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November 2010 Das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport DARIO COLOGNA Sind Ausdauersportler Abfallsünder ? Fr. 8.50 14. Jahrgang www.fitforlife.ch Die besten Trocken-Varianten LangLauFvorbereitung Der unbekannte Superstar Zersenay tadese bereit für neue grosstaten In wenigen Wochen zur Topform WeihnachtsLäuFe

Leseprobe FIT for LIFE 11/2010

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Eine Auswahl Artikel aus FIT for LIFE 11/2010 zum Schmökern.

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Page 1: Leseprobe FIT for LIFE 11/2010

November 2010Das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport

Dario Cologna

Sind Ausdauersportler Abfallsünder ?

Fr. 8.5014. Jahrgang www.fitforlife.ch

Die besten Trocken-Varianten

LangLauFvorbereitung

Der unbekannte Superstar

Zersenay tadese

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In wenigen Wochen zur Topform

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editorial | inhalt

Auf den Spuren eines Champions

Andreas [email protected]

warmup 6 Weltrekord im Dauerlaufen

6 Neue Triathlon-Serie 5150

7 Gigathlon-Weekend zu gewinnen

8 Lemaître Europas Leichtathlet des Jahres

report12 DarioCologna Eristerst24-Jährig,dasAushängeschilddes

SchweizerLanglaufsports–undbereitfürneue

Grosstaten.WirsprachenmitwichtigenWeg-

begleiterndesOlympiasiegers.

training

20 Stadt- und Weihnachtsläufe

SiehabenLustaufeinenschnellenStadtlauf?

MitunseremTrainingsprogrammsindSieinnert

wenigerWocheninHöchstform.26 Viks Tipps CrosslaufalsSchuledesLaufsportsbildete auchfürViktorRöthlindieBasisfürspätereErfolge.28 Langlauf-November EsliegtzwarnochkeinSchnee,dochdieVor- bereitungaufdenLanglaufwinterbeginntspätestens jetzt.DasTeam«EngadinSkimarathon»zeigt diebestenTrockenübungen.

ausrüstung

34 Fit Shop38 Kettenpflege leicht gemacht

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Dario Cologna ist 24 Jahre jung, Olympiasieger und dafür verantwortlich, dass Langlauf eine wieder- erwachte Aufmerksamkeit geniesst – die Schweiz schaut Langlauf ! Als Münstertaler entspricht Cologna dem klassischen Bild eines Berglers. Er ist die Ruhe selbst und spricht nur dann, wenn er konkret gefragt wird. Den Rummel überlässt er anderen, sich zu präsentieren, liegt ihm nicht. Sobald es hin- gegen um Sport geht, wachsen aus dieser Karg- heit eine unglaubliche Fokussiertheit, eine Zielstrebig-keit und ein Ehrgeiz, wie sie nur Champions auszeichnen. Um mehr über Dario Cologna zu erfah- ren, haben wir Menschen aus seinem Umfeld befragt. « Er hat gegessen und geschlafen. Und dann wieder gegessen und geschlafen », erinnert sich seine Mutter Christine Cologna. « Er hat sich niemals vorgedrängt und wusste die Antwort auch, wenn er nicht aufstreckte », sagt Giancarlo Conrad, sein ers- ter Lehrer. Die Aussagen bestätigen den Eindruck eines geerdeten Menschen, der aus einer inneren Ge- lassenheit sportlich explodieren kann. Von Dario Cologna darf man noch einiges erwarten.

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4 leichtathletik

40 Unterschiede Frau – Mann DiefrauenkommeninvielenLeichtathletikdis- ziplinenimmernäherandieMännerheran–holen siedieseirgendwannganzein?44 Marathongeschichte MythenundLegendenrankensichumdieEnt- stehungderMarathondistanz.Sowareswirklich.46 Unbekannter Superstar ZersenayTadeseistWeltrekordhalterüberdie Halbmarathondistanz,inEritreaeinabsoluter Superstar,ausserhalbaberkaumbekannt.

ernährung

50 So isst Ariella Käslin Wassieliebt,wassiemeidet:AriellaKäslins EssgewohnheitenunterderLupe.

gesellschaft

52 SportleralsAbfallsünder? EntsprichtdasAbfallverhaltenvonAusdauer- sportlerneinergutenKinderstube?

porträt

56 Roger Kaufmann AlsMathematikerkannRogerKaufmannfast allesberechnen,auchsportlicheLeistungen.60 «Sportheld» Andi Grünenfelder

ch-szene

62 Simone Nigglis Dominanz62 Zeitsoldat Nino Schurter62 Philipp Bandis Rückkehr zum Cross

gesundheit

64 Matteo Rossetto überzehnJahrehatderSportmediziner MatteoRossettounserenLesernkomplexe ZusammenhängedesmenschlichenKörpers erklärt,jetzttritteretwaskürzer.Dasgrosse Abschlussinterview.

reisen

68 Rund um den Piz Sardona

anlässe

70 Agenda72 SchwimmreiseinSardinien Velo-oderLaufwochensindallseitsbeliebt, aberwiesiehteineSchwimmwocheimMeer aus?UnsereRedaktorinReginaSenften

schwamminSardinienumQuallenundRiffe.76 Eismarathon im Tirol AufdemPlanseeimTirolkannmanauf schmalenKufeneinenMarathonabsolvieren. EinAugenscheinbeieisigenTemperaturen.

kolumne

78 Midi im Boxtraining

cooldown

80 Männer schwitzen effektiver82 Angetroffen : Silvio Bertschi82 Impressum l VorschauTiTELBiLD:BODORüEDi

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Gehörloser Daniel KiptumSturmläufe Auf leiSen SohlenEr kann nicht hören, er kann nicht reden, aber er kann rennen wie kaum ein anderer : Der Kenianer Daniel Kiptum, der wieder ein-mal einige Monate in der Schweiz lebt, wird immer schneller : Beim diesjährigen Zürich-Marathon verbesserte er den Marathon-Weltrekord bei den Gehörlosen auf 2:14 Stunden. Beim Murtenlauf wurde er nur knapp auf den zweiten Rang verwiesen und beim 36. Hallwilerseelauf senkte er den Stre-ckenrekord über 21,1 Kilometer trotz Regen und Kälte auf beachtliche 1:02:47. Jetzt will Kiptum, der selber nicht genau weiss, wie alt er ist, auch bei den Stadtläufen für Furore sorgen. Sein Betreuer Florian Wahli : « Etwas Preisgeld könnte Daniel gut gebrauchen. Er hat noch keinen Sponsor. »

« Trilogie » überlegener SiegerNike+ Hood to Coast Challenge

FraNzose briCHt WeltreKorD im DauerlauF

27 000 Kilometer in einem Jahr 

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Er lief und lief und lief. Ein ganzes Jahr lang. Ohne Ruhetag. Quer durch Europa, durch alle 25 EU-Länder. Dabei legte der Franzose Serge Girard 27 000 Kilometer zurück und verbesserte den Dauer-lauf-Rekord des Inders Tirtha Kumar Phani aus dem Jahr 2007 klar. « Ich bin etwas wacklig auf den Beinen », sagte der 57-jährige Girard kurz nach seiner Rückkehr in Paris, wo er von mehreren hundert

Anhängern begeistert empfangen wurde. Er habe Probleme mit der Achillessehne und dem linken Knie. Die Anstrengung sei aber zu 95 Prozent im Kopf und zu fünf Prozent physisch gewesen. Zum Glück habe ihn seine Frau unterstützt. Im Durchschnitt lief Girard 74 Kilo-meter am Tag, trank täglich 10 Liter Wasser und verbrauchte jede Woche ein Paar Laufschuhe. F

WtC neu mit Kurztriathlon-Wettkämpfentriathlon-serie 5150

Die World Triathlon Corporation ( WTC ) richtet 2011 neu mit der 5150-Serie auch Kurztriathlon-Wettkämpfe aus. 5150 be-deutet das Total der olympischen Diszi- plinendistanzen ( 1,5 / 40 /10 ) in Kilometern. Mit der neuen Serie dringt die WTC, bereits Inhaberin der Ironman-Lizenzrechte und damit Ausrichterin der Ironman- und Iron-man-70.3-Serie, ins bisherige « Hoheitsge-biet » der Internationalen Triathlon Union

ITU ein. Highlight der neuen Se-rie ist der 5150 Hy-Vee-Triathlon in den USA, der als US-Meister-

schaft ein Preisgeld von einer Mil-lion US Dollar ausschreibt! Von den

2011 bisher drei geplanten Events in Europa ( es sollen noch einige mehr da-

zukommen ) findet in Zürich am 9. Juli 2011 ein 5150-Rennen mit einem Preisgeld von

25 000 US Dollar statt, welches den tradi-tionellen Zürich Triathlon ergänzen wird. Bei den 5150-Rennen herrscht im Gegen-satz zu den ITU-Rennen ein Windschatten-verbot und wie bei den Ironman-Veranstal-tungen üblich, wird auch die 5150-Serie mit einer offiziellen WTC-Weltmeisterschaft abgeschlossen. Das grosse Finale der Se-rie findet im November 2011 in Clearwa-ter in Florida statt, wohingegen das Fina-le der Ironman-70.3-Serie 2011 neu in Las Vegas stattfindet ( 11. September ). Für den Schweizer Verband Swiss Triathlon hat die neue Serie in Bezug auf die Saisonplanung der Spitzenathleten ( noch ) wenig Bedeu-tung. Swiss Triathlon baut weiterhin auf die Weltcup-Serie der ITU, da diese als Quali-fikationswettkämpfe für die Olympischen Spiele gelten. Infos: www.5150.com F

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Auf dem trainingsvelo zum Wm-titelWas Fabian Cancellara bei den Männern, holte Emma Pooley ( 28 ) bei den Frauen : WM-Gold im Zeit-fahren. Den Schweizer Medien war der grosse Coup der 157 cm kleinen Britin aber höchstens eine Kurz-meldung wert. Dabei lebt Emma Pooley seit fünf Jahren in der Schweiz, ist für den Radsportclub Regensdorf lizenziert und arbeitet

Wahl-zürcherin emma Pooley

marrakeSch (halB)maraThonNicht nur die Gaukler und Schlan-genbeschwörer auf dem Djemaa el Fnaa-Platz warten darauf, be-staunt zu werden, nein, auch die Läufer kommen in Marrakesch auf ihre Kosten. Der Marrakesch Ma-rathon rundet ein einwöchiges Trainingslager von Albisreisen ( 28.1 bis 4. 2. ) mit besonderem Er-lebniswert ab. www.albireisen.ch

langlaUfkUrSe in ponTreSinaIn Pontresina können Langlauf-fans bereits ab Dezember unter dem Stichwort « Loipenstart » die ersten Langlaufkurse von Fähnd-rich Sport besuchen. Und wer noch früher den ersten Schnee spüren will, kann im November an der beliebten Langlaufreise nach Lappland teilnehmen.www.faehndrich-sport.ch

TorToUr 2011Wer beim härtesten Nonstop-Radrennen vom 18.– 21. Au-gust dabei sein will, muss rasch reagieren. 2011 wer-den 111 Startplätze vergeben: je 30 für Solofahrer, 2er- und 4er-Teams sowie 21 Startplätze für 6er-Teams. Das Anmeldeportal öff-net am 11.11.2010 um 11.11 Uhr auf www.tortour.ch

TermineVom Champion zur Witzfigur

lashawn merritt

Die Sportwelt lacht über LaShawn Merritt ( 24 ). Der Doppel-Olym-piasieger von 2008 und Doppel-Weltmeister von 2009 ( 400 m, 4 x 400-m-Staffel ) nahm ein Me-dikament, das den Penis verlän-gern sollte – und zog daraufhin bei einer Dopingkontrolle den Kürzeren. « Ich habe das Kleingedruckte auf der Packung übersehen », meinte Merritt nach der Ein-nahme der Sextabletten « ExtenZe », die das verbotene Prohormon Dehydroepiandros-teron enthalten. Der US-Amerikaner wur-de mit 21 Monaten Sperre bestraft – und wird nun seine Titel bei der WM 2011 und Olympia 2012 nicht verteidigen können. Man( n ) merkt : Manchmal kommt es eben doch auf die Länge an. F

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anZeIge

als Doktorandin am Institut für Geotechnik an der ETH Zürich. Aussergewöhnlich war Pooleys Triumph in Australien vor allem deshalb, weil sie mit dem Trai-ningsvelo antreten musste. Ihre Zeitfahr-Rennmaschine war vom internationalen Verband als « nicht reglementskonform » taxiert wor-den. F

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Den Winter simulieren

Langlauf kann man auch mit « Trockenübungen » trainieren

Noch rund einen Monat Geduld brauchts wohl, bis man wieder auf schmalen Latten über frischen Schnee flitzen kann.Vorbereiten können Sie sich aber bereits jetzt : Acht Trainingsvarianten für den November, um bei den ersten Flocken topfit die Loipe zu stürmen.

TEXT und foTos: AndreAs Gonseth

Auch bestens trainierte Sportler machen bei ihrer ersten Langlaufeinheit im Winter die schmerzliche Erfahrung, dass eine gute Ausdauer allein noch keine gute Langlaufform garantiert. Meist schnellt nach wenigen Hundert Metern nicht nur der Puls in ungewohnte Höhen, auch die Arm- und Bein-muskeln brennen, und bald schon ist eine erste Auszeit neben der Loipe angesagt – wie ist das bloss möglich ?

Die gute Nachricht : An einer schwachen Herz-Kreislauf-Pumpe oder mangelnder Maximalkraft liegt die Frustursache bei Ausdauersportlern sel-ten, vielmehr im ungewohnten Zusammenspiel der Muskulatur und fehlendem Gleichgewicht – beides entscheidende Faktoren, die es zum schnellen Langlaufen braucht. Und beides auch Dinge, denen im Sommer nur wenig Platz einge-räumt wird. Da stehen Laufen, Radfahren oder auch Inline-Skating gross im Kurs, und wenn dann der Winter vor der Türe steht, realisieren viele, dass sie für den Oberkörper kaum etwas getan haben und auch das Gleichgewichtsgefühl ver-nachlässigt wurde.

Doch keine Bange : Sowohl die fürs Langlaufen spezifische Koordination wie auch die Balance lassen sich gut « trocken » auf Vordermann brin-gen. Die drei Spitzenläuferinnen Seraina Mischol ( 29 ), Ursina Badilatti ( 28 ) und Seraina Boner ( 28 ) vom Langlaufteam des Engadin Skimarathon zei-gen Ihnen acht Trainingsvarianten, die für den ers-ten Schneekontakt Gold wert sind.

Nordic Blading Inline-Skating mit Stöcken, Nordic Blading genannt, ist einfach durchzuführen, sofern man Inline-Skates besitzt. Das Inlinen mit Stöckenliegt durch die typische Hoch-tief-Bewegung des Oberkörpers und den Stockeinsatz wesentlich näher beim Langläufer als das blosse Inline-Ska-ting. Zudem wird dieselbe Muskulatur bean- sprucht wie beim Langlaufen und auch das Rhyth-musgefühl geschult.

+ Kann mit normalen Inline-Skates ausgeführt werden.

+ Gutes Training für Arm-/Bein-Rhythmus und die Kraft.

+ Gute Balanceschulung.

– In der Ebene wird die Geschwindigkeit schnell hoch, sodass es für die Arme zu schnell geht und die Koordination und ein korrekter Stock- einsatz erschwert werden.

– Die Technik bei der Rückführung des Beines ist anders als beim Skating auf Langlaufski. Die Hüfte und der Oberkörper brauchen dadurch eine grössere Stabilität, da man sich sonst eine ungünstige Rotation angewöhnt.

– Bergauf anspruchsvoll, daher wichtig :Pausen einlegen.

Material :∙ Inline-Skates samt Schutzausrüstung

∙ Inline-Stöcke sind mit einem speziellen Gummi-puffer samt Metallspitze ausgerüstet für einen guten Abstoss auf Teer. Länge rund 5 –10 cm län-ger als Langlaufstöcke ( Höhe der Inline-Skates ).

Trainingstipps :∙ Zuerst in erster Linie Rhythmusgefühl und Zusammenspiel von Beinabstoss und Armeinsatz trainieren.

∙ Vor allem für den Armeinsatz wertvoll sind Trainings leicht bergauf. Beim 2:1-Schritt ( zwei Beinabstösse auf ein Stockeinsatz ) Führhand re-gelmässig wechseln und auch 1:1-Stockeinsatz üben ( Stockeinsatz auf jeden Beinabstoss ).

∙ Stöcke auch mal quer hinter den Rücken neh-men ( parallel zum Boden ) und einfach inlinen mit stabilem Rumpf ( Stöcke sollten nicht nach vorne schwenken ).

Infos : Die meisten Anbieter von Nordic Walking-Stöcken haben auch Nordic Blading-Stöcke im Angebot.

Einschätzung von Seraina Mischol« Für alle, die keine Rollski fahren oder vielleicht erst damit liebäugeln, ist Nordic Blading ein guter Einstieg, um zu sehen, wie sich das Langlaufen im Sommer anfühlt. Vor allem im Flachland auf den vielen Radwegen ist das Inlinen mit Stöcken gut möglich. »

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training

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Team « engadin SkimaraThon » Das Team « Engadin Skimarathon » besteht aus den drei Spitzenläuferinnen Seraina Mischol, Ursina Badilatti und Seraina Bo-ner ( von links nach rechts ) und der Traine-rin und Betreuerin Guri Hetland aus Nor-wegen. Hauptziel der Athletinnen sind der FIS Marathon Cup sowie die Swissloppet-Serie. Neben dem Engadin Skimarathon als Hauptsponsor und Namensgeber wird das Team, das als Botschafter für den En-gadin Skimarathon auftritt, von Repower und Craft unterstützt. www.engadinskimarathonteam.ch

Gut für das Rhythmusgefühl : inlineskaten mit Stöcken – Nordic Blading genannt.

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Rollski Rollski ist für engagierte Langläufer immer noch die beliebteste Trainingsvariante und auch diejenige, die der Langlaufbewegung am nächsten kommt. Allerdings braucht das Rollskifahren etwas Übung und wird daher meist nur von ambitionierten Langläufern oder Spitzensportlern praktiziert.

+ Bestes Trockentraining für die spezifische Langlauftechnik. + Es können sämtliche Schrittarten wie auf den LL-Ski trainiert

werden.+ Beide Stilarten Klassik und Skating möglich.

– Relativ schwierig, mit den Rollski zu bremsen, daher nicht auf Abwärts-Strecken und nur für geübte Läufer geeignet.

– Preisfaktor : Es braucht unterschiedliche Modelle für Skating- und Klassik-Technik.

– Benötigt relativ viel Platz auf der Strasse ( vor allem Skating ), daher auf befahrenen Strassen ungünstig oder teilweise sogar verboten ( im Vorfeld abklären ).

Material :∙ Spezielle Ski samt Bindung nötig ( rund Fr. 350.– ).∙ Schuhe können dieselben wie im Langlauf verwendet werden.∙ Die Stöcke müssen mit einer Metallspitze ausgerüstet sein für einen guten Halt beim Abstoss. Sie sind rund 5 cm grösser als die normalen Langlaufstöcke ( Höhe Rollski ).

Trainingstipps :∙ Dieselben Trainingsvarianten wie auf Schnee möglich.Es können alle Schrittarten geübt werden.

∙ Als Saison-Vorbereitung eher leichte Strecken bergauf bevorzu-gen. Das Tempo wird nicht zu hoch und es kann gezielt der Armeinsatz trainiert werden.

Infos : www.rolec.ch, www.roleto.ch, www.rollski.ch,www.inlinecenter.ch

Einschätzung von Seraina Mischol« Für mich ist Rollski-Training die beste Vorbereitung auf den Winter. Ich schätze es sehr, in Davos in die Täler zu laufen und dabei an meiner Technik und Ausdauer feilen zu können. Wir praktizieren beinahe jede Form von Langlauf-Training auch auf den Rollski, sei es Ausdauer, Sprints, Intervalle, Wettkämpfe, Kraftausdauer oder das Laufen ohne Stöcke. Dies bringt für den Winter enorm viel. »

training

Rollski kommen der Langlaufbewegung am nächsten – egal ob klassisch oder Skating.

Page 13: Leseprobe FIT for LIFE 11/2010

training

Vita Parcours Der Vita Parcours bietet mit etwas Fantasie die perfekte Mischung aus Ausdauer-, Kraft-, Gleich-gewichts- und Beweglichkeitstraining.

+ Praktisch überall in der ganzen Schweiz vorhanden.

+ Je nach persönlichem Stärken-Schwächen-Profil kann gezielt an den Schwächen gearbeitet werden ( z. B. Armkraftübungen, Gleichgewicht, Koordination ).

+ Es sind viele Übungen möglich für Arm- und Oberkörpermuskulatur.

– Im Winter Zeiteinschränkung durch Dunkelheit.– Keine konkreten Vorgaben. Daher muss ein

gewisses Mass an Fantasie, Eigenständigkeit und Disziplin vorhanden sein.

Material:∙ Eine Laufausrüstung und los gehts !

Trainingsideen:∙ Zwischen den Posten laufen, an den Posten Gymnastik-, Beweglichkeits- und Koordinations-übungen ausführen.

∙ Beim Laufen möglichst auch ungewohnte Schrittarten ausführen, also z. B. seitwärts lau-fen, übersetzen, knieheben, anfersen usw.

∙ Gezielte Koordinations- und Gleichgewichts-übungen für die Beine ausführen, z. B. von einem Bein aufs andere hin- und herhüpfen ( wie ein Eisschnellläufer ), über Baumstämme balancieren usw. Eigene Übungen herausfinden.

∙ Rumpf- und Stabilisationsübungen sowie auch Kraftübungen ( Liegestützen, Klimmzüge usw. ) ausführen.

Infos: www.vitaparcours.chwww.helsana.ch/trails

Einschätzung von Seraina Boner« Der Vita Parcours ist eine altbewährte und doch noch immer topaktuelle, simple Möglichkeit für ein ganzheitliches Training. Die verschiedensten Posten können ohne spezielle Vorbereitung rund um die Uhr benützt werden. »

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Skikes Mit Skikes, einer Art « Offroad-Rollski », ist in den letzten Jahren eine abwechslungsreiche und beinahe gelän-deunabhängige Trainingsalternative für Skilangäufer dazugekommen.

+ Beste physische Vorbereitung. Skiken ist sehr anstren-gend und anspruchsvoll, vor allem auf Schotterstras-sen.

+ Gute Balanceschulung wegen unebenem Untergrund.+ Bremsen möglich ! Skikes besitzen eine Bremsvorrich-

tung, die funktioniert. + Die Geschwindigkeiten im Gelände sind aufgrund des

Rollwiderstandes nicht sehr hoch.+ Wenig örtliche Einschränkungen. Skiken funktioniert

problemlos auch auf Teer. + Auch bei Regen möglich, die dicken Räder rutschen

auch bei Nässe beim Abstossen nicht weg. Die Brem-sen sind dann allerdings etwas beeinträchtigt.

+ Vor allem in Gruppenkursen motivierende Trainings-form.

– Höheres Gewicht an den Füssen ( sehr anstrengendvor allem bergauf ).

– Füsse sind an den Skikes fixiert, der Abstoss ist dadurch anders als auf Langlaufski.

– Die Bewegung ist etwas schwerfälliger als die Lang-laufbewegung.

– Passendes Gelände ( nicht zu schottriger Untergrund ) und Investition nötig ( Fr. 350.– )

Material :∙ In Skikes kann man mit robusten Turn-, Jogging-

oder Trekkingschuhen steigen. Am idealsten eignen sich aber die Langlaufschuhe.

∙ Stöcke wie Nordic Blading ( etwa 5 – 10 cm länger als normale LL-Skatingstöcke wegen der Höhe der Skikes ).

∙ Im Gelände nur Stöcke mit Metallspitze geeignet, Gum-mipuffer rutschen sonst auf dem losen Untergrund weg.

Trainingstipps :∙ Verschiedene Schrittarten dem Gelände angepasst laufen und Rhythmusgefühl schulen.

∙ Möglichst gerade Strecken suchen und dabei Feldwege bevorzugen mit relativ feinem Untergrund ( keine Wurzelwege ).

∙ Warum nicht einen Kurs besuchen ? Das bringt neue Motivation und zudem lernt man die Technik besser.

Infos: www.sportkurse.ch, www.schaad-nordicsports.ch, www.nordicskating.ch, www.nordic-skike.ch

Alternativen : Neben den Skikes gibt es auch Offroad-Skates von Powerslide, die ähnlich wie Inline-Skates aus-sehen, aber mit grossen und stabilen Rollen ausgerüstet sind. Offroad-Skates sind etwas wendiger als Skikes, können aber in der Grösse nicht verstellt werden und zudem ist das Bremsen schwieriger ( Infos : www.inlinecenter.ch ).

Einschätzung von Ursina Badilatti « Durch die feste Fixierung des Schuhs auf das Sport-gerät ist die langlauftypische Abstossbewegung nicht möglich. Daher bevorzuge ich persönlich das Rollski-training. Als Konditionstraining und Alternative mit Oberkörpereinsatz ist Skiken aber eine motivierende und Gelände unabhängige Variante. Allerdings empfehle ich dieses Training eher gut trainierten Langläufern, sonst muss man schnell und häufig Pausen einlegen. »

Anstrengend, aber ohne Verkehr : Mit Skikes kann man auch auf Feldwegen skaten.

Immer und überall offen :der Vita Parcours.

Page 14: Leseprobe FIT for LIFE 11/2010

Laufen mit Stöcken Mit Stöcken wird jede Laufeinheit zur Langlaufeinheit. Vor allem Klassikläufer profitieren von der Bewegungsverwandschaft.

+ Herz-Kreislauf-Ausdauertraining kombiniert mit Kraftaus-dauer für die Arme.

+ Rhythmusgefühl für den Klassik-Stil wird gefördert. + Mit den Stöcken kann sowohl die Ausdauer wie auch gezielt

die Sprungkraft und Explosivität trainiert werden.

– Passendes Gelände nötig ( leicht bergauf ist ideal ),damit das Training mit Stöcken Sinn macht.

– Im Winter Zeiteinschränkung durch Dunkelheit.– Anstrengend. Je nach Gelände hoher Erschöpfungsgrad.– Pausen einbauen oder zwischendurch Nordic-Walken.

Material :∙ Eine Laufausrüstung plus Stöcke ( ab Fr. 100.– ). Langläufer

bevorzugen etwas grössere Stöcke als fürs Nordic Walking üblich, damit die Arme mehr zum Zug kommen.

Trainingsideen :∙ Zwischen normalem Laufen und/oder Nordic Walking können Skigang mit kräftigem Armeinsatz sowie Laufsprünge mit Stockeinsatz eingebaut werden. Das fördert sowohl Kraft wie Koordination und Rhythmusgefühl und treibt auch den Puls in die Höhe.

∙ Hügelsprints mit Stöcken im Wechsel mit lockeremZurücklaufen.

Einschätzung von Seraina Boner« Ruhige und lange Skigangtouren auf die lokalen Berggipfel oder hoch intensive Elchsprungintervalle gehören zu meinen Lieblings-Trainings in der Vorbereitungsphase. Als Elchsprünge bezeichnen wir kleine, explosive Laufsprünge mit den Stöcken. »

training

Mit einem Gummi- oder Theraband wird eine gewöhnliche Laufeinheit zur spezifischen Lang-laufeinheit.

+ Völlige Ungebundenheit bezüglich Ort und Zeit.+ Ausdauertraining kombiniert mit Kraftübungen. + Mit dem Gummiband kann der Armeinsatz

einfach simuliert werden.+ Materialaufwand äusserst gering.

– Im Winter Zeiteinschränkung durch Dunkelheit.– Keine konkreten Vorgaben. Ein gewisses Mass

an Fantasie und Eigenständigkeit muss vorhan-den sein.

Material :∙ Eine Laufausrüstung, ein Gummizug – mehr brauchts nicht!

Trainingsideen :∙ Beliebige Laufabschnitte wechseln sich ab mit Kraftübungen. Während der Laufeinheiten kann das Band problemlos um die Hüfte gebun-den werden.

∙ Trailrunning : Ruhig auch mal querbeeteinlaufen und bei einem ausgetrockneten Bachbett oder einem anderen ruppigen Untergrund einige Sprünge seitwärts-vorwärts ausführen. Dies schult das Gleichgewicht und fördert die Fussmuskulatur.

∙ Bei den Kraftübungen möglichst vielseitigeÜbungen ausführen und auch Beine kräftigen ( Bein abspreizen ).

Infos : Eine Theraband-Übungssammlung finden Sie auf www.fitforlife.ch/theraband. Unzählige weitere Beispiele finden sich auf Suchmaschinen.

Einschätzung von Seraina Boner« Der Fantasie sind mit dem Theraband keine Grenzen gesetzt, und man kann auch kleine Muskeln gezielt kräftigen. Um einen Baum geschlungen, lässt sich mit dem Gummiband die Langlauf-Bewegung der Arme einfach imitie-ren. Eine Planung der einzelnen Lauf-Kraft- Einsätze ist sinnvoll. Beispiel : 6 x 10 Minuten lau-fen mit jeweils 2 Minuten Gummizug dazwischen.»

Laufen mit Gummiband

Intensiv und langlaufspezifisch : Laufsprünge mit Stöcken.

LeserserviceFragen zum LangLauFTraining Sie wollen wissen, wie Sie am besten den Sta-zerwald herunterkommen, wann Sie welche Schrittart anwenden sollen oder welche Skilänge am besten passt ? Dann fragen Sie das Team des Engadin Skimarathon. Die drei Spitzenläuferin-nen Seraina Mischol, Ursina Badilatti und Serai-ne Boner geben Ihnen gerne Auskunft über alle Fragen, die Sie in Sachen Langlauf beschäftigen. Einfach unter www.fitforlife.ch/langlauffragen reinschauen und Frage formulieren. Eine Auswahl der Fragen samt den entsprechenden Antworten veröffentlichen wir im FIT for LIFE Nr. 12.

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training

Armzuggerät Im Langlaufsport haben sich verschiedene Armkraftzuggeräte bewährt. Der Rudermaschinenhersteller Concept II zum Beispiel hat ein Armzuggerät im Angebot. Oder auch Ercolina bietet ein speziell für den Langlaufsport konzipiertes Gerät mit einer geräuscharmen Magnetbremse. In der Schweiz hat sich der ehemalige Spitzenlang-läufer Gion-Andrea Bundi auf den Vertrieb von Ercolina spezialisiert.

+ Simuliert die exakte Armzugbewegung beim Skilanglauf. + Stufenlos einstellbarer Widerstand.+ Regulierung der Höhe.+ Geringer Zeitaufwand

– Nicht sehr handlich, am besten wird es daher fix installiert.– Relativ hohe Investition.– Motivation. Spassfaktor eher gering.

Material :∙ Ercolina ist ein kompaktes Gerät, welches fix oder mittelsHalterung an einer Wand befestigt wird. Die aktuelle Version kostet Fr. 999.–

Trainingsideen :∙ Mit dem speziellen Armzuggerät wird die spezifische Armbewe-gung beim Langlauf imitiert. Daher können die gängigen Armzug-muster wie in der Loipe trainiert werden.

∙ Kann gut auch in Kombination mit einem Ausdauertraining ausge-führt werden ( zuerst Ausdauereinheit, dann Armzugtraining ).

Infos: www.rollski.ch, www.concept2.ch

Alternativen : Ein alternatives Armkrafttraining für zu Hause bietet das Rudertraining an Ergometern ( Infos : www.concept2.ch ).

Einschätzung von Ursina Badilatti « Armzuggeräte haben wir bei uns im Kraftraum installiert. Bei unseren wöchentlichen Einheiten kommen sie regelmässig zum Einsatz, sei es einarmig oder mit Doppel-Armzügen. Vor allem bei schlechtem Wetter ist das Indoor-Armzugtraining eine geeignete Ergänzung. Persönlich bevorzuge ich jedoch das spezifische Stoss-training auf Rollski im Freien. » F

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Ob auf der Parkbank oder der Slackline : Gleichgewichts- training bringts !

Einfach, aber wirkungs- voll : Ein Lauftraining kombiniert mit Armzugübungen.

Balancetraining Auf einem Balancebrett, einem Kreisel oder auch in der freien Natur kann vor allem in Sachen Gleich-gewicht viel vor der Saison trainiert werden. Es können dabei exakt diejenigen Stabilisationsmuskeln trainiert werden, die man auch zur Balance auf den Ski benötigt.

+ Übungen leicht zu Hause durchführbar.+ Instabiler Untergrund fördert das muskuläre

Zusammenspiel und den Gleichgewichtssinn.+ Geringer Zeitaufwand, kann z. B. auch während

dem Fernsehen praktiziert werden.

Material :∙ Balancebrett, Kreisel oder andere Geräte!∙ Eine super Möglichkeit ist zum Beispiel die

« Slackline », ein gespanntes Band, auf dem man balancieren muss.

Trainingsideen :∙ Es geht vor allem um die Balance und die Stabi-

lisation. Möglichst viele Übungen auf einem Bein ausführen ( zum Beispiel mit Armbewegung wie beim Langlauf ).

∙ Kann auch mit Gummiband-Übungen kombiniert werden. Also Armzugübungen ausführen, während man auf dem Balancebrett steht.

Infos : Fitness-Shops führen verschiedene Balan-cetrainer in allen Varianten. Besonders kreative Fusskreisel finden sich unter : www.balancekreisel.ch

Einschätzung von Ursina Badilatti « Ein Langläufer sollte lange gleiten, denn gerade dies macht diese Sportart so schön und leicht ! Die meisten können aber nur ganz kurz auf einem Ski stehen, ein richtiges Gleiten findet nicht statt. Das ist vor allem auf fehlende Stabilisation und mangelndes Gleichgewicht zurückzuführen. Daher nicht zögern und sofort mit dem Balancetraining beginnen. 10 Minuten reichen bereits ( 2 – 4 Mal pro Woche ), z. B. nach dem Ausdauertraining. Das wunderschöne Gefühl, Meister seiner eigenen Ski zu sein, wird Sie für die Anstrengungen belohnen. »

Spezielle Armzuggeräte lassen ein spezifisches Langlauftraining auch indoor zu.

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fitshop

Sprühbarer HeisswachsDen Schweizer Spezialisten von Toko ist es ge-lungen, die Vorteile von Heisswachs ( Pflege- wirkung, Haftdauer ) und Flüssigwachs ( einfa-che und saubere Anwendung ) in einem Pro-dukt zu vereinen. Entstanden ist Toko Irox, ein Wachs mit festen Paraffin-Bestandteilen, das nicht aufgetropft, sondern auf den Skibelag aufgesprüht wird. Dies garantiert eine gleich-mässige Wachsverteilung selbst bei grossflä-chigen Belägen. Durch das Einbügeln dringt das Paraffinwachs tief in den Belag ein. Ein Abziehen des überschüssigen Wachses ist nicht nötig, Ausbürsten reicht. Irox kann auch ohne Bügeleisen verarbeitet werden. Aufsprü-hen, einpolieren – fertig. Toko Irox ( 250 ml ) kostet 25 Franken.

www.loeffler.at

Keine kalten Schultern mehrOb in der Freizeit oder im Sport – die Ladies Jackets aus der KJUS Spirit Collection glänzen überall. Das Modell Nahla Down überzeugt zudem mit einer schlanken Schnittführung, ist aus Wasser abwei-sendem Material gefertigt und fühlt sich sehr weich an. Kein Wunder, bei 93 Prozent Entendaunen. Da wird niemand mehr kalte Schultern zei-gen. Preis: 599 Franken.

www.kjus.com

Federleicht Mit diesem Ski fällt Langlauf garantiert leichter. Denn der neue Worldcup Skate Featherlight wiegt bloss 458 Gramm (bei einer Länge von 184 cm) und zählt zu den leichtesten im nordischen Weltcup. Am-bitionierte Läufer können so ihre Kraft effizienter in Geschwindigkeit umsetzen. Kosten: 649 Franken.

www.atomicsnow.com

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Keine Gewichte, kein Lärm – bei der Bio Force- Kraftstation erzeugen TNT-Zylinder, die mit Stick-stoff gefüllt sind, einen gleichmässigen, geräusch-losen Widerstand. Bis zu 100 Kilo Gesamtzuglast, abgestuft in 2,5-Kilo-Schritten, lassen sich mit dem einfachen Schiebeverschluss einstellen. Ins-gesamt sind über 100 Kräftigungsübungen mög-lich. Preis: 1649 Franken (inklusive Handbuch und Transportrollen). Mehr Infos:

www.gtsm.ch

Lautlose Kraftstation

Der NordicTrainer ist das ideale Langlauf-Trai-ningsgerät. Ein fix montierter Schuh bietet selbst auf ruppigen Kies- und Waldwegen beste Stabili-

tät. Und durch die mit Luft gefüllten Rollen ent-steht ein komfortables Fahrgefühl. Neu hat der NordicTrainer auch eine Bremse. Die Powerslider sind im Fachhandel erhältlich

für 529 Franken.

www.powerslide.ch

Kieswege – Kein Problem!

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Offizieller Atemmuskeltrainer

www.powerbreathe.com

Sinnvoll. Mit wenig Aufwand. Legal.

Nicola Spirig• Europameisterin und Vize-Weltmeisterin

im Triathlon 2010

• Schweizermeisterin über 5‘000 mund 10‘000 m 2010

trainiert auf daum Trainingsgeräten!

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fitshop

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FITforLIFE 11-10

Skihelm – sicher wie in der Formel 1Kluge Köpfe schützen sich. Alpina, der führende Skihelm-Produzent, hat ein Modell auf den Markt gebracht, das noch sicherer ist. Der Super Cybric ist der erste Skihelm mit einem eingebauten Monocoque, einer aus dem Autorennsport bekannten Verbundtechnik. Durch das Kon-struktionsprinzip wird der Helm extrem versteift, das heisst : Die einwir-kende Kraft wird bei einem Aufprall durch das Innengerüst auf die gesam-te Struktur des Helmes verteilt, wodurch letztlich die Sicherheit erhöht wird. Der Super Cybric ist dennoch leicht, bequem zu tragen und einfach zu bedienen ( Lüftungssystem, abnehmbare Ohrenseitenteile, waschbares Innenfutter und ausgeklügelte Anpassung ). Der Super Cybric, in Deutsch-land als Technologieleader entwickelt und produziert, ist für 329 Fran-ken erhältlich.

Weitere Infos: www.alpinasport.ch

Für die Herstellung hochwertiger Stöcke arbei-tet Komperdell mit Profi-Langläufern zusammen. Deren Feedback wird in der Entwicklung gezielt mit einbezogen. Prunkstück der Stöcke, die in Österreich produziert werden, ist das extraleich-te Carbonrohr, das eine optimale Schwungdyna-mik gewährleistet. Weiteres Plus : Die Schlaufe kann durch einen einfachen Klick vom Griff ge-löst werden.

www.komperdell.com

Bäuchlings liegend verschneite Hänge hinuntersausen – da ist Spass garantiert. Airboarden, das Fahrvergnügen auf dem Luftkissen, hat die Alpen erobert. Neustes Produkt aus dem Hause Fun-Care AG aus Zug, der Erfinderin des jüngsten Wintersports, ist das Airboard Clas-

sic 130 X – ein oranger Pfeil, 115 cm lang, 70 cm breit und auf-gepumpt 25 cm hoch. Das Gerät ist robust, funktional,

kälteresistent und leicht zu transportieren. Es kostet ( inklusive Rucksack, Pumpe

und Repair-Kit ) im Sportfachhandel 498 Franken.

www.airboard.com

Der orange Pfeil – fürs Bauchgefühl

AnschmiegsamManchmal genügt es nicht, einfach nur den Durch-blick zu haben. Dank der anpassbaren Nasenflügel und der dreifach ver-stellbaren Bügel lässt sich die Adizero-Sonnenbrille perfekt an jede Ge-sichts- und Nasenform anpassen. Die S-förmig geschwungenen Bügel ermöglichen ein bequemes Tragen – auch unter einem Cap oder Visor. Die Adizero gibts für 249 Franken beim Optiker oder im Sportfachhandel.

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Von Athleten – für Athleten

Jetzt sind Outdoor-Sportler wieder vermehrt Feuchtigkeit und Kälte ausgesetzt. Die Folgen : nasse Schuhe, Mief. Dem üblen Geruch Abhil-fe schaffen die Hygiene- und Trocknungsge-räte von Therm-ic. Sie bekämpfen nicht nur Nässe und Schweissgeruch in den Sportschu-hen, sondern auch die eingenisteten Bakteri-en. Keine Chancen für Keime. Der ThermiCare Refresher ( Bild ) verfügt gar über einen integ-rierten Timer, der eine noch effizientere An-wendung ermöglicht. Erhältlich im Sportfach-handel für 119 Franken.

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Mit CITY SPORT vor ORT :23. Oktober 201024. Üetliberg-Lauf

Olaf Jentzsch, Ihr Berater bei CITYSPORT

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ausrüstung

SenSibleGliederPflegetipps für Veloketten

Sie ist seit vielen Jahren das geniale Herzstück des Fahrradantriebs. Doch nur gut gepflegt kann die Velo-kette ihre Funktion klaglos wahrnehmen.

TEXT und foTo : AndreAs Gonseth

Immer wieder springt die Kette aus dem Gang, der Tritt geht ins Leere – ärgerlich! Also ab zum Velomech und eine neue Kette kaufen, so die Überlegung.

Doch falsch gedacht! «Wärst du früher gekom-men, hätte man einfach die Kette ersetzen kön-nen», erklärt Roger Oklé, Mitinhaber des Veloge-schäftes Backyard in Zürich ungerührt. Rund 50 Franken – und das wärs gewesen. Aber so, mit gegen 3000 km in den Gliedern, habe die ver-zogene und ausgefressene Kette bereits alle Rit-zel in Mitleidenschaft gezogen. Oklé: «Jetzt muss der gesamte Antrieb ersetzt werden, also Ket-te samt Ritzel vorn und hinten.» Kostenpunkt je nach Qualität der Ritzel zwischen 300 und 500 Franken. Autsch!

Damit es nicht – oder zumindest nicht so schnell – so weit kommt, gilt es in der Kettenpflege zwei entscheidende Punkte zu beachten:

Kette früh genug ersetzen Durch die ständige Zugbelastung wird eine Kette mit der Zeit in die Länge gedehnt. Je mehr sie sich dehnt, desto weniger passen die einzelnen Ket-tenglieder in die Zwischenräume der Ritzel. Da-durch wird eine zusätzliche Reibung verursacht, die Ritzel passen sich langsam der Kette an und «fressen» aus. Beginnen die Gänge durchzurut-schen, muss nicht nur die Kette ersetzt werden, sondern auch die Ritzel, weil dann die neue Kette

nicht mehr in die alten Ritzel passt. Roger Oklés Faustregel: «Vielfahrer sollten die Kette spätes-tens jährlich ersetzen, regelmässige Regenfah-rer sogar noch etwas früher. Wer sich nicht sicher ist, kann im Fachgeschäft nachfragen. Mit einer Schublehre stellt der Spezialist in wenigen Sekun-den fest, ob ein Ersatz nötig ist.»

Kette gut geschmiert halten Eine saubere und gut geschmierte Kette bietet am wenigsten Reibung, dadurch ist die Abnützung des gesamten Antriebes geringer. Eine regelmäs-sige Reinigung und Schmierung der Kette ist da-her angezeigt. Wie oft die Kette gepflegt werden muss, hängt vom Einsatz ab. Bei Allwetterfahrern empfiehlt sich eine etwa wöchentliche Reinigung empfiehlt. Im Winter mit Schnee und Salz auf der Fahrbahn ist eine Reinigung sogar nach jedem Einsatz Pflicht, denn Salz wirkt äussert aggressiv

Gutes Schmiermittel wählenJe besser die Schmierfähigkeit, umso geringer ist der Verschleiss, lautet das Motto. Aber: Je «öli-ger» die Kette, desto mehr bleibt Schmutz daran haften. Und ebenfalls gilt: Je häufiger die Kette komplett mit Entfetter gereinigt wird, desto «durs-tiger» wird sie und braucht vermehrt wieder Ket-tenöl, damit sie geschmeidig bleibt. Am besten als Schmiermittel eignen sich spezielle Kettenöle. Wachse sind zwar Schmutz abweisender als Öle oder Sprays, müssen aber häufiger aufgetragen werden. Und bei Sprays wird in der Regel nicht nur

die Kette, sondern das gesamte Hinterrad damit besprüht. Ausserdem sind Sprays zu dünnflüssig und schmieren die Zwischenräume der Kette weni-ger gut. Ein gutes Schmiermittel benötigt eine gute Kriechfähigkeit, damit auch der kleinste Zwischen-raum erreicht wird. Punkto Dosierung ist die Tropf-flasche am einfachsten zu handhaben. Allgemeine Ketten- und Mehrzwecköle eignen sich weniger. �F

Die perfekte Kettenreinigungin acht SchrittenGlied um Glied 1 Kette auf kleinsten Gang schalten.2 Groben Schmutz mit Bürste reinigen

( z. B. alte Zahnbürste ).3 Auch die kleinen Umlenkungsrollen und die

Zwischenräume in den Ritzeln von Schmutz befreien ( mit Bürste oder Stoffstreifen, die man zwischen den Ritzeln hin und her bewegt ).

4 Kette mit Entfetter besprühen und zwanzig Minuten einwirken lassen.

5 Kette langsam rückwärts durch einen Lappen laufen lassen und reinigen. Zwischenräume der Kettenglieder evtl. zusätzlich mit kleiner Bürste reinigen.

6 Ganzer Antrieb mit Abwaschmittel und Wasser mittels grosser Bürste vom letzten Schmutz befreien und gut trocknen lassen.

7 Kette mit einem guten Kettenöl schmieren. Dazu Kette auf einen mittleren Gang schal-ten. Kette langsam rückwärts laufen lassen und punktuell Schmiermittel auftropfen. Einige Male alle Gänge durchschalten, damit sich das Schmiermittel gleichmässig überall in die Zwischenräume der Kettenglieder verteilt. Gut einwirken lassen.

8 Überschüssiges Öl mit einem Lappen entfer-nen. Dazu Kette erneut rückwärts durch den Lappen laufen lassen.

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Roger Kaufmann

Roger Kaufmann ist Mathematiker und Ausdauersportler. Und mit dieser Kombination zu einem gefragten Mann geworden : als Sportprognostiker, Strecken- vermesser und Organisator des einzigartigen Neujahrsmarathons.

TEXT: Jörg greb

er wird Fussball-Weltmeister ? Diese Frage sorgte diesen Sommer in der Öffentlichkeit schon Mona-te vor dem ersten Pfiff für Diskussionsstoff. Und einer spielte mit gekonnten Berechnungen be-geistert mit : Roger Kaufmann. Mit Hilfe diver-ser Statistiken, Parametern und Wahrscheinlich-keitsrechnungen eruierte er Spanien frühzeitig als Weltmeister. Darauf einbilden will er sich aber nichts. « Nach meinen Berechnungen hatte Spani-en zusammen mit Brasilien zwar die besten Aus-sichten auf den Titel, aber auch nur rund 15 Pro-zent Gewinnchancen. Würde die WM nochmals durchgespielt, käme es ziemlich sicher ganz an-ders heraus. »

Roger Kaufmann beschäftigt sich seit Jahren mit mathematisch errechneten Prognosen für den Sport. Und brilliert dabei mit erstaunlich hohen Trefferquoten. Für ihn kommt das nicht überra-schend : « Meine Prognosen basieren immer auf In-formationen der Vergangenheit. Je genauer oder je zahlreicher die Daten sind, desto präziser wird eine Vorhersage. » Grösstenteils verfügt Kaufmann über eine Vielzahl von Daten. Nicht zuletzt deshalb begann die Neue Zürcher Zeitung kürzlich einen Artikel mit den Sätzen : « Roger Kaufmann könnte der Schrecken aller Anbieter von Sportwetten sein. Denn er hat ein Computerprogramm entwickelt,

das den Ausgang von Sportmeisterschaften mit bemerkenswerter Präzision vorhersagen kann. »

Vor allem im Fussball. Hier sind seine Fachkennt-nisse besonders gefragt. Kaufmann analysiert, erstellt Statistiken und errechnet Wahrschein-lichkeiten für die Schweizer Super League, die englische Premier League, die deutsche Bun-desliga, die italienische Serie A, die französische Ligue 1, die spanische Primera Division oder die türkische Süper Lig.

Vom Fussballer zum Läufer und TriathletenDie Affinität zum Fussball ist nicht erstaunlich. Als Bub war er leidenschaftlicher Fan des FC Zü-rich und verbrachte -zig Stunden beim Tschutten auf dem Schulhausplatz. Technisch hatte er eini-ges zu bieten, sein Talent als Sprinter liess aber zu wünschen übrig. Er merkte, dass der Langstre-ckenlauf besser auf ihn zugeschnitten ist. Seit-her hat er in den Laufschuhen einiges erreicht: den Marathon legte er schon in 2:50 Stunden zu-rück, den Halbmarathon in 1:19 Stunden. Weil sei-ne Freundin zudem begeisterte Triathletin ist, hat er sich auch der Multisportart zugewendet : « Nur am Streckenrand stehen, ist nicht mein Ding, da bin ich lieber aktiv mit dabei », sagt er. So nahm

er 2009 erstmals an einem Triathlon teil. Der vor-läufige Höhepunkt folgte diesen August : Bei der 70.3-EM in Wiesbaden ( D ) war Kaufmann dritt-bester Schweizer und sicherte sich die Qualifika-tion für die Weltmeisterschaft in Clearwater/Flori-da. Besonders gut lief ihm dabei das Laufen, den Halbmarathon spulte er in superschnellen 1:25 Stunden ab. Die WM Mitte November betrachtet er « als Geschenk », mit der Qualifikation sei das Jah-resziel bereits erreicht. Umso schöner, dass sich in Wiesbaden auch seine Freundin ein WM-Ticket ergattern konnte. So verbringen die beiden ihren USA-Trip als dreiwöchigen Urlaub.

Kaufmanns Lauffaszination hat sich inzwischen auch auf den Zahlenmensch Kaufmann ausge-wirkt. So entwickelte er ein Programm, welches anhand von Referenzzeiten die Laufzeit für ver-schiedenste Strecken berechnet. Je mehr Refe-renzzeiten zur Verfügung stehen, desto exakter ist die Berechnung. Kaufmanns errechnete Wer-te kommen der Realität jeweils erstaunlich nahe.

Unikum NeujahrsmarathonBekanntheit hat Kaufmann aber als Initiator und OK-Präsident des Neujahrsmarathons erlangt, des weltweit ersten Marathons des Jahres, der punkt Mitternacht startet, und dessen Sieger sich

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Der Zahlendoktor

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mindestens ein paar Stunden lang offiziell als Jah-res-Weltbeste fühlen dürfen. Das Projekt hat sich durchgesetzt. Bei der Premiere 2005 starteten 107 Männer und 25 Frauen. In diesem Jahr wa-ren es bereits 650 Läufer( innen ) aus 33 Natio-nen und von sämtlichen Kontinenten, die sich über die drei Distanzen Marathon, Halbmarathon und Viertelmarathon massen. Als Hauptgrund für die-sen Schub lässt sich das neue Start-/Zielgelän-de mit der Sporthalle Unterrohr in Schlieren als Dreh- und Angelpunkt ausmachen. Erstmals lie-fen die Teilnehmer in der Halle ein – mitten durch die Festwirtschaft. Entsprechend begeistert wur-den sie empfangen. Das Konzept wird auch für die kommende Austragung beibehalten.

Erster diplomierter VermesserDer Neujahrsmarathon bescherte Roger Kauf-mann ein weiteres Hobby. Weil er keinen geeig-neten Anbieter fand, vermass er die 42,195 km

jörg grEb ist freier Sportjournalist und ar-beitet für verschiedene Schwei-zer Tageszeitungen und Maga-zine. Ausdauersport, vor allem das Laufen, integriert er regel-mässig in seinen Tagesablauf.

für die Neujahrsnacht selber – mit der ihm ei-genen Präzision. Danach vermass er auch den einmaligen Parcours des Zürich Marathon 2009, als dieser durch den Üetlibergtunnel führte. Ende des letzten Jahres bestand Kaufmann als erster Schweizer die Prüfung zum internationalen Stre-ckenvermesser, sodass die von ihm vermessenen Marathonstrecken in Zukunft das IAAF-Gütesie-gel tragen werden.

Roger Kaufmann ist sich treu geblieben. Das tun, was ihm am meisten Spass bereitet – diesem Grundsatz folgt er heute noch. Mathematik und Sport waren schon seine bevorzugten Schulfächer. Nach dem Mathematisch Naturwissenschaftlichen Gymnasium in Zürich-Oerlikon studierte er Ma-thematik an der ETH und spezialisierte sich auf die Wahrscheinlichkeitsrechnung und Statistik. Als Versicherungs- und Finanzmathematiker schrieb er die Doktorarbeit.

NeujahrsmarathonMit guteM Vorsatz an die Weltspitze Laufend ins neue Jahr – auf diesem guten Vorsatz ist der Neujahrs-marathon entstanden, der am 1. Januar 2011 zum 7. Mal ausgetra-gen wird. Speziell dabei : Der Neujahrslauf ist ein offizieller inter-nationaler Wettkampf, womit die Schlussrangliste auch als erste Jahresweltbesten-Liste verstanden werden darf. Der Startschuss fällt punkt Mitternacht, die Strecke ( Viertelmarathon ) führt gröss-tenteils der Limmat entlang, zur Auswahl stehen Marathon, Halb-marathon und Viertelmarathon. Start und Ziel befinden sich in der Sporthalle Unterrohr in Schlieren. Die wichtigste Neuerung ist die Verlängerung des Zielschlusses bis 5 Uhr. Generell gilt : Der Neu-jahrsmarathon bietet ein einzigartiges Erlebnis und steht für einen hohen Erinnerungswert. www.neujahrsmarathon.ch

Naheliegend bei einem so rational denken-den Menschen, dass er früh damit begann, ge-nau Buch über sein Tun zu führen. Und so finden sich auf seiner Homepage eine Unmenge an Da-ten ( www.rogerkaufmann.ch ). Dabei ist viel Span-nendes zu entdecken – nicht nur für Sportliebha-ber. Offen bleibt nur, wie Roger Kaufmann selber in die Statistik eingehen wird : am wahrschein-lichsten wohl als Zahlendoktor. F

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Punkt Mitternacht knallt der Startschuss : Auch beim Neujahrsmarathon sind Roger Kaufmann die Zahlen wichtig.

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TEXT : Regina Senften

Wenn ich gewusst hätte, dass ich mir meinen über die Jahre perfektionier-

ten Kraulstil in einer einzigen Woche zunichtemachen würde – ich hätte gleich-

wohl nicht auf das einzigartige Schwim-merlebnis im Mittelmeer verzichten wollen. Zu eindrucksvoll präsentierte sich die Wasserwelt Sardiniens: Glas-

klares Wasser in unendlichen Blautönen, dazu traumhafte Sandstrände, wie man sie nur aus dem Reiseprospekt kennt. Auf dem Meeresgrund gab es immer wieder Tiere zu beobachten, die ein Schweizer nur vom Hörensagen kennt. Und mitten drin in diesem Naturspektakel: Unsere Reisegrup-pe, die sich aufgemacht hatte, die Inseln im Archi-pel La Maddalena schwimmend kennen zu lernen.

Wer hats erfunden ?« Swim-Trekking » nennt sich diese Art von Aben-teuerurlaub, dessen Hauptbeschäftigung darin be-steht, von Bucht zu Bucht oder von Insel zu Insel zu

schwimmen. « Erfunden » haben es die Engländer, bietet doch die Organisation « SwimTrek » bereits seit 2003 derartige Sportferien an. Klassische De-stinationen sind Sardinien, Sizilien, Malta, Grie-chenland und die dalmatische Küste. Doch auch um die Virgin Islands, in den Hebriden oder an der Ostküste Mexikos werden mittlerweile Schwimm-ferien angeboten. Welche Distanzen man täglich im Wasser zurücklegt, hängt ganz vom gebuchten Trip ab. In unserem Falle sollten pro Tag rund fünf bis sechs Kilometer geschafft werden.

Unsere Gruppe bestand aus einem bunten, fröhli-chen Haufen von Schwimmsüchtigen aus der gan-zen Welt. Liz und Peter, zwei Australier über 50, besuchten bereits den dritten « Swim-Trek » in Eu-ropa, weil ihnen die Kombination Schwimmsport und Ferien an kulturell interessanten Orten der-art zusagt. Bambi, eine ehemalige Schwimmerin aus New York, liebt die Herausforderung des Open Water-Schwimmens in netter Gesellschaft. Evie,

Steve als auch Bev aus Grossbritannien schwim-men aus Fitnessgründen, und letztere war sogar die meiste Zeit im Bruststil unterwegs und liess sich von nichts und niemandem aus ihrer stoi-schen Ruhe bringen. Tempo war schon eher das Ding von Marijke aus Holland, einer aktiven Mas-tersschwimmerin, die mit ihren 61 Jahren noch immer nach Rekorden jagt. Alles in allem wollten wir zwölf Freizeitsportler zwischen knapp 30 und etwas über 60 Jahren die Wasserwelt Sardiniens unsicher machen.

Kampfsport in der WaschmaschineStationiert waren wir im malerischen Fischer-dörfchen La Maddalena auf der gleichnamigen Insel. Täglich um halb zehn Uhr stand die Be-sammlung in der Hotellobby an, bei welcher der italienische Guide Francesco gemeinsam mit Schwimmcoach Nick das Tagesprogramm be-kannt gab. Der ursprüngliche Plan, mit einem Boot in eine ruhige Bucht zu schippern und von

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von Bucht zu BuchtSchwimmerlebnis im Archipel La Maddalena / Sardinien

« Swim-Treks » heissen die einwöchigen Sportferien, bei denen verschiedene Regionen fernab des Massentourismus schwimmend entdeckt werden. FIT for LIFE- Redaktorin Regina Senften hat sich ins Abenteuer gestürzt und dabei buchstäblich ihr blaues Wunder erlebt.

da aus loszuschwimmen, musste wegen des ex-trem windigen Wetters zunächst vertagt werden. Stattdessen führten uns die Guides mit dem Auto an eine geschützte Bucht, in der ein erster Longs-wim stattfinden sollte. Wie gut, dass wir zum Vo-raus noch nicht wussten, wie übel einem Wind, Strömung und Quallen mitspielen können! Schnell war klar, dass unser Schwimmen wenig mit dem gleichnamigen Sport zu tun haben würde. Viel-mehr herrschte ein kräftezehrender Kampf gegen peitschende Wellen, die der Wind mit 55 km/h ge-gen uns trieb. Für die Durchquerung einer rund 800 m breiten Bucht benötigten wir eine gute Stunde ! Ermattet stiegen wir aus dem Wasser. « Wie in einer Waschmaschine ! », meinte Marijke und strahlte gleichwohl übers ganze Gesicht, und Steve doppelte lachend nach : « Ich wusste gar nicht, dass Schwimmen zu den Kampfsportarten zählt. » Das oberste Gebot beim Schwimmen im Meer lautet deshalb auch : Flexibilität bewahren und mentale Stärke zeigen. Denn die Fähigkeit,

sich jederzeit der Natur anpassen zu können, ist weit wichtiger als ein hohes Schwimmtempo oder eine perfekte Technik. Das wurde uns im Laufe der Woche jeden Tag aufs Neue bewusst.

Atemberaubende NaturschönheitAls der starke Wind am dritten Tag etwas nach-liess, nahmen wir endlich das angekündigte « Swim-Trekking » in Angriff : Mit einem antiken Segelboot wurden wir an die Küsten angren-zender Inseln geführt. Da hiess es : Einschmie-ren oder Neopren anziehen, sich in Stärkegrup-pen einreihen und losschwimmen. Ein Longswim führte uns 4 km der berühmten Küste von Por-to Rafael entlang und liess uns die Sommervillen der Reichen und Schönen von Nahem betrach-ten. In den Buchten von Spargi kamen Zweifel auf : Waren wir in der Karibik oder tatsächlich im Mittelmeer ? Andere Longswims in den Inselgrup-pen Budelli, Razzoli und Santa Maria oder auf La Caprera übertrumpften einander mit gewaltiger

Naturschönheit :. Meerwasser in pastellfarbenem Türkis, strahlendem Hellblau oder geheimnisvol-lem Dunkel. Einsame Sandstrände, deren Farbnu-ancen von Blassrosa über Schneeweiss bis Ocker reichten. Sandiger Meeresgrund und zerklüftete Felswelt am Ufer, dazu immer wieder Tiere: knallig rote Seesterne, stachelige Seeigel, fettig glänzen-de Seegurken, schillernd vorbeihuschende Fische, Kormorane – und leider auch Quallen in allen Far-ben und Grössen.

Jede der drei Schwimmgruppen wurde von ei-nem Boot begleitet, entweder von einem der bei-den Gummi-Motorbötchen, die hinter dem Segel-boot hergeschleppt wurden, oder vom Segelboot selbst. So wurde die Sicherheit der Teilnehmen-den gewährleistet und wer wollte, durfte jeder-zeit ins Boot steigen. Vor allem an den Tagen, an denen sich besonders viele Quallen im Was-ser tummelten, wurde von diesem « Ausstieg » rege Gebrauch gemacht. Zu unangenehm waren

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Festland Sardinien

La Maddalena

La Caprera

Spargi

Santa Maria Razzoli

Budelli

die schmerzhaften Begegnungen mit den gifti-gen Tentakeln. Wer durch die Quallen hindurch-schwimmen wollte, kam nicht darum herum, bei jedem Kraularmzug den Kopf nach vorne zu heben und die Wasseroberfläche mit den Augen abzusu-chen. Die einzig wahre Methode, um den Nessel-tierchen auszuweichen, forderte aber leider ihren Tribut in einer mangelhaften und unökonomischen Schwimmtechnik.

Immer von Heisshunger geplagtAllen Widrigkeiten zum Trotz : Das Gefühl und der Stolz, die Elemente bezwungen und eine längere Strecke in dieser traumhaften Meeresumgebung geschafft zu haben, überwog nach jedem Longs-wim und liess schmerzende Muskeln, verspann-te Schultern und steife Nacken bald vergessen. Kaum aus dem Wasser, bauten unsere Guides ein köstliches « Coffee-Buffet » auf. « Have hot tea and

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cookies, guys ! », ertönte es regelmässig, und wir Schwimmer griffen dankbar und allzeit von Heiss- hunger geplagt zu. Kein Wunder, denn sämtliche Einsätze im 23 Grad « warmen » Wasser, gepaart mit kräftigem Wind, liessen jeden, der ohne Neo-pren schwamm, spätestens nach einer Stunde lei-dig frieren. Bei heissen Getränken und einem Kof-fer voller Kekse tauten wir langsam wieder auf und begannen, uns schwärmerisch über den eben absolvierten « Swim-Trek » zu unterhalten.

Das Mittagessen wurde meist irgendwo an ei-nem menschenleeren Sandstrand einer einsamen Bucht eingenommen. Wieder waren es unsere Guides, die aus einfachen Zutaten ein herrliches Menü kreierten :italienische Antipasti, Pasta- und Reissalate, verschiedene Käsesorten, Prosciut-to in allen Variationen, Blattsalate oder marinier-te Pilze. Derart gestärkt, warfen wir uns nach der

wohlverdienten Siesta am Strand erneut voller Elan ins Wasser. Nachmittags fielen die Longswims al-lerdings kürzer aus ( 1,5 bis 2 km ) oder wurden gar durch Coaching-Sessions ersetzt, in denen uns Trainer Nick wertvolle Technik-Tipps erteilte.

Wer gerne im offenen Gewässer lange Strecken schwimmt, Herausforderungen liebt, Naturschön-heiten sucht und sich in kleinen Gruppen wohl-fühlt, ist bei « SwimTrek » an der richtigen Adresse. Obwohl ich weder die beiden Guides noch mei-ne Mitschwimmer vorher kannte, erlebte ich eine wunderbare Schwimmwoche, die von eindrückli-chen Naturerlebnissen und neuen Freundschaf-ten geprägt war. Dass die Schwimmtechnik unter Wind, Wellen und Quallen gelitten hat, stört mich nicht nachhaltig. Mir bleiben jetzt bis zum nächs-ten « Swim-Trekking » einige Monate Zeit, um tech-nisch wieder auf Vordermann zu kommen. F

SwimTrek SwimTrek : Der englische Veranstalter bietet sowohl einwöchige Schwimmferien als auch Weekend-Touren unter der Leitung aus- gebildeter Coaches an.

Destinationen : Ägypten, Dalmatien, Griechenland, Malta, Mexiko, Sardinien, Schottland, Sizilien, Türkei, Virgin Islands, u. a.

Distanzen : Je nach Trip zwischen 3 und 6,5 km pro Tag, aufgeteilt in zwei Longswims.

Voraussetzungen : Sicheres Brust- oder Kraulschwimmen im offenen Gewässer. Schwimmtempo egal, da in Leistungsgruppen geschwommen wird. Englischkenntnisse.

Hilfsmittel : Neopren-Anzüge und Flossen können vor Ort gratis ausgeliehen werden. Keine Neopren-Pflicht.

Plätze : Pro Trip werden max. 14 Teilnehmer zugelassen.Deshalb : Frühzeitig anmelden !

Kosten : Rund 1000.– Franken / Woche inkl. Übernachtungen im DZ, Frühstück und Mittagessen. Abendessen und Anreise müssen individuell bezahlt bzw. gebucht werden.

Info : www.swimtrek.com( nur in englischer Sprache )

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Weltweit Laufstrecken mit Freunden teilenEin neues Running-App macht das iPhone zum Laufpartner. Das kostenlose App ermög-licht es, eigene Laufrouten automatisch aufzuzeichnen, in die Community hochzuladen und mit anderen zu teilen. Im Anschluss ans Lauftraining lassen sich die Läufe nach Ge-schwindigkeit, zurückgelegter Entfernung oder Dauer auswerten. Alle Läufe lädt das iPhone automatisch in die Running Community hoch, in der weitere Infos wie Laufun-tergrund, Tageszeit, Höhenprofil oder Kommentare zur Landschaft ergänzt werden kön-nen. Das kostenlose App ist im App-Store unter «Running to the People» zu finden. www.runningtothepeople.com� F

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Laufwochen mit Viktor Röthlinund dem VIKMOTION-Team

Marathonwoche mit demVIKMOTION-Team(ohne Viktor Röthlin)

26. März - 2. April, Andalusien

Laufwoche mit Viktor Röthlinund dem VIKMOTION-Team

30. April - 7. Mai, Sardinien

Weitere Infos undAnmeldeunterlagenwww.vikmotion.ch

anZEiGE

Neues Running-App fürs iPhone

C-Light 2.0 RC

Dimm das Licht, BabyWer draussen unterwegs ist, muss bekannt-lich nicht dem Luxus moderner Technologie abschwören. Das « C-Light 2.0 RC » von Mi-crosport ist Stromnetz und mobile Glühbirne fürs Zelt. Vor allem aber lässt sich über das Teil mit seinen USB-Steckern auch ein MP3-Player bzw. jedes andere USB-Gerät wie bei-spielsweise ein Ventilator betreiben. Beson-ders interessant für alle, die sich abends im

Zelt oder in der Hütte vor Erschöpfung nicht mehr bewegen können ( oder wol-len ) : Mit einer Infrarot-Fernbedienung kann das Licht der Birne gedimmt bzw.

an- und ausgeschaltet werden. Die inte- grierten, umweltfreundlichen und wiederauf-

ladbaren Li-Ion-Akkus liefern bis zu 60 Stun-den Licht bei höchster Helligkeit, gedimmt sogar bis zu 900 Stunden. Kosten je nach Ausstattung, auch mit Solar-Akku : ab Fr. 75.–www.microsport.de

Bessere Kühlung reduziert Belastung

Männer schwitzen effektiverWährend Frauen erst bei hoher körperlicher Belastung zu schwitzen beginnen, springt bei Männern das für den Körper wichtige Kühlsystem schneller an. Das haben japani-sche Forscher um Yoshimitsu Inoue von der Osaka International University entdeckt, die Probanden beim Training auf einem Ergometer untersuchten. Dabei zeigte sich auch, dass trainierte Teilnehmer effektiver schwitzen als untrainierte. Die Fitness verbessert also das Kühlsystem des Körpers, was wiederum Auswirkungen auf Ausdauer und Leis-tungsfähigkeit mit sich bringt. Frauen haben daher einen natürlichen Nachteil, wenn es darum geht, sich bei sportlicher Anstrengungen in hohen Temperaturen Kühlung durch Schweiss zu verschaffen. F

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Mein neues Leben als Rennradfahrer

Ganz oder gar nicht Kann ein zur Bequemlichkeit neigender Familienvater mit einem fatalen Hang zu den schönen und ungesunden Dingen des Lebens zum Leistungssportler mutieren ? Er kann ! Jedenfalls dann, wenn ein bierseliges Versprechen plötzlich in einem 110 Kilometer langen Radrennen en-det. Nach dem Motto « ganz oder gar nicht » mutiert der Genussmensch über Nacht zum « Hansdampf » auf allen Strassen. Ein heiteres Sittengemälde eines frischgeba-ckenen Gümmelers.

Ulf Henning, Dicker Mann auf dünnen ReifenCovadonga Verlag, ISBN 978-3-936973-58-7

Standardwerk neu aufgelegt

Sportliches Training optimieren Jürgen Weinecks « Optimales Training » gehört seit Jahren zu den absoluten Klassikern, wenn es um Trainingslehre und -methodik betreffend der sport-lichen Leistungsfähigkeit geht. Auch die 16. Aufla-ge wartet mit wissenschaftlichen Erkenntnissen und praktischen Erfahrungen auf, die sowohl dem Spit-zentrainer als auch dem Sportlehrer und Sportler eine Fülle von Hinweisen geben, wie man das sport-liche Training optimieren kann.

Jürgen Weineck, Optimales TrainingSpitta Verlag, ISBN 978-3-938509-96-8

Das perfekte Rennrad

Rennrad in Eigenregie Ein Rennrad von der Stange ? Für den wahren Liebha-ber ist das keine Option. Customizing heisst das Zau-berwort ! Das Buch « Dein perfektes Rennrad » gibt fach-kundige Beratung für alle, die sich ihr Traumvelo aus einzelnen Komponenten selber zusammenstellen wol-len. Ausserdem erhält der Leser einen Überblick vom aktuellen Stand der Technik und erfährt, welche Werk-stoffe und Fertigungsverfahren für welche Radzwecke am besten geeignet sind.

Guy Andrews, Dein perfektes RennradCovadonga Verlag, ISBN 978-3-936973-54-9

Mit mentaler Stärke zur Bestleistung

Auf dem Weg zum Gold Talent ist zwar Voraussetzung für den sportli-chen Erfolg, aber den Unterschied im Wettkampf macht vielfach die mentale Stärke aus. Was ein starker Kopf braucht, erklärt der renommierte Sportpsychologe Jörg Wetzel, mehrfacher Olym-pia-Psychologe des Schweizer Teams. Er zeigt auf einfache und verständliche Weise die Be-deutung mentaler Prozesse und deren Wirkung auf die Leistung auf. Zahlreiche Praxisbeispie-le zeigen, welche Techniken und Übungen Er-folg bringen.

Jörg Wetzel, Gold : Mental stark zur BestleistungOrell Füssli Verlag, ISBN 978-3-280-05398-0

Energie-Riegel Homemade

Verpflegung mit Genussgarantie Im Frühjahr 2010 rief « Veloplus » seine Kunden auf, selbstgemachte Energierie-gel im Laden abzugeben. Die Aktion war ein voller Erfolg : Dutzende Kreationen kamen zur Degustation auf den Laden-tisch. Die zwanzig beliebtesten Rezep-te sind nun in einem Backbuch festge-halten, das bis Ende November in allen Veloplus-Läden gratis abgegeben wird. Ab Dezember wird es für 9.– im Web- shop von Veloplus verkauft.

Veloplus, Energie-Riegel selber backenEigenverlag, ISBN 978-3-033-02680-3

Speedkletterer Ueli Steck

Alpen in Rekordzeit Kaum ein Alpinist ist an den grossen Eis- und Felswänden der Welt so dynamisch und schnell unterwegs wie der Schwei-zer Ausnahmebergsteiger Ueli Steck. In seinem Buch lässt er ein breites Publi-kum an seinen spektakulärsten Leistun-gen teilhaben : der Besteigung der drei grossen Nordwände Matterhorn, Gran-des Jorasses und Eiger in Rekordzeit.

Ueli Steck, Speed : Die drei grossen Nordwände der Alpen in Rekordzeit, Malik Verlag, ISBN 978-3-492-40378-8

Keckes Manifest des Hobbyradsports

Von Ritzelfüchsen und LaktatattackenAbsurde Trainingstheorien, gemeine Intrigen, triefender Tunnel-blick und der ständig drohende Hungerast : Die Welt der Hobby-radsportler ist mindestens ebenso abgründig und reich an Ge-schichten wie die der Profis bei der Tour de France. In seinen temporeichen Erzählungen huldigt Matt Gelpe all jenen Hel-den des Radsports, die sich unbezahlt und ohne Sponsoren auf schlaglochübersäten Landstrassen schinden.

Matt Gelpe, Laktatexpress : Im Tal der OrtsschildsprinterCovadonga Verlag, ISBN 978-3-936973-57-0

Lesestoff für Ausdauersportler

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Das nächste FIT for LIFE ( Heft 12 / 10 ) : ab 6. Dezember 2010 an Ihrem Kiosk erhältlich!

Der erste Schnee – die besten Tipps Winterrunning – das spezielle Erlebnis

Laufen : Vom Halbmarathon zum Marathon So macht Indoor-Ausdauer Spass

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angetroffen

Wann: 16. Oktober, 15.20 UhrWo: Im Ziel des Hallwilerseelaufs

InTErvIEw : Mac HuberFoTo: Martin SoMMerHalder

Silvio Bertschi, Sie haben jeden einzelnen Hall-wilerseelauf absolviert, soeben zum 36. Mal. Wird es Ihnen nicht langsam langweilig ? Oh, nein. Im Gegenteil. Der Hallwilerseelauf berührt mich noch immer. Gerade heute habe ich wieder eine Gänse-haut bekommen, als mir bewusst wurde, dass ich hier seit 1975 jedes Jahr starten konnte und jedes Jahr mit einer guten Zeit ins Ziel gekommen bin. Ich war also 35 Jahre lang weder verletzt noch krank. Das ist nicht selbstverständlich.

Sie haben den Halbmarathon auch in diesem Jahr unter 1:35 Stunden geschafft. Kann Ihnen das Alter denn nichts anhaben ?( Er lacht ) Manchmal erschrecke ich tatsächlich und den-ke : « Gopfriedstutz, jetzt bist du bald sechzig und rennst immer noch wie ein Wiseli ! » Aber es ist ein schönes Er-schrecken. Ich bin dankbar dafür, dass ich das alles noch schaffen kann.

Sind Sie auch andern Sportveranstaltungen so treu wie dem Hallwilerseelauf ? Ja, die GP von Bern habe ich alle 29 gemacht, und alle 21 Hombergläufe. Dazu 28 Reinacher Waffenläufe und etwa 30 Mal den Engadin Skimarathon.

Worin liegt der Reiz, jede Veranstaltung jedes Mal zu besuchen ? Gute Frage. Irgendwann fängt man irgendwo mal an, man lernt die Faszination einer Veranstaltung kennen, die Leute, die dabei sind. Und man kann sich immer wie-der auf der gleichen Strecke messen, mit den eigenen Zeiten aus früheren Jahren oder mit Kollegen. Das alles wächst einem mit der Zeit ans Herz.

Welches ist heute Ihr liebster Event ?Schon der Hallwilerseelauf. Der findet ja praktisch vor mei-ner Haustüre statt. Da kenne ich viele Leute, und die Leu-te kennen mich. Irgendwie gehöre ich schon zum Inventar.

Können Sie sich vorstellen, auch bei der 50. Austragung noch mitzulaufen ? Wenn die Gesundheit mitspielt, warum nicht. Aber wahr-scheinlich nicht mehr ganz so schnell. Ich bin dann 73.

Trainieren Sie gezielt ?Überhaupt nicht. Ich gehe drei- bis viermal pro Woche joggen, gut eine Stunde lang, meistens direkt nach der Arbeit. Aber oft weiss ich nicht zum voraus, welche Rou-te ich nehme.

Sie laufen immer in einem gelben T-Shirt. Warum eigentlich ? Bill Rogers, der Marathon-Spitzenläufer der 70er-Jah-re, hatte mal eine Kollektion mit gelben Leibchen. Mei-ne Frau hat mir mal eines zum Geburtstag geschenkt. Das hat mir gefallen. Und weil ich bei der Post arbeite-te, passte das sowieso. Das gelbe T-Shirt ist zu meinem Markenzeichen geworden. Heute nennen mich viele « Der mit dem gelben Leibchen ». F

Silvio Bertschi ( 59 ) aus Pfeffikon LU lief den Halbmara-thon um den Hallwilersee in 1:31 Stunden. Der Briefträger von Beinwil am See bestreitet jedes Jahr 10 bis 15 Läufe. Bereits fix im Kalender von 2011 sind der Engadin Skima-rathon, der GP Bern und der Hallwilerseelauf.

IMPRESSUMFIT for LIFE, das Schweizer Magazin für Fitness, Lauf- und Ausdauersport. ISSN 1423-5137. Erscheint monatlich mit Doppelnummer im Januar. www.fitforlife.chLeserzahlen: 151 000 (MACH Basic 2009)Auflage: 20 000 Exemplare, verkaufte Auflage 14 754 Exemplare bezahlt, 318 Exemplare gratis (WEMF 2009)

Kontakt: Alle Mitarbeiter erreichen Sie unter [email protected]

HERAUSGEBERIN AZ Fachverlage AG Neumattstrasse 1 CH-5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 50 Fax +41 (0)58 200 56 51

GESCHäFTSFÜHRER Dietrich Berg

LEITERIN ZEITSCHRIFTEN Ratna Irzan

REDAKTION FIT for LIFE Postfach CH-5001 Aarau Tel. +41 (0)58 200 56 35 Fax +41 (0)58 200 56 44

CHEFREDAKTORAndreas Gonseth

REDAKTIONSTEAM Regina Senften Mac Huber

AUTOREN Dr. Gaby Aebersold-Schütz, Martin Born, Robert Bösch, Dr. Hannabeth Brühlmann, Dr. Marco Caimi, Caroline Doka, Dr. Roland Dubach, Roland Eggspühler, Thomas Frischknecht, Urs Gerig, Christof Gertsch, Dr. Andreas Gösele, Jörg Greb, Kaspar Grünig, Simon Joller, Michael Kunst, Hanspeter Lässer, Dr. Ursus Lüthi, Sabine Olff, Hugo Rey, Dr. Matteo Rossetto, Jürgen Ruoff, Pia Schüpbach, Dr. Markus Weber, Dr. Thomas Wessinghage, Jürg Wirz, Brigitte Wolf

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LEITER LESERMARKT/ONLINEPeter Jauch

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