1
Kleinste Emulsionsmengen von Fetten und Olenl) stellen M. v. Ardeniie 11. F. Kiernie er mit dem Objekttragervibrator dar, wobei durch das geschlossene GefaI3 die beim Reiben im Morser auftretenden inkonstanten Wasserverluste vermieden werden, und durch die 200mal/s erfolgende Beschleunigung und Abbremsung der Masseteilchen Eniulgierung aucli da moglich wird, wo sie sonst nur durch Ultraschall erzwingbar ist. 2. B. wird eine wa13rige Standiil- emulsion durch 1 niin Schiitteln von 0,4 cm3 01 + 0,2 c1n3 Gumrni arabicum, Zusatz von 0,3 cm3 H,O und 1-2 inin Schiitteln er- halten, meiterhin eine Emulsion von 11 nig ErdnuI381 in 0,55 cm3 H,O (Teilchengrofle nach 15 miii Schiitteln 1-2 p) und eine Bmul- sion von 0,8 c1n3 ErdnuGol in 0,2 cm3 10Xiger Na-Oleatlosung (Amplitude 16 mm, 20 iiiin Schiitteln, TeilchengroBe 1 p). Der Apparat scheint auch fur Reihenversuche in Betriebslaboratorien geeignet. - (Fette u. S-ifen 48, 619 [1941].) (305) Eine neue Methode zur Fraktionierung von Lignin und anderer Polyinerer haben E. L. Love11 u. H. Hibbert entwickelt. Sie beruht darauf, da1j Substanzen, die sich nach ihrer chemischeti Struktur oder ihrem Molgewicht unterscheiden, sich im allgemeinen verschieden stark zwischen zn-ei nichtmischbaren Losungstnitteln oder Losungsmittelsystemen verteilen. Fur Lignin erwies sich die Kombination CH30H-H,O/CHCl3-CCl, am geeignetsten. Durch Ver- anderung der Konzentration des Chloroforms (guter Ligninloser) kann die Ligninverteilung und damit seine Fraktionierung in weiten Grenzen gehandliabt werden, - (J. Amer. chem. SOC. 63,2070 [1941]). (323) Uber die Leistungssteigerung des deutschen Bodens und seinen wachsenden Pruchtbarkeitszustand gibt L. Schmidt, Darmstadt, einen erstnialigen umfassenden Uberblick an Hand eines sehr reichhaltigen statistischen Materials. Im Zeitrautn 1850 bis 1938 stieg durch Kultur- und Dungemahahmen der Hektar- ertrag an Kartoffeln und Getreide um 90 bzw. 150%; er 1aBt sich durch mehr und der Zusammensetzung des Bodens angepal3te kiinstliche Diingung in Deutschland noch weiterhin steigern, be- sonders aber im ehemaligen Polen utid in Frankreich. wo bisher vergleichsweise wenig Handelsdiinger angewandt wurde. - (Por- schungsdienst 12, 1 119411.) (31% 'j Tgl. M. z). Ardmne, ,,Dic Anwcndung ilrs Ul)j(:kttr;i~er-\iibrdtors zur €Iersteliuug roil I<niulsioncn~', dicse Ztsclrr. 54, 141 [10i1] iiud (lie deniaachd in dcr Chon. Fabrik srscheineude :iusfiihrliche Beschreilrung (let vcrgr6Bert.cn Ansfuhrung dcs CerHts. Die Ursache der Bodensaure srhen Gedro<z, Pbge und Hissinkl) in eiiier Verdrangung von H-Ionen aus dtni Adsorp'ions- komplex, wahrend Kappen und DnikuharLz2) eine Verdrangung von A1 mit nachfolgender hydrolytischer Aufspaltung von AlCl, an- nehmen. Zugunsten lctzterer Auffassung spricht zwar das Auf- treten von A1 im KC1-Auszug saurer Boden, Schwierigkeiten macht aber die Annahme, dal3 A1 trotz seiner hohen elektrischen Ladung leicht abzuspalten sein soll. Je. N. Grrpon u. ilI. A. Woschts4inskaja fiihren das Auftreten von A1 iin KC1-Auszug auf einen Austausch des Ions Al,03Hf zuriick. Die Existenz dieses Ions wiesen sie nach, indem sie das schwerlosliche Sulfat nus dem KC1-Auszug mit (NH,),SO, ausfallten und im Niederschlag das Verhaltnis von Al. SO, bestinimten. Die giinstige Wirkung der Anwendung ron Gips, die bei manchen Podsolen beobachtet wurde, erklaren sie durch eine Ausfallung des Osy-Aluminium-Kations. - (Chemisat. SOC. Agric. 10, Nr. 2, 37 [1941].)] (328) Kalibestimmungen im Boden lassen sich nach Schachtschabd mit einer Mischlosung von Ammoniumacetat (0,8 n) und -oxalat (0,Z n) schueller und einfacher durchfiihren als mit Sauren: die Ubereinstimmung niit den Neubauer-Werten betrug (350 Boden) im Durchschnitt 85%. -- (Bodenkande u. Pflanzonernahr. 24, 371 P9411) (315) Pilzeiweififlocken hit H. Fink durch Ziichtung von Pilzen auf Kartoffeln hergestellt. Sie enthalten 24°/0 Rohprotein in der Trockensubstanz und durften nach den Ergebnissen der Verdaulich- keitspriifung und Priifung der biologischen Wertigkeit als neues tusatzliches EiweiDfuttermittel fur Schweine und Wiederkauer durchaus geeignet sein. - (Mungold, Stotz u. Columbus, Forschungs- dienst 12, 212 [1941].) (330) Reichsanstalt fur Getreideverarbeitung ist nach Uber- nahme auf den Reichshaushalt die Bezeichnung der bisherigen ,,Versuchs- und Forschungsanstalt fur Getreideverarbeitung" in Berlin. Aufgabenkreis und Tatigkeit der Institute (Institut fur Miillerei und Institut fur Backerei) sind unverhdert geblieben. Die Reichsanstalt untersteht dein Reichsminister fur Ernahrung und Landwirtschaft. (329) 2, Vgl. liappni. Die Bodcuazidiht, S. 122. NEUE BUCHER Generalregister IX des Chemischen Zentralblatts iiber die Jahr- gange 1935-1939. Teil I u. 11, Autoren- uiid Patentregister. Herausg. von der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Redigiert von M. Pfliicke. 2 Bande, 4148 S. Verlag Cheniie, Berlin 1941. Pr. geh. RR.1. 380,--, geb. RM. 39G,--. Wiederum legt nach fiinfjahriger Pause die Redaktion des Chemischen Zentralblatts ein Generalregister Tor, zunachst das .4utoren- und Patentregister. Schon diese umfassen zwei sehr starke Bande, die entsprechend der gesteigerten Zahl der Referate (336380 gegeniiber 279259 in 1930-1934) das Gmeralregister VIII noch- mals um 850 Seiten an Umfang iibertreffen. An Zeitschriften wurden 2 750. beriicksichtigt, gegeniiber 2 000 im Jahre 1934 (nnd 850 1930!). so darj der Zeitpunkt nicht mehr allzu fern sein diirfte, an welchem das wissenschaftliche Schrifttum der Welt, someit es Chemisches enthalt, liickenlos erfa5t ist. Dieses Ziel wird jeder Cheiniker bejahen ; aber dennoch erfiillt es mit Sorge, sich die weitere Entwicklung vortustellen : samtliche Termine, niit denen ein Referatenorgan zu rechnen hat, werden zwangslaufig verlangert, Text- und Registerbande schwellen immer mehr an und alle Schwierigkeiten, die mit der Bewaltigung einer noch ge- steigerten literarischen Produktion verkniipft sind, nehmen trotz aller Hilfsmittel zu. Weniger Zeitschriften also ? Warum nicht 1 Dal3 die Redaktion des Chemischen Zentralblatts selbst Phnlich denkt, geht aus fol- genden Satzen des Vorworts hervor: dort heil3t es: ,,Erfreulicher- weise zeigte das Jahr 1940 bereits Anzeichen, die die Annahme be- rechtigt erscheinen lassen, da13 die Weltliteratur eine riicklaufige Bewegung hinsichtlich ihres Umfangs antritt." Und weiter : ,,Das hat z. T. in dern Bestreben seinen Grund, die Spezialfachliteratur in den einzelnen Landern nur auf wenig Zeitschriften zu beschranken und zu konzentrieren." Es unterliegt keinem Zweifel, da13 diese Er- scheinung, die wir an sich begruDen, eine Folge des Krieges ist. Nur ist zu befiirchten, da13 nach Beendigung des Krieges die Flut von neuem steigt. Im Rahmen dieser Besprechung nur so vie1 von diesem Problem, von dern ja nicht nur das Chemische Zentralblatt betroffen ist, sondern in gleicher Weise auch ,,Beilstein" und ,,Gmelin" und letzten Endes jeder Chemiker, der diese Standardwerke benutzt. Typographie und Anordnung sind die gleichen geblieben wie in der VIII. Serie. Entsprechend der Wichtigkeit der Schreibweise fur die alphabetische Registrierung hat die Redaktion den Autoren- namen, insbes. den auslandischen und hier vor allem den russischen, vermehrte Aufmerksamkeit gewidmet. In muhevoller Kleinarbeit ist somit wieder ein Werk geschaffen, das zu den stets am freudigsten begriioten Neuerscheinungen auf dem Gebiete des chemischen Nach- schlagewesens gehort. H. Richter. [BB. 101.1 Lehrbuch der Chemie. 1. Teil: Anorganische Chemie. Von W. Hiickel. 2. Aufl. 673 S., 69 Abb. Akadem. Vzrlagsges., Leipzig 1940. Pr. geh. RM. 16,-, geb. RM. 18,-. Wie der Vf. ini Vorwort zur 2. Auflage des anorganischen Teiles seines Lehrbuches bemerkt, ist an der Anlage des Werkes nichts geandert worden, nnd die Tatsache, da8 es nach 4 Jahren in 2. Auflage vorliegt, zeigt, da13 das Buch trotz mancher Bedenken, die bei der Bssprecliung der 1. Auflage geaul3ert wurdenl), eine gute Aufnahme fand. Wenn, insbesondere mit Riicksicht auf die jetzt zu den Hochschulen strebenden Ubergangsjahrgange ohne Ober- prima, in den ersten vier Abschnitten eine grol3e Breite der Dar- stellung der Grundvorgange und deren Veranschaulichung durch Verkniipfung mit Vorgangen des taglicheu Lebens gewahlt wird, so mu13 man fordern, daI3 auch die weiteren Abschnitte ahnliche Voraussetzungen der Kenntnisse zur Grundlage nehmen. Es ist aber kaum zu hoffen, daI3 eiu Leser mit einer Kenntnisgrundlage, wie sie fiir die ersten vier Abschnitte vorausgesetzt wird, und nach Verarbeitung dieser Abschnitte, z. B. dem Kapitel 5 iiber die Mole- kulartheorie, wird folgen konnen2). Abgesehen von diesen Schwierigkeiten, steht der Inhalt des Buches auf einer beachtlichen Hohe. Vorbildlich sind Seitenzahlen- riickverweise und Hinweise, die Einflechtung der historischen Daten, die Anfiihrung der Lebensdaten der Gelehrten und ihrer Leistungen, sowie die Erklarungen und Ableitungen der griechischen und lateinischen Bezeichnungen. Auch in der friihzeitigen Bin- flechtung von physikalisch-chemischen und theoretischen Kapiteln sieht der Referent einen Vorzug des Lehrbuches, wie auch darin, daD das Werk z. B. auch iiber stochiometrisches Rechnen, die kri- stalline Formart und die Syinmetrieelemenfe usw. etwas sagt. Zu- gunsten einer groDeren Breite dieser Kapitel konnten die einleitenden ohne Schaden straffer gefal3t werden. Bei der Fiille von Tatsachen, die auf den Lernenden der Chemie zuerst einstiirzen und ihm erfahrungsgemaB grol3e Schwierigkeiten machen, ware ein friiheres Eingehen auf das Periodische System zu wiinschen, das an Hand ran Leitelementen nicht nur neue Tat- sachen einzuordnen und zu verkniipfen exleichtert, zondern gegen- iiber dem mehr gewohnten induktiven Denken der Schule das de- duktive Denken iibt. Ausstattung, Zeichnungen und Tafeln sind ausgezeichnet, und es besteht kein Zweifel, da9 auch der ,,Anorganische Hiickel" in die erste Reihe der fiihrenden Lehrbiicher gehort. A. Simon. [BB. 88.1 I) Diese Ztschr. 49, 744 [19j6]. z, So wird e. 0. auf S. 136 mitgekilt, daO man dem Quotienteu cp/cv entnehmcu kann' ob Gose ein- oder zweiatomig sind. ,,Fiireinatnmige Gase, z. B. Quechilberdnmpf, ist: cp/c,, = 1,G7 . . . . . Fur eweiatomige Gase mu0 sein: cp/c, = 1,40 . . . . ." Dieses ,,mull sein" ist aber doch erst mit Kenntnis des Hinzuliommens der R0tationskon:ponente fur zwcintomigc Gsse einensehen und ohnc Begrundung unrerstanrllich. 502 Angewandte Chemie 5 4. Jahrg. I9 21. ATt. 4 7/48

Lehrbuch der Chemie. 1. Teil: Anorganische Chemie. Von W. Hückel. 2. Aufl. 673 S., 69 Abb. Akadem. Verlagsges., Leipzig 1940. Pr. geh. RM. 16,-, geb. RM. 18,—

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Kleinste Emulsionsmengen von Fetten und Olenl) stellen M. v. Ardeniie 11. F . Kiernie er mit dem O b j e k t t r a g e r v i b r a t o r dar, wobei durch das geschlossene GefaI3 die beim Reiben im Morser auftretenden inkonstanten Wasserverluste vermieden werden, und durch die 200mal/s erfolgende Beschleunigung und Abbremsung der Masseteilchen Eniulgierung aucli da moglich wird, wo sie sonst nur durch Ultraschall erzwingbar ist. 2. B. wird eine wa13rige Standiil- emulsion durch 1 niin Schiitteln von 0,4 cm3 01 + 0,2 c1n3 Gumrni arabicum, Zusatz von 0,3 cm3 H,O und 1-2 inin Schiitteln er- halten, meiterhin eine Emulsion von 11 nig ErdnuI381 in 0,55 cm3 H,O (Teilchengrofle nach 15 miii Schiitteln 1-2 p) und eine Bmul- sion von 0,8 c1n3 ErdnuGol in 0,2 cm3 10Xiger Na-Oleatlosung (Amplitude 16 mm, 20 iiiin Schiitteln, TeilchengroBe 1 p). Der Apparat scheint auch fur Reihenversuche in Betriebslaboratorien geeignet. - (Fette u. S-ifen 48, 619 [1941].) (305)

Eine neue Methode zur Fraktionierung von Lignin und anderer Polyinerer haben E. L. Love11 u. H. Hibbert entwickelt. Sie beruht darauf, da1j Substanzen, die sich nach ihrer chemischeti Struktur oder ihrem Molgewicht unterscheiden, sich im allgemeinen verschieden stark zwischen zn-ei nichtmischbaren Losungstnitteln oder Losungsmittelsystemen verteilen. Fur Lignin erwies sich die Kombination CH30H-H,O/CHCl3-CCl, am geeignetsten. Durch Ver- anderung der Konzentration des Chloroforms (guter Ligninloser) kann die Ligninverteilung und damit seine Fraktionierung in weiten Grenzen gehandliabt werden, - (J . Amer. chem. SOC. 63,2070 [1941]). (323)

Uber die Leistungssteigerung des deutschen Bodens und seinen wachsenden Pruchtbarkeitszustand gibt L. Schmidt, Darmstadt, einen erstnialigen umfassenden Uberblick an Hand eines sehr reichhaltigen statistischen Materials. Im Zeitrautn 1850 bis 1938 stieg durch Kultur- und Dungemahahmen der Hektar- ertrag an Kartoffeln und Getreide um 90 bzw. 150%; er 1aBt sich durch mehr und der Zusammensetzung des Bodens angepal3te kiinstliche Diingung in Deutschland noch weiterhin steigern, be- sonders aber im ehemaligen Polen utid in Frankreich. wo bisher vergleichsweise wenig Handelsdiinger angewandt wurde. - (Por- schungsdienst 12, 1 119411.) (31%

'j Tgl. M. z). Ardmne, ,,Dic Anwcndung i lrs Ul)j(:kttr;i~er-\iibrdtors zur €Iersteliuug roil I<niulsioncn~', dicse Ztsclrr. 54, 141 [10i1] iiud (lie deniaachd in dcr Chon. Fabrik srscheineude :iusfiihrliche Beschreilrung (let vcrgr6Bert.cn Ansfuhrung dcs CerHts.

Die Ursache der Bodensaure srhen Gedro<z, Pbge und Hiss ink l ) in eiiier Verdrangung von H-Ionen aus dtni Adsorp'ions- komplex, wahrend K a p p e n und DnikuharLz2) eine Verdrangung von A1 mit nachfolgender hydrolytischer Aufspaltung von AlCl, an- nehmen. Zugunsten lctzterer Auffassung spricht zwar das Auf- treten von A1 im KC1-Auszug saurer Boden, Schwierigkeiten macht aber die Annahme, dal3 A1 trotz seiner hohen elektrischen Ladung leicht abzuspalten sein soll. Je . N . Grrpon u. ilI. A . Woschts4inskaja fiihren das Auftreten von A1 iin KC1-Auszug auf einen Austausch des Ions Al,03Hf zuriick. Die Existenz dieses Ions wiesen sie nach, indem sie das schwerlosliche Sulfat nus dem KC1-Auszug mit (NH,),SO, ausfallten und im Niederschlag das Verhaltnis von Al. SO, bestinimten. Die giinstige Wirkung der Anwendung ron Gips, die bei manchen Podsolen beobachtet wurde, erklaren sie durch eine Ausfallung des Osy-Aluminium-Kations. - (Chemisat. SOC. Agric. 10, Nr. 2, 37 [1941].)] (328)

Kalibestimmungen im Boden lassen sich nach Schachtschabd mit einer Mischlosung von Ammoniumacetat (0,8 n) und -oxalat ( 0 , Z n) schueller und einfacher durchfiihren als mit Sauren: die Ubereinstimmung niit den Neubauer-Werten betrug (350 Boden) im Durchschnitt 85%. -- (Bodenkande u. Pflanzonernahr. 24, 371 P9411) (315)

Pilzeiweififlocken h i t H . Fink durch Ziichtung von Pilzen auf Kartoffeln hergestellt. Sie enthalten 24°/0 Rohprotein in der Trockensubstanz und durften nach den Ergebnissen der Verdaulich- keitspriifung und Priifung der biologischen Wertigkeit als neues tusatzliches EiweiDfuttermittel fur Schweine und Wiederkauer durchaus geeignet sein. - (Mungold, Stotz u. Columbus, Forschungs- dienst 12, 212 [1941].) (330)

Reichsanstalt fur Getreideverarbeitung ist nach Uber- nahme auf den Reichshaushalt die Bezeichnung der bisherigen ,,Versuchs- und Forschungsanstalt fur Getreideverarbeitung" in Berlin. Aufgabenkreis und Tatigkeit der Institute (Institut fur Miillerei und Institut fur Backerei) sind unverhdert geblieben. Die Reichsanstalt untersteht dein Reichsminister fur Ernahrung und Landwirtschaft. (329)

2, Vgl. liappni. Die Bodcuazidiht, S. 122.

NEUE BUCHER

Generalregister IX des Chemischen Zentralblatts iiber die Jahr- gange 1935-1939. Teil I u. 11, Autoren- uiid Patentregister. Herausg. von der Deutschen Chemischen Gesellschaft. Redigiert von M. Pfliicke. 2 Bande, 4148 S . Verlag Cheniie, Berlin 1941. Pr. geh. RR.1. 380,--, geb. RM. 39G,--.

Wiederum legt nach fiinfjahriger Pause die Redaktion des Chemischen Zentralblatts ein Generalregister Tor, zunachst das .4utoren- und Patentregister. Schon diese umfassen zwei sehr starke Bande, die entsprechend der gesteigerten Zahl der Referate (336380 gegeniiber 279259 in 1930-1934) das Gmeralregister VIII noch- mals um 850 Seiten an Umfang iibertreffen.

An Zeitschriften wurden 2 750. beriicksichtigt, gegeniiber 2 000 im Jahre 1934 (nnd 850 1930!). so darj der Zeitpunkt nicht mehr allzu fern sein diirfte, an welchem das wissenschaftliche Schrifttum der Welt, someit es Chemisches enthalt, liickenlos erfa5t ist. Dieses Ziel wird jeder Cheiniker bejahen ; aber dennoch erfiillt es mit Sorge, sich die weitere Entwicklung vortustellen : samtliche Termine, niit denen ein Referatenorgan zu rechnen hat, werden zwangslaufig verlangert, Text- und Registerbande schwellen immer mehr an und alle Schwierigkeiten, die mit der Bewaltigung einer noch ge- steigerten literarischen Produktion verkniipft sind, nehmen trotz aller Hilfsmittel zu.

Weniger Zeitschriften also ? Warum nicht 1 Dal3 die Redaktion des Chemischen Zentralblatts selbst Phnlich denkt, geht aus fol- genden Satzen des Vorworts hervor: dort heil3t es: ,,Erfreulicher- weise zeigte das Jahr 1940 bereits Anzeichen, die die Annahme be- rechtigt erscheinen lassen, da13 die Weltliteratur eine riicklaufige Bewegung hinsichtlich ihres Umfangs antritt." Und weiter : ,,Das hat z. T. in dern Bestreben seinen Grund, die Spezialfachliteratur in den einzelnen Landern nur auf wenig Zeitschriften zu beschranken und zu konzentrieren." Es unterliegt keinem Zweifel, da13 diese Er- scheinung, die wir an sich begruDen, eine Folge des Krieges ist. Nur ist zu befiirchten, da13 nach Beendigung des Krieges die Flut von neuem steigt. Im Rahmen dieser Besprechung nur so vie1 von diesem Problem, von dern ja nicht nur das Chemische Zentralblatt betroffen ist, sondern in gleicher Weise auch ,,Beilstein" und ,,Gmelin" und letzten Endes jeder Chemiker, der diese Standardwerke benutzt.

Typographie und Anordnung sind die gleichen geblieben wie in der VIII. Serie. Entsprechend der Wichtigkeit der Schreibweise fur die alphabetische Registrierung hat die Redaktion den Autoren- namen, insbes. den auslandischen und hier vor allem den russischen, vermehrte Aufmerksamkeit gewidmet. In muhevoller Kleinarbeit ist somit wieder ein Werk geschaffen, das zu den stets am freudigsten begriioten Neuerscheinungen auf dem Gebiete des chemischen Nach- schlagewesens gehort. H . Richter. [BB. 101.1

Lehrbuch der Chemie. 1. Teil: Anorganische Chemie. Von W. Hiickel. 2. Aufl. 673 S., 69 Abb. Akadem. Vzrlagsges., Leipzig 1940. Pr. geh. RM. 16,-, geb. RM. 18,-.

Wie der Vf. ini Vorwort zur 2. Auflage des anorganischen Teiles seines Lehrbuches bemerkt, ist an der Anlage des Werkes nichts geandert worden, nnd die Tatsache, da8 es nach 4 Jahren in 2. Auflage vorliegt, zeigt, da13 das Buch trotz mancher Bedenken, die bei der Bssprecliung der 1. Auflage geaul3ert wurdenl), eine gute Aufnahme fand. Wenn, insbesondere mit Riicksicht auf die jetzt zu den Hochschulen strebenden Ubergangsjahrgange ohne Ober- prima, in den ersten vier Abschnitten eine grol3e Breite der Dar- stellung der Grundvorgange und deren Veranschaulichung durch Verkniipfung mit Vorgangen des taglicheu Lebens gewahlt wird, so mu13 man fordern, daI3 auch die weiteren Abschnitte ahnliche Voraussetzungen der Kenntnisse zur Grundlage nehmen. Es ist aber kaum zu hoffen, daI3 eiu Leser mit einer Kenntnisgrundlage, wie sie fiir die ersten vier Abschnitte vorausgesetzt wird, und nach Verarbeitung dieser Abschnitte, z. B. dem Kapitel 5 iiber die Mole- kulartheorie, wird folgen konnen2).

Abgesehen von diesen Schwierigkeiten, steht der Inhalt des Buches auf einer beachtlichen Hohe. Vorbildlich sind Seitenzahlen- riickverweise und Hinweise, die Einflechtung der historischen Daten, die Anfiihrung der Lebensdaten der Gelehrten und ihrer Leistungen, sowie die Erklarungen und Ableitungen der griechischen und lateinischen Bezeichnungen. Auch in der friihzeitigen Bin- flechtung von physikalisch-chemischen und theoretischen Kapiteln sieht der Referent einen Vorzug des Lehrbuches, wie auch darin, daD das Werk z. B. auch iiber stochiometrisches Rechnen, die kri- stalline Formart und die Syinmetrieelemenfe usw. etwas sagt. Zu- gunsten einer groDeren Breite dieser Kapitel konnten die einleitenden ohne Schaden straffer gefal3t werden.

Bei der Fiille von Tatsachen, die auf den Lernenden der Chemie zuerst einstiirzen und ihm erfahrungsgemaB grol3e Schwierigkeiten machen, ware ein friiheres Eingehen auf das Periodische System zu wiinschen, das an Hand r a n Leitelementen nicht nur neue Tat- sachen einzuordnen und zu verkniipfen exleichtert, zondern gegen- iiber dem mehr gewohnten induktiven Denken der Schule das de- duktive Denken iibt.

Ausstattung, Zeichnungen und Tafeln sind ausgezeichnet, und es besteht kein Zweifel, da9 auch der ,,Anorganische Hiickel" in die erste Reihe der fiihrenden Lehrbiicher gehort.

A . Simon. [BB. 88.1

I ) Diese Ztschr. 49, 744 [19j6]. z, So wird e. 0. auf S. 136 mitgekilt, daO man dem Quotienteu cp/cv entnehmcu kann'

ob Gose ein- oder zweiatomig sind. ,,Fiireinatnmige Gase, z. B. Quechilberdnmpf, ist: cp/c,, = 1,G7 . . . . . Fur eweiatomige Gase mu0 sein: cp/c, = 1,40 . . . . ." Dieses ,,mull sein" ist aber doch erst mit Kenntnis des Hinzuliommens der R0tationskon:ponente fur zwcintomigc Gsse einensehen und ohnc Begrundung unrerstanrllich.

502 Angewandte Chemie

5 4. Jahrg. I9 21. ATt. 4 7 /48