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Das Magazin im Seminarkurs "Journalismus und Mediengestaltung" am Kepler-Gynmnasium Freiburg, Schuljahr 2010/2011. 24 Schülerinnen und Schüler, 24 junge Reportagen, eine Kooperation von Jugendbildungswerk Freiburg und Kepler Gymnasium Freiburg.

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  • EDITORIAL. .oder was dabei herauskommt, wenn Schler

    ihr erstes Magazin einluten.

    Am Kepler-Gymnasium finden sich am Anfang

    des Schuljahres 201 0/2011 zwei Dutzend

    Schlerinnen und Schler zusammen, um zu

    berichten. - Um zu berichten von dem, was sie

    kennen: Ihrer Jugend, und dem Leben in ihrer

    Stadt aus den verschiedensten Blickwinkeln.

    Modern, gemeinsam, fremd, lebendig und

    bewegt sind die Seiten dessen, was sie die

    letzten Monate beschftigte. Die Resultate

    zeugen von einer Vielfalt jugendlicher

    Neugierde, die aufklren wil l , was Freiburg und

    seine Jugend ausmacht. Ob es nun durch

    Engagement geschah oder durch

    leidenschaftl iche Hobbies, es kam

    Interessantes und Aufweckendes dabei zum

    Vorschein.

    Dieses Magazin ist Zeugnis eines Prozesses,

    der uns persnlich und journalistisch

    herausforderte. Aber wir stel lten uns dieser

    Herausforderung, wuchsen an ihr und konnten

    sie letztendl ich bewltigen, wie Sie auf den

    nchsten Seiten hoffentl ich erkennen werden.

    Wir danken unseren Kursleitern Sybil le Schick,

    Rainer Simon und ganz besonders Jrgen

    Messer, der die ntige, journalistische

    Erfahrung mit einbrachte, al l unseren

    Sponsoren, die uns die Finanzierung des

    Magazins ermglichten und natrl ich auch uns

    selbst fr die schne Zeit, ermglicht durch ein

    tol les Miteinander.

    Den Kurs stel lvertretend

    Yannick Weber & Patrick Volknant

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    Kommentar : Ein zu empfehlendes Lokal, mit sehr netten Besitzern, die

    einen auch mal auf eine Tasse Tee und ein kleines Frhstck einladen! ! !

  • modern

    Coumputer lsen Probleme,die man ohne sie nicht htte.

  • JSnde der Neuzeit

    DER UNSICHTBARE DIEB

    Eine Reportage von Thorsten Gutmann

  • Die populre Alternative Rock-Band Radiohead lste sich aus den Klauen ihres Labels und

    verffentl ichten ihr Album In Rainbows als kostenlosen Download.

  • GDie Letzten MeterDer Brief am

    Ende seiner Laufbahn oder noch mitten auf dem Weg?

  • D

  • E1 4

  • TATORT INTERNET

    DIE CHATROOMFALLE

    von Esmeralda Velic

    "

  • Wenn einer alleine trumt, ist esnur ein Traum.Wenn viele geminsam trumen, ist esder Anfang der Wirklichkeit.Hundertwasser

  • Jugend- zwischen Ner

    vensgen,

    Geschenkpapier und P

    inguinen

  • Hey, was

    machen wir

    eigentl ich heute

    Abend?

    Simon

    Zwischen Partyspa,Urlaubsfeeling undSelbststndigkeit

    Jugendreisen

    "Was denkstdu denn? Wirsind im Urlaubund knnenmachen waswir wollen!"

  • "Im Urlaub entscheidet man

    aber selbst,wann,wie oder

    wo man etwas macht."

  • l tern zu lsen und

    selbstndiger zu werden. Erfahrungen zu sammeln sind notwendig um sich selbst kennenzulernen, weiter zu entwickeln

    und somit erwachsen zu werden.

    Eine Jugendreise ist hierfr die ideale Mglichkeit

    "In den zwei

    Wochen im

    Urlaub lebt man

    aus dem Koffer

    und muss sehr

    auf seine

    eigenen Sachen

    achten."

  • ITANZEN

    S. 34

  • IIM HDJ

    S. 35

  • , ,Ich habe unglaublich viel Spa beim Tanzen.

    Es ist kein Hobby - es ist eine Leidenschaft.

    Ich wrde gerne den ganzen Tag tanzen,

    wenn da nicht meine Eltern oder die Schule wren.

    Am Anfang waren meine Eltern nicht so begeistert davon,

    dass ich mit dem Tanzen anfange.

    Aber nach ein paarAuftritten von mir, waren sie so begeistert,

    dass sie mich immer ermutigt haben, jeden Tag zu ben.

    Nur jetzt nach ein paar Jahren, wollen sie, dass ich mich

    mehr aufdie Schule konzentriere und

    mich mit dem Tanzen ein bisschen zurck halte.

    S. 36

  • Deborah Sinn

    S. 37

  • fremd

    Lieber einNarr sein

    auf eigenerFaust, als

    ein Weisernach fremd

    en belieben.

  • drogen

    zwischen hoffnung

    und sucht

    S

    ie sind die Problemkinder der deutschen Grostdte und

    werden oftmals als Abschaum der Gesellschaft

    angesehen : Drogenabhngige. Fr viele sind das nur

    Menschen ohne jegliche Zukunftsperspektiven, die ihr letztes

    Geld fr Heroin und andere Drogen ausgeben, um diese durch

    ihre Venen jagen zu knnen. Das Schicksal, das jedoch hinter

    jedem Einzelnen steckt, interessiert nur wenige.

    Es ist kurz nach 20 Uhr abends im Freiburger Stadtteil

    Sthlinger. Wie fast jeden Tag treffen sich Enrico und seine Clique

    im Sthlinger Park. Sie schauen stndig verngstigt um sich.

    Zwei von ihnen, darunter auch Enrico, sind nervs am Tippeln,

    knnen einfach nicht ruhig stehen bleiben. Eine richtige

    Unterhaltung scheint nicht in die Gnge zu kommen. Niemand,

    der lacht. Alle sehen merkwrdig bla, vielleicht auch mde aus.

    Es werden kleine Ttchen von einem zum anderen gereicht. Alles

    geschieht in seltsam anmutenden, schnellen und ungeschickten

    Bewegungen. Immer wieder prfende Blicke zur Seite.

    Offensichtlich darf niemand sehen, was hier geschieht. Es ist das

    Zusammentreffen einer kleinen Gruppe Jugendlicher, einer von

    ihnen ist Enrico, 16 Jahre jung, der lteste heit Steve und ist

    gerade einmal 19 Jahre alt, ohne Schulabschluss und ebenso

    drogenabhngig. Sie brauchen alle in der nchsten Zeit Stoff.

    Der Grund ihres fast tglichen Treffens ist das Dealen. Die

    ffentlichkeit, der Park bietet ihnen die Mglichkeit sich zu

    treffen. Er bietet ihnen aber keinen Schutz vor den Blicken

    vorbeilaufender Passanten oder der Polizei.

    Eine Reportage von Moritz Weisser

  • Eine Polizeistreife durchquert den

    Park. Scheie, versteckt euch,

    schnell, schreit Enrico einem sei-

    ner Freunde zu. Der 16-Jhrige

    steht zunchst wie regungslos da.

    Schweiperlen beginnen sich auf

    seiner Stirn zu bilden, die jetzt

    langsam ber sein markantes Ge-

    sicht laufen. Er streicht sein dunkel-

    braunes Haar aus dem Gesicht und

    sucht gehetzt nach einem geeigne-

    tem Versteck. Aus kurzer Distanz

    ist der stechende Geruch von Alko-

    hol wahrnehmbar. Mit seiner wei-

    ten Jeanshose und seinem grnen,

    schmutzigen Pullover macht er

    einen alles andere als gepflegten

    Eindruck. Das Polizeiauto, das der

    Gruppe nun bedrohlich

    nahe gekommen ist, lsst

    Enricos Herz hher schla-

    gen. Seine Lippen zusam-

    menpressend rennt er

    hinter eine Hecke, um

    sich dort zu verstecken.

    Noch eine Anzeige wegen Drogen-

    missbrauchs kann er wirklich nicht

    gebrauchen, denn auf Jugendar-

    rest kann er verzichten. Hektisch

    versucht er einen kleinen Beutel,

    den er aus den riesigen Hosenta-

    schen hervorgezogen hat, im Ge-

    bsch zu verstecken. Die Polizei

    hat sie nicht gesehen.

    Enrico hat eine klassische Drogen-

    laufbahn hinter sich. Schon mit 14

    Jahren ist er ins Drogenmilieu ge-

    rutscht. Angefangen hat alles mit

    Marihuana der Einstiegsdroge

    schlechthin. Doch Enrico selbst hat

    das nach kurzer Zeit lngst nicht

    mehr gereicht. Es war die Neugier,

    die ihn dazu getrieben hat, ande-

    res, vor allem Hrteres auszupro-

    bieren. Der Schulabbrecher, der

    seit fast 2 Jahren so gut wie nicht

    mehr zur Schule geht, ist auf die

    hrtere, teurere Droge Kokain um-

    gestiegen. Damals, so berichtet er,

    hatte er durch seinen neuen Freun-

    deskreis schnell Kontakte zu Dea-

    lern geknpft, und so war es fr

    ihn ein Leichtes auch an hrtere

    Drogen zu gelangen. Das Gefhl

    dazu-zugehren, einer von ihnen

    zu sein, war sehr wichtig fr ihn.

    Von seiner Familie fhlte er sich un-

    verstanden. Seine Mutter hatte

    nach heftigen Auseinandersetzun-

    gen den Vater und seine jngere

    Schwester verlassen. Diese wohnt

    seit der Trennung bei einer Tante

    und sein Vater hat seit Enrico Den-

    ken kann, genug eigene Probleme.

    Mit dem Wechsel vernderte sich

    mit der Zeit auch sein Bekannten-

    kreis.

    Er hat nun immer hufiger Kontakt

    zu hnlich Gesinnten, was zur Fol-

    ge hatte, dass Enrico seine frhe-

    ren sozialen Bindungen vernachls-

    sigt und verliert. Die Themen in

    seinem neuen Umfeld kreisen stn-

    dig nur um wo wann wieviel und

    zu welchem Preis man bei wem

    kaufen kann. Keiner seiner damali-

    gen Drogenfreunde interessierte

    sich wirklich fr den anderen. Der

    Interessenfocus ist einzig auf die

    Droge Kokain gerichtet. Fr Schule

    hat er, wie die meisten aus seinem

    Freundeskreis, deshalb keine Zeit.

    Doch er ist hin und her gerissen

    und er wei, dass es so nicht ewig

    weitergehen kann. Denn wohin

    kann ein solches Leben fhren?

    Wer stellt einen Drogenabhngigen

    ohne Schulabschluss ein? Was ist

    das fr ein Leben, wenn man den

    ganzen Tag damit verbringt, Geld

    fr das Kokain zu beschaffen?

    Was ist das fr ein Leben, wenn

    nach dem Rausch wieder diese

    groe unheimliche Leere einkehrt?

    Dieses Gefhl, das man nicht aus-

    halten kann und nicht aushalten

    will. Diese unbndige Lust einfach

    von diesem weien Pulver konsu-

    mieren und man ist in eine ganz

    andere Welt versetzt. Aber immer

    nur fr ganz kurze Zeit. Und so-

    bald die Wirkung nachlt, kommt

    wieder diese Leere. Diese grausa-

    me Leere. Und diese deprimieren-

    den Gedanken, wo knnte ich mir

    dieses Mal Geld leihen. Wen knn-

    te ich noch um Geld anbetteln?

    Die Beschaffung des Geldes luft

    in der Regel jedoch alles anderes

    als legal ab. Wenn Dro-

    genkonsumenten auf

    Entzug sind , hat dies

    oftmals ein sehr schlech-

    tes Wohlbefinden zur

    Folge. Ihre Aufmerksam-

    keit richtet sich aus-

    schlielich auf die Beschaffung von

    Drogen. Sie verlieren den Bezug

    zur Realitt und setzen alles dar-

    an, an Drogen zu gelangen. Das

    kann Diebstahl, Tauschhandel oder

    aber auch Prostitution zur Folge

    haben , erzhlt mir Benedikt

    Vogt, langjhriger Mitarbeiter im

    Kontaktladen, und er besttigt

    das, was Enrico erlebt.

    Der Kontaktladen ist eine Einrich-

    tung der AWO ( Arbeiterwohlfahrt

    ) und wird hauptschlich von Mit-

    gliedsbeitrgen der Arbeiterwohl-

    fahrt und von Steuerngelder ge-

    tragen. Es ist eine Einrichtung, die

    sich in erster Linie an drogenkon-

    sumierende Menschen richtet, fr

    die die Szene momentan den Le-

    bensmittelpunkt darstellt. Die Mit-

    arbeiter im Kontaktladen zeigen

    den Rauschgiftschtigen Alternati-

    ven auf und versuchen die Proble-

    me an der Wurzel zu packen und

    zu bekmpfen. Es gibt dort einen

    Was ist das fr ein Leben, wennnach dem Rausch wieder diesegroe unheimliche Leere ein-kehrt?

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  • groen Aufenthaltsraum, Waschge-

    legenheiten, auerdem auch Bro-

    rume und ein Leitungsteam, das

    bei der Weitervermittlung von Arzt-

    besuchen oder einer Entzugseinrich-

    tung hilft. Das Team setzt sich aus

    fnf Mitarbeitern, Diplom-Psycholo-

    gen, Sozialarbeitern, Pdagogen so-

    wie Schuldner- und Insolvenzbera-

    tern, zusammen. Und

    professionelle Hilfe von auen

    braucht Enrico, um von den Drogen

    wegzukommen. Al-

    leine ist er nicht,

    sagt er, doch der

    Rckhalt aus der

    Familie fehlt. Er

    teilt sein Schicksal

    und seine ngste

    mit vielen Jugendlichen in seinem

    Alter. Vielen geht es hnlich wie

    ihm.

    Fr manche bedeuten Drogen ein-

    fach nur Vergessen. Das Vergessen

    eines gescheiterten Familienlebens

    oder einer schrecklichen Kindheit.

    Andere wiederum spren durch den

    Konsum von Drogen erstmals Ak-

    zeptanz in einer Szene oder in ei-

    nem Freundeskreis. Die Entschei-

    dung fr hrtere Drogen bedeutet

    oftmals fr das Leben des Betroffe-

    nen eine drastische Vernderung.

    So fhlen sie nicht nur groe Unsi-

    cherheit was ihre Zukunft angeht,

    sondern stoen auch immer mehr

    auf Ablehnung in der eigenen Fami-

    lie. Der Rckhalt, den Rausch-

    giftschtige vor allem von ih-

    ren Angehrigen brauchen,

    um aus dem Teufelskreis aus-

    zubrechen, fehlt oftmals kom-

    plett. Der Diplom-Psychologe Bene-

    dikt Vogt setzt genau hier an. Wir

    versuchen dem entgegenzuwirken.

    Sie knnen sich hier Waschen, Du-

    schen, Bekannte anrufen, oder

    auch nur aufhalten. Das Ziel ist es ,

    mit den Menschen ins Gesprch zu

    kommen, Vertrauen zu gewinnen ,

    ihnen Rckhalt zu geben und ihnen

    Alternativen aufzuzeigen, fasst er

    einen Teil der Arbeit im Kontaktla-

    den zusammen.

    Ende 2004 haben nach Angaben

    der Bundeszentrale fr gesundheit-

    liche Aufklrung (BzgA) 31 % aller

    Jugendlichen bereits Erfahrungen

    mit Cannabis gemacht. Laut Bene-

    dikt Vogt sei diese Zahl konstant ge-

    blieben. Es seien immer noch vor al-

    lem Mnner, die auch hrtere

    Dro-

    gen

    konsu-

    mie-

    ren.

    Dies

    schein

    t zunchst eine sehr erschreckende

    Zahl zu sein, wenn man bedenkt,

    wie z.B Enrico seine Drogenlauf-

    bahn begonnen hat. Doch aus der

    Statistik lsst sich auch entneh-

    men, das lediglich 2% auf hrtere

    Drogen umsteigen.

    Enrico gehrt zu den letzteren 2 %

    und wre im Begriff seine Zukunft

    fr Drogen zuverkaufen, htte

    nicht seine innere Einsicht gesiegt.

    Dieses Leben und stndig auf der

    Flucht sein zu mssen, hat er satt.

    Nicht mehr der Wunsch nach einem

    weiteren Drogenkick, sondern die

    Sehnsucht nach einem ganz nor-

    malen Leben lieen ihn den ent-

    scheidenden Schritt zu einer Dro-

    genberatung machen. Zu diesem

    Zeitpunkt wei er, dass weder El-

    tern noch seine jetzigen Freunde

    ihm helfen knnen, mit seiner Dro-

    generkrankung fertig zu werden.

    Er hatte Glck und fand sofort Un-

    tersttzung im Kontaktladen, in-

    dem er sich an Benedikt Vogt

    wandte. Ihm wurde dazu geraten,

    einen Entzug ber zwei Monate in

    der Psychatrie in Emmendingen zu

    machen. Einen unter rztlicher

    Aufsicht durchgefhrten Entzug

    hatte auerdem den Vorteil, dass

    er mit Menschen zusammen traf,

    die ein hnliches Drogenschicksal

    und hnliche Erfahrungen mit ihm

    teilen konnten. Und sie haben alle

    ein gemeinsames Ziel: dieses al-

    te Leben hinter sich zu lassen und

    nach vorne zu blicken.

    Die erste Zeit war eine sehr

    schwere Zeit, erklrt mir Enrico.

    Aber mit jedem Tag, den er ohne

    Drogenkonsum bewerkstelligt, wird

    ihm klar, was er wirklich will. Er

    will mit Holz arbeiten. Vielleicht

    Schreiner werden. Oder Zimmer-

    mann. Mit seiner Hnde Arbeit et-

    was Neues schaffen, so stellt er

    sich einen idealen Beruf fr sich

    vor.

    Bevor er jedoch eine Lehre begin-

    nen kann, muss er seinen Haupt-

    schulabschluss nachholen. Das

    wei Enrico. Er wei auch, da er

    dafr nochmal ganz von vorne an-

    fangen muss. Er wird in eine ande-

    re Stadt ziehen, erzhlt er.

    Als Enrico noch ein letztes Mal den

    Kontaktladen besuchen will, beob-

    achtet er aus der Nhe eine

    Gruppe Jugendlicher im Sthlin-

    ger Park. Sie blicken verngstigt

    um sich und sind nervs am Tip-

    peln knnen einfach nicht ruhig

    stehen bleiben. Eigentlich will er

    auf sie zugehen, ihnen sagen, dass

    sie nur einen Schritt von einem

    besseren Leben entfernt sind

    Mit seiner Hnde Arbeitetwas Neues schaffen, sostellt er sich einen idealenBeruf fr sich vor.

    Einen Schritt von einembesseren Leben entfernt.

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  • verant-

    wortl ich

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  • :

  • ADHS Ein Leben in Unruhe!Der 11-jhrige Mark ist ein lebensfrohes Kind. Doch er ist anders! Er leidet an ADHS.

    "Er wurde langeZeit falsch

    behandelt!"

  • "Mark, ichmchte, dass duruhig stehenbleibst!"

    52

  • "Es ist nicht dasoriginale Fahrrad!

    Das ist doof!"

  • Infobox // Was ist Rital in?

    "Wenn es soweiter geht wiejetzt, mchte ichnicht mehr leben!"

    54

  • Wenn KKiinnddeerrKKiinnddeerrkriegen

    Schwangere

    Jugendliche

    zwischen

    Kindsein

    und

    Erwachsen

    werden

    Eine Reportage von

    Beatrice Gruber

  • WW

  • FR PEINLICKEITEN IST AUF DER STRAE KEIN PLATZ .

  • LEBEN AM

    RANDE DER

    GESELLSCHAFT

  • DAFR

    GEBE ICH

    DAS BESTE

    WAS ICH

    KANN UND

    DAS IST

    VORALLEM

    GESELL-

    SCHAFT

  • VON HEUTE AUF

    MORGEN STAND ER AUF

    DER STRAE

    IM ENDEFFEKT IST

    JEDER EIN

    EINZELKMPFER

  • DAS GESAMTE HAB

    UND GUT IN EIN KLEINES

    TSCHCHEN

    TROTZ DER TATSACHE,

    DASS WIR IN

    DEUTSCHLAND IN EINEM

    SOZIALSTAAT LEBEN IST

    DAS PHNOMEN DER

    OBDACHLOSIGKEIT

    NICHT NEU, ES IST

    LEIDER NIE GELUNGEN

    DAS SOZIALE NETZ DES

    STAATES SO ENG ZU

    KNPFEN; DASS

    NIEMAND DURCH SEINE

    MASCHEN FLLT.

    DIE ZAHL DER

    WOHNUNGSLOSEN

    BUNDESWEIT IST IN

    KEINER STATISTIK

    ERFASST WIRD VON

    EXPERTEN ABER AUF

    ETWA 300.000

    GESCHTZT.

    IN FREIBURG GIBT ES

    SCHTZUNGSWEISE 400

    OBDACHLOSE

    MENSCHEN.

    VERTEILUNG DER

    WOHNUNGSLOSEN :

    11 % KINDER

    25% FRAUEN

    64% MNNER

    (BAG W*, 2006)

    LAUT "BAG W" SIND IM

    WINTER MINDESTENS 1 6

    MENSCHEN ERFOROREN

    *BAG W =

    Bundesarbeitsgemeinschaft

    Wohnungshilfe e.V.

    INFOs

  • SindWaldorfschulerwirklichso anders?

  • Samstagabend auf einer Party. Auf welcher Schule bist du? KurzePause. Waldorfschule, mit wenig Hoffnung auf Verstndnis . Peinli-che Stille. Nur die Musik drhnt. Antonia hat vor ein paar Minuten Mikekennengelernt. Sein Humor gefllt ihr. Hoffentlich reagiert er jetzt auchso cool. Nicht wie alle anderen Deppen. Ein Lcheln huscht durch seinGesicht. Ist es Mitleid? Verstndnis? Seine nchste Frage ist abzuse-hen. Kannst du deinen Namen tanzen? Schade! So luft das immer.Mehr fllt den meisten nicht ein. Auch Mike nicht...

    EURYTHMIE

    "Die Kinder erarbeiten sich den Stoffselbst, mit dem ganzen Krper. Satzzei-chen werden gesungen, zahlen getanzt,Buchstaben herumgetragen und in Schn-

    schrift im Epochenheft notiert"

    GREMIUM

    Mike begleitet Antonia an die Bar. Stimmt es, dass es keine rechtenWinkel bei euch gibt?, interessiert ihn. Antonia klrt ihn bereitwilligauf: In den Eurythmierumen ja, aber sonst natrlich nicht! Steinerwollte damals harte Winkel und grelle Farben meiden, lacht sie. Danngehen sie wieder tanzen.

    "Ich hatte unheimlich engagierte Lehrer"

    UNTERRICHT

    67

  • "Waldorfschler zeigen sich zufriedenermit ihrer Schule als Gleichaltrige aus

    staatlichen EinrichtungenSie haben weniger Schulangst und finden

    den Unterricht interessanter.Die Lernmotivation liegt deutlich hher!"

    Spter kommen Mikeund Antonia

    in ei-

    ne grere Gruppe. Als er sie seinen Freunden vorstellt, betont er be-sonders die Waldorfschule. Es klingt wie eine aussterbende Spezies.Seine Freunde lassen sich nicht viel Zeit. Das sind doch nur so kos,wo die Jungs stricken knnen! Die sind alle schrg drauf! Die umar-men sogar Bume! Ist ja auch ne Baumschule! Ist das nicht eineSonderschule?

    ABSCHLSSE

    Die Jugendlichen packen alle Gerchte und Vorurteile aus, die sie ken-nen. Sie wollen sich gegenseitig bertreffen und berbieten sich mitwilden Geschichten. Lngst sind die Kommentare unntig. Antonia istdie einzige, die die Waldorfpdagogik verteidigt. Immer wieder musssie das Gleiche erzhlen. Doch eigentlich macht sie das gern.

    68

  • "An der Schule steht derMensch im Mittelpunkt"

    LEHRER

    "Die Lehrer mssen sich das Wissen selbsterarbeiten und sind ihren Schlern fach-lich mitunter kaum mehr als eine Stunde

    voraus"

    STEINER

    "Steiner selbst sagte, man sollealles kritisch berprfen, was

    er geschrieben hat"

    WALDORFSCHULE

    "Viele Waldorfschler kennen dieHintergrnde und Ideen ihrer

    Schule selbst nicht!"

    69

  • Immerhin interessieren sich die Jugendlichen. Blo wundert sich Anto-nia, wie sich manche Sachen so hartnckig halten knnen Kartoffel-

    stempel im Abi? Undsowas glauben Gym-nasiasten? Schwerverstndlich

    "An staatli-chen Schulenpassiert heu-te viel Neu-

    es, was Waldorfschulen vorgemachthaben"

    Mike kann inzwischen seinen und Antonias Namen tanzen. Wie ich mei-nen eigenen Namen tanze, wei ich allerdings bis heute nicht. Dafrhab ich in meinem Praxistest der Waldorfschule gelernt, wie ich ihn inRussisch schreibe!

    WALDORFUNTERRICHT KENNEN LERNENAn die Eltern von Schulanfnger richtet sich das Angebot, das

    Schulkonzept kennenzulernen und den Unterricht fr ein paar

    Stunden aus der Perspektive der Schler zu erleben. Dies fin-

    det immer mal wieder statt. Schauen Sie bei Interesse einfach

    unter www.fws-freiburg-rieselfeld.de nach!

  • le eb nd i g

    Phantasie ist wichtiger als Wissen,denn Wissen ist begrenzt.Albert Einstein

  • LIVINGPOETSSOCIETYWarum die Poesie auch heutzutagenoch lange nicht am Ende ist.

    Eine Reportage von Patrick Volknant

  • DAS SINNIGE DEUTSCHE VOLK LIEBT ES ZUDENKEN UND ZU DICHTEN, UND ZUM SCHREIBEN

    HAT ES IMMER ZEIT. ES HAT SICH DIEBUCHDRUCKERKUNST SELBST ERFUNDEN, UND

    NUN ARBEITET ES UNERMDLICH AN DER GROENMASCHINE. [...] WAS WIR AUCH IN DER EINENHAND HABEN MGEN, IN DER ANDERN HABEN

    WIR GEWI IMMER EIN BUCH.

    Ich lache, doch muss

    gleichzeitig gestehen, dass

    der Typ am Mikrophon recht

    hat.

  • Auch die Allgemeinheit findet

    zunehmend Gefal len am

    Poetry Slam.

  • DieHautalsLeinwand

  • Liebe, Partnerschaft,Sexualitt & Religion (?!)Ein Einblick in das Leben zwischen Glaubenstreue und Leidenschaft.

    ""SSeexx iissttssoozzuussaaggeenn aallssBBoonnbboonn ddeerr EEhheeggeeddaacchhtt..""

    ""SSeexx ooddeerrLLeeiiddeennsscchhaafftt wwaarrbbeeii uunnss eeiinn rreeiinneessTTaabbuutthheemmaa!!""

  • ""AAllss MMoosslleemm wwiirrdd aauuffEEhhrree uunndd TTrraaddiioottiioonn

    sseehhrr vviieell WWeerrtt ggeelleeggtt..DDuu kkaannnnsstt nniicchhtt

    eeiinnffaacchh hheeiirraatteenn,, wweenndduu wwiillllsstt..""

  • ""EErr hhaatt ssiicchh ssooggaarrmmaanncchhmmaall bbeerrmmeeiinnee RReelliiggiioonnlluussttiigg ggeemmaacchhtt..""

    ""IIcchh hhaabbee mmeeiinneePPrriinnzziippiieennzziieemmlliicchhaauuffggeeggeebbeenn uunnddmmiicchh aann sseeiinneeaannggeeppaasssstt..""

  • Sie steigt aus, und sucht die Katze, ein

    Symbol fr die Zuneigung, die sie vorher

    nicht in ihr Leben lassen wollte: das finale

    Zeichen dafr das sie ihr Herz nun fr die

    Liebe ffnen kann. Episch erkl ingt Moon

    River. Beide sind sie Pitschnass, und

    sehen sich an. Sie wissen einfach, dass es

    die groe Liebe ist. Unbeholfen und

    verletzl ich ist sie, ohne ihre perfekte Frisur,

    ohne perfektes Make-Up und

    durchgefroren. Doch er l iebt sie. Er hat sie

    die ganze Zeit ber schon geliebt, so wie

    sie ihn. Und nun wird es beiden klar,

    endl ich. Sie umarmen sich, als wrden sie

    sich nie mehr loslassen wollen und dann:

    der finale Kuss.

    Es regnet.

    Liebe...

  • er Bildschirm wird schwarz. Weie

    wunderschne Schrift spricht vom Ende,

    und das Herz jedes Zuschauers ist erfl lt

    von der wohligen euphorischen Hoffnung

    der ganz groen und wahren Liebe.

    Doch was passiert wenn diese Bilder der

    inneren Sehnsucht, der groen Trume,

    wagemutigen Affren, zerreiender

    Leidenschaft oder todtraurigen Vermissens

    in die Gegenwart bertragen werden?

    Wollen wir die groen, dramatischen

    Hollywood-Geschichten wirkl ich erleben,

    weil wir Dinge realer erleben umso

    dramatischer sie uns erscheinen?

    Denken wir doch einmal weiter: Jedes

    Mrchen, jede noch so flachsinnige

    Liebeskomdie, jeder Tanz-Liebesfi lm (in

    der sich ein Hip-Hopper aus dem Ghetto in

    eine Ballerina verl iebt, sie ihre

    Tanzpraktiken vermischen und einen

    sinnlosen Wettbewerb gewinnen), oder

    nahezu jedes Drama von Shakespeare hat

    das gleiche Ende (wenn man es berhaupt

    als Ende bezeichnen kann): Kuss, Hochzeit

    oder mindestens die Erkenntnis der einzig

    wahren Liebe. Das wirft nun doch wirkl ich

    einige Fragen auf. Viel leicht hat Paul seine

    ach so geliebte und bewunderte Holly nach

    wenigen Monaten verlassen, weil sie ihm

    doch zu arrogant, materiel l und

    oberflchl ich war? Was ist mit

    Schneewittchen? Ihr Prinz hat sie nur

    einmal gesehen, bevor er beschlossen

    hatte sie fr immer an sich zu binden, ihr

    ewige Treue zu schwren. Wobei sie sich

    schon beim ersten ffnen der Augen nach

    ihrem Scheintod mit ihm einwil l igt ihn zu

    heiraten. Waren die beiden nur verdammt

    oberflchl ich, impulsiv und naiv oder kann

    das wirkl ich Liebe sein? Ein weiteres

    Beispiel l iefert der zurzeit so gehypte

    Leinwandvampir Edward und seine

    charakterlose Bella. Wer sagt denn, dass er

    sie nicht nur l iebt weil sie so dnn fehlerhaft

    und zerbrechlich ist? So ganz anders als er

    selbst es ist? Wer kann sagen, dass er

    nicht komplett das Interesse an ihr verl iert,

    wenn sie auch in der Sonne glitzert, Tiere

    zerfleischt und genauso perfekt ist wie er?

    In einer Welt in der feste Freunde

    eiferschtig auf beste Freunde werden

    mssen, Exfreunde pltzl ich schwul sind,

    oder Moderatorinnen Bcher ber

    Hmorriden schreiben, kann man sich

    doch wirkl ich fragen, wie wir Frauen

    berhaupt noch zurechtkommen sollen.

    Erzogen von Bchern voller Happy Ends, in

    denen das hssl iche Mdchen immer den

    heien Typen abbekommt, Hochzeiten nie

    geschieden werden, sexuelle Vorl ieben

    kein Trennungsgrund sind, und die ganzen

    komplizierten Aspekte wahrer Beziehungen

    auen vor gelassen werden, ist es doch

    schwierig die Liebe die wir al ltgl ich

    erleben, mit unseren

    Kleinmdchengeschichten zu vereinbaren.

    Und doch glauben wir an die l iebe. Auch

    wenn es unlogisch ist, oder Schwachsinn,

    tricht oder einfach nur dumm. Und sogar

    wenn ein paar von uns es nie zugeben

    wrden, tief im Inneren wnscht sich wohl

    jedes Mdchen eine dramatische

    Hollywood-Romanze.

    Hollywood gibt uns stndig vor, das es den

    perfekten Mann fr uns gibt. Den einen der

    uns komplettiert. Er ist die Frage auf jede

    Antwort, die Lcke in unserem Leben die

    wir schl ieen mssen. beral l wird man mit

    ihm konfrontiert. Sogar in der bldesten

    und schlechtesten

    Partnervermittlungswerbung die ich je

    gesehen hatte. Und doch: Es kann jeder

    Frau und jedem Mdchen schlaflose

    Nchte bereiten. Was ist wenn ich ihn

    knapp verpasse? Was ist wenn er durch

    einen tragischen Unfal l ums Leben kommt?

    Wenn er bereits in festen Hnden ist? Was

    ist wenn ich ihn finde und aus

    unerfindl ichen Grnden wieder verl iere?

    Kurz: Was, wenn das Schicksal doch nicht

    al les so genau fr uns geregelt hat wie in

    den wunderbaren Geschichten oder

    Filmen? Kann ich mein Schicksal

    verpassen?

    D

  • Stellen wir uns einmal vor, Holly wre nicht

    in den Skandal verwickelt gewesen. Sie

    wre wohl mit dem anderen, reicheren

    Gentleman nach Brasil ien geflogen, htte

    ihn dort geheiratet und Paul nie wieder

    gesehen. Wre der eine, blde Zwerg nicht

    ber die Wurzel gestolpert, htte

    Schneewittchen den Apfel niemals

    ausgespuckt, und bis an das Ende ihrer

    Tage nicht mit ihrem Prinzen im Schloss

    gelebt, sondern wre in einem glsernen

    Sarg fr jedermann sichtbar verwest.

    Im zweiten Teil der Vampirsaga htte

    Edward sich nur niemals wieder bl icken

    lassen mssen, und Bella htte

    hchstwahrscheinl ich in Jakob den Mann

    ihrer Trume gefunden, und ihn geheiratet.

    Aber ihre halbvampirische Tochter wre nie

    zur Welt gekommen und die Volturi wren

    niemals@ ok, damit reicht es.

    Aber wren die Titelheldinnen dann jemals

    wirkl ich glckl ich geworden?

    Whrend die Mdchen in Geschichten

    jedoch stndig perfekt scheinen, haben wir

    oft Fehler, oder das Gefhl nur Teil einer

    undefinierbaren Masse zu sein. Keine

    Prinzessinnen, unwiderstehl iche Vamps

    oder Auserwhlte. Und anstatt durch

    unzhlige schicksalhafte Zufl le unseren

    Mr.Right zu finden, mssen wir durch

    unzhlige Dates hindurch.

    Zuerst das erste Auswahlverfahren (Und

    mal nebenbei gesagt gibt es nicht viele die

    durchkommen): Schwul? Vergeben?

    Obdachlos? Auf Heroin? Frau im

    Mnnerkrper? Designer? Rapper?

    Kinderschnder? - Ok, hat mich gefreut

    dich kennenzulernen, viel leicht beim

    nchsten Mal.

    Danach: Austesten. Schleimer? Witzbold?

    Streber? Freak? WOW-Troll in

    Menschengestalt? Kuscheltiersammler?

    Exfreund von jemandem den ich kenne?

    Exfreund von allen die ich kenne?

    Spieer? Paranoid? - Ok, ich muss los,

    meine Katze fttern.

    Nach einigen erlebten Dates, deren

    Qualitt wohl von unglaublich

    furchteinflend (Die Exfreundin von

    meinem Date taucht auf und hlt mit ihm

    Hndchen) bis zu fast Hollywoodreif

    (Candle-Light Dinner mit anschlieendem

    Spaziergang im Mondschein) habe ich

    eigentl ich genau so viel Ahnung wie zu

    Anfang. Jedes Date war anders, jede

    Vorstel lung von Romantik war anders.

    Die Groen Geschichten zeigen uns zwar

    viele Fassetten von Romantik, doch ist es

    so gut wie immer dieselbe Geschichte:

    Zwei Menschen die sich l ieben finden nach

    vielen Problemen endlich zueinander. Und

    was ist, wenn es einmal keine Probleme

    gibt? Wenn zwei Menschen perfekt

    zusammenpassen und zusammenfinden,

    ohne diese ganzen Irrungen und

    Wirrungen? Nehmen wir es dann

    berhaupt noch als romantisch wahr, oder

    brauchen wir dafr die tragische Dramatik?

    Wre mein Leben einer dieser Liebesfi lme,

    wer wre dann mein Prinz? Mein Edward?

    Mein Paul? Was ist wenn ich ihn schon

    kenne, und versumt habe? Was wenn ich

    ihn erst viel zu spt finde, oder ich ihn

    durch irgendeine falsche Entscheidung

    bereits verpasst habe?

    och mein Leben ist leider kein Liebesfi lm.

    Und eigentl ich ist das auch gut so, denn

    wer knnte sich dieses Und so verl iebte

    sich der Lwe in das Lamm Gequatsche

    lnger als 30 Sekunden anhren ohne sich

    lachend auf dem Boden herumzurol len,

    einen Mann heiraten den man erst einen

    Augenaufschlag lange kennt oder auf einen

    mil l ionenschweren Brasil ianer verzichten,

    um mit einem kleptomanischen und dazu

    noch erfolglosen Schriftstel ler und einer

    Katze seinen Lebensabend zu fristen?

    D

    Kann ich meinSchicksalverpassen?

    von Sarah Theresia Sthr.

  • LE PARKOUR

    JUSQUICI TOUTVABIEN

    WieeineFluchtmethodezueinemWegzur

    Freiheitwird

    Es hngen tiefe Wolken in der Luft und

    es windet, doch es regnet nicht. Es ist

    dster, aber nicht unbedingt kalt. Wir

    befinden uns auf dem Telekomgelnde

    in Freiburg. Viele Mauern, Stangen und

    sonstige Hindernisse zeichnen das

    Gebiet aus. Mittendrin steht Paul, ein

    netter, lockerer und frhl icher Typ um

    die 1 8 Jahre in Jogginghose und

    Hoodie. Doch wenn Paul einen Parkour-

    Run macht, dann hrt er auf mit mir zu

    reden und zu lachen. Er mustert seine

    Umgebung und sucht Wege. Wege ber

    Mauern, Schilder, Papierkrbe,

    Garagen, Bauzune, Bnke und so

    weiter. Kurzum: Einen Weg durch seine

    Umgebung und ber die Hindernisse

    hinweg. So springt er auf eine Mauer,

    luft sie entlang und springt auf eine

    Gegenberl iegende. Ein kurzer

    Schreckensmoment, in dem er mit dem

    Gleichgewicht hadert, dann springt er

    auf den Boden, rol lt sich ab, springt

    wieder auf und luft weiter, das Auge

    immer auf der Suche nach neuen

    Wegen lassend. Er scheint eins mit

    der Umgebung zu werden, sie zu

    kontrol l ieren und trotzdem eine Art von

    Respekt vor ihr auszustrahlen, wenn er

    mit wehendem Haar ber Gelnder

    balanciert und durch die Lfte fl iegt.

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    jusquici tout va bien ist ein in

    Frankreich sehr bekanntes Zitat aus dem

    Film La Haine wenn es um die Banlieues

    geht. bersetzt bedeutet es bis hier hin l ief

    noch alles ganz gut. Darum kann dieses

    Zitat als Brcke zwischen Parkour und

    seiner Abstammung gesehen werden.

  • Respekt vorMensch und Umwelt

    Parkour ausben lebt davondie von der Gesellschaftvorgegebenen Wege zuvergessen, und sich seineeigenen zu schaffen

    - David Belle

    93

  • SScchhnneelllliiggkkeeiitt && EEffffiizziieennzz

  • Yannick Weber

    DDeerr ffaallsscchhee WWeegg PPaarrkkoouurraannzzuuggeehheenn iisstt ddeerr zzuu IImmppoonniieerreenn..EEss iisstt kkeeiinn SSppoorrtt,, wwoo dduu eeiinnffaacchhmmaall vvoonn DDiinnggeenn rruunntteerrsspprriinnggssttnnuurr uumm bbeeii AAnnddeerreenn aannzzuuggeebbeenn..

    DDuu vveerrlleettzztt ddiicchh,, uunndd eessiinntteerreessssiieerrtt ddiicchh nniicchhtt.. NNeeiinn.. DDaassZZiieell iisstt eess aamm EEnnddee kkeerrnnggeessuunnddzzuu sseeiinn,, uunndd ddeenn eeiiggeenneenn KKrrppeerr

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    IInn uunndd VVeerrrrcckktt iisstt..

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    Rolf Behrens Schulleiter des

    Kepler Gymnasiums

  • Sigourney Schneider, 1 8

    Schlerin am Kepler

    Gymnasium

    ~Der Traum ist aus, er ging

    in Erfl lung.~

    Wladimir Wischnewsky

  • bet

    we

    gWer die Welt bewegen mchte, solltezuerst einmal sich selbst bewegen.Sokrates

  • Der ungeliebte 23. Mann

    Die Leiden junger Schiedsrichter // von Marvin Pross

    Mal gewinnt man, mal

    verl iert man - der

    Schiedsrichter aber

    verl iert immer !

    1 02

  • Ein sicheres Auftreten ist das

    A und O des

    Schiedsrichterdaseins

    Das richtige Gefhl

    fr den Pfiff: Al les

    eine Frage der

    Erfahrung

    1 03

  • 1 04

  • "Objektiv zu bleiben

    hat hchste

    Prioritt !"

    1 05

  • Der schmale Grat zwischen Wirklichkeit und Wunschdenken

    osa Tutus, lange, zu einem Du1 zusammengesteckte Haare und

    elegante Bewegungen zur klassischen Balle1musik. Ein paar junge Mdchen, gekleidet in wunderschne rosafarbene Balle1kostme, huschen schwebend durch einen groen verspiegelten Raum. Ihre Bewegungen wirken verspielt und leicht, dennoch sieht es faszinierend aus. Man hat fast das Gefhl, als wrden klei-ne Engel auf der Bhne tanzen.Beim ersten Hinsehen denken sich die meisten wohl: Das kann doch jeder!, aber dieser Eindruck tuscht.Beweglichkeit, Disziplin, Geschick und eine gute Krperhaltung sind das A und O beim Balle1. Wer glaubt, dass es nur ein bisschen Tanzen ist, der hat sich ge-irrt. Man muss nicht nur wissen, wie man sich zu bewegen hat, sondern auch die Garderobe ist streng gehalten. Rosa Bal-le1schuhe, weie StrumpSose und der Body mit der richUgen Farbe, je nach-

    dem, in welcher Stufe man ist, und das dazugehrige Band, das sich um die Tail-le schmiegt. Und wer sich die Haare nicht korrekt zusammengesteckt hat, der muss noch einmal nach Hause fahren und die Haare erneut zu einem Du1 zusam-menstecken.

    Genauigkeit, Hrte und Kontrolle sind daher im Balle7 alles andere als Fremdwrter.

    Doch wenn man mit dem Tanz, der sich in der italienischen Renaissance entwi-ckelte, immer mehr beschXigt, merkt man, dass das Aussehen nur eine Neben-sache ist. Den Tanz zu beherrschen ist so viel mehr als nur Spa. Das Talent und das Gefhl fr die perfekten Bewegun-gen muss man haben. Hinter Auhrun-gen stecken jahrelanges Training und auch das ben zuhause ist keine Seltenheit.Das klassische Balle1 ist dabei

    nur ein Teil. Was auf die Mdchen auch noch zukommt, ist der Spitzentanz. Meist wird er erst nach ein oder zwei Jahren einem Schler oder einer Schlerin bei-gebracht. Dieser Spitzentanz ist sehr schwierig. Man spricht von der ber-windung der SchwerkraX, und bis man sich auf solchen Schuhen sicher fhlt, vergehen doch einige bungsstunden.

    ie schon erwhnt, gibt es beim Balle1 verschiedene Farben der

    Bodys, je nachdem, in welcher Stufe man sich bendet.Immer, wenn der Lehrer oder die Lehre-rin glaubt, dass man fr die nchste Stufe bereit ist, kommt ein Prfer oder eine Prferin und beurteilt dann, ob man be-reits das Knnen fr die nchste Stufe besitzt. OX entscheidet solch eine Pr-fung ber das Zerplatzen oder das Wei-terleben des Mdchentraums schlecht-hin.

    EIN TRAUM IN ROSA

    R

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  • uch ich war einmal eines dieser Mdchen, das jede Nacht vom Bal-

    le1 trumte. Tag fr Tag ging ich meinen Eltern damit auf die Nerven. Ich mag auch so tolle Piroue1en knnen wie diese Mdchen! Das war der Satz, den sie sich stndig anhren mussten. Als ich meine Mu1er frage, wie sie mich zu dieser Zeit erlebt hat, erzhlt sie mir, dass sie mein Talent sofort bemerkte. Auch wenn man als 7-jhriges Mdchen nicht gerade gra-zis aussehen kann, fand meine Mu1er, dass das gewisse Etwas fr das Tanzen in mir schlummerte. Ich tanzte, wann es nur ging, und schlielich siegte mein Wille. Ich wurde bei einer kleinen Balle1schule angemeldet und steckte alle Zeit der Welt in mein Training. Es drehte sich alles nur noch um das Tanzen und ich war das glcklichste Mdchen auf der Welt. Mei-ne Eltern waren stolz auf mich. Schon kurze Zeit, nachdem ich mit dem Tanzen angefangen ha1e, durXe ich in einer Auf-fhrung mi1anzen. Auch wenn die Rolle sehr klein war, war es trotzdem das Gr-te fr mich, auf der Bhne zu stehen und meinen Eltern mein Knnen zu zeigen. Ich trumte davon, eines Tages auf einer riesigen Bhne vor ausverkauXem Haus die Hauptrolle in Stcken wie Nusskna-cker oder Schwanensee zu besetzen. Ich entwickelte mich von Jahr zu Jahr weiter und war auf einem guten Weg, meinen Traum Wirklichkeit werden zu lassen. Doch im Alter von 14 Jahren musste ich diesen Traum leider aufgeben. Nicht nur der Stress in der Schule nahm zu, sondern auch meine Fe konnten der hohen Belastung nicht mehr Stand halten. Darber war ich sehr traurig. Ich war der Meinung, dass meine besten Jahre noch vor mir lagen, und auf einmal war mein Traum zerplatzt. Ich schaute immer auf zu den groen Mdchen, die tolle Kleider trugen und die wichUgsten Rollen tanzten, doch fr mich kam es dazu nie. Doch eine Mglichkeit h1e es damals fr mich gegeben, eine OperaUon. Meine Eltern waren dagegen und ich ha1e Angst. Angst, ob ich danach wieder tanzen knnte, und Angst, dass die Ope-raUon an meinen Fen erfolglos sein knnte. Die Entscheidung el mir schwer, doch als ich darber nachdachte, wie schwierig die Zeit nach der OperaUon werden wrde, entschied ich mich, mei-nen Traum aufzugeben. Ich zerbrach mir lange Zeit danach noch den Kopf, wie ich mich wohl entwickelt h1e und ob ich das Tanzen zu meinem Beruf gemacht h1e. Heute mit 19 Jahren ist das kein Thema mehr fr mich. Das Hobby zum

    Beruf zu machen ist zwar schn, doch in diesem Bereich fr mich undenkbar.

    Schwanensee wohl eines der berhmtesten Balle1e aller Zeiten. Selbst Leuten, die von Balle1 berhaupt keinen Schimmer haben, hat dieser Begri einen fast magi-schen Klang. Viele von ihnen denken so-fort an die Melodie und summen die KomposiUon von Tschaikowski vor sich hin. Auch ich kann mich bis heute der FaszinaUon dieses Werke s n i ch t entziehen des-halb war es eine besondere Freude, eine Auhrung sehen zu knnen.Die Karte dafr erhielt ich von einer ehemaligen Freundin, die frher mit mir zusammen getanzt hat. Zunchst erhoge ich mir, von ihr mehr ber das Thema Balle1 erfahren zu knnen, doch leider ha1e sie zu wenig Zeit. Zu viel Stress in der Schule, und dazu kommen die tglichen Trainingsein-heiten im Balle1. Als Trost schenkte sie mir einen P la t z im Publikum. Fr die Hauptrolle hat es fr sie l e i d e r nicht gereicht, doch das kann ja noch kommen.Da sitze ich nun und lasse mich von der Auhrung mitreien, mit einem lachen-den und einem Auge. Lachend auf Grund der tollen Balle1auhrung, und auch freut es mich, mit anzusehen, wie toll sich meine frhere Bekannte in Sachen Be-weglichkeit und Ausstrahlung entwickelt hat. Das weinende Auge lsst sich damit begrnden, dass ich meinen Traum, auch einmal auf so einer Bhne zu stehen und solch eine Rolle spielen zu drfen, schon frh begraben musste und er fr immer ein Traum bleiben wird.

    ach stehenden OvaUonen verlasse ich das Theater und wie es der Zufall

    so will, tree ich Katharina Koch, die auch die Auhrung besuchte. Kurzum ent-schlieen wir uns, gemeinsam einen Kaf-fee zu trinken. Da auch sie von Balle1 begeistert ist, nutze ich die Gelegenheit und mache sie zu meiner Interviewpart-nerin. Katharina Koch ist eine langjhrige Freundin, 18 Jahre alt, und besucht die 12. Klasse des Ro1eck-Gymnasiums in Freiburg. Genau wie ich begann sie in

    jungen Jahren Balle1 zu tanzen. Schon von klein auf begeis-terte mich das Balle1!,

    erzhlt sie mir.Bei einer Balle1-auhrung ihrer Freundinnen im Brgerhaus Zh-

    ringen, sa Kathari-na noch im Publikum, doch da-

    nach wurde ihr klar, dass auch sie diesen Mdchen-

    traum leben wollte. Ebenso wie ihre F r e u n d i n n e n wollte sie sich mit dieser Eleganz und

    LeichUgkeit bewe-gen knnen.

    Als ich 7 Jahre alt war, nahm ich endlich meinen ganzen Mut zusammen und bearbeitete meine Mu1er so lange, bis diese mich dann bei der Tanzschule Armin Krain in Freiburg anmel-dete. Mit Angst, aber auch mit Ungewissheit ging ich in meine erste Balle1stunde. Katharina beschreibt mit funkelnden Au-gen, dass das Aussehen und das beinahe Schweben auf der Bhne der Mdchen sie am meisten begeistert hat und dies

    fr sie auch noch heute der Grund ist, sich viele Balle1auhrungen anzu-schauen. Ich merke deutlich, dass Balle1 fr sie mehr als nur ein bisschen Tanz und Bewegung ist. Die Mdchen sahen aus wie wunderschne Puppen und wirkten so perfekt.Schon nach den ersten paar Balle1stun-den merkte sie, dass es gar nicht so ein-fach war.

    grand pli, demi pli, grand pli, demi pli

    Drei mal die Woche trainierte sie jeweils dreieinhalb Stunden. Zwei Stunden klassi-sches Balle1 und die restlichen einein-halb Stunden trainierte sie den Spitzen-tanz. Eine Unterrichtsstunde begann zu-nchst einmal mit dem Aufwrmen. Ka-tharinas Ziel war es, so schnell wie mg-lich gedehnt zu sein, um ihrer Lehrerin den besten Spagat, den sie hinbekam, zu zeigen. Nach 20-minUgem Aufwrmen musste sich Katharina mit ihren Kamera-dinnen in einer Reihe an der Stange, die an der Wand befesUgt war, aufstellen. grand pli, demi pli, grand pli, demi pli hrte man immer wieder

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  • von der Lehrerin aufsagen. Immer wieder dieselben bungen, bis es Zeit fr den Spitzentanz war. Katharina band die Sa-Unbnder um ihre schon schmerzenden Knchel, aber sie freute sich trotzdem. Der Spitzentanz war nmlich einer ihrer Lieblingsbereiche im Balle1. Das war im-mer der hrteste Teil des ganzen Trai-nings. Dass Katharinas Zehen weh taten und bluteten, kam hug vor, aber sie bestUgte mir immer wieder in unserem Gesprch, dass sie Tag fr Tag mit einem Lcheln in ihren Balle1unterricht ging.Es war schwierig mit der Krperspannung mitzuhalten, die die anderen Schlerin-nen schon ha1en. Immer wieder redete die Lehrerin auf Katharina ein. Du musst zuhause mehr ben, sonst wirst du das nie hinkriegen. Und somit ng es an. Leistungsdruck. Wer wird bei der nchs-ten Auhrung die tollste Rolle ergat-tern? Wer wird vom Publikum am meis-ten bejubelt? Katharina erklrt mir, wie sehr sie unter Druck stand. Nicht nur, dass sie auf AuXri1e und We1bewerbe ben musste, sondern auch der schuli-sche Druck holte sie immer wieder ein. Katharina ist im ersten reinen G8-Jahr-gang des Ro1eck-Gymnasiums und be-kam von Anfang an zu spren, dass es auf Dauer nichts mehr mit ihrer LeidenschaX werden konnte. Sie tanzte mit Spa und voller Hingabe, doch in der 7. Klasse musste sie schlielich auSren.Nach einem Moment Schweigen schildert sie mir die SituaUon in ihrer Gruppe. Sie war wohl eine der wenigen, die grten-teils aus Spa tanzte. Auf der einen Seite bewunderte sie den Ehrgeiz der anderen Mdchen, die auf Ballennternate gehen

    konnten, um dort weiter zu machen. Doch auf der anderen Seite fand sie es schrecklich, dass sich manche Mdchen so sehr aufopferten, dass sie wohl kein Privatleben mehr ha1en.Auch die Tanzschule Armin Krain ist sehr bekannt, verhalf und verhilX immer noch vielen Mdchen zu einer Balle1karriere, wie ich weiter von Katharina erfahre.

    Ich habe mir immer gesagt, dass fr mich ein guter Schulabschluss zhlt. Das wollte und konnte ich nicht aufs Spiel setzen und letztendlich habe ich mich dann gegen das Balle7 entschieden.

    Durch gute Tanzschulen gelingt es immer wieder einigen Mdchen, ihr Hobby zum Beruf zu machen. Doch der Preis fr so

    eine Karriere ist ziemlich hoch. Zu nennen sind hierbei vor allem das viele Training, aber auch, dass man Prioritten setzen muss, und das zu einem hohen Preis. Hausaufgaben fallen oX bis in die spten Abendstunden und enge FreundschaXen lassen sich nur mhsam aufrecht erhal-ten. Ich habe mir immer gesagt, dass fr mich ein guter Schulabschluss zhlt. Das wollte und konnte ich nicht aufs Spiel setzen und letztendlich habe ich mich dann gegen das Balle1 entschieden. Klar, dass auch Katharina von einem Le-ben als Primaballerina trumte, jedoch war dies nur ein Traum, den jedes kleine Mdchen ha1e.

    r das Balle1 muss man sich hingeben knnen und viel Zeit invesUeren. Es ist

    zwar schn, wenn man ehrgeizig ist und das Tanzen zu seinem Beruf machen kann, doch der Spa dabei sollte nicht fehlen. Immer wieder den Druck zu ver-spren, dass man die oder der Beste sein muss, kann einen Charakter verndern. Der Traum eine Primaballerina zu werden ist etwas Wunderschnes, aber man soll-te ihn nicht zu ernst nehmen und sich darin verbeien, alles zu geben. Es ist wichUg, mit Freude an das Tanzen zu gehen und voller Neugier neue Tanz-schri1e lernen, doch sobald man merkt, dass der Druck und die Konkurrenz zu stark werden, sollte man seinen Traum aufgeben und sich auf die Dinge im Leben konzentrieren, die wirklich zhlen.

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  • Die Tanzschule Gutmann lsst die verschiedesten Menschen

    aufeinander treffen und alle werden durch eine Sache verbunden:

    Die Freude am Tanzen!

  • Muss es schnell gehen undsind die Kinder am Quen-geln, drfen sie doch im An-hnger mitfahren stattselbst zu radeln.

    "Ein super gechilltes Fahrradfr eine Menge Spa,

    Fahrradfahren

    Welche Mglichkeiten bietet Freiburg unseren Fahrradmuffeln?

  • Mit meinemElektrofahr-rad habe ichkein Problemmehr mit denKindern imAnhngernach Hausezu fahren,

    Seitdem mei-ne Tochter ihrLiegerad hat,saust sie mirimmer davonund ich bin dieLangsame,

    von Samara Macziolafr Faule

  • So sollte Fahrrad-fahren immer sein,sich faul zurckleh-nen und trotzdem

    schnell zum Ziel kom-men,sind die ersten Wortemeiner Freundin

  • Es war superlustig.

    Die laute Musik strt unddie betrunkenen Leute aufdem Monsterfahrrad ner-ven,Es blockiert die ganze Stra-e,

  • Redaktion lesbar

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    Redaktion, Fotos und Layout

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    lesbar ist das Magazin des Seminarkurses

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    Kepler-Gymnasium im Schuljahr 201 0/2011 .

    Der Seminarkurs ist ein Kooperations-Projekt

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