28
Europäischen Akademie für Allergie und Klinische Immunologie (EAACI) Lebensmittelallergie & Anaphylaxie Öffentliche Erklärung

Lebensmittelallergie & Anaphylaxie Öffentliche Erklärung EAACI Allergens Brochure ALEMAN.pdf · Dieses Dokument ist ein Schlüsselteil der Kampagne, da es eine öffentliche Erklärung

Embed Size (px)

Citation preview

Europäischen Akademie für Allergie und Klinische Immunologie (EAACI)

Lebensmittelallergie & Anaphylaxie Öffentliche

Erklärung

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 1 19/11/13 15:32

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 2 19/11/13 15:32

Inhalt

Zusammenfassung

Was sind Lebensmittelallergien und Anaphylaxie?

Lebensmittelallergien heute – Was ist das Ausmaß des Problems? Welche Wirkung hat das auf das Leben von Europäern?

Welche makroökonomischen und gesundheitsökonomischen Auswirkungen gibt es?

Was muss getan werden, um Lebensmittelallergien und die Gefahr von Anaphylaxie zu bekämpfen?

Unterstützende Ansichten

Anhang: EAACI Handlungsaufruf

05 I

07 I

11 I

13 I

17 I

19 I

23 I

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 3 19/11/13 15:32

ZusammenfassungDie EAACI verfolgt das Ziel, die Aufmerksamkeit für den starken Anstieg von Anaphylaxie, insbesondere bei Kindern, zu schärfen.

Mehr als 17 Millionen Menschen in Europa leiden unter Lebensmittelallergien und eines von vier Schulkindern in Europa lebt mit einer Allergiekrankheit. Darüber hinaus steigt außerdem die Anzahl an schweren und potenziell lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen (Anaphylaxie) aufgrund von Lebensmittelallergien bei Kindern.

Im Hinblick auf diese beunruhigenden Statistiken, hat die Europäischen Akademie für Allergie und Klinische Immunologie (EAACI) im Juni 2012 ihre Stop Anaphylaxis! –Lebensmittelallergie-Kampagne gestartet. Der Zweck der Kampagne ist es, die Aufmerksamkeit für den starken Anstieg von Anaphylaxie, insbesondere bei Kindern, zu schärfen. Sie verfolgt das Ziel, die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren, Symptome der Anaphylaxie und deren Auslöser zu erkennen, und zu erklären, wie im Notfall gehandelt werden muss. Das EAACI Patientenorganisationskomitee unterstützt die Lebensmittelallergie-Kampagne ebenfalls in mehr als 25 Ländern

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 4 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 05

in ganz Europa, Nordamerika, Südamerika, dem Mittleren Osten, Asien und Ozeanien. Dieses Dokument ist ein Schlüsselteil der Kampagne, da es eine öffentliche Erklärung beinhaltet, die EU-Entscheidungsträger, Fachkräfte des Gesundheitswesens und die Öffentlichkeit dazu aufruft, konkrete Handlungen umzusetzen, um das die Strategie gegen und die Behandlung von Lebensmittelallergien und Anaphylaxie zu verbessern.

Europaweite, evidenzbasierte Leitlinien für Fachkräfte des Gesundheitswesens und verbesserte Ausbildung von Fachkräften des Gesundheitswesens bei der Diagnosestellung von Lebensmittelallergien könnte die derzeitige Situation verbessern. Es sollte erwähnt werden, dass die meisten Lebensmittelallergien momentan nicht diagnostiziert werden oder Selbsthilfemethoden unterliegen, die nicht von medizinischen Fachkräften überwacht werden. Klare Richtlinien für die Etikettierung von Lebensmitteln für Allergiestoffe festzulegen, könnte das Risiko allergischer Reaktionen bei Menschen, die an Lebensmittelallergien leiden, mindern. Ein besserer Zugang zu Notfallbehandlung an öffentlichen Orten könnte Leben retten. Dies ist insbesondere richtig für die jüngsten der an Lebensmittelallergien leidenden Menschen, die in zunehmendem Maße lebensbedrohliche Reaktionen (Anaphylaxie) durchleben. Die EAACI verlangt die Verfügbarkeit von Autoinjektoren in Schulen: eine einfache Lösung, die Leben retten kann. Die EAACI wird Minimumstandards für die Behandlung von allergischen Kindern in Schulen veröffentlichen, um die Entscheidungsträger anzuleiten, diesen Wechsel in der Politik einzuführen.

Es ist viel mehr Forschung notwendig, um Strategien zur Vorbeugung und Management zu entwickeln, und so die Gesundheit und Lebensqualität der an Allergien leidenden Personen zu verbessern. EU-finanzierte Forschungsprogramme sollten daher weiterhin die Arbeit an Lebensmittelallergien unterstützen und effektivere Diagnosemöglichkeiten und Behandlungen auf den Markt bringen. Die EAACI fördert außerdem die Aufnahme von Anaphylaxie als Todesursache in die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) und die Erstellung von nationalen und europäischen Allergie- und Anaphylaxie-Registern, die jeweils eine Generation mit hochwertigeren Daten ermöglichen würden und helfen, einen schrittweisen Ansatz für bessere Behandlung dieser Erkrankungen zu entwickeln.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 5 19/11/13 15:32

Was sind Lebensmittelallergien und Anaphylaxie?

Lebensmittelallergien sind eine Abwehrreaktion des Körpers auf eigentlich harmlose Nahrungsmittel, bei denen das Immunsystem beteiligt ist. Normalerweise schützt uns unser Immunsystem gegen mögliche schädliche Substanzen, so wie Bakterien, Viren und Gifte. Das Immunsystem allergischer Personen identifiziert bestimmte Nahrungsmittelinhaltsstoffe fälschlicherweise als schädlich. Dabei kann die Schwere der allergischen Reaktion zwischen den Personen variieren. Während die eine Person sich sofort nach dem Essen von Lebensmittelallergenen zu einer Notfallambulanz begeben muss, da sie lebensbedrohliche Symptome zeigt, fühlt eine andere vielleicht nur einen Juckreiz im Mundraum. Die Reaktion kann innerhalb weniger Minuten oder nach ein paar Stunden auftreten.

Lebensmittelallergie wird oft mit Nahrungsmittelunverträglichkeit verwechselt. Die Erkrankungen haben aber verschiedene Ursachen und Symptome.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 6 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 07

Lebensmittelallergien werden oft mit Nahrungsmittelunverträglichkeit verwechselt. Die Erkrankungen haben aber verschiedene Ursachen und Symptome. Nahrungsmittelunverträglichkeit steht nicht mit dem Immunsystem in Verbindung und Menschen mit Unverträglichkeiten können oft kleine Mengen des Nahrungsmittels essen, ohne Symptome zu zeigen.

Anaphyalxie kann beschrieben werden als eine sich schnell entwickelnde, schwere, lebensbedrohliche, allergische Systemreaktion, bei der das Immunsystem auf normalerweise harmlose Substanzen reagiert, und die mit dem Tod enden kann. Die häufigsten Ursachen von Anaphylaxie sind Nahrungsmittel, Drogen und Insektenstiche (Bienen, Wespen). Die Reaktion kann innerhalb weniger Minuten nach Kontakt mit der Ursache einsetzen und kann schnell zu Verengung der Atemwege, Haut- und Darmsymptomen und erhöhter Herzfrequenz führen. In schweren Fällen kann sie zu Obstruktion der Atemwege, Schock und Tod führen. Anaphylaxie kann verschiedene Körpersysteme gleichzeitig betreffen. Die Haut ist in 80% der Fälle in Form von Juckreiz, Ausschlag und allgemeiner Rötung oder Schwellung unter der Hautoberfläche (Angioödem) mit betroffen. In anderen Fällen wirkt sie sich auf das Atemwegssystem aus in Form von Irritation oder Entzündung in der Nase (akute Rhinitis) oder Asthma, den Verdauungstrakt (Übelkeit, Erbrechen, Magenkrämpfe oder Durchfall) oder das kardiovaskuläre System (Herzklopfen, erhöhte Herzfrequenz oder niedriger Blutdruck). Das kann zu Schwindel, Bewusstlosigkeit und im schlimmsten Fall zu Atem- oder Herzstillstand führen.

Wie wirken sich Lebensmittelallergien und Anaphylaxie auf den Körper aus?Unser Immunsystem schützt unseren Körper mit einem komplexen Netzwerk aus Immunzellen und Antikörpern, dazu vorgesehen, immunverträglich gegenüber harmlosen Umweltsubstanzen und schützend gegenüber gefährlichen Substanzen zu wirken. So produzieren wir zum Beispiel verschiedene Typen von Antikörpern, die bestimmte Rollen im Immunsystem spielen. Die Art der Antikörper, die eine allergische Reaktion auslösen können, heißt Immunoglobulin E. Wir produzieren IgE-Moleküle, um Infektionen zu bekämpfen, die aufgrund von Parasiten wie Würmern entstehen. Obwohl der Grund noch nicht vollkommen bekannt ist, zeigt das Immunsystem einiger Menschen fälschlicherweise irreguläre Reaktionen durch eine Überproduktion von IgE-

Die Haut ist in 80% der Fälle in Form von Juckreiz, Ausschlag und allgemeiner Rötung oder Schwellung unter der Hautoberfläche (Angioödem) mit betroffen.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 7 19/11/13 15:32

Antikörpern und verändert das Netzwerk von Immunzellen als Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel und ruft so Nahrungsmittelallergien hervor. Normalerweise sind Proteine für eine allergische Reaktion verantwortlich. Es ist allerdings noch nicht bekannt, warum manche Nahrungsmittelproteine allergieauslösend sind, und andere nicht.

Die Entwicklung einer Allergie erfolgt in zwei Stufen:

● Sensibilisierung: eine Person wird das erste mal einem Nahrungsmittel ausgesetzt (was manchmal sogar noch vor der Geburt der Fall sein kann). Das Nahrungsmittel kann der Auslöser dafür sein, dass die Immunsystemzellen große Mengen an IgE produzieren, das das Nahrungsmittel spezifisch erkennt.

● Reaktion: sobald man sensibilisiert ist, kann schon eine winzige Menge des Allergiestoffs zu einer allergischen Reaktion führen. Istt die Person dasselbe Nahrungsmittel erneut, lost der Allergiestoff das neu bewaffnete Immunsystem aus, was zu allergischen Symptomen führt.

Was verursachen Nahrungsmittelallergien und Anaphylaxie?Nahrungsmittelallergien und Allergieerkrankungen haben im Allgemeinen viele Risikofaktoren gemeinsam, die Ursachen sind aber immer noch wenig bekannt. Es scheint eine Reihe von genetischen und ernährungstechnischen Risikofaktoren zu geben, die spezifisch für Nahrungsmittelallergien sind. Der Zeitpunkt

Joost Smit, IRAS, Utrecht University

Sensibilisierung

Allergische Reaktion

Allergiestoff Dentritische Zellen

Th2 AllergiespezifischesIgE

IL-4IL-5IL-13

B-Zelle Mastzelle

FCcRI

AllergiespezifischesT-Zelle

Lokale SymptomeSchwellungenJuckreizÜbelkeitErbrechenDurchfall

Systemische SymptomeObstruktion der AtemwegeAusschlagBlutdruckabfallArrythmien

HistamineLeukotrieneZytokineProsta-glandinePAF

Mastzellen-degranulation

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 8 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 09

für die Einführung von Nahrungsmitteln in die Ernährung im frühen Kindesalter scheint eine wichtige Rolle zu spielen. Darüber hinaus könnte die Menge an Magensäure und die Zusammensetzung der Bakterien on unserem Darm die Anfälligkeit für Lebensmittelallergien beeinflussen.

Allerdings sind viel mehr Forschungen über die Ursachen von Nahrungsmittelallergien notwendig. Diese Forschungen werden dabei helfen, Strategien für Vorbeugung und Management zu entwickeln, und so die Gesundheit und Lebensqualität vieler Menschen zu verbessern.

Es ist bestens bekannt, dass Kinder mit Lebensmittelallergien im weiteren Leben eher andere Allergieerkrankungen wie Asthma entwickeln können. Eine Erklärung dafür ist, dass Lebensmittelallergien und Allergieerkrankungen im Allgemeinen wahrscheinlich viele Risikofaktoren gemeinsam haben. Erkrankungen, die möglicherweise gleichzeitig mit Lebensmittelallergien auftreten können sind z.B. Asthma, allergische Rhinitis und Ekzeme.

Welche Behandlungen existieren für Lebensmittelallergien und Anaphylaxie?Der einzige Weg, um eine allergische Reaktion zu verhindern, ist das Nahrungsmittel zu meiden, das die Reaktion auslöst. Allerdings ist eine unbeabsichtigte Einnahme häufig und kann eine Reaktion verursachen. Für eine verminderte allergische Reaktion können selbst gekaufte oder verschriebene Antihistamine helfen, die Symptome zu reduzieren. Diese Medikamente können nach einer unbeabsichtigten Einnahme von allergieauslösenden Nahrungsmitteln genommen werden, um Juckreiz oder Ausschläge zu lindern. Allerdings können Antihistamine keine schwere allergische Reaktion behandeln und das Auftreten von schweren Reaktionen ist schwer vorhersehbar. Bei Anaphylaxie besteht die Erstbehandlung aus der intramuskulären Verabreichung von Adrinalin.

Es gibt fortlaufende Forschungsarbeiten, um bessere Behandlungsmöglichkeiten zu finden, um Nahrungsmittelaller-giesymptome zu reduzieren, und Allergieanfälle zu verhindern. Derzeit gibt es keine anerkannte Behandlung, die Symptome vermeiden oder vollständig lindern kann. Obwohl sich einige Behandlungsmethoden wie orale Toleranzinduktionsprotokolle für einige Nahrungsmittel in der Entwicklungsphase befinden, sind weitere Forschungen notwendig, um die Effektivität und Sicherheit dieser Behandlungsmethoden zu gewährleisten.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 9 19/11/13 15:32

Zeichen und Symptome der Anaphylaxie

Atemwege● Kurzatmigkeit● Keuchen oder Stridor● Heiserkeit● Schluckbeschwerden● Husten

Gastrointestinal● krampfartige Bauchschmerzen● Durchfall● Erbrechen

Verlust der Harnkontrolle

Zentrales Nervensystem● Benommenheit● Bewusstlosigkeit● Verwirrung● Kopfschmerzen● Beklemmung

Anschwellen der BindehautLaufende Nase

Anschwellen der Lippen,Zunge und/oder Hals

Herzgefäße● schneller oder langsamer Herzrhythmus

● niedriger Blutdruck

Haut● Ausschlag

● Juckreiz● Rötung

Schmerzen im Beckenbereich

Lebensmittelallergien heute-was ist das Ausmaßdes Problems?

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 10 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 11

● Mehr als 17 Millionen Menschen in Europa leiden unter Lebensmittelallergien. Davon sind 3,5 Millionen jünger als 25 Jahre.

● Der stärkste Anstieg wird bei Kindern und jungen Menschen festgestellt, insbesondere für die Anzahl der lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen bei Kindern.

● In ganz Europa sind Lebensmittelallergien die häufigste Ursache von Anaphylaxien bei Kindern zwischen 0-14 Jahren.

● Verfügbare Forschungen zeigen, dass es in den letzten 10 Jahren einen 7-fachen Anstieg von Krankenhausaufnahmen bei schweren allergischen Reaktionen bei Kindern gibt.

● Anapylaxie als solches wird nicht allgemein berücksichtigt. Allerdings könnte es aufgrund von mangelnden Aufzeichnungen der Vorfälle unterschätzt werden. Darüber hinaus ist die Auswirkung einer lebensbedrohlichen anaphylaktischen Reaktion erheblich.

● Viele, die meinen, an einer Lebensmittelallergie zu leiden, stellen eine Selbstdiagnose und wenden infolgedessen Behandlungsstrategien an (im Normalfall die Meidung der Lebensmittel), die nicht von medizinischem Fachpersonal überwacht werden.

● Mehr als 120 Lebensmittel wurden als Auslöser für Lebensmittelallergien beschrieben. Allerdings handelt es sich bei den Lebensmitteln, welche am häufigsten schwere allergische Reaktionen auslösen, um Milch, Eier, Erdnüsse, Baumnüsse, (Stein-) Obst und einige Gemüsesorten. Allergien gegen Fisch und Schalentiere sind weniger häufig, aber im Allgemeinen sehr schwerwiegend.

● In Kontinentaleuropa zeigen Kinder am häufigsten Lebensmittelallergien gegen Eier, Kuhmilch und Erdnüsse, während im Erwachsenenalter frisches Obst, Erdnüsse, Baumnüsse und Gemüse vorwiegen. Allerdings existieren nationale Unterschiede in Bezug auf die häufigsten Lebensmittelallergien. Zum Beispiel stellen im Vereinigten Königreich Walnüsse, Haselnüsse und Erdnüsse die größte Gefahr dar und verursachen 50% der lebensbedrohlichen allergischen Reaktionen, während Allergien gegen Schalentiere und Kabeljau in Skandinavien und Nordeuropa Spitzenreiter sind.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 11 19/11/13 15:32

Welche Auswirkungen hat das auf das Leben von Europäern?

Die tägliche Wirklichkeit, wenn man mit jemanden, der an einer Lebensmittelallergie leidet, zusammenlebt und für ihn sorgtWenn man über Lebensmittelallergien spricht, beschreiben Betroffene, ihre Familien, Freunde, Mitarbeiter und Ärzte den Stress und die Frustration, die durch die Notwendigkeit, ständig wachsam und aufmerksam zu sein, entstehen, die Verlegenheit bei bestimmten sozialen Anlässen, das Unverständnis oder die Ignoranz Anderer und der zwingende Wunsch “normal” zu sein.

Eltern von Kindern mit Lebensmittelallergien erzählen von den emotionalen Tauziehen, das sie jeden Tag erleben, wenn sie mit ihrem Kind darüber verhandeln, was es tun oder nicht tun kann. Sie beschrieben die Schwierigkeit, in einer Welt zu leben, die sie nicht vollständig kontrollieren können. Sie gestehen ihre wachsende Sorge mit dem Heranwachsen und selbstständig werden ihres Kindes

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 12 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 13

und auch das Gefühl der Hilflosigkeit ob einer unbeabsichtigten Einnahme der Allergiestoffe. Für junge Betroffene zeigen Studien, dass Lebensmittelallergien eine Belastung darstellen, die erheblich ihr physisches und psychologisches Wohlbefinden beeinträchtigt und möglicherweise ebenfalls die Entwicklung ihrer Persönlichkeit und ihr Selbstbild.

Gesundheitsbezogene Lebensqualität für Patienten mit LebensmittelallergieWenn man die gesundheitsbezogene Lebensqualität bewertet, legt die Forschergemeinschaft den Fokus nicht nur auf die Symptome, sondern bewertet auch die indirekten Konsequenzen der Erkrankung wie erhöhten Stress oder Depression. Das ist besonders im Fall von Lebensmittelallergien wichtig, da Patienten keine täglichen chronischen Symptome zeigen, sondern ständig wachsam sein müssen, um nicht unbeabsichtigt einen Allergieauslöser zu sich zu nehmen. Das Vermeiden von Lebensmitteln hat auch ein physikalische Nebeneffekte, da e seine unausgewogene Ernährung verursachen kann, was zusätzliche Komplikationen nach sich ziehen kann. Studien haben gezeigt, dass Patienten mit Lebensmittelallergien während ihres Lebens eine schlechtere Lebensqualität haben, als Patienten, die an Krankheiten leiden, die als schwerwiegender betrachtet werden, so wie Diabetes.

Kinder, die an Lebensmittelallergien leiden, sind dem Risiko einer Krankenhauseinweisung wegen lebensmittelbezogener Anaphylaxie ausgesetzt und sind am häufigsten von Begleiterkrankungen betroffen wie allergische Rhinitis, Asthma und Ekzemen. Dennoch, ungeachtet dieser schweren physischen Belastung, haben Studien gezeigt, dass Kinder psychologisch weniger leiden, als Erwachsene dies aufgrund von Lebensmittelallergien tun. Das ist im Wesentlichen auf die Schutzrolle zurückzuführen, die Eltern und Betreuer im Umgang mit der Krankheit einnehmen.

Allerdings können Eltern nicht immer den Lebensmittelkonsum ihrer Kinder kontrollieren, so dass Schulen ebenfalls die Sicherheit ihrer Schüler gewährleisten müssen. Das ist insbesondere wichtig, seit Lebensmittelallergien zumindest- 4-7% der Kinder betreffen, mit 20% allergischer Reaktionen, die in Schulen auftreten. Darüber hinaus haben bis zu zwei Drittel aller Schulen mittlerweile mindestens ein Kind mit Anaphylaxie-Risiko, aber viele sind wenig geschult und wenig vorbereitet, um einen Notfall zu meistern. Die EAACI hat an einem Minimumstandard für allergische Kinder in Schulen gearbeitet. Das Papier zielt darauf

Der allergischen Reaktionen gegen Lebensmittel passieren in der Schule mit 4-7% Kindern, die von Lebensmittelallergien betroffen sind. Dieser Prozentsatz steigt beständig an.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 13 19/11/13 15:32

ab, die Mindestanforderungen für die Sicherheit von Kindern mit Lebensmittelallergien in Schulen zu vereinheitlichen. Das sollte allen Schulen helfen, gut durchdachte und wissenschaftsbasierte Voraussetzungen für die Sicherheit von Schülern mit Lebensmittelallergien und Anaphylaxie-Risiko zu schaffen.

Kosten für Lebensmittelallergien in HaushaltenDie ökonomischen Auswirkungen von Lebensmittelallergien können direkt beim Umgang mit der Allergie oder als indirekter Effekt der Allergie bestehen. Direkte, oder anfallende Unkosten, werden gemessen durch zu deckende Dinge wie dem Kauf von Medikamenten und Lebensmitteln, die frei von Allergieauslösern sind, Krankenhauskosten, ärztliche Versorgung durch Spezialisten und Hausbesuche. Indirekte Kosten werden gemessen durch die Bewertung von Zeit, die von der Arbeit oder der Schule ferngeblieben wurde sowie dem Verlust von Produktivität. Die Auswirkungen, die das auf zukünftige Karrierechancen und berufliches Fortkommen hat, können nur mit weniger Gewissheit bewertet werden.

Eine vier Mitgliedsländer umfassende Studie- die Niederlande, das Vereinigte Königreich, Polen und Spanien- hat gezeigt, dass sich direkte und indirekte Kosten, die mit Lebensmittelallergien in Haushalten verbunden sind, verringern, je schwerer die Allergieerkrankung ist. Das mag widersprüchlich erscheinen, aber Tatsache ist, je schwerer die Allergie, desto strikter wird die Ernährungsweise und der Lebensstil der gesamten Familie, um unbeabsichtigten Kontakt mit dem Allergieauslöser zu vermeiden. Studien zeigen außerdem, dass ein unverhältnismäßiger Teil der von der Krankheit verursachten Kosten nicht bestimmbar ist, weil er sich auf Dinge wie Schmerz, Not und Angst bezieht, was sich stark auf die Lebensqualität auswirkt.

Patienten, deren Allergien durch das Gesundheitssystem falsch behandelt werden, verursachen die meisten hohen Kosten.

Auswirkungen auf das Familienleben und soziale AktivitätenUntersuchungsergebnisse zeigen, dass Lebensmittelallergien eine Reihe von bedeutenden Lebensereignissen für die daran leidenden Personen sowie deren Werdegang und ihre Familien negativ beeinflussen. Das reicht von der Teilnahme an sozialen und sportlichen Aktivitäten bis zum Zugang und dem Erhalt von Arbeitsplätzen oder sogar der Entscheidung für oder gegen eigene Kinder.

Studien haben gezeigt, dass Patienten mit Lebensmittelallergien während ihres Lebens eine schlechtere Lebensqualität haben als Patienten, die an Krankheiten leiden, die als schwerwiegender betrachtet werden, so wie Diabetes.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 14 19/11/13 15:32

Auswirkungen auf schulische und kindliche EntwicklungDie Forschung hat durchweg bedeutende negative Auswirkungen auf das tägliche Familienleben, Schule und außerschulische Aktivitäten, körperliche Funktionalität und Sozialleben von jungen Betroffenen feststellen können. Die Krankheit scheint ebenfalls erhebliche Auswirkungen auf die kindliche Entwicklung und die Persönlichkeitsbildung sowie auf ihr Selbstbild und ihre Selbstakzeptanz zu haben. Wenn sie heranwachsen, tendieren Kinder dazu, sich selbst als “anders” zu beschreiben, und das hat Konsequenzen darauf, wie sie sich selbst wahrnehmen und wie sie glauben, dass andere sie wahrnehmen. Studien haben allerdings gezeigt, dass, im Vergleich mit der allgemeinen Bevölkerung, Kinder und Jugendliche, die an Lebensmittelallergien leiden, weniger Schul- oder Verhaltensprobleme zeigen. Wenn sie aber ins Erwachsenenalter kommen, entwickeln sie mehr Limitationen bei sozialen Aktivitäten und weniger Lebensfreude. Ihr Selbstwertgefühl ist ebenfalls mehr beeinträchtigt aufgrund der Krankheit. Das mag daran liegen, dass Personen mit Lebensmittelallergien schon in sehr jungen Jahren lernen, dass sie eine erhöhte Wachsamkeit bewahren müssen, um mit den Anforderungen der Krankheit umzugehen- eine Eigenschaft, die sie dann auch in anderen Situationen anwenden.Es müssen jedoch noch mehr Forschungen in diesem Bereich durchgeführt werden, um die Auswirkungen von Lebensmittelallergien auf Kinder und ihre Familien vollständig zu verstehen.

Jugendliche mit Lebensmittelallergie fühlen sich durch ihre Krankheit beschränkt und unsicher, insbesondere in neuen und unbekannten Situationen. Gleichzeitig gefährdet die Angst vor schweren Allergiereaktionen ihren persönlichen Kompetenzsinn, der in der Regel sowieso niedriger ist als der Gleichrangiger. Das liegt teilweise daran, dass Eltern mit Kindern, die an Lebensmittelallergien leiden, übervorsichtig sind.

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 15

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 15 19/11/13 15:32

Welche makroökonomischen und gesundheitsökonomischen Auswirkungen gibt es?

Schwierigkeiten bei der Messung von sozialen und ökonomischen Auswirkungen Es herrscht ein Mangel an hochwertigen gesundheits-ökonomischen Daten bezüglich Lebensmittelallergien. Wo Daten existieren, ist die Methodologie der Krankheitskostenforschung nicht richtig definiert oder wissenschaftlich bewertet. Die wirtschaftlichen Kosten von Lebensmittelallergien beziehen sich auf eine Vielzahl von Wirtschaftbereichen, einschließlich des Gesundheitswesens, wo direkte Kosten aus der Erstversorgung in Krankenhäusern und indirekten Kosten für die Einführung von öffentlichen Gesundheitskampagnen bestehen können. Wirtschaftliche Kosten beziehen sich auch auf den öffentlichen Bereich im Allgemeinen, die Lebensmittelindustrie, Einzelpersonen und Haushalte. Bei der Berechnung von direkten Kosten für den Umgang mit einer Allergie in

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 16 19/11/13 15:32

Welche makroökonomischen und gesundheitsökonomischen Auswirkungen gibt es?

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 17

Bei der Berechnung von direkten Kosten für den

Umgang mit einer Allergie in Haushalten, sind solche

Faktoren wie der Kauf von Medikamenten ein wichtiges Indiz für die

finanziellen Auswirkungen.

Haushalten, sind solche Faktoren wie der Kauf von Medikamenten ein wichtiges Indiz für die finanziellen Auswirkungen. Darüber hinaus müssen indirekte Kosten wie die Bewertung von Zeit, die von der Arbeit oder der Schule ferngeblieben wurde, und die Auswirkungen auf zukünftige Karrierechancen mit größerer Sicherheit gemessen werden. Hierfür sind mehr Forschungen notwendig, um die sozialen und ökonomischen Auswirkungen von Lebensmittelallergien zu bewerten.

Anaphylaxie ist ein wachsendes pädiatrisches, klinisches Notfallproblem, das schwierig zu diagnostizieren ist. Ein Ausgangspunkt hierfür und für die Schwierigkeiten, die sozialökonomische Belastung von Anaphylaxie zu verstehen, ist das Fehlen einer gemeinsam vereinbarten Definition. Eine weit verbreitete Definition von Anaphylaxie ist “die schwere allergische Reaktion, die schnell ausbricht und zum Tod führen kann”. Es muss allerdings noch ein weiter Weg beschritten werden, um zu einer Einigung über eine gemeinsame Definition zu gelangen, und infolgedessen Anaphylaxie besser verstehen zu können.

Aus diesem Grund fördert die EAACI das Erstellen von nationalen und europäischen Allergie- und Anaphylaxie-Registern, die jeweils eine Generation mit hochwertigeren Daten ermöglichen würden und helfen, einen schrittweisen Ansatz für bessere Behandlung dieser Erkrankungen zu entwickeln. Das würde außerdem die Aufnahme von Anaphylaxie als Todesursache in die Internationale Klassifikation von Krankheiten, ICD-11 genannt, unterstützen.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 17 19/11/13 15:32

Was muss getan werden, um Lebensmittelallergien und die Gefahr von Anaphylaxie zu bekämpfen?

Wo stehen wir heute?Die EAACI organisiert regelmäßig Schulungen für Fachkräfte aus dem Gesundheitswesen über Diagnose und Behandlung von Lebensmittelallergien, es existiert momentan aber keine obligatorische Ausbildung für Medizinstudenten. Das bedeutet, dass qualifizierte Allgemeinärzte nicht darauf vorbereitet sind, Symptome zu erkennen, was zur Folge hat, dass diese Krankheit zu wenig diagnostiziert wird. Die Problematik in Bezug auf fehlende Ausbildung von Fachkräften des Gesundheitswesens,

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 18 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 19

ständige Unterdiagnostizierung und Meldung, zusammen mit dem Fehlen einer systematischen Registrierung von schweren Lebensmittelallergien führt zu einem Fehlen von Daten über die Prävalenz und die Entwicklung der Krankheit in der EU.

Auf Eu-Ebene sind mehr Forschungen notwendig, um diese Krankheit, die unsere Kinder immer öfter betrifft, besser verstehen zu können. Das ist besonders wichtig, da eine gute Gesundheit in der frühen Kindheit eine Grundvoraussetzung und wesentlicher Bestandteil für einen gesunden Alterungsprozess ist. Das kürzlich erschienene Positionspapier “EAACI Forschungsbedarf bei Allergien” unterstreicht die Bedeutung von Forschungsarbeiten im Bereich Labensmittelallergien, indem es auf den grundlegenden, dringenden und ungedeckten Bedarf an Forschungsarbeit hinweist:

● Die molekularen Mechanismen von Allergentoleranzen und deren Störung bei Lebensmittelallergien verstehen

● Diagnosen für einzelne Allergen-Komponenten, Wechselwirkungen von Lebensmittelmatrizen und Schwellenerkennung verbessern

● Lebensmittelallergie-Phänotypen festlegen

● Neue immuntherapeutische Ansätze und deren Zusammenhänge festlegen

● Europaweite Klärung aller epidemiologischen Aspekte von Lebensmittelallergien

● Standardisierte Ernährungsinterventionen

Es existieren keine EU-Richtlinien für Lebensmittelallergien und Anaphylaxie, was bedeutet, dass Vorbeugung, Diagnose und Behandlung in Europa stark variieren und teilweise inadäquat sein lässt. Einige öffentliche Stellen in der EU haben Good-Practice-Richtlinien für die Kennzeichnung von Allergiestoffe entwickelt. Dazu gehören das Vereinigte Königreich, Frankreich und Irland. In einigen anderen Mitgliedstaaten haben Nahrungsmittellieferanten und Lebensmittelhersteller diese Richtlinien entwickelt, so etwa in Schweden, Italien und den Niederlanden. Es ist notwendig, eine einheitliche Richtlinie für alle Eu-Länder zu besitzen, um einen effektiven und systematischen Ansatz für diesen Bereich zu gewährleisten. Mit der neuen EU-Gesetzgebung

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 19 19/11/13 15:32

für Lebensmitteletikettierung (die im Dezember 2014 in Kraft tritt) wird die Vorschrift verschärft, die den Hinweis auf Allergiestoffe mit dem Wort “enthält” vor dem bekannten Allergiestoff verlangt. Dieses Vorgehen ist als verbindliche Etikettierung bekannt. Die Gesetzgebung verlangt außerdem von der Europäischen Kommission, die Liste der Allergiestoffe, die auf Verpackungen ausgewiesen werden müssen, zu aktualisieren. Darüber hinaus hat die Europäische Kommission bestätigt, dass sieben von zehn schwere allergische Reaktionen passieren, wenn die Personen auswärts essen, und hat daher gewährleistet, dass die verbindliche Etikettierung auch für nicht vorverpackte Lebensmittel Gültigkeit besitzt. Während dies den Schutz für allergische Personen erhöht, reguliert die neue Gesetzgebung aber immer noch nicht auf rechtlich verbindlichem Weg die vorbeugende Etikettierung. Das bezieht sich auf die Etikettierung von Produkten mit “kann enthalten”-Zeichen, um von Allergie Betroffene vor möglicher Kreuz-Kontamination zu warnen.

In den meisten EU-Ländern ist ein Rezept für einen Autoinjektor für Adrenalin notwendig, das normalerweise ausgestellt wird, wenn jemand eine schwere allergische Reaktion erlitten hat.

Die Europäische Kommission hat bestätigt, dass sieben von zehn schwere allergische Reaktionen passieren, wenn die Personen auswärts essen.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 20 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 21

Die Regelung bezüglich des Gebrauchs von Autoinjektoren für Adrenalin variiert in den EU-Ländern. Die Regelung bezüglich des Gebrauchs von Autoinjektoren für Adrenalin variiert in den EU-Ländern. In den meisten Ländern sind Autoinjektoren für Adrenalin verschreibungspflichtig und die Verschreibung erfolgt normalerweise, wenn jemand eine schwere allergische Reaktion erlitten hat. Die Verschreibung nachdem der Vorfall sich ereignet hat, kann Allergieleidende, die das Risiko einer schweren allergischen Reaktion haben, nicht schützen. In einigen Ländern werden Patienten, bei denen Lebensmittelallergien und Anaphylaxie-Risiken diagnostiziert wurden, Notfallsets verschrieben, die Antihistamine und Stereoide enthalten.

Die Verschreibung von Autoinjektoren für Adrenalin für Patienten mit Anaphylaxie-Risiko muss gefördert werden. Es sollte vorteilhaft sein, dabei einen einheitlichen Ansatz zu verfolgen, der die Verfügbarkeit von Autoinjektoren für Adrenalin an allen öffentlichen Orten der EU verlangt.

Die Verschreibung von Autoinjektoren für Adrenalin für Patienten mit Anaphylaxie-Risiko muss gefördert werden. Es sollte vorteilhaft sein, dabei einen einheitlichen Ansatz zu verfolgen, der die Verfügbarkeit von Autoinjektoren für Adrenalin an allen öffentlichen Orten der EU verlangt.

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 21 19/11/13 15:32

Unterstützende AnsichtenDie EAACI arbeitet eng mit Patientenvereinigungen, Lehrerrepräsentanten und anderen Schlüsselorganisationen, die Lebensmittelallergien und Anaphylaxie bewältigen müssen, zusammen. Die EAACI ist stolz darauf, die Unterstützung dieser Gruppen zu besitzen, um sich den Herausforderungen, die Lebensmittelallergien und Anaphylaxie in Europa darstellen, zu stellen. Untenstehend sind einige unterstützende Ansichten der EAACIs Kampagne aufgeführt.

“Wir freuen uns, die Lebensmittelallergie- und Anaphylaxie-Kampagne der EAACI zu unterstützen. Wir schätzen insbesondere die Bemühungen für eine klare Etikettierung von Lebensmitteln. Inadäquate, nicht verfügbare oder irreführende Information, leichte Lesbarkeit, nicht vertrauenswürdige vorbeugende Etikettierung für Kreuz-Kontamination, Rezepturveränderungen oder fremde Inhaltsstoffe und Sprachbarrieren können zu schlechter Lebens- oder Ernährungsqualität, Angst, Einschränkung, soziale Isolation und sogar Tod für Menschen mit Lebensmittelallergien führen. In den letzten Jahren hat die EFA Lebensmittelallergie-Arbeitsgruppe eifrig an diesem Thema gearbeitet im Zusammenhang mit der neuen EU-Regelung über Lebensmittelinformation für Konsumenten. Wir teilen das Ziel der EAACI, das europäische Leitlinien für den Gebrauch von vorbeugenden “kann enthalten”-Etikettierung notwendig sind. Wir unterstützen ebenfalls die Einführung der Internationalen Minimumstandrads für allergische Kinder in Schulen unter aktiver Teilnahme von Entscheidungsträgern, einschließlich Patientenrepräsentanten.”

Breda FloodEuropean Federation of Allergy and Airways Diseases Patients and Associations (EFA)

“Die Lebensmittelallergie- und Anaphylaxie-Kampagne der EAACI zielt darauf ab, ein besseres Management von Lebensmittelallergien und besseren Zugang zu Notfallbehandlungen zu erreichen. Ein besserer Zugang zu Autoinjektoren für Adrenalin ist wichtig, insbesondere in Schulen, wo ein Drittel aller allergischen Schocks bei Kindern zum ersten Mal passieren. Darum unterstützen wir vollkommen die Bemühungen der EAACI, die wachsenden Gesundheitsprobleme wegen Lebensmittelallergien und Anaphylaxie anzugehen. Eltern, Schulmitarbeiter, Ärzte und Bildungsautoritäten müssen darauf vorbereitet sein, mit allergische Reaktionen in Schulen umzugehen, un das kann durch die europaweite Einführung von Minimumstandards für allergische Kinder in Schulen unterstützt werden.”

Prof. David ParmigianiAssociation for Teacher Education in Europe (ATEE)

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 22 19/11/13 15:32

EAACI I LEBENSMITTELALLERGIE UND ANAPHYLAXIE ÖFFENTLICHE ERKLÄRUNG I 23

“Anaphylaxis Ireland unterstützt die Lebensmittelallergie- und Anaphylaxie-Kampagne der EAACI uneingeschränkt. Es existiert ein dringender Bedarf an mehr Schulungen für medizinisches Fachpersonal für die Diagnose und das Management von Lebensmittelallergien. Mehr Schulung kann zu früherem Erkennen und früheren Diagnosen von Lebensmittelallergien führen, was in einer verbesserten Lebensqualität der Familien resultiert, die manchmal darum kämpfen müssen, eine Diagnose zu erhalten. Mehr Schulungen kann außerdem dazu beitragen, dass das Gesundheitspersonal sich besser einbringt, mit Allergien in Schulen umzugehen, etwas, das wir hier in Irland befürwortet haben. Wir unterstützen auch den Aufruf zu mehr Forschung im Bereich der Lebensmittelallergien. Insbesondere glauben wir, dass die Erforschung, warum Kinder Lebensmittelallergien entwickeln zu einer Entwicklung von Strategien und Anleitung führen kann, um den Ausbruch von Lebensmittelallergien zu vermeiden.”

Regina CahillAnaphylaxis Ireland

Bitte besuchen Sie unsere Webseite, um eine vollständige Referenzliste und das Glossar abzurufen: www.eaaci.org

“Wir unterstützen die Lebensmittelallergie- und Anaphylaxie-Kampagne der EAACI uneingeschränkt, da sie darauf abzielt, Menschen mit schweren Allergien zu helfen, besser damit umzugehen und ihr Leben zu leben. Ein Bildungsnetzwerk, das Familien, das Gesundheitswesen und Bildungsträger umfasst, ist unerlässlich, um zu gewährleisten, dass allergische Kinder identifiziert, die Schulmitarbeiter wachsam und geschult und spezifische Pläne für den Umgang mit Allergien eingeführt werden. Es herrscht außerdem Bedarf an einer verbesserten und einheitlichen Ausbildung für medizinische Fachkräfte, damit von Allergien Betroffene effektivere Diagnosen ihrer Allergien erhalten. Wir begrüßen auch den Schwerpunkt, den die EAACI auf die klare Etikettierung von Lebensmittel legt. Indem ein besseres Verständnis von Lebensmittelallergien entwickelt und die damit verbundenen Risiken den Konsumenten kommuniziert werden, können die Vorfälle allergischer Reaktionen reduziert werden..”

Lynne RegentThe Anaphylaxis Campaign (UK)

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 23 19/11/13 15:32

EAACI HeadquartersHagenholzstrasse 111 I 8050 Zurich I Schweiz

Tel +41 44 255 55 23 I Fax +41 44 255 55 39

[email protected]

www.eaaci.org

EAACI Allergens Brochure ALEMAN.indd 24 19/11/13 15:32

Die Lebensmittelallergie ist eine der häufigsten allergischen Störungen und wurde in den westlichen Ländern als ein großes pädiatrisches Gesundheitsproblem erkannt. sind. Das liegt an der möglichen Schwere der Reaktionen, einschließlich Anaphylaxie, und dem dramatischen Anstieg der Prävalenz in den letzten Jahrzehnten. Prävalenz von Nahrungsmittelallergien wurde in Europa im Bereich von 6% bis 8% bei Kindern bis drei Jahren beobachtet. Mehr als 17 Millionen Menschen in Europa leiden unter Lebensmittelallergien. Verfügbare Studien weisen darauf hin, dass die Zahl von Krankenhausaufnahmen wegen schweren Allergiereaktionen bei Kindern in den letzten 10 Jahren um das 7-fache gestiegen ist. Aus diesem Grund ist eine Sensibilisierung bezüglich Lebensmittelallergien und Anaphylaxie notwendig und die Lebensmittelallergie und Anaphylaxie-Kampagne der Europäischen Akademie für Allergie und Klinische Immunologie von 2012-2013 strebt nach der Förderung dieser Sensibilisierung. Ein Teil der Stop Anaphylaxis!-Kampagne verlangt die Verfügbarkeit von Autoinjektoren für Adrenalin in Schulen und ruft die EU-Entscheidungsträger dazu auf, Leitlinien für die nationalen Regierungen vorzuschlagen, um die Verfügbarkeit zu fördern.

Mehr als 17 Millionen Menschen in Europa leiden an Lebensmittelallergien. Verfügbare Studien weisen darauf hin, dass die Zahl von Krankenhausaufnahmen wegen schweren Allergiereaktionen bei Kindern in den letzten 10 Jahren um das 7-fache gestiegen ist.

Da viele wichtige Aspekte der Lebensmittelallergie und der Anaphylaxie noch immer nicht ausreichend erforscht sind, sollten Horizon 2020 und das dritte EU-Programm für öffentliche Gesundheit die Forschung im Bereich Lebensmittelallergie und Anaphylaxie zur Priorität erheben. Die EU sollte klare Richtlinien für die Etikettierung von Lebensmittel für Allergiker erlassen, um die Verständlichkeit zu erleichtern. Das schließt Produkte ein, welche allergieauslösende Stoffe enthalten könnten. Die Textsetzung, die für die Kennzeichnung von Allergiestoffen verwendet wird, sollte sich von der für andere Inhaltsstoffe unterscheiden. Außerdem sollte es bessere Schulungen für Fachkräfte des Gesundheitswesens geben, um präzisere Diagnosen stellen zu können. Schwerpunkt der Lebensmittelallergie und Anaphylaxie-

Handlungsbedarf – die EAACI ruft Entscheidungsträger dazu auf, die STOP Anaphylaxis-Kampagne zu unterstützen!

Kampagne der EAACI ist die Entwicklung von gemeinsamen Methodologien für die Diagnose von Lebensmittelallergien, das Management in der Gemeinschaft und die Vorbeugung in den umfassenden Leitlinien, was eine Reihe von Experten und Patienteninteressengruppen einbezieht. Die EAACI verlangt außerdem eine systematische Registrierung von Lebensmittelallergien in der EU. Aufgrund der steigenden Fälle von Lebensmittelallergien ist es besonders wichtig, die Krankheit zu überwachen, um mehr über die Auslöser zu lernen und Forschungsmethoden zur Vorbeugung und Behandlung zu verbessern.

Die EAACI bereitet außerdem die Veröffentlichung von Minimumstandards für allergische Kinder in Schulen vor, die die Standards für das Verhalten mit allergischen Kindern in Schulen vereinheitlichen soll, und daher als Bezugspunkt für die EU-Mitgliedstaaten gelten sollte.

DIE EAACI VERLANGT VON EUROPÄISCHEN ENTSCHEIDUNGSTRÄGERN UND MITGLIEDERSTAATEN,

DASS SIE DAS PROBLEM DER LEBENSMITTELALLERGIEN UND DAMIT EINHERGEHENDEN RISIKEN FÜR

ANAPHYLAXIE ANGEHEN DURCH:

1 - Förderung der Sensibilisierung gegenüber Lebensmittelallergien und AnaphylaxieDie EAACIs Lebensmittel und Anaphylaxie-Kampagne läuft in 2012-2013 und hat die Sensibilisierung gegenüber dieser Themen und der verfügbaren Lösungen zum Schwerpunkt. Die Aktivitäten der EAACI sind: eine große Konferenz über Lebensmittelallergien und Anaphylaxie in Nizza im Februar 2013, auf der die öffentliche Erklärung publik gemacht wird, Erstellung einer Plattform unter Einbeziehung aller Interessengruppen, Herausgeben von Leitlinien zusammen mit Pressemitteilungen, Postern und Stickern mit dem Ausspruch “Stop Anaphylaxis!”. Ebenfalls sollten Sensibilisierungskampagnen und Patientenschulungsprogramme auf paneuropäischer oder nationaler Ebene gefördert werden, um das Management für Lebensmittelallergien und Anaphylaxie zu verbessern. Die EAACI wird mit EU-Entscheidungsträgern in Verbindung treten, um das Thema der Lebensmittelallergien und Anaphylaxie auf die politische Agenda zu bringen.

2 - Autoinjektoren für Adrenalin in Schulen verfügbar machen- eine einfache Lösung, die Leben retten kann Ein Schwerpunkt der Lebensmittelallergie und Anaphylaxie-Initiative ist die Verfügbarkeit von Autoinjektoren für Adrenalin in den Schulen durchzusetzen. 2011 verabschiedeten die USA ein Bundesgesetz, das die einzelnen Staaten dazu anhielt, Gesetze zu verabschieden, die es den Schulen erlauben, einen Bestand von Autoinjektoren für Adrenalin zu besitzen. Ähnliche Gesetze gab es auch in Kanada und Australien. Europa kann aus diesen Fortschritten für den Umgang mit Lebensmittelallergien und Anaphylaxie lernen, indem es den Schutz des Lebens unserer Kinder gewährleistet. Darum verlangt die EAACI von den EU-Entscheidungsträgern, diese Empfehlungen zu übernehmen und Leitlinien für diesen Bereich zu erstellen.

3 - Finanzierung für Lebensmittelallergie- und Anaphylaxie-Forschung Priorität einräumenObwohl Lebensmittelallergien alarmierende Ausmaße angenommen haben, ist noch vieles über die Auslöser und wie sie zu behandeln sind unbekannt. Somit ist es wichtig, dass Projekten im Zusammenhang mit Lebensmittelallergien bei den regelmäßigen Finanzierungsanträgen im Rahmen der Horizon 2020-Forschungsprogramme und dem dritten EU-Programm für öffentliche Gesundheit Priorität erhalten. Die EAACI unterstreicht, dass ausführliche Charakterisierungsstudien von Allergiestoffen und auch damit verbundenen Co-Faktoren notwendig sind, um zu verstehen, wie Immunintoleranzen gegenüber Abwehrstoffen aufgebrochen werden können und allergische Sensibilisierung begonnen werden kann. Es werden verschiedene integrative Forschungsansätze benötigt, die sich mit der Expositionsrolle (Timing, Dosis, andere ursächliche Faktoren) und den Wirtsfaktoren befassen, einschließlich Forschungen über genetische Prädispositionen, Umfang und Zusammensetzung des intestinalen Mikrobioms und die Verbindung zum angeborenen und erworbenen Immunsystem. Der Fokus sollte ebenfalls darauf liegen, effektivere Diagnosemöglichkeiten und Behandlungen für den Markt zu erhalten.

4 - Klare Etikettierung von Nahrungsmitteln verlangenEinige Nahrungsmittel tragen die Aufschrift “kann Spuren von Erdnüsse enthalten” oder “kann Spuren von Milch enthalten”, diese Art der Etikettierung (präventive Lebensmittelkennzeichnung) ist aber auf EU-Ebene nicht ausreichend reguliert. Etikettierung ist ein grundlegender Aspekt für das Management von Lebensmittelallergien insbesondere da diese Etikettierung unterschiedliche Grade von Verunreinigung und somit auch unterschiedliche Grade von Risiken repräsentiert. Aus diesem Grund sollte die EU klare Leitlinien für Lebensmittelkennzeichnung für Allergiestoffe festlegen. Das schließt Produkte, die Allergiestoffe enthalten könnten, ein, es sollte eine eindeutige Verbindung mit dem Namen des Allergens aufgezeigt werden, um Verwechslungen zu vermeiden. Darüber hinaus, und für eine bessere Verständlichkeit, sollte sich die Textsetzung, die für die Kennzeichnung von Allergiestoffen verwendet wird, von der für andere Inhaltsstoffe unterscheiden. Die EAACI verlangt von der Europäischen Kommission außerdem, den Mitgliederstaaten eine wissenschaftsbasierte Leitlinie zu empfehlen, um Maßnahmen für nicht vorverpackte Lebensmittel zu entwickeln.

5 - Förderung von besseren Schulungen für Allgemeinmediziner, damit sie präzisere Diagnosen stellen zu könnenDie meisten Lebensmittelallergien bleiben unentdeckt oder es werden Selbsthilfestrategien entwickelt. Das kann zu potentiell gefährlichen Situationen wie Anaphylaxie führen. Die EAACI verlangt bessere Ausbildung für Medizinstudenten und Allgemeinmediziner bei der Diagnose von Lebensmittelallergien, so dass Patienten früher behandelt und ernste Zwischenfälle wie Anaphylaxie verhindert werden können. Es sollte außerdem eine EU-weite Anerkennung medizinischer Qualifikation von Allergologen geben.

FÜR MEHR INFORMATIONEN KONTAKTIEREN SIE:EAACI Headquarters I Hagenholzstrasse 111 I 8050 Zurich I Schweiz I Tel +41 44 255 55 23 I Fax +41 44 255 55 39

[email protected]

www.eaaci.org

6 - Erstellung und Förderung von EU-weiten evidenzbasierten Leitlinien für Fachkräfte des GesundheitswesensDie EAACI bringt seine umfassenden Leitlinien für Lebensmittelallergien und Anaphylaxie heraus, die Diagnose, Behandlung, Management in der Gemeinschaft und Vorbeugung umfasst und verschiedene Interessengruppen anspricht wie Kliniker, Immunologen, Epidemiologen, Lebensmitteltechnologen, Repräsentanten der Lebensmittelindustrieforschungsabteilung und Patientenorganisationen. Es ist wichtig, dass diese Leitlinien EU-weit und von den nationalen Regierungen umgesetzt werden, insbesondere weil nur einige wenige Mitgliedstaaten Leitlinien zu Nahrungsmittelallergien besitzen. Derzeit existiert ein unterschiedliches Schutzniveau in den Mitgliedsländern. Im Vereinigten Königreich, in Frankreich und in Irland wurden Leitlinien von den Regierungen ausgearbeitet, während in Schweden, Italien und den Niederlanden die Lebensmittelindustrie die Leitlinien festlegt. Daher ist es notwendig, die Leitlinien für die ganze Europäische Union zu vereinheitlichen, um zu gewährleisten, dass für diesen Bereich ein effektiver und systematischer Ansatz umgesetzt wird.

7 - Überwachung der epidemiologischen Trends und makroökonomischen und gesundheitsökonomischen Parameter für LebensmittelallergienAufgrund der steigenden Fälle von Lebensmittelallergien ist es besonders wichtig, die Krankheit zu überwachen, um mehr über die Gründe zu lernen und bessere Behandlungsmethoden zu entwickeln. Ebenfalls wichtig ist, das Kosten-Nutzen-Verhältnis und die Parameter für Kosteneffizienz von Lebensmittelallergien zu verfolgen, da diese in zunehmendem Maße einen großen Teil der Bevölkerung betreffen. Seit Lebensmittelallergien öfter Kinder betreffen, hat dies, neben dem Stressfaktor, eine wirtschaftliche Auswirkung auf die Eltern, die ihrem Arbeitsplatz fern bleiben, um sich um die betroffenen Kinder kümmern zu können. Neben den konkreten Kosten des Arbeitszeitausfalls usw. macht sich außerdem eine Auswirkung auf die Lebensqualität bemerkbar. Es wurde beobachtet, dass Menschen, die unter Lebensmittelallergien leiden, eine schlechtere Lebensqualität haben als Menschen, die an Krankheiten leiden, welche als ernster wahrgenommen werden, wie z.B. Diabetes. Aus diesem Grund verlangt die EAACI, dass die EU Lebensmittelallergien systematisch registriert, und dass Anaphylaxie als Todesursache in die Internationale Klassifikation der Krankheiten (ICD-11) aufgenommen wird, die im Jahr 2015 von der Weltgesundheitsversammlung bestätigt werden soll.

8 - Verwaltung von Lebensmittelallergien und Anaphylaxie in der GemeinschaftZusätzlich zu dem Handlungsaufruf bezüglich Lebensmittelallergien und Anaphylaxie im Allgemeinen hat die EAACI im Jahr 2012 an der Förderung eines Dokumentes für Mindeststandards für allergische Kinder in Schulen gearbeitet und setzt diese Arbeit im Jahr 2013 fort. Es zielt darauf ab, weltweit die Mindestanforderungen für die Sicherheit von Kindern mit Allergien in Schulen zu vereinheitlichen, da allergische Reaktionen meist in der Schule auftreten. Die EAACI verlangt daher Mindeststandards, die als Bezugspunkt für die EU-Mitgliedstaaten gelten sollten. Die EAACI-Arbeitsgruppe für allergische Kinder in Schulen und das Patientenorganisationskomitee setzen sich in Zusammenarbeit mit der Vereinigung für Lehrerbildung in Europa (ATEE) dafür ein.