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1/06 Würdig und sparsam Stimmungsmacher Lichte Strassen Wechselspiel Gipfeltreffen www.faktor.ch Januar Licht

Licht - Faktor · 2010. 3. 8. · Zum Thema Licht Partner Der argentinische Künstler Julio Le Parc ... Parc, Pro Litteris) 4 1/06 Boulevard Stärkste LED Die Lichtspezialisten von

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1/06 Würdig und sparsam

Stimmungsmacher Lichte

Strassen Wechsel spiel

Gipfeltreffen

www.faktor.ch

Januar

Licht

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Inhalt

StandpunktStimmen vom Light Summit 2005Aufgeschnappt 22

Licht in der Architektur: Für Quintus Miller zählt die GesamtheitIntegral betrachtet 24

Michael Kaufmann will beim Energieverbrauch durch Licht ein NullwachstumAvantgarde 26

ReportsSchulhaus Bünzmatt in Wohlen: ein Spiel mit Raum und LichtWechselspiel 8

James Turrell verwandelt den Bahnhof Zug in einen klingenden LichtraumLichttor 12

Eine 100-jährige Kirchenleuchte dient als sparsame NotbeleuchtungWürdig und sparsam 14

Alt und Neu: Licht betont das markante Gebäude der Bibliothek in LiestalLeuchtturm der Bücher 16

FachinformationAm Light Summit traf sich die Szene zum ErfahrungsaustauschGipfeltreffen 21

Die Strassenbeleuchtung weist ein bedeutendes Sparpotenzial aufLichte Strassen 28

Farbspiele und die Verbindung von Licht mit aussergewöhnlichen MaterialienStimmungsmacher 32

Die Stadt Zürich fordert eine professionelle Planung der BeleuchtungNicht ohne 380/4 34

Ikea verkauft in der Schweiz jährlich eine Million SparlampenSchweizermeisterin Ikea 37

380/4: Präzises Tageslichtmodell und neue Anforderungen für VerkaufsflächenNeue Inhalte 38

Faktor ForumEine Umfrage zeigt, wie sich das Faktor Forum weiter entwickeln sollIdeenwerkstatt 46

ServiceBoulevard 4

Die besten Objektleuchten in der ÜbersichtTopten der Leuchten 42

Will man im Bereich der Gebäude wirklich Energie sparen, dann sollte man sich des Bestandes an-nehmen – dort steckt ein Riesenpotenzial. Nr. 3/06: Faktor Gebäude

faktor.chluftwechsel.ch

Ein leuchtender Dachauf-bau, farbige Lichtkunst an

Fassaden, eine Stimmungs-leuchte im Wohnraum – Licht setzt Akzente.

Titelbild: Der Rollo »Digital Dawn« bringt Blumenmuster mittels Elektrolumineszenz zum Leuchten. (Loop.ph)

Vorschau

Versand: Das Heft Licht liegt der Zeitschrift Werk Bauen Wohnen bei und geht an Energieberater. Abonnement der Zeitschrift Faktor: Vier Hefte pro Jahr 48 Franken. Firmenabo mit drei Exemplaren 100 Franken.

Team

Faktor Licht ist ein Themenheft der Faktor Verlag AG. 4. Jahrgang 2006, Nr. 1ISSN 1661-2027Faktor Verlag AGGubelstrasse 59, 8050 Zürich Tel. 044 316 10 60Fax 044 316 10 61Mail: [email protected]

Herausgeber: Conrad U. Brunner, Max Kugler, Othmar HummFaktor Forum: Max KuglerRedaktion: Christa Rosatzin-StrobelAutoren: Irene Bättig, Jris Bernet, Stefan Gasser, Othmar Humm, Christa Rosatzin-Strobel, Christine Sidler

Layout: Christine SidlerWebtechnik: Manuel Gemperli

www.faktor.chMail: [email protected]

Druck: Südostschweiz Print AGKasernenstrasse 1, 7007 Chur

Inserate: Swiss Business Press SADaniel FreyKöschenrütistrasse 1098052 ZürichTel. 044 306 47 00Fax 044 306 47 11ISDN 044 300 20 10Mail: [email protected]

Beirat: Armin Binz, Fachhoch-schule beider Basel, Muttenz; Hanspeter Bürgi, Leiter Minergie Agentur Bau, Bern; Werner Eike-Hennig, Leiter Hessische Energie-spar-Aktion, Darmstadt; Ansgar Gmür, Direktor Schweizerischer Hauseigentümerverband (HEV), Zürich; Heinrich Gugerli, Amt für

Hochbauten, Zürich; Wolfgang Jilek, Energiebeauftragter des Landes Steiermark, Graz; Eber-hard Jochem, Centre for Energy Policy and Economics, ETH Zürich; Roland Stulz, Geschäfts-führer Novatlantis, Zürich; Mark Zimmermann, Programmleiter BFE, Empa Dübendorf

Auflagen für Industrie, Gewerbe und Dienstleis-tungsfirmen bedingen Ener-gieanalysen und Optimie-rungsmassnahmen.Nr. 2/06: Faktor Grossver-braucher

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Unverzichtbar»Is efficiency ugly?« Eine provokative Frage, mit der sich die Teilnehmer des interna-tionalen Light Summit 2005 auseinander setzten. Denn effiziente Lichtquellen haben trotz technologischer Fortschritte noch immer das Image von kaltem Licht, das Gesichter grünlich, unnatürlich, sogar häss-lich – eben »ugly« – erscheinen lässt. Diese Barrieren gilt es zu überbrücken, darin

waren sich die Teilnehmer einig (Seite 21). Barrieren einer anderen Art überschreiten Firmen wie Artemide, die ihre Leuchten mit Klangeffekten und elektrostatischen Luftfiltern kombinieren (Seite 32). Die Lichtdesigner werben für eine ganzheit-liche Betrachtung des Themas – ganz im Sinne des Architekten Quintus Miller. Für ihn ist Licht ein integraler Bestandteil des Hauses, das sich aus einer Kombination von Architektur, Nutzung und Materialisierung ergibt (Seite 24). Die Kantonsbibliothek in Liestal von Liechti Graf Zumsteg ist ein Beispiel dafür: Ein gläserner Dachaufbau leuchtet nachts als helle Laterne – das Licht akzentuiert die markante Gebäudeform

(Seite 16). Im Trend ist auch die Licht-kunst: James Turrell verwandelt das impo-sante Gebäude des Bahnhofs Zug in einen klingenden Lichtraum, der in die Stadt hinausstrahlt (Seite 12). Ob Kunstobjekt, Teil der Architektur oder Stimmungsfrage – Licht ist ein unverzichtbares Element unseres Lebens. Christa Rosatzin-Strobel

Zum Thema Licht

Partner

Der argentinische Künstler Julio Le Parc schafft Werke aus dem Spiel mit Bewe-gung und Licht. (Julio Le Parc, Pro Litteris)

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4 1/06 Boulevard

Stärkste LEDDie Lichtspezialis ten von Osram Opto Semiconductors haben laut eigenen Angaben die welt-weit stärkste weisse Leuchtdiode her-gestellt. Die »Ostar

Lighting« liefert eine Lichtausbeute von 200 Lumen und stellt damit herkömmliche Glühlampen und Leuchtstoffröhren buch-stäblich in den Schatten. Die bisher stärkste LED der Siemens-Tochter Osram schaffte »lediglich« 120 Lumen. Die aussergewöhn-liche Helligkeit der »Ostar Lighting« wird durch eine ausgeklügelte Technik erreicht. Nahezu das gesamte vom Halbleiterchip erzeugte Licht wird nach aussen gestrahlt. Die Beschichtung des Chip, ein spezieller Metallspiegel und Mikroprismen lenken die Lichtstrahlen direkt nach oben. Der Chip strahlt blaues Licht ab, das durch eine weitere gelbe Beschichtung in weisses Licht umgewandelt wird. Mit den äusserst klei-nen Abmessungen von 3 x 1 cm und einer Einbautiefe von gerade 6 mm eröffnen sich neue Gestaltungsmöglichkeiten etwa in Möbeln oder Gebäuden. www.osram-os.com

Im besten LichtDas sanierte Olympiastadion in Berlin wurde mit dem deutschen Licht-Architektur-Preis 2005 ausgezeichnet. Das neue Dach dient nicht nur als Wetterschutz, sondern setzt sich als Lichtobjekt vom bestehenden Bauwerk ab, ohne es zu dominieren. Die transluzide Membran des Dachs lässt die tragende Stahlkonstruktion durch-schimmern. Angestrahlt in der Nacht wirkt das Dach sehr leicht, fast schwebend. Die Spielfeldbeleuchtung ist im inneren Dachrand integriert – keine Flutlichtmasten und Einzelanlagen stören das visuelle Bild. www.licht-architektur-preis.de

LichtakademieDie neu gegründete

Philips Lighting Akademie (PLA)

will das Wissen rund um Lichtquellen, Beleuchtung und

Lichtdesign fördern. Die europäische Trainingsorgani-

sation von Philips bietet der ganzen

Lichtbranche Aus-bilungspakete an – ob Lichtplaner,

Architekt, Facility-Manager, Leuchten-bauer, Elektrotech-niker oder Student.

Erklärtes Ziel ist, die Teilnehmer für tech-nische und gestalte-rische Lichtthemen

zu sensibilisieren. Neben Kurs- und Seminarveranstal-tungen sind auch Internet-basierte Schulungspakete

geplant. Die Kurse starten 2006.

www.philips.de/akademie

Tageslicht statt GlühbirnenMit der Nutzung des Tageslichts lässt sich viel Energie sparen. Fensterlose Räume können zum Beispiel mit dem System HSL (Hybrid Solar Lighting) erhellt werden. Das System fängt das Licht der Sonne mit einem Parabolspiegel auf dem Dach und filtert UV- und Infrarotstrahlung heraus. Fasern aus Kunststoff leiten das Licht in die Räume. Als Beleuchtungskörper ist eine Acrylröhre an der Decke montiert. Ihre Oberfläche ist aufgeraut und verteilt das Licht diffus im Raum. Falls das Tageslicht bei bedecktem Himmel nicht ausreicht, schaltet das System die Leuchtstoffröhre zu, die neben der Acrylröhre montiert ist.www.sunlight-direct.com

WettbewerbDer Internationale Velux-Award für Architekturstudie-rende wurde 2004 zum ersten Mal aus-geschrieben. Er för-dert den innovativen Umgang mit Tages-licht und zeichnet Projekte aus, die sich fundiert mit Licht-wirkungen ausein-andersetzen. Dabei geht es nicht um im Detail ausgeführte Projekte, sondern um Modelle, Ideen, wie Licht zu einem kreativen Faktor werden kann. Ein-sendeschluss für den Wettbewerb 2006: 5. Mai 2006. Die Gewinner werden im Oktober erkoren. www.velux.com/A

Ausschnitt aus dem Sieger-projekt «Light as matter»

des Velux Award 2004.

Ein Hauch von ShakespeareWilliam Shakespeare schrieb sein Buch »Love’s Labour’s Lost« bestimmt im Schim-mer von Kerzen. Eine Glühlampe ist sicher effizienter – doch würden alle Glühlam-pen mit energieeffizienten Leuchtmitteln ersetzt, liesse sich der weltweite Energiever-brauch der Beleuchtung um 40 % reduzie-ren – ein Resultat der Abschätzungen, die im Buch »Light’s Labour’s Lost« dokumen-tiert werden. Das Buch beschreibt heutige Richtlinien und Strategien zur Förderung energieeffizienter Beleuchtung und schätzt den weltweiten Energieverbrauch sowie das Sparpotenzial bis ins Jahr 2030. Heraus-geber: International Energy Agency (IEA), Paris. www.iea.org/books

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6 1/06 Boulevard

Kurbellampe als AlleskönnerÜber leere Batterien und Akkus, die genau dann den Geist aufgeben, wenn sie drin-gend gebraucht werden, hat man sich lange genug geärgert. Ab sofort ist der Ever-Light-Voyager in der Schweiz erhältlich. Das Mul-titalent vereinigt eine LED-Taschenlampe, ein Handy-Ladegerät und ein Radio. Mit einer stabilen, ausklappbaren Kurbel lässt sich Bewegungsenergie direkt in elektrische Energie umwandeln. Zwei Minuten reichen aus, um die integrierte LED-Taschenlampe 30 Minuten leuchten zu lassen, einem Handy im Standby-Betrieb eine Stunde Strom zu geben oder 20 Minuten Radio zu hören. Also, ran an die Kurbel!www.almaro.ch

Woher der Wind bläst

Ende November wurde in Collenge im Unterwallis die

grösste Windturbine der Schweiz aufge-

stellt. Die 2-MW-

Wind-kraftanlage

mit einer Masthöhe

von 98 m und einem Rotor-durchmesser

von 71 m soll jährlich 3,5 Mio.

kWh Strom liefern. Das entspricht dem

Strombedarf von gut 1000 Haushalten. Nach der Installa-

tion einer 900 kW-Windenergieanlage im Entlebuch Ende

Oktober ist dies bereits die zweite Gross-Windtur-

bine, welche im Jahr 2005 ans Netz ging. Dadurch erhöht sich die installierte Leis-tung der Windener-

gie in der Schweiz auf 11,6 MW. Dies ist ein Zuwachs von

35 % gegenüber dem Vorjahr.

Energieetikette: erstmals BussenSeit dem 1. Januar 2002 sind Hersteller und Handel gesetz-lich verpflichtet, den Stromverbrauch von Elektrogeräten für Haushalte und Lam-pen mit der Ener-gieetikette zu dekla-rieren. Die korrekte Umsetzung wird vom Bundesamt für Energie (BFE) mit regelmässigen Kontrollen über-wacht. Nach einer Schonfrist, in der nur Verwarnungen ausgesprochen wur-den, macht das BFE nun Ernst: Wer die Geräte nicht oder unkorrekt deklariert, wird mit einer Busse von bis zu 5000 Fr. bestraft. Im Wieder-holungsfall kön-nen die Bussen eine Höhe von bis zu 40 000 Fr. erreichen.

EnEV 2006Die geplante »EnEV 2006« und der Ener-giebedarfsausweis (Energiepass) stellt die Fachleute am Bau vor neue Herausforde-rungen. Zu diesem Thema veranstaltete die Energieeffizienz-Agentur Rhein-Neckar-Dreieck E2A und Fitlicht, die Förderge-meinschaft innovative Tageslichtnutzung, am 27. Oktober 2005 das Kongress-Forum »Energie + Licht«. Mehr als 100 Experten aus der Metropolregion Rhein-Neckar und weit darüber hinaus informierten sich in Mannheim über effiziente Beleuchtung und optimierte Tageslichtnutzung. Gemeinsame Strategien aller Wirtschaftspartner sollen eine breit angelegte, zukunftsorientierte Gebäudemodernisierung in Gang setzen. Von der Veranstaltung ist eine Tagungs-CD in Vorbereitung, die alle Teilnehmer kosten-los erhalten. Ansonsten wird die CD von der E2A für Interessierte zum Preis von 25 Euro abgegeben. www.e2a.de

DauerbrennerDie neue Weihnachtsbeleuchtung der Zür-cher Bahnhofstrasse sorgt für Gesprächs-stoff. »The World’s largest Timepiece« ist 1,1 km lang und besteht aus 275 Glasfa-serstäben, die je 32 Lichtsegmente à 28 Leuchtdioden enthalten. Die Leuchtdioden werden von einem Computer so gesteuert, dass sie Lichtmuster erzeugen. Wenn sich viele Menschen in der Bahnhofstrasse auf-halten, werden die Muster komplexer und verspielter. Ist der Platz wenig frequentiert, sind die Muster ruhiger. Die Zahlen sind imposant: Insgesamt sind eine Viertelmil-lion Leuchtdioden installiert, die jährlich 13 200 kWh elektrische Energie verbrau-chen. Die 20 640 Glühlampen der bis-herigen Beleuchtung brauchten deutlich mehr, 84 000 kWh pro Jahr.

Organische SensorenIm Gegensatz zu herkömmlichen Leuchtdi-oden sind OLED (Organic Light Emitting Diode) nicht aus Halbleitern, sondern aus Kunststoffschichten aufgebaut. Forscher am CSEM (Centre Suisse d’Electronique et de Microtechnique SA) in Zürich kombinie-ren OLED mit Fotodioden – ebenfalls aus Kunststoffschichten – zu einem integrierten Sensorsystem. Die Fotodiode reagiert, sobald ein Objekt den von der Leuchtdi-ode erzeugten Lichtkegel abdunkelt. Die Anwendungen solcher Sensoren sind viel-fältig. Das Material könnte an Stelle von berührungsempfindlichen Bildschirmen, als biologische Sensoren oder sogar als künst-liche Haut verwendet werden. www.csem.ch

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Wechselspiel

Hell und dunkel, hoch und niedrig, eng und weit: Das Spiel mit Raum und Licht ist charakteristisch für das Schulhaus Bünzmatt III im aargauischen Wohlen. Irene Bättig

Von aussen zeigt sich das Schulhaus Bünz-matt III als schlichter Kubus. Denn eine kompakte Bauhülle ist praktisch ein Muss, um die Energiekennzahlen von Minergie zu erreichen. Doch bei der Gestaltung des Innenraums liess der Architekt Cornelius Morscher eine spannende und grosszügige Welt von Formen, Türmen, Treppen und Kuben entstehen. Er legte grossen Wert auf die Vielfalt der Räume und die Weg-führung. Die Gänge sollten nicht, wie in Schulhäusern häufig üblich, im Nichts enden, sondern verschiedene Ausblicke in den Raum, in den Himmel oder ins satte Grün liefern. »Licht von der Seite, von vorne oder von oben, das Durchschreiten

von hohen, engen, tiefen oder breiten Räu-men machen das Schulhaus zum Erlebnis-raum«, so der Architekt.Damit nimmt er die verspielte, skulptu-rale Bauweise der ersten beiden Bünz-matt-Schulhäuser im Innern des Erweite-rungsbaus wieder auf. Auch der Sichtbeton bedeutet eine Anlehnung an die Altbauten aus den 60er Jahren, die anlässlich einer Gesamtsanierung von 1990 bis 1995 für eine Aussendämmung jedoch mit Metall-platten eingefasst wurden.

Das Schulhaus Bünzmatt III zeigt nach aussen eine kla-re, einfache Form. (Hannes Henz)

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1/06 9ArchitekturCornelius Morscher

Architekten AG3008 Bern

ElektroplanungMelliger Partner Elektro-

engineering GmbH5610 Wohlen

LeuchtenZumtobel Staff AG

8050 Zürich

sorgt für eine gute Tageslichtausbeute. Die drei Seitenwände sind mit Akustikplatten ausgefacht. Somit bleibt die Decke frei und kann als Wärmespeicher genutzt werden. Die in gelb gehaltenen Wandverkleidungen verbergen ausserdem die dahinter liegenden Haustechnikinstallationen und die Steigzo-nen, sie integrieren die Schränke und die-nen gleichzeitig als Pinwand.Weil die Luftauslässe der Lüftungsanlage an der Geschossdecke platziert sind, hätten direkt an die Decke montierte Leuchten die Luftzirkulation behindert. Deshalb sind die Leuchten 35 cm von der Decke herunter-

Weg als ZielHinter der Haupttür empfängt den Besu-cher ein gedrungener, nur 2 m hoher Eingangsbereich. Rechts führt eine kurze Treppe zum abgesenkten Erdgeschoss mit Lehrerzimmer und Räumen für Hauswirt-schaft und Werken. Geradeaus zieht eine von Tageslicht durchflutete Rampe den Besucher sogartig in den ersten Stock. Die Fensterfront entlang der Rampe zieht sich übers Eck weiter in ein bis unters Dach offenes Foyer, das im hinteren Teil durch ein im zweiten Obergeschoss eingehängtes Schulzimmer mehr Intimität gewinnt. Von dem als Aufenthalts- und Pausenraum die-nenden Foyer aus fällt der Blick auf die zwei versetzten inneren Türme des Schulhauses. Der erste beherbergt Gruppenräume und Logopädiezimmer, im zweiten sind die Nasszellen untergebracht. Hinter dem zwei-ten Turm führt ein Gang weg vom Tages-licht zu einem praktisch geschlossenen Vor-raum. Dieser fast höhlenartige Abschnitt erschliesst die Schulzimmer, die über das südwestliche Gebäudeeck angeordnet sind. Das zweite Obergeschoss erreicht man über eine Treppe zwischen den beiden Türmen. Oben angelangt, werden die Schüler in einem von Oblicht durchfluteten Atrium empfangen, bevor es über einen dunklen Gang zu den weiteren Schulräumen geht.

Zitronengelbe SchulzimmerDie insgesamt 13 Schulzimmer im ersten und zweiten Obergeschoss sind je 70 m2 gross. Eine Fensterfront verläuft über die ganze Längsseite des Schulzimmers und reicht von der vorgeschriebenen Brüstungs-höhe bis knapp unter die Geschossdecke. Die gesamte Fensterfläche von 14,25 m2

Kenndaten der Leuchten im Schulzimmer (Pendelleuchte Light-Fields) Leistung Leuchte 2 x 35 WLeistung Vorschaltgerät 5W, gültig bei 100 %

DimmniveauLeistung System 75 WLichtstrom 6600 lmEffizienz 94,3 lm/WLeuchtenbetriebswirkungsgrad 86 %Direktanteil der Leuchte 35 %

Kenndaten Leuchten Verkehrsflächen (Downlight-System Panos) Leistung Leuchte 32 WLeistung Vorschaltgerät 3 WLeistung System 35 WLichtstrom 2400 lmEffizienz 77,0 lm/WLeuchtenbetriebswirkungsgrad 58 %Direktanteil der Leuchte 100 %

Kenndaten der Beleuchtung im SchulzimmertraktEnergiebezugsfläche 3317 m2

Nettofläche 2249 m2

Projektwert 16 MJ/m2 Minergie-Anforderung 16 MJ/m2 Zielwert SIA 380/4 12 MJ/m2

Grenzwert SIA 380/4 28 MJ/m2

Trotz grauer Decke und gelber Wände: in den Schulzimmern wird der Minergie-Standard erreicht. (Hannes Henz)

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10 1/06

Licht

gehängt, das heisst auf einer Höhe von 2,7 m ab Boden. Diese Leuchten bieten auch den Vorteil, dass sie indirektes, als ange-nehm empfundenes Licht spenden. Die graue Sichtbetondecke verfügt aber über einen relativ schlechten Reflektionsgrad. Dieser Einfluss wurde im Voraus genau berechnet. Mit der realisierten Beleuch-tung hätten weisse Decken eine um rund 40 % höhere Lichtausbeute bewirkt. Auch die gelben Wände bedeuteten nicht ideale Voraussetzungen für eine Beleuchtung nach Minergie-Standard. Trotzdem fanden die Lichtplaner eine Lösung – dank dem Ein-satz von Leuchten mit einem sehr hohen

Betriebswirkungsgrad von 86 %. »Für Minergie braucht es nicht unbedingt weisse Wände und Decken, wie viele glauben«, so Morscher. »Der Standard lässt uns Archi-tekten viel Gestaltungsfreiraum.«Die eingesetzten Leuchten verfügen ausser-dem über eine spezielle Mikroprismenop-tik, die eine blendfreie Lichtcharakteristik – der URG-Wert liegt unter 13 – aufweist. Die Leuchten eignen sich deshalb sowohl für die normalen Klassenräume wie für Computer-, Sitzungs- oder Therapiezim-mer.Die geforderte Beleuchtungsstärke von 450 Lux wird mit drei Reihen à je drei Leuchten

Oben: Spiel mit Formen – zwei Türme, Rampen,

Treppen und Kuben gliedern den Innenraum.

Rechts: Das Foyer mit Blick ins Grüne dient als Pausen-

und Aufenthaltsraum. (Hannes Henz)

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1/06 11erreicht. Messungen im extra eingerichteten Musterschulzimmer ergaben Werte von 550 bis 600 Lux. Das Verhältnis von direktem und indirektem Licht beträgt 65 zu 35.Die Wandtafel wird von zwei direkt an der Decke montierten Lichtbandsystemen RTX II beleuchtet. Dank einer speziellen Optik aus eloxiertem Aluminium und Stufenre-flektor wird das gesamte Licht direkt auf die Wand geleitet.

Intelligent gesteuertDie Lichtsteuerung erfolgt über Bewe-gungs- und Tageslichtsensoren, wobei die einzelnen Reihen, abhängig von der Entfernung vom Fenster, unterschiedlich gedimmt werden. Die Lehrperson kann die Beleuchtung jederzeit auch manuell ein- oder ausschalten.In die Betondecke versenkte Downlights weisen in den Bewegungszonen den Weg. Werden die Bewegungsmelder im Eingangs-bereich aktiviert, entzünden sich die Lichter in allen Verkehrsflächen. Die im übrigen Gebäude verteilten Sensoren schalten bei Bewegung jeweils die Lichter im entspre-chenden Stockwerk ein, sofern nicht genü-gend Tageslicht vorhanden ist. Wird über 10 Minuten keine Bewegung registriert, schalten sich die Leuchten automatisch aus. Die Downlights sind mit Kompaktleucht-stofflampen und mit mattierten, alumini-umfarbenen Reflektoren ausgestattet.

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12 1/06

Lichttor

Der amerikanische Lichtkünstler James Turrell verwandelt den Bahnhof Zug in einen fliessenden Lichtraum. Christa Rosatzin-Strobel

Mit der leuchtenden Fassade ist der Neu-bau die strahlende Visitenkarte der Stadt Zug. Täglich passieren 25 000 Fahrgäste den Bahnhof des Verkehrsknotenpunktes in der Zentralschweiz. Mit zwei Längskör-pern entlang der Gleise schafft der Neubau die Verbindung zwischen den Verkehrs-achsen nach Zürich und in die Richtungen Gotthard und Luzern. Die beiden Trakte flankieren die Bahntrassen und spannen die grosszügige, dreieckige Bahnhofshalle auf. In den unteren zwei Geschossen befinden sich das Reisezentrum, die Billettschalter und eine Einkaufspassage, die oberen drei Etagen enthalten Büroräumlichkeiten. Die Halle ist mit einer Stahl-Glas-Konstruktion überdacht, die teilweise geöffnet werden kann. Dank dem transparenten Dach und den verglasten Aussenfassaden wird das Tageslicht optimal genutzt.Gegen Süden schliesst das Bahnhofsge-bäude mit einer markanten Glasfassade ab – einem Lichttor zur Stadt, das der Künstler James Turrell bei Dunkelheit in verschie-dene Farben taucht. Sein Projekt »Light

Transport« erhellt auch die Innenfassaden der oberen drei Stockwerke und das Glas-dach der Bahnhofshalle. Entwickelt wurde die Lichtkunst in enger Zusammenarbeit mit dem Architekten des Bahnhofs, Klaus Hornberger.

Lichtfarben per ComputerInsgesamt wurden 2700 m Leuchtstofflam-pen mit roten, grünen und blauen Filtern verlegt. Pro Leuchte sind drei Lichtquel-len installiert, deren Helligkeit per Com-puter zwischen 1 % und 100 % stufenlos reguliert werden kann. Dadurch lassen sich über 1000 verschiedene Farben mischen. Zum Abgleich der Farbtöne werden die Helligkeiten der einzelnen Leuchtstofflam-pen so lange variiert, bis der entsprechende

ObjektBahnhof Zug

www.bahnhofzug.ch

BauherrschaftSchweizerische Bundes-

bahnen SBB6002 Luzern

ArchitektHornberger Architekten

8032 Zürichwww.swiss-architects.com/

hornberger

LichtkunstJames Turrell

Flagstaff, Arizona, USA

LichtplanungDieter Dartsch Lichtplanung

4125 [email protected]

LichtsteuerungKWL-Lighting

D-82041 Oberhachingwww.kwl-lighting.de

LeuchtenherstellerZumtobel Staff AG

8050 Zürichwww.zumtobelstaff.com

Die Südfassade wird bei Dunkelheit zum Lichttor der Stadt. (Florian Holzherr, München)

Kenndaten LeuchteLeistung Leuchtstofflampe 3 x 52 W Leistung Vorschaltgerät 3 x 8 WLeistung System 3 x 60 WLichtstrom rot, grün, blau 3300 lm, 5500 lm,

1100 lmLeuchtenbetriebswirkungsgrad 40 %

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Teilbereich der Fassade gleichmässig in der gewünschten Lichtfarbe erscheint. Die Ein-stellwerte werden im Computer gespeichert und können jederzeit abgespielt werden. Aus diesen Farbeinstellungen kombinierte Turrell verschiedenartige Lichtsequenzen zu einer Szenerie von 90 Minuten Dauer, die täglich mit der Dämmerung einsetzt und mehrmals abläuft. Die drei Bereiche Innenfassade, Dach und Südfassade lassen sich mit dem Computerprogramm einzeln steuern. So wird die Bahnhofshalle in der Dunkelheit zu einem klingenden Licht-raum, der über die Südfassade in die Stadt hinausstrahlt.

Verborgene LichtquellenFür den Architekten wie auch für den Künstler war es wichtig, dass die Lichtquel-len für den Betrachter in der Konstruktion integriert sind. Die Leuchten, die speziell für dieses Projekt entwickelt wurden, erhel-len die Fassade deshalb indirekt von unten. Dazu wurden sie in den 100 mm hohen Bodenaufbau der Galerien entlang der Bürogeschosse eingebaut und mit boden-ebenen, begehbaren Glasscheiben abge-deckt. Asymmetrische Reflektoren werfen das Licht an die Lamellenstoren, die hinter der geschosshohen Verglasung platziert sind, und an die sandgestrahlten Glasbrüs-tungen, die damit zu überlangen Monitoren werden. Durch den grossen Abstand der Leuchten zu den Reflexionsflächen wird das Licht gleichmässig verteilt.Hallenseitig an der Sheddachverglasung ist ein punktförmiger Siebdruck angebracht, der tagsüber kaum sichtbar ist und damit eine gute Tageslichtnutzung erlaubt. Nachts werfen die silbernen Punkte das Licht diffus zurück – das Glasdach erscheint als homo-gene, ruhige Lichtfläche.

James Turrell ist einer der renommiertesten Licht-künstler der internationalen Szene. Der Künstler, 1943 in Los Angeles geboren, lebt heute in Flagstaff. Seit 1974 verfolgt er ein ambitiöses Projekt: Im Roden Crater, einem erloschenen Vulkankrater in Arizona, entsteht ein System von unterirdischen Kammern, Gängen und Aussichtspunkten, die das natürliche Licht der Himmelkörper empfangen. Seit Mitte der neun-ziger Jahre beschäftigt er sich mit Lichtinstallationen für Architekturprojekte. In Zug realisierte Turrell eine seiner wenigen permanenten Lichtinstallationen im öffentlichen Raum.

Die Innenfassade wird wäh-rend des Lichtspiels in ver-

schiedene Farben getaucht. (Florian Holzherr, München)

Kein leuchtendes Beispiel!

»Das Objekt Bahnhof Zug liegt im Trend der aktu-ellen Architektur. Nach

den Kriterien der Nachhal-tigkeit ist diese Entwick-

lung bedenklich, denn solche Objekte benötigen

meist ein Viel faches an Beleuchtungsenergie ge-genüber herkömmlichen

Lösungen. Oft ist das weder dem Architekten noch der Bauherrschaft

bewusst.«Stefan Gasser, Schweize-rische Agentur für Ener-

gieeffizienz (Safe)

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Würdig und sparsam

Die hundertjährige Kreuzkirche bekommt eine neue Lichtführung. Jetzt sind sämtliche Leuchten ersetzt – ausser einer. Die historische Leuchte inmitten des Kirchenschiffes dient heute als Notleuchte.

Praktisch alle älteren Kirchen haben heute ein gemeinsames Problem: Es ist zu dunkel. Längst werden die klassischen Messfeiern mit freien Gottesdiensten und Konzerten ergänzt. Die Kirchgänger lesen Texte ab Blatt und singen Lieder, die sie nicht aus-wendig können. So auch in der 100-jäh-rigen Kreuzkirche Zürich, deren Beleuch-tung vor kurzem komplett ersetzt wurde. Die Neue Werkstatt aus Winterthur hat ein Lichtkonzept erarbeitet und neue Leuch-ten hergestellt, die sich der Kirche und der Architektur als würdig erweisen. Die Kirche steht zwar unter Denkmalschutz, aber die Leuchten wurden zum grössten Teil bereits bei früheren Sanierungen aus-gewechselt. Gemeinsam mit der Denk-malpflege konnten die neuen Leuchten evaluiert werden. Einzig die Glühbirnen in den Brüstungen der Empore wurden als Teil der historischen Bausubstanz belassen. Im Kirchenschiff ergänzen heute 24 grosse Wandleuchten mit je zwei dimmbaren 55-Watt-Fluoreszenzlampen das Tageslicht. Die grossen Gewölbe werden mit horizontalen T-5-Lichtbändern über Kopfhöhe erhellt. Gebogene Reflektoren sorgen dafür, dass sich das Licht nicht einfach an der Wand verliert, sondern die kunstvolle Decke sicht-bar macht. In der vierten Empore, im Chor, sind die Musiker und Sänger auf eine starke Beleuchtung angewiesen. Dort sind jetzt Pendelleuchten mit Halogenflutern instal-liert; sie strahlen sowohl indirektes als auch direktes Licht ab.

Aus alt mach neuEine Original-Leuchte, eine riesige Laterne, hängt inmitten des Kirchenschiffes. Und da die Feuerpolizei auch in einer Kirche nach einer Notleuchte verlangt und eine moderne Anzeigentafel in einer denkmal-geschützten Kirche nicht wirklich das ist, was man sich wünscht, haben die findigen

Köpfe der Neuen Werkstatt die Lösung in der alten Pendelleuchte gefunden. Sie ist aus Glas und Stahl und versteckte in ihrem Innern 20 Fassungen für Glühbirnen. Die Lichtplaner höhlten die Leuchte aus und installierten eine neue Versorgungseinheit mit acht dimmbaren Fluoreszenzröhren mit je 39 Watt in Form eines Zylinders. Die farbigen Glasscheiben verhindern den direkten Blick ins Innere der Leuchte. Für den Betrachter sieht es so aus, als würde eine einzige riesige Glühbirne im Inneren der Laterne strahlen. Damit die Notleuchte bei einem Strom-ausfall auch tatsächlich brennt, mussten die Planer ein Kabel zur Notstrombatterie installieren. Diese Kabel sind in der Regel knallorange und damit natürlich gut sicht-bar. Die Lichtdesigner der Neuen Werkstatt umhüllten das Kabel mit einem unschein-baren Textilmantel, der von der Feuerpolizei dann auch akzeptiert wurde.

ObjektEvangelisch-Reformierte Kreuzkirche8032 Zürich

BeleuchtungNeue Werkstatt GmbH8400 Winterthurwww.neuewerkstatt.ch

Modernster Inhalt in alt-ehrwürdigem Kleid: Die

Pendelleuchte bietet acht dimmbaren Fluoreszenzröh-

ren Platz. (Tom Bisig)

Jris Bernet

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16 1/06 Eine gläserne Laterne überragt die Kantonsbibliothek Baselland in Liestal. Das Lichtkonzept des Minergie-Gebäudes ist bestechend einfach – dafür wirkungsvoll. Christa Rosatzin-Strobel

Wo früher Wein lag, liegen heute Bücher. Das ehemalige Weinlager am Bahnhof Liestal aus dem Jahre 1924 beherbergt jetzt die Kantonsbibliothek Baselland. Das Gebäude ist markant: Auf dem Dach leuchtet nachts ein viereinhalb Meter hoher Glasaufbau wie eine Laterne, darun-ter sind die Buchstaben »À LA« lesbar. »À LA« findet seine Fortsetzung im Innern des Gebäudes. Auf dem Boden des Licht-

hofes ist ein mit Wasser gefülltes Bassin mit zerbrochenen Ziegeln ausgekleidet. Darin sind verschiedene Buchstaben frei angeord-net, die sich nach längerem Betrachten zum Wort »RECHERCHE« zusammenfügen.»À LA RECHERCHE« – ein Teil der von Stefan Banz geschaffenen Kunst am Bau – verweist auf das Wesen, den Zweck und die Funktion der Bibliothek.

Der hell erleuchtete Glasaufbau überhöht die ursprüngliche Dachform. (René Rötheli, Henri Pierre Schultz)

Leuchtturm der Bücher

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1/06 17den alten Balken erzeugen. Die einfachen Leuchtstoffröhren sind nicht in der Mitte des Rechtecks von Primär- und Sekun-därstruktur der Balken montiert, sondern am Rand. Dadurch entsteht innerhalb des Rechteckes an der Decke ein schwacher Lichtverlauf, der dem Betrachter ein unbe-wusstes Gefühl für die Orientierung im Raum gibt.Das Konzept der Beleuchtung ist beste-chend einfach: Als Deckenleuchten kom-men einfache, offene Balkenleuchten zum Einsatz, die in einem regelmässigen Raster montiert sind. Dadurch wird das dif-fuse Licht der Fluoreszenzröhren direkt im Raum verteilt. Durch diese einfache Anordnung erreichten die Planer eine extrem homogene Lichtverteilung bei einer hohen vertikalen Beleuchtungsstärke. Dies erlaubte den Lichtplanern, das Kriterium der Ergonomie weniger stark zu gewichten: Offene Leuchten werden in vielen Fällen nicht eingesetzt, da sie den Betrachter blen-den. Die Sehaufgabe in einer Bibliothek wird jedoch durch das Suchen von Büchern und das Lesen definiert. In beiden Fällen ist die Blickrichtung eher nach unten geneigt. Somit entzieht sich das Auge der Blendung durch die Leuchte. Die Fensternischen sind abends mit zusätz-lichen Einbauleuchten in den Leibungen erhellt. Ein Lichtband am unteren Rand der Nische betont die Struktur der Kasten-fenster. Bei Dunkelheit wird zudem der Glasaufbau auf dem Dach zum strahlen-den Leuchtturm. Zwei Scheinwerfer mit je 150 W Leistung erhellen die gelbgrüne Decke so, dass keine direkte Strahlung nach aussen gelangt.

Hoher WirkungsgradDank dem einfachen Aufbau der Balken-leuchte ohne Diffusor erreichten die Licht-planer einen gerechneten Wirkungsgrad der Leuchten zwischen 95 % und 105 %.* Dies war umso wichtiger, als die Bauherr-schaft den Minergie-Standard anstrebte. Zudem erschweren die dunklen Holzde-cken die Beleuchtungssituation, da sie nur wenig Licht zurückstrahlen. Hinzu kommt, dass durch die schmalen Kastenfenster nur wenig Tageslicht in die Räume gelangt. Während das Dachgeschoss dank des Glas-aufbaus tagsüber hell genug ist, müssen

ObjektKantonsbibliothek Basel-

land4410 Liestalwww.kbl.ch

BauherrschaftBau- und Umweltschutzdi-

rektion Kanton Basel-Land-schaft, Hochbauamt

4410 [email protected]

ArchitektenLiechti Graf Zumsteg Archi-

tekten5201 Bruggwww.lgz.ch

LichtplanerAmstein + Walthert AG

8050 Zürichwww.amstein-walthert.ch

* Wirkungsgrad über 100 %: Der Betriebswirkungsgrad einer Leuchte ist definiert als das Verhältnis zwischen dem von der Lampe ab-gegebenen Lichtstrom und dem von der Leuchte ab-gestrahlten Anteil – gemes-sen bei 25 °C. Das heisst, eine Leuchte, die bei 25 °C den Lichtstrom der Lampe ohne Verluste abstrahlt, er-reicht einen Wirkungsgrad von 100 %. Die T5-Lampen haben ihr Lichtmaximum jedoch bei 35 ° Celsius. Der rechnerische Wirkungs-grad kann bei einer Leuchte mit einer T5-Lampe deshalb 100 % übersteigen.

Alt und NeuIm Jahr 1998 schrieb die Bau- und Umwelt-schutzdirektion des Kantons Basel-Land-schaft einen Architekturwettbewerb aus. Bei der Neugestaltung des historischen Gebäu-des sollten die Tragwerkstruktur und die Dachform erhalten bleiben. Liechti Graf Zumsteg Architekten aus Brugg entschie-den den Wettbewerb für sich mit einem Konzept, bei dem Alt und Neu zu einer unzertrennbaren Gesamtheit verschmelzen. Der Glasaufbau überhöht die ursprüngliche Dachform. Die Architekten umhüllten das Gebäude bis auf die Höhe des ersten Geschosses mit Biberschwanzziegeln und liessen damit einen kubischen Dachkörper entstehen, der auf den Sockelbau aufge-setzt wirkt. Die mit breiten Kupferblechen gefassten Kastenfenster verstärken die skulpturale Wirkung. Der Gebäudesockel ist grau verputzt und öffnet sich gegen den Platz mit einem grossen Fensterband. Zentrum im Innern des Gebäudes ist ein grosszügiger Lichthof, der mit der Haupt-treppe und den gläsernen Liften die Ge -schosse verbindet. Im Erdgeschoss lädt eine Cafeteria zum Verweilen, im ersten Ober-geschoss bietet eine Leseterrasse Raum zum Studieren der Bücher. Auf insgesamt vier Geschossen bietet die Freihandbibliothek 80 000 Bücher und andere Medien an. Rund um die hölzerne Tragstruktur ste-hen die Bücherregale, die im Einklang mit den restlichen Möbeln in gelbgrüner Farbe leuchten. In den Fensternischen laden Lese-plätze die Besucher ein, sich mit Büchern oder Zeitschriften zurückzuziehen.In den beiden Untergeschossen sind die Buchmagazine und die Bibliotheksverwal-tung untergebracht.

Bestechend einfachDie gelbgrünen Böden und Möbel bilden einen bewusst gestalteten Kontrapunkt zu den warmen Brauntönen der hölzernen Tragstruktur. Leuchtstofflampen erzeugen eine Art Lichtteppich, der sich gleichmässig über die Geschossebenen legt. Für den Besucher, der das Gebäude betritt, bleiben die Lichtquellen im Verborgenen. Erst beim Verlassen der Bibliothek wer-den die Leuchten sichtbar. Ein Effekt, den die Lichtplaner durch die asymmetrische Anordnung der Deckenleuchten zwischen

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Licht

die übrigen Geschosse während der ganzen Öffnungszeit künstlich beleuchtet werden. Trotz des Lichthofes fällt nur wenig Tages-licht aus dem Dachgeschoss in die unteren Etagen, da das Licht seitlich in die gläserne Laterne einfällt. Die Decke des Glasaufbaus ist lichtundurchlässig. Die ersten Simulationen der Beleuch-tungssituation zeigten, dass die geforderte Lichtstärke von 300 Lux mit der geplanten Bestückung nicht überall erreicht werden konnte. Zusätzliche Leuchten zu instal-lieren war nicht möglich, da der nach Minergie zulässige Energiebedarf mit der geplanten Bestückung bereits erreicht wurde. Die Planer setzten deshalb bei den Verlusten an. Sie installierten oberhalb der Leuchtstoffröhren einen flachen Reflektor, der das Licht nicht bündelt, sondern dif-fus verteilt. Damit liess sich die geforderte Lichtstärke mit derselben Anzahl Leuchten flächendeckend erreichen.

Präsenzabhängige SteuerungUm den Energieverbrauch zu minimieren, ist die Beleuchtung mit einer präsenz- und tageslichtabhängigen Steuerung ausgerüs tet. Die Obergeschosse sind in mehrere Sek-toren aufgeteilt, die mit Bewegungsmel-dern überwacht werden. Dank den hohen Büchergestellen können die Bewegungssen-soren den Raum zwischen zwei Gestellen zuverlässig überwachen. Die Sektoren konnten daher kleinräumig ausgelegt wer-den. Sobald eine Person zu den Regalen tritt, schalten die Balkenleuchten auf maxi-male Leistung. Hält sich niemand dort auf, wird die Lichtstärke auf 30 % reduziert. Die Lichtplaner gingen bei ihren Berechnungen davon aus, dass jeder Sektor durchschnitt-lich während 80 % der Öffnungszeiten von Besuchern frequentiert ist. In den Buch-magazinen in den Untergeschossen sind die Sensoren noch dichter montiert. Mit einem Bewegungsmelder pro Korridor ist das Büchermagazin in sechs Sektoren auf-geteilt. Die Räume der Bibliotheksverwal-tung werden ebenfalls separat gesteuert. In den Untergeschossen wird das Licht nicht gedimmt, sondern schaltet vollständig ab, wenn niemand anwesend ist. Die Steuerung bietet drei Szenarien: Im Reinigungsbetrieb sind alle Leuchten hell geschaltet, im Normalbetrieb werden die Leuchten in nicht benutzten Sektoren reduziert beziehungsweise abgeschaltet. Das dritte Szenario sieht einen optimierten Zustand ohne präsenzabhängige Steue-rung vor, bei dem die Leuchten so gedimmt sind, dass überall die geforderten 300 Lux erreicht werden.

Erste Bilanz positivDer Strom für die Beleuchtungsanlagen ist über separate Zähler geführt und wird laufend protokolliert. Nach einem Betriebs-jahr wird das Hochbauamt Baselland die Daten detailliert auswerten. Dann wird sich zeigen, ob die Annahmen der Lichtpla-ner punkto Nutzung des Gebäudes realis-tisch sind. Erste Abschätzungen deuten laut Lichtplaner Daniel Tschudy auf ein gutes Resultat hin: »Obwohl die Besucherzahlen in den ersten Wochen unsere Annahmen übertrafen, lag der Gesamtenergieverbrauch in dieser Zeit tiefer als erwartet.«

Kenndaten BeleuchtungEnergiebezugsfläche (EBF) 4028 m2

Geforderte vertikale Beleuchtungsstärke 300 LuxMesswert Beleuchtungsstärke 300 LuxElektrizitätsverbrauch BeleuchtungProjektwert 15,3 kWh/m2

Minergie-Anforderung 15,6 kWh/m2

Zielwert SIA 380/4 12,8 kWh/m2

Grenzwert SIA 380/4 23,8 kWh/m2

Kenndaten BalkenleuchteLeistung Leuchte 21 WLeistung Vorschaltgerät 3 WLeistung System 24 WLichtstrom 1750 lmEffizienz 85 lm/WLeuchtenbetriebswirkungsgrad 98 %

Die Bau- und Umweltschutzdirektion des Kantons Basel-Landschaft testet in Zusammenarbeit mit dem AIB (Amt für Industrielle Betriebe) und der EAWAG mit einer Pilotanlage die Sammlung und Verwertung von Urin. Dieser wird getrennt vom restlichen Abwasser abgeleitet und in einem Tank im Untergeschoss ge-sammelt. In einer Kläranlage des AIB wird der Urin zu einem schadstofffreien, nährstoffreichen Dünger zur Verwendung in der Landwirtschaft verarbeitet. Ziel ist, die Kläranlagen und Gewässer von Schadstoffen wie zum Beispiel Medikamentenrückständen zu entlasten und Nährstoffkreisläufe (zum Beispiel Stickstoff und Phosphor) zu schliessen.

Leuchtendes Gelbgrün als Kontrapunkt zu den warmen

Brauntönen der Tragstruk-tur. (René Rötheli, Henri

Pierre Schultz)

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20 1/06

Querschnitt

50 2 10

Längsschnitt

Querschnitt

Rechte Seite von oben nach unten: Die prägnante Ge-

bäudeform verweist auf die Geschichte des ehemaligen Weinlagers. (René Rötheli,

Henri Pierre Schultz)

Durch die versetzte Anord-nung der Balkenleuchten bleiben die Lichtquellen

beim Betreten des Gebäu-des verborgen. (René Röthe-

li, Henri Pierre Schultz)

Das offene Treppenhaus im Zentrum des Gebäudes

verbindet die verschiedenen Geschosse. (Ruedi Walti)

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1/06 21

Gipfeltreffen

Am internationalen Light Summit in Zürich traf sich die Szene aus der Schweiz und Europa. Im Zentrum stand ein gemeinsames Ziel: »Besseres Licht mit weniger Energie«. Christa Rosatzin-Strobel

»Is efficiency ugly?« Conrad U. Brunner von Safe eröffnete den diesjährigen Light Summit mit dieser provokativen Frage. Trotz der technologischen Fortschritte – Energiesparlampen sind heute in warmen Lichtfarben und in kleinen Abmessungen erhältlich – haben effiziente Lichtquellen noch immer das Image von kaltem Licht, das Gesichter grünlich, unnatürlich – eben »ugly«, zu Deutsch hässlich – erscheinen lässt. Zudem haben viele Benutzer Angst vor der elektromagnetischen Strahlung der Vorschaltgeräte, obwohl sie täglich mit ihrem Handy telefonieren. Diese Barrieren gilt es zu überbrücken. Darin waren sich die Teilnehmer des Light Summit einig. Einen Ansatz dazu lieferte Peter Dehoff von Zumtobel Staff. Der Leuchtenher-steller wendet neben dem Indikator LENI (Lighting Energy Numeric Indicator), der die Effizienz einer Leuchte quantifiziert, auch einen ergonomischen Wert ELI (Ergo-nomic Lighting Indicator) an. Mit ELI bewerten die Benutzer die subjektive Hel-ligkeit, das Erscheinungsbild, den Komfort, die individuellen Einstellmöglichkeiten und geben an, ob sie sich in dem jeweiligen Raum wohlfühlen.

Die Rechnung lohnt sichEine Hürde der effizienten Beleuchtung sind die Investitionskosten, die sich jedoch durch die tieferen Betriebskosten amorti-sieren lassen. Für Industrie- und Dienst-leistungsunternehmen oder öffentliche Institutionen sind die höheren Anfangsin-vestitionen in der Regel kein Hindernis. Im privaten Sektor funktioniert der Markt jedoch anders: Gefragt sind kostengünstige Leuchten in schönem Design. Hier setzen die Massnahmen der Lighting Association im englischen Telford an. Die Organisation unterstützt den Handel, damit kompakte Fluoreszenzröhren zu attraktiven Preisen

auf den Markt kommen. Das Programm hat Erfolg: In den Jahren 2002 bis 2004 wurden in Grossbritannien 39,5 Millionen Kompaktlampen zu reduzierten Preisen verkauft. Ein anderer Ansatz ist der euro-päische Design-Wettbewerb »Lights of the Future«, der herausragend gestaltete, ener-gieeffiziente Leuchten für den Wohn- und Objektbereich prämiert.

Entwicklungs- und SchwellenländerDie Initiative ELI (Efficient Lighting Initi-ative) setzt in Entwicklungs- und Schwel-lenländern an. Im Rahmen des Programms werden Zertifikate für energieeffiziente und qualitativ hochstehende Beleuchtungspro-dukte verliehen. Während den Jahren 2000 bis 2003 konzentrierte sich das Programm auf sieben Länder, darunter Peru, Argenti-nien, die Philippinen oder Südafrika. Das Programm zeigte Wirkung: In Argentinien fielen die Preise für kompakte Fluoreszenz-röhren auf ein Achtel. In Peru wurden im Jahr 2000 eine Viertelmillion Fluoreszenz-röhren verkauft, nach Ablauf des Program-mes im Jahr 2003 stieg das Volumen auf 5 Millionen jährlich. Für das Jahr 2006 ist eine Ausweitung der Aktivitäten nach Asien und Lateinamerika geplant. Der Light Summit 2005 war geprägt von informativen Vorträgen, einem regen Erfah-rungsaustausch und interessanten Diskus-sionen. Die Teilnehmerinnen und Teil-nehmer stammen aus zehn verschiedenen Ländern und repräsentierten eine reiche Palette von Institutionen und Unterneh-men. Für Verkäufer von Beleuchtungspro-dukten oder Leuchtenhersteller bot sich die nicht alltägliche Gelegenheit, sich mit Vertretern nationaler oder europäischer Programme auszutauschen. Mit dem Light Summit gingen alle Beteiligten einen wei-teren Schritt in Richtung: »Besseres Licht mit weniger Energie«.

Mit dem Light Summit 2005 organisierte Safe, die schweizerische Agentur für

Energieeffizienz, bereits den vierten Summit zum Thema

Energieeffizienz.

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22 1/06

Licht

»Für die Beleuchtung

wird heute mehr Energie

verbraucht als weltweit

alle Kernkraftwerke

produzieren. 38 %

davon lassen sich allein

durch den sinnvollen

Einsatz der heute verfügbaren Technologien

einsparen. In Kürze erscheint das Buch ›Light’s

Labour’s Lost‹, das unsere neusten Untersuchungen

und Abschätzung bis ins Jahr 2030 dokumentiert.«Paul Waide, International Energy Agency (IEA), Paris, Frankreich

»Die Klimaveränderung ist eine der grössten

Bedrohungen. Wir vom WWF sind überzeugt,

dass mit dem Einsatz energieeffizienter

Beleuchtungssysteme ein entscheidender Beitrag

zum Energiesparen und damit zur Reduktion der

CO2-Emissionen in Europa geleistet werden kann.

Mit unserer Arbeit wollen wir sicher stellen, dass

Europa von grossen Worten zu grossen Taten

schreitet.«Mariangiola Fabbri, WWF European Policy Office, Brüssel Belgien

»Energieeffiziente

Beleuchtung ist eine

der wirkungsvollsten

und kostengünstigsten

Massnahmen, den

Energieverbrauch und

damit den CO2-Ausstoss

zu reduzieren. Über die Beleuchtung können

Menschen und Organisationen sehr gut für einen

effizienten Umgang mit Energie sensibilisiert

werden.«Paolo Bertoldi, European Commission DG JRC, Ispra, Italien

»Bei der Beleuchtung

lässt sich weit mehr

Energie einsparen als

in anderen Bereichen:

Ersetzt man Glühlampen

mit energieeffizienten

Lichtquellen, spart

man zwischen 75 % und 80 % Energie. Die

energieeffiziente Beleuchtung sollte deshalb

weltweit gefördert werden. Dies ist eine

kostengünstige Massnahme, die beachtliche

Resultate liefert.«Keven Verdun, The Lighting Association, Telford, Grossbritannien

Acht Meinungen von Teilnehmerinnen und Teilnehmern des Light Summit 05 zum Thema Licht.

Aufgeschnappt

Fotos: Gian Vaitl

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1/06 23

»Energieeffizienz im

Beleuchtungsbereich

bedeutet nicht nur,

Glühlampen durch

Sparlampen zu ersetzen.

Effiziente Beleuchtung

geht bedeutetend weiter:

helle Räume, grosse Fenster, optimierte Leuchten-

reflektoren, Tageslicht- und Präsenzregelung.«Stefan Gasser, Schweizerische Agentur für Energie­

effizienz (Safe), Zürich, Schweiz

»Die ›International CFL Harmonisation Initiative‹

vereinheitlicht Testverfahren und entwickelt daraus

internationale Leistungsstandards. Dies vereinfacht

nicht nur die Entwicklung und Umsetzung von

Richtlinien, sondern erleichtert auch den Handel,

fördert den Wettbewerb und reduziert die Kosten.«Stuart Jeffcott,China Greenlights, Oxon, Grossbritannien

»Eine der wirkungsvoll-

sten Massnahmen zum

Energiesparen ist sicher

der Einsatz geeigneter

energieeffi zien ter Be-

leuch tungssysteme.

Doch wir müssen

achtgeben, dass wir in unserem Eifer nicht die

Bedeutung des Lichts für unser Leben vergessen.«Lou Bedocs, Thorn Lighting Ltd, Spennymoor,

Grossbritannien

»ELI (Efficient Light-

ing Initiative) ist

ein internationales

Zertifizierungssystem

für effiziente Beleuch-

tungsprodukte. Es ist

ausgerichtet auf Ent-

wicklungs- und Schwellenländer – doch es wird

auch helfen, die Qualität der Produkte in Europa

zu verbessern.« Nils Borg, Borg & Co., Stockholm, Schweden

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24 1/06 Für den Architekten Quintus Miller hat Licht im architektonischen Entwurf eine integrale Bedeutung. Im Zentrum steht die Wahrnehmung von Räumen und Materialien.

Faktor: Licht wird häufig als die »vierte Dimension der Architektur« bezeichnet. Hat Licht für Sie diese Bedeutung?Quintus Miller: Licht hat für uns eine wichtige Bedeutung. Als Architekten ver-suchen wir, unsere menschliche Wahrneh-mung eines Gebäudes beim Entwerfen vorauszubestimmen, indem wir Räume mit bestimmten Stimmungen kreieren, die einer bestimmten Nutzung, einer bestimm ten Aufgabe, einem bestimmten Zweck adäquat sind. Und das heisst konkret, dass wir diese Räume in gewissen Proportionen, Materia-

litäten und in einer bestimmten Licht-stimmung gestal-ten. Wir betrachten das Ganze integral.

Ich kann und will die einzelnen Aspekte nicht auseinander dividieren, denn letzt-lich geht es uns um unsere Wahrnehmung von Architektur als Ganzes. Das Faszinie-rende daran ist, sich die zu einer Aufgabe passende Stimmung vorzustellen und diese dann in eine gebaute Form zu packen.

Können Sie diese integrale Betrachtung genauer umschreiben?Eine Stimmung entsteht durch die Beschaf-fenheit eines Raumes. Dazu gehören unter anderem Proportionen, Breite, Höhe, Tiefe und Materialität. Das Material beginnt erst zu wirken, wenn auch Licht da ist. Wenn es dunkel ist, rieche und höre ich zwar noch, aber die gesamtheitliche Dimension der Architektur wird erst dann wirklich sicht-bar, wenn es die Materialität gibt und dafür braucht es Licht. Was wir wahrnehmen, bringen wir mit unseren Erinnerungen in Verbindung. Erst dann können wir etwas lesen, es interpretieren und mit Inhalt fül-len. Das heisst, unsere Arbeit ist immer ein Spiel zwischen Realität und Erinnerungen, die wir mit unseren Gebäuden auslösen. Ein Beispiel dazu: Jeder weiss, was ein Bier-garten ist. Dazu gehören Kies am Boden, Klappstühle mit Holzlatten, Bäume, Blech-tische und Bier. Dort kann es nicht anders sein, sonst wäre es kein Biergarten. Und so funktioniert die Architektur. Ein Schulhaus hat gewisse Aspekte, die zu jeder Schule gehören (abgesehen davon, dass die Räume und Grundrisse einer gewissen Typologie entsprechen müssen). Der Benutzer sollte ein Gebäude erleben, verstehen, erfahren und gebrauchen können, ohne auf Beschrif-tungen zurückgreifen zu müssen. Eine Toi-lette zum Beispiel ist in einem öffentlichen Gebäude immer am selben Ort. Und wenn sie nicht dort ist, dann stimmt die Typolo-gie nicht. Dann muss man sie als Toilette beschriften.

Integral betrachtet

»Licht ist ein integraler Bestandteil

der Architektur.«

Quintus Miller, geboren 1961 in Aarau. Architektur-studium an der ETH Zürich. Diplom 1987 an der ETH Zürich. Entwurfsassistent an der EPF Lausanne und der ETH Zürich zwischen 1990 und 1994. Seit 1994 feste Zusammenarbeit mit Paola Maranta in Basel. 2000 bis 2001 Professeur invité an der EPF Lausanne. Seit 2004 Mitglied der Stadtbaukommission der Stadt Luzern und seit 2005 Mitglied der Denkmalpflege-kommission der Stadt Zürich.

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1/06 25Kann Licht diese Typologie unterstützen?In der Wahrnehmung sicher. Wir gehen aber ganz bewusst zuerst von der Stimmung aus. Diese versuchen wir über Bilder und Worte zu beschreiben. Das sind unsere Vor-gaben für die Räume. Daraus leitet sich ab, wie das Licht beschaffen sein muss. Licht ist ein integraler Bestandteil der Architektur. Man kann das Beleuchtungskonzept nicht hinterher machen.

Die Leuchten entwickeln wir sehr häufig selbst in enger Zusammenarbeit mit der Industrie – beispielsweise für das Volta-Schulhaus in Basel. Dabei handelt es sich um ein präzises und in gewissen Aspekten hartes Gebäude. Die Fragestellung für uns war, wie wir die Zimmer zu klassischen Klassenzimmern gestalten. Dazu wollten wir eine klassische Schulleuchte entwi-ckeln – aus meinem Erfahrungsschatz ist diese ein Deckenpendel mit einer Glasku-gel. So etwas kann man jedoch heute nicht in einem Schulhaus aufhängen, da die Lichtqualität nicht den derzeitigen Anfor-derungen entspricht. Wir hatten also die Aufgabe, eine Leuchte zu entwickeln, die einerseits die klassische Schulhausleuchte evoziert und andererseits eine moderne, zeitgemässe Leuchte mit einer guten Licht-qualität und einem geringen Energiever-brauch ist. In einer engen Zusammenarbeit mit einem Leuchtenhersteller haben wir schliesslich eine Leuchte entwickelt, die zu marktfähigen Preisen herstellbar ist.

Gibt es für ein Objekt ein adäquates Licht, so wie es für die Toilette in einem öffent-lichen Gebäude einen adäquaten Platz gibt? Passt zu einem Gebäude und dessen Nutzung nur »ein« Licht?Es ist für mich nicht nur eine Frage des Nutzers. Wir versuchen eine Raumstim-mung zu erzeugen und diese steht in einem natürlichen Zusammenhang mit der Lichtsituation. Die Gesamtheit muss der Aufgabe des Raumes angemessen sein und auf die Funktion des Raumes zugeschnit-ten sein. Natürlich gibt es auch Räume, die ganz unterschiedliche Anforderungen erfüllen müssen, wie das Beispiel des Hotels Waldhaus in Sils Maria, im Engadin, zeigt. Wir hatten die Aufgabe, in den bestehen-

Standpunkt

den Räumen eine neue Bar einzurichten, die am Mittag für das Essen, am Nachmit-tag für den Tee, am Abend für den Apéro und nach dem Essen als Zigarren- und Tanzbar genutzt wird – dies alles in einem historischen Gesellschaftsraum. Für die Beleuchtung entwickelten wir einen drei Meter grossen Luster mit Direkt- und Indirektlichtanteil. Die Lichtquellen sind dimm- und schaltbar, sodass sich ganz unterschiedliche Lichtqualitäten erzeugen lassen. Zusätzlich gibt es im Raum auch indirekte Beleuchtungen, zum Beispiel eine Glasfaserbeleuchtung in einer bestehenden Vitrine. Dadurch entsteht eine Raum- und Lichtqualität, die sehr unterschiedlichen Situationen gerecht wird.

Licht ist also eine Stimmungsfrage?Für mich ja. Das Beispiel der Senioren-residenz Spirgarten in Zürich-Altstetten zeigt dies deutlich. Für den Eingangsbe-reich und den Speisesaal entwickeln wir zurzeit Deckenleuchten aus Stoff, die den mit Ulmenholz vertäfelten Raum über die Form der Leuchte und das stoffgefilterte Licht prägen werden. Thematisch haben die Leuchten etwas von Blütenkelchen und erinnern gleichzeitig auch leicht an Deckenleuchten aus den 40er Jahren. Sie sind ein integraler Teil der Raumstimmung, die wir evozieren wollen. Die Leuch-ten müssen gleich-zeitig auch aktu-elle Anforderungen erfüllen. Ein Detail: Der Stoffüberzug muss in einem normalen Waschautomaten gewaschen werden kön-nen, ohne dass er sich verzieht. An die-ser Leuchte haben wir mehr als ein halbes Jahr geforscht. Jetzt sind wir so weit, dass sie technisch funktioniert, den architekto-nischen Anforderungen entspricht und dass die Bauherrschaft und die Betreiber damit einverstanden sind. Neben diesen Beispielen haben wir noch etliche weitere Leuchten entwickelt. Inso-fern spielt Licht in der Architektur eine wichtige Rolle. Doch für uns geht es um eine Gesamtheit. Es zählt die Frage nach der Wahrnehmung von Räumen und Mate-rialien. Denn das macht unsere Emotionen aus. Wir möchten Architektur schaffen, die betrifft.

»Wir möchten Architektur schaffen,

die betrifft.«

Die Fragen stellten Christa Rosatzin-Strobel und Oth-mar Humm, Foto: Gian Vaitl

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Avantgarde

Michael Kaufmann, Programmleiter von EnergieSchweiz, gibt Auskunft, wie die Zunahme des Elektrizitätsverbrauchs durch die Beleuchtung gestoppt werden soll.

Faktor: Ist Licht bei EnergieSchweiz ein Thema?Michael Kaufmann: 13 % des schweize-rischen Elektrizitätsverbrauches gehen auf das Konto der Beleuchtung. Daher muss Licht für EnergieSchweiz ein Thema sein – sowohl im privaten Haushalt als auch im öffentlichen Raum und grossen Gebäuden.

Wie gross schätzen Sie das Sparpotenzial?Tendenziell nimmt die Beleuchtung, das heisst die eingesetzte Lichtmenge, sowohl im privaten Bereich als auch im öffent-lichen Bereich laufend zu. Deshalb hat der

Stromverbrauch für die Beleuch-tung trotz viel effi-zienteren Lampen nicht abgenommen.

Dass der Effizienzgewinn durch den Mehr-konsum wettgemacht wird, beobachten wir auch in anderen Anwendungsgebieten.

Welches sind die Ziele von EnergieSchweiz punkto Beleuchtung?Beim Elektrizitätsverbrauch – dazu gehört das Licht – haben wir ein klares Ziel: ein Zuwachs von maximal 5 % bis ins Jahr 2010. Bis 2004 hatten wir gegenüber 2000 bereits eine Steigerung des Stromverbrauchs um über 7 % zu verzeichnen. Für die zweite Etappe von EnergieSchweiz wollen wir deshalb bei Elektrogeräten und Licht ein Null-Wachstum. Hier müssen wir massive Überzeugungsarbeit leisten.

Wie wollen Sie das Null-Wachstum errei-chen?Gerade im Bereich Licht müssen wir zule-gen. EnergieSchweiz will deshalb Impulse setzen, Unterstützung bieten und Projekte fördern. Ansetzen müssen wir bei den grös-seren Gebäuden, vor allem bei Altbauten. Hier liegt das grösste Sparpotenzial. Zu

einer Sanierung gehört deshalb neben der Dämmung der Gebäudehülle oder der Erneuerung der Haustechnik auch eine effi-

ziente Beleuchtung. Mit dem Baustandard Minergie, der für Neubauten und Sanie-rungen Anforderungen für die Beleuchtung definiert, fördern wir integral auch gute Lichtlösungen.

Was können Architekten und Planer kon-kret tun?Sie sollten bereits bei der Planung darauf achten, dass ein Gebäude möglichst wenig Kunstlicht braucht. Erst in zweiter Linie geht es darum, effiziente Beleuchtungs-systeme einzubauen. Stararchitekt Norman Foster hat dies kürzlich in einem Vortrag auf den Punkt gebracht: Wenn Architekten ein energieeffizientes Gebäude machen wol-len, dann vergessen sie am besten mal die Technik. Das Gebäude sollte so konzipiert sein, dass es aufgrund der Ausrichtung, der Gebäudestruktur und der Materialien grundsätzlich nur wenig Energie braucht.

Was heisst das konkret für die Lichtpla-nung?Dass der Architekt die SIA-Norm 380/4 zur Seite legt und sich zuerst Gedanken macht, mit welchem Tageslichteintrag, mit welchen Fenstern, mit welcher Raumauf-teilung, welchen Materialien und Farben er am wenigsten Kunstlicht einsetzen muss. Norman Foster demonstriert dies an seinem SwissRE-Gebäude in London ganz ein-drücklich: Das Gebäude richtet sich nach der Sonne. Er hat ausgerechnet, wie die Sonne sich bewegt und wie er einen mög-lichst hohen Gewinn an Tageslicht für das Gebäude bekommt.

Standpunkt

»Zu einer Sanierung gehört immer auch

eine effiziente Beleuchtung.«

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heit dar. Eine aus-reichende Aussenbe-leuchtung ist zentral. Trotzdem sollte man sich gut überle-gen, was es wirk-lich braucht, welche Technologien zur Verfügung stehen und wie man investiert. Wird zum Beispiel eine Gemeindestrasse neu ausgeleuchtet, wirkt sich dies über die nächsten 30 Jahre aus.Bezüglich Strassenbeleuchtung gibt es eine Empfehlung der Schweizer Licht Gesell-schaft (SLG) und auch eine europäische Norm, EN 13201, die festlegt, mit welcher Lichtstärke die verschiedenen Strassenkate-gorien ausgeleuchtet werden sollten.

Sie appellieren an Planer und Architekten. Welche Unterstützung bietet ihnen Ener-gieSchweiz?Es gibt sehr viele Hilfsmittel – fast zu viele. Wir versuchen, die Player im Bereich Pla-nung, Architektur, Energie stärker zusam-menzuführen. Ein zentraler Punkt ist, den Informationsfluss und die Vermittlung von Know-how zu verbessern. Mit dem Pro-gramm EnergieSchweiz bieten wir eine Plattform, zum Beispiel zusammen mit der Energieagentur für Elektrogeräte EAE, der Agentur für Energieeffizienz Safe oder Minergie. Ein Architekt kann sich bei uns oder bei diesen Agenturen beraten lassen, ob es nun um effiziente Geräte, Leuchten oder gar um das ganze Gebäude geht. Safe und Minergie sind zusammen mit Leuchtenher-stellern daran, ein so genanntes Minergie-Modul »Beleuchtung« zu lancieren, das Minergie-taugliche Leuchten qualifiziert.

Welche Werkzeuge gibt es für Planer?Für den Minergie-Nachweis »Licht« exis-tiert ein Berechnungstool. Ein weiteres Hilfsmittel ist das Programm Relux, das ursprünglich von der Firma Regent initiiert wurde. Es beinhaltet eine Hersteller-über-greifende Datenbank von Leuchten und ein Berechnungsprogramm, mit dem Beleuch-tungssituationen in Räumen simuliert wer-den können.

Existieren verbindliche Normen?Die SIA-Norm 380/4 »Elektrizität im Hochbau« beinhaltet auch Vorgaben zum Elektrizitätsbedarf der Beleuchtung. Damit ist ein Instrument verfügbar, das Planern und Architekten den Pfad zur »Best Prac-tice« aufzeigt. Ziel muss aber sein, zur Avantgarde zu gehören – das ist mein Plä-doyer. Es gibt auf dem Markt immer noch etwas Besseres, etwas Effizienteres, noch Innovativeres – oft nicht einmal zu einem höheren Preis. Ich erwarte von der öffent-lichen Hand oder von grossen Dienstleis-tern, dass sie Leuchttürme für die Ener-gieeffizienz setzen.

Bis jetzt haben wir von der Innenraumbe-leuchtung gesprochen. Wie steht es um die Aussenraumbeleuchtung?Die Beleuchtung im öffentlichen Raum stellt einen wichtigen Aspekt für die Sicher-

»Für die zweite Etappe von

EnergieSchweiz wollen wir bei

Elektrogeräten und Licht ein Null-

Wachstum.«

Die Fragen stellten Irene Bättig und Christa Rosatzin-Strobel, Foto: Gian Vaitl

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28 1/06

Lichte Strassen

Die Strassenbeleuchtung weist ein bedeutendes Energiesparpotenzial auf – auch in Schweizer Energiestädten. Sowohl bei Lampen als auch bei Vorschaltgeräten besteht Nachholbedarf. Irene Bättig

Es wird dunkel und keine Strassenlampe geht an – eine unvorstellbare Situation. Doch was wäre, wenn? Viele Leute wür-den sich nicht mehr zu Fuss auf die Strasse wagen, die Städte wären leer gefegt, Auto-fahrer müssten noch viel mehr auf der Hut sein. Ohne Strassenbeleuchtung liefe des Nachts fast gar nichts mehr – gut also gibt es sie. Verbesserungswürdig allerdings ist die eingesetzte Technik. Dies hat eine Umfrage der Schweizerischen Agentur für Energie-effizienz (Safe) bei Energiestädten ergeben.

Obwohl rund 80 % der befragten Gemein-den die Effizienz ihrer Strassenbeleuchtung als gut bis sehr gut einstuften, gibt es noch ein bedeutendes Sparpotenzial – energe-tisch wie monetär. Und vielleicht sollten die Gemeinden auch einmal bezüglich Beleuch-tungsstärke über die Bücher. »Die Strassen werden immer heller«, so Giuse Togni von Safe. »Vermutlich korrigieren viele Gemein-den die Leistung nicht entsprechend nach unten, wenn sie auf effizientere Leuchtmit-tel wechseln.«

LiteraturEnergieeffiziente Strassen-beleuchtung: Umfrage bei Schweizer Energiestädten, Safe, 2005. Bezug: www.

energieeffizienz.ch

Für die Beleuchtung von Verkehrsstrassen eignet sich das goldgelbe Licht von Natrium-Hochdruckdampf-lampen (Philips Lighting).

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1/06 29dampflampen und eine bessere Farbwieder-gabe – gegenüber Natrium-Hochdrucklam-pen sind sie aber um rund 20 % weniger effizient. Die Verbreitung dieser Technik scheint gemäss Umfrage noch nicht weit fortgeschritten. Sogar Glühbirnen sind noch nicht ganz von der Bildfläche ver-schwunden.

VorschaltgeräteWeniger weit fortgeschritten ist die Ver-breitung elektronischer Vorschaltgeräte (EVG) für Entladungslampen. Rund 30 % der Gemeinden haben begonnen, auf diese effiziente Alternative zu setzen. Bei diesen sind die Erfahrungen mehrheitlich gut. Wo noch keine EVG im Einsatz stehen, sind teilweise Vorbehalte bezüglich Lebensdauer und Zuverlässigkeit der Systeme vorhanden. 14 Gemeinden gaben gar an, dass der Ein-satz von EVG für sie nicht infrage komme. Dies, obwohl seit rund fünf Jahren Geräte für Natrium- und Metallhalogenlampen auf dem Markt sind, die speziell für die Anwen-dung im Aussenraum konzipiert sind. »EVG haben nicht nur eine viel geringere Verlustleistung als konventionelle Vorschalt-geräte, sie erhöhen auch die Zuverlässigkeit der Lampe, verlängern deren Lebensdauer und machen je nach Ausführung das Licht dimmbar«, erklärt Kurt Maeder. Dass es gemäss Aussagen der Gemeinden noch Lie-feranten gibt, die keine EVG anbieten, ist unter diesen Voraussetzungen enttäuschend.

Large EmpfehlungenIn der Schweiz gilt für die Strassenbeleuch-tung die europäische Norm EN 13201. Bezüglich Energieverbrauch existieren Empfehlungen der Schweizerischen Licht-

Grosse Kostendifferenzen59 Energiestädte beantworteten die Um frage von Safe. Auffällig ist die breite Streuung der Unterhaltskosten und der Investitionen. Ein Vergleich: Eine Tessiner Gemeinde mit rund 340 Lampen pro 1000 Einwohner hat jähr-liche Kosten für Unterhalt und Investitionen von gut 10 Fr. pro Einwohner, während eine andere diesseits der Alpen mit weniger als 180 Lampen rund 33 Fr. pro Einwohner jährlich ausgibt. Mit anderen Worten: Die jährlichen Kosten pro Lampe belaufen sich im einen Fall auf 29 Fr., im anderen auf 183 Fr. Mit knapp über 50 Fr. pro Lampe weist auch die Urner Gemeinde Erstfeld eine gute Kostenbilanz aus. Roman Betschart von den Gemeindewerken Erstfeld begründet: »Wir etappieren den Unterhalt nach einer genauen Planung und setzen überall die glei-chen Lampen ein.«Die Energiekosten sind aufgrund der unter-schiedlichen Stromtarife nicht miteinander vergleichbar. Zum tatsächlichen Elektri-zitätsverbrauch konnten viele Gemeinden keine Angaben machen. Die Werte vari-ieren zwischen weniger als 5 MWh/km a und über 30 MWh/km a. Diese sehr grosse Streuung lässt bereits ein Sparpotenzial ver-muten. Doch wo liegt es?

Lampen gutDie Effizienzsteigerung durch die Wahl effizienter Lampen ist bereits vielerorts umgesetzt. Knapp zwei Drittel der Gemein-den geben an, dass sie auf die sparsamen Natrium-Hochdrucklampen gewechselt haben. 25 Gemeinden haben bereits über 60 % der Strassenbeleuchtung mit diesen Lampen ausgerüstet, 16 Gemeinden 30 % bis 60 %. Recht weit verbreitet sind nach wie vor Quecksilberdampflampen, die doppelt so viel Energie pro Lumen ver-brauchen. Sie weisen allerdings eine bessere Farbwiedergabe auf. »Für die Beleuchtung von Verkehrsstrassen ist das goldgelbe Licht von Natrium-Hochdruckdampflampen sehr gut geeignet«, erklärt Kurt Maeder von Philips. Für Fussgängerzonen und bauhi-storisch wertvolle Stadtteile, wo eine hohe Lichtqualität und weisses Licht erwünscht ist, sind Metallhalogendampflampen eine Alternative. Sie haben eine wesentlich höhere Lichtausbeute als Quecksilber-

5

10

15

20

25

30

35

MWh/km a

0

Der Energieverbrauch für die Strassenbeleuchtung variiert in den befragten Energiestädten sehr stark. (Safe)

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Licht

Verschiedene Lampen-typen im Vergleich, Verluste

der Vorschaltgeräte nicht eingerechnet. Der Ersatz-rhythmus bezieht sich auf einen Gruppenersatz, das

heisst den Ersatz aller Lam-pen, spätestens nachdem 10 % der Lampen ausge-

fallen sind.(Quelle: Philips Lighting)

gesellschaft (SLG). Die SLG-Empfehlung »Energie in der öffentlichen Beleuchtung« SLG Nr. 450/94 basiert jedoch noch auf der alten Schweizer Norm von 1994. Darin werden Richtwerte für den Energiever-brauch von Strassenbeleuchtungen defi-niert. Diese Vorgaben hat Safe in der Studie zur Strassenbeleuchtung genauer unter die Lupe genommen. Dazu wurde die Stras-senbeleuchtung von vier Energiestädten genauer untersucht. »Die Gemeinden ver-brauchen durchschnittlich 20 % bis 30 % weniger Energie für die Strassenbeleuch-tung als die SLG für eine effiziente Beleuch-tung empfiehlt«, fasst Giuse Togni die

Lichtausbeute in lm/W Farbtemperatur in Kelvin Farbwiedergabeindex (Ra) Ersatzrhythmus

Natrium-Niederdruck-dampflampe, 90 W

140 Monochromatisches Licht * – 12000 h, 3 Jahre

Natrium-Hochdruckdampf-lampe, 100 W

110 2000 25 16000 h, 4 Jahre

Quecksilberdampflampe, 125 W

50 4200 50 10000 h, 2,5 Jahre **

Fluoreszenzlampe (Stab), 36 W

90 4000 oder 3000 85 15000 h, knapp 4 Jahre ***

Fluoreszenzkompakt -lampe, 18 W

60 3000 82 10000 h, 2,5 Jahre

Glühbirne, 100 W 14 2750 100 1000 h, 0,25 Jahre

Metallhalogendampf-lampe, 100 W

83 2800 80 12000 h, 3 Jahre

* Mit monochromatischem Licht ist keine Farberkennung möglich.** Quecksilberdampflampen der neusten Generation können ebenfalls im 4-Jahres-Rhythmus ausgewechselt werden.*** Es gibt neu Fluoreszenzlampen längerer Lebensdauer von 6 bis 10 Jahren mit konventionellen Vorschaltgeräten, 10 bis 15 Jahren mit EVG.

Resultate zusammen. Die einzige Ausnahme bildet eine Gemeinde, deren Beleuchtung weit hinter dem heutigen Stand der Tech-nik hinterherhinkt: Sie setzt überwiegend Quecksilberdampflampen und teilweise sogar Halogenlampen ein. Giuse Togni ist deshalb überzeugt, dass die SLG-Werte zu large sind. »30 % tiefere Werte würden der heutigen Realität besser entsprechen.« Eine Anregung für die geplante Überarbei-tung der SLG-Empfehlung: Analog zur SIA 380/4 »Elektrizität im Hochbau« könnte sie nicht nur Richtwerte, sondern auch etwas ambitiösere Zielwerte definieren.

Wo weisses Licht mit guter Farbwiedergabe gefragt ist, sind Metallhalogendampf-lampen eine Alternative. (Philips Lighting)

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Das Gebäude und die Vision2000 Watt – mehr braucht es nicht. Diese Meinung vertreten mittlerweile viele Kreise in Wirtschaft, Politik und Wissenschaft. Damit wird die 2000-Watt-Gesellschaft zu einer hoffnungsvollen Perspektive. Da stellt sich die Frage, inwieweit derart träge Infrastrukturen wie der schweizerische Gebäudepark mit dieser Vision in Einklang gebracht werden können. Die Antwort liefern die beiden Autoren Markus Koschenz und Andreas Pfeiffer in ihrem Buch Potenzial Wohngebäude.

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Stimmungsmacher

Mit Licht lässt sich Stimmung erzeugen, beispielsweise mit Farbspielen oder durch die Verbindung von Licht mit aussergewöhnlichen Materialien. Christine Sidler

Längst dient Licht nicht mehr nur der Beleuchtung allein, zunehmend gewinnt es auch als »Stimmungsmacher« an Bedeu-tung. Für den Heimgebrauch gibt es zahl-reiche Leuchten in den verschiedensten For-men, die farbiges Licht abstrahlen – jedes Jahr werden es mehr. Diese Leuchten lassen sich so programmieren, dass sie Farbe und Lichtintensität in gewünschten Intervallen ändern. Eine Möglichkeit ist der Einsatz von LED (Licht-emittierenden Dioden). Sie werden schon seit über 20 Jahren als Signal- und Anzeigelampen in den Farben rot, grün und gelb eingesetzt, seit einigen Jahren gibt es nun auch weisse LED.Weniger energieeffiziente Farbakzente set-zen Systeme mit bunten Glühlampen, doch auch hier besteht die Möglichkeit, sie in Serie zu schalten und Farbwechsel zu erzeu-gen. Das modulare Lichtsystem »Chroma-wall« von Jeremy Lord besteht aus 43 cm grossen quadratischen Panels, die beliebig zusammengefügt werden können. Hinter der gewölbten Verkleidung aus Kunststoff verbergen sich 25- und 40-Watt-Glühbir-nen, die neben den herkömmlichen Farben

rot, grün, blau, gelb auch in Pastelltönen erhältlich sind. Das ergibt ein grosses Farb-spektrum mit zahlreichen Abstufungen.Auch für den öffentlichen Bereich gibt es zahlreiche Systeme, die mithilfe von far-bigem Licht Räume in bestimmte Stim-mungen tauchen. Ein Beispiel dafür ist die Lichtinstallation von James Turrell im Bahnhof Zug (Seite 12).

UniversalgenieDie Firma Artemide hat sich der Entwick-lung der »ganzheitlichen« Leuchte ange-nommen. Unter dem Projekt a.l.s.o sind Leuchten entstanden, die mit farbigen LED oder mit energieeffizienten Kompaktleucht-stofflampen und Filtern verschiedene far-bige Lichtbilder schaffen. Die Leuchte Sex-tans aus dieser Reihe gleicht einem so eben gelandeten Ufo. In ihrem oberen Teil ist ein elektrostatischer Luftfilter installiert, der die Umgebungsluft von Mikropartikeln reinigt. Da neben Licht und Luft auch der Klang viel zum menschlichen Wohlbefinden bei-trägt, ist der untere Abschnitt des Leuchten-körpers mit Schallabstrahlern ausgestattet,

Links: Leuchtende Quallen dank optischen Fasern – die Leuchte Jelly Lights. (NXT Light)

Erleuchtung garantiert: Transluszenter Beton in der Fruängen Kirche in einem Vorort von Stockholm. (Litracon)

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Leuchtender BetonEbenfalls mit lichtleitenden Fasern, aller-dings in Verschmelzung mit einem ganz anderen Material, funktioniert translus-zenter Beton: Auf diese Weise gelingt die Synthese zweier sich eigentlich ausschlies-sender Phänomene: leicht und schwer und hell und dunkel. Tausende von optischen Fasern leiten das Licht von der einen zur anderen Seite der Elemente, ihr Anteil liegt bei ca. 5 %. Aufgrund ihres kleinen Durch-messers – wählbar zwischen 2 µm und 2 mm – verbinden sich die Fasern mit Beton absolut schlüssig. Das Material wird so bis zu 70 % lichtdurchlässig, ohne dabei die statischen Eigenschaften von herkömm-lichem Beton zu verlieren.

die drahtlos mit der Stereoanlage verbun-den sind. So entsteht ein zusätzlicher, fle-xibler Lautsprecher.

Zwischen Kunst und ForschungDie junge britische Firma Loop bringt Stoffe mithilfe von Elektrolumineszenz zum Leuchten. Dieselbe Technologie wird für die Hintergrundbeleuchtung von Handy-Displays und Flachbildschirmen verwendet. Fluoreszierende Stoffe werden mit Sieb-druck auf Folien oder Gewebe appliziert und mittels Strom aktiviert. Durch Verän-derung der elektrischen Spannung ändert sich die Lichtintensität. Die Folien sind in verschiedenen Farben erhältlich.Der Rollo »Digital Dawn« speichert wäh-rend des Tages Sonnenenergie und nutzt sie nachts: Je dunkler es wird, desto heller leuchtet das Blumenmuster auf der Jalousie. So scheint sich die Oberfläche des Rollos ständig zu verändern. Indem sich das Licht weiter ausbreitet, wächst auch das Blumen-muster. Viele der Projekte aus dem Hause Loop sind eine Verbindung aus Kunst und Forschung und noch nicht kommerziell erhältlich, so zum Beispiel die Bettwäsche »Light Sleeper«, die Schlafende sanft mit Licht aus dem Reich der Träume holt oder die Tapete, die den Energieverbrauch eines Haushalts sichtbar machen soll. Es handelt sich jedoch immer um Textilien, die auf ihre Umgebung reagieren.

Fluoreszierende QualleDie Leuchte Jelly-Light ist aus Silikon gefertigt. Ihre Leuchtkraft erlangt sie durch optische Fasern, in die das Licht eines sepa-raten Projektors eingekoppelt wird. Er ist mit einer 150-Watt-Halogen-Metalldampf-lampe ausgerüstet. Eine Farblichtsteuerung ermöglicht es, die Atmosphäre der Umge-bung stetig zu verändern. Aufgrund der guten Lichtleitfähigkeit der Fasern kann der Projektor bis zu 8 Meter vom Leuch-tenschirm entfernt platziert werden. Das hat den Vorteil, dass die Jelly-Lights mit Durchmessern zwischen zwischen 1,5 und 3 m auch an schwer zugänglichen Stellen montiert werden können – gewartet werden muss nur der Projektor.

Oben: Speichert tagsüber Sonnenlicht, um es nachts

abzugeben – der Rollo »Digital Dawn«. (Loop.ph)

Mitte links: Ich bin auch ein Lautsprecher mit ein-gebautem Luftfilter – die

Leuchte Sextans. (Artemide)

Mitte rechts: Farbspiele mit LED – Leuchte Andromeda.

(IMS)

Unten: Weniger effizient, aber dennoch schön –

Chromawall. (Jeremy Lord)

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Nicht ohne 380/4

Was bei anderen Gewerken längst üblich ist, soll endlich auch für die Beleuchtung gelten: die professionelle Planung und Optimierung. Die Stadt Zürich verlangt das bei ihren Neubauten und Sanierungen.

Seit Jahren fordert die Stadt Zürich als Bau-herrschaft die Planung und Optimierung nach SIA 380/4 für die Erstinstallation, teilweise auch für den Ersatz von Beleuch-tungen. Eine Erfolgskontrolle zeigt nun, was diese Anforderungen in den Objekten bewirken.

Umfang der Untersuchung49 städtische Bauten mit einer Fläche von 169 454 m2 waren Gegenstand der Erhe-bung, davon 40 Schulhäuser, drei Pflege-zentren, vier Verwaltungsgebäude und zwei spezielle Bauten. Zwei Drittel der Flächen liegen in Schulen, insofern widerspiegeln die Zahlen nicht ein übliches kommu-nales Portfolio. Die installierte Leistung für Beleuchtungen beträgt in den fast 50 Bau-ten insgesamt 1368 kW oder 8,1 W/m2, der Elektrizitätsverbrauch jährlich 1397 MWh. Das ergibt rund 1000 Vollbetriebsstunden pro Jahr. In anderen Worten: Je Kilowatt installierter Leistung resultiert ein Elektrizi-tätsbedarf von 1000 kWh.

Die wichtigsten Resultate380/4 konsequent anwenden: Allein durch die Anwendung der SIA-Norm 380/4 in der Beleuchtungsplanung spart die Stadt

Zürich Stromkosten von 150 000 Fr. pro Jahr. Hochgerechnet auf die Standardnut-zungszeit von Beleuchtungsanlagen (15 Jahre) ergeben sich Einsparungen von 2,2 Mio. Fr.Die Beleuchtung stimmt! Messungen in den 17 Objekten belegen, dass die erforder-lichen Beleuchtungsstärken zumeist verfüg-bar sind. Die Anwendung der Norm muss also nicht mit einem reduzierten Sehkom-fort erkauft werden. Ohne Planung wird’s teuer. Schulhäuser ohne Beleuchtungsplanung benötigen im Mittel 122 % mehr Strom als jene mit Optimierung. 14,7 kWh/m2 beträgt der Verbrauch im Schnitt in den Schulbauten ohne, 6,6 kWh/m2 mit Planung. Stehleuchten im Werd sind Vorbild. Die eigens für das Verwaltungszentrum Werd entwickelte Stehleuchte hat eine grosse Nachfrage ausserhalb der Stadtverwaltung ausgelöst. Neben den 800 Werd-Leuchten wurden weitere gut 4000 energieeffiziente Produkte verkauft.Lichtlinien sind beliebt. Viele Architekten schätzen die zwischen Wand und Decke eingefügten Lichtlinien, obwohl sie ver-lustreich sind. Ein Pilotprojekt im Pflege-zentrum Bachwiesen belegt, dass derartige Beleuchtungen optimiert und dadurch deren Stromverbrauch halbiert werden kann. In Krankenheimen und Spitälern benötigen die Korridore mehr als die Hälfte des Stromes für Beleuchtung.

Othmar Humm

Zürich setzt sich ZieleDie Stadt Zürich lässt ihre Beleuchtungen für Neu-bauten und Sanierungen nach der SIA-Norm 380/4 planen. Zusätzlich erfolgt ein Controlling durch spezial-isierte Fachleute. Die positiven Erfahrungen führten zu Richtlinien für Planer als Teil der Vorgaben »Nach-haltiges Bauten«. In den sogenannten sieben Meilen-schritten wird explizit verlangt, dass Neubauten und 50 % der Sanierungen den Minergie-Standard für Beleuchtungen erreichen. Alle Beleuchtungssanierungen liegen mindestens 25 % unter dem Grenzwert nach SIA 380/4. Das Amt für Hochbauten zielt mit den Vorgaben auf eine Verbesserung der Energieeffizienz bei städtischen Bauten.

Quelle: Stefan Gasser, Markus Simon: Beleuch-tungsplanung nach SIA-Norm 380/4 »Elektrizität im Hochbau« in Gebäuden der Stadt Zürich. Jahres-bericht 2004. Amt für Hoch-bauten der Stadt Zürich, in Zusammenarbeit mit eteam, Zürich.

Installierte Leistung für die Beleuchtung am Beispiel eines Schulraumes

GrenzwertSIA 380/4

LimiteAmt für

Hochbauten

Limite Minergie

ZielwertSIA 380/4

14 W/m2 13 W/m2 11 W/m2 10 W/m2

¼ ½ ¼

Abbildung 1: Zusammen-hang von Anforderungen gemäss SIA-Norm 380/4 und Minergie. (Die Werte können allerdings je nach Lichtregulierung variieren.)

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1/06 35Planungsphase die Anforderungen nicht erreichten. Durch Optimierungen haben sich die Planer an die Limiten »heran gear-beitet«. Für Schulbauten liegt der Mittelwert der Minergie-Anforderungen an die Beleuch-tung bei 7 kWh/m2, bei einer Bandbreite zwischen 5,4 und 8,6 kWh/m2. Für Verwal-tungsbauten liegt der entsprechende Wert bei 10 kWh/m2. Von 540 Schulzimmern in der Stadt Zürich wurde die installierte Leistung der Beleuchtung erhoben. 50 % der Anla-gen liegen mit der spezifischen Leistung unter 11 W/m2, 17 % sogar unter 9 W/m2. Der Grenzwert nach SIA 380/4 beträgt 14 W/m2, der Zielwert 10 W/m2 (Grafik).

Ersetzen ohne Planung?Viele kleinere Beleuchtungsanlagen werden – im Rahmen einer Instandhaltung – nach einem standardisierten Ablauf, aber ohne Planung und Optimierung ersetzt. Dabei stehen jeweils die gleichen Leuchtentypen zur Verfügung; die Montage erfolgt durch einen Installateur.

Werte von 540 Schulzimmern Die Beleuchtungen aller 49 Gebäude wurden mit dem SIA-380/4-Tool realisiert. 37 der 49 Gebäude, 21 der 31 Sanie-rungen und 16 der 18 Neubauten erfüllen die Minergie-Anforderungen für Beleuch-tungen. Bei zehn Gebäuden waren die Minergie-Anforderungen noch gar nicht in Kraft; eine Berechnung erfolgte im nachhi-nein. Ein weiteres Objekt wurde von den Vorgaben befreit, zwei Bauten erreichen die Werte trotz Vorgaben nicht. Es sind keine signifikanten Unterschiede zwischen Neubauten und Sanierungen bezüglich des Erreichungsgrades Minergie feststellbar. Dies ist plausibel, denn bauliche Verhältnisse, die den Energiebedarf von Beleuchtungen erhöhen, führen zu weniger strengen Anforderungswerten. Sind bei-spielsweise nur kleine Fenster vorhanden, resultiert ein deutlich geringerer Tageslicht-anteil, was sich in der Anforderung nieder-schlägt. Einige Objekte erfüllen die Minergie-Limiten ganz knapp. Dabei handelt es sich um Beleuchtungen, die in der ersten

Abbildung 2: Statistische Verteilung der installierten Leistung von 540 Schulzim-mern in der Stadt Zürich. (Stefan Gasser)

Flächen nach Nutzungen: Installierte Leistung der BeleuchtungenNutzung Gesamte

NettoflächeInstallierte Leistung in Watt/m2

Objektwerte SIA-Norm 380/4Minimalwert Maximalwert Mittelwert Zielwert Grenzwert

Verkehrsfläche 40 269 m2 1,6 11,3 5,0 4,0 5,5WC und Garderoben 7862 m2 3,3 14,0 7,0 7,0 9,5Lager und Technik 21815 m2 1,6 10,3 3,8 3,5 4,5Schulzimmer 38 016 m2 4,2 16,0 11,0 10,0 14,0Sporthalle 10 098 m2 4,9 23,9 9,5 7,0 10,0Kantine 4200 m2 4,7 15,9 8,4 7,5 9,0Büro 20 204 m2 5,2 17,1 11,0 11,0 15,0

Tabelle: Objektwerte und Normwerte der installierten Leistung für Beleuchtun-gen in Watt pro m2 für 49 städtische Bauten, nach Nutzungen geord-net, mit einer Fläche von 169 454 m2.

100 %

90 %

80 %

70 %

60 %

50 %

40 %

30 %

20 %

10 %

0 %0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 14 15 16 17 18 19 20

Spezifische Leistung in W/m2

Grenzwert SIA 380/4

17 % der Anlagen unter 9 W/m2

Median aller Schul-zimmer

50 % der Anlagen unter 11 W/m2

85 % der Anlagen unter 13 W/m2

Standard-abweichung

ZielwertSIA 380/4

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In einigen Fällen war die Beleuchtungs-qualität ungenügend. Um die Relevanz der Mängel zu bewerten, untersuchten externe Fachleute acht Objekte. Die Resultate: In allen Bauten liegt die Energiekenn-zahl Beleuchtung über dem Grenzwert SIA 380/4, im Mittel um 30 %, und 100 % über der Minergie-Anforderung. Die Hauptursache ist die Überdimensio-nierung. Die Beleuchtungsstärken sind vielfach doppelt so hoch als gefordert. In überbeleuchteten Räumen ist die Blendung deutlich grösser - auch dies ein Befund der Untersuchung. Mit Ausnahme eines Objektes kam eine Standardleuchte mit einem an sich hohen Betriebswirkungsgrad von über 80 % zum Einsatz. Die Leuchte ist aber aufgrund ihrer Konstruktion für Raumhöhen unter 3,3 m wenig geeignet, da der Leuchtenkör-per 90 cm von der Decke abpendelt. In den Schulräumen sind weder Präsenz- noch Tageslichtregelungen installiert.

Den für den Ersatz von Beleuchtungen beauftragten Mitarbeitenden in der

Instandhaltung wurden in einem Workshop relevante Grundlagen vermittelt.

Entwicklungsprojekt StehleuchtenAls beispielloser Erfolg darf die Entwick-lung von energieeffizienten Stehleuchten gewertet werden. Nach Ausschreibung durch das Hochbaudepartement der Stadt Zürich entwickelten 17 Hersteller insge-samt 27 Leuchten, 10 davon erfüllten die beleuchtungstechnischen und elektrischen Anforderungen. In einem zweiten Schritt erfolgte eine reguläre Ausschreibung zur Beschaffung von 800 Leuchten für das Verwaltungszentrum Werd. Aus 18 Leuch-ten von 12 Herstellern wählte die Jury das Modell Level von Regent.Neben der Stadt Zürich beschafften weitere Kunden Leuchten aus dem Entwicklungs-projekt, zum Beispiel Schweizer Radio DRS und die Zürcher Kantonalbank. Insgesamt sind 5169 energieeffiziente Stehleuchten verkauft worden. Damit hat das Projekt seine ursprüngliche Zielsetzung – näm-lich ein verbessertes, marktfähiges Angebot – bereits erreicht.

Verwaltungszentrum WerdArchitekten: Atelier WWLichtplaner: Schmidiger + RosascoLeuchten: Regent, Zumto-bel StaffSteuerung: HTS

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1/06 37Schweizermeisterin Ikea

Das verrückte Einrichtungshaus verkauft Energiesparlampen wie verrückt – eine Million gehen jährlich über die Schweizer Ladentische. Othmar Humm

Ikea steht nicht gerade im Ruf eines umweltfreundlichen Unternehmens. Dazu sind dann die geplanten oder schon beste-henden Einkaufzentren des Möbelhändlers zu häufig in den Zeitungen. Zumindest was die Erreichbarkeit der Läden anbe-langt, handelt es sich bei Ingmar Kamprads Idee zweifels ohne nicht um ein energieeffi-zientes Verteilsy-stem. In einem Punkt aber ist Ikea Schwei-zermeisterin. Kein Anbie-ter verkauft so viele Energie-sparlampen wie das Einrichtungs-haus. Innerhalb der global tätigen Firma sind die Schweizer Ikea-Filialen sogar Weltmeister. Denn in keinem anderen Land ist der Anteil dieser effizienten Leuchten derart gross. »Die Schwei-zer Kunden sind umweltbe-wusster«, meint Sonja Blöchlin-ger von Ikea Schweiz dazu. In ihrem Leitbild ist die so genannte Nachhaltigkeit verankert. Danach müssen Ikea-Produkte mit »mini-malen Auswirkungen für die Umwelt« und »sozial verträglich« hergestellt werden. Das sagt – erfahrungs-gemäss – noch wenig aus, und ein Leitbild ohne Passus zur Nachhaltigkeit ist wohl in der Schweiz kaum mehr zu finden.Was mehr zählt, sind die tatsächlichen Massnahmen, die zu diesem Erfolg füh-

ren. Die zwei wichtigsten: Ikea präsentiert diese ökologischen Leuchten und Lampen sehr verkaufsorientiert. Das breite Ange-bot hat innerhalb der Beleuchtungsabtei-lung eine offenkundige Dominanz. Der

zweite Grund: Ikea thematisiert die Energieeinsparung als

Verkaufs argument. Die grosse Typographie

ist den Energiever-brauchsangaben vorbehalten, der Verkaufs-preis selbst ist optisch deutlich zurückgesetzt. Diese Gewich-

tung entspricht durchaus den

realen monetären Verhältnissen.

Denn die Stromko-sten übersteigen bei

üblichen Leuchtkör-pern die Anschaffungs-kosten bei weitem. Und wie beleuchtet

Ikea ihre eigenen Ver-kaufsräume? Dazu Sonja

Blöchlinger: »Mit einem Leuchtteppich, der aus 35-Watt-

Leuchtstoffröhren gewebt ist und einer ergänzenden Akzentbeleuch-tung mit Halogenlampen mit 35 W und 50 W.«

Aus technischen Gründen setzt Ikea bei dimmbaren Lampen Glühbirnen

ein. Blöchlinger erhofft sich eine Verbes-serung des Angebotes in den nächsten Jah-ren. Stark im Kommen sind LED-Lampen. Diese, meint Sonja Blöchlinger, könnten in Zukunft die Energiesparlampen ersetzen – und die Glühlampen sowieso.

75 % des Leuchtmittel-Um-satzes entfallen bei Ikea auf Sparlampen. Pro Jahr gehen bei den Schweizer Filialen 500 000 Packun-gen Energiesparlampen – entsprechend 1 Mio. Stück – durch die Kassen. Je 300 000 Packungen verkauft Ikea Halogen- und Glühlampen.

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Neue Inhalte

Im Januar 2006 tritt die neue SIA-Norm 380/4 »Elektrische Energie im Hochbau« in Kraft. Ein präziseres Tageslicht modell und neue Anforderungen für Verkaufsflächen bringen Vorteile für Planer.

Nach 10 Jahren praktischer Erfahrung mit der SIA-Norm 380/4 »Elektrische Energie im Hochbau« wurde eine Revision dring-lich. 1995 war die Norm im europäischen Umfeld noch ohne Vorbild. Heute passt die 380/4 in das EU-Konzept zur Bewertung der Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden, in dem die Energiedienstleistungen für Lüf-tung, Kälte und Beleuchtung wesentliche Bestandteile sind.Bereits im Jahr 2001 wurde der Beleuch-tungsteil der Norm Grundlage einer ent-sprechenden Minergie-Anforderung. Der erfolgreiche Standard gab der Norm einen grossen Schub; 2005 sind bereits 1,88 Mio. m2 Nutzfläche in der Schweiz mit Minergie-Beleuchtungen ausgerüstet. Die Minergie-Anforderungen sind an -spruchs voll: Nur um einen Viertel darf der Verbrauch von Beleuchtungen in einem Gebäude über dem Zielwert der SIA 380/4 liegen. Der Zielwert entspricht dem Best-wert, der technisch realisierbar ist.In allen Teilen wurde die SIA 380/4 stark verbessert: Lüftung/Klima, Haushalt- und Bürogeräte, Aufzüge, Pumpen, etc. Dieser Beitrag beschränkt sich auf die wichtigsten Neuerungen in der Beleuchtung.

Einzelanforderungen BeleuchtungNeben den Systemanforderungen – an die Beleuchtungsanlage eines ganzen Gebäu-des – werden in SIA 380/4 neu auch Ein-zelanforderungen an Leuchten gestellt. Die massgebende Kennzahl ist die Leuch-ten-Lichtausbeute. Diese entspricht dem Verhältnis von zugeführter elektrischer Leistung und dem im Raum nutzbaren Lichtstrom. Die Effizienz einer Leuchte wird durch die Verlustleistung des Vor-schaltgerätes, die Lichtausbeute der Lampe

und dem Wirkungsgrad der Leuchte bestimmt. Weil verschiedene Leuchtentypen unter-schiedliche Beleuchtungsaufgaben erfüllen, bildet nicht ein einzelner Wert, sondern eine nach Leuchten- und Lampentypen differenzierte Wertetabelle die Grundlage der Anforderungen. Basis zur Ermittlung dieser Anforderungen bildet die Leuchten-datenbank der Firma Relux. Darin sind die lichttechnischen Kenngrössen von 40 000 am Schweizer Markt verfügbaren Leuchten erfasst. Die Auswertung dieser Datenbank nach dem Effizienzkriterium der Leuchten-Lichtausbeute führte zu den Grenz- und Zielwerten nach SIA 380/4 für Einzelanfor-derungen an Leuchten. Grenzwert SIA 380/4: Mittelwert aller Leuchten in der Relux-Datenbank Zielwert SIA 380/4: Mittelwert plus Stan-dardabweichung (ca. 15 % der Leuchten)Die Auswertung brachte erstaunliche Resultate. Obwohl nur Leuchten mit Ent-ladungslampen und elektronischen Vor-schaltgeräten – also effiziente Technologien – untersucht wurden, schwankt die Effizi-enz von einem Leuchtentyp zum andern bis zu einem Faktor 20 (Abbildung 2).

Stefan Gasser

Leuchten-Lichtausbeute (lm/W) = Lichtausbeute Lampe · Wirkungsgrad Leuchte

Elektrische Leistung (Lampe + Vorschaltgerät)

Abbildung 1: Eigenschaften einer Leuchte und ihrer Kom ponenten zur Ermitt-lung der Leuchten-Lichtaus-beute in Lumen pro Watt (lm/W). (Stefan Gasser)

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1/06 39

Lampentyp

Leuchtentyp Grenzwert Zielwert Grenzwert Zielwert Grenzwert Zielwert

60 75 30 45 40 45

55 70 35 50 40 50

50 65 35 50 45 60

70 80 50 60 40 60

65 80 50 60 40 60

60 75 50 60 40 60

70 80 50 60 40 60

70 75 50 60 40 60

65 75 50 60 40 60

55 70 50 60 40 60

Dire

ktes

Lic

htDi

rekt

es/I

ndire

ktes

Lic

htIn

dire

ktes

Li

cht

Leuchtstoffröhren Kompakte Leuchtstofflampen Hochdrucklampen

Abbildung 2: Licht ausbeute von Leuchtentypen nach SIA 380/4, in Lumen pro Watt. (Stefan Gasser)

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40 1/06

Licht

Insbesondere beim weit verbreiteten Minergie-Standard – auf Basis von SIA 380/4 definiert – können bessere Ergebnisse erzielt werden.

Minergie-Standard in VerkaufslädenDie in der SIA Norm 380/4 von 1995 publizierten Werte für Verkaufsflächen sind von den stark gestiegenen Ansprüchen an eine zeitgemässe Ladenbeleuchtung längst überholt worden – trotz Technologieent-wicklung bei Lampen und Vorschaltgeräten. In einer umfassenden Untersuchung von 160 Ladengeschäften wurden aktuelle Kennzahlen ermittelt mit dem Ziel, Opti-mierungspotenziale aufzudecken und neue energetische Anforderungen zu eruieren. Die wichtigsten Leuchtenhersteller sowie die Grossverteiler Migros und Coop beteilig-ten sich an der Analyse.Durch eine Anpassung der Anforderungen nach oben wurde jetzt ein neuer Anreiz geschaffen: Nicht die aktuell installierten Leistungen in Läden waren ausschlagge-bend, sondern die diesbezüglich besten Ver-kaufsgeschäfte wurden als Vorbild für die neuen Anforderungen herangezogen. Die Grossverteiler unterstützen diesen Kom-promiss, der für Läden nach Minergie eine Senkung der installierten Beleuchtungsleis-tung von durchschnittlich 24 auf 18 W/m² bedeutet (minus 25 %).

InfoPlus Download der Rechenhilfen zu SIA 380/4 und Minergie: www.energycodes.ch Diverse Publikationen zu Minergie und Beleuchtung: www.minergie.ch oder www.energieeffizienz.ch Minergie-taugliche Stehleuchten: www.topten.ch

RaumhelligkeitBeleuchtungs-stärke

Balkon

Licht-Transmission durch FensterSonnenschutz

Nachbar-gebäude

Fenstersturz

Leuchten-Lichtausbeute in Lumen pro Watt Grenzwert SIA 380/4

Zielwert SIA 380/4

2 %

4 %

6 %

8 %

10 %

12 %

14 %

16 %

5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 90 95 10085

0,2% 0,3%0,7% 1,1%

3,2%4,2%

5,2%6,3% 6,7%

8,6%

13,1%13,8%

13,1%

10,6%

7,0%

3,9%

1,6%0,4%

0,1% 0,0%

Fazit: Energieeffizienz im Beleuchtungsbe-reich hört nicht mit dem Ersatz von Glüh-lampen durch Sparlampen auf, sondern ist eine Kombination von guter Lampe und effizienter Leuchte.

TageslichtmodellEine zweite wesentliche Neuerung für Beleuchtungen nach SIA 380/4 betrifft die Tageslichtberechnung. Das bishe-rige Modell hat die Volllaststunden einer Beleuchtungsanlage relativ einfach in Funk-tion der Fenstergrösse – und diese in Rela-tion zur Bodenfläche – ermittelt. Dieses Modell benachteiligte bestimmte Raumsi-tuationen (z. B. Räume mit Oberlichtern oder Verkehrsflächen mit niedriger Beleuch-tungsstärke) und hatte auf der anderen Seite zu optimistische Resultate bei anderen Raumsituationen (z. B. grosse Fenster, aber nahe liegende Verbauung) zur Folge.Bei der Entwicklung des neuen Rechen-modells zur Tageslichtermittlung war die einfache Handhabung stets oberstes Gebot. Eine deutliche Verbesserung war das Ziel, ohne den Aufwand für Planer zu erhö-hen. Deshalb orientiert sich auch das neue Berechnungstool (download unter www.energycodes.ch) an der Praxis. Was der Planer beeinflussen kann, steht im Vorder-grund. Dagegen macht das Programm bei physikalisch komplexen Gegebenheiten rigorose Vereinfachungen, zum Beispiel bezüglich Himmelsrichtungen und Sonnen-stand.Das neue Modell berücksichtigt die wich-tigsten Einflussfaktoren auf die Tages-lichtnutzung eines Raumes. Die davon abhängige Wirtschaftlichkeit einer Beleuch-tungsregelung lässt sich präziser ermitteln.

Abbildung 3: Häufigkeits-verteilung von Leuchtstoff-lampen mit elektronischen

Vorschaltgeräten nach ihrer Leuchten-Lichtausbeute.

(Stefan Gasser)

Abbildung 4: Einflussfak-toren für die Nutzung von Tageslicht in Innenräumen. (Stefan Gasser)

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MGB

W

Das neue Lichtbuch zieht alle an. Wen wunderts? Auf über 90 Seiten finden Sie eine grosse Auswahl an Leuchten und viele Ideen, wie man sein Zuhause kosten- und energiebewusst ins beste Licht rückt. Bestellen Sie gratis Ihr Exemplar unter www.micasa.ch oder per Telefon: 0800 57 07 77.

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Pendelleuchten

Marke Fluora Fluora Regent Regent Tulux Zumtobel Zumtobel

Modell Alba, 1 x 35 W Premio, 1 x 35 W Aura, 4 x 24 W Level, 2 x 35 W Ergo, 2 x 35 W Claris MSD I/D, 1 x 35 W

La Trave KC, 2 x 35 W

Raster Spiegelraster Spiegelraster Prismenraster Lochraster Diffusor Acryl Darklightraster Komfortraster

Bestellnummer 285.450.0135.3 295.450.135.3 614.P424.7 80H40.235.7 235ZF5-E 40 976 598 42 148 415

Preis ohne Mwst. 536 Fr. 508 Fr. 873 Fr. 668 Fr. 1025 Fr. 564 Fr. 821 Fr.

Stromkosten in 15 Jahren

173 Fr. 173 Fr. 450 Fr. 347 Fr. 347 Fr. 173 Fr. 347 Fr.

Energiebedarf 58 kWh/a 58 kWh/a 150 kWh/a 116 kWh/a 116 kWh/a 58 kWh/a 116 kWh/a

Lampentyp Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Kompaktleuchtstoff-lampe

Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre

Bezeichnung ZVEI T16 T16 TC-F T16 T16 T16 T16

Sockeltyp G5 G5 G24d G5 G5 G5 G5

Vorschaltgerät EVG EVG EVG EVG EVG EVG EVG

Leistung System 38,5 W 38,5 W 100 W 77 W 77 W 38,5 W 77 W

Lichtstrom 3300 lm 3300 lm 7200 lm 6600 lm 6600 lm 3300 lm 6600 lm

Leuchten-Betriebs-wirkungsgrad

85 % 89 % 87 % 82 % 85 % 85 % 90 %

Leuchten-Lichtaus-beute

73 lm/W 76 lm/W 63 lm/W 70 lm/W 73 lm/W 73 lm/W 77 lm/W

Blendbewertung nach UGR

18,8 11,5 14,9 < 10 < 10 < 10 < 10

Max . Leuchtdichte bei 65 °C

2497 cd/m2 684 cd/m2 2506 cd/m2 547 cd/m2 773 cd/m2 289 cd/m2 259 cd/m2

Eignung für Arbeitsplatz

bedingt ja bedingt ja ja ja ja

Optionen 1 x 28 W, dimmbar

1 x 28 W, dimmbar

4 x 36 W, dimmbar oder 2-stufig

1 x 28 W, dimmbar

2 x 28 W, dimmbar

1 x 28 W, Komfortraster, dimmbar

1 x 28 W, dimmbar

Verkaufsstellen www.fluora.ch www.fluora.ch www.regent.ch www.regent.ch www.tulux.ch www.zumtobelstaff.ch www.zumtobelstaff.ch

Topten hat die auf dem Markt verfügbaren Objektleuchten untersucht. Zugelassen waren Systeme mit energieeffizienten Leuchtmitteln und elektronischen Vorschaltgeräten. www.topten.ch

Topten der Leuchten

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Deckenaufbauleuchten

Fluora Regent Regent Tulux Tulux Zumtobel Zumtobel

Acri T5, 1 x 35 W Geo, 1 x 35 W Se x teen, 1 x 35 W ZEN, 1 x 35 W Quadro, 1 x 35 W Claris MSD, 1 x 35 W Spheros C, 1 x 35 W

Diffusor Acryl Spiegelraster Diffusor Acryl Spiegelraster Spiegelraster Darklightraster Darklightraster

1609.0135 91W04.135.7 917C1.135.7 135/1ZR30H-E 135ZRJ18M-E 42 125 964 42 155 238

308 Fr. 288 Fr. 380 Fr. 294 Fr. 495 Fr. 524 Fr. 562 Fr.

171 Fr. 171 Fr. 171 Fr. 171 Fr. 171 Fr. 171 Fr. 171 Fr.

57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a

Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre

T16 T16 T16 T16 T16 T16 T16

G5 G5 G5 G5 G5 G5 G5

EVG EVG EVG EVG EVG EVG EVG

38 W 38 W 38 W 38 W 38 W 38 W 38 W

3300 lm 3300 lm 3300 lm 3300 lm 3300 lm 3300 lm 3300 lm

89 % 81 % 82 % 96 % 83 % 80.1 % 79 %

77 lm/W 70 lm/W 71 lm/W 83 lm/W 72 lm/W 70 lm/W 69 lm/W

19,2 14,9 20,8 25,1 17,3 16,2 17

2603 cd/m2 220 cd/m2 3633 cd/m2 15888 cd/m2 1305 cd/m2 358 cd/m2 572 cd/m2

bedingt ja nein nein ja ja ja

1 x 28 W, dimmbar 1 x 28 W, dimmbar

4 x 36 W, dimmbar, Spiegelraster

1 x 28 W, dimmbar

2 x 28 W, dimmbar

1 x 28 W, Komfortraster, dimmbar

1 x 28 W, Komfortraster, dimmbar

www.fluora.ch www.regent.ch www.regent.ch www.tulux.ch www.tulux.ch www.zumtobelstaff.ch www.zumtobelstaff.ch

Übersicht der besten Objektleuchten. Der Begriff bezeich-net Leuchten, die photometrisch ausgemessen sind und mehrheitlich im Dienstleistungs- und Industriesektor einge-setzt werden. Bei Leuchten für den Wohnbereich sind die photometrischen Daten in der Regel nicht vorhanden.

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Licht

Deckeneinbauleuchten

Marke Regent Regent Tulux Tulux Zumtobel Zumtobel

Modell Revolu x -L, 1 x 35 W Geo, 1 x 35 W ZEN, 1 x 35 W Nova, 1 x 35 W Mirel FED, 1 x 35 W Mildes Licht IV EC, 1 x 35 W

Raster Spiegelraster Spiegelraster offen Spiegelraster Darklightraster Rasteroptik Synto

Bestellnummer 785BW.135.7 91W14.135.7 135 x R30H-E 135 x A8H-E 44 007 549 42 157 414

Preis ohne Mwst. 552 Fr. 294 Fr. 203 Fr. 429 Fr. 450 Fr. 580 Fr.

Stromkostenin 15 Jahren

171 Fr. 171 Fr. 171 Fr. 171 Fr. 171 Fr. 171 Fr.

Energiebedarf 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a 57 kWh/a

Lampentyp Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre Leuchtstoffröhre

Bezeichnung ZVEI T16 T16 T16 T16 T16 T16

Sockeltyp G5 G5 G5 G5 G5 G5

Vorschaltgerät EVG EVG EVG EVG EVG EVG

Leistung System 38 W 38 W 38 W 38 W 38 W 38 W

Lichtstrom 3300 lm 3300 lm 3300 lm 3300 lm 3300 lm 3300 lm

Leuchten-Betriebs-wirkungsgrad

76 % 81 % 96 % 76 % 85.2 % 83.2 %

Leuchten-Lichtaus-beute

66 lm/W 70 lm/W 83 lm/W 66 lm/W 74 lm/W 72 lm/W

Blendbewertung nach UGR

16 14,9 24,6 19,5 18 12,9

Max . Leuchtdichte bei 65 °C

880 cd/m2 220 cd/m2 13544 cd/m2 1414 cd/m2 205 cd/m2 435 cd/m2

Eignung für Arbeitsplatz

ja ja nein ja ja ja

Optionen 1 x 28 W, dimmbar

1 x 28 W, dimmbar

1 x 28 W, dimmbar

1 x 28 W, dimmbar

2 x 28 W, Komfortraster, dimmbar

1 x 28 W, dimmbar

Verkaufsstellen www.regent.ch www.regent.ch www.tulux.ch www.tulux.ch www.zumtobelstaff.ch www.zumtobelstaff.ch

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1/06 45

Downlights

Fluora Fluora Regent Regent Tulux Zumtobel Zumtobel Zumtobel

DL 185, 1 x 70 W DL 220, 1 x 18 W EQUINO x III, 1 x 70 W

LED 100TE ARCHI 120, 1 x 26 W

Downlighter, 1 x 18 W

Panos LG, 1 x 26 W Panos M, 1 x 35 W CQF, 2 x 18 W

offen offen offen offen offen offen offen offen

185.51.70.20 220.21.18.53 2031552 2028023N 16502-118-E 60 810 090 60 810 320 40 938 493

379 Fr. 260 Fr. 276 Fr. 239 Fr. 192 Fr. 272 Fr. 152 Fr. 269 Fr.

360 Fr. 90 Fr. 360 Fr. 126 Fr. 90 Fr. 122 Fr. 171 Fr. 180 Fr.

120 kWh/a 30 kWh/a 120 kWh/a 42 kWh/a 30 kWh/a 41 kWh/a 57 kWh/a 60 kWh/a

Halogenmetall-dampflampe

Kompaktleucht-stofflampe

Halogenmetall-dampflampe

Kompaktleucht-stofflampe

Kompaktleucht-stofflampe

Kompaktleucht-stofflampe

Halogenmetall-dampflampe

Kompaktleucht-stofflampe

HIT-DE TC-DEL HIT-CE TC-TEL TC-DEL TC-TEL HIT-CE TC-DEL

R x 7s G24q-2 G12 G x 24q-3 G24q-2 G x 24q-3 G12 G x 24q-2

EVG EVG EVG EVG EVG EVG EVG EVG

80 W 20 W 80 W 28 W 20 W 27 W 38 W 40 W

6300 lm 1200 lm 6600 lm 1800 lm 1200 lm 1800 lm 3300 lm 2400 lm

71 % 81 % 73 % 74 % 78 % 68 % 68 % 79 %

56 lm/W 49 lm/W 60 lm/W 48 lm/W 47 lm/W 45 lm/W 59 lm/W 48 lm/W

19,7 19,4 24,2 24,3 18,8 20,3 20,1 15,9

8802 cd/m2 4344 cd/m2 23326 cd/m2 6402 cd/m2 1242 cd/m2 3815 cd/m2 4959 cd/m2 207 cd/m2

nein nein nein nein ja nein nein ja

1 x 150 W dimmbar 1 x 35 W 1 x 13 W, 1 x 18 W, dimmbar

1 x 13 W, 1 x 26 W, 1 x 32 W, dimmbar

1 x 18 W, 1 x 32 W, dimmbar

1 x 50 W, 1 x 70 W, 1 x 100 W

2 x 26 W, 2 x 32 W, 2 x 42 W, dimmbar

www.fluora.ch www.fluora.ch www.regent.ch www.regent.ch www.tulux.ch www.zumtobelstaff.ch www.zumtobelstaff.ch www.zumtobelstaff.ch

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46 1/06 Ideenwerkstatt

Das Faktor Forum hat sich zu einer Plattform für den Austausch von Erfahrungen und Know-how entwickelt. Gemäss einer Umfrage befürworten die potenziellen Partner einen Ausbau des Angebotes für Bauherrschaften und Investoren.

Die Umfrage unter 40 potenziellen Part-nern des Faktor Forums zeigt ein klares Bild. Die Mehrzahl der Antworten befür-worten eine Ergänzung der bisherigen Aktivitäten mit neuen Adressatenkreisen. Neben der Fachzeitschrift Faktor, die sich vornehmlich an Architekten und Ingeni-

eure wendet, sollen Produkte für Bauherr-schaften, Verwaltungen und Investoren entwickelt werden. Das unter dem Arbeits-titel Faktor kompakt geführte Projekt soll die Themen Modernisierung von Bauten, Geräte, Contracting und Komfortlüftung aufgreifen. Eine allfällige Realisierung in Grossauflage erfolgt gemeinsam mit dem Schweizerischen Hauseigentümerverband.Interesse zeigen die Forumspartner auch an den Themenheften der Fachzeitschrift Fak-tor. Dies gilt vor allem für die Forumsseiten innerhalb der Zeitschrift sowie für Fach-

informationen, die in üblichen Organen nicht thematisiert werden. Ganz offenkun-dig besetzt der Faktor mit seinen Produkten eine Nische. Ein willkommenes Angebot ist zudem der Workshop, der künftig einmal jährlich stattfinden soll. Die Forumspartner erhoffen sich davon vor allem eine »Werk-statt für Ideen« sowie einen regelmässigen Austausch von Erfahrungen. Das Faktor Forum besteht aus einem inne-ren Kreis von Partnern und einer erwei-terten Gruppe von Interessenten. Die Mehrheit der Partner ist auch bereit, die Faktor-Produkte finanziell zu unterstützen. Die Beiträge variieren zwischen 500 Fran-ken und 5000 Franken. Der Leiter des Fak-tor Forums, Max Kugler, kontaktiert alle Interessenten und Partner, um deren Status für 2006 zu definieren. [email protected] oder Telefon 052 659 44 70.

Faktor Forum

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Detaillierte Auskunft erteilt:Max Kugler

Lächenstrasse 288247 Flurlingen

Tel 052 659 44 [email protected]

Das Faktor Forum hebt ab – erprobter Navigator ist der Unternehmensberater

Max Kugler.

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Verlagsprogramm

Zeitschrift

Bücher

Faktor Verlag AG Postfach 8050 Zürich Tel: 044 316 10 60 [email protected] www.faktor.ch

Das Standardwerk zum Thema

Januar 06 März 06

Oktober 06Juni 06WohnungslüftungJe besser die Häuser energetisch sind, je dichter sind sie und je wichtiger wird die geregelte Luftzufuhr. Mit manueller Lüftung lässt sich das beim heutigen Lebensstil kaum noch erreichen. Zu oft sind die Bewohner gar nicht da, wenn gelüftet werden müsste. Und vielfach können oder wollen sie die nötige Disziplin für das viel beschworene dreimalige Intensivlüften nicht aufbringen. Abhilfe schaffen hier automatische Lüftungssysteme, wie sie vermehrt in Wohnhäusern eingebaut werden. Als eines der ersten Standardwerke zur Wohnungslüftung richtet sich das Buch an Fachleute aus Gebäudetechnik und Architektur. 344 Seiten, 90 Franken/60 Euro.Bezug: Faktor Verlag AG, Tel. 044 316 10 60 E-Mail: info@faktor, www.faktor.ch

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