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Lausitz Magazin Zeit für Veränderungen Ausgabe 1 | Frühjahr 2017 | kostenfrei MISSION REVIERTRANSFER Wer steuert die Lausitz – und wohin? Bestandsaufnahme, Reflexion und Ausblick zur Strukturentwicklung in der Lausitz. FRüHLING IM GETRIEBE Der Frühling kommt bestimmt, wie wäre es mit einem Ausritt? Eine Herde SUVs scharrt die Reifen. LEUCHTTURM IN DER LAUSITZ Ein Besuch zwischen Steilküste, AdmiralsSuite und Leuchtturm. Mitten in der Lausitz. Kleider machen Leute Trends für den stilvollen Auſtritt zum Osterspaziergang.

Lausitz Magazin...Thomas Fellow und Stephan Bormann Eintritt: 8 € 4 Ihr Partner vor Ort: AHC Sportwagen-Center, Autohaus Cottbus (AHC) GmbH Am Seegraben 20 B, 03051 Cottbus, Tel.:

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  • Novemer 2017 kostenfrei Ucil illab in

    Lausitz MagazinZeit für Veränderungen Ausgabe 1 | Frühjahr 2017 | kostenfrei

    MissionRevieRtRansfeR Wer steuert die Lausitz – und wohin?Bestandsaufnahme, Reflexion und Ausblick zur Strukturentwicklung in der Lausitz.

    fRühLing iM getRiebeDer Frühling kommt bestimmt,wie wäre es mit einem Ausritt? Eine Herde SUVs scharrt die Reifen.

    LeuchttuRM in deR Lausitz Ein Besuch zwischen Steilküste,AdmiralsSuite und Leuchtturm.Mitten in der Lausitz.

    Kleider machen LeuteTrends für den stilvollen Auftritt zum Osterspaziergang.

  • 2 / Rubrik Grußwort / 3

    Liebe Lausitzerinnen und Lausitzer,

    neue Seiten für eine neue Zeit liegen mit dem Lausitz Magazin vor Ihnen. Das neue Heft aus Cottbus will ein Begleiter sein im Strukturwandel, in dem sich unser schönes, oft aber auch geschundenes Revier zwischen Spreewald und Zittauer Gebirge befindet.

    Wir haben einen Wandel angeschoben, der uns nicht mehr tief in die Erdschichten, aber weit in die Ideenspeicher unserer Köpfe führen wird.

    Wir müssen und wir werden vieles, was die Lausitz künftig ausmachen soll, aus ei-gener Kraft gestalten. Doch dazu brauchen wir gute Begleiter und Unterstützer auf al-len Ebenen. Unsere Kraft, darunter auch die der Energieregion, bündeln wir in diesen Wochen in der neuen Wirtschaftsregion Lau-sitz GmbH mit Sitz in Cottbus. Diese Gesell-schaft wird über Kreisgrenzen in Südbran-denburg und Ostsachsen hinaus und über die Landesgrenzen von Brandenburg und Sachsen hinweg aktiv sein. Das ist die Lau-sitz aus einer Hand, und es ist die Stimme der Lausitz, die sich im Chor der Regionen Gehör verschaffen muss.

    Unsere gemeinsame Aufgabe ist es, die Zeit mit und nach der Braunkohlewirtschaft zu gestalten und vorzubereiten. Dabei wer-den wir die Branche nicht verteufeln, son-dern als Partner für den Wandel in die Pflicht nehmen. Die Entwicklung der Region kann nur gemeinsam gelingen. Die Europäische

    Union ist ebenso gefordert wie der Bund und die Länder Brandenburg und Sachsen. Aber zuallererst wir Lausitzer selbst – wir müssen den Mut zum Aufbruch haben. Wir brauchen neue Unternehmen mit neuen, ungewöhnlichen Ideen, aus denen neue Arbeitsplätze entstehen. Wir setzen dabei vor allem auf die Innovationskraft der Men-schen der Region und der Universitäten und Hochschulen in Cottbus/Senftenberg bis hinunter nach Zittau/Görlitz. Wir brauchen flankierend die finanzielle Unterstützung und den gezielten und zügigen Ausbau der Infrastruktur auf Straßen, Schienen und den Datenautobahnen auch mit Blick auf unser Nachbarland Polen.

    Wir gestalten den Wandel mit dem Stolz der Lausitzer Bergleute und dem Selbstbe-wusstsein von Menschen, die Veränderun-gen aufgeschlossen und mit Zuversicht an-packen. So wie die Stadt Cottbus als größte Kommune zwischen Berlin und Dresden wieder wächst, so hat auch die Lausitz viel Wachstumspotenzial. Deshalb machen wir das, was Lausitzer in ihrer langen Geschich-te immer gemacht haben: mutig anpacken.

    Lausitz Magazin: Info erhalten. Bewertet.Als Erster gebucht. Erbsenzählen war gestern.Heute wird Erfolg gemeinsam gestaltet.Wie in der Lausitz, so auch bei uns.

    Consult Treuhand · Stefan Burghardt, Steuerberater · www.consult-steuerberatung.deBautzener Straße 10 · 03046 Cottbus · Telefon: 0355 - 79 51 56 · Mail: [email protected]

    Erster!

    Holger KelchOberbürgermeister der stadt Cottbus/Chósebuz, sprecher der energieregion Lausitz

    Bergbau, Kunst und Kultur

    Seit zwei Jahrzehnten bereichert Gut Geisendorf das kulturelle Leben in unserer Region. Konzerte und Lesungen,

    der Kunstmarkt und die Galerie Gut Geisendorf haben einen festen Platz in der Kultur- und Kunstlandschaft. Auch in

    diesem Jahr laden wir Sie zu einem abwechslungsreichen Veranstaltungsprogramm ein.

    9.4.Sonntag, 9. April, 15 Uhr

    Eröffnung der Galerie Gut Geisendorf

    30.4.Sonntag, 30. April, 15 Uhr

    Geisendorfer Musiksalon (2)

    Die Zöllner im Duo Infernale

    Eine musikalische Weinverkostung

    Eintritt: 10 Euro

    7.5.Sonntag, 7. Mai, 13 bis 17 Uhr

    Wolkenberger Weinfest auf Gut Geisendorf

    Die Winzer vom Wolkenberg präsentieren

    ihre Weine des Jahrgangs 2016.

    13.5.Samstag, 13. Mai, 19 Uhr

    Geisendorfer Musiksalon (3)

    Zu Gast: Hands On Strings

    „PROMETHEUS“

    Thomas Fellow und Stephan Bormann

    Eintritt: 8 €

  • 4

    Ihr Partner vor Ort: AHC Sportwagen-Center, Autohaus Cottbus (AHC) GmbH

    Am Seegraben 20 B, 03051 Cottbus, Tel.: 0355 59019-0, Fax: 0355 59019-10

    [email protected], www.autohauscottbus.de

    Das dürfte so manchen Sportwagen-Fanweit über Lausitzer Landesgrenzen hinausaufhorchen lassen. Keine Frage, dieserbesondere Sound der High-Performance-Modelle von Mercedes-AMG hat es insich. Aber dass man nun direkt in Cottbus– im neuen AHC Sportwagen-Center – indie faszinierende Welt der Mercedes-AMG Modelle eintauchen kann, das istdoch mal eine Botschaft und zugleich einnächster Meilenstein in der Geschichteder Autohaus Cottbus (AHC) GmbH.

    Damit brach auch für den Standort AmSeegraben eine neue Ära an. Denn nach-dem hier im Februar 2016 das PorscheZentrum Cottbus geschlossen wor den

    war, heißt es nun seit August 2016: Will-kommen im neuen AHC Sportwagen-Cen-ter. Selbst Porschekunden kommt daszugute, weil hier Werkstatt- und Service-leistungen für Porsche-Modelle weiterge-führt werden.

    Doch in erster Linie steht der neue Stand-ort nun natürlich unter dem Stern vonMercedes-AMG Modellen mit Leiden-schaft für Exklusivität und einer hochka-rätigen Erlebniswelt, die keine Wünscheunerfüllt lässt.

    Sogar ein erstes Rendezvous versprichtmitreißend zu werden. So ermöglicht eineAMG-Experience im Frühjahr dieses Jah-

    res, sich in die atemberaubende Dynamikder Mercedes-Sportwagen zu verlieben,sich im Rausch der Geschwindigkeit zuverlieren und zu entdecken, was einenwahren Champion ausmacht. Überhauptverspricht dieses Jahr spannend zu wer-den, weil gleich mehrere Markteinführun-gen einzigartiger AMG-Hochleistungs-fahrzeuge auf dem Programm stehen.

    Und wenn dann im Dezember 2017 dienächste KLARSICHT anlässlich des 65-jäh rigen Bestehens der AutohausCottbus (AHC) GmbH erscheint, wird sichdarin ganz sicher auch das eine oder an-dere Highlight aus der AMG-Sportwagen-welt wiederfinden. Birgit Jaslau

    Faszinierend und sportlich

    inhaltsverzeichnisWiRtschaftsgeschichten

    Nachrichten aus derInnovationsregionSeite 44

    Blick hinter die Kulissen – auf ins BTU-LaborSeite 46

    Blick hinter die Kulissen – Actemium in AustralienSeite 47

    KSC Anlagenbau – Strukturwandel auf die leichte Schulter genommenSeite 48

    Spreewaldwerk Seite 50

    Cupleys – der erste Sparbecher der WeltSeite 52

    biLdgeschichten

    Bilder vom Roten Teppich – Neujahrsempfang CottbusDer Cottbuser Oberbürgermeister hielt zum Jahresempfang 2017 eine Ruckrede, bei der sogar ein neuer Slogan entstand: Cottbus wächst. Ein neues Selbstbewusst-sein, das auch der Lausitz gut tut. Das neue Motto heißt: Raus aus dem Jammertal!Seite 54

    Bilder vom Roten Teppich – Mittelstandsempfang der OberlausitzSeite 55

    Lausitzer Bilder – Fotograf Andreas Franke Seite 56

    WiRtschaftab Seite 8

    Die Wieduwilt-Kolumne Seite 13

    Lausitzer ZahlSeite 14

    Lausitzer SchreibtischeSeite 16

    Hermann Borghorst: Meine Liebe LausitzSeite 18

    Mehr als ein HaarschneiderSeite 19

    iM inteRvieW

    Interview mit Dietmar WoidkeSeite 20

    Interview mit Stanislaw TillichSeite 22

    titeLtheMa

    Mission Reviertransferab Seite 24

    Aus Fleischhauer Cottbus ist zum 1. Januar 2017 ISIMKO geworden. Das Lausitzer Familienunternehmen schreibt seine bundesweite Erfolgsge-schichte nun unter neuem Namen und mit gestärkter Identität fort.

    Seite 11

    Als Heiko Schneider im Jahr 2004 einen Friseursalon neben sechs bestehenden in der Altstadt von Hoyerswerda eröffnete, hielten ihn einige für verrückt. Heute beschäftigt er 33 Mitarbeiter und ist deutschlandweit ein gefragter Redner für praxisnahe Mitarbeiterführungund Markenaufbau.

    Seite 19

    Im Titelthema versuchen wir, mehr Licht ins scheinbare Wirrwarr der Akteure rund um die Lausitzer Strukturentwicklung zu bringen. Ein Kampf auf 17 Seiten.

    Lesen Sie und bewerten Sie selbst, ob unser Vorhaben gelungen ist.

    ab Seite 24

    titeLtheMa

  • Coverstory / 7

    Die Lausitz lebt! Das möchte man mit einem Blick auf die aktuellen Entwicklun-gen laut ausrufen. Viele Akteure haben sich auf den Weg gemacht, dem heutigen, von der Braunkohleindustrie dominierten Revier eine Zukunft zu geben. Länderüber-greifend findet endlich zusammen, was zu-sammengehört. Auch dieses Magazin trägt dazu bei, die „Marke“ Lausitz weiter zu stärken. Diese Erstausgabe widmet sich da-bei im großen Thema einem ausführlichen Blick hinter die Kulissen der Strukturent-wicklung. Ein thematisches Spektrum, das wir auf einem besonderen Cover mit gleich vier verschiedenen Geschichten in diesem Magazin weiter erzählen.

    Da wäre zuerst der Titel Mission Re-viertransfer (Titelthema ab Seite 24), der hier im Vergleich der geschichtsträchtigen Apollo-Mission mit ihrem seinerzeitigen Aufbruch zum Mond, zu unbekannten Ho-rizonten, als Gleichnis mit einem Augen-zwinkern daherkommt. Tatsächlich ist in der Lausitz momentan aber ebenso unbe-kannt, wohin die Reise geht.

    Die Protagonistin im Raumanzug, der uns übrigens vom Weltraummuseum in Mittweida zur Verfügung gestellt wurde, ist Powerfrau und Seenland-Gastronomin Hei-ke Struthoff. Gemeinsam mit ihrem Mann verließ sie die wirtschaftliche Sicherheit des gemeinsamen Autohauses und hat mit einer starken Symbolik einen Leuchtturm in die

    Aufbruch in der WüsteLausitz gesetzt, der ebenso vom Aufbruch zu neuen Ufern kündet. Einen Beitrag zum Leuchtturm-Hotel finden Sie auf Seite 60.

    Fotografiert wurde der Titel dieser Aus-gabe von Andreas Franke, der die Lausitz bereits in vielen Facetten dokumentiert hat. Wir dürfen ihm ab Seite 56 bei aus-gewählten Aufnahmen über die Schulter schauen.

    Als Kulisse für das Titelfoto diente der Tagebaurandbereich Welzow-Süd. An der gleichen Stelle haben BossHoss ihr Dos-Bros-Video gedreht. Wir besuchten diesen Ort für unser SUV-Spezial und einen beein-druckenden Offroadtest ein zweites Mal. Tolle Bilder und interessante Ergebnisse dazu lesen Sie ab Seite 76 dieser Ausgabe.

    unteRWegs

    Leuchtturm LausitzWir besuchten Heike Struthoff in ihrem Leuchtturm-Hotel am Geierswalder See, entspannten uns bei einem Cocktail auf der Terrasse samt wunderschönem Seeblick und durften ein traumhaftes Rinderfilet genießen. Seite 60

    Luther PassSeite 62

    Die Dugong-Retter aus der LausitzSeite 64

    LebensstiL

    Genussausflug nach KirschauSeite 66

    Der stilvolle Auftritt zum Osterspaziergang Seite 71

    herausgeber

    zwei helden gmbhdipl-Kfm. Jens taschenbergerGörlitzer straße 17-18 | 03046 Cottbustel. 0355/2892520Web: www.zweihelden.deamtsgericht Cottbus Hrb 8296

    v.i.s.d.P.: Jens taschenbergerRedaktionsleitung: anett LinkeRedaktion: Jana Wieduwilt, Hermann borghorst, dietmar schäferse: [email protected]

    vermarktungspartner

    anzeigenleiter: stephan Heckenthalere: [email protected]

    Layout & satzHeiko Jaehnische: [email protected]

    fotos ben Peters, www.codiarts.de, andreas Franke, www.lausitzbilder.de steffen schwenk, www.light-impression.de

    auflage: 10.000 exemplare

    verteilungsgebiet:rund 1.000 auslagestellen in der brandenburgischen und sächsischen Lausitz, berlin, dresden, Potsdam; eigenvertrieb und Vertrieb über Weißgerber Lesezirkel

    das Lausitz Magazin erscheint viermal jährlich kostenfrei. die nächste ausgabe wird zum sommerbeginn veröffentlicht.

    nachdruck, Vervielfältigung auch auszugs-weise nur mit schriftlicher Genehmigung! druckfehler und irrtümer vorbehalten.

    impressum

    MobiLität

    Das große SUV-SpezialWir fuhren mit sechs aktuellen SUV-Mo-dellen in den Tagebau, ein kleines Offroad-Abenteuer samt Tourguide und atembe-raubender Kulisse. Schnell zeigte sich, dass jedes Auto seinen eigenen Charakter besitzt.Seite 76

    KuLtuRvoLL

    Fotoprojekt CottbusverkehrSeite 82

    LausitzenSeite 84

    Premieren- und Ausstellungsspiegelab Seite 85

    VeranstaltungshöhepunkteSeite 88

    Rat und tat

    Ratgeber Recht & FinanzenSeite 92

    Mein LieblingsplatzSeite 94

    Fotoprojekt CottbusverkehrDesigner und Fotograf Maik Lagodzki hat die Werkstätten und den Arbeitsalltag der Cottbuser Verkehrsbetriebe zu Kunst ge-macht. Ein Bericht und erste Bilder in die-sem Magazin werden Sie garantiert zum Besuch der Ausstellung im Cottbuser E-Werk animieren. Verschaffen Sie sich einen Eindruck und Vorfreude auf mehr.

    Seite 82

    Genussausflug nach KirschauGleich drei einzigartige Erlebnisse zierten unsere „Perlenfischerei“ im kleinen Ober-lausitzer Örtchen Kirschau. Vom Eber-eschenlikör über einen morbiden und dann sehr herzlichen Kunstbesuch bis zum Ess-kulturerlebnis beim einzigen Lausitzer Ster-nekoch Philipp Liebisch verwöhnten wir ein Lausitzer Unternehmerpärchen. Kommen Sie mit auf eine Reise, die ausdrücklich zum Nachahmen empfohlen wird.

    Seite 66

    6

  • Rubrik / 9 8 / Wirtschaftsnachrichten

    Die Nachricht kam für für viele über-raschend: Cottbus bekommt ein Grün-dungszentrum. Das hat zunächst sogar denjenigen überrascht, der das ganze nun koordiniert: Marcel Linge, Projektleiter bei Zukunft Lausitz. Entstehen wird das Grün-dungszentrum unweit der BTU. Die Gebäu-dewirtschaft Cottbus hat dazu eine ehe-malige Schule gegenüber ihrem Hauptsitz erworben. Noch in diesem Jahr beginnt der Umbau des Gebäudes. Läuft alles nach Plan, können die ersten Mieter Anfang 2018 einziehen. Platz ist reichlich vorhan-den. Auf den etwa 3.000 Quadratmetern sollen sich Kompetenzen einfinden, die schon jetzt Gründer und Jungunternehmer in der Lausitz betreuen und beraten. Neben Zukunft Lausitz sind das die Kammern, die BTU Cottbus-Senftenberg mit ihrem Grün-dungsservice, die Zukunftsagentur Bran-denburg und die Investitionsbank Berlin-Brandenburg, einige werden regelmäßig Beratungstermine anbieten, andere ein eigenes Büro beziehen. Die EGC wird eben-falls in das Haus einziehen und dann u.a. jene Gründer betreuen, die weiter wachsen wollen. Platz für Labors zur Entwicklung neuer Produkte wäre ebenfalls vorhanden. Ein Gründer, der eine Idee hat, findet dann alle für ihn wichtigen Ansprechpartner unter einem Dach: egal ob es um Förder-mittelanträge, die Suche nach Gewerbeflä-chen oder die Zusammenarbeit mit der Uni

    Der Standort Senftenberg der BTU Cottbus-Senftenberg feiert in diesem Jahr Jubiläum: Seit 70 Jahren wird in der Stadt am See studiert. Seit der Fusion der da-maligen Hochschule Lausitz mit der BTU Cottbus im Jahr 2013 ist die Universität mit knapp 2.600 Beschäftigten einer der wichtigsten Arbeitgeber der Region und ein wichtiger Partner für Unternehmen in der Lausitz. Ende 2015 waren an den beiden Standorten der Universität 2.572 Mitar-beiter beschäftigt. Zehn Jahre zuvor waren es an der damaligen BTU Cottbus und der Hochschule Lausitz 2.197. Auch die Zahl der Studierenden ist in den vergangen zehn

    An der Brandenburgischen Techni-schen Universität Cottbus-Senftenberg wird ein „Mittelstand 4.0-Kompetenzzen-trum“ errichtet. Das Kompetenzzentrum soll das bereits an der BTU eingerichtete „Innovationszentrum Moderne Industrie Brandenburg“ (IMI) ergänzen. Während sich das IMI mit seinem Angebot gezielt an kleine Betriebe mit Beratungsbedarf in Sa-chen Digitalisierung und Automation wen-det, liegt der Fokus des neuen Mittelstand 4.0-Kompentenzzentrums auf der Schulung von Beschäftigten. Dort können Mitarbei-ter mittelständischer Firmen weitergebildet werden, um für die mit der Digitalisierung einhergehenden Veränderungen gerüstet zu sein. Das geplante Zentrum wird vom Bundeswirtschaftsministerium mit rund vier Millionen Euro gefördert. Für das neue Kompetenzzentrum arbeitet die BTU mit weiteren Hochschulen aus Brandenburg und Unternehmensverbänden zusammen.

    Sächsische Unternehmen sind weiter auf Expansionskurs. 2015 haben sie Waren im Gesamtwert von 38,5 Milliarden Euro exportiert, das ist Rekord. Die Zahl der Ex-porte steigt seit Jahren konstant, mit Aus-nahme des Krisenjahres 2009. Getragen wird der intensive Außenhandel vor allem von der Fahrzeugbranche. Autos, Motoren und Karosserien machen einen Großteil des Umsatzes aus. Die wichtigsten Han-delspartner für sächsische Unternehmen waren 2015 China, gefolgt von den USA und Großbritannien. Der stete Anstieg an

    gründungszentrum cottbus: viel Raum für ideen

    sachsen weltweit dabei Exporten soll weiter forciert werden: Un-ter dem Motto „Sachsen! Weltweit dabei“ startet am 3. April die diesjährige Außen-wirtschaftswoche des Freistaates Sachsen. Fünf Tage lang erhalten Unternehmen auf Veranstaltungen Informationen zu strategischen und praktischen Fragen des Auslandsgeschäfts. Das Veranstaltungsan-gebot richtet sich nicht nur an bereits im Export tätige Unternehmen, sondern auch an Einsteiger. Die Auftaktveranstaltung „Wie international ist unsere Zukunft?“ fin-det am 3. April 2017 in Chemnitz statt.

    Jobmotor universität

    Weiterbildung 4.0 für Lausitzer Mittelständler

    geht. Im Idealfall muss er dazu auch nicht einmal weit gehen, denn in dem Grün-dungszentrum sollen vor allem kleine Bü-ros für Gründer entstehen, welche diese zu günstigen Konditionen anmieten können. So wird das Haus zum Inkubator für Start Ups und den so wichtigen Wissenstransfer aus der Hochschule in die Region, auch im Kleinen!

    Die Vision: In ein paar Jahren hat sich das Gründungszentrum so in der Region etabliert, dass die Gründer Schlange ste-hen, um hier einen Platz zu bekommen. Es soll eine Art Ideen-Labor werden, ein Coworking-Space, ein großes Netzwerk. Das soll sich möglichst auch in der Archi-tektur widerspiegeln: offene Türen, große Fenster, viel Glas, wenig Beton. Die Hoff-nung der beteiligten Partner: Die Gründer-kultur in der Region und vor allem die Zahl der Ausgründungen aus der BTU deutlich zu intensivieren. Betreut werden übrigens alle Gründer: egal ob von der Uni, aus dem Handwerk oder dem Dienstleistungsbe-reich. In einigen Jahren können hier klei-ne Unternehmen entstehen, die gesund wachsen und Arbeitsplätze schaffen. Die ersten vier Jobs hat das Projekt Grün-dungszentrum schon geschaffen: Die CGG, Tochtergesellschaft der Gebäudewirtschaft Cottbus, die für den Umbau des Hauses zu-ständig ist, hat eigens dafür vier Mitarbei-ter für die Planung eingestellt.

    Gründerzentrum ansicht Prof. Huckriede

    in der Gläsernen VW-Manufaktur dresden kann man den erfolg des Wirtschaftsstand-orts sachsen ganz transparent besichtigen.

    Jahren leicht angestiegen: von 7981 in 2005 auf 8224 in 2015. Allerdings war die Zahl der Studienanfänger zuletzt leicht rückläu-fig. Sie können aus mehr als 30 Studiengän-gen wählen. Für Unternehmen besonders interessant sind die 2015/2016 etablierten dualen Studiengänge Elektrotechnik, Ma-schinenbau, Wirtschaftsingenieurwesen und Bauingenieurwesen. Mehr als 40 Un-ternehmen aus der Lausitz betreuen be-reits dual Studierende. Unternehmen und (künftige) Absolventen können sich zur Ju-biläumsveranstaltung näher kommen: Die Hochschule lädt am 10. Juni zur „Absolven-ten- und Unternehmerlounge“.

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    die Kaiserkrone brieske feiert 5-jähriges bestehen fleischhauer cottbus heißt jetzt isiMKoaus dem ehemaligen Klubhaus der bergarbeiter wurde ein modernes tagungshaus das cottbuser familienunternehmen stärkt seine identität mit einem neuen firmennamen.

    10 / Wirtschaftsnachrichten

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    Tageslichtdurchflutet präsentiert sich das Haus. Es ist saniert, modern ausgebaut und in jeder Hinsicht hochwertig ausge-stattet. Entstanden ist ein zeitgemäßes Veranstaltungs- und Tagungszentrum mit großem Saal (Fassungsvermögen zwischen 60 und 490 Personen, je nach Nutzung), dem Foyer, hellen Seminarräumen mit mul-timedialer Bespielbarkeit und bestückt mit interaktiven Whiteboards. Dazu erwarten die Gäste eine Cafeteria, ein begrünter In-nenhof und eine festinstallierte Bühne, die vielfältig nutz- und bespielbar ist.

    Die Licht- und Tontechnik zaubert mit der farbigen, dimmbaren Saalbeleuchtung unvergessliche, emotionale Momente. Kurz gesagt: Die Kaiserkrone Brieske ist der ideale Ort für nachhaltige Veranstal-tungen im gehobenen Ambiente.

    Auch der Innenhof, der Konzertgarten kann für verschiedenste Events für rund 300 Gäste genutzt werden. Hier steht eben-falls modernste Beschallungstechnik zur Verfügung.

    Die Kaiserkrone liegt verkehrstech-nisch günstig, bietet ausreichend und kos-tenlose Freiluftparkplätze direkt am Haus und ist ein Geheimtipp mit Nachhaltigkeit für jeden Lausitzer Unternehmer.

    der Unternehmensleitung tätig. Den neu-en Namen haben sie gemeinsam entwi-ckelt. ISIMKO nimmt direkten Bezug auf die Geschäftsfelder im Bereich der Infor-mations-, Sicherheits,- Medien- und Kom-munikationstechnik.

    Die Umbenennung hat dabei kei-nerlei Auswirkungen auf die Rechte und Pflichten des Familienunternehmens als

    „Kaiserlich.“, „Wunderschön.“, „Ein ansprechendes Ambiente.“, das sind nur einige Aussagen von Gästen, die ihre Fest-lichkeiten, Kongresse, Meetings, Schulun-gen und auch Konzerte im über 100-jäh-rigen denkmalgeschützten Haus, der Kaiserkrone in Brieske, erlebten. Wenige Meter von der Haustür entfernt liegt der Senftenberger See im Lausitzer Seenland. Die Kaiserkrone befindet sich in der Gar-tenstadt Marga in Senftenberg. Investiert haben hier Madlen und Uwe Schwarz. Sie haben das Haus aus dem Dornröschen-schlaf gerettet und mit Leben erfüllt.

    Madlen Schwarz, die Gastgeberin, ist mit Leib und Seele, mit viel Liebe zum Detail, höchstem Anspruch an Organisati-on und Management dabei, sorgt für das Wohl der Gäste. „Hier können Sie tolle Schätze entdecken.“ verspricht sie. Das hauseigene Catering begleitet jede Veran-staltung individuell.

    Eine Lausitzer Erfolgsgeschichte hat jetzt einen neuen Namen: Zum 1. Januar 2017 wurde das Cottbuser Familienun-ternehmen Fleischhauer in ISIMKO um-benannt. Geführt wird das Unternehmen seit über zwanzig Jahren von den Fami-lien Noack und Hannemann, inzwischen schon in der zweiten Generation. Fleisch-hauer Cottbus wurde 1990 als Tochterun-ternehmen von Fleischhauer Hannover gegründet, aber bereits 1997 lösten Wolf-gang Noack und Peter Hannemann ihre Cottbuser Firma aus dem Firmenverbund der Fleischhauer-Gruppe. Seitdem agie-ren sie als eigenständiges Unternehmen deutschlandweit mit großem Erfolg, in-zwischen mit 125 Beschäftigten, darunter 15 Auszubildenden. In dieser Zeit kam es immer wieder zu Verwechslungen mit dem einstigen Gesellschafter und Namensge-ber Fleischhauer Hannover, weshalb nun dem Generationswechsel auch der Na-menswechsel folgte.

    Die Nachfolgeregelung wurde im Fa-milienunternehmen strategisch vorbe-reitet. Bereits vor zehn Jahren hat Ralph Hannemann den Platz seines Vaters in der Unternehmensführung eingenommen. Auch Diego Noack ist seit vier Jahren in

    Hier können sie tolle schätze entdecken.

    einem der größten Arbeitgeber im regio-nalen Handwerk. Auch für Kunden und Geschäftspartner ändert sich nichts. Si-cher wird sich ISIMKO sowohl an den vier Standorten des Unternehmens in Cottbus, Schwarze Pumpe, Berlin und Dresden als auch bei Auftraggebern deutschlandweit schnell einprägen. Eine Veränderung, die Identität schafft!

    Die jüngst gestartete Saison am Lau-sitzring soll die letzte auf dieser Rennstre-cke sein. Die nächste Winterpause soll für eine Rundum-Erneuerung der Strecke ge-nutzt werden. Dafür konnte das Unterneh-men den angesehenen Designer Hermann Tilke gewinnen. Der ehemalige Rennfahrer hat bereits die Rennstrecken in Sotschi oder Abu Dhabi verantwortet. Nun also soll Klettwitz folgen. Die Kosten für die Erneu-erung des Belags und die teilweise neue Streckenführung belaufen sich auf etwa zehn Millionen Euro. Die Finanzierung wird derzeit noch geklärt. Der Betreiber EuroSpeedway kann diese Summe nicht allein stemmen und hofft auf Zuschüsse von Land und Landkreis. Der Lausitzring war im Jahr 2000 für knapp 160 Millionen Euro gebaut worden. Nach Betreiber-Anga-ben ziehen die Sportveranstaltungen jähr-lich eine halbe Million Besucher an. Eine Studie der BTU hatte ergeben, dass der Lausitzring ein nicht zu unterschätzender Wirtschaftsfaktor ist. Im Jahr 2015 habe

    Noch in diesem Halbjahr soll die Grundsteinlegung für das neue Batterie-werk in Kamenz erfolgen. Dies bestätigte eine Daimler-Sprecherin auf Nachfrage. Die Daimler AG hatte im vergangenen Jahr mit der Ankündigung einer Millio-neninvestition für Aufsehen gesorgt. Das Unternehmen investiert in Kamenz 500 Millionen Euro in den Bau einer zweiten Batteriefabrik bei der hundertprozentigen Tochter Accumotive. Zum ersten Spaten-

    Millionen-investition ii: neue Piste für den Lausitzring

    Millionen-investition i: grundsteinlegung in Kamenz noch im frühjahr

    die Rennstrecke mit ihren Veranstaltungen 21 Millionen Euro Bruttoumsatz durch Eintrittsgelder, Gastronomie und Beher-bung erwirtschaftet. Wichtigste Besucher-magneten sind Großveranstaltungen wie die DTM.

    stich im Herbst kamen neben den Unter-nehmensvorständen auch Ministerpräsi-dent Stanislaw Tillich und Landrat Michael Harig. Die Halle entsteht in direkter Nach-barschaft zur bereits vorhandenen Pro-duktionsstätte. Das neue Werk soll Mitte nächsten Jahres in Betrieb gehen. Die Zahl der Mitarbeiter in Kamenz von derzeit 350 soll mindestens verdoppelt werden. Insge-samt investiert Daimler rund eine Milliar-de Euro in die weltweite Produktion von

    Batteriesystemen. Kamenz soll das Kompe-tenzzentrum eines globalen Produktions-verbunds für Lithium-Ionen-Batterien wer-den. Künftig werden hier die Batterien für alle elektrifizierten Fahrzeuge von Merce-des-Benz und smart gefertigt – vom Plug-in Hybrid bis zu den reinen Elektromodellen. Außerdem werden die Batterien für die sta-tionären Mercedes-Benz Energiespeicher sowie für 48-Volt-Systeme produziert.

    höhepunkte 2017:Motorsportfestival mit dtM undadac gt Masters19. bis 21. Mai Reisbrennen asia tuning-festival4. bis 6. august MotuL fiM superbike Weltmeisterschaft18. bis 20. august tough Mudder extrem-hindernislauf 9./10. september Red bull air Race flugweltmeisterschaft 16./17. september

    Mit dem bau einer zweitenbatteriefabrik im Kamenzer industriegebiet bernbruch nord wird die bisherige Produktions- und Logistikfläche vervierfacht, auf dann 80.000 Quadratmeter.

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    Foto: Ben Peters, codiarts.de

  • DIE UCI UNLIMITED CARDEin Produkt, das Kunden und Mitarbeiter gleichermaßen begeistert

    Mitarbeitermotivation in Form von Sachzuwendungen erfreut sich seit einigen Jahren immer größerer Beliebtheit. UCI KINOWELT hat mit der Unlimited Card ein ebenso innovatives wie bequemes Angebot auf den Markt gebracht, mit dem Unternehmen Ihren Mitarbeitern Ihre Wertschätzung entgegenbringen und gleichzeitig von Steuervorteilen profi tieren können. Es handelt sich dabei um eine Kino-Flatrate-Karte, welche dem Inhaber ein Jahr lang Eintritt in sämtliche Kinofi lme an allen Tagen, auf allen Plätzen gewährt. Alle kino-üblichen Zuschläge sind bereits inklusive. Das Unternehmen zahlt einmalig nur 270 € und verfügt über ein nachhaltiges, persönliches Geschenk mit Preissicherheit – ohne versteckte Zusatzkosten und automatische Vertragsverlängerung.

    Die Einsatzmöglichkeiten der Unlimited Card für Unternehmen sind vielfältig: als Hauptgewinn bei Gewinnspielen, besonderes Geschenk für gute Kunden, Dankeschön zum Firmenjubiläum oder als Prämie im Rahmen von Verkaufswettbewerben. Sie ist sowohl attraktives Marketingtool als auch effi zientes Mittel zur Kundenbindung.

    Mit der Unlimited Card nutzen Unternehmen ein überzeugendes Produkt mit hohem emotionalen Wert, das nahezu alle Zielgruppen gleichermaßen anspricht. Kino wird zielgruppenübergreifend als hochwertige Möglichkeit der Freizeitgestaltung wahrgenommen. Wer eine Unlimited Card verschenkt, wird langfristig mit Freizeitspaß und Entspannung in Verbindung gebracht.

    Eine große deutsche Krankenkasse nutzt seit einiger Zeit bereits erfolgreich die Unlimited Card zur Neukundenakquise. Innerhalb von drei Monaten konnte sie über eine Gewinnspielmechanik mit dem Einsatz von nur einer Unlimited Card 650 potentielle Neukunden gewinnen. UCI KINOWELT erstellte hierzu für den Kunden ein effi zientes und kostengünstiges Gesamtmarketingkonzept aus Gewinnspiel und Kinopromotion.

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    Kennen Sie das? Es wird über jeman-den gesprochen, der abwesend ist: „Ein ab-soluter Profi!“. Schön für denjenigen, nicht wahr?

    Wie gut ist der gute Ruf Ihres Unterneh-mens? Wäre es nicht praktisch, wenn Sie diesen Ruf beeinflussen könnten?

    Können Sie sich noch erinnern, wie Sie zu Ihrem Steuerberater gekommen sind? Dieser Berufszweig darf nicht so werben, wie er vielleicht gerne möchte. Wie schafft er es trotzdem, zu Empfehlungen zu kommen? Vielleicht wurde Ihnen dieser Steuerberater empfohlen. Zufall? Als Unternehmer glau-ben Sie bestimmt nicht an Zufälle, oder?

    Der Steuerberater hat seinen Ruf so gut und stark gemacht, dass Ihrem Ge-sprächspartner beim Thema Steuerberater spontan nur dieser eine einfiel, obwohl Sie sicher mehrere Steuerberater in Ihrer Region haben. Und wie ist dem Steuerbe-rater das gelungen? Werbung war es nicht. PR ist das Werkzeug, das der Steuerbera-ter nutzt, um seine Kanzlei in das richtige Licht zu rücken. Public Relations (PR) oder

    Was Wird über sie GesPrOCHen, Wenn sie niCHt iM rauM sind?

    Jana Wieduwilt gründete ihre Agentur vor 10 Jahren in der Lausitz nach einer

    langen Tätigkeit als freie Journalistin. Die Agentur betreut klein- und mittelständische

    Unternehmen sowie Persönlichkeiten im Bereich Public Relations.

    Öffentlichkeitsarbeit ist die Kunst, mit der Öffentlichkeit in Dialog zu treten, so dass das gewünschte Image, der gewünschte Ruf entsteht.

    In unserem Fall etabliert sich der Steu-erberater als Experte. So kommentiert oder teilt er beispielsweise auf Facebook aktuelle Geschehnisse aus seinem Fachbereich. Die Presse fragt ihn als Fachmann für sein Ge-biet an und veröffentlicht Artikel, die seine Expertise unterstreichen.

    Oftmals steht hinter diesen scheinbar zufälligen Erfolgen eine ausgeklügelte, hocheffiziente Strategie, eine PR-Konzepti-on. Der Steuerberater hat ein klares Ziel für seine Kanzlei, er kennt seine Kunden. Dank PR-Konzept weiß er, welche Medien wann interessant sind, um genau diese Kunden zu erreichen.

    Das Geheimnis von Effizienz ist gute Planung und ein klares Ziel. Das Instrument zum Imageaufbau heißt PR. Ihr Ruf steht im Raum. Und diesen können Sie bewusst mit PR steuern. Image ist, was über Sie gespro-chen wird, wenn Sie nicht im Raum sind!

    systematisch netzwerken?Warum Randy Morales gerne früh aufsteht

    be Million Euro Umsatz gemacht. Unsere Gruppe in Bautzen vermittelte Geschäfte im Wert von mehr als einer Million Euro“, teilt Randy Morales mit. „Und genau dafür stehe ich früh gerne eine Stunde eher auf.“

    Mehr Informationen dazu gibt es bei Randy Morales unter Tel.: 0174 1774488. Informationsveranstaltungen für die Lau-sitz finden zunächst freitags 9 Uhr in der Kaiserkrone Brieske in Senftenberg statt. Interessierte sind herzlich eingeladen.

    Mehr Infos:www.bni-lausitz.de

    jeder Branche ist nur ein Mitglied in den Gruppen, die Qualität der Leistungen wird anhand von Referenzen geprüft. Zugang hat also nicht jeder, sondern die Gruppe bestimmt, wer mitmachen kann.

    Erfunden hat es Dr. Ivan Meisner aus den USA. Der Unternehmensberater stell-te vor mehr als 30 Jahren fest, dass er die besten Kunden über Empfehlungen ge-wann und er ganz viele Empfehlungen für Leistungen aussprach. So entwickelte er eine Struktur dafür. Erfolgreich. Insgesamt mehr als 220.000 Unternehmer weltweit nutzen das weltgrößte Empfehlungsnetz-werk, um geschäftlich voran zu kommen. In Deutschland sind ungefähr 12.000 Ge-schäftsleute im BNI. „Allein unsere Gruppe in Pirna hat im vergangenen Jahr eine hal-

    „Ich bin eigentlich ein Nachtmensch. Branchenbedingt, denn ich bin in der IT-Branche tätig“, sagt Randy Morales. Den-noch steht der Unternehmer aus Kamenz zwei bis dreimal in der Woche ein ganzes Stück vor Dienstbeginn auf, um mit an-deren Unternehmern zu frühstücken. Warum? „Ganz einfach, wir geben uns gegenseitig umsatzfördernde Geschäfts-empfehlungen“, so Randy Morales. Jetzt gründet sich eine solche Gruppe auch in Senftenberg, geplant sind Gruppen in Kamenz und Cottbus. Die Idee dahinter: Jeder Geschäftsmann verfügt über eine ganze Reihe von Kontakten, die ihrerseits auch Dienstleister oder Produkte brauchen und gerne auf Empfehlungen von vertrau-ten Geschäftspartnern zurückgreifen. Von

    12 / Wirtschaftsnachrichten Die Wieduwilt-Kolumne / 13

    Ein Lausitzer Jungunternehmer lässt mit gleich zwei kulinarischen Premieren aufhorchen. Martin Wagner, Inhaber der Sächsischen Spirituosenmanufaktur mit Sitz in Schirgiswalde-Kirschau, hat den ersten sächsischen Ananaslikör auf den Markt gebracht. Eine Kooperation mit dem Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau ermög-licht diese ungewöhnliche Premiere. Seit 2012 wird dort wieder Ananas angebaut, nach fürstlichem Vorbild. Der „Königin der Früchte“ widmet der Park sogar eine

    hochprozentige innovationen

    ananaslikör aus Lausitzer ananas. Klingt unglaublich. ist jetzt aber wahr!

    eigene Ausstellung, zu sehen von April bis Ende Oktober 2017. Ein Teil der Ernte wurde zu Likör verarbeitet. Die von Hand abgefüllte Spezialität wird nur in geringer Stückzahl produziert und ist über den On-line-Shop der Sächsischen Spirituosenma-nufaktur erhältlich. Eine weitere Neuheit lagert bereits in einem ehemals für Wein genutzten Fass: Ab 2019 kommt der erste Whiskey aus sächsischer Gerste in den Ver-kauf. Ebenfalls ein limitierte Sonderediti-on. (siehe auch Bericht S.66/Kirschau)

    Wirtschaftstermine30. März: Treffpunkt Wirtschaft Treffpunkt: HSZG, Weißwasser Die Hochschule Zittau/Görlitz, die Kam-mern und die Stadt Weißwasser etablie-ren eine neue Veranstaltungsreihe für Unternehmer aus dem Raum Weißwasser. Vortragsthemen der Auftaktveranstal-tung: „Herausforderungen 2017“ (Torsten Pötzsch) und „Attraktive Arbeitgeber – Extras für die Mitarbeiter“.

    03. April Cleantech Innovationskonferenz Industriepark Schwarze Pumpe Der Fokus der gemeinsamen Konferenz der Cleantech-Initiative Ostdeutschland, der BTU, der ZAB und der ASG, liegt auf erneuerbaren Energien. Welche Chance für die wirtschaftliche Entwicklung in der Lausitz bieten z.B. umweltfreundliche Energieversorgung, Speichertechnologien oder die Energieeffizienz in der Industrie?

    05. bis 06. April ZUSE-Expo Lausitzhalle Hoyerswerda Die IT-Messe, die vor zwei Jahren ihre Premiere feierte, lädt in diesem Jahr erneut Unternehmen und Fachbesucher ein. Zu den Ausstellern gehören neben vielen regionalen IT-Kompetenzen auch Branchengrößen wie Tesla.

    10. April Kick-off TRANSFER21 Lautech, Hoyerswerda Das Lausitzer Technologiezentrum feiert 25-jähirges Firmenjubiläum und nimmt dies zum Anlass, ein neues Angebot für KMU vorzustellen.Mit dem Projekt Transfer21 werden diesebei der Digitalisierung ihrer Produkteund Prozesse begleitet.

    19. Mai Auszeichnung Sachsens Unternehmer des Jahres Gläserne Manufaktur Dresden Steht wieder ein Lausitzer Unternehmen auf dem Treppchen? Im letzten Jahr über-zeugte die Löbauer Firma ULT AG dieJury und belegte den ersten Platz. In diesem Jahr wird neben dem Unternehmer des Jahres erstmals auch ein Sonderpreis für Gründer vergeben.

    04. Juni Bewerbungsschluss Zukunftspreis Brandenburg Der von den Kammern vergebene Preis würdigt besondere unternehmerische Leistungen. Und damit Beispiele, die Mut machen. In den vergangenen Jahren gehörten stets auch Lausitzer Unternehmer zu den Preisträgern.

  • 14 / Lausitzer Zahl

    stolpern sie über diese zahl?

    254Zehn mal zehn Zentimeter – größer

    sind sie nicht, die Stolpersteine des Künst-lers Gunter Demnig. Sie sind in den Boden eingelassen, meist auf Gehwegen vor Wohn-häusern oder Büros. Manch einer übersieht sie in der Eile und geht einfach über sie hin-weg. Manch einer aber wird darüber stol-pern, wird den Kopf senken und innehal-ten. Denn auf diesen kleinen Pflastersteinen mit Messingplatte stehen die Namen und Lebensdaten von Menschen, die während des Holocaust verfolgt und fast immer auch ermordet wurden.

    So wie Rut Neufeld. Sie lebte während des Dritten Reichs mit ihren Schwestern Rosa und Klara und ihren Eltern in Wit-tichenau bei Hoyerswerda. Dass in dem kleinen Ort überhaupt Juden gelebt hatten, war bis vor wenigen Jahren nicht präsent. Bis der heute 27-jährige Eric Schimann während einer Schulexkursion zum Holo-caust-Denkmal in Berlin über den Namen „Neufeld“stolpert, als er in eine Suchmaske den Namen seiner Heimatstadt Wittichenau eingibt. Dass eine jüdische Familie in Witti-chenau gelebt und von dort deportiert wor-den ist, hört er zum ersten Mal. Er möchte mehr über diese Familie erfahren, sucht sich Mitstreiter und befragt mögliche Zeit-zeugen. In mühsamer Puzzlearbeit recher-chieren sie die Geschichte der fünfköpfigen Familie, sogar ein Foto der kleinen Rut fin-det sich. Die Familie musste 1937 ihr Haus verlassen, kam einige Zeit bei Bekannten unter, 1938 wurde sie deportiert und spä-

    ter im polnischen Vernichtungslager Bełżec vergast.

    Das Projekt der Wittichenauer Jugend-lichen war so vorbildlich, dass es vom Frei-staat Sachsen finanziell gefördert wurde und einen Wettbewerb der Konrad-Adenauer-Stiftung gewann. Höhepunkt und Abschluss bildete im Juli 2012 die Verlegung von fünf Stolpersteinen in der Hosker Straße in Wit-tichenau. Sie erinnern an Hermann, Zipora, Rut, Klara und Rosa Neufeld.

    An ihr Schicksal und das vieler weite-rer von den Nationalsozialisten verfolgten Menschen erinnern Stolpersteine, in der Lausitz insgesamt 254.

    Im Mai kommen noch mal drei dazu. Sie werden in Görlitz an den Pfarrer Alfons Ma-ria Wachsmann und die Fotografen-Familie Ucko erinnern. Mittlerweile hat Gunter Demnig mehr als 54.000 Steine beschriftet und verlegt, die meisten davon in Deutsch-land. Er reist aber auch nach Weißrussland, Mazedonien, Spanien, Italien oder Luxem-burg. Immer mit dem Ziel, dass Menschen innehalten und über die zehn mal zehn Zentimeter kleinen Mahnmale stolpern.

    anzahl der stolpersteine in der LausitzHier können sie in der Lausitz über die besonderen zeitzeugen stolpern, die jeweilige anzahl je Ort befindet sich in Klammern: bautzen (34), bischofswerda (3), Cottbus (82), eisenhüttenstadt (2), Finsterwalde (9), Görlitz (18), Großräschen (22), Guben (23),Horka (1), Lieberose (7), Lübben (8),Lübbenau (2), Luckau (2), senftenberg (21), Wittichenau (5), zittau (15)

    5 von 254 – Hermann und zipora neufeld leb-ten mit ihren drei töchtern in Wittichenau, bis sie von den nationalsozialisten verschleppt und später ermordet wurden. seit 2012 erinnern fünf stolpersteine an ihr schicksal. Lausitzweit gibt es 254 stolpersteine.

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  • 16 / Lausitzer Schreibtische

    Regelmäßige Qualitätskontrollen sind wichtig, … weil Schokolade

    glücklich macht!

    Der Papierengel ist ein kleines Dankeschön der Kita Hornow-Wadelsdorf.

    Preis: „Unternehmerin des Landes Brandenburg 2005“

    Kleine Alltagsfluchten: Das Bild zeigt das Ehepaar mit ihren Hun-den beim Besuch von Goedeles

    Mutter an der Nordsee

    Dieser Koffer ist ein Geschenk zur Hochzeit von Freundin

    Hélène vor nunmehr 30 Jahren. Heute bewahrt die Belgierin darin besondere Schätze auf.

    Antike Schokoladenformen fin-det man bei Felicitas überall, hier haben die zwei Schokoladenfans eine wahre Sammelleidenschaft

    entwickelt.

    Der Hufeisentürklopfer war ein Geschenk eines befreundeten

    Pärchens aus Hornow mit Blick auf die Leidenschaft von Goedele

    und Peter für Fjordpferde. Als Quittungshalter hat er eine

    neue Funktion gefunden.

    Lausitzer schreibtischeam schreibtisch von goedele Matthyssen und Peter bienstman, inhaber der confiserie felicitas

    Seit 25 Jahren vereint Goedele Matthyssen und Peter Bienstman die Leidenschaft zur Schokoladenseite der Lausitz, beruflich wie privat. Während ihrer gemeinsamen Zeit in der Entwicklungshilfe in Nigeria hörten sie über Freunde vom schönen Landstrich im Süden Brandenburgs. Die Weite der Wiesen und Wälder begeisterte die naturverbundenen Belgier und sie fassten den Entschluss, hier Wurzeln zu schlagen. Beste belgische Pralinen und Scho-koladen wollten sie herstellen, ein Kindheitstraum von Goedele. Dafür geht die ausgebildete Krankenschwester in Antwerpen in die Lehre und bildet später selbst ihre Chocolatiers aus. Heute gehören über 70 Mitarbeiter zum Felicitas-Team. Ein Blick auf ihren Schreibtisch ge-währt Einblicke in ihr Leben und ihre Passion zu Genuss, Nostalgie und Menschlichkeit.

    WIRTSCHAFTSINITIATIVE LAUSITZ – DAS STARKE NETZWERK FÜR DIE REGIONMehr als 70 Mitglieder von Lübbenau bis Zittau engagieren sich bereits in der Wirtschafts-initiative Lausitz e.V. (WiL). Kleinstunternehmen, Mittelständler und große Unternehmen aller Branchen gehören ebenso dazu wie Institutionen, Kammern und Kommunen.

    Unser Hauptanliegen ist es, den Wirtschaftsstandort Lausitz nachhaltig zu stärken. Die WiL steht für:· Interessenvertretung der Lausitz auf Kreis-, Länder- und Bundesebene· Gewinnung von Fachkräften und Absolventen· konkrete Lösungen für betriebliche Herausforderungen· Förderung der Lausitzer Gründerkultur (LEX)· Förderung der Vernetzung von Unternehmen und Hochschulen (LWTP)

    WiL-Mitglieder profitieren von einem breiten länderübergreifenden Netzwerk undnutzen die vielfältigen Möglichkeiten zum Ideen- und Erfahrungsaustausch.

    Ausgezeichnet als Innovatives Netzwerk durch das Bundes-

    ministerium für Arbeit und Soziales

    Werden Sie Teil unseres Netzwerkes! Weitere Informationen: www.wil-ev.de

    WiL – Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V.Büro BrandenburgAltmarkt 1703046 CottbusTel.: 0355 - 28 91 30 90E-Mail: [email protected]

    Büro SachsenIndustriegelände Straße E Nr. 802977 HoyerswerdaTel.: 03571 - 459 84 28

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    Fotos: Ben Peters, codiarts.de

  • 19 18 / Kolumne

    Herzlichen Glückwunsch zum Erschei-nen des Lausitz Magazins. Tolle Idee. Ein Magazin kommt auf den Markt, das die ge-samte Lausitz in den Blick nimmt. Da kann ich nur sagen, mutig und ein herzliches Glückauf. Ein solches Magazin stärkt das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Lau-sitz und die Marke Lausitz.

    Während meiner 13 Jahre in der Lau-sitz ist mir die Region ans Herz gewachsen, war auch neue Heimat geworden. Seit drei Jahren sind meine Frau und ich wieder in unserer langjährigen Heimat Berlin. Aber die Lausitz ist nicht vergessen, sondern meine Gedanken aus der nicht ganz so fer-nen Bundeshauptstadt kreisen um die Zu-kunftsentwicklung der Lausitz. Wie nutzt die Lausitz ihre beträchtlichen Potenziale und Stärken? Gibt es einen Aufbruch in eine gemeinsame, selbstbewusste Zukunft? Wir sind doch wer!

    Ich freue mich, dass die Lausitz eine neue Dynamik erfährt. Es tut sich etwas in der Lausitz. Die sächsische und die bran-denburgische Lausitz rücken näher zusam-men. Die energie- und klimapolitischen Rahmenbedingungen, die die Bundesre-gierung mit dem Klimaschutzplan 2050 gesetzt hat, waren ein klares Signal und ha-ben den Druck auf gemeinsames Handeln erhöht. Das ist auch gut so, wie mancher in Berlin sagen würde.

    Die Lausitzerinnen und Lausitzer ha-ben seit der Friedlichen Revolution einen dramatischen Strukturwandel erlebt. Sie brauchen keine Belehrungen von Kritikern der Braunkohle, nun endlich den Struktur-wandel anzupacken. Es ist gut, dass für die Braunkohlesparte von Vattenfall ein neuer Investor gefunden wurde, der hoffentlich langfristig ein verlässlicher Partner bleibt.

    Die Klimaschutzziele der Bundesre-gierung machen aber trotzdem deutlich, dass die Stromerzeugung aus Braunkohle nun schrittweise eingeschränkt wird. Seri-ös kann keiner beschließen, wenn es auch einige gerne wollen, wie lange konventio-nelle Kraftwerke noch für die Versorgungs-sicherheit gebraucht werden. Allerdings ist klar, dass in den nächsten Jahrzehnten kontinuierlich bestehende Arbeits- und Ausbildungsplätze verloren gehen werden.

    Die Lausitz braucht heute mehr denn je eine nachhaltige Strukturentwicklung, die dazu beiträgt, dass möglichst viele weg-fallende Arbeits- und Ausbildungsplätze ersetzt werden, d.h. ganz neue dazu kom-men. In der Lausitz darf vor allem nicht das Gefühl entstehen, die Region werde allein gelassen und vernachlässigt. Vereinfacher und Populisten hätten leichtes Spiel.

    Meine LiebensWerte Lausitzbetrachtungen eines Lausitz-fans aus berlin.

    Die klare Erkenntnis, wie wichtig ein Zukunftspakt für die Lausitz ist, fehlt mir im Berliner Politikbetrieb, sowohl auf Bundes- als auch auf Landesebene. Auf Bundesebene werden zumindest vom Wirtschaftsminis-terium gemeinsam mit den Ländern mit Braunkohleregionen erste Weichen für ein Programm Strukturwandel und Regional-entwicklung gestellt. Kann ich nur hoffen, dass auch bei einer neuen Bundesregierung Beschlüsse Bestand haben und Planungssi-cherheit gilt. Wissen tut das niemand.

    In der Koalitionsvereinbarung des neuen Berliner Senats ist festgelegt, dass Berlin Vorreiter für Klimaschutz und Ener-giewende sein und bis spätestens 2030 aus der Kohle aussteigen will. Das ist Berliner Landespolitik. Aber es kommt auch wieder der Satz, dass sich die Koalition im Rah-men der gemeinsamen Landesplanung Ber-lin-Brandenburg gegen den Aufschluss und die Erweiterung von Braunkohlentagebaue wendet. Aber gemach, das hatten wir schon einmal. Es wird wieder wie das Hornberger Schießen ausgehen, da Brandenburg und Sachsen eine klare Haltung zur Braunkoh-le haben.

    Ich habe manchmal das Gefühl, von Berlin in die Lausitz ist es viel weiter als von der Lausitz nach Berlin. Die Kenntnisse in der Stadt über die Lausitz halten sich, vor-nehm formuliert, in Grenzen. Für viele ist Lausitz eben Braunkohle und „qualmende“ Kühltürme, leider manchmal durch Medi-en fälschlicherweise verstärkt, für andere Wölfe, aktuell Neo-Nazis und Reichsbür-ger, wenn es kulturell gut geht, dann Fürst Pückler in Branitz und Görlitz. Die meisten kennen die Lausitz nicht und wenn sie sie kennenlernen, sind sie häufig begeistert von der Gastfreundschaft, dem guten Essen, den Schönheiten des Landes und den High-lights in Kultur, Wissenschaft und Touris-mus. Eine schnelle zweigleisige Anbindung von Lausitz und Hauptstadtregion wäre für beide Seiten gut.

    Die Lausitz hat allen Grund, stolz und selbstbewusst zu sein, sich den großen Herausforderungen und großen Chancen zu stellen. Die Lausitz ist auch eine starke Wirtschafts- und Industrieregion. Die Re-gion hat ein gutes industrielles Profil. Ich bin allerdings der festen Überzeugung, dass eine umfassende länderübergreifende Zusammenarbeit Grundvoraussetzung für wesentliche Zukunftserfolge ist.

    Deshalb ist die Bündelung und Konzen-tration der Kräfte in der Lausitz die Heraus-forderung unserer Zeit, nicht Kleinstaaterei und eine Vielzahl von Gesellschaften, die miteinander und auch um Fördergelder und Projekte konkurrieren. Das große Ganze muss parteiübergreifend ins Blickfeld ge-nommen werden. Die beiden Länder, die Landkreise, die Kommunen, die Wirtschaft und die Zivilgesellschaft sollten an einem Strang ziehen. Eine Wirtschaftsregion Lau-sitz GmbH weist in die richtige Richtung. Dabei wünsche ich mir, dass die beiden Länder auf Dauer strategisch und operativ Verantwortung übernehmen. Hier sind Mi-nister und Staatssekretäre gefordert.

    Hermann Borghorst

    Dr. Hermann Borghorst ist ein exzellenter Kenner der Lausitz. Er kam im Jahr 2001 als Mitglied des Vorstands und Arbeitsdirektor zum damaligen Lausitzer Energiekonzern Vattenfall. Zuvor war er für die SPD zehn Jahre Mitglied des Berliner Abgeordneten-

    hauses. Als Gründungsvorsitzender des Vorstandes der Wirtschaftsinitiative Lausitz e.V. setzte er sich in seinen Lausitzer Jahren stark für eine gemeinsame Wirtschaftsregion in der Lausitz ein. Ebenso engagierte er sich als Vorsitzender des Fördervereins der BTU Cottbus. Heute lebt er in Berlin, unterhält

    aber nach wie vor exzellente Kontakte in die Lausitz, seine zweite Heimat.

    ich habe manchmal das Gefühl, von berlin in die Lausitz ist es viel weiter als von der Lausitz nach berlin.

    Wer in den Salon HaarSchneider von Heiko Schneider kommt, wird sofort von einer Mitarbeiterin persönlich begrüßt, bekommt einen Kaffee und kann in einer modernen Sitzecke Platz nehmen. Die Mit-arbeiter und das Design der Salons schaf-fen sofort eine Wohlfühlatmosphäre. Der neueste Clou im Herrensalon: Sobald der Kunde im Sessel Platz nimmt, fährt vor ihm ein Spiegel mit aktuellen Videos und Infor-mationen aus dem Holztisch, im Sessel ein-gebaute Sensoren machen die technische Spielerei möglich. Nicht lebensnotwendig, aber durchaus angenehm.

    Heiko Schneider will, dass jeder Kun-de sich in seinem Salon willkommen fühlt. Schneider wäre kein guter Unternehmer, wenn er nicht auch auf die Bedürfnisse sei-ner Mitarbeiter achtet. Jeder Mitarbeiter wird nach seinen Stärken gefördert. Schnei-der investiert überdurchschnittlich in Wei-terbildungen. Er motiviert seine Mitarbeiter nicht über Druck, sondern indem er sie für ihre Arbeit begeistert. Und das scheint ihm zu gelingen.

    Als er 2004 seinen Friseursalon in der Hoyerswerdaer Altstadt eröffnet, hält man ihn für ein wenig lebensmüde. Es gab im Umkreis von 300 Metern bereits 6 weitere Salons. Das hat ihn nicht abgehalten, son-dern eher motiviert. Mit zwei Mitarbeitern ging er an den Start, daraus sind mittlerwei-

    KüMMeRn sie sich MaL eine Woche so uM ihRe MitaRbeiteRWie sonst uM ihRe Kunden

    Der Lausitzer Heiko Schneider ist deutschlandweit einer der gefragtesten Redner zum Thema Mitarbeiterführung. Seine Stärke: In Hoyerswerda führt er sein eigenes Friseur-unternehmen mit mehr als 30 Mitarbeitern. Er weiß also, wovon er spricht. Seine Er-

    fahrungen lassen sich auf alle Branchen übertragen, von der Bank bis zum Industriebe-trieb. Sein Rat an Unternehmen: Sie müssen sich um die besten Mitarbeiter bewerben.

    „es wird uns künftig nicht an Kunden fehlen, sondern an Mitarbeitern, um die Kundenaufträge zu bearbeiten.“

    le 33 geworden. Sie kümmern sich um Kun-den nicht nur aus Hoyerswerda, sondern auch aus Bautzen, Weißwasser, Cottbus. Wie ist ihm diese Erfolgsgeschichte gelungen?

    Er steht zwar selbst noch mit Kamm und Schere am Stuhl, aber kümmert sich eben auch um das Unternehmen und die Mitarbeiter. Seine Themen als Unterneh-mer und als Coach: Social Media-Marke-ting, Mitarbeiterführung, Markenaufbau. Schneider erlebt immer wieder, dass sich Unternehmen dem online-Marketing ver-schließen, gerade Einzelhändler und klei-nere Industriebetriebe. „Der Weg zu einem erfolgreichen Unternehmen heißt nicht, entweder online oder offline – sondern so-wohl als auch. Man muss beide Kanäle be-spielen. Allein eine gut gestalte Website ist Gold wert. Mit ihr kann ich nicht nur Kun-den und Dienstleister ansprechen, sondern auch potentielle Mitarbeiter. Jeder Bewer-ber informiert sich vorab auf der Website über das Unternehmen, also muss ich das auch nutzen, um mich als Arbeitgeber dar-zustellen.“

    Sind aus den Bewerbern Mitarbeiter geworden, müssen diese weiter entwickelt werden. Schneiders Tipp für Unternehmer: Ziehen Sie sich Führungskräfte heran. Das funktioniert nicht nebenbei. So wie die Mit-arbeiter in ihrer Ausbildung und Weiterbil-dung Fachkenntnisse erlernt haben, müssen

    sie lernen, wie man Menschen führt. „Viele Unternehmer, die zu mir kommen, sind mit Ihrem Tagesgeschäft sehr stark ausgelastet. Ich baue Ihnen ein Führungsteam auf, das sie entlastet.“

    Seine Wege, seine Techniken, um Mit-arbeiter und Kunden zu gewinnen, vermit-telt er in Vorträgen, für die er deutschland-weit unterwegs ist. Selbst Branchengrößen wie das SchmidtColleg oder die brand-eins-Zukunftskonferenz fragen ihn mittlerweile an. Dabei ist die Zahl der Coaches und Trai-ner groß, nahezu unübersichtlich. Sucht man nach einem guten Speaker, der selbst ein Unternehmen führt, wird die Auswahl schon überschaubarer. Genau das wissen jene zu schätzen, die ihn engagieren. Er vermittelt nicht nur schnöde Theorie, er lebt das, was er erzählt, täglich mit seinem eigenen Team.

    Die vielen Auszeichnungen der vergan-genen Jahre geben seinem Weg recht. Sein Unternehmen ist zu einer überregional bekannten Marke geworden. Das sichert ihm Kunden und Mitarbeiter: „In unserer Branche haben sich die Lehrlingszahlen in den vergangenen vier Jahren halbiert. Ich bin mit meinem Friseursalon darauf vor-bereitet. Wir haben zwar auch deutlich we-niger Bewerbungen, aber wir finden noch genügend Leute, die ihren Traum wirklich leben möchten“.

    7. Lausitzer ideenforumthema: industrialisierung 4.029. august 2017, apikal Laubsch details und anmeldung: www.lausitzer-ideenforum.de

  • 20 / Interview 21

    Welche drei Worte kommen Ihnen zuallererst in den Sinn, wenn Sie an die Lausitz denken? Heimat, Braunkohle und fleißige Menschen.

    Sie sind wie Ihr Pendant auf Säch-sischer Seite Lausitzer, wie sehr beein-flusst da das Herz des Landesvaters bei Entscheidungen den Kopf und den Geld-beutel? Wir sind beide in der schönen Lau-sitz groß geworden. Und es gilt wohl für jeden Menschen: Heimat bildet Herz und Verstand. Diese Region, die über Jahrhun-derte durch die Energiewirtschaft geprägt wurde und die gerade mit der Wende einen schmerzlichen Strukturbruch verkraften musste, liegt uns sicherlich gleichermaßen am Herzen. Aber als Ministerpräsidenten tragen wir genauso für die anderen Regio-nen unserer Länder Verantwortung.

    Die Lausitz steckt derzeit in ei-nem gewissen Dilemma: die Wirtschaft brummt mehr als anderswo, dennoch fordern viele Akteure jetzt massive Un-terstützung von Land und Bund für den schnellen Wandel ein. Wird hier nur auf hohem Niveau gejammert? Erst einmal wird hier aus meiner Sicht nicht gejam-mert. Es zeugt vielmehr von Verantwor-tungsbewusstsein der Akteure vor Ort, für eine wirtschaftliche Zukunft der Lausitz zu kämpfen. Einen nochmaligen Struktur-bruch wie nach 1990 darf es nicht geben. Auch wenn die Lausitz zu den wirtschafts-

    interview mit dr. dietmar Woidke, Ministerpräsident des Landes brandenburg

    stärksten Regionen in Brandenburg gehört – alle wissen, dass diese heute maßgeblich durch die Energiewirtschaft in der Region geprägt ist. Fällt die Braunkohleverstro-mung weg, bedeutet das für die gesamte Wirtschaftsregion, dass sie sich auch recht-zeitig umorientieren muss.

    Die Lausitz steht im Grunde nur auf-grund bundespolitischer Entscheidun-gen vor dem immensen Wandel. Den-noch hört man oft, die Lausitz muss sich selbst auf den Weg machen – finden Sie das fair? Der Wandel ist notwendig. Das ist unstrittig. Entscheidend ist, über welche Zeiträume wir reden und wie der Prozess begleitet wird. Sicher ist, dass die Lausitz nicht allein gelassen wird.

    Dabei halte ich nichts davon, wenn aus Berlin oder Potsdam entschieden wird, was der Lausitz gut tut. Es ist wichtig, dass die Akteure vor Ort vorschlagen, in welche Richtung die Weichen gestellt werden sol-len. Sie können am besten Projekte, die der Region eine Zukunft geben, vorschlagen und umsetzen. Aber auch bei diesem Pro-zess benötigen sie die Unterstützung der Bundesregierung, denn gerade sie hat die Entscheidung für den langfristigen Aus-stieg aus der Braunkohle getroffen. Des-halb sehe ich vor allem auch den Bund in der Verantwortung.

    In welcher Verantwortung sehen Sie das Land? Das Land Brandenburg hat

    ein originäres Interesse daran, Verluste an Wertschöpfung, Unternehmen und Fach-kräften in der Lausitz zu verhindern und die Region als wichtigen Industriestandort im Land Brandenburg zu erhalten. Eine proaktive Begleitung des Strukturwandels durch die Landesregierung ist für die Ver-meidung von negativen, wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen auf die gesam-te brandenburgische Volkwirtschaft sowie zur Eindämmung von Steuerausfällen für das Land deshalb unabdingbar. Deshalb muss eine langfristige Strategie zur Bewäl-tigung des unabwendbaren Strukturwan-dels erarbeitet werden. Dafür sind auch ge-eignete institutionelle Strukturen zu deren Umsetzung notwendig.

    Bereits im kommenden Jahr er-folgen in der Lausitz durch die Kapazi-tätsreserve die ersten Einschläge, wie realisiert man diesen unmittelbaren und schon heute spürbaren Eindruck in Potsdam? Zuerst einmal muss daran erinnert werden, dass es in Brandenburg gemeinsam mit den anderen Braunkohle-ländern und den Gewerkschaften gelungen ist, die vom Bund beabsichtigte Klimastraf-abgabe für die Braunkohle zu verhindern. Denn diese hätte wirklich einen abrupten Strukturbruch für die Lausitz, ähnlich wie wir ihn Anfang der 1990er Jahre erlebt ha-ben, bedeutet. Auch die nun beschlossene Überführung von Braunkohlekapazitäten in die sogenannte Sicherheitsbereitschaft

    und deren spätere Stilllegung war nicht das Wunschziel der Brandenburger Landes-regierung. Nach Auffassung der Bundes-regierung hätte Deutschland, ohne diese Maßnahme, seine Klimaschutzziele aber nicht erreichen können.

    Zur politischen Verantwortung gehört es, mit dem Rückgang von Wertschöpfung und Beschäftigung in der Braunkohlein-dustrie den Menschen neue wirtschaftliche Perspektiven zu eröffnen. Dazu haben wir bereits zahlreiche Maßnahmen auf den Weg gebracht. Zwischen den Braunkohle-ländern und dem Bund ist vereinbart, dass wir den Strukturwandel in den Braunkoh-lerevieren in Ost und West gemeinsam in einem breiten gesellschaftlichen Bündnis zu einem Modernisierungsprogramm für die Regionen gestalten wollen.

    Die Debatte über die Lausitz führt bei den Menschen zwangsläufig zu Un-sicherheiten, die immer ein Nährboden für Populismus sind – welche konkreten und schnellen Maßnahmen erwarten Sie mit Blick auf die anstehenden Bundes-tagswahlen von der Bundesregierung, was kann das Land Brandenburg schon bis zum Herbst 2017 leisten? Es geht mir darum – und zwar unabhängig von Wahlen – Ergebnisse zu präsentieren, die langfris-tig tragen. Entscheidend ist es, dauerhafte Effekte zu erzielen, die der Lausitz eine wirkliche Zukunft bieten. An Konzept-vorschlägen und Ideen mangelt es auch dabei nicht. Es liegen bereits interessante Vorschläge, vor allem zu erforderlichen Infrastrukturprojekten, auf dem Tisch, die es nun sorgfältig auszuwerten, abzuwägen und auch untereinander zu vernetzen gilt. Zudem wird 2018 die „Kommission für Wachstum, Strukturwandel und Regional-entwicklung“ im Bundeswirtschaftsminis-terium ihre Arbeit aufnehmen, von der ich mir einen zusätzlichen wesentlichen Input verspreche.

    Aber nochmals: Der Strukturwandel ist ein langer Prozess. Schnellschüsse, deren scheinbare Erfolge rasch verpuffen, helfen hier niemandem. Daran ändern auch Wah-len nichts. Wir Brandenburger nehmen die Herausforderungen ernst und arbeiten sie gemeinsam mit den Sachsen mit Ausdauer, Geduld und Kompetenz sehr sorgfältig und somit auch nachhaltig ab.

    In der Diskussion wird immer von der „Zeit nach der Kohle“ gesprochen, warum sind Ihres Erachtens Ansätze mit der Kohle, ob nun stofflich oder techno-logisch, in der Debatte kaum noch spür-bar? Die Nutzung der Braunkohle – egal zu welchem Zweck – setzt immer voraus, dass der Rohstoff erst einmal gewonnen werden muss. Die Förderung der Braunkohle im Tagebaubetrieb ist seit jeher mit erhebli-chen Auswirkungen für Mensch und Natur verbunden. Dazu kommt, dass ebenso wie

    bei der Kohleverbrennung auch bei den meisten anderen Verfahren zur Kohlenut-zung Kohlendioxid freigesetzt wird. Um das Langfristziel einer weitgehend CO

    2-freien Volkswirtschaft zu erreichen, müss-te also das CO2 gespeichert oder verwertet werden. Da sind wir erst in den Anfängen. In den Ländern mit Braunkohlevorkom-men wurde in der Vergangenheit und wird auch aktuell an verschiedenen Forschungs-projekten zur stofflichen Nutzung von Braunkohle gearbeitet. 

    Im letzten Jahr hat sich in Sachen „Marke Lausitz“ viel bewegt, auch struk-turell. Wer sind für Sie die zentralen Akteure für die Zukunft der Lausitz und was erwarten Sie von diesen? Über den Strukturwandel in der Lausitz wird derzeit viel diskutiert. Aber es wird nicht nur gere-det, es wird auch gehandelt. Die Gründung der Innovationsregion Lausitz GmbH war ein großer Schritt nach vorne. Aus vielen Einzelplayern ist eine Mannschaft gewor-den. Sie wird den Strukturwandel in seinen Auswirkungen erfassen und die Unterneh-men aktiv in der Erarbeitung ihrer Innova-tionsfähigkeit unterstützen.

    Weitere wichtige Player sind die Land-kreise der brandenburgischen und säch-sischen Lausitz, deren erklärtes Ziel die Gründung einer länderübergreifenden Gesellschaft zur Begleitung des Struktur-wandels ist.

    Bund und Länder haben sich im Rah-men der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesse-rung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) im September 2016 auf die Förde-rung der Landkreise in der Lausitz für die nächsten vier Jahre geeinigt. Damit kön-nen die Kreise und Cottbus bereits Anfang 2017 länderübergreifend erste Projekte zur regionalen Entwicklung der Lausitz starten. Es handelt sich erstmalig um einen länderübergreifenden Antrag – insoweit ist die Lausitz bundesweit eine Pilot-Region.

    Aktuell wird in der Lausitz der Ruf nach einem Leitbild als Basis für die kom-mende Entwicklung immer lauter, teilt Ihr Land diese Sicht? Mit der neu zu grün-denden länderübergreifenden Wirtschafts-fördergesellschaft wird natürlich auch die Erarbeitung eines Leitbildes für die Region noch einmal aufgegriffen. Ich halte das für eine sehr gute Entwicklung. Auch für die Lausitz gilt: „Gemeinsam sind wir stark.“

    Wer sollte das Leitbild mit wem entwickeln und wie stark sollte sich das Land hier einbringen? Das Leitbild muss sich aus der Region entwickeln. Klugerwei-se haben die Gesellschafter der in Grün-dung befindlichen Wirtschaftsfördergesell-schaft die Mitarbeit und Mitwirkung zum Beispiel der Lausitzrunde von Anfang an eingeplant. Unterstützt und gefördert wird dieser Prozess von beiden Ländern.

    Was macht Sie sicher, dass die Lau-sitz den Wandel unter neuen Vorzeichen weiterhin erfolgreich meistert? Die Lau-sitz des Jahres 2017 ist nicht mehr die Lau-sitz des Jahres 1990. Sie steht längst nicht mehr nur für die Braunkohle. Die Lausitz ist inzwischen zunehmend ein Standort der erneuerbaren Energien, zum Beispiel Vestas Lauchhammer und der Energiefor-schung, zum Beispiel BTU Cottbus-Senf-tenberg. Es haben sich zukunftsfähige, strukturprägende Branchen entwickelt, wie die Kunststoff-Chemie-Wirtschaft, zum Bespiel BASF Schwarzheide, die Metallin-dustrie, die Gesundheitswirtschaft oder die Logistikbranche.

    Dazu werden wir auch die in den ver-gangenen Jahren entwickelten wirtschafts-politischen Instrumente künftig noch bes-ser nutzen, um begonnene Maßnahmen fortzusetzen und neue zu entwickeln. Dazu gehören: • Stärkung der Cluster und der regiona-

    len Wachstumskerne als Zentren der Wirtschaftsent wick lung der Lausitz;

    • Konzentration der europäischen Fördermittel auf die Stärkung der an-gewandten Forschung, Entwick lung und Innovation, auf die Verbesserung der Wettbewerbsfähigkeit von KMU sowie auf Maßnahmen zur Verrin-gerung der CO

    2-Emissionen in allen Wirt schaftsbereichen;

    • Fortsetzung des Bund-Länder-Förder-programms GRW;

    • Profilschärfung und stärkere struktur- und industriepolitische Ausrichtung der BTU Cottbus-Senftenberg;

    • Verbesserung der länderübergrei-fenden Zusammenarbeit (Sachsen, Polen) sowie

    • Tourismusförderung (Lausitzer Seen-land, Industriekultur)

    Wenn Ihnen Ihr Kollege Stanislaw Tillich drei Wünsche erfüllen würde, was würden Sie an der länderübergreifenden Zusammenarbeit für die Lausitz verbes-sern wollen? Strukturwandel gelingt nur Hand in Hand mit Sachsen. Sowohl mein Kollege Stanislaw Tillich als auch ich emp-finden eine gemeinsame Verantwortung für die Lausitz. Im Frühjahr werden des-halb auch beide Kabinette zusammen in der Lausitz tagen. Dazu führen wir Gesprä-che sowohl auf politischer Ebene als auch auf Arbeitsebene.

    Letzte Frage: Gäbe der Bund Ihnen ein Großprojekt für die Lausitz, welches näh-men Sie und wo würden Sie es installie-ren? Es gibt ein gemeinsames Großprojekt von Bund und den Ländern Brandenburg und Sachsen: Die erfolgreiche Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz.

    „die Lausitz ist bundesWeit eine PiLOt-reGiOn“

  • 23

    Welche drei Worte kommen Ihnen zuallererst in den Sinn, wenn Sie an die Lausitz denken? Heimat, Tradition und Zukunft.

    Sie sind wie Ihr Pendant auf Bran-denburger Seite Lausitzer, wie sehr be-einflusst da das Herz des Landesvaters bei Entscheidungen den Kopf und den Geldbeutel? Als Ministerpräsident habe ich alle Regionen des Freistaates bei mei-nen Entscheidungen im Blick. Die Lausitz hatte und hat es schwer, deshalb gilt ihr die Zuwendung der Landespolitik im Besonde-ren. Ich wünsche mir eine gute Zukunft, in der Menschen hin- und nicht wegziehen. Das treibt mich um und an.

    Die Lausitz steckt derzeit in ei-nem gewissen Dilemma: die Wirtschaft brummt mehr als anderswo, dennoch fordern viele Akteure jetzt massive Un-terstützung von Land und Bund für den schnellen Wandel ein. Wird hier nur auf hohem Niveau gejammert? Bisher flos-

    interview mit stanislaw tillich, Ministerpräsident des freistaats sachsen

    sen von Vattenfall jedes Jahr im Schnitt rund 0,7 Milliarden Euro in Aufträge an Firmen der Region. Ein anderer Aspekt ist der demografische Wandel, der sich in der Lausitz in besonderer Weise zeigt. Es ist schon immer so gewesen, da denke ich auch ans Ruhrgebiet, dass eine Region mit besonderen Herausforderungen Hilfe von anderen, prosperierenden Regionen be-nötigt. Andere, von der Energiewirtschaft unabhängige Industrie, ist in der Lausitz kaum vorhanden.

    Die Lausitz steht im Grunde nur aufgrund bundespolitischer Entschei-dungen vor dem immensen Wandel. Dennoch hört man oft, die Lausitz muss sich selbst auf den Weg machen – finden Sie das fair? Die Lausitz hat einen perma-nenten Wandlungsprozess hinter sich. Der härtestes Einschnitt kam mit dem Nieder-gang der DDR. Mehr als 100.000 Men-schen verloren in der Energie-, Glas- und Textilindustrie ihre Arbeit. Nun führen frü-here bundespolitische Entscheidungen wo-

    möglich dazu, dass die noch verbliebenen Industriearbeitsplätze und viele in der Zu-lieferindustrie gefährdet werden oder ver-loren gehen. Das darf nicht passieren. Eine Strukturentwicklung zu neuen Industrien geht nur mit der Braunkohle. Das schafft Chancen und neue Perspektiven.

    In welcher Verantwortung sehen Sie das Land? Der Freistaat sorgt sich um die Entwicklung aller Landesteile, dazu zählt natürlich auch die Lausitz. Ein wichti-ges Ziel ist dabei, Anreize für gute Stand-ort- und Rahmenbedingungen zu setzen, um Arbeitsplätze zu sichern und neue zu schaffen. Dazu gehört die Schaffung der Infrastruktur, z.B. Straßen und Schienen-wege, Bildungseinrichtungen, schnelles Internet und eine intakte Natur.

    Bereits im kommenden Jahr er-folgen in der Lausitz durch die Kapazi-tätsreserve die ersten Einschläge, wie realisiert man diesen unmittelbaren und schon heute spürbaren Eindruck in Dresden? Sachsen hatte sich 2015 sehr en-gagiert an der Diskussion über den Klima-beitrag und für die Zukunft der Braunkoh-leverstromung beteiligt. Am Ende wurde mit der „Sicherheitsbereitschaft“ von acht älteren Braunkohlekraftwerksblöcken bun-desweit ein Kompromiss erzielt. Während Boxberg und Lippendorf wegen ihrer mo-derneren Anlagen nicht berührt sind, wird ab 2018 auch der Standort Jänschwalde betroffen sein.

    Damit verschwinden Arbeitsplätze und Kaufkraft in der Region, ohne dass zu-vor neue Arbeitsplätze entstanden wären. Auf dem Weg zu einer modernen Energie- und Industrieregion ist es notwendig, neue Industrie, neue wirtschaftliche Betätigung mit attraktiven Standorten zu schaffen.

    Die Debatte über die Lausitz führt bei den Menschen zwangsläufig zu Un-sicherheiten, die immer ein Nährboden für Populismus sind – welche konkreten und schnellen Maßnahmen erwarten Sie mit Blick auf die anstehenden Bundes-tagswahlen von der Bundesregierung, was kann das Land Sachsen schon bis zum Herbst 2017 leisten? Es wäre schon

    hilfreich, wenn uns bis zum Herbst 2017 keine weiteren Steine in den Weg gelegt werden, zum Beispiel mit der Forderung nach einem noch schnelleren Ausstieg aus der Braunkohle. Wir brauchen einen Masterplan für die Lausitz mit Sachsen, Brandenburg und dem Bund im Boot. Wir brauchen Planbarkeit und Zukunftspers-pektiven. Da wollen wir die ersten Pflöcke einschlagen – ein deutliches Bekenntnis des Bundes zur Lausitz.

    In der Diskussion wird immer von der „Zeit nach der Kohle“ gesprochen, warum sind Ihres Erachtens Ansätze mit der Kohle, ob nun stofflich oder techno-logisch, in der Debatte kaum noch spür-bar? Die Diskussion wird immer weit weg geführt. Dietmar Woidke und ich werden als Ewiggestrige gesehen, weil wir noch eine Zukunft der Kohle sehen. Seit langem verweisen wir auf die Möglichkeiten der stofflichen Nutzung. Wir können mit den Forschungsaktivitäten an der Bergakade-mie Freiberg und der BTU Cottbus-Senf-tenberg sogar auf langjährige Erfahrungen zurückblicken. Auf Bundesebene scheinen diese Aktivitäten nicht gewollt zu sein.

    Im letzten Jahr hat sich in Sachen „Marke Lausitz“ viel bewegt, auch struk-turell. Wer sind für Sie die zentralen Akteure für die Zukunft der Lausitz und

    was erwarten Sie von diesen? Dazu ge-hören zuallererst die Lausitzer, die dort tätigen Unternehmen und politisch Verant-wortlichen. Die sich was trauen und nicht verzagen. Nur gemeinsam in einer Lausitz sind wir stark.

    Aktuell wird in der Lausitz der Ruf nach einem Leitbild als Basis für die kommende Entwicklung immer lauter, teilt Ihr Land diese Sicht? Wer sollte das Leitbild mit wem entwickeln und wie stark sollte sich das Land hier einbrin-gen? Wir müssen uns die Frage stellen, wie soll unsere Zukunft aussehen, was brauchen wir dafür an Grundlagen, an In-frastruktur im umfassenden Sinne. Was ist da und was fehlt. Wie und womit schaffen wir es, attraktiv zu sein für wirtschaftliche Neuansiedlungen, für Wissenschaftler, für Touristen. Jedoch der Tourismus allein wird es nicht richten. Damit die Lausitz in ihrer Vielfalt, in ihren heutigen Stär-ken, Potenzialen und Nachholbedarfen beschrieben wird, braucht es einen Master-plan: vereinbart zwischen dem Bund, den beiden Ländern und den Menschen in der Region.

    Was macht Sie sicher, dass die Lau-sitz den Wandel unter neuen Vorzeichen weiterhin erfolgreich meistert? Kennen Sie die Geschichte von Krabat? Es waren

    die Lausitzer, die sich weder von falschen Versprechungen noch vom Bösen haben einschüchtern lassen. Ich glaube an die Menschen in der Lausitz, an ihren Willen, selbst ihre Zukunft zu bestimmen und sich nicht von Dritten bestimmen zu lassen.

    Wenn Ihnen Ihr Kollege Dietmar Woidke drei Wünsche erfüllen würde, was würden Sie an der länderübergrei-fenden Zusammenarbeit für die Lausitz verbessern wollen? Es ist wunderbar zu erleben, wie die Menschen in der Lausitz zusammenstehen. Das ist das Leitbild für unsere Arbeit in der Politik und in den Ver-waltungen. Dietmar Woidke und ich ste-hen nicht Rücken an Rücken, sondern wir kämpfen gemeinsam für eine gute Zukunft der Lausitz.

    Letzte Frage: Gäbe der Bund Ihnen ein Großprojekt für die Lausitz, welches nähmen Sie und wo würden Sie es ins-tallieren? Warum nur eines. Es gibt viel mehr zu tun. Eines will ich aber klarstellen – die Lausitz hat mehr Potenziale als nur die Kohle und den Wolf. Ich bin überzeugt, beide Länder sind wir bereit, diese Poten-ziale zu fördern und Chancen zu eröffnen. Denn die Menschen in der Lausitz sollen genauso wie die Potsdamer oder Dresdner ihre Heimat lieben, dort leben und arbei-ten können.

    „auF bundesebene sCHeinen diese aKtiVitäten niCHt

    GeWOLLt zu sein“

    2017 TAG DER OFFENEN TÜR

    9. JUNI COTTBUSFREITAG 13 – 18 UHR

    10. JUNI SENFTENBERGSAMSTAG 10 – 15 UHR

    www.b-tu.de/tag-der-offenen-tuer

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    22 / Interview

  • 25 24 / Titelstory

    Mission ReviertransferDie Lausitz steht vor einem großen Umbruch, zum zweiten Mal seit der Wende.

    Was ihr dafür auf den ersten Blick zu fehlen scheint: eine Vision und eine Struktur der am Wandel beteiligten Akteure. Wer die Lausitz wohin steuert und wo es noch Sand im

    Getriebe gibt, versucht dieser ausführliche Beitrag zu beschreiben. Ein Blick hinter die Kulissen zeigt schnell, dass mehr als nur ein vielversprechender

    Anfang gemacht ist. Nun läuft die Zeit, für oder gegen die Lausitz. Wir wagen den Blick auf eine Struktur, die das Handeln für die Lausitz sinnvoll bündeln und zum Erfolg führen könnte. Den Akteuren sei ein vielfaches Echo aus der Wirtschaft

    der Region auf diese Recherchen mit auf den Weg gegeben: Einigt und beeilt euch!

    Lange Jahre war die Lausitz ein Kon-strukt auf der TV-Wetterkarte. Innerlich in die niedere und die obere Lausitz zerrissen und durch eine Landesgrenze getrennt, endeten viele Bemühungen zu länder-übergreifender Einigkeit an einer schein-bar existierenden Kulturgrenze zwischen Brandenburg und Sachsen. Dabei gab es bereits um das Jahr 2000 herum eine Lau-sitz-Initiative beider Bundesländer. Aus dieser entstand die Beschäftigungsinitia-tive Lausitz, eine Entwicklung, die später in die Gründung der Wirtschaftsinitiative Lausitz mündete. Hintergrund war die da-malige Liberalisierung der Energiemärkte, die schließlich zum Verkauf der Lausitzer Energieindustrie an Vattenfall führte. Da-mit wird auch klar, was die Region schon immer verband: Es war vor allem die Kohle- und Energiewirtschaft. Mit der Gründung der Wirtschaftsinitiative Lausitz im Jahr 2009 versuchte eine erste Institution dann, nachhaltig die Grenzen zu überwinden. Es

    blieb lange bei guten Ideen und Konzep-ten, ein entsprechender Handlungswille auf breiter Ebene war im öffentlichen und wirtschaftlichen Bereich kaum spürbar. Trotz Strukturbruch nach der Wende, ver-bunden mit einem Wegfall von über 70.000 Arbeitsplätzen in der Energiewirtschaft, ging es der Lausitz vergleichsweise gut. Die Kohle blieb sichere Basis für Wohlstand in einer der wenigen verbliebenen Industrie-regionen des Ostens. Da weder Bund noch Land selbst trotz immenser Fördermittel in der Nachwendezeit eine nennenswer-te Alternativindustrie aufbauen konnten, dominiert die Kohleindustrie die Lausitz bis heute. Zwar gibt es inzwischen wieder ein breites Spektrum erfolgreicher Indus-trieunternehmen in der Lausitz, aber sie ist deutlich stärker von der Energieindus-trie abhängig als die weiteren Braunkohle-reviere unseres Landes.

    Mit einer veränderten bundespoliti-schen Ausrichtung und ehrgeizigen Klima-

    schutzzielen steht die Braunkohle schon seit einigen Jahren unter Druck. Jahreszah-len zum Kohleausstieg wurden in der Poli-tik immer wieder auf einer Skala von 2020 bis unbestimmt hin- und hergeschoben, ein politisch gesetztes Ausstiegsdatum gibt es indes nicht. Lange herrschte in der Lausitz eine Mentalität nach dem Motto „Irgendwie geht es schon weiter“ vor. Die Einschläge folgten in den vergangenen Jahren aller-dings dichter, schließlich wurden mit dem zum 31. Juli 2016 in Kraft getretenen Ge-setz zur Weiterentwicklung des Strommark-tes (Strommarktgesetz) erste harte Fakten geschaffen. In deren Folge werden bereits heute Arbeitsplätze abgebaut. Zum jeweils 1. Oktober der Jahre 2018 und 2019 wird je ein Block des Kraftwerks Jänschwalde still-gelegt und somit 1.000 MW der Stromleis-tung aus Lausitzer Braunkohle vom Markt genommen. Die Zahl dadurch gefährdeter Arbeitsplätze – direkt beim Kraftwerksbe-treiber und indirekt bei den Zulieferern

    Die aktuelle Situation ist wie das ver-gangene Jahrhundert der Bergbauregion Lausitz eng verbunden mit dem Schicksal der Kohle. Neu ist aber die Qualität des politischen Eingriffs. OSL-Landrat Siegurd Heinze hat es im vergangenen Jahr für die kommunale Ebene der Lausitz formuliert: Keiner der Verantwortungsträger aus dem kommunalen Bereich der Lausitz habe sich für den Braunkohleausstieg entschieden, es gebe auch keine wirtschaftliche Begrün-dung, es sei vielmehr eine rein bundespoli-tische Entscheidung. Und es sei schon gar keine Entscheidung der Lausitzer. Insofern sei der Bund auch in der Pflicht, politisch motivierte Einschränkungen zu kompen-sieren.

    Das oft erweckte Bild vom nun not-wendigen Strukturwandel ist dabei für die Lausitz längst ein alter Hut. Der Strukturbruch, der dem politischen Sys-temumbruch nach 1990 folgte, ließ ganze Industrien verschwinden. Während 1990 noch 80.000 Kumpel im Bergbau tätig wa-ren, sind es heute nur noch 8.000. Bis zu 200.000 Menschen haben in den vergan-genen zweieinhalb Jahrzehnten die Regi-on verlassen. Aus 200 Millionen pro Jahr geförderten Tonnen Braunkohle wurden rund 60 Millionen.

    Der Wandel seit der Wende hat dennoch viele positive Gesichter: Prägten zuvor das Einheitsgrau des Ostens und nicht selten Emissionen aus Tagebau und Kraftwerken das Bild Lausitzer Städte, so sind es heute aufwändig restaurierte Innenstädte, schöne Landschaften und ein reiches Kultur- und Freizeitangebot. Die Lausitz verfügt trotz des immensen Wandels über Wohlstand und eine gesunde Wirtschaft. Allerdings hing auch dieser Erfolg vor allem an der Kohle. Sie war die Basis für Industrie, Einkommen der Menschen und Kommunen, in der Folge auch für die kulturelle, soziale und sportli-che Infrastruktur.

    Ein Jahrhundert Bergbau hat den Lau-sitzern aber auch viel abverlangt. Viele Orte mussten dem Tagebau weichen, in vielen

    Biografien hat die Kohle einschneidende Spuren hinterlassen. Sie hat die Diskussi-on um die Zukunft der Lausitz in fast al-len Ansätzen der Vergangenheit auf einen Disput zwischen Braunkohlegegnern und Braunkohlebefürwortern reduziert. Eine ernsthafte ergebnisoffene Betrachtung zur Lausitzer Strukturentwicklung scheiterte bislang an den verfestigten Lagern.

    Es ist eine ambivalente Beziehung, tief in der Lausitz verankert. Sie treibt manch-mal auch fast schon skurril anmutende Blüten: Nirgends in Deutschland entspan-nen Einheimische im Sommer an einem See mit Blick aufs Kraftwerk am anderen Ufer. Nirgends sonst verbringen Familien einen Sonntag in einem Freizeitpark, von dessen Aussichtsturm man direkt ins nicht mal einen Kilometer entfernte Kraftwerk und den Tagebau ringsum blicken kann.

    Überregionale Medien berichten über die Lausitz, wenn überhaupt, meist nur ne-gativ und ganz nach dem Motto: only bad news are good news. Nicht selten entsteht das Bild einer sterbenden, abgehängten Region voller rauchender Kohleschlote, ausgekohlter Gruben und verlassener Step-pen, in denen sich der Wolf breitmacht. Eine Dauerberieselung, die auch im Innern einem möglichen Stolz auf das Erreichte und auf die Heimat schadet.

    Das Manko der Region: der Lausitz fehlte immer ein Wir-Gefühl. Es gibt zwar die Marketinggesellschaft Oberlausitz, den Tag der Oberlausitz im Süden. Im Norden ist es die Niederlausitz, die Tourismusver-band, Sparkasse und Klinikum im Namen tragen. Als stolze Lausitzer fühlten sich die Menschen aber bislang kaum, es fehlte an einem Bewusstsein für das Verbindende in der Heimat.

    Ausgerechnet mit dem Weggang des Verbindenden, mit dem Weggang der Koh-le, scheint nun die Marke Lausitz an Ge-wicht zu gewinnen. Die Menschen wissen, dass es mit der Kohle nicht immer einfach war – aber wirklich schwierig wird es erst ohne sie werden. Eine vermeintliche Be-drohung von außen eint oft nach innen. Eine menschliche Eigenschaft, die dem neuen Lausitzgedanken offensichtlich sehr zuträglich ist.

    die Lausitz und die Kohle – eine ambivalente beziehung

    – wird je nach Quelle auf bis zu 2.000 ge-schätzt. Unternehmen im Umfeld des Berg-bautreibenden LEAG klagen schon jetzt über Umsatzeinbrüche von bis zu 40% in ihrem Braunkohlegeschäft, das bei einigen von ihnen den Großteil der wirtschaftlichen Tätigkeit ausmacht.

    Gleichzeitig gerieten die Kommunen der Lausitz durch enorme Steuerrückzah-lungen und Steuerausfälle unter Druck, die ebenso eine Folge bundespolitischer Ent-scheidungen im Bereich der Energiewirt-schaft sind. Bereits spürbare und künftig sicher zunehmende Umsatzrückgänge re-gionaler Unternehmen in der Braunkohle-industrie werden diesen Trend sicher wei-ter verschärfen. Wenn Bundespolitik der Lausitz Zukunft nimmt, muss sie auf an-deren Wegen auch Zukunft geben – so die klaren Erwartungen in der Region. Genau dazu sind aber auch klare Strukturen not-wendig, die nun anstehende Kompensati-onen seitens Bund und Land kanalisieren und umsetzen können.

    Es brauchte offensichtlich diesen „Druck auf dem Kessel“, um die Lausitz zusammenzuführen und ein grenzenüber-greifendes Handeln zu intensivieren. Wenn es eng wird, rückt man eher zusammen. Es ist dennoch erstaunlich, wie schnell sich verschiedene Akteure auf den Weg gemacht haben. Quasi mit Siebenmeilenstiefeln sind innerhalb von einem Jahr Strukturen über die Landesgrenzen hinweg entstanden, die selbst die öffentliche Berichterstattung überfordert haben. Begrifflichkeiten wie Zukunftswerkstatt Lausitz, Lausitzrunde und Wirtschaftsregion machten die Runde und wurden nicht selten verwechselt oder mit falschen Inhalten gefüllt. Ein klarer Überblick fällt bis heute schwer, selbst die-ser Beitrag ist trotz gründlicher Recherche kaum vor Missverständnissen gefeit. Das zeigt, wie wichtig mehr Klarheit und eine verständliche Struktur sowohl für die Au-ßenwirkung als auch für die Handlungsfä-higkeit der Region ist. Wir wagen dennoch ein „Sortieren“. Zuvor ist zum besseren Verständnis ein Blick auf die ambivalente Beziehung der Lausitzer zur Kohle ganz sicher hilfreich, um die aktuellen Prozesse besser bewerten zu können.

    Fotos: A. Franke, lausitzbilder.de

  • 27

    Doch wer gestaltet die neue Struktur der Lausitz? Zu „altbekannten“ sind neue Strukturen hinzugekommen. Kräfte wer-den gebündelt und auf verschiedenen Ebe-nen scheint es endlich zu entstehen, das Wir-Gefühl in der Lausitz. Vorab beschrei-ben wir die neuen Akteure, die für frischen Wind sorgen:

    Innovationsregion Lausitz GmbH (iRL)Um den anstehenden Strukturwandel

    in der Lausitz aktiv zu begleiten, haben Ak-teure aus den Bereichen der Wirtschaft und Wissenschaft im Januar 2016 die Innovati-onsregion Lausitz GmbH (iRL) gegründet. Als Gesellschafter stehen Handwerkskam-mer, IHK Cottbus, Wirtschaftsinitiative Lau-sitz und die Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg für die Wirtschaft sowie die BTU Cottbus-Senftenberg für den lausit-zinternen Wissenschafts- und Innovations-transfer. Darüber hinaus sitzen noch zwölf weitere „Parteien“ im Beirat, die vom LEAG Vorstandsvorsitzenden Dr. Helmar Rendez über den Vizepräsidenten des Bundesver-bandes Windenergie, Jan-Hinrich Glahr, bis hin zur Superintendentin des Kirchenkrei-ses Cottbus, Ulrike Menzel reichen. Sitz der

    Geschäftsstelle ist Cottbus. Geschäftsführer ist der Physiker Dr. Hans Rüdiger Lange, der von drei Mitarbeitern unterstützt wird. Die Gesellschaft wird vorwiegend aus Mit-teln der IHK Cottbus finanziert und wurde vorerst auf drei Jahre angelegt.

    Stand der Dinge: Ziel der Innovations-region ist es, die Lausitz als Industrie- und Energieregion zu erhalten. Dazu sollen gemeinsam mit Unternehmen und Wis-senschaftlern in kurzer Zeit Projektideen entwickelt und umgesetzt werden, die die-sen Unternehmen neue Geschäftsfelder er-schließen und ihre Export- und Innova-

    Projektsteuerung ∙ Wasserwirtschaft und Wasserbau ∙ Grundwasser und Hydrogeologie Landschaftsplanung ∙ Umweltplanung und Naturschutz ∙ Forschung

    www.gerstgraser.de

    exkurs: deutsche energiewende

    Noch immer hängen in der Lausitz 8.000 direkte Arbeitsplätze und je nach Zählweise zwischen 5.000 und 15.000 in-direkte Arbeitsplätze am Leuchtturm LEAG. Die