16
Freier Download auf www.licht.de licht.forum 54 Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

licht.forum 54 „Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen“

  • Upload
    lichtde

  • View
    221

  • Download
    5

Embed Size (px)

DESCRIPTION

licht.forum 54 informiert Städte und Gemeinden über die Chancen energieeffizienter Beleuchtung. Es ist zur Roadshow „Kommunale Beleuchtung“ des ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V. in Kooperation mit der Kampagne „Energiesparende Beleuchtung“ der Berliner Energieagentur (BEA) erschienen. Das licht.forum beziffert das hohe Einsparpotenzial, zeigt Best Practice-Beispiele für Straßen- und Innenraumbeleuchtung, nennt gesetzliche Vorgaben und informiert über die Finanzierung neuer Beleuchtungsanlagen. Mehr Infos unter www.licht.de

Citation preview

Freier Download auf

www.licht.de

licht.forum 54Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

2 // licht.forum 54 / Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

Die Chance für Ökonomieund Ökologie

Steigende Energiepreise, knapper werdendeRohstoffe – es gibt keine Alternative zur intelligenten Nutzung der Energie. Auch diePolitik hat dies erkannt und sich durch dasKyoto-Protokoll und die Gesetzgebung fürden Klimaschutz entschieden.

Da mag überraschen, dass es in 75 Prozentder bundesdeutschen Büros und Schulenmit der Beleuchtung nicht zum Besten steht.Auch mehr als ein Drittel aller Straßen wirdimmer noch mit der zwar billigen, nun veral-teten Technologie aus den 1960er-Jahrenbeleuchtet. Diese alten Anlagen verbrauchendoppelt soviel Energie wie nötig und ent-sprechen häufig nicht mehr den aktuellenBeleuchtungsnormen.

Dabei ist es heute so einfach, mit modernerTechnik Energie zu sparen und gleichzeitigdie Beleuchtungsqualität zu verbessern. Erstaunlich also, dass diese Möglichkeitenimmer noch zu wenig genutzt werden. In derStraßenbeleuchtung werden zum Beispielpro Jahr nur drei Prozent der alten Queck-silberdampflampen auf energieeffizientereSysteme umgestellt, sodass es 30 Jahredauern würde, bis die Vorteile der neuenTechnologien vollständig wirksam würden.Das ist eine viel zu lange Zeitspanne vor 01

… eine Kampagne der Berliner Energieagentur

unterstütztvon

in Kooperation mit

dem Hintergrund des einsetzenden Klima-wandels.

Die Beleuchtung für den Außen- und den Innenraum kann einen überproportionalenBeitrag für den Klimaschutz leisten. Dabeigeht es nicht um Ausschalten, sondern umdas Umschalten auf energieeffiziente Lösun-gen mit Beleuchtungsqualität. Die notwen-digen Technologien dafür sind bereits heutein vollem Umfang vorhanden.

Ursachen für die langsame Wechselrate sind häufig fehlende Informationen über dasökonomische und ökologische Potenzialenergieintelligenter Technologien, Unsicher-heit durch fehlendes technisches Verständ-nis und über die Finanzierungsmöglichkeiten.

Mit dem vorliegenden licht.forum 54 möch-ten der ZVEI, licht.de und unsere Koopera-tionspartner der Roadshow „KommunaleBeleuchtung“ einen Beitrag leisten, diesesInformationsdefizit zu reduzieren. Wenn esuns gelingt, gemeinsam mit Ihnen – den Verantwortlichen in Städten und Kommunen– den notwendigen Bewusstseinswandel im Umgang mit effizientem Licht herbeizu-führen, dann stellen wir nachhaltig richtigeWeichen für die Zukunft.

Denn Nachhaltigkeit darf kein anderer Begrifffür Verzicht und kein Thema nur für künftigeGenerationen sein. Nachhaltigkeit ist schonheute die Voraussetzung für ein besseresLeben, eine lebenswerte Zukunft und eineintakte Umwelt.

Schalten Sie jetzt um!

J. Robert Pfarrwaller

Vorsitzender Fachverband Elektrische Lampen im ZVEI – Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V.

3

Besseres Licht – weniger Kosten

Kommunale Maßnahmen zur Energieeinspa-rung sind aber nicht nur aus Gründen desKlimaschutzes und der gesetzlichen Vorga-ben dringend notwendig: Angesichts dras-tisch gestiegener Energiepreise und knapperHaushaltsmittel müssen Städte und Gemein-den schon aus Budgetgründen Energie sparen.

Rund zwei Milliarden Euro zahlen die deut-schen Kommunen jährlich für ihre Energie-versorgung. Enormes Einsparpotenzial eröff-net energieeffiziente Beleuchtung: Dennneue Lichttechnologien können den Energie-verbrauch um bis zu 80 Prozent reduzieren – bei gleichzeitig signifikant erhöhter Be-leuchtungsqualität zum Wohl des Menschen.

Mit gutem Licht schnell zum Ziel

Der Anteil der Beleuchtung am Gesamtener-gieverbrauch in Europa beträgt 14 Prozent(Abb. 02). Davon entfällt mit 80 Prozent derLöwenanteil auf professionelle Beleuchtung.Experten schätzen, dass allein bei der kom-munalen Straßenbeleuchtung jährlich bis zu 400 Millionen Euro eingespart werdenkönnen.

Optimierte Lichtlösungen sind damit insbe-sondere für Kommunen mit ihren vielfältigenBeleuchtungsaufgaben im Innen- und Au-ßenbereich bestens geeignet, um schnellund einfach die geforderten Klimaziele zu erreichen. Mit mehrfachem Gewinn:

> Entlastung der Umwelt durch signifikantweniger Energieverbrauch und Reduktionder Kohlendioxidbelastung.> Erhebliche Einsparungen bei den jährli-chen Energiekosten.> Bessere Lichtqualität zum Wohl der Bür-ger und für mehr Sicherheit. > Profilierung der Kommunen durch attrak-tive Lichtgestaltung.> Imagegewinn durch Engagement fürnachhaltige Energieprojekte.

Und nicht zu vergessen: In ihrer Vorbildfunk-tion setzen die Kommunen wichtige Impulsefür Bürger, Handel und Industrie, ebenfallsfür den Umweltschutz aktiv zu werden undEnergie einzusparen.

Beleuchtung14 %

ProfessionelleBeleuchtung

80 %

Private Haushalte

20 %

Andere86 %

Energieverbrauch in der EU: Anteile pro Jahr„Dem öffentlichen Sektor kommt bei der Förderung der Energieeffizienz eine Vorbildfunktion zu.“

Zitat aus dem 1. Nationalen Energieeffizienz Aktionsplan(NEEAP)

02

Einsparpotenziale der Beleuchtung in Deutschland pro Jahr

Energieeinsparung CO2-Einsparung Kosteneinsparung(in Kilowattstunden) (0,15 €/kWh)

Straßenbeleuchtung 2,7 Mrd. kWh 1,6 Mio. Tonnen 400 Mio. €

Bürobeleuchtung 3,2 Mrd. kWh 1,9 Mio. Tonnen 475 Mio. €

Industriebeleuchtung 8,3 Mrd. kWh 5 Mio. Tonnen 1,2 Mrd. €

Private Beleuchtung 7,5 Mrd. kWh 4,5 Mio. Tonnen 1,1 Mrd. €

Hohes Sparpotenzial

Nach Untersuchungen des ZVEI sindmehr als 30 Prozent der Straßen-beleuchtung in Deutschland mit Tech-nologie aus den 1960er-Jahren ausge-stattet und bis zu 75 Prozent der Bürobeleuchtung sanierungsbedürftig.Durch den kompletten Wechsel zu energieeffizienter Beleuchtung in Kom-munen, Industrie und Privathaushaltenkönnten bis zu 13 Millionen TonnenKohlendioxid eingespart werden.

Städte und Gemeinden zählen zu den wichtigsten Akteuren im Klimaschutz.Sie leisten einen erheblichen Beitrag zu den weltweiten Anstrengungen, dieCO2-Emissionen zu reduzieren.

Ergonomie und Effizienz 03

Energie sparen ist wichtig. Allerdings darf dieBeleuchtungsqualität nicht unter Sparmaß-nahmen leiden. Gute Lichtplanung stelltimmer den Menschen mit seinen Bedürfnis-sen in den Mittelpunkt. Moderne Beleuch-tungstechnik garantiert heute bedarfsge-rechtes Licht für jede Sehaufgabe, erfüllthohe Ansprüche an die visuelle Ergonomie,fördert Wohlbefinden und Gesundheit.

Licht für den Menschen

Über 80 Prozent aller Informationen erfasstder Mensch mit seinen Augen. Das bedeutetim Umkehrschluss: Schlechte Sehbedingun-gen behindern die Arbeit, verleiden die Frei-zeit und sind gefährlich, vor allem im Stra-ßenverkehr.

Die europäischen Normen DIN EN 12464 „Beleuchtung von Arbeitsstätten“ sowie DINEN 13201 „Straßenbeleuchtung“ benennendie wesentlichen Beleuchtungsziele: > Sehkomfort bezeichnet gute Sehbedin-gungen, soll Wohlbefinden vermitteln und zurLeistungssteigerung beitragen.> Sehleistung steht für ausreichendes Licht,sodass Sehaufgaben auch unter schwieri-gen Umständen und über längere Zeit mühe-los und fehlerfrei erbracht werden können.> Sicherheit ist gegeben, wenn die Vorga-ben für Sehkomfort und Sehleistung erfülltsind.

Zur Qualität einer Beleuchtungsanlage zäh-len außerdem geringer Energieverbrauchund entsprechend reduzierte Betriebskos-ten.

Effiziente Beleuchtung

Die Kosten einer Beleuchtungsanlage setzensich zusammen aus Kapitalkosten (Kauf undInstallation) und Betriebskosten, aufgesplittetin Energie sowie Wartungs- und Instandhal-tungskosten. Da die Energiekosten etwa die Hälfte der Gesamtkosten einer Beleuch-tungsanlage ausmachen (Abb. 05), leuchtetes leicht ein, dass mit energieeffizienter Be-leuchtung die höchsten Einsparungen erzieltwerden können.

„Intelligente“ Beleuchtungssysteme zeichnensich dadurch aus, dass alle Komponentenenergieeffizient zu höherer Lichtqualität bei-tragen. Dazu gehören> langlebige Lampen mit hoher Lichtaus-beute und guter Farbwiedergabe, > energieeffiziente Leuchten mit optimierterLichtlenkung,> Energie sparende Betriebsgeräte (elektro-nische Vorschaltgeräte/EVGs)> Moderne Technologien zur Steuerung derBeleuchtung, die sowohl die optimale Nut-zung des einfallenden Tageslichts als auchflexibles Licht nach dem tatsächlichen Be-darf ermöglichen.

4 // licht.forum 54 / Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

[03] Beste Einspareffekte bietet die sinnvolle Kombination vonTages- und Kunstlicht.

[04] Energieeffiziente Beleuchtung bietet hohe Vorteile – in öko-logischer, ökonomischer und ergonomischer Sicht.

[05] Da die Energiekosten 70 % der Gesamtkosten einer Be-leuchtungsanlage verschlingen, lassen sich mit energieeffizien-tem Licht höchste Einsparungen erzielen.

5

Anlagenkosten

Instand-haltung 15 %

Anschaffung und Installation15 %

Energie 70 %

Die Europäische Kommission hat am 19.Oktober 2006 den Aktionsplan für Energie-effizienz verabschiedet. Er umfasst ein Paketdringlicher Maßnahmen, das eine große Auswahl kosteneffektiver Energieeffizienz-Initiativen beinhaltet. Dazu gehören Aktionen,die energiebetriebene Geräte, Gebäude,Transport sowie die Gewinnung, Übertra-gung und Verteilung von Energie effizientermachen. Außerdem werden stringente neueEffizienz-Auflagen, die Förderung von Ener-giedienstleistungen und gezielte Finanzie-rungsmechanismen vorgeschlagen, umenergieeffizientere Produkte zu unterstützen.Ziel ist es, den Energieverbrauch bis 2020um 20 Prozent zu reduzieren – und europa-weit jährlich rund 780 Millionen Tonnen CO2-Emissionen einzusparen.

Energieeffizienz in den Lichtmarkt einzubrin-gen, hat für die Europäische Union (EU) mittlerweile hohe Priorität. Beleuchtungmacht fast 20 Prozent des weltweiten Strom-verbrauchs aus und ist damit eine „leicht erreichbare Frucht“ für die EU, die Kyoto-Ziele schnell und effektiv zu erreichen.

Ökodesign-Richtlinie

Die Instrumente der EU-Gesetzgebung fürBeleuchtung beinhalten die umweltgerechteGestaltung energiebetriebener Produkte

(EuP), die Minimalstandards setzt für alle Pro-dukte am Markt. Die Richtlinie 2005/32/EG – die so genannte Ökodesign-Richtlinie – berücksichtigt Durchführungsmaßnahmenund Selbstverpflichtungen der Industrie. Sieerfasst drei Bereiche der Beleuchtung:> Straßenbeleuchtung und Hochdruck-entladungslampen,> Bürobeleuchtung und Leuchtstofflampen, > Beleuchtung privater Haushalte und Glühlampen.

Haushaltsbeleuchtungsprodukte II (Reflektor-lampen und Leuchten) werden zu einemspäteren Zeitpunkt erfasst. Die Richtlinie istbereits in deutsches Recht umgesetzt: Am 6. März 2008 ist das Energiebetriebene-Produkte-Gesetz (EBPG) in Kraft getreten.

Energieeffizienz-Richtlinie ESD

Die EU-Richtlinie zu Energieeffizienz undEnergiedienstleistungen (ESD) fördert Ener-gieeffizienz durch Verpflichtungen und denAbbau von institutionellen, finanziellen undgesetzlichen Hindernissen. Jeder Mitglieds-staat muss in den nächsten neun Jahrenneun Prozent Energie einsparen. Der öffent-liche Sektor hat Vorbildfunktion: Er soll regelmäßig Energie-Audits erstellen, Energie-effizienz-Leitlinien für öffentliche Ausschrei-bungen publizieren und Green-Procurement-

Die Politik ist aktivLeitlinien zur umweltfreundlichen Beschaf-fung von Materialien befolgen. Diese Ver-pflichtung wird auch ein Energie-Einspar-Contracting beinhalten, das messbare undzuvor festgelegte Energieeinsparungenebenso vorgibt wie die Beschaffung von An-lagen, die in allen Betriebsarten einen effi-zienten Energieverbrauch aufweisen. Dasbedeutet, dass der öffentliche Sektor wenigenergieeffiziente Gebäude ersetzen oder sanieren muss.

Die Bundesregierung hat am 5. Oktober2007 den 1. Nationalen Energieeffizienz Aktionsplan (NEEAP) vorgelegt.

Gebäuderichtlinie EPBD

Die Europäische Richtlinie über die Gesamt-effizienz von Gebäuden (EPBD) wird geradeüberarbeitet. Für 2009 wird eine Neufassungerwartet, die Minimalstandards setzt für Be-leuchtungssysteme sowohl in neuen Häusernals auch in Gebäuden, die renoviert werden –im privaten und öffentlichen Bereich.

Deutschland ist dabei, die CO2-Emissionenbis 2012 um 21 Prozent gegenüber demStand von 1990 zu reduzieren. Die Bundes-regierung will diese Zielvorgabe bis 2020 auf40 Prozent anheben. Dennoch gehörtDeutschland in puncto CO2-Ausstoß immernoch zu den Top 10 in der Welt – und derweltweite Druck auf die deutsche Regierungwird weiter wachsen, eine langfristig nach-haltige Energiepolitik zu betreiben. Kommu-nales Engagement für effiziente Lichtlösun-gen und die neue Gesetzgebung werdenDeutschland ein großen Stück voranbringen,den Energieverbrauch zu reduzieren.

Sparen mit Beleuchtungselektronik

Ökologie> Energieeinsparung> CO2-Einsparung> Rohstoffschonung durch lange

Lebensdauer der Lampen und Geräte> Weniger Abfall

Ökonomie> Geringere Energiekosten> Geringere Lampenwechselkosten> Lange Gerätelebensdauer> Geringere Klimatisierungskosten> Bessere Produktivität

Ergonomie> Hoher Sehkomfort> Wohlbefinden der

Menschen> Bedarfsgerechtes Licht

04 05

ronische Vorschaltgeräte (EVGs) eingesetztwerden. Professionelles Lichtmanagementsteigert den Einspareffekt. Es garantiert visuelle Ergonomie, Nutzerorientierung, Sicherheit und Wohlbefinden – steigert dieProduktivität. Den höchsten Einspareffektschließlich bietet die Nutzung des Tages-lichts: Die künstliche Beleuchtung wird nurdann zugeschaltet oder stufenlos geregelt,wenn das Tageslicht nicht ausreicht. DieFolge: Je weniger künstliches Licht zuge-schaltet wird, desto höher sind die Energie-und CO2-Einsparungen (Abb. 09).

Lichtmanagementsysteme eignen sich füralle Anwendungen. Sie erlauben die automa-tisierte Steuerung der Beleuchtung nach An-wesenheit und unterschiedlichen Nutzungs-zeiten, können sowohl für Einzelleuchtenprogrammiert werden als auch für einzelneRäume und komplette Gebäude.

Licht in Büroräumen

Gute Beleuchtung am Arbeitsplatz ist den je-weiligen Sehaufgaben angepasst, garantiertSehleistung und Sehkomfort. Je schwierigerdie Sehaufgabe, desto höher muss die Be-leuchtungsstärke sein: Mindestens 500 Lux(Wartungswert) sind hier nach DIN EN12464-1 „Beleuchtung von Arbeitsstätten inInnenräumen“ richtig.

Effizienzmaßnahmen dürfen die Beleuch-tungsqualität nicht beeinträchtigen. Ein Bei-spiel: Wenn jeder Arbeitsbereich, also jederBereich der Sehaufgabe, einzeln betrachtetwird, kann dies zwar die Investitions- undEnergiekosten senken, bietet jedoch das Risiko einer unausgewogenen Leuchtdichte-verteilung im Gesichtsfeld der Arbeitenden.

Wichtig für Arbeitsplätze: Umgebungsberei-che und vertikale Flächen sollen einen hellenEindruck vermitteln.

Sport- und Freizeitanlagen

Die Bürger schätzen eine gute Beleuchtung,weil sie die Nutzungszeiten der Sport- undFreizeitanlagen verlängert. Zugleich erhöhtergonomisches Licht die Akzeptanz. Sosteigt die Zahl der Besucher, weil sie mehrSpaß an Sport und Veranstaltungen haben.Bei langen Nutzungszeiten und hoher Besu-cherfrequenz amortisiert sich die Investitionrasch.

Unabhängig davon, ob Leuchten für Leucht-stofflampen oder in höheren Hallen für Hoch-druck-Entladungslampen eingesetzt werden,sind moderne Systeme im Zusammenspielmit elektronischen Betriebsgeräten und an-wendungsgerechten Lichtverteilungen injedem Fall deutlich effizienter als Altanlagen.

Verwaltungsgebäude, Sporthallen, Schulenund Krankenhäuser: Kommunen unterhaltenzahlreiche Liegenschaften, die hohe Anforde-rungen an die Lichtqualität stellen. Ab 1. Juli2009 muss jedes Nicht-Wohngebäude mitmehr als 1.000 Quadratmeter Nettogrund-fläche nach der Verordnung EnEV 2007einen Energieausweis tragen. Damit stehenauch Effizienz und Qualität der Beleuchtungauf dem Prüfstand.

Das Einsparpotenzial ist hoch: Mehr als 75Prozent der Bürobeleuchtung ist veraltet; biszu 3,2 Milliarden Kilowattstunden und damitbis 475 Millionen Euro Betriebskosten imJahr könnten Sanierungen mit innovativerTechnik einsparen. Die Lichtindustrie entwi-ckelte in den vergangenen 15 Jahren neueTechnologien, die dreimal so effizient arbei-ten wie alte Anlagen. Zu den wichtigen Ein-spareffekten addieren sich weitere Vorteile: > niedrigere Instandhaltungskosten,> geringere Entsorgungskosten, > bessere Ergonomie,> bessere Sicherheit.

Lichtmanagement

Künstliches Licht selbst ist effizient, wennLeuchten mit optimierter Lichtlenkung undverbesserten Wirkungsgraden, langlebigeLampen mit hoher Lichtausbeute und elekt -

6 // licht.forum 54 / Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

Beleuchtung für Innenräume

Leuchtstofflampe und konventionelles

Vorschaltgerät

Leuchtstofflampe und elektronisches

Vorschaltgerät

Leuchtstofflampe und dimmbares elektronisches Vorschaltgerät

Leuchtstofflampe und dimmbares elektronisches Vorschaltgerät

Leuchtstofflampe und verlustarmes

Vorschalt-gerät

Ausgangssituation Einsparpotenzial

Dimmbares System

Tageslichtsteuerung

Bewegungsmelder zur Präsenzkontrolle

Systeme mit Dreibanden-Leuchtstoff -

lampen � 26 mm

Systeme mit Dreibanden-Leuchtstoff-

lampen � 16 mm

0 %–7%

–22 %

–42 %

–55 %

–71%

–61%

–82 %

+ +

+

Meilensteine zur Energieeinsparung mit moderner Beleuchtung

06 07

Schulen

Lernen stellt hohe Anforderungen und lässtsich besser bewältigen, wenn gutes Licht dieSehaufgaben „Aufnahme visueller Informa-tion“ und „Schreiben“ unterstützt. So steigtdie Konzentrationsfähigkeit, das Aufnahme-vermögen wächst. Zuhören und Kommuni-kation fallen leichter, wenn die Beleuchtungzudem ein angenehmes visuelles Ambientemit Sehkomfort schafft.

Wenn die Schule sich auch als Lebensraumversteht und entsprechende Freizeitange-bote mit dem Lernen kombiniert, muss dasBeleuchtungskonzept auch die so genann-ten Nebenräume berücksichtigen.

Krankenhäuser

Patienten erwarten eine ansprechende Be-leuchtung, für Ärzte und Pflegepersonal hatdas Licht vor allem funktionale Bedeutung.Gerade im Gesundheitswesen mit seinenhohen Betriebskosten rund um die Uhr kannenergieeffiziente Beleuchtungstechnik zuenormen Einsparungen beitragen. Wer den-noch vor der Sanierung von Altanlagen zurückschreckt, sollte den Wandel im Ge-sundheitswesen ins Kalkül ziehen: Die Beleuchtung ist auch ein Wettbewerbsfaktorund trägt zur Profilierung bei.

7

licht.wissen von licht.de

Heft 4 beschreibt Bürobeleuchtung.Heft 8 behandelt Sport- und Freizeit-anlagen.Heft 2 informiert über Beleuchtung in Schulen.Heft 7 widmet sich dem Gesundheits-wesen.

(Bestellung: siehe Seite 16)

[07] Energieeffizientes Licht im Krankenhaus für angenehme Be-leuchtung.

[08] Lichtmanagement automatisiert das energieeffiziente Zu-sammenspiel von Tages- und Kunstlicht.

[09] Gute Beleuchtung im Büro steigert das Wohlbefinden derMitarbeiter und damit die Produktivität.

08

09

Gute Straßenbeleuchtung ist unverzichtbar:Sie verbessert die Sehleistung und reduziertdie Zahl der Unfälle. Sie erhöht die Attraktivi-tät der Städte, schafft Image und Identität.Und sie gibt Sicherheit: Denn mit zunehmen-der Beleuchtungsstärke nehmen Einbrücheund Gewaltdelikte deutlich ab.

Mehr als ein Drittel aller deutschen Straßensind jedoch noch immer mit ineffizientenBeleuchtungsanlagen aus den 60er-Jahrenausgestattet. Durch den Einsatz modernerBeleuchtungstechnik könnten hier alljährlich1,6 Millionen Tonnen Kohlendioxyd einge-spart werden und 2,7 Milliarden Kilowatt-stunden – das entspricht der Leistungskrafteines kompletten Kernkraftwerkes. Auchder finanzielle Spielraum der Kommunenwürde steigen: Experten gehen von Einspa-rungen bis zu 400 Millionen Euro pro Jahraus.

Anforderungen an die Planung von Straßen-beleuchtung beschreibt die DIN EN 13201,

gültig seit November 2005. EntscheidendeKriterien für gute Sehbedingungen sind:> ausreichende Helligkeit, > gleichmäßige Lichtverteilung und> gute Blendungsbegrenzung.

Effizienzverluste

Insbesondere in kleineren Kommunen betra-gen die Stromkosten für die Straßenbeleuch-tung bis zu 50 Prozent der gesamten Ener-gieaufwendungen. Grund für den zu hohenEnergiebedarf sind meist überalterte Anlagen.

Schlechte Effizienz entsteht durch: > Streuverluste – Licht kommt nicht dort-hin, wo es gefordert ist. > Betriebsverluste – veraltete Lampen oderineffiziente Vorschaltgeräte, verschmutzteLeuchten oder nicht ausreichend transpa-rente Abdeckungen.> Planungsfehler – falsch gewählte Mast-abstände oder falsch gewählte Maßnahmenzur Leistungsreduzierung.

Abhilfe schafft nur eine Sanierung: Kom-pletterneuerung oder Umrüstung auf> langlebige Lampen mit hoher Lichtaus-beute, > wartungsfreundliche Leuchten mit opti-mierter Lichtlenkung, hohem Wirkungsgradund guter Blendungsbegrenzung, > Energie sparende Betriebsgeräte undSchalttechnik.

Die Effizienz neuer Beleuchtungsanlagen erlaubt größere Mastabstände: Für das-selbe Beleuchtungsniveau müssen wenigerLeuchten als bisher eingesetzt werden. Das spart Geld in der Anschaffung und Installation. Moderne Beleuchtungstechnikamortisiert sich aber nicht nur durch dieEnergieeinsparung: Langlebige Leuchtmittelsparen Kosten für den Lampenersatz, län-gere Intervalle beim Lampenwechsel sen-ken den Wartungsaufwand, hochwertigeQualitätsleuchten und -elemente müssenseltener und können einfacher gewartetwerden.

8 // licht.forum 54 / Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

Beleuchtung für Stadt und Straße10

Wirtschaftliche Lampen

Häufig werden in der Straßenbeleuchtungnoch Quecksilberdampflampen eingesetzt.Sie werden wahrscheinlich bereits ab 2009keine CE-Kennzeichnung mehr erhalten;der Handel mit diesem Lampentyp ist damitEU-weit unterbunden. Wirtschaftliche Alter-nativen sind Halogen-Metalldampflampenmit hervorragender Farbwiedergabe, Na-triumdampf-Hochdrucklampen mit hoherLebensdauer sowie effiziente Leuchtstoff-und Kompaktleuchtstofflampen. LEDs sindfür den standardisierten Einsatz in der Straßenbeleuchtung derzeit nur bedingt geeignet, empfehlen sich aber für den Betrieb in Ampelanlagen und für die Ak-zentbeleuchtung.

Intelligentes Lichtmanagement

Angesichts defizitärer Haushalte entschei-den sich Kommunen immer wieder dafür,Teile der Straßenbeleuchtung abzuschalten.

9

[10] Energieeffiziente Straßenbeleuchtung sorgt für gute Seh-leistung auch in der Dunkelheit.

[11] Licht schafft Image und Identität: Dekorative Beleuchtungsorgt in der Fußgängerzone für Wohlbefinden und Sicherheit.

[12] Beleuchtung für eine Straßenbrücke: blendfrei und mit sehrgeringen Lichtemissionen.

[13+14] Gleichmäßige Beleuchtung gibt Sicherheit und redu-ziert Unfallgefahren. Werden einzelne Leuchten ausgeschaltet,entstehen dunkle Zonen, in denen Fußgänger oder Gefahren-punkte nur schwer zu erkennen sind.

licht.wissen von licht.de

Heft 3 informiert über Beleuchtung für Straßen, Wege und Plätze.Heft 13 behandelt Arbeitsplätze im Freien.Heft 16 beschreibt Stadtmarketing mit Licht.

(Bestellung: siehe Seite 16)

13

14

Derartige Sparversuche sollten vermiedenwerden. Sie gefährden die Sicherheit derVerkehrsteilnehmer, da so die in der Normfestgelegte Gleichmäßigkeit der Beleuch-tung nicht mehr erreicht werden kann.

Wesentlich effektiver ist der Einsatz intelli-genter Lichtmanagementsysteme. Sie er-lauben die individuelle Regelung einzelnerLichtpunkte und die Programmierung be-darfsgerechter Beleuchtungsszenarien – biszu vollautomatischer Telematik. So kann die Straßenbeleuchtung sensorgesteuertflexibel gedimmt werden, je nach Tageszeit,Wetterlage oder Verkehrsaufkommen.

11

12

Wenn veraltete Beleuchtungsanlagen durchneue energieeffiziente Systeme ersetzt werden, lassen sich hohe Einsparungen er-zielen – bei deutlich mehr Lichtkomfort. Die verbesserte Energieeffizienz stärkt dieKommunen, denn sie bietet Schutz vor rasant steigenden Energiepreisen. Beispieleaus der Praxis belegen den Einsparerfolgkommunaler Beleuchtungsprojekte imInnen- und Außenbereich.

Kempten: Neue Straßenbeleuchtung

Beleuchtung modernisieren, Energiever-brauch senken und Kosten einsparen: Solauteten die drei Ziele der Stadt Kempten(Allgäu), als die Entscheidung für eine neueStraßenbeleuchtung fiel. Die alte Anlage mit rund 7.400 Lichtpunkten hatte mehr alsdrei Millionen Kilowattstunden jährlich ver-schlungen – eine grundlegende Sanierungwar deshalb auch unter finanziellen Ge-sichtspunkten fällig. Kempten ist Green-Light-Partner und entschloss sich für einEinspar-Contracting (siehe Seite 12). Die an-fallenden Sanierungsarbeiten sowie sämt-liche Rechte und Pflichten aus dem Vertragübernahm die neu gegründete „KemptenerStraßenbeleuchtung“.

Der Contractor rüstete im gesamten Stadt-gebiet etwa 3.000 Quecksilberdampflam-pen auf neue Natriumdampf-Hochdruck-lampen um. Weiterhin wurden rund 270Leuchtstofflampen optimiert. Leistungsreg-ler sparen jetzt noch mehr Strom und sor-gen dafür, dass die Beleuchtungsstärke inden späten Abendstunden durch Span-nungsabsenkung reduziert wird. Mit mess-

barem Erfolg: Kempten spart seither proJahr über eine Million Kilowattstunden Ener-gie und damit 630 Tonnen Kohlendioxid ein. Die Energiekosten reduzierten sich um35 Prozent – und die Kommune spart jähr-lich 106.000 Euro. Durch diese Einsparun-gen werden die Investitionen von 702.000Euro über neun Jahre an den Contractorzurückgezahlt.

Böblingen spart 50 Prozent Energie

Um die kommunalen Energiekosten zu senken, hat sich die Gemeinde Böblingen 2006 entschlossen, ihre teilweise mehr als40 Jahre alte Straßenbeleuchtung flächen-deckend zu sanieren. In zwei Pilotprojektenwurden neu entwickelte Straßenleuchtenmit extrem energiesparender Lampentech-nologie eingesetzt – blendfrei und insekten-freundlich. Das Resultat: Das neue Systembietet mehr Lichtqualität durch deutlichbessere Ausleuchtung, verbraucht dabeiaber nur halb soviel Energie wie die alte Beleuchtung.

Nach den erfolgreichen Pilotprojekten willBöblingen jetzt etwa 3.000 Straßenleuchten

10 // licht.forum 54 / Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

15

Best Practice – Beispiele aus Kommunen

erneuern. Dabei wird die alte Anlage durchoptimierte Leuchten und jeweils zwei 80Watt Quecksilberdampflampen durch eine60 Watt Halogen-Metalldampflampe mitwarmweißem Licht ersetzt. Durch diese Sanierung spart Böblingen jährlich bis zu 50 Prozent der Energie und bis zu 110.000Euro ein. Bei vorsichtiger Betrachtung wirdsich die Investition von rund 740.000 Euronach spätestens acht Jahren amortisieren.

Mechernich: Licht für Schulen

320 Tonnen Kohlendioxid und 70.000 EuroEnergiekosten im Jahr spart die Stadt Mechernich in der Eifel durch die Sanierungihrer Schulbeleuchtung und die Spannungs-absenkung ihrer Straßenbeleuchtung ein. Inden Schulen der 30.000-Einwohner-Stadtwurden alle Leuchtmittel durch neue Ener-giesparmodelle ersetzt. Weitere 6.000 Eurospart die Stadt pro Jahr durch reduzierteWartungskosten.

Mechernich, ebenfalls GreenLight-Partner,hat die Investitionskosten von rund 800.000Euro über ein Full-Service-Contracting in-klusive Wartung und Reparaturen realisiert.

11

Nützlicher Link

Weitere Beispiele unterwww.energiesparende-beleuchtung.de

[15] Hohes Einsparpotenzial: Energieeffiziente Leuchtensystemeund automatisierte Lichtsteuerung mit Tageslicht- und Anwesen-heitssensoren sorgen für optimale Beleuchtung in der Sporthalle.

[16] Positives Lernumfeld: Wirtschaftliche Leuchtstofflampen amelektronischen Vorschaltgerät mit Tageslichtregelung sparen imKlassenzimmer knapp 400 Kilowattstunden pro Jahr.

[17] Sanierungsarbeiten in Kempten.

[18+19] 110.000 Euro Energiekosten und rund 540 TonnenCO2 spart die Stadt Böblingen durch die Sanierung ihrer meist 40 Jahre alten Straßenbeleuchtung ein. Für mehr Sicherheit undSehkomfort sorgt die jetzt deutlich bessere Gleichmäßigkeit derBeleuchtung mit angenehm warmweißen Licht.

18

16

19

Lohmar saniert Schulen und Sporthallen

Effiziente Leuchtstofflampen � 16 mm mitblend- und reflexfreien Spiegelrasterleuch-ten für Bildschirmarbeitsplätze, kombiniertmit einer automatischen Lichtsteuerungüber Bewegungs- und Tageslichtsensoren,sorgen in Schulen und Sporthallen der StadtLohmar dafür, dass die Kommune den jährli-chen Stromverbrauch für ihre Beleuchtungvon fast 750.000 Kilowattstunden (kWh) aufweniger als 300.000 kWh reduzierenkonnte. So werden jährlich rund 67.500Euro eingespart – und 270 Tonnen Kohlen-dioxid.

17

Attraktive Finanzierungskonzepte erleichternden Einstieg in energieeffiziente Beleuch-tung – im Idealfall gänzlich ohne Belastungfür die Haushaltskasse.

Contracting spart Ressourcen

Contracting ist ein erfolgreiches Instrumentfür Kommunen. Es ermöglicht> die Modernisierung der Anlagentechnik> die Senkung der Betriebskosten> ein schlankes Management.

Das Prinzip ist einfach und in der Praxis viel-fach erprobt: Ein Dienstleistungsunterneh-men investiert in effiziente Beleuchtung undübernimmt damit das wirtschaftliche Risikofür das geplante Projekt, optimiert den Ener-gieverbrauch und sorgt für die Instandhal-tung. Für Beleuchtungsprojekte bieten sichdrei Contracting-Modelle an: > Beleuchtungs-Contracting,> Licht-Liefer-Contracting,> Einspar-Contracting.

Gemeinsam ist allen Varianten: Contractingist ein so genanntes „Win-Win-Modell“, bei dem beide Vertragspartner profitieren.Die Modelle unterscheiden sich in ersterLinie dadurch, ob die EnergieversorgungBestandteil des Vertrages ist. Bei einem

Licht-Liefer-Contracting ist dies der Fall –und üblich bei Projekten zur Straßenbe-leuchtung. Beim Beleuchtungs-Contractingist die Energieversorgung nicht enthalten;diese Variante wird vor allem bei Projektenzur Innenbeleuchtung eingesetzt. Beim Ein-spar-Contracting wird die Effizienzoptimie-rung der Beleuchtung häufig mit anderenEinsparmaßnahmen kombiniert.

Gute Vorbereitung und eine vertrauensvolleZusammenarbeit auf Basis eines sicherenund fairen Vertragsmodells sichern den Er-folg. So weist auch das Umweltbundesamt(UBA) darauf hin, dass der ökologische undökonomische Gewinn von Einspar-Con-tracting von der Qualität der Ausschreibungund der Bewertung der Angebote abhängt.Daher gilt: In der Ausschreibung werden die Weichen für den Erfolg des Einspar-Contractings gestellt. Qualitätskriterien fürdie Beschaffung von Beleuchtungstechno-logien gibt es im Rahmen des Projekts GreenLabelsPurchase, www.greenlabels -purchase.net.

Hilfe bei der Finanzierung

Kommunen, die neue Beleuchtungsprojekterealisieren möchten, finden finanzielle Unter-stützung zum Beispiel bei der bundeseige-

12 // licht.forum 54 / Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

20

Nützliche Links

... zu Contractingwww.energiesparende-beleuchtung.dewww.berliner-e-agentur.dewww.ea.nrw.dewww.contractingoffensive.de www.initiative-energieeffizienz.de www.umweltbundesamt.de

... zu Finanzierungwww.kfw-foerderbank.de/DE_Home/Infrastruktur/index.jsp (mit weiteren Links)ec.europa.eu/environment/life/funding/lifeplus.htmwww.energieagenturen.de

... zu GreenLightwww.eu-greenlight.org

... zu Beschaffungwww.greenlabelspurchase.net

Finanzierung leicht(er) gemacht

[20] Dekorative Stadtbeleuchtung in Nordhausen.

nen KfW-Förderbank. Sie hat unterschied-liche Förderprogramme für Infrastruktur-Vor-haben aufgelegt.

In Einzelfällen kann auch das europäischeProgramm life+ hilfreich sein. Mit diesem Finanzierungsinstrument unterstützt die Eu-ropäische Gemeinschaft innovative Projekte,die im Kontext Biodiversität und Vermeidungvon Lichtemissionen stehen.

Informationen zu länderspezifischen Pro-grammen und Beratungsangebote gibt esbei den regionalen Energieagenturen.

GreenLight-Programm

Im Rahmen des GreenLight-Programmeszeichnet die Europäische Kommission herausragende Beispiele für den Einsatzenergiesparender Beleuchtung aus. Teilneh-mer aus dem privaten oder öffentlichen Bereich verpflichten sich freiwillig, ihre Be-leuchtung zu modernisieren, wenn Energie-einsparungen die Investition rechtfertigen,und in Neubauten jeweils optimal effizienteBeleuchtungssysteme zu installieren. GreenLight-Partner können mit ihrem En-gagement werben.

Sorgfältige Analyse und professionelle Pla-nung sind die Basis ökologisch und ökono-misch optimaler Beleuchtungslösungen. Projektvorbereitung kostet Zeit, macht sichin der Umsetzungsphase aber bezahlt: WerZiele und Prioritäten zu Beginn exakt defi-niert, kann später die erreichten Einsparun-gen und den Qualitätsgewinn leicht beziffernund erfolgreich kommunizieren.

Systematische Bestandsaufnahme

Insbesondere Sanierungsprojekte erforderneine systematische Bestandsaufnahme. Sieist wichtige Grundlage auch für Ausschrei-bungen, falls neue Beleuchtungsanlagen miteinem Contracting-Dienstleister realisiertwerden sollen.

Folgendes Basismaterial wird für die Planungbenötigt: > Energieabrechnungen der vergangenendrei Jahre (Verbrauch, Kosten, Tarife derEnergielieferanten) zur Ermittlung der so ge-nannten „Baseline“. Sie ist die maßgeblicheBezugsgröße für das spätere Controlling undbesonders wichtig, wenn ein Contracting-Vertrag abgeschlossen wird.> Aufstellung der Wartungs- und Reparatur-kosten für vorhandene Beleuchtungs anlagen. > Relevante Wartungsverträge.

> Für Gebäude: Angaben zum Anforde-rungsprofil der Nutzer und zu den Sehauf-gaben; technische Beschreibung der vor-handenen Beleuchtungsanlage und gegebe-nenfalls auch der Lüftungs- und Klimaan-lage; Baupläne mit Grundriss und Schnitt.> Für Straßen und Plätze: Lageplan derLichtpunkte, Angaben zu Nutzung und Ver-kehrsaufkommen.

Potenzialermittlung und Planung

Komplexe Beleuchtungsprojekte erforderndas Know-how von Spezialisten: Europäi-sche und nationale Normen und Richtlinienmüssen beachtet, zahlreiche lichttechnischeParameter in der Berechnung berücksichtigtwerden. Lichtplaner wissen, welche Energie-einsparung maximal zu realisieren ist undwelche Beleuchtungssysteme den ge-wünschten Erfolg bringen.

Die Lichtplanung erfolgt in vier Schritten: > Definition des Lichtkonzepts und Wahl derBeleuchtungsarten, > Definition des Lichtmanagements,> Definition der Komponenten und Leuch-ten, sodass jedes Produkt einen maximalenBeitrag zu Energieeffizienz und Lichtqualitätliefert,> Definiton des Wartungsplanes.

Projektplanung in der Praxis

22

13

Projektierungsprogramme ermöglichenheute die komplette lichttechnische Be-rechnung einer Beleuchtungsanlage –von der ersten überschlägigen Ermittlungbis zur ausführlichen lichttechnischen Do-kumentation. Grafische Computersimula-tionen vermitteln schon im Planungspro-zess, wie die neue energieeffizienteBeleuchtungsanlage später aussehenwird.

[19] Die europäische Norm DIN EN 15193 zur energetischen Bewertung von Gebäuden formuliert die energetischen Anforde-rungen an die Beleuchtung. LENI, der Lighting Energy NumericIndicator aus der DIN EN 15193, gibt Aufschluss über die Ener-gieeffizienz einer Beleuchtungsanlage.

[20] Beleuchtungsplanung für einen Parkplatz: Computersimula-tionen vermitteln einen realistischen Eindruck, wie die projektierteAnlage später aussehen wird.

� {(Pn x FC) x [(t D x Fo x FD) + (tN x FO)]} + {{Ppc x [t y – (tD + tN)]} + (Pem x tem)} LENI = [kWh/m2 a]

Fläche x Jahr

Lighting Energy Numeric Indicator

21

Lange Lebensdauer, hohe Lichtausbeuteund eine günstige Energiebilanz: Diese Ei-genschaften haben moderne Entladungs-lampen zu Favoriten energieeffizienter Be-leuchtung werden lassen. So wurden alleinim Jahr 2006 in Deutschland etwa 150 Mil-lionen Gasentladungslampen verkauft. Siemüssen am Ende ihrer langen Lebensdauerfachgerecht entsorgt werden.

Ebenfalls 2006 trat das Elektro- und Elektro-nikgerätegesetz (ElektroG) in Kraft. Es ver-pflichtet die Hersteller dieser Leuchtmittel zurRücknahme und Entsorgung ihrer Produkte.Denn anders als normale Glühlampen, dieüber den Hausmüll entsorgt werden können,müssen Gasentladungslampen aufgrund desin minimalen Mengen enthaltenen Quecksil-bers getrennt gesammelt und in speziellenRecyclinganlagen entsorgt werden. Um ihrerVerpflichtung nachzukommen, gründeten dieLampenhersteller gemeinschaftlich die Light-cycle Retourlogistik und Service GmbH.

Als Non-Profit-Unternehmen organisiertLightcycle von München aus bundesweit dieRücknahme ausgedienter Leuchtstoffröhren

und Energiesparlampen – umweltschonendund kostenoptimiert. Die Lampen werdenüber kommunale Wertstoffhöfe, ein Netz frei-williger Übergabestellen sowie direkt beiGroßverbrauchern eingesammelt. Lightcyclekoordiniert zudem die Meldeströme zur Stif-tung Elektro-Altgeräte Register (EAR).

Bundesweiter Rücknahmeservice

Das Rücknahmesystem der Lampenher-steller erfasst folgende Produktgruppen(ElektroG, Anhang 1, Nr. 5):> stabförmige Leuchtstofflampen,> Kompaktleuchtstofflampen,> Entladungslampen, inklusive Natrium-dampf-Hochdrucklampen und Halogen-Metalldampflampen,> Natriumdampf-Niederdrucklampen.

Lightcycle übernimmt im Namen der Herstel-ler die Rücknahmeverpflichtung und erfasstbundesweit alle privat und gewerblich ge-nutzten Altlampen.Die Rücknahme von Gasentladungslampendurch den Hersteller erfolgt derzeit über dreiWege:

> Kommunale Sammlung durch den öffent-lich-rechtlichen Entsorgungsträger,> Freiwillige Rücknahme durch zusätzlicheSammelstellen der Hersteller: Lightcycle-Sammelstellen,> Individuelle Rücknahme für gewerblichgenutzte Produkte: Lightcycle-Rücknahme-service für gewerbliche Großverbraucher.

Mit Start des ElektroG wurden die bestehen-den Entsorgungsstrukturen um ein neuesumfangreiches Rücknahmesystem erweitert,das insbesondere die Erfassung im kommu-nalen Bereich verbessern sollte. Trotzdemwurden seither nur unwesentlich mehr Lam-pen zur fachgerechten Entsorgung an dieSammelstellen gegeben – 2006 waren esrund 32,8 Millionen Lampen.

Offenbar ist das Bewusstsein, dass Gasent-ladungslampen besonders zu behandelndeSonderabfälle sind, bei den Abfallerzeugernteilweise noch nicht ausreichend und sehrunterschiedlich ausgeprägt. So stellte einevon Lightcycle beauftragte Studie fest, dasszwar 90,6 Prozent der industriellen Großver-braucher ihre Altlampen ordnungsgemäß

14 // licht.forum 54 / Energieeffiziente Beleuchtung für Kommunen

Lightcycle: Retourlogistik für Altlampen

23 24

entsorgen, aber nur 34,7 Prozent der kleine-ren und mittleren gewerblichen Verbraucherund nur 10,5 Prozent der privaten Haushalteund des Kleinstgewerbes.

Eine weitere, wichtige Aufgabe von Light-cycle ist deshalb die Information der breitenÖffentlichkeit zu diesem Thema und der flä-chendeckende Ausbau von Sammelstellen,um damit die Rücknahme- und Verwertungs-mengen zu steigern.

15

[23] Recycling alter Entladungslampen: Aus Glasbruch entstehenneue Produkte.

[24] Lightcycle übernimmt im Namen der Lampenhersteller diebundesweite Sammlung und umweltgerechte Entsorgung vonEntladungslampen.

[25] Nachholbedarf: Nach einer Studie von Lightcycle entsorgendie meisten industriellen Großverbraucher ausgediente Entla-dungslampen ordnungsgemäß als Sondermüll, während im priva-ten Bereich sowie im kleinen und mittleren Gewerbe ein Großteilder alten Lampen nicht richtig entsorgt wird.

[26] Übersicht der Gasentladungslampen, die von Lightcycle imNamen der Hersteller bundesweit gesammelt und umweltscho-nend entsorgt werden.

ImpressumHerausgeber: licht.de – Fördergemeinschaft GutesLicht, Lyoner Straße 9, 60528 Frankfurt am Main,www.licht.de, E-Mail: [email protected].

Redaktion und Realisation: rfw. agentur für kommuni-kation, Darmstadt.Layout u. DTP: Kugelstadt MedienDesign, Darmstadt.

Fotos: Stadt Kempten (Bild 17); Lightcycle (Bilder23+24); Werkfotos von licht.de-Mitgliedsunternehmen.Grafik: Kugelstadt MedienDesign (02, 05, 06); JAROMedien, Mönchengladbach (09, 22); Lightcycle (25+26).

Druck: abcdruck, 69123 Heidelberg 4/08-20

Nützliche Links

www.lightcycle.de

Übersicht Gasentladungslampen im Lightcycle-System

Mengenaufkommen nicht ordnungsgemäß entsorgterGasentladungslampen in 2006

Mio

. / S

tck.

60 –

50 –

40 –

30 –

20 –

10 –

0 –

Großverbraucher Klein- und mittleres Gewerbe Private und Kleinstgewerbe

� Ordnungsgemäße Entsorgung � Nicht ordnungsgemäße Entsorgung

25

26

www.licht.de Alles über Beleuchtung

Die Mitgliedsunternehmen von licht.de

LEUCHTENHERSTELLER: GEBR. ALBERT · ANSORG · ARTEMIDE · BANKAMP · BAULMANN · BEGA · BÖHMER · BPS · BRUCK · BRUMBERG · B + M LEUCHTEN · CASABLANCA · CEAG NOTLICHT · COOPER CROUSE-HINDS · DERUNGS · DIGITALICHT · DURLUM · ELEKTRA · ERCO · ETAP · EUTRAC · FAGERHULT · ALOYS FISCHER · FLOS · GEWISS · GLAMOX · GLASHÜTTE LIMBURG · GROSSMANN · HELESTRA · HERNER GLAS · HESS FORM + LICHT · HIRT · HOFFMEISTER · HOLOPHANE · HOLTKÖTTER · IGUZZINI · INDAL · KAUFEL · KOTZOLT · KPM · LED2WORK · LEUCI · LICATEC · LICHTWERK · LITE-LICHT · LMT · LUXO · MOONLIGHT · NIERMANN · NOBILÉ · NORKA · OLIGO ·PHILIPS · POPP · PRACHT · PRÄZISA · RADEMACHER · RECHLATERNEN · REIHER · REISS LIGHTING · RIDI · ROBERS · RSL RODUST · RUHSTRAT · RZB-LEUCHTEN · SCHMITZ · SCHRÉDER · SCHUCH · SEMPERLUX · SILL · SIMON & SCHELLE · SIS-LICHT · SITECO · SONLUX · SPITTLER · R. STAHL · STENG LICHT · STG-BEIKIRCH · SYSTEMTECHNIK ·T.D. LICHTTECHNIK · TECNOLIGHT · TRILUX · VULKAN · WALDMANN · WE-EF · WILA · DR. WILLING · Z-I-LICHTSYSTEME · ZUMTOBEL LICHT

BETRIEBSGERÄTEHERSTELLER: BAG · ECKERLE · ERC · HADLER · HELVAR · HÜCO · INSTA · LT ELEKTRONIK · MAY & CHRISTE · OSRAM · PHILIPS LIGHTING · TRIDONICATCO · VLM · VOSSLOH SCHWABE · VS OPTOELECTRONIC

LAMPENHERSTELLER: AURA LIGHT · BLV · GE LIGHTING · G.L.E. · HAVELLS SYLVANIA · LEUCI · NARVA LICHTQUELLEN · OSRAM · PAULMANN · PHILIPS LIGHTING · RADIUM

€ 9,– pro Heft!

Die licht.de-Schriftenreihe. Als Heft per Post oder als kostenfreie PDF-Datei (Download) unterwww.licht.de.

01* Die Beleuchtung mit künstlichem Licht (2004)02* Gutes Licht für Schulen und Bildungsstätten (2003)03* Straßen, Wege und Plätze (2007)04* Gutes Licht für Büros und Verwaltungsgebäude (2003)05 Gutes Licht für Handwerk und Industrie (1999)06* Gutes Licht für Verkauf und Präsentation (2002)07* Gutes Licht im Gesundheitswesen (2004)08* Gutes Licht für Sport und Freizeit (2001)09 Repräsentative Lichtgestaltung (1997)10 Notbeleuchtung, Sicherheitsbeleuchtung (2000)11* Gutes Licht für Hotellerie und Gastronomie (2005)12* Beleuchtungsqualität mit Elektronik (2003)13* Arbeitsplätze im Freien (2007)14 Ideen für Gutes Licht zum Wohnen (2000)16* Stadtmarketing mit Licht (2002)17* LED – Licht aus der Leuchtdiode (2005)18* Gutes Licht für Museen, Galerien, Ausstellungen (2006)

* Auch in englischer Übersetzung (PDF-Datei) erhältlich.

Fördergemeinschaft Gutes LichtLyoner Straße 960528 Frankfurt am MainTel. 069 6302-353Fax 069 [email protected]

… eine Kampagne derBerliner Energieagentur

unterstützt von

in Kooperation mit