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Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,b) Regenschirm: Kunststoff B Flasche: Kunststoff A Schutzbrille: Kunststoff E Verpackungsmaterial: Kunststoff C (Styropor) 6 a) OC Cl Cl n + HO

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Liebe Schülerinnen, liebe Schüler,liebe Lehrerinnen, liebe Lehrer,

dieses Arbeitsheft führt an ein neues großes Teilgebiet der Chemie – die organische Chemie – heran.

Anhand abwechslungsreicher Aufgaben, die schrittweise mit der neuen Begrifflichkeit sowie den Eigenschaften und Besonderheiten der organischen Stoffklassen vertraut machen, können die im Unterricht vermittelten Inhalte wiederholt und vertieft werden. Dabei sind zahlreiche Aufgaben so konzipiert, dass sie nicht allein chemisches Wissen abfragen, sondern gleich- zeitig einen Bogen zu der Erfahrungswelt der Schüler spannen.

Kleine Experimente, bei denen meist auf einfache, haushaltsübliche Materialien zurück- gegriffen werden kann, ermöglichen neben der theoretischen auch die praktische Reflexion der Lehrinhalte.

Durch den Einsatz vielfältiger Methoden wird die Entwicklung von Kompetenzen, wie z. B. die Fähigkeit zur Informationsbeschaffung, die Lesekompetenz oder die Fähigkeit zur differen -zierten Modellbildung, altersgemäß gefördert.

Viel Spaß bei der Verwendung dieses Arbeitsheftes!

Frauke Schmitz

InhaltsverzeichnisEinführung in die organische Chemie 1Organische Energieträger 8Vom Traubenzucker zum Alkohol 21Vom Alkohol zur Säure 36Ester und Fette 43Kunststoffe 52

Zeichenerklärung

Die Lösung dieser Übung wird ins Heft übertragen.

Zur Lösung dieser Übung wird eine Skizze angefertigt.

Diese Übung beinhaltet ein Experiment.

Diese Übung wird in Partner-/Gruppenarbeit erledigt.

Bei dieser Übung ist Internet-Recherche sinnvoll.

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52

Kunststoffe

1 Markiere die Begriffe Thermoplaste, Duroplaste und Elastomere jeweils in einer anderen Farbe. Kennzeichne die Kästchen, die zu den jeweiligen Kunststoffsorten gehören, in der gleichen Farbe.

Thermoplaste Duroplaste Elastomere

Autoreifen

gar nicht oder nur wenig vernetzt

stark vernetzt Joghurtbecher plastisch verformbar

Kochlöffel nur kurzzeitig verformbar Getränkeflasche

nicht schmelzbar wenig und weitmaschig vernetzt sehr hart und spröde

schmelzen beim Erhitzen Gartenschlauch

elastisch Schaumstoffmatratze

Gummiband Plastiktüte Steckdose

2 Finde bei euch im Haushalt (z. B. in der Küche) möglichst viele Gegenstände aus den verschie-densten Kunststoffarten. Der Recycling-Code hilft dir bei der Identifizierung der Stoffe.

Recycling-Code Kürzel Name des Werkstoffs Recycling-Code Kürzel Name des Werkstoffs

PET Polyethylen-terephthalat

PP Polypropylen

PE-HD High-Density Polyethylen

PS Polystyrol

PVC Polyvinylchlorid

OTHER

Andere Kunststoffe wie Acrylglas, Nylon, Polycarbonat, ABS und Fiberglas

PE-LD Low-Density Polyethylen

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

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Kunststoffe 53

3 Ergänze die Lücken sinnvoll mit den gegebenen Begriffen.

Härte, Makromolekülen, Polymeren, Cellulose, Additive, Copolymere, Ausgangsstoffe, Polyethylen, Erdöl, Monomere, Thermoplast

Kunststoffe sind Stoffe, die aus künstlich hergestellten __________________________________________ bestehen. Kleine

Molekülbausteine, die __________________________________, sind zu größeren Molekülen, den ______________________________,

verbunden. Diese gehen, je nachdem, ob es sich bei dem Kunststoff um einen _________________________________,

Duroplast oder ein Elastomer handelt, mehr oder weniger viele Verbindungen miteinander ein. Das

Polymer ______________________________________________ ist z. B. durch die Verknüpfung vieler Ethen-Moleküle

entstanden. Durch die Auswahl der Monomere, die Gestaltung des Herstellungsverfahrens und

eventuelle ____________________________________ lassen sich die Eigenschaften von Kunststoffen (z. B. __________________,

Temperaturbeständigkeit, chemische Beständigkeit) variieren. Polymere, die aus mindestens zwei

unterschiedlichen Monomeren aufgebaut sind, bezeichnet man als __________________________________. Die

___________________________________________ für die Kunststoffherstellung stammen oft aus dem _____________________________.

Sogenannte halbsynthetische Kunststoffe entstehen durch die Veränderung natürlicher Stoffe, wie

z. B. __________________________________ zu Viskose. Die Darstellung der Polymere erfolgt, indem das zugrunde

liegende Monomer in eckige Klammern gesetzt wird, die mit dem Index n versehen wird: –[CH2]n–

4 Ergänze die fehlenden Angaben in den Karteikarten.

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54 Kunststoffe

5 a Gib die Strukturformeln des Monomers bzw. der Monomere an, aus denen sich die Polymere A – E zusammensetzen. Um welchen Polymerisationstyp handelt es sich bei den einzelnen Reaktionen? Nenne auch die Kunststoffklassen, denen die Polymere angehören.

C

O

O CH2

CH2

O C

O

C

O

O CH2

N

H

(CH2)6

N

H

C

O

(CH2)4

C

O

N

H

CH2

C

O

C

O

O CH2

CH CH2

O

C

C

O

O

O

O C

O

C

O

O CH2

CH

O

O

CH2

C CH2

CH3

C O

O

CH3

C

C

O

CH3

O

CH3

A

B

D

E

CH2

CH CH2

CH

C

b Ordne vier dieser Strukturformeln den abgebildeten Materialien zu.

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Kunststoffe 55

6 Die Herstellung von Polycarbonaten erfolgt ausgehend von Phosgen. Da Phosgen als Derivat der Kohlensäure (H2CO3) angesehen wird, bezeichnet man diese Kunststoffe als Polycarbonate.

a Ergänze die Reaktionsgleichung.

+C

Cl

Cl

O CHO

CH3

CH3

OH

Phosgen 2,2-Bis(4-hydroxyphenyl)-propan

n n

b Handelt es sich bei dieser Reaktion um eine Polyaddition oder um eine Polykondensation?

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________

c Recherchiere Eigenschaften und Verwendungen von Polycarbonaten.

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________

__________________________________________________________________________________________________________________________________________________

7 Erstellt in einer Kleingruppe ein Lernplakat zum Thema Naturkautschuk – Synthetischer Kautschuk. Bringt dabei euer neu erworbenes Wissen zum Thema Kunststoffe ein.

8 a Kunststoff-Granulate können auf 4 Wegen bearbeitet werden: Extrudieren, Kalandrieren, Spritzgießen und Formblasen. Gib an, welches dieser Verfahren in der Skizze dargestellt ist und beschrifte die Skizze.

b Beschreibe kurz die vier Verfahrenswege und nenne Beispiele für Kunststoffteile, die jeweils dabei hergestellt werden.

c Fäden aus Kunststoffen (z. B. Polyamid, Polyacryl) werden im Schmelzspinnverfahren herge-stellt. Beschreibe dieses Verfahren kurz. Warum werden die fertigen Fäden nach ihrer Herstellung noch verstreckt?

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56 Kunststoffe

9 Verbundstoffe Die heute üblichen Kartonverpackungen für Fruchtsaft oder Milch sollen bei der Müllsortierung nicht ins Altpapier gegeben werden, sondern in den Sammelbehälter für Kunststoffmüll. Hast du eine Erklärung hierfür?

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

________________________________________________________________________________________________________________________________________________________

10 a Entscheide, ob diese Aussagen über das Recycling von Kunststoffen richtig oder falsch sind.

Aussage richtig falsch

1. Die Rohstoffreserven, aus denen Kunststoffe hergestellt werden, sind begrenzt.

20 13

2. Es ist kein Problem, Kunststoffpolymere in ihre Ausgangsstoffe, die Monomere, zu spalten.

0 18

3. Nur saubere, nach Sorten getrennte Kunststoffabfälle können recycelt werden.

2 17

4. Den größten Anteil am Kunststoffabfall haben gebrauchtes Kinderspielzeug und Gummistiefel.

23 2

5. Der größere Anteil der Kunststoffabfälle wird im Augenblick energetisch verwertet.

2 5

6. Der Heizwert von Kunststoffabfällen ist bei vielen Sorten mit dem von Heizöl vergleichbar.

7 9

7. Bei der werkstofflichen Verwertung werden die Kunststoffe in andere Kunststoffe umgearbeitet.

2 1

8. Die werkstoffliche Verwertung lohnt sich nur dann, wenn der Preis für die entsprechende Neuware sehr hoch liegt.

2 14

9. Bei der rohstofflichen Verwertung werden die Kunststoffe in Kohlenstoff- und Wasserstoff-Atome gespalten.

5 8

( 1 + 2 +

3 + 4 ⋅

5 – 6 +

7 + 8 ) :

9 = 5

b Entwickle ein Schema über mögliche Wege beim Kunststoffrecycling. Arbeite die folgenden Begriffe sinnvoll in dieses Schema ein: sortenreine Abfälle, vermischte Abfälle, ver-

schmutzte Abfälle, werkstoffliche Verwertung, rohstoffliche Verwertung, thermische

Verwertung.

c Erkundige dich über Aspekte der Ökobilanz bei den einzelnen Recycling-Wegen.

11 Eine Lösung für das Recyclingproblem könnten biologisch abbaubare Kunststoffe sein. Recherchiert gemeinsam in der Gruppe, welche Möglichkeiten es bereits gibt. Wie sind Haltbarkeit und Verwendbarkeit dieser Kunststoffe einzuschätzen? Woraus werden sie hergestellt, wo werden sie eingesetzt, wie erfolgt der Abbau? Bereitet dazu einen kleinen Vortrag vor.

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50 Kunststoffe

20 Die Carboxylat-Anionen bilden mit Calcium und Magnesium unlösliche

Verbindungen, sogenannte Kalkseifen, die nicht mehr waschaktiv sind. In

modernen Waschmitteln sind zwar keine Seifen mehr enthalten, sondern

neuartige Tenside, dennoch wirken sich Calcium-Ionen störend auf die

Waschkraft dieser Stoffe aus.

Kunststoffe

1 Thermoplaste Duroplaste Elastomere

Autoreifen

gar nicht oder nur wenig vernetzt

stark vernetzt Jogurtbecher plastisch verformbar

Kochlöffel nur kurzzeitig verformbar Getränkeflasche

nicht schmelzbar wenig und weitmaschig vernetzt

sehr hart und spröde

schmelzen beim Erhitzen Gartenschlauch

elastisch Schaumstoffmatratze

Gummiband Plastiktüte Steckdose

2 PET (01): Seifenspender, Fruchtsaftflasche

PE-HD (02): Müllbeutel

PVC (03): Fußbodenbelag

PE-LD (04): Gefrierbeutel

PP (05): Margarinepackung, Becher Fertigpudding, Campinggeschirr

PS (06): Becher Schlagsahne

07: Trinkbecher, CD

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Kunststoffe 51

3 Kunststoffe sind Stoffe, die aus künstlich hergestellten Makromolekülen

bestehen. Kleine Molekülbausteine, die Monomere, sind zu größeren

Molekülen, den Polymeren, verbunden. Diese gehen, je nachdem, ob es

sich bei dem Kunststoff um einen Thermoplast, Duroplast oder ein Elas-

tomer handelt, mehr oder weniger viele Verbindungen miteinander ein.

Das Polymer Polyethylen ist z. B. durch die Verknüpfung vieler Ethen-

Moleküle entstanden. Durch die Auswahl der Monomere, die Gestaltung

des Herstellungsverfahrens und eventuelle Additive lassen sich die

Eigenschaften von Kunststoffen (z. B. Härte, Temperaturbeständigkeit,

chemische Beständigkeit) variieren. Polymere, die aus mindestens zwei

unterschiedlichen Monomeren aufgebaut sind, bezeichnet man als Co-

polymere. Die Ausgangsstoffe für die Kunststoffherstellung stammen

oft aus dem Erdöl. Sogenannte halbsynthetische Kunststoffe entstehen

durch die Veränderung natürlicher Stoffe, wie z. B. Cellulose zu Viskose.

Die Darstellung der Polymere erfolgt, indem das zugrunde liegende Mo-

nomer in eckige Klammern gesetzt wird, die mit dem Index n versehen

wird: –[CH2]n–.

4

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52 Kunststoffe

5 a) Poly-mer

Monomere Polymerisationstyp Kunststoff-klasse

A

C C

O

HO OH

O

HO C C OH

H

H

H

H

Polykondensation Polyester

B

N (CH2)6

H

H

N

H

H

HO C

O

(CH2)4 C OH

O

Polykondensation Polyamid

C HC CH2

radikalische Polymerisation

Polystyrol

D

HO C

O

C

O

OH

H2C CH CH

2

OHOHOH

Polykondensation Polyester

E CH3

C CH2C

O

OH3C

radikalische Polymerisation

PMMA

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Kunststoffe 53

b) Regenschirm: Kunststoff B Flasche: Kunststoff A

Schutzbrille: Kunststoff E

Verpackungsmaterial: Kunststoff C

(Styropor)

6 a) O C

Cl

Cl

n + HO C

CH3

CH3

OH

Phosgen 2,2-Bis(4-hydoxyphenyl)-propan

O C

CH3

CH3

O C

O

n

Polycarbonat

n

+ 2n HCl

b) Es handelt es sich um eine Polykondensation.

c) Polycarbonate sind hart, schlagfest und isolieren gegenüber elektri-schem Strom. Da Polycarbonate teurer sind als andere Kunststoffe,

werden sie nur dort eingesetzt, wo andere Kunststoffe nicht verwen-

det werden können, z. B. zur Herstellung von CDs, DVDs, Brillenglä-

sern, optischen Linsen und Solarpanelen.

7 Kautschuk ist ein elastisches Polymer, das aus dem Milchsaft (Latex) des

Kautschukbaumes gewonnen wird. Naturkautschuk besteht aus dem Mo-

nomer Isopren (IUPAC: 2-Methyl-1,3-butadien). Zur Verbesserung seiner

Eigenschaften kann er vulkanisiert werden. Bei der Vulkanisation wird der

Kautschuk zusammen mit Schwefel erhitzt, sodass die Kautschukmolekü-

le durch Schwefelbrücken miteinander vernetzt werden. Zusätzlich kann

man den Kautschuk mit Füllstoffen versehen, geeignet sind z. B. Ruß (er-

höht die Abriebfestigkeit), Weichmacher, Farbstoffe oder Stoffe, die das

Gummi vor Alterung schützen. Kautschuk wird zum größten Teil (ca.

70 %) für die Herstellung von Autoreifen verwendet, aber auch für die

Produktion von Matratzen, Dichtungen und Latexprodukten (z. B. Hand-

schuhe, Luftballons, Kondome). Etwa 60 % des heutigen Kautschukbe-

darfs werden durch synthetischen Kautschuk gedeckt, der aus Erdöl her-

gestellt wird. Dabei werden häufig Styrol und 1,3-Butadien miteinander

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54 Kunststoffe

polymerisiert. Auch synthetischer Kautschuk kann vulkanisiert und mit

Füllstoffen versetzt werden. Die Verwendungszwecke des synthetischen

Kautschuks sind vergleichbar mit denen des Naturkautschuks. Eine inte-

ressante Variante ist das Polymer aus 2-Chlor-1,3-butadien, besser be-

kannt unter dem Handelsnamen Neopren.

8 a) Extrudieren

Kunststoffgranulat

Extruder(Schneckenpresse)

Düse

Form

b) Extrudieren: In dem Extruder (Schneckenpresse) wird der Kunststoff geschmolzen und homogenisiert. Die Schmelze wird dann durch die

formgebende Düse gepresst. Durch Extrusion können Gegenstände

wie Platten, Rohre und Profile hergestellt werden.

Formblasen: Kunststoffschläuche (z. B. durch Extrusion hergestellt) werden erwärmt und in einer Form mit Druckluft aufgeblasen, bis der

Kunststoff die äußere Form angenommen hat. Dieser Prozess eignet

sich z. B. gut zum Herstellen von Flaschen.

Spritzgießen: Kunststoffgranulat wird durch Erwärmen geschmol-

zen, homogenisiert und anschließend in den formgebenden Hohlkör-

per gespritzt. Spritzgießen ist z. B. ein häufig angewendetes Verfahren

zur Herstellung von Legosteinen.

Kalandrieren: Die erwärmte Kunststoffmasse wird durch mehrere erwärmte Walzen geführt und so zu Folien verarbeitet. Diese dickeren

Folien werden zum Beispiel für die Herstellung von Blisterverpackun-

gen verwendet.

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Kunststoffe 55

c) Die Polymere werden geschmolzen und durch eine Düse gespritzt. Der austretende Faden wird durch Luft gekühlt und aufgewickelt. Man

kann auch mehrere Fäden aus parallelen Düsen spritzen und gemein-

sam verspinnen. Durch das Verstrecken werden die Polymerketten

stärker parallel zueinander ausgerichtet, sodass die zwischenmolekula-

ren Kräfte besser wirken können; die Fäden bekommen eine höhere

Festigkeit.

9 Zum besseren Schutz des Getränks gegen Feuchtigkeit und Keime wird

der Karton auf der Innenseite mit Kunststoff beschichtet.

10 a) Aussage richtig falsch

1. Die Rohstoffreserven, aus denen Kunststoffe her-

gestellt werden, sind begrenzt. 20 13

2. Es ist kein Problem, Kunststoffpolymere in ihre Ausgangsstoffe, die Monomere, zu spalten.

0 18

3. Nur saubere, nach Sorten getrennte Kunststoff-

abfälle können recycelt werden. 2 17

4. Den größten Anteil am Kunststoffabfall haben gebrauchtes Kinderspielzeug und Gummistiefel.

23 2

5. Der größere Anteil der Kunststoffabfälle wird im

Augenblick energetisch verwertet. 2 5

6. Der Heizwert von Kunststoffabfällen ist bei vielen Sorten mit dem von Heizöl vergleichbar.

7 9

7. Bei der werkstofflichen Verwertung werden die

Kunststoffe in andere Kunststoffe umgearbeitet. 2 1

8. Die werkstoffliche Verwertung lohnt sich nur dann, wenn der Preis für die entsprechende Neuware sehr

hoch liegt.

2 14

9. Bei der rohstofflichen Verwertung werden die Kunst-

stoffe in Kohlenstoff- und Wasserstoff-Atome gespalten.5 8

(20

1

+ 18 2

+ 2

3

+ 2

4

2

5

– 7

6 + 1

7

+ 2)8

: 8

9

= 5

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56 Kunststoffe

b), c) Der Ausgangsstoff für viele Kunststoffe ist Erdöl und dessen Ressour-

cen sind begrenzt. Außerdem verrottet Kunststoff nicht, sodass die

Menge an Abfällen, die deponiert werden müssen, immer größer wird.

Die thermische Verwertung liefert wertvolle Energie. Das Problem da-

bei ist, dass wertvolle Rohstoffe einfach zu Kohlenstoffdioxid und

Wasser verbrannt werden und je nach Ausgangsstoff bei der Verbren-

nung giftige Nebenprodukte entstehen, die aus den Abgasen entfernt

werden müssen. Die werkstoffliche Verwertung eignet sich am ehes-

ten für Thermoplaste, aber auch hier müssen vorher noch Farbstoffe

und andere Zusätze durch kostenintensive Verfahren entfernt werden.

Die werkstoffliche Verwertung von Duroplasten und Elastomeren ist

nicht ohne Weiteres möglich, hier können nur zerkleinerte Teilstücke

als Füllstoff in neue Produkte eingearbeitet werden. Beim werkstoffli-

chen Recycling bleiben die wertvollen Verbindungen erhalten, die re-

cycelten Produkte sind jedoch meistens von niedrigerer Qualität als

die Ausgangsstoffe. Bei der rohstofflichen Verwertung erhält man

durch entsprechende Behandlung des Kunststoffabfalls die ursprüngli-

chen Monomere oder andere höherwertige organische Verbindungen,

es ist jedoch ein energetisch sehr aufwendiges Verfahren.

11 Interessante Alternativen sind abbaubare Kunststoffe aus Kartoffelstärke

oder Milchsäure. Milchsäure wird über eine Kondensation zu Polylactat

(PLA) umgewandelt:

n

O CH

CH3

C

O

O CH

CH3

C

O

Biologisch abbaubare Kunststoffe können als Verpackungen, Einmalge-

schirr oder sogar, im Fall von PLA, in der Medizin als „Kleber“ für Bänder

verwendet werden. Die Milchsäure wird aus Glucose hergestellt, die wie-

derum aus Zuckerrüben, Weizen oder Roggen gewonnen wird. Nach Ge-

brauch können diese Kunststoffe von Bakterien abgebaut werden.

Best.-Nr. 5557392