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Akupunktur German Journal of Acupuncture & Related Techniques Deutsche Zeitschrift für DZA Leserbriefe | Correspondence DOI: 10.1016/j.dza.2014.05.025  54 54 Dt. Ztschr. f. Akupunktur 57, 2/2014 e) Die Studie verlief über insgesamt drei Jahre. Der Ablauf- plan der Behandlung und intensiven Beobachtung über vier Monate, wobei die Patientinnen ja zu Beginn zwei- mal pro Woche akupunktiert wurden. Ich weiß nicht, wie man diesen zeitlichen Ablauf anders hätte darstellen sol- len.Vielleicht haben Sie einen Vorschlag? Ad 3) a) Ich habe die Studie zuerst bei der ICMART als Poster vor- gestellt, die Sprache war Englisch. Bei dem Artikel habe ich  das Wort Median nicht zurückübersetzt. Die Werte liegen alle vor und können gerne angesehen werden. b) Da es bei der Akupunktur nur um die Empfindung des kleinen Nadelstichs und das Gefühl von Wärme um den Punkt ging, habe ich dies nicht im Einzelnen erwähnt. Es ist aber richtig, dass eine Beschreibung dieser Neben- wirkungen gut gewesen wäre. Ad 4) a) Es wäre wunderbar, wenn die Wirkung erklärbar wäre; ist sie jedoch ebenso wenig wie bei der TCM, wenn man von energetischen Betrachtungen absieht. Ich kann Ih- nen versichern, dass ich hieran gerade arbeite und mich zu Wort melde, sobald ich Ergebnisse habe. Es ging nicht um naturheilkundliche Ansätze – dies würde in diesem Kontext zu weit führen, sondern um Schä- delakupunktur nach Yamamoto versus Schulmedizin. b) Die Umsetzung überlasse ich den Kollegen, die mit die- ser Indikation arbeiten. Zahlreiche Gynäkologen wurden von mir angeschrieben und aufgefordert, an einer wei- terführenden Studie mitzuarbeiten. Der Rücklauf bleibt abzuwarten. c) Meines Erachtens nein: ad 1: hier geht es nicht um eine isolierte Hyperprolac- tinämie bei unerfülltem Kinderwunsch ad 2: hier war das zentrale Thema eine ovarielle Hyperstimulation und somit ging es nicht um das kör- pereigene Prolactin ad 3: auch Lactation war nicht das Thema. Ich hoffe, zufriedenstellende Antworten auf Ihre Fragen gefun- den zu haben. Daran und an weiterführenden Diskussionen bin ich natürlich sehr interessiert und gerne auch bereit für Gespräche im Kollegenkreis. Mit freundlichen Grüßen Dr. Dorothea Zeise-Süss Leserbrief zum Expertenforum der DZA 1/2014: „Patientin mit Migräne“ von M. Bijak Im Beitrag bin ich über die Aussage von Prof. Meng gestolpert: „… aus therapeutischer Sicht stellen in diesem Fall Triptane wahr- scheinlich keine Therapieoption dar, denn eine arterielle Hyper- tonie wird seit Jahren medikamentös behandelt.“ Vielleicht sollte hier genauer darauf eingegangen werden, warum in diesem Fall konkret keine Triptane eingenommen werden sollten, da es nur für die schwere, unbehandelte art. Hypertonie eine Kontraindika- tion zum Einsatz gibt. Triptane haben auch bei behandelter Hy- pertonie und häufig überwiegend ausgeschöpften vorbeugenden Maßnahmen (nicht medikamentös und medikamentös) einen im- mensen Stellenwert in der Akutbehandlung, der vielen Patientin- nen und Patienten Lebensqualität zurückbringt. Ein ungenaues Ausklammern würde bedeuten, Patienten diese Möglichkeit zu nehmen. Andererseits kann gerade eine sinnvolle Akupunkturbehandlung mit einem integrativen Hintergrund dazu beitragen, dass in der Konstellation eines erhöhten kardio- vaskulären Risikos, Triptane durch die wirksame Prophylaxe weniger häufig eingesetzt werden müssen. Mit Interesse werde ich diese Rubrik weiterverfolgen. Viele Grüße, Philipp Stude Antwort von Prof. A. Meng und Dr. M. Bijak Sehr geehrter Herr Kollege Stude! Prinzipiell sind Ihre Bemerkungen zur Therapie mit Triptanen korrekt. Jeder Arzt, der Triptane verschreibt, wird wissen, worauf er zu achten hat. Aus der Anamnese geht nicht hervor, warum keine Triptane verordnet wurden. Man könnte dies natürlich noch er- fragen. Allerdings kam die Patientin zur Akupunkturtherapie und nicht, um die medikamentöse Behandlung ihrer Migräne zu hinterfragen. Herzlichst, Alexander Meng, Michaela Bijak Dr. med. P. Stude [email protected] [email protected] [email protected]

Leserbrief zum Expertenforum der DZA 1/2014: „Patientin mit Migräne” von M. Bijak

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AkupunkturG e r m a n J o u r n a l o f A c u p u n c t u r e & R e l a t e d T e c h n i q u e s

D e u t s c h e Z e i t s c h r i f t f ü r

DZALeserbriefe | Correspondence

DOI : 10. 10 16/ j .dza .20 14 .05 .025   5454    Dt. Z tschr. f. Akupunktur 57, 2 / 20 14

e) Die Studie verlief über insgesamt drei Jahre. Der Ablauf-plan der Behandlung und intensiven Beobachtung über vier Monate, wobei die Patientinnen ja zu Beginn zwei-mal pro Woche akupunktiert wurden. Ich weiß nicht, wie man diesen zeitlichen Ablauf anders hätte darstellen sol-len.Vielleicht haben Sie einen Vorschlag?

Ad 3)a) Ich habe die Studie zuerst bei der ICMART als Poster vor-

gestellt, die Sprache war Englisch. Bei dem Artikel habe ich  das Wort Median nicht zurückübersetzt. Die Werte liegen alle vor und können gerne angesehen werden.

b) Da es bei der Akupunktur nur um die Empfi ndung des kleinen Nadelstichs und das Gefühl von Wärme um den Punkt ging, habe ich dies nicht im Einzelnen erwähnt. Es ist aber richtig, dass eine Beschreibung dieser Neben-wirkungen gut gewesen wäre.

Ad 4)a) Es wäre wunderbar, wenn die Wirkung erklärbar wäre;

ist sie jedoch ebenso wenig wie bei der TCM, wenn man von energetischen Betrachtungen absieht. Ich kann Ih-nen versichern, dass ich hieran gerade arbeite und mich zu Wort melde, sobald ich Ergebnisse habe. Es ging

nicht um naturheilkundliche Ansätze – dies würde in diesem Kontext zu weit führen, sondern um Schä-delakupunktur nach Yamamoto versus Schulmedizin.

b) Die Umsetzung überlasse ich den Kollegen, die mit die-ser Indikation arbeiten. Zahlreiche Gynäkologen wurden von mir angeschrieben und aufgefordert, an einer wei-terführenden Studie mitzuarbeiten. Der Rücklauf bleibt abzuwarten.

c) Meines Erachtens nein:ad 1: hier geht es nicht um eine isolierte Hyperprolac-tinämie bei unerfülltem Kinderwunschad 2: hier war das zentrale Thema eine ovarielle Hyperstimulation und somit ging es nicht um das kör-pereigene Prolactinad 3: auch Lactation war nicht das Thema.

Ich hoff e, zufriedenstellende Antworten auf Ihre Fragen gefun-den zu haben.Daran und an weiterführenden Diskussionen bin ich natürlich sehr interessiert und gerne auch bereit für Gespräche im Kollegenkreis.

Mit freundlichen GrüßenDr. Dorothea Zeise-Süss

Leserbrief zum Expertenforum der DZA 1/2014: „Patientin mit Migräne“ von M. Bijak

Im Beitrag bin ich über die Aussage von Prof. Meng gestolpert: „… aus therapeutischer Sicht stellen in diesem Fall Triptane wahr-scheinlich keine Therapieoption dar, denn eine arterielle Hyper-tonie wird seit Jahren medikamentös behandelt.“ Vielleicht sollte hier genauer darauf eingegangen werden, warum in diesem Fall konkret keine Triptane eingenommen werden sollten, da es nur für die schwere, unbehandelte art. Hypertonie eine Kontraindika-tion zum Einsatz gibt. Triptane haben auch bei behandelter Hy-pertonie und häufi g überwiegend ausgeschöpften vorbeugenden Maßnahmen (nicht medikamentös und medikamentös) einen im-mensen Stellenwert in der Akutbehandlung, der vielen Patientin-nen und Patienten Lebensqualität zurückbringt.Ein ungenaues Ausklammern würde bedeuten, Patienten diese Möglichkeit zu nehmen. Andererseits kann gerade eine sinnvolle Akupunkturbehandlung mit einem integrativen Hintergrund dazu beitragen, dass in der Konstellation eines erhöhten kardio-vaskulären Risikos, Triptane durch die wirksame Prophylaxe weniger häufi g eingesetzt werden müssen.Mit Interesse werde ich diese Rubrik weiterverfolgen.

Viele Grüße, Philipp Stude

Antwort von Prof. A. Meng und Dr. M. Bijak

Sehr geehrter Herr Kollege Stude!Prinzipiell sind Ihre Bemerkungen zur Therapie mit Triptanen korrekt.Jeder Arzt, der Triptane verschreibt, wird wissen, worauf er zu achten hat. Aus der Anamnese geht nicht hervor, warum keine Triptane verordnet wurden. Man könnte dies natürlich noch er-fragen. Allerdings kam die Patientin zur Akupunkturtherapie und nicht, um die medikamentöse Behandlung ihrer Migräne zu hinterfragen.

Herzlichst,Alexander Meng, Michaela Bijak

Dr. med. P. [email protected]

[email protected]@wienkav.at