzw. geschlossen, hier wird ver-

    merkt, ob dieser Fragebogen noch bearbeitet wirdAuswertung Nicht genutztFragebogennr Nummer des FragebogensTherapeutennr Nummer des TherapeutenGeburtsjahr Geburtsjahr des PatientenGeschlecht Geschlecht des PatientenSystemID Kennzeichen des SystemsSchulabschluss Schulabschluss des PatientenBerufsabschluss Berufsabschluss des Patienten

    Tab. 11: Struktur der Tabelle “Patientenantworten”

    26

  • 10. Struktur der LPTP

    Seiten Die Tabelle “Seiten” (Tabelle 12) enthält die Daten, die zum Erstellen der Frageseiten

    nötig sind und Anweisungen, nach denen die folgende Seite bestimmt wird.

    Spaltenname Bedeutung

    Fragebogennr Nummer des FragebogensSeitennr Nummer der FrageseiteName Name, unter dem die Seite gefunden werden kannErste Ueberschrift Erste bzw. oberste ÜberschriftZweite Ueberschrift Zweite ÜberschriftErklaerung Text, der oberhalb der Fragen gezeigt wirdAbschlusstext Text, der unterhalb der Fragen gezeigt wirdAuswertung Bedingungen, anhand derer die nächste Seite bestimmt wirdFragegruppen Dieses Feld enthält die Angabe, welche Fragen eine Gruppe bildenFrage1nr bis Frage5nr Nummer der Frage, die angezeigt werden soll, die Fragen finden

    sich in der FragentabelleNr Eindeutige Datensatznummer

    Tab. 12: Struktur der Tabelle “Seiten”

    Sessions Die Inhalte von Variablen der Seiten der LPTP werden in der “Session” Tabelle

    abgelegt. Damit wird verhindert, dass interne Daten in den HTML Seiten eingebettet werden

    müssen und ggf. durch die Nutzer manipuliert werden (Tabelle 13).

    Spaltenname Bedeutung

    Nr DatensatznummerPHPSession Session ID die PHP selbst generiert, sie gilt für die gesamte Ses-

    sionSession Diese ID wird für jede neu generierte Seite erzeugtVariablenname Name der jeweiligen VariablenWert Wert, der in der oben genannten Variablen gespeichert wurdeDatum Datum, an dem dieser Datensatz gespeichert wurde

    Tab. 13: Struktur der Tabelle “Session”

    27

  • 10. Struktur der LPTP

    Therapeuten Die Daten der Therapeuten werden in der Tabelle “Therapeuten” (Tabelle 14)

    gespeichert.

    Spaltenname Bedeutung

    Therapeutennr Eindeutige TherapeutennummerTherapeut Name des TherapeutenGeschlecht Geschlecht des TherapeutenGeburtsjahr Geburtsjahr des TherapeutenStation Station des TherapeutenKrankenhaus Krankenhaus des TherapeutenAnzeigen Angabe, ob der Therapeut in den Auswahllisten angezeigt wer-

    den sollAnmeldename Anmeldename des TherapeutenKennwort Das Kennwort, mit dem der Therapeut sich anmeldetStatus Wird nicht genutztAnmeldung Angabe, ob der Therapeut sich weiterhin anmelden kannAdministrator Angabe, ob der Therapeut auch Administrator istSystemID Eindeutige Identifikation des Systems

    Tab. 14: Struktur der Tabelle “Therapeuten”

    ToDo Die Fragenbögen, die von den Patienten beantwortet werden müssen, werden in der

    Tabelle “ToDo” (Tabelle 15) vermerkt.

    Spaltenname Bedeutung

    ToDoNr DatensatznummerPatientennr Nummer des Patienten, der diesen Fragebogen beantworten sollDatum Datum, an dem der Datensatz gespeichert wurdeStatus Angabe, ob dieser Fragebogen schon beantwortet wurdeFragebogennr Fragebogennummer

    Tab. 15: Struktur der Tabelle “ToDo”

    Die Systemdatenbank Die Systemdatenbank “mysql” enthält die Einträge für die einzelnen

    Datenbanknutzer und den ihnen zugeordneten Rechten an der Datenbank, den Tabellen und

    den jeweiligen Tabellenspalten.

    28

  • 10. Struktur der LPTP

    10.2. Programmablauf

    Die LPTP setzt voraus, dass die MySQL Datenbank und der Apache Web Server gestartet wur-

    den. Das kann durch das manuelle Ausführen der Programme oder automatisch beim Start

    des Betriebssystems geschehen.

    Anmeldung

    Die Anmeldung geschieht über die Eingabe des Anmeldenamens und Kennworts auf der An-

    meldeseite. Das Skript bestimmt die Prüfsumme des Kennworts. Anschließend sucht das Skript

    die Kombination aus Anmeldenamen und die Prüfsumme in den Tabellen “Patienten” bzw.

    “Therapeuten”. Wird sie in der Tabelle:

    • “Patienten” gefunden, ist es ein Patient. Darf er sich am System anmelden (Feld “An-meldung” Tabelle 11 auf Seite 26), prüft das System in der Tabelle “ToDo” (Tabelle 15

    auf der vorherigen Seite), ob dort offene Fragebögen zur Bearbeitung vorliegen. Ist das

    der Fall, werden die Fragebögen der Reihe nach dem Patienten präsentiert. Werden für

    den jeweiligen Fragebogen schon Antworten vorgefunden, bestimmt das System anhand

    der vorliegenden Antworten die nächste anzuzeigende Seite. Liegen keine Fragebögen vor

    bzw. werden keine (mehr) gefunden, wird der Patient abgemeldet.

    • “Therapeuten” gefunden, ist es ein Therapeut. Darf er sich am System anmelden (Feld“Anmeldung” in der Tabelle “Therapeuten”, Tabelle 14 auf der vorherigen Seite) wird

    die Startseite gezeigt. Von dieser Seite aus erhält der Therapeut Zugriff auf die Verwal-

    tungsfunktionen des Systems, die z. T. den Therapeuten mit Administratorstatus (Feld

    “Administrator” in der Tabelle “Therapeuten” Tabelle 14 auf der vorherigen Seite) vor-

    behalten sind.

    Erstellen der Frageseiten

    Das Programm sucht in der Tabelle “Seiten” (Tabelle 12 auf Seite 27) im Feld “Name” nach der

    Seite, die den Namen “Start” trägt. Findet es keinen Eintrag, wird die Seite mit der niedrigs-

    ten Seitennummer (Feld “Seitennr”, Tabelle 12 auf Seite 27) gewählt. Im Feld “Name” können

    den Seiten eindeutige Namen gegeben werden, die als Sprungziele – statt der Seitennummern

    – dienen. Aus den Daten der jeweiligen Seite generiert das System die Frageseite. Bevor das

    System die Daten für die Seiten ausgibt, prüft es, ob in die Textdaten Anweisungen eingebet-

    tet wurden. Diese Anweisungen werden vom System ausgewertet. Deren Ergebnis, z. B. eine

    Diagnose oder ein Zwischenergebnis, ersetzt dann im Text diese Anweisung. In den Feldern

    “Frage1nr” bis “Frage5nr” sind die Nummern der Fragen angegeben, die auf der Frageseite

    zur Anzeige gebracht werden sollen. Die zugehörigen Fragen findet das System in der Tabelle

    29

  • 10. Struktur der LPTP

    “Fragen” (Tabelle 7 auf Seite 23), dort sind auch der Fragetext und die Antworten angege-

    ben, die in der Tabelle “Antworttypen” (Kapitel 10.1 auf Seite 20) definiert sind. Nachdem

    der Patient oder Therapeut die Fragen bearbeitet hat, prüft das System, ob alle Antworten

    gegeben wurden. Ist das nicht der Fall, wird dem Nutzer die Seite erneut präsentiert. Ande-

    renfalls speichert das System die Antworten in der Tabelle “Patientenantworten” (Kapitel 10.1

    auf Seite 26) und arbeitet die bedingten Anweisungen im Feld “Auswertungen” der Tabelle

    “Seiten” (Tabelle 12 auf Seite 27) ab. Eine Anweisung kann im einfachsten Fall ein unbeding-

    ter Sprung zur nächsten Seite sein, im komplizierteren Fall ist der Sprungbefehl an mehrere

    Bedingungen gebunden, die alle erfüllt sein müssen. Es können mehrere bedingte Anweisungen

    angegeben sein. Werden alle Bedingungen für ein Sprungziel erfüllt, wird die Verarbeitung der

    Anweisungen abgebrochen und die zum Sprungziel gehörende Seite zur Anzeige gebracht. Am

    Ende des Fragebogens werden die Antworten in die Tabelle “Fertige Antworten” (Tabelle 5 auf

    Seite 22) kopiert und der Status der Antworten des betreffenden Fragebogens auf “geschlos-

    sen” geändert. Bearbeitete ein Patient den Fragebogen, wird der Status des Fragebogens in

    der Tabelle “ToDo” (Tabelle 15 auf Seite 28) auf “geschlossen” gesetzt.

    30

  • 10. Struktur der LPTP

    10.3. Benutzerhandbuch

    Im Folgenden wird die Nutzung des LPTP erläutert. Die Bildschirmdarstellungen erfolgen in

    schwarz-weiß.

    Abb. 2: LPTP Anmeldung

    Anmeldung

    Die Anmeldung (Abbildung 2) der LPTP erfolgt durch den Start des Browsers und Eingabe

    der Adresse in die Adresszeile. Sie erhalten die Adresse vom Betreuer des Systems. Geben Sie

    nun den Anmeldenamen und das Passwort ein, beachten Sie Groß– und Kleinschreibung. Sie

    erhalten beides beim Betreuer des Systems.

    31

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 3: LPTP Startseite

    Die Startseite

    Bei erfolgreicher Anmeldung wird dem Therapeuten die Startseite (Abbildung 3) gezeigt. Diese

    Seite bietet Ihnen den Zugriff auf die Verwaltungsseiten zum Erstellen und Ändern der

    • Stationen

    • Patienten

    • Therapeuten

    • Fragebögen

    • ToDo Liste

    und das Ausfüllen von Fragebögen. (Einige Funktionen sind dem Administrator vorbehalten.)

    32

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 4: LPTP Stationenseite

    Stationen

    Mit der Seite “Stationen” (Abbildung 4) werden neue Stationen angelegt und Vorhandene

    verändert. Mit den “Vorwärts” bzw. “Rückwärts” Schaltflächen können die vorhandenen Sta-

    tionen angezeigt werden. Eine neue Station wird über die Schaltfläche “Neue Station” er-

    stellt, diese Funktion ist Therapeuten vorbehalten, die auch Administrator sind. In das ers-

    te Feld “Station” wird die Stationsbezeichnung eingetragen, idealerweise kombiniert mit der

    Abkürzung für das Krankenhaus. Das Krankenhaus kann in das zweite Feld von oben eingege-

    ben werden, alternativ kann aus der Auswahlliste darunter ein Krankenhaus, sofern vorhanden,

    ausgewählt werden. Die Klinik kann über das fünfte Feld ausgewählt bzw. in das vierte Feld

    eingegeben werden. Im siebten Feld kann die Abteilung ausgewählt werden. Wird sie dort nicht

    angezeigt, kann sie in das sechste Feld eingegeben werden. Über das achte Feld wird angegeben,

    ob diese Station weiterhin in der Auswahl angezeigt werden soll. Anschließend die Schaltfläche

    “Speichern” anklicken.

    33

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 5: LPTP Patientenseite

    Patienten

    Mit der Seite für die Patienten (Abbildung 5) können Therapeuten die Patienten des eige-

    nen Krankenhauses verwalten. Im ersten Feld wird die Patientnummer eingegeben. Im zweiten

    Feld wird der Name angegeben, mit dem sich der Patient anmeldet. In dem dritten und vierten

    Feld ist das Kennwort einzugeben. Für die eben genannten Eingabe sind ausschließlich große

    und kleine Buchstaben und Ziffern zu verwenden. Das fünfte Feld enthält das vierstellige Ge-

    burtsjahr des Patienten, die folgenden Felder werden über die Auswahlfelder festgelegt. Fehlt

    der Therapeut oder die Station in der Auswahlliste, ist ein entsprechender Eintrag anzulegen

    (siehe Seite 35 bzw. 33). Das zwölfte Feld legt fest, ob der Patient weiterhin in der Auswahl

    angezeigt werden soll. Dadurch bleibt die Patientenauswahl übersichtlich. Mit dem dreizehnten

    Feld entscheidet der Therapeut, ob sich der Patient weiterhin an der LPTP anmelden darf.

    Mit der Schaltfläche “Speichern” werden die Einstellungen gespeichert. Der Therapeut kann

    sich mit den Schaltflächen “Vorwärts” und “Rückwärts” die Patientendaten anzeigen lassen.

    Die Eingabe der Patientennummer in das erste Feld und das Anklicken der Schaltfläche “Su-

    che” zeigt die Daten des zugehörigen Patienten an. Wird ein neuer Patient angelegt, ist die

    Schaltfläche “Neuer Patient” anzuklicken.

    34

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 6: LPTP Therapeutenseite

    Therapeuten

    Die Seite zur Verwaltung der Therapeuten (Abbildung 6) ist der Patientenseite (Abbildung 5

    auf der vorherigen Seite) ähnlich. Wichtig ist das Feld “Therapeut ist Administrator”, mit

    diesem Feld können einem Therapeuten die Administrationsrechte zugewiesen werden. Ein

    Administrator darf alle Verwaltungsoptionen der LPTP nutzen, Therapeuten ohne Adminis-

    trationsrechte dürfen lediglich ihr Passwort auf dieser Seite ändern.

    35

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 7: LPTP Fragebogenseite

    Fragebogen

    Mit dieser Seite wird das “Deckblatt” eines Fragebogens (Abbildung 7) angelegt oder bearbei-

    tet. Die ersten drei Felder müssen ausgefüllt werden. Mit dem letzten Feld wird angegeben,

    welchem Zweck dieser Fragebogen dient: dem Erfassen von Patienten- oder Therapeutendaten

    oder der Verwaltung. Mit dieser Angabe wird unter anderem festgelegt, ob dieser Fragebogen

    in den Auswahllisten für die Patienten oder Therapeutenfragebögen erscheint, z. B. in der

    ToDo Liste für die Patienten. Mit den Schaltflächen “Vorwärts” bzw. “Rückwärts” wird der

    gewünschte Fragebogen ausgewählt. Die Seiten des Fragebogens werden über die Schaltfläche

    “Seiten bearbeiten” angelegt bzw. bearbeitet.

    36

  • 10. Struktur der LPTP

    Seiten bearbeiten

    Die Seite zum Erstellen und Bearbeiten von Fragebogenseiten (Abbildung 8 auf der nächsten

    Seite) wird verkleinert dargestellt. Nach der Wahl des Fragebogens auf der Fragebogensei-

    te (Abbildung 7 auf der vorherigen Seite), können durch Anklicken der “Seiten bearbeiten”

    Schaltfläche die Seiten erstellt, bearbeitet oder angezeigt werden. Mit den Schaltflächen “Erste

    Seite”, “-10”, “Vorwärts”, “Rückwärts”, “+10” und “Letzte Seite” kann zwischen den Seiten

    geblättert werden. Änderungen und neue Seiten dürfen nur Therapeuten mit Administrator-

    status speichern. Dabei ist zu beachten, dass dann ggf. die Ergebnisse des betreffenden Fra-

    gebogens nicht mehr mit denen anderer Systeme vergleichbar sind, da die Fragen/Antworten

    nicht mehr identisch sind. Im ersten Feld kann der Seite ein eindeutiger Name gegeben werden.

    Dieser Name kann dann als Sprungziel in der Auswertung verwendet werden. Für die Start-

    seite muss in diesem Feld “Start” eingetragen werden. Die Felder “Erste Überschrift” (2) und

    “Zweite Überschrift” (3) können Texte enthalten, die dann auf der Seite angezeigt werden. Das

    Feld “Erklärungen” (4) kann Texte enthalten, die den Fragen vorangestellt werden, um z. B.

    dem Patienten/Therapeuten Hinweise zum Ausfüllen zu geben. Anweisungen in diesem Text

    werden durch ihr Ergebnis im Text ersetzt. Mit den Feldern (5 bzw. 7, 9, 11, 13) wird ange-

    geben, welche Antworten vorgegeben werden, die Felder (6 bzw. 8, 10, 12, 14) enthalten den

    Text der Frage. Eine Auswahl an möglichen Antworttypen wird im Kapitel 10.3 auf Seite 39

    beschrieben. In das Feld “Abschlusstext” (15) kann Text eingegeben werden, der unter den

    Fragen gezeigt werden soll, dieser Text wird auch auf Anweisungen hin untersucht und durch

    deren Ergebnis ersetzt. Das Feld “Hilfetext” (16) ist für zukünftige Erweiterungen vorgesehen.

    Das Feld “Fragegruppen”’ (17) ist für den Antworttyp “Checkbox” vorgesehen. In dieses Feld

    werden die Fragenummern eingetragen, von denen beliebig viele markiert werden dürfen, aber

    mindestens eine markiert werden muss. Das Feld “Auswertung” (18) wird von der LPTP ana-

    lysiert, nachdem alle Fragen der Seite beantwortet wurden. Dieses Feld kann die Seitennummer

    oder –namen der nächsten Seite enthalten oder Regeln nach denen Diagnosen, Auswertungen

    oder Ergebnisse geschrieben werden und (bedingte) Sprünge. Die Regeln werden nacheinan-

    der solange ausgewertet und ausgeführt, bis die Bedingung zu einer Seitennummer oder einem

    Seitennamen wahr wird, oder eine unbedingte Seitennummer oder ein Seitenname folgt. Die

    letzte Seite enthält den Eintrag “Ende” im Auswertungsfeld.

    37

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 8: LPTP Bearbeiten der Fragebogenseiten

    38

  • 10. Struktur der LPTP

    Antworttypen

    Die möglichen Antworten die den Probanden vorgegeben werden, sind in den sogenannten

    Antworttypen definiert. Einige dieser Antworttypen werden von der LPTP intern genutzt. Im

    Folgenden wird eine Auswahl an vordefinierten Antworten beschrieben. Bearbeitet ein Thera-

    peut einen Fragebogen, werden den Fragen in eckigen Klammern die Fragebogen-, Seiten- und

    Fragenummer nachgestellt. Der Stern deutet darauf hin, dass die Frage beantwortet werden

    muss.

    • BAI AntwortenDie Radiobuttons4 werden hinter der Frage gezeigt (Abbildung 9), für die Antworten

    werden folgende Werte gespeichert:

    – 0: “überhaupt nicht”

    – 1: “wenig”

    – 2: “mittel, es war sehr unangenehm, aber ich konnte es aushalten”

    – 3: “stark, ich konnte es kaum aushalten”.

    Abb. 9: Darstellung der BAI Antwort

    4Radiobuttons sind kreisförmige Schaltflächen, die zu Gruppen zusammengefasst werden. Jeweils eineSchaltfläche einer Gruppe kann markiert werden.

    39

  • 10. Struktur der LPTP

    • Checkbox0 bis Checkbox3Es werden vor den Fragen die Checkboxen5 gezeigt (Abbildung 10). Für die Anworten

    werden die Werte 0 bis 3 gespeichert. Bei der Verwendung von Checkboxen sind im

    Feld “Fragegruppen”, Abbildung 8 auf Seite 38, die Fragenummern, durch ein Komma

    getrennt, anzugeben. Von den angegebenen Fragen muss mindestens eine beantwortet

    werden.

    Abb. 10: Darstellung der Checkbox Antwort

    • ChecklisteDer Antworttyp Checkliste erzeugt aus dem Text der jeweiligen Frage eine Liste von

    Antworten von denen beliebig viele, aber mindestens eine ausgewählt werden muss (Ab-

    bildung 11). Die Antworten werden aus der Datenbank geladen, die Datenbankabfrage

    wird im Fragetext angegeben.

    Der Fragetext hat folgendes Format (Die Texte müssen durch die jeweiligen Daten er-

    setzt werden):

    Frage;Anzahl der Spalten;Tabellenname;Spaltenname;SQL Befehl

    Abb. 11: Darstellung der Checklisten Antwort

    5Checkboxen sind quadratische Schaltflächen, die markiert werden können.

    40

  • 10. Struktur der LPTP

    • CORE-OM AntwortenBei den CORE-OM Antworten werden die Radiobuttons hinter der Frage dargestellt

    (Abbildung 12). Den Antworten sind folgende Werte zugeordnet:

    – 4: “überhaupt nicht”

    – 3: “nur gelegentlich”

    – 2: “manchmal”

    – 1: “oft”

    – 0: “den größten Teil der Zeit”.

    Abb. 12: Darstellung der CORE-OM Antworten

    • DerzeitDieser Antworttyp zeigt Radiobuttons (Abbildung 13) mit den Antworten:

    – “Derzeit”

    – “Derzeit und Früher”

    – “Früher”.

    Diese Antworten stellen zugleich die Werte dar, die gespeichert werden, wenn der Pro-

    band die jeweilige Antwort markiert hat.

    Abb. 13: Darstellung der Derzeit Antworten

    • DSS AntwortenDSS Antworten bestehen aus dem Fragetext, der über einer Prozentskala mit Radiobut-

    tons angeordnet ist (Abbildung 14 auf der nächsten Seite). Den Antworten sind folgende

    Werte zugeordnet:

    – 0: 0%

    – 1: 10%

    – 2: 20%

    – ...

    – 10: 100%.

    41

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 14: Darstellung der DSS Antworten

    • EDI Antworten und EDI Antworten inversDie Radiobuttons für die Antworten werden hinter der Frage dargestellt (Abbildung 15).

    Die Werte beginnen bei 1 für “nie” bis 6 für “immer”. Bei der inversen Variante werden

    die Werte umgekehrt zugeordnet, also 6 für “nie” bis 1 für “immer”.

    Abb. 15: Darstellung der EDI Antworten

    • ErgebnisDieser Antworttyp wird zum Speichern von Zwischenergebnissen verwendet. Mit diesem

    Antworttyp können komplizierte Auswertungen erleichtert werden, indem in diesem Da-

    tensatz z. B. das Ergebnis eines Auswertungsschritts abgelegt wird, auf welches folgende

    Auswertungen zugreifen können.

    • HäufigkeitAntworten zur Häufigkeit, die Radiobuttons werden hinter der Frage untereinander

    dargestellt (Abbildung 16 auf der nächsten Seite). Die Antworten werden wie folgt ko-

    diert:

    – 0: “gar nicht”

    – 1: “1-mal”

    – 2: “2-mal”

    – 3: “täglich”

    – 4: “mehrmals täglich”.

    42

  • 10. Struktur der LPTP

    Abb. 16: Darstellung der Häufigkeit Antworten

    • Ja NeinDie Radiobuttons für die Antworten werden vor der Frage angezeigt. Die Antwort wird

    mit dem Wert “Ja” bzw. “Nein” gespeichert.

    • KIB AntwortenDie KIB Antworten (Abbildung 17) ähneln den BAI Antworten, die Anworten werden

    mit folgenden Werten kodiert:

    – 1: “stimme überhaupt nicht zu“

    – 2: “stimme eher nicht zu”

    – 3: “neutral”

    – 4: “stimme eher zu”

    – 5: “stimme vollkommen zu”.

    Abb. 17: Darstellung der KIB Antworten

    • RadiobuttonlisteDieser Antworttyp stellt eine Liste mit Radiobuttons (Abbildung 18) dar, in der lediglich

    ein Eintrag markiert werden kann.

    Abb. 18: Darstellung der Radiobuttonliste

    43

  • 10. Struktur der LPTP

    Fragebogen erstellen

    Das Erstellen eines Fragebogens erfolgt in mehreren Phasen:

    • Erstellen eines (Papier-) Formulars, das die Felder wie in Abbildung 8 auf Seite 38enthält. Zusätzlich sind Felder für die Seitennummer und Fragenummern vorzusehen.

    • Fragen ausarbeiten.

    • Die Fragen der Reihe nach in die Formulare eintragen und der Startseite den Namen“Start” geben, den folgenden Seiten können auch eindeutige Namen gegeben werden.

    • Anschließend die Diagnosen, Ergebnisse und Auswertungen auf eigenen Formularen ein-tragen. Werden diese Seiten nicht zur Anzeige gebracht, können dort auch Anmerkungen

    oder Kommentare eingetragen werden. Sollen die Diagnosen, Ergebnisse oder Auswertun-

    gen angezeigt werden, müssen sie auf der betreffenden Seite eingefügt werden.

    • Seitenüberschriften in das Formular eintragen.

    • Gegebenenfalls Texte für Erklärungen oder den Abschlusstext eintragen.

    • Anlegen des neuen Fragebogens: Über die Schaltfläche “Fragebogen” (Abbildung 3 aufSeite 32) die Kurzbezeichnung des Fragebogens, Namen des Fragebogens und Version

    eintragen. Die Felder für die Erläuterungen (4) und für den Abschlusstext (5) können

    ausgefüllt werden. Sollten sich diese Texte auf den folgenden Seiten wiederholen, be-

    steht die Möglichkeit, diese über die Anweisungen “Erklaerung Fragebogen()” und “Ab-

    schluss Fragebogen()” einzufügen. Alternativ können Erklärungs- oder Abschlusstexte,

    die sich auf mehreren Seiten wiederholen, von einer anderen Frageseite übernommen und

    über die Anweisungen: “Erklaerung Seite(Seitennummer)” oder “Abschlusstext Seite(Sei-

    tennummer)” eingefügt werden.

    • Die Schaltfläche “Speichern” anklicken.

    • Zum neuen Fragebogen blättern. “Seiten bearbeiten” anklicken.

    • Die Formulare der Reihe nach in die Seite übertragen und speichern.

    • Die Schaltfläche “Erste Seite” anklicken: Die erste Seite wird angezeigt. Übertragen Siedie Seitennummer auf das entsprechende Papierformular. Dasselbe geschieht mit den

    Fragenummern, die links über der Auswahl des Antworttyps angezeigt werden.

    • Führen Sie dieses für jede Seite aus.

    44

  • 10. Struktur der LPTP

    • Nun tragen Sie für jede Seite im Auswertungsfeld die Seitennummer oder –namen dernächsten Seite, die Regeln, nach denen Anweisungen ausgeführt, oder die nächste Seite

    bestimmt wird, ein.

    Erstes Beispiel:

    “Zaehle Fragen(Ja,1,2,3)>0:3;2”

    Das Beispiel besagt, dass die Fragen mit der Nummer 1, 2 und 3 gezählt werden sollen,

    wenn sie mit “Ja” beantwortet worden sind. Ist die Anzahl größer 0, d. h. es wurde

    mindestens eine Frage mit “Ja” beantwortet, soll die LPTP die Seite 3 anzeigen, in

    jedem anderen (unbedingten) Fall die Seite 2.

    Zweites Beispiel:

    “Zaehle Fragen(Ja,1,2,3)>0 UND Zaehle Seiten(Nein,4,5)>2:Schreibe Diagnose(5);2”

    Hier wird die Diagnose mit der Nummer 5 geschrieben, wenn mindestens eine Frage mit

    der Nummer 1, 2 oder 3 mit “Ja” beantwortet und die Anzahl der mit Nein beantworteten

    Fragen der Seiten 4 und 5 größer als 2 ist. Anschließend wird die Seite 2 gezeigt.

    Bei Fragebögen, bei denen die Seiten der Reihe nach angezeigt werden, reduziert sich

    die Angabe im Auswertungsfeld auf die Seitennummer der nächsten Seite. Lediglich auf

    der letzten Seite müssen ggf. Regeln für die Auswertung und abschließend das “Ende”

    eingetragen werden. Bei der Auswertung ist zu beachten, dass die gespeicherten Werte

    genutzt werden, beim Antworttyp “JaNein” werden z.B. die Antworten “Ja” oder “Nein”

    direkt im Datensatz gespeichert. Es gibt andere Antworttypen, bei denen die Antworten

    durch numerische Werte kodiert werden, dann nutzen die Regeln diese Werte.

    • Testen des Fragebogens

    45

  • 10. Struktur der LPTP

    10.4. Benutzerführung

    Die LPTP wurde für Nutzer mit unterschiedlichen Kenntnissen in der Nutzung von Computern

    erstellt. Die Nutzung sollte möglichst einfach sein. Deshalb sind die Nutzungsmöglichkeiten auf

    das notwendige Maß beschränkt worden, für die Patienten und Therapeuten reduziert sich die

    Bedienung auf das Anklicken von Schaltflächen – abgesehen von Texteingaben. Der Adminis-

    trator benötigt beim Bearbeiten/Erstellen neuer Fragebögen etwas weitergehende Kenntnisse

    der Logik und Programmierung um die einzelnen Auswertungsregeln festzulegen.

    Benutzerführung der Patienten

    Nach der Eingabe des Anmeldenamens und des Passworts wird den Patienten die Frageseite ge-

    zeigt. Sie enthält Fragen, die die Patienten mit Mausklicks markieren und mit einem Klick auf

    die “Weiter” Schaltfläche beenden. Für die Bearbeitung der Fragebögen durch die Patienten

    werden weitere Bedienungsmöglichkeiten nicht benötigt.

    Benutzerführung der Therapeuten

    Die Therapeuten gelangen nach der Anmeldung auf die Startseite der LPTP. Über die Schalt-

    flächen können:

    • Institutionen

    • Patienten

    • Therapeuten

    • Fragebögen

    • ToDo Listen verwaltet und

    • Fragebögen ausgefüllt werden.

    Bis auf die Eingabefelder erfolgt die Bedienung ausschließlich über die Maus. Bei der Bearbei-

    tung der Fragebögen haben die Therapeuten, zusätzlich zu den Patienten, die Möglichkeit mit

    der Schaltfläche “Zurück” zurückzublättern und Antworten zu ändern.

    46

  • 11. Praktische Erprobung der LPTP

    11. Praktische Erprobung der LPTP

    11.1. Umgebungsbedingungen

    Die LPTP wurden auf zwei Notebooks installiert. In einem neutralen Raum meldeten sich

    die Patienten an der LPTP an und beantworteten die Fragebögen, die ihnen die Therapeuten

    zugewiesen hatten. Die Server und Client Software wurden auf demselben Notebook installiert.

    Die Reaktionszeiten hingen lediglich von der Leistungsfähigkeit des Systems selbst ab. Die

    Patienten beantworteten die Fragebögen, bei denen die Fragen in einer festen Reihenfolge ge-

    stellt wurden. Die systematische Verzögerung beträgt ca. 2 Sekunden pro Seite.

    11.2. Erfassung von Zeitcharakteristika der Nutzung

    Der Zeitpunkt des Speicherns der Antwort wird mit der Antwort in den Datensatz geschrieben.

    Diese Zeitangabe wird im Folgenden als Grundlage der Zeitmessungen genutzt. Es wird die

    Zeitdifferenz zwischen der letzten und ersten Antwort des betrachteten Fragebogens bestimmt,

    d. h. die Fragen der ersten Seite gehen nicht in die Messung ein. Die Auswertung wurde für die

    Fragebögen durchgeführt, die an einem Tag ohne größere Unterbrechung komplett beantwortet

    wurden.

    11.3. Fragebögen

    Die Daten wurden wurden mit folgenden Fragebögen erhoben:

    • CORE-OM

    • DSS

    • LCDC

    • SCL 90R

    • und einem selbst erstellten Papierfragebogen zur Beurteilung der Interviewverfahren, derdrei Items umfasste, siehe Kapitel 6 auf Seite 13.

    11.4. Stichprobe

    Die Datenerhebung fand an der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie statt. Sie wurde im

    Zeitraum vom Juli 2003 bis Juni 2006 durchgeführt. Beteiligt wurden an der Datenerhebung Pa-

    tienten der genannten Einrichtung, bei denen die Diagnose Borderline–Persönlichkeitsstörung

    nach DSM–IV gestellt worden war. Behandelnde Ärzte und Therapeuten einer auf Ängste

    und Zwänge spezialisierten Station teilten dieser Studie Patienten mit der Verdachtsdiagnose

    47

  • 11. Praktische Erprobung der LPTP

    Depression zu. Patienten mit Minderbegabung, demenziellen Erkrankungen, akuten psychoti-

    schen Störungen, akuten Intoxikationen oder fehlendem Einverständnis zur Teilnahme an der

    Studie nahmen an der Studie nicht teil. Weiterhin beteiligten sich Studenten der Universität

    zu Lübeck an der Datenerhebung. Die Befragung wurde von einem Therapeuten in einem neu-

    tralen Raum durchgeführt, für diesen Zweck wurden zwei Notebooks verwendet. Zu Beginn der

    Untersuchung gingen bei einem Update die Zeitinformationen aufgrund eines Programmierfeh-

    lers verloren. Diese fehlenden Daten konnten aus den Logfiles, das sind Dateien in denen die

    Datenbank Änderungen der Daten einträgt, rekonstruiert werden. Für die Evaluierung wurden

    die N = 142 Probanden, im Alter von 18 bis 63 Jahren ( M6 = 31,6; SD7 = 10,2 ), in drei

    Gruppen aufgeteilt:

    • Die Borderline-Gruppe umfasste N = 81 Patienten der Borderline-Station der Klinik fürPsychiatrie und Psychotherapie des Universitätsklinikums Schleswig–Holstein, Campus

    Lübeck (UKSH), im Alter von 18 bis 60 Jahren ( M = 31,0; SD = 9,4 ).

    • Die gemischte Gruppe bestand aus N = 31 Patienten unterschiedlicher psychiatrischerDiagnosen verschiedener Stationen der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des

    UKSH, Campus Lübeck, im Alter von 18 bis 63 Jahren ( M = 39,9; SD = 11,6 ).

    • In der Kontrollgruppe fanden sich N = 30 (Medizin-) Studenten der Universität zuLübeck, im Alter von 21 bis 29 Jahren ( M = 24,9; SD = 2,4 ). Die Kontrollgruppe hat im

    Verhältnis zu den obigen Gruppen einen geringen Altersdurchschnitt. Mit der gemischten

    Gruppe hat sie einen hohen Anteil an Realschul- und (Fach-)Abitur-Abschlüssen gemein.

    Weitere soziodemographische Daten sind in der Tabelle 16 auf der nächsten Seite angegeben.

    6Mittelwert7Standardabweichung

    48

  • 11. Praktische Erprobung der LPTP

    Borderline Gemischt ohne Diagnose Gesamt(n = 81) (n = 31) (n = 30) (n = 142)

    AlterM (SD) 31,0 (9,4) 39,9 (11,6) 24,9 (2,4) 31,6 (10,2)

    Geschlechtm (%) 7 (9) 15 (48) 5 (17) 27 (19)w (%) 74 (91) 16 (52) 25 (83) 115 (81)

    HauptdiagnoseBorderline (%) 81 (100) 0 (0) 0 (0) 81 (57)Gemischt (%) 0 (0) 31 (100) 0 (0) 31 (2