5
KONTAKT Junges Theater Ulm, Theaterpädagogik Charlotte Van Kerckhoven / Stephanie Pardula Telefon: 0731 161 -4411 / -4415, E-Mail: [email protected] Lesetipps und Linksammlung SPIELZEIT 2019/20 CENDRILLON Märchenoper in vier Akten von Jules Massenet Premiere: Donnerstag, 19. Oktober 2019 Empfohlen ab 8 Jahren Spiellänge: 2,5 Stunden mit Pause Liebe Theaterbegeisterte, liebe Leserinnen und Leser, das Märchen von Aschenputtel kennt wohl jedes Kind. In der Geschichte der Brüder Grimm gibt es aber doch einige unschöne Details: die Stiefschwestern verstümmeln ihre Füße, um in den Schuh zu passen, und bekommen am Ende von den Tauben die Augen ausgepickt. Die französische Version des Märchens von Charles Perrault hingegen ist zauberhaft und familienfreundlich. Darin kommen die gute Fee vor, die einen Kürbis in eine Kutsche verwandelt und Mäuse in Pferde, sowie die Glasschuhe – Motive also, die die Walt-Disney-Verfilmung des Märchens von 1950 wieder aufgriff. Die Märchenoper von Jules Massenet am Theater Ulm ist ein abendfüllendes Programm, das für alle ab acht Jahren geeignet ist. Sie ist in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln und umfasst vier Akte. Freuen Sie sich ein auf Klangmagie und Opernzauber! Als zusätzliches Angebot findet am 12. Januar 2020 um 11 Uhr ein Familientanzworkshop zu „Cendrillon“ statt, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten. Er dauert drei Stunden und kostet 7. Herzliche Grüße aus dem Jungen Theater Ulm senden & , & Charlotte Van Kerckhoven, Stephanie Pardula & Annika Wilke

Lesetipps und LinksammlungAschenputtels Stiefschwestern versuchen, ihre Füße in den Schuh zu quetschen, indem sie sich die Ferse bzw. den Zeh abschneiden, doch der Betrug fliegt

  • Upload
    others

  • View
    0

  • Download
    0

Embed Size (px)

Citation preview

Page 1: Lesetipps und LinksammlungAschenputtels Stiefschwestern versuchen, ihre Füße in den Schuh zu quetschen, indem sie sich die Ferse bzw. den Zeh abschneiden, doch der Betrug fliegt

KONTAKT Junges Theater Ulm, Theaterpädagogik

Charlotte Van Kerckhoven / Stephanie Pardula

Telefon: 0731 161 -4411 / -4415, E-Mail: [email protected]

Lesetipps und Linksammlung SPIELZEIT 2019/20

CENDRILLON Märchenoper in vier Akten von Jules Massenet Premiere: Donnerstag, 19. Oktober 2019 Empfohlen ab 8 Jahren Spiellänge: 2,5 Stunden mit Pause Liebe Theaterbegeisterte, l iebe Leserinnen und Leser,

das Märchen von Aschenputtel kennt wohl jedes Kind. In der Geschichte der Brüder Grimm gibt es aber doch einige unschöne Details: die Stiefschwestern verstümmeln ihre Füße, um in den Schuh zu passen, und bekommen am Ende von den Tauben die Augen ausgepickt. Die französische Version des Märchens von Charles Perrault hingegen ist zauberhaft und familienfreundlich. Darin kommen die gute Fee vor, die einen Kürbis in eine Kutsche verwandelt und Mäuse in Pferde, sowie die Glasschuhe – Motive also, die die Walt-Disney-Verfilmung des Märchens von 1950 wieder aufgriff. Die Märchenoper von Jules Massenet am Theater Ulm ist ein abendfüllendes Programm, das für alle ab acht Jahren geeignet ist. Sie ist in französischer Sprache mit deutschen Übertiteln und umfasst vier Akte. Freuen Sie sich ein auf Klangmagie und Opernzauber!

Als zusätzliches Angebot findet am 12. Januar 2020 um 11 Uhr ein Familientanzworkshop zu „Cendrillon“ statt, zu dem wir Sie herzlich einladen möchten. Er dauert drei Stunden und kostet 7€.

Herzliche Grüße aus dem Jungen Theater Ulm senden

& , &

Charlotte Van Kerckhoven, Stephanie Pardula & Annika Wilke

Page 2: Lesetipps und LinksammlungAschenputtels Stiefschwestern versuchen, ihre Füße in den Schuh zu quetschen, indem sie sich die Ferse bzw. den Zeh abschneiden, doch der Betrug fliegt

Was ist eine Oper? Manchen Schülerinnen und Schülern ist die Kunstform Oper noch fremd. »Wie kommt es dazu, dass Menschen auf der Bühne singen?«, »Was macht ein Musikalischer Leiter?« und »Wie ist ein Orchester aufgebaut?« sind häufige Fragen von Kindern und Jugendlichen, die das erste Mal eine Oper besuchen. Wir empfehlen Ihnen dazu folgende Links: https://www.musical1.de/musical-lexikon/oper/ http://www.badische-zeitung.de/erklaers-mir/erklaer-s-mir-was-ist-eine-oper-x2x--%20144200197.html Über das Märchen „Aschenputtel“ Die Geschichte handelt von einem Mädchen, dessen reicher Vater nach dem Tod seiner Frau eine neue heiratet. Diese Stiefmutter und ihre zwei Töchter behandeln das Mädchen sehr schlecht. Sie muss die Hausarbeit machen und beim Herd auf dem Boden schlafen. Daher bekommt sie den Namen „Aschenputtel“.

Als der König ein dreitägiges Fest veranstaltet, um eine Braut für den Prinzen zu finden, möchte Aschenputtel mit ihren Stiefschwestern dorthin gehen. Die Mutter kippt eine Schüssel Linsen in die Asche und gibt ihr den Auftrag, sie innerhalb von zwei Stunden wieder herauszulesen. Aschenputtel schafft es durch die Unterstützung der Tauben tatsächlich, aber die Stiefmutter verbietet ihr trotzdem, mitzukommen, weil sie keine schönen Kleider habe und nur ausgelacht werden würde. Aschenputtel bittet am Grab ihrer Mutter um Hilfe und tatsächlich wird vom Haselbaum ein wunderschönes Kleid und Schuhe herabgeworfen. Sie geht zum Ball, auf dem niemand sie erkennt. Der Prinz verliebt sich in sie und versucht, ihr nach Hause zu folgen, doch sie entkommt.

Das wiederholt sich zwei Mal. Jeden Tag wird das Kleid von Aschenputtel prächtiger und der Prinz ist fest entschlossen, die schöne Fremde zu heiraten. Am dritten Abend bestreicht er die Treppenstufen des Palastes mit Pech und als Aschenputtel nach Hause eilt, bleibt ihr Schuh daran hängen. Der Prinz lässt verkünden, dass er keine andere zur Frau nehmen wird als diejenige, der dieser Schuh passt. Aschenputtels Stiefschwestern versuchen, ihre Füße in den Schuh zu quetschen, indem sie sich die Ferse bzw. den Zeh abschneiden, doch der Betrug fliegt jedes Mal auf. Am Ende probiert Aschenputtel den Schuh. Er sitzt wie angegossen und der Prinz nimmt sie mit auf sein Schloss, um sie zu heiraten.

Vollständige Geschichte der Brüder Grimm: https://gutenberg.spiegel.de/buch/die-schonsten-kinder-und-hausmarchen-6248/16

Page 3: Lesetipps und LinksammlungAschenputtels Stiefschwestern versuchen, ihre Füße in den Schuh zu quetschen, indem sie sich die Ferse bzw. den Zeh abschneiden, doch der Betrug fliegt

Über die Produktion CENDRILLON

In der französischen Variante des bekannten Märchens „Aschenputtel“ von Charles Perrault gibt es keine blutigen Fersen und amputierten Zehen: Statt Grausamkeiten sprüht seine Version der Geschichte viel mehr vor Zauberei und Poesie als die der Brüder Grimm. Das erkennt am Ende des 19. Jahrhunderts auch Jules Massenet, der sich nach seinen Welterfolgen »Manon«, »Werther« und »Thaïs« entschließt, seine Kunst der Melodien und Klangfarben in den Dienst eines Märchens zu stellen. Die unglückliche Titelheldin leidet unter ihrer Stiefmutter und deren Töchtern, der Vater kann ihr nicht helfen. Eine gute Fee bietet all ihre Künste auf, das Aschenputtel mit dem unter Melancholie leidenden Prinzen zu verkuppeln. Dazu ist weit mehr nötig als bloß ein gläserner Schuh. »Cendrillon« ist eine Oper über die Kraft der Träume und das Erwachsenwerden. Und wer sich bereits erwachsen wähnt, den belehrt die überwältigende Magie dieser Opernrarität eines Besseren.

Über den Komponisten

Jules Massenet, geboren 1842 bei Saint-Étienne, war der beliebteste französische Komponist seiner Zeit. Er war das vierte und jüngste Kind seiner Familie und erhielt schon früh Klavierunterricht von seiner Mutter. Bereits mit 11 Jahren begann er ein Studium am Konservatorium von Paris.

1863 gewann er den beliebten Kompositionspreis Prix de Rome. In dieser Zeit traf er auch Franz Liszt und seine zukünftige Frau. Er erreichte 1884 durch seine Oper „Manon“ internationale Bekanntheit. Seine Werke zeichnen sich durch melodische Finesse und seinen unverkennbaren dramatisch-lyrischen Eigenstil aus.

Weitere Informationen und eine Diskographie finden Sie unter:

http://www.klassik-heute.com/4daction/www_komponist?id=1842&bio

https://www.klassikakzente.de/jules-massenet/biografie

Page 4: Lesetipps und LinksammlungAschenputtels Stiefschwestern versuchen, ihre Füße in den Schuh zu quetschen, indem sie sich die Ferse bzw. den Zeh abschneiden, doch der Betrug fliegt

Weitere Adaptionen

Der Stoff der Geschichte basiert auf verschiedenen Erzählungen. Maßgebend war das Märchen Cendrillon ou la Petite Pantoufle de verre („Cendrillon oder der kleine gläserne Pantoffel“) aus der 1697 veröffentlichten Sammlung des französischen Dichters Charles Perrault, aus dem die Gebrüder Grimm große Teile übernahmen. Der Ursprung kann wie bei vielen Märchen letztendlich nicht geklärt werden, da es zahlreiche Volkssagen und Mythen um Aschenputtel gab und inhaltliche Parallelen schon in der griechischen und persischen Mythologie auftauchen. Fest steht jedoch, dass die Geschichte seit ihrer Verbreitung durch die „Kinder- und Hausmärchen“ der Brüder Grimm 1812 und als Aschenbrödel von Ludwig Bechstein 1845 in seiner Märchensammlung große Bekanntheit erlangte und seitdem in zahlreichen Opern, Filmen und Kunstwerken verarbeitet worden ist. Einige Beispiele dafür sind:

• Cendrillon, Märchenoper von Jules Massenet (1899) • Aschenputtel, Illustrationen von Arthur Rackham (1909) • Soluschka, ein Ballett von Sergej Prokofjew (1945) • Cinderella, Zeichentrickfilm von Walt Disney (1950) • Drei Haselnüsse für Aschenbrödel, Märchenfilm (1973) • Another Cinderella Story, Film mit Selena Gomez (2008) • Cinderella – das märchenhafte Popmusical (2010) • Once Upon A Time..., US-amerikanische Fantasyserie (2011)

Fragen zur Nachbereitung

• Welche Motive aus dem Märchen kanntet ihr schon? Welche waren neu für euch?

• Findet ihr, dass die Stiefschwestern und Stiefmutter am Ende der Geschichte bestraft werden sollten?

• Würdet ihr die Figur der Cendrillon als emanzipiert bezeichnen? • Wie hat euch die Musik gefallen?

Page 5: Lesetipps und LinksammlungAschenputtels Stiefschwestern versuchen, ihre Füße in den Schuh zu quetschen, indem sie sich die Ferse bzw. den Zeh abschneiden, doch der Betrug fliegt

Die Produktion Musikalische Leitung Michael Weiger

Inszenierung Christian von Götz

Bühne Petra Mollérus

Kostüme Lukas Noll

Dramaturgie Christian Stolz

Regieassistenz & Abendspielleitung Andreea Geletu

Mit Cendrillon I Chiao Shih Madame de la Haltière Christianne Bélanger Le Prince Charmant Luke Sinclair/Joska Lehtinen La Fée Maryna Zubko Noémie Maria Rosendorfsky/Helen Willis Dorothée Jung Youn Kim Pandolfe Dae-Hee Shin Le Roi Erik Rousi Le Surinténdant des plaisirs Martin Gäbler

Zusätzliche Rollen Statisterie des Theaters Ulm

Opern- und Extrachor des Theaters Ulm Das Philharmonische Orchester der Stadt Ulm

Foto: Martin Kaufhold