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Das Hochschulmagazin für das Rheinland Was tun mit BA-Arbeit und Co ? Wir geben Tipps, wie man Abschlussarbeiten veröffentlichen kann. Jobs an der Uni: Stellen als Tutor und Hilfskraft sind beliebt. Die Bezahlung ist gut und die Wege kurz. 6. April 2016 | D-BEZ www.rp-online.de/campus Liebe auf dem Campus

Liebe auf dem Campus - RP Media · 3 Kaderathleten sind oft auch im Studium besonders zielstrebig Tessa Schubert (weißes Trikot) spielt seit 15 Jahren Hockey und wird an der Heinrich-Heine-Uni

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Das Hochschulmagazin für das RheinlandDas Hochschulmagazin für das Rheinland

Was tun mit BA-Arbeit und Co ?Wir geben Tipps, wie man Abschlussarbeiten veröffentlichen kann.

Jobs an der Uni: Stellen als Tutor und Hilfskraft sind beliebt. Die Bezahlung ist gut und die Wege kurz.

6. April 2016 | D-BEZwww.rp-online.de/campus

Liebe auf dem Campus Küsschen vor dem Hörsaal, verliebte Blicke im Seminar: Beflügelt das Anbandeln

oder ist die Liebe eher hinderlich für das Studium? SEITEN und

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Kaderathletensind oft auch im Studium

besonders zielstrebig

Tessa Schubert (weißes Trikot) spielt seit 15 Jahren Hockey und wird an der Heinrich-Heine-Uni auf besondere Weise unterstützt.Beispielsweise schrieb sie eine Jura-Klausur während eines Länderspiels in den Niederlanden. Foto: privat

Dass viele der studieren-den Spitzensportler nicht nurauf dem Feld ehrgeizig sind,sondern auch in der Uni sehrzielstrebig sind, ist Simone Ja-wor-Jussen von der Sportler-beratung schon aufgefallen.„Die Kaderathleten wissen oftnoch mehr als ihre Kommili-tonen, was sie erreichen wol-len. Gerade weil sie einer sohohen Belastung standhaltenmüssen, sind sie meist imUni-Alltag wesentlich struktu-rierter und besser organi-siert“, so Jawor-Jussen. DasBeratungsangebot der Heine-

Uni stehtnicht nur Ka-derathletenwie Tessa zurVerfügung.Auch andereSpitzensport-

ler, die außerhalb des Deut-schen Olympischen Sport-bundes trainieren, könnensich Hilfe bei der Bewältigungdes Studienalltags holen.

Weitere Informationen zumAngebot gibt es unterwww.hhu.de/spitzensport

Jahr später. Und dann kom-men ja schon die nächstenPrüfungen“, meint Tessa.Letztes Jahr musste sie des-halb eine Klausur in den Nie-derlanden schreiben, wo siefür ein Länderspiel gewesenist. Vor Ort wurde von der Uniein Betreuer gestellt, der dieKlausur nach Düsseldorf ge-faxt hat.

Im Januar hat Tessa ihreerste Hockey-Hallen-Europa-meisterschaft in Minsk ge-spielt. Ihr Traum ist es, auchbald auf dem Feld im A-Kaderder Nationalmannschaft zuspielen.„Wenn ichbei einemEM- oderWM-Spieloder sogarbei Olympiadabei sein könnte, würde ichwohl einen Luftsprung ma-chen“, verrät Tessa. Die 19-Jährige will sich aber selbstnicht zu großen Druck ma-chen, damit sie nicht am Endeenttäuscht ist. „Ich lasse dasGanze einfach auf mich zu-kommen.“

VON SARAH SCHNEIDEREIT

Wenn Tessa Schubertin der Bahn hört,dass sich Studenten

über die hohe Belastung imStudium beklagen und sichbeschweren, dass sie kaumFreizeit haben, kann sie nurlachen. Denndie 19-Jähri-ge studiertnicht nur imvierten Se-mester Juraan der Heinrich-Heine-Uni-versität, sondern spielt ne-benbei auch noch beim DHCund in der deutschen U21-Nationalmannschaft Hockey.Dass die Kaderathletin denSport und den Uni-Alltag un-ter einen Hut bringen kann,hat sie unter anderem auchder guten Betreuung von Spit-zensportlern an der Hoch-schule zu verdanken.

An der Heinrich-Heine-Universität gibt es seit 2009eine sogenannte Vorabquotefür Sportler, die einem Kadereines Bundesverbandes desDeutschen Olympia Sport-

bundes angehören. Zwei Pro-zent der Plätze in örtlich zu-lassungsbeschränkten Studi-engängen sind somit für Spit-zensportler reserviert. „VieleSportler schaffen ihr Abiturnicht unbedingt mit den bes-ten Noten. Sie sollen durchdie Quote dennoch eine

Chance er-halten, stu-dieren zukönnen“, er-klärt SimoneJawor-Jussen

vom Studierenden ServiceCenter der Heine-Uni, diesich auch um die Betreuungvon studierenden Spitzen-sportlern kümmert.

Für Tessa stand nach demAbitur fest, dass sie nebendem Sport auch noch einzweites Standbein braucht. Inihrem Verein wurde sie nichtnur zum Thema Ausbildungberaten, sondern ihr wurdedort auch nahezu der ganzeBewerbungsstress abgenom-men. „Es ist wichtig, dass manso gute Unterstützung im Rü-cken hat“, findet die Studen-tin, die schon seit 15 Jahren

Hockey spielt. Der Studien-start wurde ihr dadurch sehrerleichtert. Tessa ist nicht dieEinzige in ihrer Mannschaft,die studiert. „Ich weiß nochvon mindestens drei anderenMitspielern, die auch an derHeine-Uni sind“, sagt sie.

Dass sie sich mit Jura nichtunbedingt einen einfachenStudiengang ausgesucht hat,ist Tessa durchaus bewusst.Dennoch ist sie sich sicher,dass sie das Studium trotz derdoppelten Belastung erfolg-reich abschließen kann. ImGegensatz zu ihren Kommili-tonen hat sie dafür aber vielweniger Freizeit. In der Regelhat sie nur einen Tag in derWoche frei, an dem nicht trai-niert wird. Die Wochenendengehen oft für Spiele drauf. Ne-benbei muss sie auch nochden Stoff aus den Vorlesungennachholen, die sie zwischen-durch verpasst. Stressig wirdes besonders dann, wenn dieKlausurtermine mit Länder-spielen kollidieren. „Ich kannschlecht Klausuren aufschie-ben, denn die Nachschreibe-termine sind meistens erst ein

Zwischen Hörsaalund Hockeyfeld

Studieren alsSpitzensportler:Tessa Schubertstudiert Jura undspielt Hockey inder deutschenU21-National-mannschaft.

Für Spitzensportler habendie Unis Studienplätze

reserviert

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zung teilnehmen könnte. Dasist natürlich möglich“, sagtJasmin. Zudem hat jeder beiden Sitzungen Rederecht undkann eigene Anliegen vortra-gen.

Die nächste Wahl des SPfindet im Juli statt. BenjaminBartels hofft, dass die Wahlbe-teiligung dieses Mal wiedergrößer ist, damit wirklich einregierungsfähiges Parlamentzustande kommt. „Es kannnicht sein, dass erst etwasschief laufen muss, damit dieLeute sich politisch engagie-ren“, so Benjamin.

Stimme nutzen, wählen sie oftsehr personenbezogen.“

Ziel des Studierendenpar-laments ist es, in seiner Arbeitnoch transparenter zu wer-den. So soll erreicht werden,dass mehr Studenten zurWahl gehen und auch das Ge-fühl haben, mit ihrer Stimmeetwas bewirken zu können.Ein Problem ist nämlich auch,dass viele Studierende nichtverstehen, wie Hochschulpo-litik überhaupt funktioniert.„Ich werde von Kommilitonenzum Beispiel oft gefragt, obman nicht mal an einer SP-Sit-

Hochschulpolitik geht alle an

VON SARAH SCHNEIDEREIT

Wenn Land- oder Bun-destagswahlen an-stehen, beschweren

sich Politikwissenschaftler oftüber die zu niedrige Wahlbe-teiligung. Dass an den Hoch-schulen ebenfalls ein Großteilder Studierenden nicht seineChance nutzt, ein Kreuzchenzu machen, interessiert dabeifast keinen. „Dabei ist Hoch-schulpolitik ein wichtigesThema und geht alle etwasan“, findet Jasmin Salitz, Mit-glied im Studierendenparla-ment (SP) der DüsseldorferHeinrich-Heine-Universität.Gemeinsam mit 16 weiterenAbgeordneten trifft sie Ent-scheidungen, die im Uni-All-tag alle Studierende betreffen.

„Aktuell prüfen wir zumBeispiel Sparmaßnahmenund wollen verhindern, dassweitere Stellen beim Prü-fungsamt oder in der Univer-sitätsbibliothek gekürzt wer-den“, sagt Benjamin Bartels,der seit Juli 2015 ebenfalls imParlament sitzt und auch imAsta-Vorstand ist. Dem Ge-schichts- und Philosophie-Studenten ist das Thema

Jede Universität hat ein Studieren-denparlament – und doch interessie-ren sich nur wenige dafür. Dabei kön-nen die Studenten einiges bewegen.

Hochschulpolitik sehr wich-tig. „Wir haben als Studieren-denschaft einen großen Ein-fluss und den müssen wirauch nutzen“, sagt Benjamin.Das SP verhandelt beispiels-weise mit der Rheinbahn, inwelchem Takt Busse oderBahnen zur Uni fahren sollen,wählt den Asta-Vorstand so-wie das Finanzreferat undsetzt sich auch in Prüfungsan-gelegenheiten für die Studen-ten ein. Selbst um scheinbareKleinigkeiten, wie das Aufstel-len von Fahrradständern,kümmern sich die Mitgliederdes Gremiums.

Das SP wird jährlich ge-wählt. Ähnlich wie bei derBundestagswahl gibt es Par-teien und Gruppen mit unter-schiedlichen Programmen. Inder Wahlkampfphase stellendiese sich auf dem Campusvor und werben um Stimmen.Die Wahlbeteiligung fällt trotzaller Bemühungen sehr geringaus. Im vergangenen Jahrnutzten nur knapp mehr alssechs Prozent der Studentenihr Stimmrecht. „Das liegtzum einen daran, dass vielegar nicht wissen, was wirüberhaupt machen. Zum an-

deren schaffen es auch nichtalle, ihre Stimme abzugeben,wenn sie zum Beispiel bis spätabends im Labor sind“, meintJasmin, die selbst Biologieund Chemie studiert. AuchMelina Zender, stellvertreten-de Präsidentin des SP, ist vonder Wahlbeteiligung ent-täuscht. „Selbst in meinemStudiengang, wo man eigent-lich politisch interessierteStudenten erwarten sollte,wird nur sehr wenig gewählt“,sagt die Sozialwissenschafts-Studentin. „Und wenn dieStudierenden dann doch ihre

werbern hat man so einenkleinen Vorsprung“, sagt Ann-Christin.

Da das Publikum aus derganzen Welt anreist, könnenauf der Veranstaltung interes-sante Kontakte geknüpft wer-den. Auch von Unternehmer-seite her lohnt sich der Kon-gress. „Es ist interessant, mitden jungen Leuten ins Ge-spräch zu kommen und zu se-hen, was sie so denken“,meinte Oliver Burda, DeputyCEO bei der Santander Con-sumer Bank AG, der im Märzals Redner bei der Veranstal-tung dabei war.

2017 findet der WorldBusiness Dialogue zum 20.Mal statt. Ihr Team stellen dieLeiter in den kommendenWochen zusammen.

Wer Teil des Teams werdenwill, meldet sich per Mail [email protected]

ternehmen lohnt sich das En-gagement aber auch so.„Alumni stellen gerne Absol-venten ein, die den WorldBusiness Dialogue ebenfallsmitorganisiert haben. Sie wis-sen nämlich, wie viel man hierlernt. Gegenüber anderen Be-

VON SARAH SCHNEIDEREIT

Ann-Christin Klein istsich sicher, dass sie inihrem Studium bisher

noch nicht so viel gelernt hatwie in dem einen Praxisjahr,das sie sich freigenommenhat. In diesem Jahr hat dieKölner Volkswirtschaftsstu-dentin nämlich als Geschäfts-führerin des Organisationsfo-rums Wirtschaftskongress(OFW) den 19. World BusinessDialogue geplant. Die Veran-staltung war ein voller Erfolg:Über 300 Studierende aus derganzen Welt kamen MitteMärz nach Köln, um über diewirtschaftliche Lage zu spre-chen und mit führenden Un-ternehmern zu diskutieren.

Damit der Kongress so rei-bungslos über die Bühne ge-hen konnte, wurde er von 29Studenten ein Jahr lang vor-bereitet und während der Ver-

Ein Jahr Vorbereitung: Studenten der Uni Köln veranstalten den World Business Dialogue.anstaltungstage von 180 eh-renamtlichen Helfern betreut.In sieben Teams wurden un-ter anderem Sponsoren ak-quiriert und Firmenchefs fürdie Vorträge angeworben. DasBesondere an der Organisati-on des World Business Dialo-gue ist, dass das Team jedesJahr neu zusammengestelltwird. Wer einmal im soge-nannten Kern-Team mitge-wirkt hat, kann im darauf fol-genden Jahr in die Geschäfts-führung wechseln.

Ann-Christin hat genaudiesen Weg gewählt. „Ich wärenirgendwo anders mit 19schon Geschäftsführerin ge-worden“, ist sich die Studen-tin sicher. Wie viel sie im ver-gangenen Jahr gelernt hat,kann die 20-Jährige kaum inWorte fassen. „Man lernt sichselbst besser kennen. Es fällteinem leichter, mit Konfliktenund Stress umzugehen“,

meint Ann-Christin. Wer sichdafür entscheidet, beim Wirt-schaftskongress mitzuwirken,kann dadurch sogar Kredit-punkte für sein Studium sam-meln. Durch den engen Kon-takt zu großen national undinternational agierenden Un-

Wie man einen Kongress organisiert

Melina Zender und Benjamin Bartels (Mitte) vom Asta-Vorstand sowie ihre Mitstreiter vomStudierendenparlament setzen sich für Belange der Studenten ein. Foto: Georg Salzburg

29 Studenten haben den World Business Dialogue über ein Jahrorganisiert. Foto: World Business Dialogue

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gelingt eben nur durch Veröf-fentlichungen und Konfe-renzteilnahmen“, sagt Kim.

Wer plant, seine Arbeit zuveröffentlichen, sollte frühzei-tig mit seinen Betreuern überdas Vorhaben sprechen. Diesewissen in der Regel nämlich,wie man eine Publikation an-gehen muss. Außerdem bietetes sich an, mit Universitäts-verlagen in Kontakt zu treten.Dank Anbietern wie Apple,Grin.com oder Amazon ist eszudem möglich, auch ohne ei-nen Verlag im Rücken seineArbeit als E-Book zu veröf-fentlichen. Die Veröffentli-chung ist auf diesem Wegmeist kostenlos, wobei dasHochladen von PDF-Dateienim Handumdrehen erledigtist. Der Vorteil von E-Booksbesteht darin, dass sie schnellerstellt sind und ganz einfachauf der eigenen Internetseiteeingebunden werden können.Mit etwas Geschick könnenAbsolventen auch auf diesemWeg in Fachkreisen wahrge-nommen werden und ihre Re-putation steigern.

Verein „FörderLink e.V.“ wei-tergegeben, so dass auch Kimsich nicht um die Formalitä-ten kümmern musste. Ihrepreisgekrönte Arbeit möchtedie Absolventin demnächstauch veröffentlichen. „Ichhabe mit meiner Promotionangefangen und es ist als jun-

ge Wissenschaftle-rin wichtig, bei

Kollegen be-kannt zu

werden.Und das

Was tun mit der BA-Arbeit?

VON SARAH SCHNEIDEREIT

Wer gerade an seinerBachelor- oder Mas-terarbeit sitzt oder

diese sogar schon abgegebenhat, weiß, dass in solch einerAbschlussarbeit viel Zeit undAufwand steckt. Deshalb soll-te man sich am besten schongleich zu Beginn des Schreib-prozesses überlegen, was mitder Arbeit erreicht werdensoll. Manchen Schreiberngeht es einfach nur darum,möglichst schnell seinen Ab-schluss zu bekommen, umdann endgültig die Uni zu ver-lassen und in der Arbeitsweltdurchzustarten. Wer jedocheine akademische Laufbahnanstrebt, sollte darüber nach-denken, seine Abschlussarbeit

Anstatt sie in der Schublade verstau-ben zu lassen, kann man seine Ab-schlussarbeit veröffentlichen. Dasmacht vor allem Sinn, wenn man einewissenschaftliche Karriere anstrebt.

zu veröffentlichen. Und auchfür diejenigen, die sich großeMühe beim Schreiben gege-ben haben, ist es eigentlich zuschade, die Arbeit am Endeeinfach in einer Schreibtisch-schublade verstauben zu las-sen.

Raphael Kösters, der amSozialwissenschaftlichen In-stitut der Heinrich-Heine-Universität seine Masterar-beit geschrieben hat, wird die-se demnächst veröffentlichen.Der Absolvent hat sich aberdagegen entschieden, seinekomplette Arbeit drucken zulassen. Stattdessen wird einegekürzte Fassung mit dem Ti-tel „Doch mehr als Klatschund Tratsch? Politikberichter-stattung in Boulevardmagazi-nen des Fernsehens“ in einem

Herausgeberband erschei-nen. „Ich bin mittlerweile alswissenschaftlicher Mitarbei-ter an der Universität tätigund habe ein Interesse daran,meine wissenschaftliche Ar-beit der Fachgemeinde zurVerfügung zu stellen“, so Ra-phael. Für seine Abschlussar-beit wurde er sogar mit demHeinrich-Heine-Journalis-muspreis ausgezeichnet.Um die Nominierungmusste er sich nichtkümmern, da die Be-treuer seiner Masterar-beit ihn für den Preisvorgeschlagenhaben.

Auch KimStrütjen, die ih-ren Master inLinguistik ge-macht hat, wur-de für ihre her-vorragende Ab-schlussarbeitausgezeichnet.Das Prüfungs-amt der Univer-sität hat ihreNote an den

Foto

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TechnologyArts SciencesTH Köln

Ready. Study. Go!TagderoffenenTür21.5.2016Campus Deutz

th-koeln.de

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In den vielen Reden, die bei der Erstsemesterbegrüßung zu Beginn eines neuen Semesters geschwungen werden,darf ein Satz nicht fehlen: „Die Universität ist wie eine große Partnerbörse. Viele lernen hier ihre große Liebe kennen.“ Dass es sich bei dem Satz nicht nur um eine leere Floskel handelt, zeigt ein Blick auf den Campus.

VON SARAH SCHNEIDEREIT

Ein Küsschen vor dem Hörsaal, Händchen haltend über das in Küsschen vor dem Hörsaal, Händchen haltend über das Gelände schlendern oder verliebte Blicke durch den Semi-Gelände schlendern oder verliebte Blicke durch den Semi-narraum schicken: Pärchen sieht man auf dem Campus narraum schicken: Pärchen sieht man auf dem Campus

häufi g. Und es fihäufi g. Und es fihäufi ndet sich wohl kaum ein größerer Studiengang, ndet sich wohl kaum ein größerer Studiengang, g. Und es fi ndet sich wohl kaum ein größerer Studiengang, g. Und es fiin dem es nicht zwei Kommilitonen gibt, die zusammen sind. in dem es nicht zwei Kommilitonen gibt, die zusammen sind. Zwischen den ganzen verliebten Pärchen muss man sich als Sin-Zwischen den ganzen verliebten Pärchen muss man sich als Sin-gle aber nicht zwangsläufi g einsam fühlen. Kristin ist mit ihrem g einsam fühlen. Kristin ist mit ihrem gle aber nicht zwangsläufi g einsam fühlen. Kristin ist mit ihrem gle aber nicht zwangsläufiSingle-Dasein eigentlich ganz zufrieden. „Es hat auch durchaus Single-Dasein eigentlich ganz zufrieden. „Es hat auch durchaus Vorteile, wenn man nicht vergeben ist“, meint die Germanistik-Vorteile, wenn man nicht vergeben ist“, meint die Germanistik-Studentin. Das Uni-Leben mit all seinen Partys macht ihrer Mei-Studentin. Das Uni-Leben mit all seinen Partys macht ihrer Mei-nung nach sogar mehr Spaß, wenn man nicht schon mit einem nung nach sogar mehr Spaß, wenn man nicht schon mit einem festen Partner zusammen ist. „Man weiß ja nie, wem man da festen Partner zusammen ist. „Man weiß ja nie, wem man da noch so begegnet“, sagt Kristin mit einem Augenzwinkern. Dass noch so begegnet“, sagt Kristin mit einem Augenzwinkern. Dass die Uni der perfekte Ort ist, um jemanden kennenzulernen, kann die Uni der perfekte Ort ist, um jemanden kennenzulernen, kann die 22-Jährige nicht abstreiten. „Hier kommt man relativ schnell die 22-Jährige nicht abstreiten. „Hier kommt man relativ schnell mit Gleichgesinnten ins Gespräch, egal ob in der Mensa, im Hör-mit Gleichgesinnten ins Gespräch, egal ob in der Mensa, im Hör-saal oder in der Bibliothek. Wer es nicht zwanghaft darauf anlegt, saal oder in der Bibliothek. Wer es nicht zwanghaft darauf anlegt, jemanden kennenzulernen, hat auch gleich viel bessere Chancen, jemanden kennenzulernen, hat auch gleich viel bessere Chancen, da er nicht so verkrampft wirkt“, meint sie.

Angelika Wuttke von der Psychologischen Beratungsstelle der Angelika Wuttke von der Psychologischen Beratungsstelle der Heinrich-Heine-Universität kennt sich mit dem Thema Liebe im Heinrich-Heine-Universität kennt sich mit dem Thema Liebe im Studium bestens aus. Seit 26 Jahren berät sie in ihrer Sprechstun-Studium bestens aus. Seit 26 Jahren berät sie in ihrer Sprechstun-de kostenlos Studierende. „Die Leistung im Studium kann nega-tiv davon beeinfl usst werden, wenn man sich aus Liebeskummer tiv davon beeinfl usst werden, wenn man sich aus Liebeskummer tiv davon beeinflnicht mehr aufs Lernen konzentrieren kann“, so Wuttke. Sie rät deshalb, über Probleme zu sprechen, sei es mit dem Partner, der besten Freundin oder einem gelernten Psychologen.

Einer, der überhaupt nichts von Liebe auf dem Campus hören will, ist BWL-Student Lukas. „Ich könnte mir nicht vorstellen, mit einem Mädchen aus meinem Studiengang zusammen zu sein.

Wenn man dann nämlich privat Probleme hat, ist es ganz schwer, Wenn man dann nämlich privat Probleme hat, ist es ganz schwer, sich auch noch täglich in der Uni zu sehen“, fi ndet der 19-Jähri-sich auch noch täglich in der Uni zu sehen“, fi ndet der 19-Jähri-sich auch noch täglich in der Uni zu sehen“, fige. Dass er dem Thema Verliebtsein auf dem Campus so negativ ge. Dass er dem Thema Verliebtsein auf dem Campus so negativ gegenübersteht, liegt daran, dass sein Freund erst vor Kurzem gegenübersteht, liegt daran, dass sein Freund erst vor Kurzem schlechte Erfahrungen gemacht hat. „Er war mit einer Kommili-tonin zusammen und am Ende haben sie sich nur noch gestritten. tonin zusammen und am Ende haben sie sich nur noch gestritten. Das haben viele im Studiengang mitgekriegt und auch seine Leis-tungen haben darunter gelitten.“

Wenn die rosa Wolken des Verliebtseins verfl ogen sind, kom-Wenn die rosa Wolken des Verliebtseins verfl ogen sind, kom-Wenn die rosa Wolken des Verliebtseins verflmen auch die Schattenseiten am Partner zum Vorschein. Für men auch die Schattenseiten am Partner zum Vorschein. Für Diplom-Psychologin Angelika Wuttke steht aber fest, dass daraus Diplom-Psychologin Angelika Wuttke steht aber fest, dass daraus entstehende Konfl ikte nicht unbedingt negativ sein müssen. Es ikte nicht unbedingt negativ sein müssen. Es entstehende Konfl ikte nicht unbedingt negativ sein müssen. Es entstehende Konflsei nur wichtig, dass gemeinsame Gespräch zu suchen und sich sei nur wichtig, dass gemeinsame Gespräch zu suchen und sich über seine eigenen Vorstellungen klar zu werden. „Am sinnvolls-ten ist es, wenn man Ich-Botschaften formuliert und seinem Part-ner so mitteilt, was einem persönlich an ihm oder der Situation ner so mitteilt, was einem persönlich an ihm oder der Situation stört“, sagt Wuttke. So könne man miteinander über Konfl ikte ikte stört“, sagt Wuttke. So könne man miteinander über Konfl ikte stört“, sagt Wuttke. So könne man miteinander über Konflsprechen, ohne dass das Gespräch mit gegenseitigen Schuldzu-weisungen und Rechtfertigungen endet.

Dass eine „Uni-Beziehung“ gut funktionieren kann, zeigt das Dass eine „Uni-Beziehung“ gut funktionieren kann, zeigt das Beispiel von Kim. Die Anglistik-Studentin hat ihren Freund ken-nengelernt, als dieser selbst noch seinen Bachelor an der Heine-Uni gemacht hat. Mittlerweile studiert ihr Freund in Aachen. Die Uni gemacht hat. Mittlerweile studiert ihr Freund in Aachen. Die beiden sind aber immer noch ein Paar. „Wir wussten genau, wo-rauf wir uns mit einer Fernbeziehung einlassen. Da das Ganze rauf wir uns mit einer Fernbeziehung einlassen. Da das Ganze rauf wir uns mit einer Fernbeziehung einlassen. Da das Ganze aber nur für eine begrenzte Zeit ist, ist das schon machbar“, meint die Studentin.

Auch Psychologin Wuttke ist davon überzeugt, dass eine Fern-beziehung keine Beziehung zweiter Klasse sein muss. „Wenn bei-de Partner ein großes Vertrauen in ihre Beziehung haben und Ge-meinsamkeiten auch über die Entfernung leben können, klappt das auch.“

Foto: goodluz/shutterstock.de

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ImpressumEXTRA Campus & Co

Verlag: Rheinische Post Verlagsgesellschaft mbH, ZülpicherStraße 10, 40196 Düsseldorf. Geschäftsführer: Dr. Karl HansArnold, Patrick Ludwig, Hans Peter Bork, Johannes Werle,Tom Bender (verantwortl. Anzeigen), Stephan MarzenDruck: Rheinisch-Bergische Druckerei GmbH,Zülpicher Str. 10, 40196 DüsseldorfAnzeigen: Kontakt: Denise Clever, 0211 505 2863, E-Mail:[email protected]: Rheinland Presse Service GmbH,Zülpicher Straße 10, 40196 Düsseldorf,José Macias (verantwortlich), Isabelle De Bortoli,Antonia KasparekKontakt: Telefon 0211 528018-0,E-Mail: [email protected]: Angelika Schreiber und Rüdiger QuastTitelfoto: goodluz/shutterstock.de

Arbeiten als Tutor oder studentische Hilfskraft im eigenen Fachbereich macht sich nicht nur gut imLebenslauf, sondern ist auch gut mit dem Studium vereinbar. Foto: Thinkstock/LuckyBusiness

Hilfskräfte gefragt, die in denFakultäten und Instituten ar-beiten. „Die Inhalte sind sovielfältig wie die möglichenEinsatzorte“, sagt Julius Kohlvon der Pressestelle der HHU.Als großen Vorteil eines Jobs

auf demCampus siehter vor allemdie Verein-barkeit mitdem Studi-

um: „Kurze Wege durchräumliche Nähe führen zu ge-ringem Zeitverlust. Zudemherrscht grundsätzliches Ver-ständnis für die Anforderun-gen eines Studiums, was bei-spielsweise die Planungen inPrüfungszeiten erleichtert.“Die Stellenangebote findenStudierende oft am eigenenInstitut und auch über dasJobportal der HHU www.stel-lenwerk-duesseldorf.de. Dortsind zudem Stellen im Rah-men von Abschlussarbeitenund außerhalb des Campusgelistet.

werber während des Studi-ums ihr Geld verdient haben.Das Engagement besondersim eigenen Fachbereichmacht sich gut im Lebenslaufund kann bei Bewerbern mitgleichwertiger Qualifikationden entschei-denden Un-terschiedausmachen.Von einemKellner-Jobhingegen lassen sich Persona-ler kaum beeindrucken.

Die Möglichkeit, mit quali-fizierter Arbeit Geld zu verdie-nen, zahlt sich auch am Mo-natsende aus. Der Stunden-lohn Studentischer Hilfskräftestaffelt sich in der Regel nachihrer Qualifikation. Studieren-de der Uni Köln, die noch kei-nen Abschluss haben, bekom-men neun Euro pro Stunde.Wer bereits den Bachelor inder Tasche hat, erhält elf Euro.

An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf (HHU)sind ebenfalls Studentische

VON KATHARINA HAMACHER

Ob als Wissenschaftli-che Hilfskräfte fürForschungsprojekte

im Bereich Erneuerbare Ener-gien oder in der AbteilungMolekulare Pathologie, alsWeb-Experten, in der Verwal-tung oder als Veranstaltungs-betreuer für den AStA – dieMöglichkeiten, auf dem Cam-pus zu arbeiten, sind vielfältig.„Ein Job an der Uni ist unterStudierenden sehr gefragt“,beobachtet Florian Pranghevom AStA der Uni Köln. Alsgrößten Vorteil sieht er dieMöglichkeit, sich im eigenenFachbereich weiterzubilden.„Das bringt die Studierendengleichzeitig in ihrem Studiumweiter“, sagt der Politikrefe-rent. Zudem lassen sich überden Job wichtige Kontakte

knüpfen: „Ich kenne einigestudentische Mitarbeiter, dieüber ihre Stelle am Lehrstuhlan das Thema für ihre Ab-schlussarbeit gekommensind“, sagt Pranghe. Zudemsei die praktische Erfahrung,die Studierende sammeln,von Vorteil. So können sieschnell feststellen, welcheAufgabenbereiche sie interes-sieren.

An eine der meist begehr-ten Stellen zu kommen, istlängst nicht so schwierig, wieviele glauben. Die meistenUnis haben eigene Portale, indenen alle Jobs ausgeschrie-ben werden müssen. An derUniversität zu Köln etwa sindüber www.stellenwerk-ko-eln.de aktuell knapp 800 Ge-suche gelistet. Trotz der offi-ziellen Ausschreibung kommtes nicht selten vor, dass Do-

Jobs ander UniHilfskraft-Stellen sind gefragt –schließlich kann man über Jobs amLehrstuhl wichtige Kontakte knüpfen,und auch bei Personalern kommenTutoren-Tätigkeiten gut an.

zenten bereits vorab Seminar-teilnehmer für die Stelle insAuge fassen, die ihnen positivaufgefallen sind. Daher scha-det es nicht, frühzeitig Kon-takt zu suchen und Interessean potenziellen Jobmöglich-keiten zu äußern.

Neben entscheidendenVorteilen wie der fachlichenNähe zu den eigenen Studien-inhalten und hilfreichen Netz-werken investieren Studentenfrühzeitig in ihre beruflicheZukunft nach dem Abschluss.Viele Personaler achten ge-nauestens darauf, womit Be-

Kurze Wege durchräumliche Nähe führen zu

geringem Zeitverlustdurchs Jobben

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Die Gebühr beträgt 100Euro pro Semester. Im Win-tersemester 2015/16 wareninsgesamt 378 Gasthörer über50 Jahren eingeschrieben.

Infos zum Gasthörerstudiumin Düsseldorf finden Interes-sierte online unterwww.hhu.de/gasthoerer

zialwissenschaften. Die Moti-vation der älteren Gasthörerist vielfältig: „Einige möchtensich in ihrem früheren Fach-gebiet auf den neuesten Standbringen, andere möchtenGrundkenntnisse erlangenoder ihre Interessen vertie-fen“, sagt Haller. Manche ste-hen noch im Beruf, die meis-ten sind bereits im Ruhestand.

An der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf habenSenioren ebenfalls die Mög-lichkeit, sich als Gasthörer

Studenten 50plusVON KATHARINA HAMACHER

Dass sie sich nach demEnde ihres Berufsle-bens noch einmal ih-

rer großen Leidenschaft, derLiteratur, widmen würde,stand für Barbara Maubachschon lange fest. Eine Veran-staltung mit VHS-Charakterkam für die Kölnerin jedochnicht in Frage. „Mich hat dasuniversitäre Umfeld gereizt“,sagt sie. Nach ihrer Pensionie-rung informierte sich die Leh-rerin über entsprechende An-gebote und wurde an der Uni-versität ihrer Heimatstadtschnell fündig. „Seit mehr alszehn Jahren nehme ich ein-mal wöchentlich an einem Ar-beitskreis und zwei Projekt-gruppen zu literarischen The-men teil, die sich mit Fragenzu Alter in Literatur und Filmbefassen.“

Barbara Maubach ist einevon etwa 1500 Seniorenstu-dierenden, die im laufendenSemester eingeschriebensind. Während der Vorle-

Jüngere und Ältere profitieren im Hörsaal voneinander.sungszeit gehört der Montagauf dem Campus fest in ihrenAlltag. Sie und ihre rund 50Kommilitonen, die sich im Ar-beitskreis rege Diskussionenliefern, schätzen besondersden gemeinsamen Austauschüber Literatur auf einem ho-hen intellektuellen Niveau.„Das macht mir großenSpaß“, sagt Barbara Maubach.„Die schriftlichen Ausarbei-tungen reizen mich ebenfallssehr, auch wenn ich michdazu oft selbst motivierenmuss.“ Nach den Veranstal-tungen trifft sie sich mit ande-ren Gasthörern stets im CaféKrümel an der Zülpicher Stra-ße. Für die Seniorin ist dasfreie Studium ein Geschenk:„Auf diese Weise kann ich dieWelt auf andere Weise entde-cken, und zwar unter völliganderen Bedingungen, als diejungen Studierenden vonheute.“ Die Jahrzehnte jünge-ren Kommilitonen profitierenvon den erfahrenen Gasthö-rern. Barbara Maubachnimmt ehrenamtlich an ei-

nem Coaching-Programmteil, in dem sie Studierendenhöherer Semester, die nochnicht genau wissen, wie esnach dem Abschluss weiter-geht, hilft, ihre beruflichen In-teressen und Ziele herauszu-arbeiten. Im Rahmen des Ar-beitskreises tauschen sich dieTeilnehmer ebenfalls mit jun-gen Studierenden der Philo-sophischen Fakultät aus.

Unter den Gasthörernüber 50 Jahren, die sich proSemester an der Uni Köln ein-schreiben, rangiert die Philo-sophische Fakultät auf Platzeins. „Philosophie, Geschich-te, Kunstgeschichte und Lite-raturwissenschaften sind fürunsere Seniorenstudierendenbesonders interessant“, sagtMiriam Haller, Leiterin derKoordinierungsstelle Wissen-schaft und Öffentlichkeit, diefür das Gasthörer- und Senio-renstudium zuständig ist.Ebenfalls sehr gefragt ist dieMathematisch-Naturwissen-schaftliche Fakultät, dicht ge-folgt von Wirtschafts- und So-

Barbara Maubach ist eine von etwa 1500 Seniorstudenten derUniversität Köln. Ihre Leidenschaft ist die Literatur. Foto: privat

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Wer noch bei seinen Eltern wohnt, hat dafür meist finanzielle Gründe. Foto: Thinkstock/James Woodson/

Student Tom Schneider lebtgerne noch zu Hause. Foto: Privat

Wirtschaftspsychologie-Student Tom Schneider lebt wie ein Fünftel der deutschen Studenten nochzu Hause bei den Eltern – schlimm findet er das nicht. Im Gegenteil.VON PIA WINDHÖVEL

Wenn Tom Schneiderzur Uni muss, stehter zwei Stunden vor

Seminarbeginn auf. Er machtsich fertig, schnappt sich eineBanane für den Weg und dannfährt er von Monheim 30 Kilo-meter mit Bus und Bahn zuseiner Hochschule in Köln.„Von Tür zu Tür bin ich etwa40 Minuten unterwegs“, sagter. „Bei schönem Wetter fahreich auch mal mit dem Motor-rad.“ Wenn abends noch eineParty ist, schafft er es oft nichtmehr nach Hause. So spätfährt meistens kein Bus mehr.„Ich kann aber immer beiFreunden übernachten, wennwir feiern gehen“, sagt derWirtschafts-Psychologiestu-dent.

Tom gehört zu gut einemFünftel der deutschen Studie-renden, die noch bei ihren El-tern leben. Das geht aus der20. Sozialerhebung zur wirt-schaftlichen und sozialenLage hervor, die das DeutscheStudentenwerk regelmäßigerhebt. Demnach wohnen diemeisten Studenten zwar inWohngemeinschaften – näm-lich 29 Prozent. Mit 23 Prozent

ist das heimische Kinderzim-mer jedoch die zweithäufigsteWohnform – und das ge-schlechterübergreifend.

Wenn es aber um die ge-wünschte Art zu wohnen geht,klafft eine Lücke. Nur sechsProzent der Studenten wür-den, wenn sie wählen könn-ten, freiwillig bei den Elternbleiben. Ein Drittel würde am

in eine eigene Wohnung oderWG zu ziehen, für den sei dasWohnheim die beste Alterna-tive, so Stefan Grob, Sprecherdes Deutschen Studenten-werks in Berlin. Er findet eswichtig, dass sich junge Leutenach Abschluss der Schulevom Elternhaus abnabeln(siehe Interview). Selber fürsich sorgen, neue Leute ken-

liebsten mit dem Partner in ei-ner gemeinsamen Wohnungleben. Gleich dahinter liegendie Wohngemeinschaft(27 Prozent) und die Single-Wohnung (26 Prozent) alsWunschwohnform. Im Stu-dentenwohnheim wollen le-diglich neun Prozent der Be-fragten gerne unterkommen.Wer es sich nicht leisten kann,

nenlernen und eine neueStadt erkunden – wichtigeProzesse, die ein Auszug mitsich bringt. Wer weit weg vomStudienort lebt, dem droht zu-dem, Veranstaltungen, Partysoder spontane Treffen nachder Uni zu verpassen.

Das Gefühl, dass ihm et-was entgeht, hat Tom nicht.„Ich unternehme sehr viel mitmeinen Kommilitonen“, sagter. „Nach der Uni gehen wirmal ein Bier trinken oder gril-len im Sommer. Das Pendelnbeeinflusst mein Freizeitver-halten eigentlich gar nicht.“Klar nerve es manchmal, weilauch mal eine Bahn ausfälltund er dann länger unterwegssei, aber damit hat er sich ab-gefunden. Der 22-Jährige gibt,wie viele andere, finanzielleGründe an, warum er nichtauszieht. Er studiert an einerprivaten Hochschule, die ho-hen Mietpreise in Köln tun ihrÜbriges. „Eine Wohnung inKöln in Verbindung mit denStudiengebühren wäre zu teu-er“, sagt er. „Da Monheim inder Nähe ist, habe ich mich fürdas Pendeln entschieden.“Ein Exot sei er nur bei seinenKölner Mitstudenten, die fastalle alleine wohnen. „In Mon-heim sieht das anders aus“,sagt er. „Da wohnen noch vie-le meiner Freunde bei ihrenEltern.“

Tom ist zufrieden mit sei-ner Wohnsituation. Wie mehrals die Hälfte der Studenten,die für die 20. Sozialerhebungdes Deutschen Studenten-werks befragt wurden. Könnteer jedoch wählen, würde eram liebsten mit Freunden ineiner Wohnungsgemeinschaftin Köln leben. „Der Weg zurFH wäre kürzer und ich glau-be, ein WG-Alltag mit denrichtigen Leuten macht dasLeben noch viel spaßiger, alses so schon ist.“

Studieren im Kinderzimmer

Partner oder in einer WG le-ben. Das Studentenwohnheimist weit abgeschlagen. Wie er-klären Sie sich das?

Grob Ach, das beunruhigt michnicht. Wenn Sie mich fragen,was ich mir für ein Auto wün-schen würde, dann antworteich: einen schickes Jaguar-Ca-briolet. Ich fahre aber einelottrige, alte Familienkutsche.Wunsch und Wirklichkeit klaf-fen schon mal auseinander.Und wir wissen aus unserenStudierenden-Befragungen:Neun von zehn Studierenden,die im Wohnheim waren, wür-den jederzeit wieder einzie-hen und empfehlen es weiter.Das Studierendenwohnheimist die preisgünstigste Wohn-form außerhalb des Elternhau-ses, im Bundesdurchschnittsind es 230 Euro Warmmiete –das ist unschlagbar günstig.

Stadt erkunden – dafür ist esjetzt Zeit.

Die meisten Studenten möch-ten laut der 20. Sozialerhe-bung des Deutschen Studen-tenwerks am liebsten mit dem

Viele Studenten geben finan-zielle Gründe an, die einenAuszug aus dem Elternhausunmöglich machen. Was ratenSie diesen?

Grob Ich würde fragen: Ist eswirklich allein das Geld? Odervielleicht doch der – mögli-cherweise uneingestandene –Wunsch, es weiterhin bequemzu haben? Ich weiß, dass es invielen Hochschulstädten sehrschwierig ist, bezahlbarenWohnraum zu finden, und da-gegen agieren wir auch alsDeutsches Studentenwerk po-

Interview mitStefan Grob,Sprecher desDeutschen Stu-dentenwerks.

litisch. Trotzdem: Wo ein Aus-zieh-Wille ist, ist auch ein Weg.Raus aus dem Hotel Mama! Fi-nanzplan überdenken, günsti-ge Wohnalternativen wie dasWohnheim realistisch prüfen –und dann noch mal ehrlichentscheiden.

Finden Sie es wichtig, dass Stu-denten von zu Hause auszie-hen und am Studienort woh-nen, anstatt zu pendeln?

Grob Ich finde es persönlichsehr wichtig, spätestens zumBeginn eines Hochschulstudi-ums das Nest zu verlassen.Schule – Hochschule: Das istein wichtiger Übergang in einevollständige Selbstständig-keit, und das ist spätestensder Moment, in dem man sichabnabeln muss. Neue Freundefinden, ein neues Netzwerkaufbauen, vielleicht eine neue

„Wo ein Auszieh-Wille ist,ist auch ein Weg“

Viele Studenten sind vielleichtauch zu bequem, umauszuziehen, meintStefan Grob. Foto: Kay Herschelmann

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Bessere Arbeitsbedingungen für Allgemeinmediziner – daswünscht sich auch Amir Hamdan von der Fachschaft Medizinder Heine-Uni. Foto: Georg Salzburg

VON KATHARINA HAMACHER

Masterplan Medizin-studium 2020“ heißtein Papier der Bun-

desregierung, der über eineStärkung der Allgemeinmedi-zin im Studium dem Mangelan Hausärzten entgegenwir-ken will. Doch Mediziner se-hen dies kritisch: Die Versor-gungsstrukturen im ländli-chen Raum durch die Stär-kung der Allgemeinmedizin inden Studieninhalten zu ver-bessern, sei nicht plausibel,heißt es in einer Stellungnah-me des Medizinischen Fakul-tätentages (MFT). „Hier han-delt es sich um ein Vertei-lungsproblem, dass nur durcheine Steigerung der Attraktivi-tät des Berufs gelöst werdenkann.“

Diese Auffassung vertrittauch Professor Stefan Herzig,Prorektor für Lehre und Studi-um der Universität zu Köln:„Der Haupt-Anreiz muss einangemessener Lohn, ange-messen ausgestattete berufli-che Tätigkeiten sowie berufli-che Autonomie sein. So lang

Allgemeinmediziner auf demLand doppelt so viel Zeit in-vestieren und dabei halb soviel verdienen wie Fachärzte,werden Studierende der Me-dizin wenig geneigt sein, alsniedergelassene Hausärzte inländliche Regionen zu ge-hen.“ Einer Einführung ge-sonderter Zulassungskriterien– auch eine Idee aus dem Mas-terplan –, steht der Medizinersehr kritisch gegenüber: „DieZugangsvoraussetzungen fürdie Allgemeinmedizin zu lo-ckern, würde diese Fachrich-tung streng genommen zuÄrzten zweiter Klasse degra-dieren – das darf auf keinenFall passieren.“

Die Allgemeinmedizin seiim Studium zudem schonsehr präsent, sagt ProfessorStefanie Ritz-Timme, Studi-endekanin der MedizinischenFakultät der Heinrich-Heine-Uni Düsseldorf. „Vermutlichliegt der Kern des Problemseher darin, dass der Hausarztauf dem Land auch heutenoch unter – im Vergleich zurStadt – eher ungünstigen Be-dingungen arbeiten muss.“

ner konnte früher kleinerechirurgische Eingriffe oder Al-lergietests selbst durchfüh-ren“, sagt Amir Hamdan. „Dasist abrechnungstechnischheute überhaupt nicht mehrdrin.“ Er strebt mittlerweilean, seinen Facharzt in der Un-fallchirurgie zu machen.

Der geplanten Reform desMedizinstudiums steht diemedizinische Fachschaft derHHU kritisch gegenüber. Manhat Angst, Wahlmöglichkeitenzu verlieren: „Natürlich bildetdie Allgemeinmedizin einenwichtigen Teil in der Lehre ab.Wir halten es allerdings fürfalsch, dass man uns dazuzwingen will, dieses Gebiet impraktischen Jahr zu vertiefen“,sagt Amir Hamdan.

Diese Ansicht teilen vieleStudierende. Amir Hamdankonnte sich zu Beginn seinesMedizinstudiums durchausvorstellen, in die Allgemein-medizin zu gehen. „Der Ge-danke, etwas Übergreifendeszu machen und den Patientenmit all seinen Beschwerdengrundlegend zu beraten, hatmich sehr interessiert“, sagtder Medizinstudent der HHU.Fünf Jahre später ist der 24-Jährige von dieser Vorstellungkomplett abgekommen –ebenso wie viele seiner Kom-militonen, mit denen sich derFachschaftler der Medizini-schen Fakultät austauscht.Neben den im Vergleich zuanderen Fachärzten schlech-teren Arbeitsbedingungen wie

etwa der Bezahlung ist es vorallem die weniger werdendemedizinische Verantwortung,die er mit Sorge betrachtet:„Wir beobachten eine Ent-wicklung hin zum ,Internistlight‘, der budgettechnischnur noch banale Erkrankun-gen wie Schnupfen selbst be-handeln kann und seine Pa-tienten sonst zu Fachärztenweiterleiten muss“, kritisiertAmir Hamdan. „Ein spannen-des Berufsbild wird zuneh-mend zur Verwaltung chro-nisch Kranker.“

Das bestätigt auch der nie-dergelassene Hausarzt, beidem der Medizinstudent ak-tuell seinen Pflichtmonat imRahmen der Famulatur absol-viert. „Der Allgemeinmedizi-

Ärzte zweiterKlasse?Der Ärztemangel auf dem Land steigtweiter dramatisch an. Nur jeder zwei-te Hausarzt findet einen Nachfolger.Medizin-Studenten und Professorensprechen über die Gründe.

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BWLDer beliebteste Studien-gang in Deutschland istlaut Studienportal „Stu-dieren-im-Netz.org“BWL. Auf Platz zwei ran-giert bei männlichen Stu-dienanfängern Maschi-nenbau. Die weiblichenErstsemester entschei-den sich am zweithäu-figsten für Germanistik.Weitere Informationenüber Management-Stu-diengänge gibt es im In-ternet unter www.ma-nagement-studium.net/manager-werden.

Hintergrund. Manager arbei-ten oft in verantwortungsvol-len Positionen mit weitrei-chenden Entscheidungsbe-fugnissen. „Darauf werden dieStudierenden mit Fachwis-sen, Leadership-Aspektenund einem Portfolio an SoftSkills vorbereitet“, sagt Hone-cker. „Grundlagen- und Me-thodenwissen gehören zumHandwerkszeug sowie Sozial-kompetenzen. Und von Ma-nagern wird erwartet, dass sieweiterdenken. Dieses Rüst-zeug bekommen sie währendeines Management-Studiumsmit auf den Weg.“

Lenken lernenVON ANKE VEHMEIER

Geht es um Jobs im Ma-nagement, denken wirmeistens an den Boss

eines der globalen Top-Unter-nehmen. Ja, die gibt es natür-lich. Aber Manager-Postensind inzwischen in den Unter-nehmen nahezu aller Bran-chen und fast jeglicher Grö-ßenordnung zu finden – inden obersten Etagen der Kon-zern-Wolkenkratzer genausowie in den mittleren Füh-rungsebenen. Sie eint ein Jobmit der Kombination ausFachkompetenz und Verant-wortung.

Die klassischen Manager-aufgaben sind Planung, Orga-nisation, Führung und Kon-trolle. Eine klassische Ausbil-dung zum Manager gibt esaber nicht – viele Wege führenzum Job. Das können ein Uni-versitätsstudium wie Be-triebswirtschaft oder spezielleManagement-Studiengänge,ein Fernstudium oder eine be-rufsbegleitende Weiterbil-dung sein. Dabei spezialisie-

Manager sind in Chefetagen und auf der mittleren Führungsebene tätig.

An der Heinrich-Heine-Uni-versität Düsseldorf gibt es denLehrstuhl für „Betriebswirt-schaftslehre, insbesondereManagement“. Dort legt manunter anderem einen Schwer-punkt auf kleine und jungeUnternehmen.

„Internationales Manage-ment und InterkulturelleKommunikation“ wird an derTechnischen HochschuleKöln angeboten. „Der Studi-engang ist ein Masterstudien-

gang und stellt eine Besonder-heit dar“, sagt Sybille Fuhr-mann, Leiterin des Hoch-schulreferats Kommunikationund Marketing. Denn es ar-beiten vier Hochschulen zu-sammen: die TH Köln, dieUniversität Warschau, dieUniversität Dalian in Chinaund die Universität von Nord-Florida in Jacksonville. AlleStudierenden beginnen imOktober gemeinsam an derTH Köln. Von Köln geht es zu-sammen nach Warschau, Chi-na und dann in die USA. Auchdie Abschlussarbeit ist einTeamprojekt, bei dem die Stu-dierenden ihre Kenntnisseund interkulturellen Erfah-rungen einbringen können.„Es wird ein Doppelabschlussvergeben – ein europäischerMastergrad und von der ame-rikanischen Uni zusätzlich einMBA“, sagt Fuhrmann. DerStudiengang bildet für dieÜbernahme von Manage-mentaufgaben in Unterneh-men aus, die internationalaufgestellt sind oder für Insti-tutionen mit internationalem

ren sich die Studierenden aufbestimmte Managementbe-reiche wie Finanzen, Marke-ting, Qualitätskontrolle oderIT. „Das Managementstudi-um bietet einen breiten Kar-rierebereich in unterschiedli-chen Branchen“, erklärt Pa-trick Honecker, Pressespre-cher der Universität Köln. Umdie Bandbreite abzudecken,werden verschiedene Ma-nagement-Studiengänge anden Universitäten angeboten.

Management-Studiengänge bereiten auf Führungsaufgaben vor,doch es gibt auch andere Wege in die Chef-Etage. Foto: thinkstock

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