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Lärmbekämpfung durch Kapselungen

Lärmbekämpfung durch Kapselungen - ce-richtlinien.eu · vor zu viel Lärm. Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung – mit Quellenangabe gestattet. 1. Auflage – November

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Lärmbekämpfungdurch Kapselungen

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Lärmbekämpfung durch Kapselungen

Verfasser: Walter Lips, Bereich Physik

Titelbild: Das Prinzip der Kapselung finden wir auch in der Natur. Der stachelige Mantel schützt den Kern der Kastanie vor schädlichen Einflüssen von aussen. Bei der Kapselung von Maschinen ist es gerade umgekehrt: Geschützt wird hier die Umgebung, und zwar vor zu viel Lärm.

Abdruck – ausser für kommerzielle Nutzung – mit Quellenangabe gestattet.1. Auflage – November 1989Überarbeitung – August 2008 9. Auflage – August 2008 – 7’500 bis 8’500 Exemplare

Bestellnummer: 66026.d

1

Inhalt

Einleitung 2

1 Allgemeines 31.1 Lärmbekämpfungsmassnahmen 31.2 Bauarten von Kapselunge 31.3 Beispiele für zu kapselnde Maschinen 3

2 Funktionsprinzip und Einflussgrössen 4

2.1 Reflexionen an der Kapselinnenwand 42.2 Luftschalldämmung der Kapselwand 42.3 Messung der Wirksamkeit einer

Kapselung 42.4 Dämmverluste durch Öffnungen und

Undichtigkeiten 52.5 Körperschallübertragungen 52.6 Weitere Begriffe 52.7 Zusammenfassung 5

3 Anforderungen an Kapselungen 73.1 Allgemeine Anforderungen 73.2 Schalltechnische Anforderungen 73.2.1 Wirksamkeit einer Kapselung 73.2.2 Schalldämmung 83.2.3 Schallabsorption 8

4 Konstruktive Hinweise 94.1 Allgemeines 94.2 Konstruktionsmerkmale 94.3 Festlegung der Abmessungen 104.4 Entdröhnen 104.5 Schallabsorbierende Auskleidung 104.6 Abdeckung des Absorptionsmaterials 104.7 Versteifung des Kapselaufbaus 104.8 Öffnungen und Dichtungen 114.8.1 Belüftungs- und Entlüftungsöffnungen 114.8.2 Öffnungen für Materialzufuhr und

-entnahme 114.8.3 Abdichtung beim Übergang

zwischen Kapselwand und angrenzenden Bauteilen 12

4.8.4 Türen, Fenster und Klappen 124.9 Prototypen und Teilkapselungen 12

5 Ausführungsbeispiele Kapselwandung 13

5.1 Spezialfirmen 135.2 Einschaliger Wandaufbau 135.3 Zweischaliger Wandaufbau 14

6 Berechnung einer Kapselung 156.1 Abschätzverfahren 156.2 Genaues Berechnungsverfahren 156.2.1 Aufgabenstellung 156.2.2 Berechnungsgrundlagen 166.2.3 Berechnung 166.2.4 Wahl der Kapselung 166.3 Zusammenfassung 16

7 Kosten-Nutzen-Überlegungen 177.1 Allgemeines 177.2 Erfahrungswert 17

8 Beispiele 188.1 Gute Beispiele 188.1.1 Kunststoffmühle 188.1.2 Schraubenverpackungsanlage 188.1.3 Ultraschallschweissmaschine 198.1.4 Falzapparat an Rotationsdruck-

maschine 208.1.5 GFK-Rohrschleuderanlage 208.1.6 Teilkapselung einer Exzenterstanz-

maschine 218.1.7 Press- und Montageautomat 218.1.8 Kommandoräume 228.1.9 Hydraulikaggregat 238.1.10 Stanzautomat 238.1.11 Teilkapselung einer Doppelgehrungs-

kreissäge 248.1.12 Integrierte Kapselung 25 8.2 Unbefriedigende Beispiele 258.2.1 Gesenkschmiedepresse 258.2.2 Peltonturbinen 268.2.3 Kunststoffmühle 278.2.4 Buchbindereimaschine 28

9 Bestellung der Kapselung 29

10 Schlussbemerkung 30

Dank 31

Literaturverzeichnis 31

Anhang 32Muster einer Offert- und Bestellspezifikation für schalldämmende Kapselungen

2

Einleitung

Bild 1: Gekapselter Zuschneidautomat für Holzplatten.

Es gibt eine ganze Reihe von Lärmquellen, beidenen die Schallausbreitung nur mit Hilfe einerschalldämmenden Kapselung eingeschränktwerden kann. Es sind dies vor allem Maschinenmit grosser Arbeitsleistung, hohen Drehzahlenoder Drücken sowie Hilfsaggregate. In solchenFällen ist die schalldämmende Kapselung (imFolgenden Kapselung genannt) oft die einzigeMöglichkeit, den Schallpegel deutlich zu ver-ringern. Kapselungen werden aber auch injenen Fällen eingesetzt, wo es um die Beein-trächtigung benachbarter Arbeitsplätze durchniedrigere Schallpegel geht (z. B. EDV-Anlagenwie leistungsfähige Drucker, Rechner usw.)oder um sehr hohe Frequenzen (z. B. Ultra-schall anlagen). Speziell geeignet für den Einsatzvon Kapselungen sind automatisch betriebeneMaschinen und Anlagen.

Die vorliegende Publikation soll einen Überblickvermitteln über die Probleme beim Bau vonKapselungen. Auch die Grenzen des technischMachbaren und des finanziell Tragbaren wer-den darin aufgezeigt.

Der Inhalt wurde so zusammengestellt, dassauch der Praktiker im Betrieb mit Hilfe dieserBroschüre Probleme beurteilen und Lösungenfinden kann. Es handelt sich nicht um einewissenschaftliche Arbeit, sondern um ein«Rezeptbuch» für den Alltag!

3

1 Allgemeines

1.1 LärmbekämpfungsmassnahmenDie Lärmbekämpfungsmassnahmen an einerLärmquelle gliedern sich in drei Hauptgruppen:� Massnahmen zur Reduktion der Schallent-

stehung� Massnahmen zur Reduktion der Schall-

übertragung� Massnahmen zur Reduktion der Schallab-

strahlung

Diese drei Hauptgruppen werden auch alsPri märmassnahmen bezeichnet, weil sich alldiese Anstrengungen zur Lärmbekämpfungauf die eigentliche Quelle konzentrieren (inkl.Schallab strahlung). Eine Kapselung hat aberdie Aufga be, den von einer Maschine abge-strahlten Schall bezüglich seiner Ausbreitungzu reduzie ren. Aus diesem Grund wird dieKapselung zu weilen auch als Sekundärmass-nahme bezeichnet.

1.2 Bauarten von KapselungenEs wäre falsch oder zumindest eine unzuläs-sige Vereinfachung, Kapselungen ganz allge-mein als «schalldichte Kisten» zu bezeichnen.Je nach Bauart werden drei Arten von Kapse-lungen unterschieden:� Vollkapselungen� Teilkapselungen� In die Maschinenkonstruktion einbezogene

Kapselungen (integrierte Kapselungen)

Diese Unterscheidung wird bei der Grobbeur-teilung eines Problems bereits erste Lösungs-möglichkeiten aufzeigen.

1.3 Beispiele für zu kapselndeMaschinen

Die Einsatzmöglichkeiten für Kapselungen sindausserordentlich vielfältig. Wenn Sie am AbendIhre tickende Uhr in die Schublade des Nacht-tischchens legen, damit sie nachts ungestörtschlafen können, kapseln Sie diese Lärmquelle.Im Extremfall ist auch eine schwere, geschlos-sene Gebäudehülle, beispielsweise eine Was-serkraftwerkzentrale, eine Kapselung. Zwischendiesen beiden Beispielen liegen jene Fälle, mitdenen wir uns hier befassen wollen (Voll- undTeilkapselungen):

� Bearbeitungsautomaten in der Metall-,Holz- und Kunststoffindustrie

� Abfüll- und Verpackungsautomaten in derchemischen Industrie, in der Lebensmittel-und Metallwarenindustrie

� Kompressoren (stationär und mobil), Gebläse� Hydraulikaggregate und -pumpen� Motoren (Elektro-, Benzin-/Diesel-, Gas-

motoren), stationär und mobil� Pumpen� Troval- und Reinigungsanlagen, Zentrifugen� Ultraschallschweissanlagen und -bäder� Montageautomaten� Fabrikationslinien� Prüfstände allgemein� Vibrationsförderer� Stanz- und Pressautomaten� Schneidmühlen, Hackmaschinen� Sandstrahlanlagen� Spinn- und Wickelautomaten, Webmaschi-

nen in der Textilindustrie� Schleif- und Schärfmaschinen für Werk-

zeuge� Druckmaschinen, Falz- und Zusammen-

tragmaschinen in der Papier- und Druck-industrie

� EDV-Anlagen (Plattenspeicher, Drucker)� Dampf- und Gasturbinen� Wärmeerzeugungsanlagen (Öfen, Brenner)� Fertigungsanlagen in der Zementwaren-

industrie

Sie sehen, es gibt eine Fülle von Anwendungs-möglichkeiten! Bei sehr grossen Anlagen,z. B. bei Kraftwerken, Stahl- und Walzwerken,Giessereien usw., wird nicht die Lärmquellegekapselt, sondern der Mensch: Man bautschallgedämmte Steuerräume. Darauf soll hieraber nicht näher eingegangen werden.

4

2 Funktionsprinzip und Einflussgrössen

2.1 Reflexionen an der Kapselinnenwand

Der von der Schallquelle ausgehende Luftschalltrifft auf die Oberfläche der Kapselinnenwandund wird dort – je nach Absorptionsvermögen– mehr oder weniger stark reflektiert (sieheBild 2). Die Reflexionen haben innerhalb derKapselung eine Pegelerhöhung zur Folge. Beischallharten Oberflächen (z. B. Stahlblech)kann der Pegel so stark erhöht werden, dassdie Wirksamkeit der Kapselung teilweise auf-gehoben wird. Deshalb ist eine wirkungsvolleSchallabsorption der Kapselinnenwand sehrwichtig.

Das Mass für die Absorptionsfähigkeit einerMaterialoberfläche ist der Schallabsorptions-grad �s. Er gibt die Fähigkeit eines Materialsan, den Schall zu «schlucken». �s liegt übli-cherweise zwischen 0 und 1, wobei Werteüber 1 (bis etwa 1,2) möglich sind. Grund-sätzlich gilt: Je höher der Schallabsorptions-grad �s, desto besser die Absorption. Absor-bierende Schichten sind porös und meistensrelativ leicht (z. B. Mineralfaserplatten, Glas-und Steinwolle usw.); vgl. Ziff. 3.2.3.

mung beeinflussen (siehe Bild 3). Zur Erzielungeiner hohen Luftschalldämmung braucht manschwere oder mehrschalige Systeme (z. B.Bleche, Holzplatten usw.).

Bild 2: Reflexion (links) und Absorption (rechts) an Kapselinnenwand.1 Kapselwand für die Luftschalldämmung2 Absorptionsschicht

Bild 3: Beispiel für die Schallübertragungswege einer Kapselung.1 Lüftungsöffnung2 Bedienungselemente Weg A: Luftschallübertragung über die KapselwandWeg B: Luftschallübertragung über Undichtigkeiten

und ÖffnungenWeg C: Körperschallübertragung und Abstrahlung

als Luftschall

2.2 Luftschalldämmung der Kapselwand

Wie stark der Schallpegel durch eine geschlos-sene und schallabsorbierend ausgekleideteKapselung reduziert wird, hängt im Wesentli-chen von der Luftschalldämmung der Kapsel-wand ab. Der theoretisch mögliche Wert wirdaber in der Praxis nur selten erreicht, da Öff-nungen und Undichtigkeiten die Schalldäm-

2.3 Messung der Wirksamkeit einer Kapselung

Die Wirksamkeit einer Kapselung wird üblicher- weise mit dem Einfügungsdämm-Mass DpA

an gegeben. Man misst an einem oder mehre-ren Beurteilungspunkten ausserhalb der Kap-selung den Schallpegel ohne Kapselung (LQ)und mit Kapselung (LK):

Die Messungen können in Terz- oder Oktav-bandanalyse oder bei einer einfachen Abschät-zung allenfalls nur in dB(A) durchgeführt wer-den. Die Messmethode und die entsprechen-den Randbedingungen sind ausführlich be -schrieben in der Norm EN ISO 15667 (2000),Akustik – Leitfaden für den Schallschutzdurch Kapseln und Kabinen.

DpA = LQ – LK [dB] [GL 1]

121

A

C

C

C

B

B1

2

B

C

5

2.4 Dämmverluste durch Öffnungenund Undichtigkeiten

Die auf Grund des Kapselaufbaus maximalmögliche Pegelreduktion wird in den meistenFällen nicht erreicht, da verschiedene unver-meidbare Öffnungen und Undichtigkeiten dasResultat verschlechtern:� Öffnungen zur Be- und Entlüftung� Öffnungen für Materialzufuhr und -entnahme� Öffnungsflächen bei Rohr- oder Wellendurch-

führungen� Undichte Stossstellen zwischen Kapselwand

und angrenzenden Bauteilen� Undichte Stossstellen zwischen einzelnen

Kapselteilen� Undichte Türen, Reparatur und Beobach-

tungsöffnungen

Die maximal erzielbare Pegelreduktion durcheine Kapselung hängt nicht nur vom Aufbauder Kapselwand (Luftschalldämmung), sondernin besonders starkem Masse vom gesamtenfreien Querschnitt Sf der Öffnungen ab (Bei-spiele siehe Tabelle 1). Mit Sf bezeichnet mandie Summe aller Öffnungen (Angabe in % dergesamten Kapseloberfläche).

2.5 Körperschallübertragungen Wird der Luftschallpegel einer Schallquelleüberwiegend durch den Körperschall derAnlage bestimmt, reduziert dies die erzielbareWirkung der Kapselung weiter (siehe Bild 3,Weg C). Mögliche Übertragungswege für Kör-perschall sind:� Fehlende oder ungenügende Körperschall-

dämmung der Lagerung� Starre Verbindung der Schallquelle mit der

Kapselwandung

Der so übertragene Körperschall wird schliess-lich als Luftschall ausserhalb der Kapselungabgestrahlt.

2.6 Weitere BegriffeIm weiteren werden auch folgende Begriffeverwendet:f = Frequenz [Hz]c = Schallgeschwindigkeit [m/s], in Luft

bei 20° C: c = 340 m/sλ = Wellenlänge [m]LW = Schallleistungspegel [dB]LWA = A-bewerteter Schallleistungspegel [dB]T = Nachhallzeit [s], Mass für die HalligkeitS = Fläche [m2]A = Schallabsorptionsfläche [m2]

2.7 ZusammenfassungZu einer guten Kapselung gehören eine ange-passte Luftschalldämmung, eine wirkungsvolleSchallabsorption an der Innenseite, möglichstkleine Öffnungen und eine auf die Verhältnisseabgestimmte Körperschalldämmung (sieheBild 4).

0,01 % ca. 40 dB

0,1 % ca. 30 dB

1 % ca. 20 dB

10 % ca. 10 dB

Summe aller Erziehbares Einführungs-Öffnung dämmmass bei einemSf optimalen Wandaufbau DpA

Tabelle 1: Maximal erzielbare Pegelreduktion in Funk-tion des freien Querschnittes.

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Bild 4: Verschiedene Arten von Kapselkonstruktionen und deren Wirkung bei einem Elektromotor.

Sehr leichte Kapselung aus Schaumgummi(ca. 2 kg/m2)

Einschalige Kapselung ohne Absorption

Zusätzliche Körper-schalldämmung des E-Motors

Zusätzliche Schall-absorption Kapselinnenseite

Maximalvariante!Doppelte Kapselung und doppelt elastische Lagerung des E-Motors

Massnahmen Wirkung

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3 Anforderungen an Kapselungen

3.1 Allgemeine AnforderungenBei der Konstruktion einer Kapselung ist auffolgende Punkte zu achten:� Hinreichende, den Verhältnissen angepasste

Luftschalldämmung des Kapselmaterials� Wirksam absorbierende Auskleidung (un-

brennbar, widerstandsfähig, nicht fasernd,lässt sich allenfalls reinigen)

� Schalltechnisch dichte Konstruktion (Dich-tungen bei Klappen und Türen)

� Schalldämpfer bei Materialzu- und -weg-führung

� Keine Körperschall- oder Schwingungs-übertragungen von der zu kapselndenMaschine auf die Kapselung

� Prüfen, ob die zu kapselnde Maschine aufSchwingungsdämmelementen gelagert istoder allenfalls gelagert werden soll

� Leicht bedienbare Türen und Klappen, evtl.Schliesshilfen

� Zuverlässige Wärmeabfuhr (Energiebilanzaufstellen, Beleuchtung nicht vergessen)

� Gute Beleuchtung des Arbeitsbereiches(Leuchtstoff- oder Halogenlampen)

� Überwachungsmöglichkeit der Maschine im geschlossenen Zustand der Kapselung(Fenster, TV-Kamera)

� Optimale Bedienbarkeit der gekapseltenMaschine oder Anlage für eine möglichstgeringe Leistungseinbusse

� Einfache Wartung (z. B. leicht demontierbar,aufklappbar, mit Kran abhebbar, problemlo-ser Ersatz defekter Teile usw.)

� Sicherheitsgerechte Konstruktion

Und ausserdem:� Seien Sie mutig bei der Farbgebung; es

muss ja nicht immer Standardgau oder -grün sein!

� Machen Sie einen Kostenvergleich: StellenSie der Kostenberechnung für einen Eigen-bau auch die Offerte einer Spezialfirmagegenüber.

3.2 Schalltechnische AnforderungenNebst allgemeinen Anforderungen wie Dich-tigkeit usw. gibt es spezielle schalltechnischeAnforderungen, die an das Kapselmaterialgestellt werden. Zwei dieser speziellen Anfor-derungen sollen herausgegriffen werden: dieSchalldämmung und die Schallabsorption. Essoll auch gezeigt werden, wie gross die Wirk-samkeit einer Kapselung sein muss.

3.2.1 Wirksamkeit einer Kapselung Von einer Kapselung können auch bei best-möglicher Konstruktion keine akustischenWunder erwartet werden. Die Angaben inTabelle 2 sind Erfahrungswerte für das Einfü-gungsdämmass DpA.

Die in Tabelle 2 aufgeführten Werte dürfenkeinesfalls unterschritten werden.

tief 15 dB 10 dB 5–10 dB

mittel 20–25 dB 15–20 dB 10–20 dB

hoch 25–40 dB 10–30 dB 15–25 dB

tief 0 0 0

mittel 5 dB 5 dB 5 dB

hoch 10 dB 5–10 dB 5 dB

Hauptsächlicher Einführungsdämm-Mass DpA für Frequenzbereich Vollkapselungender Lärmquelle* Kleine Mittlere Grosse Maschinen

Maschinen Maschinen und Anlagen

Teilkapselung

Tabelle 2: Erfahrungswerte für das Einfügungsdämm-Mass DpA.* tief: 125 bis 500 Hz

mittel: 1’000 bis 2’000 Hzhoch: � 4’000 Hz

8

3.2.2 SchalldämmungIn den meisten Fällen dürfte es genügen, füreine Kapselung Material mit einem bewertetenBauschalldämm-Mass von R’w = 25–30 dB zuverwenden. Sind vor allem tiefe Frequenzendurch eine Kapselung zu reduzieren (z. B. beiTransformatoren), müssen Elemente mit ent-sprechender Schalldämmung verwendet wer-den. Unter Ziffer 4 werden praktische Lösungs-vorschläge dargestellt.

Die meisten Hersteller von Kapselungen kön-nen das bewertete Bauschalldämm-Mass fürihre Produkte angeben.

3.2.3 SchallabsorptionBei einer Kapselung ist es besonders wichtig,dass die dem Lärm zugewandte Innenseiteschallabsorbierend ausgeführt wird. Hierbeisoll der mittlere Absorptionsgrad ��s � 0,8betragen. Sind ausschliesslich hohe Frequen-zen zu reduzieren (z. B. Ultraschallanlagen),genügt es, wenn dieser Wert ab etwa 1000 Hzerfüllt wird (kleinere Schichtdicken möglich).Auch hierzu werden unter Ziffer 4 Lösungs-vorschläge aufgezeigt.

In Tabelle 3 werden die Absorptionsgradeeiniger Materialien angegeben.

50 mm Steinwolle-platten, 85 kg/m3

(z. B. Flumroc) 0,18 0,77 1,01 1,04 0,97 0,97 0,82

50 mm Glasfaser-platten, 55 kg/m3

(z. B. Isover) 0,22 0,83 1,06 1,02 0,98 0,95 0,81

30 mm offenporigeSchaumstoffplatten,30 kg/m3, struk-turierte Oberfläche(z. B. pinta acoustic, Nauer, Sigerist) 0,15 0,31 0,73 1,05 0,88 0,97 0,68

Material Absorptionsgrad ��s ��s

bei der Frequenz Hz125 250 500 1000 2000 4000

Tabelle 3: Absorptionsgrade ��s.

9

4 Konstruktive Hinweise

4.1 Allgemeines Der Wandaufbau einer Kapselung (siehe Bild 5)ist in seinen Grundzügen immer gleich.

4.2 KonstruktionsmerkmaleIn Tabelle 4 sind die Konstruktionsmerkmaleverschiedener Kapselkonstruktionen zusam-mengestellt.

Bild 5: Prinzipieller Wandaufbau einer Kapselung.1 Abdeckung des Absorptionsmaterials

(Lochblech, Streckmetall usw.) 2 Absorptionsmaterial 3 Trägerplatte und Material für die Schalldämmung

Bild 6: Prinzipieller zweischaliger Wandaufbau.1 Abdeckung des Absorptionsmaterials 2 Absorptionsmaterial 3 Innenwand 4 Absorptionsmaterial 5 Elastische Verbindungselemente 6 Aussenwand

Die Trägerplatte kann aus folgenden Materia-lien ausgeführt werden:� Einfachblech oder Holzplatte� Mehrschichtblech� Verbundblech� Einfachblech mit schwerer, biegeweicher

Dämmschicht (z. B. Bleifolie)� Einfachblech mit Entdröhnbelag

Um hohe Dämmwerte zu erzielen, muss einzweischaliger Wandaufbau gewählt werden(siehe Bild 6).

1 Einschalig, 5–15 < 5 % Keine oder ein- 5–15ohne Absorption fache Lagerung

2 Einschalig, 5–15 < 0,5 % Einfache elas- 7–25mit Absorption tische Lagerung

3 Einschalig, 20–25 < 0,1 % Einfache elas- 10–30mit Absorption tische Lagerung

4 Zweischalig, 10–20 < 0,01 % Doppelt elas- 20–40mit Absorption, tische Lagerungoder schwere oder einfacheeinschalige Lagerung mitKapsel, Fundament-gemauert trennung

5 Zweischalig, 20–30 Möglichst wie Nr. 4 30–50mit Absorption, vermeidenoder schwereeinschaligeKapsel, gemauert

Nr. Wandaufbau kg/m2 1) Zulässiger Körperschall- DpA

freier Quer- dämmung der dB(A)schnitt Sf

2) Schallquelle 3)

Tabelle 4: Konstruktionsmerkmale verschiedener Kapselkonstruktionen.1) Flächengewicht ohne Tragkonstruktion, schallabsorbierende Auskleidung

und Abdeckung2) Ohne Öffnungen mit Schalldämpfern (z. B. für Belüftung)3) Nicht notwendige Massnahmen, falls es nur um Strömungsgeräusche

geht

1

2

3

1

2

3

4

5

6

Lärmseite

Lärmseite

g = Flächengewicht der Kapselwand [kg/m2]f = niedrigste Frequenz, für die noch eine Anforde-

rung für das Einfügungsdämm-Mass aufgestellt werden kann [Hz]

10

4.5 Schallabsorbierende AuskleidungAls Material für die schallabsorbierende Aus-kleidung eignen sich Mineralwolleplatten (Stein-oder Glasfaserplatten) sowie spezielle offen-porige Schaumstoffplatten. Die Dicke derAbsorptionsschicht muss umso grösser sein,je niedriger die Frequenz des zu dämmendenGeräusches ist. Allgemein wählt man Schicht-dicken zwischen 50 und 100 mm, keinesfallsaber unter 30 mm.

Je nach Anwendungsbereich muss ein un -brennbares Material ausgewählt werden (z. B.keine Schaumstoffplatten in holzverarbeitendenBetrieben oder in Bereichen, in denen hoheTemperaturen auftreten können). Auch aufÖlbeständigkeit muss geachtet werden, insbe-sondere bei der Metallverarbeitung (z. B. Stanz-automaten).

4.6 Abdeckung des Absorptions-materials

Zum Schutz vor mechanischer Beschädigungwird das Absorptionsmaterial meist mit einemLochblech (0,5–1,5 mm dick) aus Stahl oderAluminium abgedeckt. Der Lochflächenanteilsollte mindestens 25 % betragen. Für gewisseFälle eignen sich auch Streckmetall oder Draht-geflecht. Schaumstoffplatten, vor allem in klei-neren nicht begehbaren Kapseln, brauchenkeine Abdeckung. Zum Schutz des Absorptions- materials vor Verschmutzung oder Herausfal-len wird üblicherweise ein Faservlies oder einGlasfasergewebe montiert (direkt hinter derAbdeckung). Muss das Eindringen von Öloder Feuchtigkeit verhindert werden, ist dasAbsorptionsmaterial mit einer Kunststoff-Folie(10–20 µm dick) einzupacken.

4.7 Versteifung des Kapselaufbaus Zur Versteifung der Kapselwand und allenfallszur Formgebung (Tragkonstruktion) soll dieaussen liegende Schicht auf einen Rahmenaufgeschraubt, vernietet oder geschweisstwerden. Der Abstand zwischen den einzelnenVersteifungselementen soll etwa 500 mm be -tragen. Als Randabschluss eignen sich Kon-struktionen, wie sie in Bild 7 dargestellt sind.

4.3 Festlegung der Abmessungen Der Abstand zwischen der Schallquelle undder Kapselwand hängt im Wesentlichen vonden folgenden Faktoren ab:� Einfügungsdämm-Mass bei tiefen Frequen-

zen� Vermeidung von Körperschallübertragungen

auf die Kapselwand� Anforderungen an die Wartung und Zugäng-

lichkeit

Zur Vermeidung von Resonanzen zwischenSchallquelle und Kapselwand muss der Min-destabstand d wie folgt festgelegt werden:

BeispielKapselwand mit g = 20 kg/m2, f sei 63 Hz

Somit wird

4.4 EntdröhnenWerden Stahlbleche als Kapselmaterial verwen- det, muss häufig eine Entdröhnung vorgenom- men werden, damit keine Erhöhung der Schall-abstrahlung eintritt. Mögliche Massnahmensind:� Auftragen von Entdröhnungsbelägen in

ungefähr zweifacher Blechdicke (Folien,Spritzmassen). Dadurch wird auch die Luft-schalldämmung erhöht (Zunahme der wirk-samen Masse)

� Einsatz von Verbundblechen� Ganzflächiges Verkleben mit Absorptions-

material� Einsatz von Mehrschichtblechen (vor allem

bei höheren Temperaturen)

107

d � = 126 mm20 · 632

107

d � [mm] [GL 2]g · f2

11

Bild 7: Beispiele für Randabschlüsse.1 Aussenwand2 Blindniete oder Schraube3 Randabschluss4 Absorptionsmaterial5 Abdeckung

Bild 8: Belüftung und Entlüftung am Beispiel einergekapselten Umformergruppe (Zwangsbelüftungdurch den Ventilator des Elektromotors).1 Elektromotor2 Generator3 Schallgedämpfte Zuluft- bzw. Abluftkanäle4 Schutzgitter gegen Fremdkörper5 Trennwand

Bild 9: Absorbierend ausgekleidete Kanäle für Materialzufuhr oder -entnahme.1 Stahl- oder Aluminiumblech2 Spanplatten3 Absorptionsschicht

4.8 Öffnungen und Dichtungen Grundsätzlich soll bei der Planung einer Kap-selung versucht werden, die Zahl der Öffnun-gen und Undichtigkeiten so klein wie möglichzu halten. Bedienungs- und Überwachungs-elemente sollten ausserhalb der Kapselungangebracht werden, damit eine Begehungderselben entfällt.

4.8.1 Belüftungs- und Entlüftungs-öffnungen

Vor Belüftungs- und Entlüftungsöffnungenmüssen Schalldämpfer montiert werden, diedas gleiche Einfügungsdämm-Mass aufwei-sen wie die Kapselung selber. Die einfachsteLösung sind Schalldämpfer in Form vonabsorbierend ausgekleideten Kanälen. Bild 8zeigt an einem Beispiel, wie Belüftungs- undEntlüftungsöffnungen gestaltet werden können.

4.8.2 Öffnungen für Materialzufuhr und-entnahme

Bandmaterial kann z. B. durch einen mit Filzabgedichteten Schlitz zugeführt werden. Ein-zelne Teile lassen sich durch einen Kanal ein-führen, der als Schalldämpfer ausgebildet ist(siehe Bild 9). Allenfalls können kleine Vorhängeaus Bleigummimatten eingesetzt werden. Esbesteht auch die Möglichkeit, mit dem lärmin-tensiven Bearbeitungsvorgang erst dann zubeginnen, wenn die Kapselung nach der Mate-rialzufuhr wieder vollständig geschlossen ist(Beispiel: Gekapselte Ultraschallschweiss- undTrovalanlagen).

Für Kanäle nach Bild 9 genügt in der Praxismeist ein ca. 2 mm dickes Blech oder eine 20 mm dicke Spanplatte. Die Absorptions-schicht soll 20–40 mm dick sein (Mineralfasernoder offenporiger Schaumstoff). Die Länge einessolchen Kanals soll 300–500 mm betragen. 1

2

1

2

54

23

45

23

3

3

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23

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5

2 1

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4.8.3 Abdichtung beim Übergang zwischen Kapselwand und angrenzenden Bauteilen

Voraussetzung für die gute Wirksamkeit einerKapselung ist eine einwandfreie Dichtung zwi-schen allen aneinander grenzenden Bauteilen.In den meisten Fällen geht es vor allem umdie Aufstellfläche, also um den Übergang vonder Kapselung zum Boden. Das in Bild 10dargestellte weiche Gummielement (3) kann inzwei Ausführungen empfohlen werden:� Moosgummistreifen mit einer Dicke von

etwa 10 mm und einer Breite, die sich aus einer zulässigen Belastung von etwa 5 · 104 N/m2 ergibt (Kapselgewicht berech-nen!);

� Weichgummistreifen mit einer Shore-Härtevon zirka 45 bis 55, einer Dicke von 10 mmund einer Breite, die sich aus einer zulässigenBelastung von etwa 30 · 104 N/m2 ergibt.

Für fahrbare Kapseln sind spezielle Konstruk-tionen erforderlich (z.B. Spaltabsorber, einge-lassene Führungsschienen usw.).

4.8.4 Türen, Fenster und Klappen Türen, Fenster und Klappen müssen die gleicheSchalldämmung wie die Kapselwand aufwei-sen. Wichtig ist der Einbau von einwandfreiabschliessenden Profildichtungen. Bei ein-

schaligen Kapselwänden genügt meist aucheine Einfachverglasung mit gleichem Flächen-gewicht (Glas ist genau 3-mal leichter als Stahl;bei einem 2 mm Stahlblech als Kapselwandgenügt demzufolge eine 6 mm dicke Glas-scheibe). Je nach Zweck und Standort derKapselung kann der Einsatz von Sicherheits-glas zweckmässig sein. Acrylglas eignet sichnur dann, wenn es als Doppelverglasung ein-gesetzt wird (die Dichte von Acrylglas ist etwa7-mal kleiner als diejenige von Stahl). Bild 11zeigt Möglichkeiten, wie Fenster in die Kapse-lung eingebaut werden können.

4.9 Prototypen und TeilkapselungenWeist eine projektierte Kapselung verschiedeneÖffnungen auf oder ist mit nicht genau erfass-baren Körperschallanteilen zu rechnen, kannkeine genaue Prognose über das Einfügungs-dämm-Mass gemacht werden. Das Gleichegilt für Teilkapselungen, bei denen Vorhersagenüber die Wirksamkeit noch problematischersind. Besteht die Absicht, eine grössere AnzahlVoll- oder Teilkapselungen in einer dieser Vari- anten zu bauen, hilft nur ein Prototyp weiter.Dieser kann dann konstruktiv so optimiertwerden, bis er das Maximum an Wirksamkeitbei noch vertretbarem Aufwand erreicht (opti-male Kostenwirksamkeit).

Bild 10: Beispiele für eine dichte und körperschall-dämmende Aufstellung der Kapsel.1 Kapselwand2 Auflageplatte3 Weiches Gummielement4 Konsolenkonstruktion5 Gummielement zur Lagerung6 Grundrahmen

Bild 11: Möglichkeiten für den Einbau von Fenstern(Einfachverglasung) in die Kapselung.1 Kapselwandung2 Glasscheibe aus mehrschichtigem Glas oder

Sicherheitsglas3 Profilgummi, evtl. mit zusätzlicher Dichtungsschnur4 U-Profile als Glashalter5 Dauerelastischer Kitt6 Glasleiste (geschraubt)

1

23

1

23

2

3

1

2456

1

6

1

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5

4

13

Bild 12: Variante 1 1 1 mm Lochblech (Lochanteil 25 %)2 50 mm Steinwolleplatten (100 kg/m3)3 3 mm Antidröhnmatte4 1,5 mm Stahlblech Flächengewicht ca. 25 kg/m2, R’w = ca. 35 dB

Bild 13: Variante 2 1 Streckmetall 2 50 mm Glaswolleplatten (55 kg/m3) 3 25 mm Spanplatte Flächengewicht ca. 20 kg/m2, R’w = ca. 25 dB

Bild 14: Variante 3 1 1 mm Aluminium-Lochblech (Lochanteil 25 %)2 50 mm Steinwolleplatten (100 kg/m3)3 3 mm AluminiumblechFlächengewicht ca. 14 kg/m2, R’w = ca. 30 dBZusätzlich mit 5 mm gespritztem Antidröhn: R’w = ca. 34 dB

Bild 15: Variante 4 1 30 mm Schaumstoff (z. B. mit Waffelstruktur)2 2 mm Aluminiumblech Flächengewicht ca. 6 kg/m2, R’w = ca. 25 dBab 2 000 Hz: R’W = 40 dB(geeignet für Ultraschall-Lärmquellen)

5.1 Spezialfirmen Es gibt eine ganze Reihe von Spezialfirmen, diesich mit dem Bau von Kapselungen befassen(siehe Spezialfirmenverzeichnis der Suva,Best.-Nr. 86022). Diese Firmen haben zum Teilausgeklügelte Systeme mit einem hohen Ein-fügungsdämm-Mass entwickelt. Davon soll hieraber nicht die Rede sein, sondern von einigeneinfachen, selber realisierbaren Lösungen.

5.2 Einschaliger Wandaufbau Der einschalige Wandaufbau hat einen akus- tisch bedingten oberen Grenzwert für das Flä-chengewicht von etwa 25 kg/m2. HöhereDämmwerte sind mit zweischaligen Konstruk-tionen zu realisieren (siehe Ziffer 5.3). Hier nuneinige Beispiele (Achtung: Angegeben wird dasbewertete Bauschalldämm-Mass R’w, da dasEinfügungsdämm-Mass DpA – wie bereits er -wähnt – von zu vielen Einflussfaktoren abhängt).

5 Ausführungsbeispiele Kapselwandung

Beurteilung

Mit allen Varianten lässt sich ein Bauschall-dämm-Mass R’w von mindestens 25 dBerreichen. Die Varianten mit höherem Flächen-gewicht ergeben, insbesondere bei tiefenFrequenzen, eine wesentlich bessere Schall-dämmung. Holzwerkstoffe haben – je nachDicke – einen Dämmverlust von bis zu 5 dBbei 1’000 bis 2’000 Hz.

1

2

3

4

1

2

3

1

2

3

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2

14

5.3 Zweischaliger WandaufbauDa zweischalige Konstruktionen eher seltenAnwendung finden (Haupttätigkeitsgebiet vonSpezialfirmen), beschränken wir uns auf zweiBeispiele.

Beurteilung

Zur Vermeidung von Frequenzeinbrüchen imDämmverlauf sind die Blechstärken unter-schiedlich festgelegt. Zweischalige Wandauf-bauten sind relativ dick, brauchen sie dochmindestens 100 mm Platz. Sie sollen nur dorteingesetzt werden, wo sehr hohe Ansprüchean das Einfügungsdämm-Mass gestellt wer-den und eine schalldichte Konstruktion ohnegrosse Öffnungen möglich ist (siehe Ziffer 2.4).

Bild 18: Variante 1 1 1 mm Lochblech (Lochanteil 25 %)2 50 mm Steinwolleplatten (100 kg/m3)3 1,5 mm Stahlblech4 50 mm Steinwolleplatten (60 kg/m3)5 3 mm Stahlblech Flächengewicht ca. 50 kg/m2, R’W = 45–50 dB

Bild 19: Variante 2 1 1,5 mm Aluminium-Lochblech (Lochanteil 25 %)2 40 mm Glaswolleplatten (55 kg/m3)3 2 mm Aluminiumblech4 60 mm Glaswolleplatten (55 kg/m3)5 3 mm AluminiumblechFlächengewicht ca. 25 kg/m2, R’W = 40–45 dB

Bild 17: Variante 6 1 Streckmetall2 60 mm Steinwolleplatten (100 kg/m3)3 40 mm Tannenholz mit Nut und KammFlächengewicht ca. 28 kg/m2, R’w = ca. 28 dB

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5

Bild 16: Variante 5 1 1,5 mm Lochblech (Lochanteil 25 %)2 75 mm Glaswolleplatten (55 kg/m3)3 3 mm StahlblechFlächengewicht ca. 36 kg/m2, R’w = ca. 40 dB

1

2

3

15

6 Berechnung einer Kapselung

6.1 AbschätzverfahrenDas Abschätzverfahren für die Wirksamkeiteiner Kapselung beruht auf den in Tabelle 2 auf-geführten Erfahrungswerten (siehe Ziffer 3.2.1).Weitere Voraussetzungen sind: Das bewerteteBauschalldämm-Mass des Kapselmaterialsmuss bekannt und die Kapsel auf der Innen-seite gut absorbierend ausgebildet sein.

Variante 1Liegt das Bauschalldämm-Mass R’w im Berei-che von 25–30 dB, können für das Einfügungs-dämm-Mass DpA die in Tabelle 2 angegebenenWerte direkt übernommen werden.

Variante 2Ist als Quellenwert der Schallleistungspegel LW

bekannt, kann von LW ein Abzug von 5 dBgemacht werden, damit man den Schalldruck- pegel Lp in der Kapselung erhält. Wenn manweiter annimmt, dass die A-bewertete Schall-pegelreduktion eines Kapselmaterials bei mitt-leren Frequenzen um etwa 5 dB kleiner ist alsdas bewertete Bauschalldämm-Mass R’w,kann man so den ausserhalb der Kapselungwirksamen Schalldruckpegel Lp’ abschätzen.

Beispiel 1

Schallleistungspegel einer Schallquelle: LW = 100 dB(A)Verwendetes Kapselmaterial:R’w = 30 dBSchalldruckpegel Lp ausserhalb der Kapse-lung: Lp’ = 100–5–(30–5)

= 70 dB(A)

Beispie 2Wie Beispiel 2 zeigt, kann das Verfahren auchumgekehrt werden:1. Schallleistungspegel einer lärmintensiven

Maschine: LW = 110 dB(A)2. Schalldruckpegel in einer Kapselung:

Lp’ = 105 dB(A)3. Gewünschter Raumschallpegel:

Lp = 80 dB(A)4. Differenz zwischen dem Schalldruckpegel

innerhalb und ausserhalb der Kapselung:Lp = 25 dB

5. Erforderliches bewertetes Bauschalldämm-Mass: R’w = 30 dB

6.2 Genaues Berechnungsverfahren Beim genauen Berechnungsverfahren geht esdarum, das erforderliche Einfügungsdämm-Mass DpA zu bestimmen (in einer Oktavband-analyse). Hierzu müssen aber bekannt sein:� Schallleistung der Schallquelle

(Oktavbandanalyse)� Volumen des Raumes� Nachhallzeiten des Raumes

(evtl. geschätzt).

Auf die Schallleistung soll hier nicht näher ein-gegangen werden. Sie wird in der Publikation«Schallemissionsmessungen an Maschinen»(Suva-Best.-Nr. 66027) ausführlich beschrie-ben. Der ganze Berechnungsvorgang wirdnun – zum besseren Verständnis – anhandeines Beispiels dargelegt.

6.2.1 Aufgabenstellung Eine Umformergruppe soll gekapselt werden.Der Hersteller gibt die folgenden Schallleis- tungspegel LW,okt an:

Diese Werte ergeben LWA = 104 dB

AnforderungAn einem Arbeitsplatz in d = 5 m Abstanddarf der Schalldruckpegel Lp = 70 dB(A) nichtüberschreiten.

GesuchtEinfügungsdämm-Mass DpA der Kapselung

Frequenz 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 HzLW,okt 91 98 102 101 99 98 91 85 dB

16

6.2.2 Berechnungsgrundlagen Der Schallleistungspegel muss vorerst in denSchalldruckpegel Lp am Immissionsort umge-rechnet werden. Hierzu wird angenommen,dass sich die Schallleistung halbkugelförmigausbreitet, d. h. die Hüllfläche S beträgt

S = 2 · � · d2 = 2 · � · 52 = 157 m2

Im Arbeitsraum, wo die Umformergruppe auf-gestellt werden soll, werden die Nachhallzei-ten mit 1 s angenommen (gute Akustikdeckeist vorhanden). Der Raum hat ein Volumenvon V = 800 m3.

Das Schallschluckvermögen des Raumesbeträgt nach Sabine

In den einzelnen Oktavbändern wird nun derSchalldruckpegel L p,okt am Arbeitsplatz ermit-telt:

Zwischen dem A-bewerteten Schalldruckpegelund den Oktavband-Schalldruckpegeln derSchallquelle besteht ein Zusammenhang, derhier mit Hilfe einer einfachen Korrektur berück- sichtigt wird (Addition von 8 Oktavbändernund A-Korrektur). Diese Korrektur, kokt wirdzur Differenz LW,okt – Lp addiert. In Tabelle 5sind die Werte für kokt angegeben:

6.2.3 Berechnung Das gesuchte Einfügungsdämm-Mass DpA kannnun mit Hilfe von Tabelle 6 berechnet werden:

6.2.4 Wahl der Kapselung Um die geforderten Werte zu erreichen, isteine Kapselung erforderlich mit Konstruktions-merkmalen der Gruppe 3 unter Ziffer 4.2. Wiebereits erwähnt, gilt das Einfügungsdämm-Mass für die fertig installierte Kapselung, d. h.also mit Öffnungen für die Ventilation usw.

6.3 ZusammenfassungDas genaue Berechnungsverfahren liefert prä-zise Angaben, wie sie beispielsweise in einPflichtenheft bei der Auftragserteilung über-nommen werden können (Garantiewerte). Feh-len die notwendigen akustischen Daten, kannes genügen, für einen ausserhalb der Kapse-lung liegenden definierten Beurteilungspunkteinen maximal zulässigen Schalldruckpegel indB(A) festzulegen und garantieren zu lassen.Die entsprechenden Berechnungen müssendann vom Auftragnehmer durchgeführt wer-den.

1 Schallleistungspegel nach Firmenangaben 91 98 102 101 99 98 91 85 dB

2 Korrektur für Schalldruckpegel am Immissionsort –14 dB

3 Schalldruckpegel am Immissionsort Arbeitsplatz 77 84 88 87 85 84 77 71 dB

4 Anforderungen am Arbeitsplatz 70 dB(A)

5 Differenz zwischen Nr. 3 und Nr. 4 7 14 18 17 15 14 7 1 dB

6 kokt gemäss Ziffer 6.2.2, Tabelle 5 –17 –7 +0 +6 +9 +10 +10 +8 dB

7 Erforderliches Einfügungsdämm-Mass Dpa 0 7 18 23 24 24 17 9 dB

Nr. Bezeichnung 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 Hz

Frequenz 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 Hz

Kokt –17 –7 0 + 6 + 9 +10 +10 + 8 dBTabelle 5: Korrekturwerte zur Umrechnung von Lp in Lp,okt.

Tabelle 6: Berechnung des erforderlichen Einfügungsdämm-Masses DpA.

0,163 · V 0,163 · 800A = = = 130 m2

T 1

SLp,okt = LW,okt – 10 lg

1 + 4 SA

157= LW,okt – 10 lg = LW,okt – 14

1 + 4 · 157130

17

7 Kosten-Nutzen-Überlegungen

7.1 Allgemeines Aufwendungen für Schallschutzmassnahmen– und dazu gehören auch die Kapselungen –bringen rein kommerziell keine Erhöhung derProduktivität. Durch bestimmte technischeMassnahmen kann die Produktequalität ange-hoben werden, aber dies ist sicher die Aus-nahme. Kapselungen bringen demzufolge«nur» eine Verbesserung der Arbeitsplatzqua-lität in Form einer Lärmreduktion. Da die Leis- tungsbereitschaft und die Leistungsfähigkeitder Arbeitnehmer auch durch die Lärmsituationbeeinflusst wird, haben Schallschutzmassnah-men einen indirekten Einfluss auf die Produk-tivität. Unter diesem Aspekt betrachtet, habenKapselungen als wirkungsvolle Schallschutz-massnahme ganz sicher ihre Berechtigung.

7.2 Erfahrungswert Kapselungen sind relativ teuer, aber auch sehrwirksam. Es fragt sich nun, wo die Investitions-grenze für Kapselungen liegt. Diese Frage mussvon Fall zu Fall beantwortet werden. Der Inves- titionsbedarf für die Kapselung ist nämlich beieiner grossen Rollenoffsetdruckmaschinewesentlich höher als bei einer Hydraulikpumpe.Der Unterschied kann Zehntausende von Fran-ken betragen.

Die Suva hat auf Grund ihrer langjährigen Erfah- rung auf diesem Gebiet eine Kosten-Nutzen-Berechnung entwickelt, die sich bewährt hat.Man braucht dazu folgende Angaben:� die Wirkung der Kapselung in dB(A),

Mittelwert, � den Aufwand in Franken und� die Anzahl der Arbeitnehmer, die von der

Wirkung profitieren.

Mit Hilfe dieser drei Grössen wird der Kosten-Nutzen-Faktor Aufwand in Franken proDezibel und Arbeitsplatz berechnet. Gemässden Erfahrungen der Suva sollte eine Grenzevon etwa CHF 1500.– nicht überschritten wer-den. In den Beispielen in Kapitel 8 wird derKosten-Nutzen-Faktor meistens angegeben.

In extremen Fällen kostet eine Kapselung prak- tisch gleichviel wie die zu kapselnde Anlage.Dieser Fall kann beispielsweise bei einer Ultra-schallschweissmaschine eintreffen. Allerdingskann auch hier, wie das Beispiel unter Ziff. 8.1.3zeigt, ein beachtenswerter Kosten-Nutzen-Fak -tor erreicht werden.

18

Beurteilung

Sehr wirksame Massnahme, konnte dochder Raumschallpegel auf 82 dB(A) reduziertwerden. Persönliche Gehörschutzmittel sindsomit nicht mehr erforderlich.

8 Beispiele

Aus einer Vielzahl von realisierten Lösungensollen einige repräsentative Beispiele heraus-gegriffen werden. Dass die Planer der Kapse-lungen nicht immer eine glückliche Hand hat-ten, wird durch die Unterscheidung in guteund unbefriedigende Beispiele deutlich.

8.1 Gute Beispiele

8.1.1 KunststoffmühleEine grosse Kunststoffmühle, in der aus-schliesslich gebrauchte Getränkeharassengemahlen werden, sollte gekapselt werden.Bild 20 zeigt die realisierte Lösung.

8.1.2 SchraubenverpackungsanlageIn einem Handelsbetrieb werden Schraubenaus Holzkisten in verkaufsfertige Kartonschach-teln abgefüllt. Mit einem Schrägaufzug werdendie gefüllten Kisten in eine Blechmulde gekippt,von wo die Schrauben über einen Vibrations-förderer durch einen oben angeschweisstenTrichter in einen senkrechten Blechkanal ge -langen. Dann fallen sie, durch ein Magnetfeldin ihrer Lage gerichtet, in die Kartonschach-teln. Vor dem Bau der Kapselung wurde amArbeitsplatz unmittelbar neben der Anlagedurchschnittlich ein Schalldruckpegel von Lm = 102 dB(A) ermittelt [Spitzenwerte bis118 dB(A)]. In Bild 21 ist die Kapselung dar-gestellt.

Bild 20: Kunststoffmühle für gebrauchte Getränke-harassen. Das Förderband für den Transport desMahlgutes (rechts) ist als Schalldämpfer ausgebildet.Das entstandene Granulat wird über eine Rohrleitungabgesaugt. Die Kapselung besteht aussen aus 1,5 mmdickem Stahlblech, innen aus 50 mm Mineralwolleund Lochblech.

Bild 21: Geöffnete Kapselung bei einer Schrauben-verpackungsanlage. In der Bildmitte ist der Einfüll-trichter erkennbar. Damit die Anlage bei geschlossenerKapselung betrieben werden kann, werden die ge-füllten Schachteln pneumatisch zur Seite gestossen,automatisch geschlossen und etikettiert.

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

DpA = 22 dB(A)

1

CHF 16’500.–

CHF 750.– pro dBund Arbeitsplatz

19

Beurteilung

Die recht hohen Aufwendungen, in denenauch die Kosten für den Umbau der ganzenAnlage enthalten sind, bringen eine deutlicheLärmreduktion auf 84 dB(A) am lautestenArbeitsplatz. Der Kosten-Nutzen-Faktor liegthier besonders günstig.

Beurteilung

Sehr wirksame Massnahme, keine Gehör-schutzmittel mehr erforderlich.Nachteil: Leistungsreduktion (bis 20 %, jenach Produkt, das hergestellt wird).

8.1.3 UltraschallschweissmaschineUltraschallschweissmaschinen lassen sich – wiedie Bilder 22 und 23 zeigen – mit vorgefertig-ten Kabinen ohne grosse Probleme kapseln.

Die Kapselung ist eine Holzkonstruktion, dieaussen aus einer 25 mm dicken Spanplatte,innen aus einer 45 mm dicken Schaumstoff-platte mit Waffelstruktur besteht (Hauptlärm-anteile zwischen 1’000 und 4’000 Hz).

Bild 22: Gekapselte Ultraschallschweissmaschine(Türe der Kapselung geschlossen).

Bild 23: Gekapselte Ultraschallschweissmaschine(Türe der Kapselung geöffnet).

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

DpA = 18 dB(A)

12

CHF 32’000.–

CHF 148.– pro dBund Arbeitsplatz

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

1

CHF 7’200.–

CHF 257.– pro dBund Arbeitsplatz

Die hochfrequenten Lärmanteile lassen sichmit relativ einfachen Konstruktionen massivreduzieren. Im vorliegenden Fall wurde aussenein 2 mm dickes Aluminiumblech verwendet,das innen mit faserstoffhinterlegten FormteilenIdikell B 201 verkleidet ist. Das Einfügungs-dämm-Mass beträgt: DpA = 28 dB(A).

Bei der Arbeitsfrequenz von 22 kHz (gleichzei-tig Maximum in der Frequenzanalyse) konnteder Schallpegel von 126 auf 84 dB, also um42 dB reduziert werden.

20

8.1.4 Falzapparat an Rotationsdruck-maschine

Der Falzapparat an einer Rotationsdruckma-schine ist verhältnismässig lärmintensiv undbeeinflusst massgeblich den Schalldruckpegelin einer Druckerei. Es braucht recht grosseKabinen, um den Lärm wirksam reduzieren zukönnen (siehe Bild 24).

8.1.5 GFK-RohrschleuderanlageIn einem Betrieb werden glasfaserverstärkteKunststoffrohre (GFK) von bis zu 2 m Durch-messer in Stahlrohren geschleudert. Das Roll-geräusch der rotierenden Stahlrohre, in diedas Grundmaterial gespritzt wird, betrug ohneKapselung – je nach Drehzahl und Durchmes-ser – etwa 105 dB(A). Der ursprünglicheZustand ist auf Bild 25 erkennbar.

Beurteilung

Die Lärmreduktion von 103 auf 85 dB(A) istbemerkenswert, sind doch verschiedenefunktionell bedingte Öffnungen vorhanden.Zudem ist die gesamte Oberfläche rechtgross (etwa 300 m2). Da der Lärm unter dieGrenze der Gehörgefährdung reduziert wer-den konnte, darf auch die Überschreitungdes von uns empfohlenen Richtwertes fürden Kosten-Nutzen-Faktor akzeptiert werden.

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

DpA = 18 dB(A)

5

CHF 160’000.–

CHF 1’778.– pro dB

und Arbeitsplatz

Die Kapselung ist als Stahlkonstruktion aus-geführt, wobei aussen ein 2 mm dickes Blechmontiert wurde. Als Abdeckung der 80 mmdicken Mineralwolleschicht dient ein Lochblech.

Es wurde dann – wie Bild 26 zeigt – eineTrennwand zwischen den GFK-Spritzarmeneingebaut (eine Betondecke war bereits vorhan- den). Dadurch konnte der Lärm auf 90 dB(A)reduziert werden. Die gleichzeitig installierte,leistungsfähige Absauganlage sorgt für einebessere Luftqualität.

Bild 25: GFK-Rohrschleuderanlage ohne Kapselung.

Bild 26: GFK-Rohrschleuderanlage nach der Sanie-rung durch eine Trennwand.

Bild 24: Teilansicht der Kapselung des Falzapparatesan einer Rotationsmaschine: Links das Steuerpult,rechts das Förderband, auf dem die gefalteten Zeit-schriften die Kapselung verlassen.

21

8.1.6 Teilkapselung einer Exzenterstanz-maschine

In einer Montagewerkstatt wurden zwei kleineExzenterstanzmaschinen (10 t) zur Herstel-lung von Kleinteilen während mehreren Stun-den täglich betrieben. Der Schallpegel amArbeitsplatz wurde mit Lm = 90 dB(A) ermittelt(Gehörschutzmittel erforderlich). Da die Mate-rialzuführung manuell erfolgt, stand eine Voll-kapselung nicht zur Diskussion. Man bautedie Teilkapselung, die Bild 27 zeigt.

Die Trennwand ist als Stahlkonstruktion aus-geführt (3 mm Blech, ohne Absorption).

Beurteilung

Das Ziel, den Lärm auf etwa 85 dB(A) zureduzieren, wurde im ersten Anlauf nichterreicht. Daran hätte auch eine Absorptions-schicht auf der Lärmseite nicht viel geändert,da der Lärm in erster Linie durch die funkti-onsbedingte Klappe für die Beschickung derAnlage austritt. Weitere Untersuchungenführten dann zum Austausch der Rohrlager,wobei die Rollenlager durch Kugellagerersetzt wurden. Durch diese zusätzlicheMassnahme gelang es, den Raumschallpe-gel auf 82 dB(A) und somit unter die Grenzeder Gehörgefährdung zu verringern.

Beurteilung

Durch diese kostengünstige Massnahmewurde erreicht, dass beim Arbeiten an denStanzmaschinen keine persönlichen Gehör-schutzmittel mehr erforderlich sind. Zudemkonnte der Lärmpegel in der Montagewerk-statt deutlich reduziert werden.

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

DpA = 6 dB(A)

3

CHF 4’500.–

CHF 250.– pro dBund Arbeitsplatz

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

DpA = 15 dB(A)

8–10

nicht bekannt

Bild 27: Exzenterstanzmaschine mit Teilkapselung. Die Bedienung der Maschine wird durch diese Mass-nahme nicht erschwert.

Konstruktion der TeilkapselungAussen 20 mm Spanplatten, innen 50 mmSchaumstoffpyramidenplatten als wirksameMittel- und Hochtonabsorber (geringe Ver-schmutzung, da keine Blaspistolen zur Reini-gung vorhanden sind und trocken gestanztwird).

8.1.7 Press- und MontageautomatZur Herstellung von Kunststoffartikeln wurdeeine Spritzgiessmaschine über einen Vibrations-förderer mit einem Pressautomaten verbunden.Die ganze Anlage läuft automatisch, und diefertigen Kleinteile rutschen durch eine Rinne indie Versandbehälter. An den Arbeitsplätzendirekt neben der Anlage wurde ein mittlererSchalldruckpegel von Lm = 93 dB(A) ermittelt.

22

Zur Lärmbekämpfung wurde eine Kapselungaus Holz gebaut, deren Wände aus 40 mmdicken Spanplatten bestehen. Auf der Innen-seite sind gelochte Weichpavatexplatten mon-tiert. Zwei Fenster aus Isolierglas (4 und 6 mmGlas) sowie eine Türe mit Doppelfalz undDichtung ergänzen die Kapselung. Die Lüf-tung konnte ohne grossen Aufwand ange-passt werden. Der Materialauswurf erfolgtüber einen absorbierend ausgekleidetenKanal (siehe Bild 28).

Bild 28: Absorbierend ausgekleideter Kanal für denMaterialauswurf. Bild 29: Steuerraum in der Formerei einer Giesserei.

Bild 30: Steuerraum (links) eines Elektroofens(rechts).

Beurteilung

Auch dieses Beispiel zeigt, dass mit Holz-konstruktionen äusserst kostengünstigeKapselungen gebaut werden können. Dervorgegebene Zielwert, eine Lärmpegelreduk-tion auf etwa 70 dB(A), konnte genau erreichtwerden.

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

DpA = 23 dB(A)

3

CHF 5’000.–

CHF 72.– pro dBund Arbeitsplatz

8.1.8 KommandoräumeDer Kommandoraum einer lärmintensivenAnlage kann ebenfalls als Kapselung ausge-führt werden. Nur kapselt man in diesem Fallnicht die Lärmquelle, sondern den Menschen.Man baut schallgedämmte Steuerräume. DieBilder 29 und 30 zeigen zwei Beispiele.

Für solche Kabinen liegt das Einfügungsdäm-mass zwischen 25 und 40 dB(A).

23

8.1.10 StanzautomatBei einem hydraulischen Stanzautomatenwurde in 1 m Abstand ein mittlerer Schalldruck- pegel von 105 dB(A) gemessen. Da die Ma -schine in einer Halle steht, in der noch 45 wei- tere Arbeitsplätze untergebracht sind, an denenpraktisch kein Lärm verursacht wird, war derBau einer Kapselung nahe liegend. Die reali-sierte Lösung ist in den Bildern 32 und 33 dar- gestellt.

Bild 31: Wirksamkeit der Kapselung eines Hydraulik-aggregats.

Bild 32: Kapselung eines Stanzautomaten (im Vorder-grund ist der Haspel für die Blechbandzuführung zuerkennen).

Beurteilung

Die Kapselung hat die Lärmverhältnisse deut-lich verbessert. Das Kosten-Nutzen-Verhältniskann als sehr gut bezeichnet werden.

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

DpA = 25 dB(A)

3

ca. CHF 28’000.–

CHF 373.– pro dBund Arbeitsplatz

8.1.9 HydraulikaggregatDer Lärm eines leistungsfähigen Hydraulikag-gregates für eine grosse Spezialpresse beein-trächtigte die Arbeitsumgebung massiv. EineVollkapselung, deren Wirksamkeit in Bild 31gezeigt wird, brachte eine deutliche Verbesse-rung der Verhältnisse.

Terzbandanlyse [dB]

Frequenz [Hz]

Das Einfügungsdämm-Mass beträgt:

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

DpA = 20 dB(A)

45

ca. CHF 32’000.–

CHF 35.– pro dBund Arbeitsplatz

24

8.1.11 Teilkapselung einer Doppelgeh-rungskreissäge

In einem Materiallager stehen einige Doppel-gehrungskreissägen für das Ablängen vonAluminiumprofilen. Die Maschinen verursachenan den einzelnen Arbeitsplätzen mittlere Schall- druckpegel von 95 dB(A), mit Spitzenwertenvon bis zu 112 dB(A). Da die Maschinen nichtständig im Einsatz sind, stören die hohenSpitzenwerte die benachbarten Arbeitsplätzestark. Mit Hilfe von Teilkapselungen soll dieLärmsituation verbessert werden. Die realisierteLösung zeigt Bild 35.

Beurteilung

Die Wirksamkeit der Teilkapselung liegt – jenach Messstelle – zwischen 15 und 27 dB(A).Erwartungsgemäss hat sich die Lärmsituationfür den Maschinenbediener praktisch nichtverändert.

Bild 35: Teilkapselung einer Doppelgehrungskreis-säge.

Bild 34: Einfügungsdämmung der Kapselung einesStanzautomaten.

Beurteilung

Das hervorragende Kosten-Nutzen-Verhältnisist bei diesem Beispiel durch die grosse ZahlArbeitsplätze bestimmt.

Bild 33: Frontseite der geöffneten Kapselung einesStanzautomaten.

Terzbandanlyse [dB]

Frequenz [Hz]

25

8.1.12 Integrierte KapselungFür bestimmte Maschinen ist es sinnvoll, dieKapselung direkt in die Maschinenkonstruktionzu integrieren. Diese Bauart wurde bei der Fein-schneidpresse gewählt, die in Bild 36 darge-stellt ist.

8.2 Unbefriedigende Beispiele Dass Kapselungen nicht immer zum gewünsch-ten Erfolg führen, soll nicht verschwiegen wer-den. Allerdings ist ein Misserfolg in den meistenFällen auf das Nichtbeachten der elementars- ten Ausführungsgrundsätze zurückzuführen.Unbefriedigende Ergebnisse bringen die Kap-selung als Lärmschutzmassnahme bei denBeteiligten in Verruf und rauben ihnen die Moti- vation für weitere ähnliche Investitionen. Dasmuss nicht, ja das darf nicht sein!

Beurteilung

Die Wirksamkeit der integrierten Kapselungliegt bei ca. 12 dB(A). Dies bedeutet, dassder Schalldruckpegel im Bereich der Fein-schneidpresse unter 85 dB(A) liegt und somitkeine persönlichen Gehörschutzmassnahmenerforderlich sind [Messwerte am Arbeitsplatz:mit Druckluftausstoss 83 dB(A), mit mecha-nischem Ausstoss 80 dB(A)].

Bild 36: Integrierte Kapselung an einer Feinschneid-presse Feintool MFA 2500 CNC.

Bild 37: Gesamtansicht der gekapselten Gesenk-schmiedepresse.

Bild 38: Pneumatisch betriebenes Acrylglasfenstervor dem Gesenk.

8.2.1 GesenkschmiedepresseGesenkschmiedepressen sind sehr lärmintensi -ve Maschinen. Zudem übertragen sie erheblicheSchwingungen auf den Boden. Die Maschine,um die es hier geht, verursachte am Bedie-nungsort ursprünglich Maximalpegel («Fast»)von 124 dB(A), bei einem Lm = 108 dB(A).Dann wurde die Maschine gekapselt (sieheBilder 37 und 38).

26

Ausführung der Kapsel: Stahlblech (3 mm), 60 mm Mineralwolle und Lochblechabdeckung.Der pneumatisch betriebene Schieber vor demGesenk (Hauptlärmquelle) wurde aus 4 mmdickem Acrylglas hergestellt.

Die nachträglich durchgeführten Messungenergaben ein Einfügungsdämm-Mass von DpA =5 dB(A). Im untenstehenden Balkendiagrammsind die Terzbandpegeldifferenzen dargestellt,die über die Wirksamkeit der Kapselung Auf-schluss gibt (siehe Bild 39).

8.2.2 PeltonturbinenIn einem Kraftwerk standen drei Maschinen-gruppen mit je 12 MW Leistung. Der Lärm imabgetrennten Kommandoraum sollte reduziertwerden. Zu diesem Zweck konstruierte manversuchsweise eine Haube, bestehend auseiner 5 cm dicken Schaumstoffschicht, befes- tigt an einer Rahmenkonstruktion aus Holz.Diese Haube wurde auf den Turbinenteil abge- senkt (Bild 40). Das ermittelte Einfügungs-dämm-Mass betrug – je nach Messstelle – 1–2 dB(A). Da es sich um eine Versuchsanord- nung handelt, wird auf den Kosten-Nutzen-Fak-tor nicht eingegangen.

Bild 40: Schallschutzhaube für eine Peltonturbine,Versuchsaufbau.

Beurteilung

Die realisierte Kapselung befriedigt nicht. Densehr hohen Aufwendungen steht eine Wir-kung von nur 5 dB(A) gegenüber. Doch woliegen hier die Probleme? Einerseits ist derSchieber vor dem Gesenk (Hauptlärmquelle)undicht und völlig unterdimensioniert. DieDruckluftleitungen liegen ausserhalb derKapselung und strahlen Lärm ab, da sie starran die Gesenkschmiedepresse angeschlossensind. Zudem gibt es in der Kapselung Körper- schallbrücken, die das Ergebnis beeinträch-tigen. Das zu erwartende Einfügungsdämm-Mass liegt bei 15–20 dB(A). Ob es allerdingsgelingen wird, den Lärmpegel unter denGrenzwert von 87 dB(A) zu reduzieren, istfraglich.

Bild 39: Wirksamkeit der Kapselung der Gesenk-schmiedepresse. Als �L wird hier das Einfügungs-dämm-Mass DpA pro Terzband angegeben.

Anzahl geschützte Arbeitsplätze:

Kosten:

Kosten-Nutzen-Faktor:

4

CHF 170’000.–

CHF 257.– pro dBund Arbeitsplatz

�L [dB]

Frequenz [Hz]

27

Die Idee der Maschinenkapselung wurde nach- träglich zu Gunsten einer Sanierung des Kom-mandoraumes aufgegeben.

8.2.3 KunststoffmühleIn einem Fabrikationsbetrieb für Kunststoffrohrewurde die Mühle in einem getrennten Raumaufgestellt. Gegen die Eingabeseite hin, umRohre mahlen zu können, wurde nur eine Ein-wurföffnung vorgesehen (Bild 41). Da um denEinwurfschacht Öffnungen von mehreren Zen-timetern Spaltbreite vorhanden waren, redu-zierte die planerisch sinnvolle Massnahme dieschalltechnische Wirksamkeit um weniger als5 dB auf einen Belastungspegel von etwa 105 dB(A). Da zudem der Hauptlärmanteil überdie Einwurföffnung abgestrahlt wurde, konntekein besseres Ergebnis erwartet werden.In einem zweiten Schritt wurde eine Kabineum den Einwurfbereich gebaut (Bild 42). DerSchacht für die Kunststoffrohre wurde gleich-zeitig absorbierend ausgekleidet. Diese Mass-nahmen führten zu einer Pegelsenkung vongut 20 dB, so dass nun der Beurteilungspegelam Arbeitsplatz (je nach Produkt) im Bereichvon 85 dB(A) liegt.

Beurteilung

Der Konstrukteur der Haube hat verschiede-nen Grundsätzen keine Beachtung geschenkt,und es sind ihm Überlegungsfehler unterlau-fen:� Schaumstoff absorbiert wohl, aber dämmt

praktisch nicht. Zur Schalldämmung wäre Masse erforderlich.

� Bei einer Turbinengruppe strahlt auch der direkt gekoppelte Generator Lärm ab.

� Die Übertragungen in den Kommandoraumwurden – wie nachträgliche Abklärungen ergaben – massgeblich durch Körper-schall verursacht.

� Bei Anlagen wie Kraftwerken ist es sinn-voller, den arbeitenden Menschen direkt zu schützen (Schallschutzkabine). Die Aufwendungen sind um ein Vielfaches kleiner.

Bild 41: Einwurfseite bei einer Mühle für Kunststoff-rohre.

Bild 42: Kapselung der Einwurfseite bei einer Mühlefür Kunststoffrohre.

28

8.2.4 BuchbindereimaschineEine grosse Buchbindereimaschine wurde miteiner Sicherheits- und Lärmverschalung instal-liert. Bei Inbetriebnahme der Anlage überstiegder erwartete Schalldruckpegel den Garantie-wert um beinahe 10 dB.

Detaillierte Abklärungen ergaben, dass dieVerschalung an den Stossstellen zur Tragkon-struktion Spaltbreiten von etwa 10 mm auf-wiesen (Bild 43). Diese Öffnungen, von einemIndustriedesigner aus optischen Gründen vor-geschlagen, waren massgeblich am schlech-ten Ergebnis beteiligt. Zudem war die Kapse-lung nach unten völlig offen gebaut.

Bild 43: Undichte Kapselung an einer Buchbinderei-maschine.

Dieses Beispiel zeigt, dass sich Konzessionenin Bezug auf schalltechnische Grundanforde-rungen wie absolute Dichtigkeit einer Kapselnicht bezahlt machen. Der erforderliche San -ierungsaufwand war beträchtlich und wäre beieiner akustisch optimalen Planung vermeidbargewesen.

29

9 Bestellung der Kapselung

Wichtigste Kenngrösse für die Bestellung einerKapselung ist das Einfügungsdämm-Mass. Eskann als A-Schallpegel oder in Oktavband-werten angegeben werden. Natürlich sind füreine Bestellung noch eine ganze Reihe weite-rer Punkte erforderlich (siehe Ziffer 3.1).

Im Anhang finden Sie ein Muster einer Offert-und Bestellspezifikation. Darin sind die Anga-ben zusammengestellt, die der auf schalldäm-mende Kapselungen spezialisierten Firma beimEinholen einer Offerte oder bei einer Bestellunggemacht werden sollten. Genaue Angabenerleichtern die Zusammenarbeit zwischen demKunden und der Firma. Für den praktischenGebrauch kann das Muster im Anhang kopiertund das Zutreffende angekreuzt werden. DieOffert- und Bestellspezifikation umfasst fol-gende Punkte:1. Allgemeine Beschreibung der Anlage2. Ausführung der Kapselung (Abmessungen,

Bauweise, Klappen, Türen usw.)3. Akustische Angaben und Anforderungen4. Werkstoffe und Oberflächenbehandlung5. Betriebstechnische Bedingungen und

Anforderungen6. Elektrische Ausrüstung7. Montageanforderungen

Die Zusammenstellung ist wegen der Vielfaltder Anwendungsmöglichkeiten recht umfang-reich. Trotzdem erhebt sie keinen Anspruchauf Vollständigkeit. Angaben über Stückzahlen,Lieferfristen, Abnahmevorschriften, Zahlungs-bedingungen usw. sind nicht enthalten.

Will ein Kunde eine Kapselung kaufen, erwar-tet er zu Recht eine gute akustische Wirkungbei uneingeschränktem Betrieb der Anlage.Dieser Forderung soll Beachtung geschenktwerden!

30

10 Schlussbermerkungen

Die Lärmbekämpfung durch Kapselungen istein Beitrag zur Humanisierung der Arbeits-plätze. Kapselungen – Voll- oder Teilkapselun-gen – sind ein in der technischen Lärmbe-kämpfung anerkanntes Mittel, um die Ausbrei-tung des Lärms zu reduzieren. Die Lärmschutz- technik hat auf diesem Gebiet ein sehr hohesNiveau erreicht (Bild 44). Spezialfirmen sindheute in der Lage, auch für sehr komplexeProbleme praktikable Lösungen anzubieten.Der Eigenbau einer Kapselung lohnt sich nur,wenn man die Probleme, wie sie in dieserBroschüre dargestellt werden, im Griff hat. Im Zweifelsfall empfiehlt es sich, einen Spezia- listen beizuziehen. Es kann aufschlussreichsein, einen Preisvergleich anzustellen.

Werden bei der Planung und beim Bau vonKapselungen die dargelegten Hinweise beach-tet, so kann allgemein mit einem befriedigendenResultat gerechnet werden

Bild 44: Moderne, sehr leichte Kapselung für einen Fräsautomaten für Kunststoff-Bodenbeläge. Pegelsenkung von 93 auf 76 dB(A). ETIS AG, Herisau.

31

Literaturverzeichnis

� Schallschutz durch Kapselung, VDI Nr. 2711(ersatzlos zurückgezogen)

� Schallemmissionsmessungen an Maschinen,Suva-Best.-Nr. 66027

� Industrielle Raumakustik, Suva-Best.-Nr. 66008

Alle in dieser Broschüre aufgeführten Mess-ergebnisse stammen, soweit nichts andereserwähnt ist, aus der Sammlung der Suva.

Dank

Den nicht namentlich erwähnten Firmen dankenwir für die Erlaubnis, Fotos aus ihren Fabrika-tionsräumen zu publizieren.

32

Anhang

Muster einer Offert- und Bestellspezifikation für schalldämmende Kapselungen

1 Allgemeine Angaben1.1 Beschreibung

Maschinen- bzw. Anlagenbezeichnung:

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Zu kapselnde Maschine:

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

1.2 Abmessungen

Abmessungen der Kapselung gemäss beiliegender Skizze Nr. _________________________________________________________

� Hauptabmessungen der Kapselung:Länge: _______________________________ mm, Breite: _______________________________ mm, Höhe: _______________________________ mm

� Innenmasse � Aussenmasse� Abmessungen der zu kapselnden Maschine gemäss beiliegender Skizze

Nr. _______________________________

2 Ausführung der Kapselung2.1 Einbau- bzw. Aufstellungsbedingungen

� Ortsfest� Eingebaut in Fahrzeug� Unterseite der Kapselung offen (Aufstellung auf geschlossener Fläche)� Unterseite der Kapselung geschlossen� Sonstige Anordnung: ________________________________________________________________________________________________________________________

2.2 Aufstellungsort

� Geschlossener Raum� Im Freien, unter Dach� Im Freien� Am Fahrzeug

2.3 Standfläche der Kapselung

Unebenheit: ± ________________________________ mm� Abstufungen gemäss beiliegender Skizze Nr. _______________________________

Körperschallverbindungen zwischen Standfläche und Schallquelle� nein � ja � vgl. Skizze der Lagerung Nr.: ____________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

33

2.4 Bauart

� Als Ganzes abhebbar� Teilweise abhebbar (gemäss Skizze Nr. ______________________________________)� Vollständig demontierbar� Teilweise demontierbar (gemäss Skizze Nr. ________________________________)� Als Ganzes verschiebbar (gemäss Skizze Nr. _____________________________)� Teilweise verschiebbar (gemäss Skizze Nr. _________________________________)� Vollständig begehbar� Teilweise begehbar (gemäss Skizze Nr. _______________________________________)

2.5 Klappen

� Gemäss Skizze Nr. ______________________________

� Anzahl: ______________________________

� Grösse: ______________________________

� Manuelle Bedienung� Pneumatische Bedienung� Hydraulische Bedienung� Elektrische Bedienung� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

2.6 Fenster

� Gemäss beiliegender Skizze Nr. ______________________________

� Anzahl: ______________________________

� Grösse: ______________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

2.7 Türen

� Klapptüren: ______________________________ Stück� Schiebetüren: ______________________________ Stück

� Normale Türgrösse� Grösse: ____________________________________________________

2.8 Öffnungen für Durchführungen

� Gemäss beiliegender Skizze Nr. _______________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

34

3 Akustische Angaben und Anforderungen3.1 Erforderliches Einfügungsdämm-Mass der Kapsel

3.2 Ausgangswerte für die Bestimmung von DpA

3.2.1 Schallemission der ungekapselten Schallquelle

� Schallleistungspegel LWA = ______________________________ dB� Oktavbandanalyse vorhanden (LW,okt)� Terzbandanalyse vorhanden (LW,terz)� Schalldruckpegel in m ______________________________ Abstand: LA = ______________________________ dB

bei einer Messfläche von ______________________________ m2

� Das räumlich gemittelte Oktav-Schalldruckpegelspektrum Lokt in ___________________________ m Abstandist bekannt (vgl. «Schallemissionsmessungen an Maschinen», Suva-Best.-Nr. 66027).

3.2.2 Höchstzulässige Schallemission der gekapselten Schallquelle

� Schallleistungspegel LWA = _____________________ dB� Schalldruckpegel in ______________________ m Abstand von der Kapselwandung LA = ______________________ dB� Oktavband-Schallleistungspegel (z. B. NR-Kurve), LW,okt

� Oktavband-Schalldruckpegel (z. B. NR-Kurve), Lokt in einem Abstand von _________________________ m

Frequenz 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 Hz

DpA dB

Frequenz 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 Hz

LW,okt oder dBLokt

Frequenz 63 125 250 500 1000 2000 4000 8000 Hz

LW,okt oder dBLokt

35

4 Werkstoffe und Oberflächenbehandlung4.1 Kapselaussenseite

� Nach Wahl des Lieferanten� Stahl, beliebig� Stahl, Werkstoff-Nr. __________________________

� Aluminium, Werkstoff-Nr. _________________

� Kunststoff� Holz� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

4.2 Schallabsorptionsmaterial

� Nach Wahl des Lieferanten� Mineralwolle, nicht brennbar� Stahlwolle� Offenporiger Schaumstoff, schwer brennbar� Ölbeständig� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

4.3 Abdeckung des Schallabsorptionsmaterials

� Nach Wahl des Lieferanten

� Gelochte Platten aus ________________________________________________________________________________________________________________________

� Gewebe aus _______________________________________________________________________________________________________________________________________

� Vlies aus _____________________________________________________________________________________________________________________________________________

� Streckmetall aus ________________________________________________________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

4.4 Oberflächenschutz der Kapselaussenseite

� Nach Wahl des Lieferanten� Unbehandelt� Verzinkt� Grundiert� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

36

5 Betriebstechnische Bedingungen und Anforderungen5.1 Sicherheitsbestimmungen

� Nicht notwendig

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5.2 Angaben und Anforderungen zur Kapselbelüftung5.2.1 Luftdurchsatz

� Luftwechsel: ______________________________ fach/h� Abzuführende Wärmemenge (total, z. B. inkl. Beleuchtung): ______________________________ kW

Zulässige Kühllufterwärmung: ______________________________ °C ± 2°C

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5.2.2 Belüftungsart

� Naturzug (ohne Ventilator)� Zwangsbelüftung mit

� Ventilator saugend � Ventilator drückend

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5.2.3 Kühlluftführung

� Eintritt direkt durch schallgedämpfte Öffnungen in der Kapselwand� Eintritt durch vorhandene Öffnungen (z. B. Boden)� Austritt direkt durch schallgedämpfte Öffnungen in der Kapselwand� Verwendung vorhandener Systeme gemäss beiliegenden Angaben

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5.2.4 Temperaturen

� Höchste Oberflächentemperatur der Schallquelle ohne Kapselung ______________________________________ °C

� Niedrigste Oberflächentemperatur der Schallquelle ohne Kapselung ___________________________________ °C

� Kühllufteintritt ______________________________ °C

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

37

5.3 Umgebungsbedingungen5.3.1 Klimabedingungen

� Oft hohe Feuchtigkeit (> 75 % r.F.)� Oft hohe Aussentemperatur (> 30°C)� Auftreten von Schnee und Eis� Umgebungsluft salzig� Umgebungsluft enthält folgende korrodierende Luftverunreinigungen:

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5.3.2 Verunreinigungen durch die Schallquelle

� Staubauswurf� Art der Verunreinigung: _____________________________________________________________________________________________________________________

� Ständige Feuchtigkeitsabgabe� Ölauswurf� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5.3.3 Arbeitsstoffe an der Schallquelle

� Explosionsgefährlich� Brandfördernd, leicht entzündbar� Giftig, gesundheitsgefährdend, ätzend� Korrodierend� Stoff: ___________________________________________________________________________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

5.4 Verschiedenes

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

38

6 Elektrische Ausrüstung6.1 Elektroinstallationen6.1.1 Beleuchtung

� Nach Wahl des Lieferanten� Anordnung der Leuchten gemäss beiliegender Skizze Nr. ______________________________

Anzahl: ______________________________ Leistung: ______________________________ W

Bauart: ________________________________________________________________________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6.1.2 Steckdosen

� Anordnung nach Wahl des Lieferanten

� Anzahl: ______________________________ Anschlussleistung: ______________________________ kW

� Anordnung gemäss beiliegender Skizze Nr. ___________________________________________________________________________________

6.1.3 Belüftungsventilatoren

� Anordnung nach Wahl des Lieferanten� Anordnung gemäss beiliegender Skizze Nr. ___________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

6.2 Schutzart für elektrische Ausrüstung

� Beleuchtung: ______________________________________________________________________________________________________________________________________

� Ventilatoren: _______________________________________________________________________________________________________________________________________

� Alle Teile explosionsgeschützt

6.3 Stromversorgung der elektrischen Ausrüstung

� Beleuchtung: ______________________________ V, ______________________________ Hz

� Wechselstrom � Gleichstrom

� Ventilatoren: _______________________________ V, ______________________________ Hz

� Drehstrom � Wechselstrom � Gleichstrom

� Steckdosen: _______________________________ V, ______________________________ Hz

� Drehstrom � Wechselstrom � Gleichstrom

� Die elektrischen Installationen innerhalb der Kapsel inkl. Klemmkästen gehören

zum Lieferumfang

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

39

7 Montageforderungen

� Das grösste Kapselelement darf die folgenden Masse nicht überschreiten:

______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

� Das zulässige Gesamtgewicht der Kapsel beträgt __________________________________________ kg

� Das Gewicht des schwersten Einzelteiles darf höchstens ______________________________ kg betragen

� Montage durch Lieferanten

� Montage durch __________________________________________________________________________________________________________________________________

� Mass- und Sichtkontrolle bei ___________________________________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

� ______________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Ort, Datum: Unterschrift:

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

Beilagen:

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

____________________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Bestellnummer: 66026.d