Lamm oder Löwe? · Für Clare – den mutigsten Menschen, den ich je kennengelernt habe. Und für Lucas, unseren Sohn. Lamm oder Löwe (Druckdaten).indd 5 17.07.12 11:50

Lamm oder Löwe?

Lamm oder Lowe (Druckdaten).indd 1 17.07.12 11:50


Gordon LivinGston

Lamm oder Löwe?30 unbequeme wahrheiten,

um endLich anGstfrei zu Leben

aus dem amerikanischen übertragenvon Gabriel stein


die amerikanische originalausgabe erschien 2012 unter dem titel»the thing You cannot do«

im verlag da capo Press, einem verlag der Perseus verlagsgruppe.cambridge, massachusetts, usa.

verlagsgruppe random house fsc-deu-0100das für dieses buch verwendete fsc®-zertifizierte Papier EOS

liefert salzer Papier, st. Pölten, austria.

integral verlagintegral ist ein verlag der verlagsgruppe random house Gmbh.

isbn 978-3-7787-9234-6

erste auflage 2012copyright © 2012 by Gordon Livingston

copyright © 2012 der deutschsprachigen ausgabe by integral verlag, münchen, in der verlagsgruppe random house Gmbh

alle rechte sind vorbehalten. Printed in Germany.einbandgestaltung: swsP design, münchen, unter verwendung einer illustration von roberta cottam, age fotostock/imagezoo

Gesetzt aus der 11/14,5 Punkt berling Lt std bei christine roithner verlagsservice, breitenaich

druck und bindung: cPi moravia books, PohořelicePrinted in the czech republic


Für Clare – den mutigsten Menschen,den ich je kennengelernt habe.Und für Lucas, unseren Sohn.



Inhalt

einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9

1 Gerade das sterben verleiht dem Leben bedeutung 23 2 die angst ist der tod der vernunft . . . . . . . . . . . . . 39 3 angelegenheiten des herzens (oder des Gemüts), die mit einer Lüge beginnen, enden selten gut . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47 4 nie hat man genug gelitten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57 5 manchmal besteht der mut darin, wider alle vernunft zu hoffen . . . . . . . . . . . . . . . . . 67 6 das alter ist die rache der hässlichen . . . . . . . . . . . 79 7 im Leben nach der schule zollt niemand dir anerkennung für deine bemühungen . . . . . . . . . 87 8 hinter dem Perfektionismus lauert die angst . . . . . . 95 9 mut ist kein Gefühl, sondern eine Gewohnheit . . . . 10510 hüten sie sich vor ideen, denen alle zustimmen . . . 11311 der himmel kennt keinen humor . . . . . . . . . . . . . 12112 entschlossen nach torheit zu streben, ist der Genuss der narren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12913 mut kann nur durch beispiel gelehrt werden . . . . . . 13714 nichts bereitet uns vor auf das schreckliche risiko der intimität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 145


15 das Leben ist keine Probe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15316 mut gleicht der Liebe; er braucht hoffnung, die ihn nährt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16117 bestrafung und rache sind die bevorzugten reaktionen ängstlicher menschen . . . . . . . . . . . . . . 16918 Gemäß dem eigenen mut schrumpft das Leben zusammen oder es dehnt sich aus . . . . . . . . . . . . . . 17519 feigheit ist die unfähigkeit, etwas anderes zu lieben als sich selbst . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18320 aufrichtigkeit ist eine vorbedingung für mut . . . . . 18921 angst hat ihre ursache in unwissenheit . . . . . . . . . 19722 es ist sinnlos, sich vor der vergangenheit zu fürchten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20523 es gibt wunden, die kein arzt behandeln, keine dankbarkeit heilen kann . . . . . . . . . . . . . . . . 21324 mut ist vonnöten, um das unerträgliche zu ertragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21925 der unwissenheit kann man abhelfen; gegen dummheit aber ist kein Kraut gewachsen . . . 22526 angesichts der Gefahr ist heldenmut manchmal nichts anderes als starrsinn . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23127 das Leben ist keine sportveranstaltung mit zuschauern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23928 eines der größten risiken besteht darin, ehrlich mit sich selbst zu sein . . . . . . . . . . . . . . . . . 24529 der Kern der wut ist trauer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 25130 das streben nach mut ist eine innere reise . . . . . . . 259

dank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 269


EInlEItung


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die angst ist das zentrale Problem unserer zeit. vor-mals ein der anpassung dienendes Gefühl, das un-

sere urahnen in den afrikanischen savannen vor tödli-chen Gefahren schützte, übt sie im modernen Leben einen zerstörerischen einfluss aus und untergräbt unsere fähigkeit, klar zu denken und entschlossen zu handeln. so ist die angst, von der politischen elite um der macht willen und von den medien des Geldes wegen instrumen-talisiert, tief in unserer Lebenseinstellung verwurzelt.die sorge um »sicherheit« ist eine natürliche reaktion auf unsere anfälligkeit für verluste. doch angesichts der un-ausweichlichkeit des todes ist die suche nach vollkomme-ner sicherheit ein absurdes unterfangen.obgleich unser dasein insgesamt sicherer geworden ist, bleiben die Ängste intakt und bilden die Grundlage aller anerkannten institutionen, insbesondere der religion, die normalerweise eine form von unsterblichkeit verspricht, um unsere furcht vor auslöschung zu lindern.aus der ständigen angst heraus, andere ethnische Grup-pen an fernen orten könnten unseren Lebensstil, ja unsere existenz gefährden, leben amerikaner in einer zuneh-


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mend autoritären Gesellschaft. im Laufe des letzten Jahr-hunderts hat uns dieser schrecken in einen fast ununter-brochenen Kriegszustand geführt, der allem anschein nach weiter anhalten wird. und wiewohl wir uns rüh-men, ein friedliebendes volk zu sein, huldigt unsere na-tionalhymne dem Kampf gegen äußere feinde. (da ich durch den zufall der Geburt amerikaner bin, stammen die meisten der hier hergestellten gesellschaftlichen be-züge aus diesem Land. dennoch habe ich versucht, sol-che themen zu wählen, die überall bedeutung haben und anwendung finden.)als Psychiater verbringe ich mein berufsleben überwie-gend in Gegenwart ängstlicher menschen. eine ganze rei-he mentaler störungen kennzeichnet sich durch »angst«, eine seelische qual, die in beklommenheit und sorge zum ausdruck kommt. die angst ist im unterschied zur furcht gewöhnlich nicht objektbezogen, außer im falle sogenannter Phobien – etwa vor menschenmengen, vor dem fliegen oder autofahren. doch wenn die angst akut wird, sind ihre physiologischen symptome identisch mit denen der furcht: schweißausbruch, rasender herzschlag, muskelanspannung. dann heißt es entweder kämpfen oder fliehen, und das ist genau jene reaktion, die uns in urzeiten die anpassung an Gefahrensituationen ermög-lichte, nur dass jetzt keine der beiden verhaltensweisen geboten sein mag. heute sind ihre auslöser eher eine be-vorstehende Prüfung, eine öffentliche rede oder eine zu-rückgewiesene Liebe. anstelle der drohenden todesgefahr


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ist die furcht vor dem versagen und der demütigung zur hauptquelle unseres schreckens geworden.Gesellschaftlich betrachtet, spiegeln sich unsere Ängste in einer weitverbreiteten sorge wider, und diese wird unterstützt von einer riesigen, auf Linderung seelischer schmerzen spezialisierten pharmazeutischen und thera-peutischen branche. da ich selbst in der letzteren tätig bin, verschreibe ich routinemäßig arzneimittel. in den vergangenen Jahren bin ich jedoch dazu übergegangen, eher an solche tugenden wie mut und ausdauer zu ap-pellieren; sie sollen dem durch medizinische diagnosen oft hervorgerufenen Gefühl der ungerechten behandlung und hilflosigkeit entgegenwirken. an der wand meines büros hängt ein 1915 entstandenes bild des schiffes Endurance, auf dem der britische forscher ernest shack-leton im eis des weddell-meeres nahe der antarktis fest-steckte. sein schließlich erfolgreicher Kampf um das Überleben seiner mannschaft kann uns vieles lehren über den mut, den die auseinandersetzung mit jeder art von unglück erfordert.wovor haben wir angst und was können wir dagegen tun? die Liste der Ängste, denen ich in meiner psychothera-peutischen Praxis begegne, umfasst unter anderem die angst vor dem sterben, vor veränderung, vor intimität, vor verlust, vor dem versagen, vor dem erfolg, vor der unzulänglichkeit, vor der vergehenden zeit, vor der ein-samkeit, vor dem unbekannten. durch ein wenig nach-denken können sie sicherlich ihre eigene Liste erstellen.


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interessanterweise scheint die angst ebenso wie ihre häu-fige begleiterin, die depression, bis zu einem gewissen Grad erblich bedingt zu sein. wenn andere familienmit-glieder mit ähnlichen symptomen behaftet sind, ist die wahrscheinlichkeit, an übermäßiger angst zu leiden, um-so größer. niemand weiß genau, wie diese anfälligkeit von der einen Generation an die nächste weitergegeben wird oder an welchen chromosomen sie erkennbar wäre. in den kommenden Jahren werden wir darauf wohl eine antwort finden, aber haben wir dann auch gelernt, die angst selbst zu lindern?diese veranlagung ist der Grund dafür, dass die meisten behandlungen der angst auch die einnahme bestimmter medikamente mit einschließen. solche, die den seroto-nin spiegel im Gehirn erhöhen (die ssri-antidepressiva), wirken der chronischen angst entgegen. schwächere be-ruhigungsmittel wie Xanax, Lorazepam und Klonopin sorgen für eine deutliche, wenngleich kurzfristige erleich-terung, haben jedoch den nachteil, abhängig zu machen. auch die Psychotherapie ist oft hilfreich, und ihre metho-de und Lehren werden im folgenden ausführlich erörtert. das beste psychische Gegenmittel gegen angst besteht offenbar aus einer mischung von hoffnung und mut. eben deshalb kreist dieses buch um die frage, wie derartige tugenden erworben, in die Praxis umgesetzt und vermit-telt werden. es ist nicht leicht, ein furchtloses Leben zu führen, denn niemand bringt in jedem augenblick oder in jeder situation den nötigen mut auf.


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die eigene sterblichkeit zu akzeptieren, fällt uns beson-ders in den mittleren Jahren am schwersten. wir versu-chen, den alterungsprozess zu verlangsamen und das irre-führende sprichwort »du bist nur so alt, wie du dich fühlst« zu verkörpern. einige Leute geraten in Panik und glauben, ihre Jugend durch neue aktivitäten, besitztümer oder beziehungen zurückgewinnen zu können. in dem film Moonstruck (mondsüchtig) stellt jemand die frage: »warum gehen männer fremd?«, woraufhin die darstelle-rin der olympia dukakis erwidert: »weil sie angst vor dem tod haben.«in der Lebensmitte werden wir mit unseren Grenzen und dem schwinden unserer träume konfrontiert. die größten hoffnungen in bezug auf uns selbst sind anhand der reali-tät überprüft worden und haben sich immer wieder als unzulänglich erwiesen. unsere Jugendliebe sieht nicht mehr so aus wie auf den hochzeitsfotos, und auch wir ha-ben uns mehr oder weniger stark verändert. wenn wir Glück haben, sind wir einfach nur gelangweilt; andernfalls handeln wir impulsiv, um unser Leben neu zu ordnen (und es damit oft zu ruinieren). Gehören wir der mehrheit an, haben wir uns des ersten ehepartners bereits entledigt und sind mittlerweile unzufrieden mit dem zweiten (oder auch dem dritten).sie meinen, das sei allzu zynisch? werfen sie einen blick auf die scheidungsstatistiken und zählen sie die Paare in ihrem bekanntenkreis, die wirklich glücklich sind. hinzu kommt, dass die Kinder uns weniger brauchen


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und die berufliche tätigkeit uns eher selten abwechslung verspricht. vielleicht sind wir nicht einmal so erfolgreich wie unsere eltern. wir fragen uns, was aus der allgemei-nen hoffnung auf sozialen aufstieg eigentlich geworden ist.Überraschend viele amerikaner sind depressiv. von den erwachsenen leiden jahraus, jahrein 9,5 Prozent oder 22 millionen menschen an klinischer depression. die trennlinie zwischen existenzieller traurigkeit oder mut-losigkeit und jener art von depression, bei der eine medi-kation empfohlen wird, ist fließend. das zeigt sich darin, dass 54 millionen von uns regelmäßig antidepressiva neh-men. manche dieser zahlen mögen auf eine überhöhte menge ausgestellter rezepte zurückzuführen sein, aber die meisten epidemiologen sind der auffassung, dass kli-nische depression häufiger auftritt, als sie diagnostiziert und therapiert wird.angesichts dieser malaise spricht einiges dafür, dass wir in einer Kultur der angst leben. zum beispiel konsumie-ren wir werbung, die uns suggeriert, materieller besitz – einschließlich pharmazeutischer Produkte – könne die Ge fühle von unzulänglichkeit kompensieren; so wird die illusion erzeugt, Glück sei käuflich (oder wenigstens zu pachten).viele ikonen der amerikanischen Kultur sind wohlhaben-de menschen, die eine rücksichtslose selbstsucht an den tag legen. die immer größere Kluft zwischen den rei- chen und der mittelschicht (ganz zu schweigen von den


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12,6 Prozent der bevölkerung unterhalb der armutsgren-ze) beweist unser versagen, verantwortungsbewusst für-einander sorge zu tragen.eine weitere statistik, die zum nachdenken anregt: die ärmsten 20 Prozent der amerikaner verdienen 3,4 Pro-zent des volkseinkommens, die reichsten 20 Prozent da-gegen 49,4 Prozent. das verhältnis von 1 zu 14,5 ist so hoch wie noch nie. die Protestkundgebungen der be-nachteiligten »99 Prozent« zeugen von einem wachsen-den öffent lichen bewusstsein für die ungerechtigkeit bei der einkommensverteilung und bei der politischen ein-flussnahme, nicht nur in den vereinigten staaten, son-dern weltweit.unser höchster wert – die rechtfertigung all unserer Krie-ge – ist die freiheit. aber wie steht es um die anderen werte, um mut, hoffnung, nächstenliebe und Gerechtig-keit? ein schonungsloser blick auf das, was wir geworden sind – nämlich eine bigotte, militarisierte, defensive, frem-denfeindliche und selbstsüchtige Gesellschaft –, bringt ein düsteres bild zum vorschein. wenn wir also nicht alles daransetzen, uns selbst aus einem neuen blickwinkel zu betrachten und unsere bisherige haltung zu ändern, wer-den die Ängste, jene engel unserer urnatur, uns weiterhin fest im Griff haben.ich habe einige zeit im Krieg zugebracht und konnte jun-ge männer beobachten, die mit Problemen wie ständiger angst, Gehorsam und sinnlosigkeit heftiger zu kämpfen hatten, als es im alltag normalerweise der fall ist. zu ent-


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decken, wer von ihnen sogar unter akuter Lebensgefahr den Kameraden mit standhaftigkeit und anteilnahme be-gegnete, war oft überraschend. fast jeder mensch hat angst im Gefecht. die wenigen, die sie nicht haben, gehö-ren einer speziellen Kategorie an und stellen für sich selbst ebenso eine Gefahr dar wie für die anderen ringsum. in melvilles roman Moby Dick sagt starbuck, der erste steu-ermann: »ich will niemanden auf meinem schiff haben, der sich vor einem wal nicht fürchtet.« die todesangst zu überwinden und zum nutzen der einheit zu handeln – das ist die militärische definition von tapferkeit.der mut kann viele weitere formen annehmen, die je-doch meistens nicht mit einer medaille ausgezeichnet werden. zivilcourage etwa war für robert Kennedy »eine seltenere eigenschaft als tapferkeit im Kampf oder hohe intelligenz«. wer seinen ruf oder seine Karriere einem ideal zuliebe opfert, wird kaum einmal gefeiert: ein re-gierungsbeamter, der von seinem Posten zurücktritt, an-statt einen gesetzwidrigen befehl auszuführen; ein insider, der missstände im unternehmen aufdeckt und bekannt macht; ein soldat, der die Geheimnisse eines unrechtmä-ßigen Krieges an die öffentlichkeit bringt. sie alle gehen für ihre mitbürger und für die wahrheit große risiken ein ohne anerkennung zu erfahren.

dieses buch handelt von individuellen charaktereigen-schaften und werten und davon, wie man sie zum aus-druck bringt und vermittelt. Jede diskussion über angst


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und mut hat politische untertöne, weil die Grundanschau-ungen, die wir bewundern und übernehmen, zwangs - läufig in der wahl unserer Leitfiguren zum ausdruck kom-men. in einer demokratie werden unsere ideale von denen widergespiegelt und weiter ausgeformt, die wir ins amt wählen. solche übergeordneten aspekte lassen sich nicht trennen von der art und weise, wie wir unser Le- ben auf persönlicher ebene erfahren. um diese verbin-dung zu erkennen, muss man kein Politikwissenschaft- ler sein.im folgenden untersuche ich immer wieder die entschei-dende frage: wie werden wir sowohl auf der individuellen als auch auf der gesellschaftlichen ebene mit der angst fertig? ständig sind wir situationen ausgesetzt, die uns angst machen, die unsere Überzeugungen auf die Probe stellen im hinblick auf uns selbst und das Leben, das wir uns ersehnen. mit unseren täglichen entscheidungen ak-zeptieren wir entweder jene beschränkungen, die uns die angst auferlegt, oder weigern uns, von ihr eingeschüchtert zu werden, und handeln in einklang mit unseren tiefsten werten und kühnsten hoffnungen.wir sind nicht, was wir sagen, was wir fühlen oder denken. Wir sind, was wir tun. die angst ist ein Gefühl und zu-gleich ein mittel, die menschen ringsum in beschlag zu nehmen (oder nicht). der mut erweist sich in der tat; er ist eine gewohnheitsmäßige bereitschaft und in einer un-sicheren, oft gefährlichen welt das einzige nicht pharma-zeutische antidot gegen die angst.


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schließlich habe ich eines gelernt: ein gesunder sinn für humor ist vielleicht unsere letzte und beste abwehrmaß-nahme gegen die angst. erinnern sie sich an jene, die nach den attentaten des 11. september 2001 erklärten, von nun an sei alles anders und wir würden nie mehr lachen?wie sehr sie sich doch geirrt haben.



Durch jede Erfahrung, bei der du wirklichinnehältst, um der Angst ins Auge zu sehen,gewinnst du Stärke, Mut und Selbstvertrauen.Du musst das tun, was du nicht tun zu können glaubst.

ElEanor roosEvElt


UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Gordon Livingston

Lamm oder Löwe?30 unbequeme Wahrheiten, um endlich angstfrei zu leben

Gebundenes Buch mit Schutzumschlag, 272 Seiten, 12,5 x 18,7 cmISBN: 978-3-7787-9234-6

Integral

Erscheinungstermin: August 2012

Verblüffend, humorvoll und immer im Klartext: der Ratgeber für den richtigen Umgang mitÄngsten und Übermut Sicherheitsfanatiker oder Draufgänger: Wer kommt besser durchs Leben? Keiner von beiden,sagt Dr. Gordon Livingston, denn Angst und Mut haben immer zwei Seiten, eine positive undeine negative. Wie so oft im Leben geht es darum, dazwischen den richtigen Weg für sich zufinden. Angst schützt uns – aber sie darf uns nicht an der Selbstentfaltung hindern. Und werwagt, gewinnt – aber unser Mut sollte nicht über das Ziel hinausschießen. Die Wahrheit zum Thema Angst und Mut erscheint oft unbequem, doch wenn Gordon Livingstonsie ausspricht, ist sie von bezwingendem Charme: verblüffend, humorvoll, optimistisch –immer klipp und klar auf den Punkt gebracht. Hat man diese Lebenswahrheiten erst einmal inihrer ganzen Tragweite erfasst, eröffnet sich ein unerschöpfliches Reservoir der Weisheit undSelbsterkenntnis.

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