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Liebes Publikum! Fieldrecordings, Lectures, Performances ... · PDF fileHochapfel: piano, synthesizer. Chad Popple: drumset. Nach 3 langen Jahren unterwegs, kehrt Rocket No.9 zurück

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Liebes Publikum! Zum 10. Mal präsentiert das Festival blurred edges vom 5. bis 20. Juni 2015 analoge sowie elektronische Sounds in Kompositionen, Improvisationen, Fieldrecordings, Lectures, Performances, Workshops und Urban Soundwalks.

Der Gedanke von verwischten und unklaren Genregrenzen durchzieht blurred edges auf mehreren Ebenen. Besonders aufgrund seiner erfri-schenden Widersprüche wird das im Jahre 2005 vom Verband für aktuelle Musik Hamburg ins Leben gerufene, zweiwöchige Veranstaltungsformat sowohl in Deutschland als auch international geschätzt. blurred edges ist Jahr um Jahr in jeder erdenklichen Faser ein einziges Experiment, das bereits zahlreiche Akzente in der nationalen und internationalen Szene der aktuellen Musik setzen konnte.

Das Festival weitet sich im kompletten Stadtraum aus und zieht so mit seinen fast 40 Veranstaltungsorten und 61 Veranstaltungen ganz Hamburg in den Bann. In diesem Sinne schicken die teilnehmenden KünstlerInnen das Festivalpublikum auf Entdeckungsreise, um mit ihnen gemeinsam neue Orte zu erforschen, die Sinne zu weiten und sich auf einen Perspekti-venwechsel einzulassen. Wer möchte, kann sich als Gast aktiv in manche Programmpunkte mit einbreingen – beispielsweise bei den Electrical Walks der Berliner Künstlerin Christina Kubisch, den DIY Synth- und Fieldrecording Workshops oder bei dem diesjährigen HAW-Klangsymposium „klingt gut!“.

blurred edges wird von keiner übergeordneten Instanz kuratiert, sondern vielmehr mit Anspruch an Offenheit und Vielfalt vom Verband für aktuelle Musik Hamburg koordiniert. Ein fünfköpfiges Team stellt in Zusammenarbeit mit den zahlreichen Beteiligten die notwendigen Verbindungen her und legt lediglich einen Zeitrahmen, einen Möglichkeitsraum, fest. Der Reiz eines Produzenten-Festivals gegenüber einem kuratierten Festival liegt im Unvor-hersehbaren. Diese Art der Organisationsstruktur, die die direkten Verbin-dungen der veranstaltenden Musiker nutzt, passt konzeptionell perfekt zu der dargebotenen, experimentellen Musik. Um so viele Grenzen wie möglich aufzuheben, entscheiden bei einigen Konzerten die Besucherinnen über die Höhe der Eintrittsgelder.

Ticket und FestivalpassAuch dieses Jahr wird es wieder einen Festivalpass geben, mit dem alle Veranstaltungen zum Vorzugspreis von 45,00 Euro, besucht werden können. Verkaufsstelle: Hanseplatte, Neuer Kamp 32, 20357, Hamburg Tel: 040 28 57 01 93, E-Mail: [email protected], www.hanseplatte.de

Einzeltickets können ausschließlich an der Abendkasse erworben werden. 

www.blurrededges.de www.facebook.com/blurred.edges

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SeiteFestivalprogramm Seite

20:00 Collect/Project: The Future of Song 4120:00 Stark Bewölkt: Doppelgänger 4221:00 LiLa Session Band 4322:00 h7club@blurred edges 2015: die digitale Lücke 44

Sa, 13. Juni 16:00 Daria-Karmina Iossifova - Im Gespräch mit dem Universum 4520:00 Fuo + Halma + Ur! Geller 4620:00 Stark Bewölkt: Input<->Output 4723:00 > || Split >> Tape Night • 48

So, 14. Juni 12:00 Preludes & Processes 4920:00 Frantic Percussion Ensemble - Eulenflugstunde 5020:00 Hambre Quartett 51

Mo, 15. Juni 21:45 Minimal Moments 52

Di, 16. Juni 20:00 nocturne chinoise - TonArt Ensemble und Wu Wei 53

Mi, 17. Juni 15:00 Lecture mit Al Margolis (If, Bwana) 5417:15 Stunde der Kirchenmusik mit Daniel Stickan, Orgel 5520:00 Angela Tosheva - Klavierabend 5620:59 incite/ 57

Do, 18. Juni 20:00 Die Finalistinnen machen weiter 5820:00 Lokal Harmonie Export + Joscha Hendricksen 5921:00 If, Bwana / futureduck / Christoph Funabashi / Helmuth Neumann 6021:00 Lijel / TinaZahrt 6121:00 Love-Songs - Kirrin Island - Lada - Jeepney - Niedervolthoudini 6221:45 Nelly Boyd & Gäste 63

Fr, 19. Juni20:00 Frequenzgänge #53 6420:00 Lokal Harmonie Export + Tintin Patrone 5921:00 Dr. Knut und seine Sohne 6522:00 Unüberhörbar: Terry Burrows - FX Schröder 66

Sa, 20. Juni20:00 Noctuidae / Valerio Tricoli / C 6721:00 Modulation Lab V 6821:00 Tim Stahlberg / Pawel Wieleba 6921:00 Sweet Anticipation 7022:00 Unüberhörbar: Pierre Bastien - Tonesucker 71

4. – 6. Juni klingt gut! 66. – 20. Juni Christina Kubisch: Electrical Walks 1212. – 14. Juni Blödes Orchester 32

Fr, 5. Juni20:00 blurred edges - klingt gut! 720:00 Lijel und Ma_Cak Freejazz-Electroacoustic Duo 820:30 Nishad Trio 921:00 beside the cage - Jubiläumskonzert 1022:00 Multiphonics V 11

Sa, 6. Juni15:00 Katja Kölle: Wie ein Hauch 1417:30 Präsentation #47: Christina Kubisch 1520:00 Frequenzgänge #52 1620:00 Komponistenverschwörung - mit und ohne Elektronik 17

So, 7. Juni 12:00 Joachim Kamps: Klavier Solo 1816:00 st-matthew-passion-tape 1920:00 Wir reisen immer los 20

Mo, 8. Juni 21:30 The Beats 21

Di, 9. Juni20:00 Wittwulf Y Malik Experimentelle Musikvideos 22

Mi, 10. Juni 19:00 Sound Dept ltd: Eröffnung 2320:00 Jessica ich beobachte dich/ Aquarian Drum Song/

Nicola Hein/ Jojo Defek Quartett 2420:00 Arturo Raffaele Grolimund – Out of Nairobi 2521:00 Gustav-Kunst-Trio 2621:00 Monomal & Muttermahl meet Hot Pot 2721:00 Tellavision & Marq Lativ 28

Do, 11. Juni 20:00 Twisk && Isogram 2920:00 Kipp/Klammer/Neumann Trio & Reinhart Hammerschmidt 3020:30 Aidan Baker & Idklang 31

Fr, 12. Juni 17:00 Unerhörte Orte 3319:30 Duo Seitenschneider 3420:00 États intermédiaires 3520:00 Feine Drinkers bei Pinkels Daheim, Unknown Singing Objects,

Jetzmann & Donna Neda 40

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4. – 6. Juni, 9.00 - 18.00 Uhr Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Finkenau 35 Symposiumsbeitrag ab 30.- mit blurred edges-FestivalpassVoranmeldung erforderlich, siehe: klangsymposium.de

klingt gut!

Symposium für Tongestaltung - Kooperation mit blurred edges

Die HAW und die AES laden zum „klingt gut!“ Symposium für Tongestaltung auf dem Kunst- und Mediencampus Hamburg. An drei Tagen werden in Workshops, Vorträgen, Podiumsgesprächen und Präsentationen Themen zwischen Sounddesign, Klangkunst und elektroakustischer Musik im Zusam-menhang mit visueller Gestaltung diskutiert.

Zu den geladenen Rednern des Symposiums zählen Karl Bartos, ehemaliges Mitglied der Gruppe „Kraftwerk“ und Pionier der elektronischen Popmusik, Michel Chion, der mit Pierre Schaeffer an der Entwicklung der Musique concrète beteiligt war und der mit „Audio-Vision“ das einflussreichste Werk über Film-Sounddesign geschrieben hat.

Weitere Gäste sind unter anderem Asmus Tietchens (Elektroakustische Komposition), Dennis Baxter, Sounddesigner der Olympischen Spiele (Immersive and Interactive Sound in Broadcasting), Cindy Keefer, Georg Hajdu, HFMT Hamburg (Audio-basierte Komposition), Eric Leonardson (fieldrecordings) oder Leaf Audio (DIY-Synth- Workshop).An allen drei Veranstaltungstagen lassen sich im Gebäude audio-visuelle Arbetten besichtigen, die im Rahmen des Symposiums ausgewählt wurden.

Besonders empfehlenswert ist dabei Oskar Fischingers Raumlichtkunst (ca. 1926/2012) in einer HD-Rekonstruktion des Center for Visual Music auf drei Leinwänden, mit Musik von Varese und Cage. 4.-12. Juni, 9.00-18.00 Uhr, Eintritt frei.

Fr, 5. Juni, 20:00 Uhr Hochschule für Angewandte Wissenschaften, Finkenau 35Eintritt: 10.- / 5.-

blurred edges - klingt gut!

Schlagzeugkonzert, multimedial

Kompositionen für Multimedia und Schlagzeug von Steve Reich, Xiao Fu, Georg Hajdu, Johann Niegl, Carlos Andrés Rico, Jacob Sello, Alexander Schubert.

Konzert des Zentrums für Mikrotonale Musik und Multimedia (ZM4) der Hoch-schule für Musik und Theater Hamburg anlässlich des klingt gut! Symposiums mit Stücken von Steve Reich sowie Hamburger Komponisten, die für Schlag-zeug geschrieben wurden und sich multimedialer Mittel bedienen.

Die Interpreten Lin Chen, Pedro Maceo, Jonathan Shapiro, Stefan Weinzierl haben sich als Spezialisten für zeitgenössische und aktuelle Musik einen Namen gemacht und werden gemeinsam ein Stück von Steve Reich aufführen.

Unterstützt mit Mitteln der Landesforschungsförderung Hamburg

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Fr, 5. Juni, 20:00 Uhr Golem, Große Elbstraße 14Eintritt: 4.-

Lijel und Ma_Cak Freejazz-Electroacoustic Duo

Stimmmoduliertes Lesen und Sprechen von Gertrude Steins „Tender Buttons“

Eine Performance, die in einem minimalistischen Ansatz Noise, Fieldrecor-ding und Stimme verbindet. Gertrude Stein spielt mit den Rhythmen und Klängen von Wörtern. Neue Bedeutungen von Wörtern werden erschaffen. Indem sie die Konventionen von Bedeutung, Grammatik und Satzbau miss-achtet, versucht sie „Momente des Bewusstseins“ einzufangen, unabhängig von Zeit und Erinnerung.

Lijel, Studentin der bildenden Künste (HfbK Hamburg) setzt ihre Stimme gerne frei improvisierend ein. Snippets auf Englisch, Kroatisch und einer nicht definierbaren Sprache. Als Jazzsängerin ist sie seit 2002 aktiv, mini-malkompositorisch, mit Schwerpunkt auf Improvisation im Freiraum von Sprache und Phonetik.

Fr, 5. Juni, 20:30 Uhr Linker Laden, Kleiner Schäferkamp 46Eintritt: Spende

Nishad Trio

Das Trio verbindet die klassische Raga Musik Indiens sowie die Shakuhachi Musik Japans mit Elementen des Jazz und der freien Improvisation.

Denis Andre: HarmoniumPaul Kolep: TablaJulian Schäfer: Bansuri, Shakuhachi

Denis Andre spielt klassische Musik, Jazz und vertont Stummfilme auf dem Klavier. Er beschäftigt sich mit dem Spiel des indischen Harmoniums.Paul Kolep hat seit 1988 Tabla-Unterricht bei Ganesh Shankar Mishra in Varanasi. Seit 1992 Zusammenarbeit mit der Tänzerin Rita Panesar.Julian Schäfer spielt Geige, Bratsche und asiatische Blasinstrumente in diversen Konstellationen der freien Musik. In den letzten Jahren hat er ein besonderes Faible für die klassische, indische Ragamusik entwickelt.

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Fr, 5. Juni, 21:00 Uhr Hamburger Botschaft, Sternstrasse 67Eintritt: Spende

beside the cage - Jubiläumskonzert

Radikalimprovisation mit Sektempfang

beside the cage: Oliver Demand: PosauneSascha Demand: GitarreRalf Kleinemas: n.n.Thomas Winger: DrumsMoritz von Woellwarth: Posaune

Ein verspäteter Empfang zum 20-jährigen Bestehen von beside the cage.Das beside the cage Quintett lädt zur Feier und Zelebration der Poesie des Unbegreiflichen. Zu dem zweiten Manne mit schwarzem Schnurrbart sind in der Tat noch zwanzig Jahre hinzugetreten. Sechzigminütige Radikalimprovi-sation mit Sektempfang.

Fr, 5. Juni, 22:00 Uhr MS Stubnitz, Kirchenpauerkai 29, Hafencity Eintritt: 8.- / 5.-

Multiphonics V

Rocket No.9 plays Sun Ra!-Lehrstunde in Sachen Abstraktion und Vergnügen

Jan Gospodinow: trumpet. Geoffroy Dabrock: trombone. Frank Paul Schubert: alto + soprano saxophones. Kathrin Lemke: alto + tenor saxophones. Vlatko Kucan: tenor saxophone. Rolf Pifnitzka: soprano + baritone saxophones. Dirk-Achim Dhonau: percussion, bass clarinet. John Hughes: double bass. Jörg Hochapfel: piano, synthesizer. Chad Popple: drumset.

Nach 3 langen Jahren unterwegs, kehrt Rocket No.9 zurück zur Erde. Gelandet wird auf der MS Stubnitz, zufällig auch während des blurred edges Festivals. Rocket No. 9 spielt Sun Ra! Mit neuen Mitgliedern, neuen Lebensformen und uralten Göttern und Göttinnen ist die Crew bereit, alle Zuhörer mit einzubeamen und in andere Dimensionen zu transportieren.

„Beim jüngsten Konzert konnte man die Qualität der Band auch daran messen, wie sie die äußerlichen Widrigkeiten, den beengten Raum, den Zwang, die Dynamik auf eine enge Spanne einzugrenzen und ostentativ leise zu spielen, in eine Qualität der Musik verwandelte. Völlig unaufgeregt agierten die Musiker, malten die Stimmungen der Kompositionen in federnden Grooves und verhangenen Farben aus, trugen dabei ihre Töne im Raum spazieren, und modellierten die Raumverhältnisse in der Musik jeweils neu. Eine Lehrstunde in Sachen Abstraktion und Vergnügen. Wer vor die Tür ging, konnte oben am Firmament, irgendwo zwischen Saturn und Mars Sun Ra selbst vor Freude tanzen sehen.“ (Stefan Hentz, die Welt)‚

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturbehörde Hamburg

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Christina Kubisch: Electrical Walks - Elektromagnetische Stadtspaziergänge

Stromhören: Nichts sieht so aus, wie es sich anhört

Christina Kubisch hat zum ersten Mal einen Electrical Walk für Hamburg entwickelt. Er ist eine Einladung zur akustischen Erkundung der elektro-magnetischen Felder im Schanzenviertel und St. Pauli. Mit einem speziellen magnetischem Kopfhörer und einer Umgebungskarte, auf der mögliche Routen und besonders interessante Stromfelder markiert sind, kann der Besucher sich allein oder in einer Gruppe auf den Weg machen.

Die Wahrnehmung des Alltäglichen wird sich beim Stromhören verändern, das Gewohnte in einem anderen Kontext erscheinen. Nichts sieht so aus, wie es sich anhört. Nichts hört sich so an, wie es aussieht.

Erster Walk zusammen mit Christina Kubisch startet an der Hanseplatte am 6. Juni um 15:00 Uhr.

6. - 20. Juni, Mo - Sa: 10:00 - 18:00 Uhr Hanseplatte, Neuer Kamp 32, (Karostern) Eintritt: Köpfhörer-Ausleihe gegen Pfand

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Katja Kölle: Wie ein Hauch

Klangkunst an der Wahrnehmungsschwelle im öffentlichen Raum Der Altonaer Volkspark, Hamburgs Waldpark, öffnet sich in seinem östlichen Teil an der August- Kirch-Straße zum Schulgarten hin, dessen ornamental gegliederte Wege sich um einen Pavillon ranken. Wie ein Hauch durchweben die sehr leisen Töne der Klanginstallation von Katja Kölle den Pavillon und verlieren sich in der Stille des Stadtgrüns. Mit freundlicher Genehmigung der Sondernutzungszentrale, Freie und Hansestadt Hamburg

Sa, 6. Juni, 15:00 - 18:00 Uhr Pavillon im Schulgarten des Altonaer Volksparks, August-Kirch-Straße Eintritt: frei

Präsentation #47: Christina Kubisch

Christina Kubisch spricht über „Elektromagnetische Stadtspaziergänge“

Seit 2003 entwickelte sie “Electrical Walks“ für viele Städte rund um den Globus. Mit besonders empfindlichen Kopfhörern werden dabei die Klänge ober- und unteriridischer elektrischer Ströme bewusst verstärkt und hörbar gemacht. Die Palette dieser Geräusche, ihre Klangfarben und Lautstärke variieren von Ort zu Ort, von Land zu Land. Eines haben sie gemeinsam: sie sind überall, auch dort, wo man sie nicht vermuten würde. Lichtsysteme, Transformatoren, Diebstahlsicherungen, Überwachungskameras, Handies, Computer, Aufzüge, Strassenbahnleitungen, Antennen, Navigationssysteme, Bankautomaten, Leuchtreklamen, Elektrogeräten etc. bilden Stromfelder, die wie unter einem Tarnmantel versteckt und doch von unglaublicher Präsenz sind.

Sa, 6. Juni, 17:30 Uhr Resonanzraum St. Pauli, Medienbunker, Feldstraße 66, 1.Stock Eintritt: frei

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Frequenzgänge #52

Elektroakustische Frequenzverschiebungen I

Eric Leonardson: springboardLê Quan Ninh: percussionBirgit Ulher: trumpet, radio, speaker Angharad Davies: violinGunnar Lettow: e-bass, objects, electronics

Bei den Frequenzgängen treffen sich namhafte Improvisatoren Europas und Amerikas um in unterschiedlichen Besetzungen neue Klangräume zu erschaffen. Eric Leonardson aus Chicago spielt sein selbst gebautes Inst-rument Springboard. Er ist Komponist, Sound Designer und widmet sich in unorthodoxer Weise Klängen und Instrumenten.

Der französische Perkussionist Lê Quan Ninh ist Improvisator und spielt in Ensembles zeitgenössischer Musik. Die Hamburgerin Birgit Ulher hat eine am Klang orientierte musikalische Sprache jenseits des offenen Trompe-tentons enwickelt, sie arbeitet mit Radios, Lautsprechern und anderen Objekten.

Angharad Davis aus London erweitert die klanglichen Möglichkeiten der Violine mit Objekten und verschiedenen Materialien, die sie mit feinem Gespür in der musikalischen Situation einsetzt.

Gastgeber Gunnar Lettow bearbeitet seinen E-Bass mit Spießen, Pinseln, Klammern und Effektgeräten.

Sa, 6. Juni, 20:00 Uhr Centro Sociale, Sternstraße 2 Eintritt: Spende

Komponistenverschwörung - mit und ohne Elektronik

Kontrapunkte zum sakralen Raum

Ernst Bechert: Posaune, Keyboard, ElektronikErich S. Hermann: Klavier, ElektronikEvgeni Orkin: Klarinetten, Altsaxophon, ElektronikStephan Marc Schneider: Gitarren ElektronikStefan Schulzki: Klavier, ElektronikMartin Wistinghausen: Baßstimme, Elektronik

Ein Ensemble aus sechs Komponisten, gegründet, um die eigene Musik aufzuführen - eine „Band“ für Neue Musik sozusagen. Über ganz Deutsch-land verteilt (sie leben in Karlsruhe, Augsburg, Mannheim, Düsseldorf, Mörlenbach und Hamburg) ist ihnen gemeinsam, dass sie alle irgendwann einmal bei Ulrich Leyendecker studiert haben - doch die stilistischen Unter-schiede zwischen den einzelnen „Verschwörern“ sind beträchtlich. Neben komplexen, exakt ausnotierten Partituren finden sich in anderen Stücken auch improvisatorische und sogar szenische Elemente. Gleichwohl bildet sich ein gemeinsamer Klang, eine gemeinsame Haltung aus, getragen von der spürbaren Lust am Spielen.

Für den sakralen Raum der Christianskirche haben sie ein besonderes Programm zusammengestellt, geistliche Motive teils aufnehmend, teils kontrapunktierend. Zwischendurch wird Ernst Bechert ein paar Sätze zu den einzelnen Werken sagen.

Sa, 6. Juni, 20:00 Uhr Forum Neue Musik in der Christianskirche, Klopstockplatz 2 Eintritt: 15.- / 10.-

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Joachim Kamps: Klavier Solo

Grenzgang zwischen Neuer Musik und Jazz

Joachim Kamps lebt als Pianist und Musiklehrer in Hamburg und studierte an der Musikhochschule bei Dieter Glawischnig. 1987 lebte und arbeitete er in New York. Kamps ist ein Pianist, der Erfahrungen mit den Vätern der Moderne gemacht hat, Anklänge an Debussy oder Webern werden spürbar ebenso wie die Auseinandersetzung mit aktuellen Strömungen. Auf der Suche nach dem eigenen Ausdruck verlässt er die eingetretenen Pfade und bleibt Grenzgänger zwischen Neuer Musik und Jazz. In seiner Musik stehen konzeptionell durchdachte Themen neben improvisierten Ausbrüchen, die mit vollem Risiko der Spontaneität des Moments Rechnung tragen. Die körperliche Freude am Groove ist ebenso elementarer Bestandteil wie der geistig durchdrungene Nachgeschmack eines komplexen Klangs. Wer keine Schubladen braucht, kann hier ein musikalisches Abenteuer anfangen.

So, 7. Juni, 12:00 UhrForum Neue Musik in der Christianskirche, Klopstockplatz 2 Eintritt: 15.-  / 10.-

st-matthew-passion-tape

Konzert-Performance von Hans-Christian Jaenicke für 2 Akteure und präpa-riertem Kassettenrekorder, an säkularem Ort, zu säkularer Zeit

mit Alexander Goretzki (Oldenburg) und Hans-Christian Jaenicke

Aus einem eingeschalteten, lautsprecherverstärkten Kassettenrekorder wird das Tape herausgezogen - deformierte Musik ist zu hören. Wem die Matthäuspassion von Johann Sebastian Bach, eines der größten Werke der abendländischen Musik, vertraut ist, erkennt sie trotz der Tempo- und damit verbundenen extremen Tonhöhenschwankungen, trotz des Stillstands, der Pausen.

Elektronik und klassisches Instrumentarium erweitern die neuen Situations- und Klangbilder. Aber nicht nur das musikalische Werk wird durch die beiden Akteure neu geformt, individualisiert, „vermenschlicht“, sondern auch das Tape selbst. Das Magnetband ist, wenn es das Archiv, die Kassette, verlässt, nicht mehr Dokumentationsmedium, sondern souveränes Objekt. Es gewinnt ganz eigene Ausdrucksmöglichkeiten. Ein Rezitativ von 3 Meter Länge läßt sich beispielsweise 9 mal über den Arm schlagen oder kann, in Stücke zerschnitten, vom Wind weggeweht werden.

In st-matthew-passion-tape verknoten sich inhaltliche, visuelle und akusti-sche Ebenen zu einem situativen Szenario mit offenem Ausgang.(Dauer ca. 40 Min.)

So, 7. Juni, 16:00 UhrBaustelle eins, Arnoldstraße 1, (Freigelände Autowerkstatt) Eintritt: Spende

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Wir reisen immer los

Elektroakustische Soundscapes am Hafen-Anleger

Marianne Kipp: Cello, PerkussionSibylla Giger (Zürich): Synthesizer, Laptop

Das Duo Kipp/Giger befindet sich seit 23 Jahren im musikalischen Dialog zu Themen wie urbanes Leben, Globalisierung, Mikro-, Makrokosmos, Natur. So divers wie die Denkräume kommt das Instrumentarium daher: MS-20 Synthesizer, Laptop, Cello, Schlagwerk, Fieldrecordings und etliches Kleinzeug.

Nicht zu vergessen das jeweilige Ambiente, das Teil der Performance ist. So spielen die beiden Soundforscherinnen vorzugsweise an Orten, die in sich Audio-Places sind, wie Gärten, Dorfzentren, italienische Palazzi oder das Anlegerhäuschen Övelgönne in Hamburg, wo Menschen ankommen, abreisen, plaudern, die Hafenaussicht geniessen und die passierenden Fracht- und Passagierschiffe aus aller Welt bestaunen. Mit Fieldrecordings und minimalmusikalischen Experimenten werden Entfernungen mühelos überwunden.

So. 7. Juni, 20:00 Uhr Wartehäuschen Döns, Museumshafen Oevelgönne, Fähranleger Neumühlen Eintritt: Spende

The Beats

der bandgewordene DJ-Set

Die Bediener der analogen Klangerzeuger schauen ins Publikum. Einer drückt eine Taste, ein anderer schiebt einen Regler, eine Gitarrensaite wird in Schwingung versetzt. Der Blick ist auf die Zuhörer gerichtet. Regt sich etwas? Wenn ja, dann weiter. Wenn nicht, dann anders. The Beats sind das bandgewordene DJ-Set. Es gibt keine Setlist, es gibt keine Stücke, es gibt nur die initiale Aktion und folgend die Reaktion auf die Reaktion des Publikums. Das Publikum bedient die Band und somit indirekt die Instru-mente. Der Versuch einer Abkehr vom narzisstischen Musiker-Heiland, einer Umkehr der Verhältnisse.

Carl-John Hoffmann, Uli Himstedt und Neuzugang Patrick Müller sind seit Jahren in Hamburgs Musikszene aktiv, sich in unterschiedlichen Forma-tionen zwischen den Koordinaten Indie, Krautrock, Pop und Elektronik bewegend.

Mo, 8. Juni, 21:30 Uhr Hanseplatte, Neuer Kamp 32 Eintritt: 3.-

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Wittwulf Y Malik Experimentelle Musikvideos

Bildwelten mit Cello-Inserts

Es werden experimentelle Musikvideos gezeigt, die in den Jahren 2006 bis 2014 entstanden sind. Die Bildwelten bewegen sich zwischen Konkretem und Abstraktem.

Die Musik besteht aus elektroakustischem Material und elektronischen Produktionen und immer wieder erscheinen Violoncello-Klänge, die bei dieser Vorführung auch live gespielt werden.

Di, 9. Juni, 20:00 Uhr Galerie des Künstlerhauses Hamburg-Bergedorf, Möörkenweg 18 E Eintritt: Spende

Sound Dept ltd: Eröffnung

Klangkunst-Ausstellung mit Jorn Ebner (Berlin/Hamburg), Timo Kahlen (Berlin) und Kirsten Reese (Berlin)

Sound als Begriff einer Wechselwirkung von hörendem Körper und umgebender Welt, als materielles Phänomen und als individueller Erfah-rungsspeicher. Eine Schnittmenge aus den Bereichen autonomer Musik, Klangkunst, Soundinstallationen, Theorie, künstlerischer Forschung und Intervention.

Organisiert von Dodo Schielein und Julia Berg.

Ausstellung „Sound Dept ltd“ vom 11. – 20. Juni, jeweils Mi. – So. 18-20 Uhr

Mi, 10. Juni, 19:00 Uhr Künstlerhaus Frise, Arnoldstraße 26 -30 Eintritt: frei

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Arturo Raffaele Grolimund –  Out of Nairobi

Mikrotonale Kompositionen aus seiner Zeit in Afrika

Bernhard Fograscher: Klavier, KeyboardJan Feddersen: KeyboardArturo Raffaele Grolimund: Flöten, Bohlen-Pierce-Panflöte, Elektronik

Im Jahr 2012 lebte der Flötist und Komponist Arturo Raffaele Grolimund für mehrere Monate in Afrika. In dieser intensiven Zeit entstanden Kompositionen, denen alle das Thema Mikrotonalität gemeinsam ist - sei es die Viertelton-, die Bohlen-Pierce-Skala oder das von ihm in Nairobi entwickelte LS. LS ist ein System, das davon ausgeht, dass es dutzende konsonante, temperierte Skalen gibt, die man miteinander kombinieren kann. Manche dieser Stücke verwenden mehr als 700 erklingende Mikrotöne. Klavier oder Flöte vermischen sich darin mit elektro-nischen Klängen und werden mit gesampelten afrikanischen Instrumenten und Umweltgeräuschen aus Nairobi kombiniert.

Einen Kontrapunkt dazu bilden die mikrotonalen Bach-Bearbeitungen dreier Präludien und Fugen aus dem Wohltemperierten Klavier. Die Stücke werden in einer Temperatur gespielt, in der die Oktave in 19 gleiche Schritte geteilt wird. In den von zwei Keyboardern gespielten Stücken ist Bachs Musik deutlich zu erkennen und doch entsteht eine vollkommen neue Klangwelt.

Mi, 10. Juni, 20:00 Uhr Forum Neue Musik in der Christianskirche, Klopstockplatz 2 Eintritt: 15.- / 10.-

Jessica ich beobachte dich/ Aquarian Drum Song/ Nicola Hein/ Jojo Defek Quartett

4 acts auf dem Deich

Jojo Defek Quartett: Rolf Pifnitzka (sax, voc), Felix Meyer (tb), Pia Abzieher (key), Sebastian Oest (dr)Das Konzert ist die Premiere des Jojo Defek Quartetts mit Rolf Pifnitzka, der das Trio zum Quartett erweiterte. Er ist Mitbegründer des hiesigen Free Jazz Urgesteins Tisch 5, immer auf der Suche nach neuen musikalischen Wegen.

Jessica ich beobachte dich: Tintin Patrone, Leonid KharlamovExperimenteller Post-Industrial-Techno-Punk. Kompromisslos und radikal wird auf Harmonie und Strukturen verzichtet. Ein Genuss für jeden Freak, eine Qual für die Ohren der Mittelschicht.

Björn Lücker, drumsIn seinem „Aquarian Drum Song“ hebt er den klanglich-erzählerischen Aspekt besonders hervor. In freien Improvisationen entstehen Klangflächen, punktuelle Sounds am Rande der Hörbarkeit, eruptive Verschmelzungen von Trommeln, Becken, Pauken.

Nicola L. Hein (Düsseldorf): Gitarre SoloEr entlockt der Gitarre viele gewohnte und bekannte, aber vor allem viele ungewohnte und eigenwillige Klänge: mit Händen und dem Plektrum, aber auch mit Schrauben, Linealen, Eisenwolle, Geigenbogen, Schleifpapier, Magneten. Ohne auf elektronische Effekte zurück zu greifen.

Mi, 10. Juni, 20:00 Uhr Kulturdeich Veddel e.V., Georgswerder Bogen 13 Eintritt: 4.-

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Gustav-Kunst-Trio

Hybride Musik spontankomponiert Thomas Siebert: guitar, bass, geosynth, electronicsMartin Pozdrowicz: drums, percussion, samplepadHannes Wienert: sax, pocket trumpet, trompsax, piri, sheng, fx Dieses erstmals live zu hörende Trio ist Seitenprojekt der Improvisations-band Passierzettel, die seit Anfang der 90er Jahre im Spannungsfeld von Psychedelic, Kraut, New Wave, Avantgarde, Punk, Elektronik, Folklore usw hybride Musik spontankomponiert.

Die Triobesetzung bewegt sich hin zu frei improvisierten Klang-, Melodie- und Rhythmusskulpturen, wobei jeder Musiker mit seiner instrumentalen Vielfalt gleichermaßen zu Klang, Melodie und Rhythmus beisteuert. Ein permanenter Wechsel von Dynamik, Verschmelzung, Parallelität, Gegen-läufigkeit, Brüchen, Atonalem und Tonalem, Rhythmischem und A- oder Polyrhythmischem mit viel Raum für Überraschungen.

Mi, 10. Juni, 21:00 Uhr Hafenbahnhof, Große Elbstraße 276 Eintritt 6.-

Monomal & Muttermahl meet Hot Pot

Ein Topf mit Samples, Circuit Bending Sounds, Casio-Rhythmen und Bässen

Lecker elektronisch experimentell Improvisiertes zu originalem taiwane-sischen Hot Pot Essen. Ein Topf mit Samples, Circuit Bending Sounds, Casio-Rhythmen und Bässen. Mehr oder weniger scharf, auch mal ohne Fleisch. Guten Appetit!

Monomal & Muttermahl, 2 Musiker aus Hamburg, viele kleine Tasteninstru-mente und Knöpfchenkisten. Sounds aus manipulierten Kinder-Casios und Exploitation-Kino, gebastelten Effektgeräten und gestörten Schaltkreisen. Irgendwo zwischen Industrieabfall und Pop Art, Phrase Sampling und Circuit Bending, Four to the Floor und B-Movie Rauschen.

Nichts programmiert, es passiert einfach.

Mi, 10. Juni, 21:00 Uhr Kantine der Hochschule für bildende Künste, Lerchenfeld 2 Eintritt: Spende

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Tellavision & Marq Lativ

Avantgarde vs. Pop

Wieviel Pop kann experimentelle Musik ertragen? Wann hört „E-Musik“ auf und wann fängt „U-Musik“ an? Seit wann ist Lady Gaga Avantgarde und wie geschah das? Und wer ist eigentlich Richard Strauss, der E- und U-Musik definierte und dessen Einteilung anscheinend immer noch irgendwie gültig ist? Die Herangehensweise von Tellavison an Musik lässt experimentelle Musik erwarten, aber heraus kommt eine Musik, die Pop-Something ist. Aus diesem Grund spielte sie sowohl auf dem Avantgarde-Festival als auch dem Dockville.

Marq Lativ verwurstet Musiken aus sehr verschiedenen Richtungen, ver-wandelt sie in seinen Songs zu seiner ganz eigenen Version und verwischt Grenzen zwischen E- und U-Musik.

Mi, 10. Juni, 21:00 Uhr Hörbar, Brigittenstr. 5 (Hinterhof) Eintritt: 10.-

Twisk && Isogram

Kompaktkassetten, Bananenstecker und Dornenzar

Twisk ist eine Band: Lennart Thiem + Martina Lenzin + Rhythmusschleife ab Tape + Hall + Gitarre + Bass + Gesang + Worte + AM Radio. „Es tönt verquer, setzt dabei auf Ideen, verzichtet aber auf Ornamente. Beschwört eine Integrität, die der Underground dereinst mal hatte, indem er jedwede Anbiederung an die Masse vermied.“ (lieinthesound.de)

Isogram: 1. eine Linie, welche Punkte in einer Karte mit jeweils einer übereinstimmenden Variable verbindet; // 2. ein Wort ohne sich wieder-holende Buchstaben, respektive ein Wort/Text, in dem alle verwendeten Buchstaben gleich oft vorkommen; // 3. ambienthafte Tape-Stücke, modulare Drones und Schallexperimente von René Huthwelker und Andreas Bonkowski.

Do, 11. Juni, 20:00 Uhr Nowa Huta, Lindenallee 37 Eintritt: Spende

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Aidan Baker & Idklang

Intensive Brüche zwischen Ambient, Shoegaze, Noise und atmosphärische Soundscapes

Der Kanadier Aidan Baker ist ein Gitarrist, der durch experimentelles, unkonventionelles Spielen und das Nutzen von Effektgeräten einen ganz eigenen Sound erzeugt, den man im Ambient, Shoegaze, Noise, Neuer Musik und Jazz ansiedeln kann. Einem breiterem Publikum wurde Aidan Baker bekannt als eine Hälfte des Duos Nadja.

Bei Idklang handelt es sich um das Soloprojekt des Gitarristen, Sängers und Produzenten Markus Steinkellner. Mit Idklang produziert er unter Verwen-dung von Gitarre, Gesang und Laptop atmosphärische Soundscapes, die auf gebrochenen Riffs und Beats, düsteren Stimmungen und intensiven Brüchen basieren.

An diesem Abend werden sie ihr gemeinsames Album „In The Red Room“ (Karl Records) vorstellen. Aidan Baker und Idklang werden sowohl solo, als auch im Duo spielen.

Do, 11. Juni, 20:30 UhrGolem, Elbstraße 14 Eintritt: 5.-

Kipp/Klammer/Neumann Trio & Reinhart Hammerschmidt

Elektroakustische Improvisation - reduziert, offen und verdichtet

Marianne Kipp: Cello, Kesselpauke, PerkussionRobert Klammer: Zither, Elektronik, ObjekteHelmuth Neumann: Trompete, MuschelhornReinhart Hammerschmidt: Kontrabass, Objekte

Das KKN-Trio erweitert sich nach erfolgreicher Zusammenarbeit mit dem Bremer Bassisten Reinhart Hammerschmidt zum Quartett. Die Improvisati-onen von KKN+H gründen auf einem musikalischen Material bzw. auf Bildern, sie haben einen Ausgangspunkt, eine Richtung, aber kein Ziel. Es geht im Wesentlichen um den Spielprozess selbst.

Kipp/Klammer/Neumann wie auch Hammerschmidt arbeiten mit präpa-riertem Instrumentarium und alternativen Spieltechniken. Das gemeinsame Spiel, mal verdichtet, mal reduziert und offen, oft überraschend, schafft

- unter Einbeziehung von Alltagsgegenständen ins verwendete Instrumenta-rium - neue Ausdrucksmöglichkeiten und musikalische Räume.

Do, 11. Juni, 20:00 Uhr Alfred Schnittke Akademie, Max-Brauer-Allee 24 Eintritt: 10.- / 6.-

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Blödes Orchester

200 Haushaltsgeräte werden zu Sinfonikern von Michael Petermann

„Hamburgs aufregendster Klangkörper“ sagt das Hamburger Abendblatt zu dieser geballten Musik der Haushaltsgeräte: Angeordnet wie ein Sinfonie-orchester verwandeln sich rund 200 historische Staubsauger, Mixer und Waschmaschinen in Musikinstrumente. Sie bilden ein Ensemble, das der Dirigent, Cembalist und Komponist Michael Petermann alias Weisser Rausch in acht Jahren geschaffen hat: Das Blöde Orchester. Das Künstleratelier im Hamburger Medienbunker changiert dabei zwischen Werkstatt und Konzertsaal. Zuerst bezaubert der Anblick der alten Apparate in ihrer mal schlicht-funktionalen, mal pompösen Formensprache. Dann offenbaren die geliebten Haushaltshelfer ihre verborgenen Fähigkeiten: Die Fönorgel stimmt adrette Harmonien an und summende Rasierer entfachen furiose Rhythmen. Hinterher kühlen Akkorde aus Lüftern und Ventilatoren die Geräte und das Gemüt.

Dauer ca. 40 Minuten.

Fr, 12. Juni, 17:00 | 18:30 | 20:00 Uhr Sa, 13. Juni, 15:30 | 17:00 | 18:30 | 20:00 Uhr So, 14. Juni, 15:30 | 17:00 | 18:30 | 20:00 Uhr Weisser Rausch, Medienbunker, Feldstraße 66, 4. Stock; Eintritt: 9.- / 5.-

Unerhörte Orte

Die Magie des Rödingsmarkts - ein Konzert im Stadtraum

In dem Projekt „Unerhörte Orte“ werden alltägliche Orte, Sounds und Inter-aktionen in einen gemeinsamen künstlerischen Rahmen gestellt. Das Ziel ist, das städtische Umfeld neu wahrzunehmen und einen Bezug über das Alltägliche hinaus zu finden. „Unerhörte Orte“ soll Grenzen überschreiten und zu einem Teil des öffentlichen Raums werden.

Dieses Mal greift „Unerhörte Orte“ die Geräuschkulisse des Rödingsmarkts, eine der geschichtsträchtigsten Bahnstationen Hamburgs auf, um sie in die live komponierte Musik zu integrieren und so für Passanten die Magie dieses Ortes herzustellen.

Mit: Ekaterina Borissenko, Joke Flecijin, Michael E. Haase, Georgia Hoppe, Ulla Levens, Pedro Alejandro Maceo, Thomas Niese, Saioa Ocaña, Thomas Österheld, Manfred Stahnke, Tair Turganov, Luzia Vieira, Jonas Vogler, Krischa Weber, Carlos Andrés Rico.

Fr, 12. Juni, 17:00 Uhr U-Bahnhof Rödingsmarkt, Ausgang Großer Burstah Eintritt: Spende

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Duo Seitenschneider  experimentierfreudige Ohrgänge

Sigma Kempfle: StimmeHannes Wienert: Schneckenhörner, chinesische Mundorgel Sheng, koreani-sche Oboe Piri, Trompsax, Sopransax.

Hannes Wienert ist bekannt für experimentelle, gleichwohl ohrgängige Musik. Sigma Kempfle, Lied - und Oratoriensänger, ebenfalls experimen-tierfreudig. Seit Juli 2014 treffen sie sich zum gemeinsamen Musizieren, sind immer wieder überrascht vom Fortgang des musikalischen Gesche-hens, dem Eingehen auf den Anderen, dem Dialog. Sie arbeiten mit den entstehenden Vierteltonparallelen und Obertöne. Die Unterschiedlichkeit der Instrumente sowie die Möglichkeiten der menschlichen Stimme (von der Kantilene über Geräuschexperimente), lassen keine Langeweile aufkommen.Neben der freien Improvisation bringen wir auch die ornithologische Klang-partitur „Unglückshäher“ - für Stimme und Sopransaxophon, zu Gehör.

Fr, 12. Juni, 19:30 Uhr Galerie Farbwerke, Marktstraße 6 Eintritt: Spende

États intermédiaires

Eine musikalische Wanderung durch das Bardo Thödröl

Moxi Beidenegl: Gesang, e-Gitarre, Perkussion und ElektronikIgnacio Mendez: Zarod, Perkussion und Elektronik

Das Bardo Thödröl soll Verstorbenen als Führer durch die Zeit der Bardo-Existenz zwischen Tod und Wiedergeburt dienen. Auf Deutsch übersetzt als

„Befreiung durch Hören im Zwischenzustand“, beschreibt es die verschiedenen Stationen, die dabei helfen könnten, nach dem Tod Erleuchtung zu erlangen, um endgültig aus dem Kreislauf der Wiedergeburten auszutreten und das Nirvãna zu erreichen.

Die Beschreibungen inspirieren zu einer musikalischen Wanderung mit Stimme, Gitarre, Zarod, Perkussion und Elektronik.

Fr, 12. Juni, 20:00 Uhr Kirche der Stille, Helenenstraße 14a Eintritt: Spende

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Veranstaltungsorte:

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Veranstaltungsorte: Seite

Atelierhaus23 54, 60 Am Veringhof 23a, 21107 Hamburg, atelierhaus23.de

Alfred Schnittke Akademie 30 Max-Brauer-Allee 24, 22765 Hamburg, schnittke-akademie.de

Baustelle eins 19 Arnoldstraße 1, 22765 Hamburg, hans-christian-jaenicke.de

Bunkerrauschen / Weisser Rausch 26, 32 Medienbunker Feldstraße 66, 4.Stock, 20359 Hamburg, weisserrausch.de

Centro Sociale 16, 51, 64 Sternstraße 2, 20357 Hamburg, centrosociale.de

Forum Neue Musik in der Christianskirche 17, 18, 25, 41, 50, 56 Klopstockplatz 2, 22765 Hamburg, kirche-ottensen.de

Galerie 21 im Vorwerkstift 40 Vorwerkstraße 21, 20357 Hamburg, vorwerkstift.de

Galerie des Künstlerhauses Hamburg-Bergedorf 22 Möörkenweg 18b-g, 21029 Hamburg, kuenstlerhaus-bergedorf.de

Galerie Farbwerke 34 Marktstr. 6, 20357 Hamburg, farbwerke-m6.de

Gängeviertel 69 Valentinskamp / Caffamacherreihe, 20355 Hamburg, das-gaengeviertel.info

GEDOK-Kunstforum 45, 49, 58 Koppel 66, 20099 Hamburg, gedok-hamburg.de

Golden Pudel Club 67 St.Pauli Fischmarkt 27, 20359 Hamburg, pudel.com

Golem 8, 31 Große Elbstraße 14, 22767 Hamburg, golem.kr

Hafenbahnhof 26 Große Elbstraße 276, 22767 Hamburg, hafenbahnhof.com

Hamburger Botschaft 10 Sternstraße 67, 20357 Hamburg, hamburger-botschaft.de

Hanseplatte 12, 21 Neuer Kamp 32, 20357 Hamburg, hanseplatte.de

Haus 73 70 Schulterblatt 73, 20357 Hamburg, dreiundsiebzig.de

Hauptkirche St. Katharinen 53 Katharinenkirchhof 1, 20457 Hamburg, katharinen-hamburg.de

Hauptkirche St. Petri 55 Bei der Petrikirche 2, 20095 Hamburg, sankt-petri.de

Hochschule für Angewandte Wissenschaften 6, 7 Finkenau 35, 22081 Hamburg, haw-hamburg.de

Hochschule für bildende Künste 27 Lerchenfeld 2, 22081 Hamburg, hfbk-hamburg.de

Hörbar 28, 66, 71 Brigittenstraße 5 (Hinterhof), 20359 Hamburg, hoerbar-ev.de

Kirche der Stille 35 Helenenstraße 14a, 22765 Hamburg, kirche-der-stille.de

Kraniche bei den Elbbrücken 48 Brandshofer Deich 45, 20539 Hamburg, kraniche.in

Kulturdeich Veddel 24 Georgswerder Bogen 13, 21109 Hamburg, kulturdeich.de

Künstlerhaus Frise 23, 59 Arnoldstraße 26-30, 22765 Hamburg, frise.de

Linker Laden 9, 43, 65 Kleiner Schäferkamp 46, 20357 Hamburg

Mojo Club 57 Reeperbahn 1, 20359 Hamburg, mojo.de

MS Stubnitz 11, 46, 61 Kirchenpauerkai 29, 20457 Hamburg, ms.stubnitz.com

Nachtasyl im Thalia Theater 63 Alstertor 1, 20095 Hamburg, thalia-theater.de

Nowa Huta 29 Lindenallee 37, 20259 Hamburg, nowahuta.de

Pavillon im Schulgarten des Altonaer Volksparks 14 August-Kirch-Straße, 22525 Hamburg

Plan B Clubraum 68 Hafenstrasse 112-114,

Resonanzraum St.Pauli 15 Feldstraße 66, 20359 Hamburg, ensembleresonanz.com

U-Bahnhof Rödingsmarkt 33 Ausgang Großer Burstah, hvv.de

Wartehäuschen Döns 20 Museumshafen Oevelgönne, Fähranleger Neumühlen, 22763 Hamburg, Volt

Volt 62 Karolinenstraße 45, 20357 Hamburg, www.facebook.com/volthamburg

Wartenau 16 52 Wartenau 16, 22089 Hamburg, wartenau16.de

Westwerk 42, 44, 47 Admiralitätstraße 74, 20459 Hamburg, westwerk.org

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Fr, 12. Juni, 20:00 Uhr Galerie 21 im Vorwerkstift, Vorwerkstraße 21 Eintritt: Spende

Feine Drinkers bei Pinkels Daheim, Unknown Singing Objects, Jetzmann & Donna Neda

Chemikalien, Looper, Lieder und a-rhythmische Kippfiguren

Feine Drinkers bei Pinkels Daheim zeichnet sich dadurch aus, dass er sein Klangmaterial stets weit abseits jedes musikalischen Kontexts sucht und so bei der Erzeugung seiner überwältigenden Klanglandschaften neue Wege geht und ein Instrumentarium aus Spielzeugen, Holz, Wasser, Küchenge-räten, Werkzeug und diversen Chemikalien nutzt.

Martin Schramm und Holger Neuwerk sind seit über 10 Jahren als Margitt Holzt aktiv und bewegen sich in einem Spannungsfeld von Musique concrète, Fieldrecordings und Loopeffekten. Daneben wuchs die Idee mit Unkown Singing Objects Lieder neu zu vertonen und sie aufs Minimalste zu reduzieren.

Jetzmann verbindet improvisierte Loops, Kippfiguren aus Rhythmus und metabolistischem A-Rhythmus, speist einen Looper und andere Effekte mit Gitarre oder Bass und Geräuschen. Hinzu kommen eigene und fremde Texte. Zuletzt arbeitete er vermehrt als Komponist im Bereich Bühnenmusik, produzierte „Pure Hate“ im Haus der Kulturen in Berlin im Rahmen von

„Böse Musik“ und veröffentlichte mit Ale Dumsky das Lied „Bullenwagen klaun und Innenstadt demolieren“.

Die Künstlerin und Produzentin Donna Neda wird den Abend mit einem DJ-Set abrunden. Donna Neda ist im Netzwerk female:pressure aktiv.

Collect/Project: The Future of Song

Was ist ein Lied? - Heute? Frauke Aulbert: StimmeShanna Gutierrez: Flöten

Programm:Claus-Steffen Mahnkopf: Finite Jest, EAMatthias Kaul: Silence is my voice Toshio Hosokawa: Atem Lied Morgan Krauss: Child of the Mandrake, EAMatthew Shlomowitz: Letter Piece #4

What is ‚Song’? Was ist ein ‚Lied’? Wie hat sich diese älteste aller Musik-formen bis heute verändert? Wie kann die Zukunft des Liedes überhaupt aussehen? Gesang und Sprache haben sich zur gleichen Zeit entwickelt, waren anfangs nicht auseinanderzuhalten. Deswegen hat auch die Musik ihre Wurzeln in der Sprache, deswegen sind wir emotional bei der Musik so schnell dabei, lassen uns mitreißen oder sind abgestoßen.

Gegenläufig dazu schreiben immer weniger Komponisten heute für Stimme, zumindest in der Neuen Musik. „Zu konkret“, sagen sie. Was bedeutet das für uns heute, die wir ja zuallererst von unserer Kunstmusik widergespiegelt werden: Abstraktion? Entfremdung? Evolution?

Das transatlantische Ensemble forscht danach, was es heißt, ein Song zu sein, zu schreiben oder vorzuführen. Stimme und Flöte, das älteste und das (nach Perkussion) höchstens drittälteste Instrument fusionieren mit all ihrem fast unendlichen Klangfarbenreichtum.

Mit freundlicher Unterstützung der Kulturbehörde Hamburg

Fr, 12. Juni, 20:00 Uhr Forum Neue Musik in der Christianskirche, Klopstockplatz 2 Eintritt: 15.- / 10.-

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Stark Bewölkt: Doppelgänger

Ensemble Nadar: Asynchrone Doppelgänger Das junge belgische Ensemble Nadar spielt ein spezielles Programm beste-hend aus Kompositionen mit Video, in denen die Bild-Elemente Teil der Kompositionen sind. Die Musiker erscheinen akustisch, visuell multipliziert oder desynchronisiert auch auf der Projektionsfläche. Die Bilder werden zum Teil von den Musikern selbst mit game controllern gesteuert.

Programm:Georges Méliès: L’Homme Orchestre (Film)Serge Verstockt: A la Recherche de Temps for clarinet, audio/video playbackSimon Steen-Andersen: Study for string instrument #3 for cello and videoMichael Beil: Mach Sieben for piano, audio and video playbackMichael Maierhof: shopping 4 for 3 playersStefan Prins: Generation Kill - offspring 1 for cello, percussion, 2 game-controller performers, 2 videoprojections and live electronics

mit freundlicher Unterstützung von:

Fr, 12. Juni, 20:00 Uhr Westwerk, Admiralitätstraße 74 Eintritt: 10.- / 7.-

LiLa Session Band

Improvisationen in heiligen Hallen

Seit 15 Jahren und rund 300 Konzerten ist der „Linke Laden“ eine Adresse für improvisierte und experimentelle Musik in Hamburg. Die Stammbe-setzung der regelmäßigen wöchentlichen Sessions spielt im Rahmen von blurred edges wieder ein Konzert in diesen heiligen Hallen.

Pia Abzieher: Kurzweil,Felix Mayer: Posaune,Stefan Happel: Bass,Joachim Kamps: Piano,Thomas Österheld: Reeds, Perkussion,Julian Schäfer: Bansuri, Violine und Gäste

Fr, 12. Juni, 21:00 Uhr Linker Laden, Kleiner Schäferkamp 46 Eintritt: Spende

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Daria-Karmina Iossifova: Im Gespräch mit dem Universum

Vibrationen von Kometen und Plasmawolken

Obwohl das All eigentlich ein großes Vakuum ist, wurden von der NASA spezielle Instrumente angefertigt, um den Klang des Universums hörbar zu machen. Diese zeichneten schließlich elektromagnetische Vibrationen auf, die überall im Universum existieren und wandelten sie in Klang um.

Daria-Karmina Iossifova (Piano, Toy Piano) versucht ins Gespräch mit Sternen und Kometen zu kommen. Geboren 1980 in Sofia, lebt die bulga-rische Pianistin Daria-Karmina Iossifova seit 2003 in Hamburg. Solistisch und kammermusikalisch konzertiert sie u.a. beim Festival Musica Stras-bourg, Festival Internacional Cervantino (Mexiko), Autumn Sound-Chengdu Music Festival (China), Kampnagel (Hamburg), Accidental Music Festival (Florida) und bei der Münchener Biennale. Mit dem Toy Piano ist sie auch im Hamburger Ensemble TonArt aktiv, das im Grenzbereich von Bildender Kunst, Literatur, Tanz und Film agiert.

Sa, 13. Juni, 16:00 Uhr Kunstforum GEDOK, Koppel 66 Eintritt: Spende

Fr, 12. Juni, 22:00 Uhr Westwerk, Admiralitätstraße 74 Eintritt: 5.-

h7club@blurred edges 2015: die digitale Lücke

Noise und subjektive Interventionen

Tomomi Adachi: voice, electronics, self-made instruments. Felipe Araya: peruvian cajón, objects. Francisco Meirino: computer, magnetic field detectors, acoustic devices. Tisha Mukarji: piano. Birgit Ulher: trumpet, radio, objects, speakers. Heiner Metzger: soundtable, objects, samplrMichael Maierhof: prepared cello. Gregory Büttner: computer, objects, external speakers, fan

T. Adachi koppelt seine Stimmperformance mit eigenen Interfaces und Instrumenten, die peruanische Cajón bearbeitet F. Araya mit Klötzen aus Metall, Holz und Kunststoff, T. Mukarji dechiffriert die Stille und das Verklingen zwischen punktuellen Aktionen auf dem Pianokorpus, mit Aufnahmen akustischer Unfälle erforscht F. Meirino die Spannung zwischen programmierbarem Material und Scheitern, B. Ulher moduliert die Reso-nanzen ihres Kornetts mit Radiowellen und neuen Dämpfern, klandestine Resonanzen seines Cellos aktiviert M. Maierhof mit hoch- und niedrigfre-quenten Inputs, G. Büttner triggert Objekte mit Lautsprechermembranen und Lüftern und H. Metzger seziert und präsentiert Styroporsounds auf einer Tischplatte.

mit freundlicher Unterstützung von:

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Fuo + Halma + Ur! Geller

Reduktion, Iteration, Noise, Loops, Impro auf der Stubnitz

FuoLeif Rumbke: Bass, Live-Loops, ElektroniksHanne Franzen: Klavier, KeyboardMartin Schwendemann: Schlagzeug, Glockenspiel

HalmaFiona McKenzie: Schlagzeug, Andreas Voß: Bariton-Gitarre, Bass, Anna Bertermann: Bass, Synthesizer, Thorsten Carstens: E-Gitarre, Lapsteel

Ur! GellerMario Mensch: Bass, Michel Chevalier: Klarinette, Stimme, Karsten Genz: Keyboard, Jim Hasler: Schlagzeug

In Sachen Industrie-Romantik lässt sich schwerlich ein idyllischerer Frühsommerabend zelebrieren als an Bord und unter Deck des wahrschein-lich ungewöhnlichsten Hamburger Spielortes: der Stubnitz, derzeit vor Anker an der noch brachliegenden Wasserkante des Hafencity-Eastends.

Wer dem frisch instandgesetzten DDR-Hochseeschiff schon längst oder mal wieder einen Besuch abstatten wollte, dem wird ein selten geballtes Paket alteingesessener Hamburger Avant-Instrumentalpop-Kapellen breitesten Spektrums offeriert.

Visual Installation: Thilo Skusa. DJ‘s: Markus Petak, M R Fantastic, Tim Boo Ba.

Sa, 13. Juni, 20:00 Uhr MS Stubnitz, Kirchenpauerkai 29, Hafencity Eintritt: 15.- / 10.-

Stark Bewölkt: Input<->Output

Solo Sets:Tomomi Adachi: voice, electronics, self-made instruments Felipe Araya: peruvian cajón, objectsFrancisco Meirino: computer, magnetic field detectors, acoustic devicesTisha Mukarji: piano

Stark Bewölkt Quartett: Birgit Ulher: trumpet, radio, objects, speakers. Heiner Metzger: sound-table, objects, samplr. Michael Maierhof: prepared cello. Gregory Büttner: computer, objects, external speakers, fan.

Konzert mit Tomomi Adachi, dem japanischen Sound-Tüftler mit starken Performance Anteilen, mit dem chilenischen Schlagzeuger Felipe Araya, der die Cajón umfunktioniert, mit dem Elektroniker Francisco Meirino aus Lausanne, der sich mit den Fehlern der Elektronik beschäftigt („the death of a PA“, elektro-statisches Noise), mit der Inderin Tisha Mukarji, Pianistin, Komponistin, Künstlerin und dem gastgebenden Stark Bewölkt Quartett.

mit freundlicher Unterstützung von:

Sa, 13. Juni, 20:00 Uhr Westwerk, Admiralitätstraße 74 Eintritt: 10.- / 7.-

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> || Split >> Tape Night •

Kassettentäter in Aktion

DIY Tape Labels gibt es seit Ende der 70er mit dem Beginn von Punk und der massenhaften Verbreitung der Audio Kassette. Die Kassette war und ist ein kostengünstiger Tonträger, der sich mit Geduld, aber ohne großen technischen Aufwand in größeren Stückzahlen von Zuhause reproduzieren lässt. Seit einigen Jahren entstehen überall auf der Welt wieder vermehrt neue Labels, die ihre Musik auf Tape veröffentlichen. Auch im Bereich elek-tronischer Musik – von Noise über Experimental bis zu Techno. Zu hören bei Labels wie Sacred Tapes, Nostilevo, Aught, Opal- oder Tesla-Tapes. Vergleichbares gibt es auch hier: Mo’ Tapes aus Bremen und die beiden Hamburger Labels Pleisto und 999USD sind an diesem Abend stellvertre-tend zu Gast.

Live Sets von Musiker_innen der Labels:Mo’ Tapes (Bremen)Pleisto (Hamburg)999USD (Hamburg)

DJ Sets: Difficult Music, Brenz Hold und Freunde.

Sa, 13. Juni, 23:00 Uhr Kraniche bei den Elbbrücken, Brandshofer Deich 45 Eintritt: 5.-

Preludes & Processes

im Kontakt mit Stockhausen und Bach

Ensemble Effusions & PrasqualMarion Fermé: BlockflötenJennifer Hymer: Klavier Prasqual: Klavier

Das Ensemble Effusions verbindet sich mit Prasqual, einem Komponisten aus Köln, dessen Schwerpunkte Bühnenprojekte, Mikrotonalität, elek-tronische Musik und die Bewegung der Musik/er im Raum bilden. Sein Denken über Musik ist stark beeinflusst durch den persönlichen Kontakt mit Karlheinz Stockhausen. Eine ebenso wichtige Inspirationsquelle ist die Musik Bachs, die er als versierter Pianist regelmäßig in Solokonzerten spielt. Im Programm werden Kompositionen von Prasqual, Stockhausen und Bach dargeboten. Hinzu kommen Stücke Neuer Musik, in denen sich auch Einflüsse Bachs wiederfinden.

Programm:Prasqual: Adham’s Song für Blockflöte Prasqual: Portal für Klavier solo Karlheinz Stockhausen: Zwillinge aus Tierkreis -12 Melodien der Sternzeichen Francesco Filidei: Toccatta für KlavierGiorgio Tedde: Ripartita für Blockflöte Lin-Ni Liao: De Animatae für Blockflöten, Klavier und Toy Piano Simon Steen-Andersen: Pretty Sound für KlavierPrasqual: Musique pour le Roi Primordial für Klavier Prasqual: UA für Blockflöten und Klavier sowie Werke von J.S. Bach

So, 14. Juni, 12:00 Uhr GEDOK -Kunstforum, Koppel 66 / Lange Reihe 75 Eintritt: Spende

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Frantic Percussion Ensemble - Eulenflugstunde

perkussiver Luftzug im Kirchenraum

Das Frantic Percussion Ensemble aus Lüneburg wird neben Kompositionen von Eric Griswold, Axel Fries, John Cage und Steve Reich einen ganz beson-deren Leckerbissen mitbringen. Im Mittelpunkt des Konzerts steht Matthias Kauls „Eulen“ für Kammerorchester und Schlagzeugensemble. Unter der Leitung von Daniel Orthey wird es im ganzen Kirchenraum schwirren, kratzen, schreien und flattern. „Ich hatte vor langer Zeit einmal das Glück in eine „ Eulenflugstunde“ zu geraten. 5 Jungtiere übten das Fliegen, umschwirrten und umflatterten mich, ich spürte den Luftzug aber es war nichts zu hören. Dann verschwanden sie im Dunkel. Eulen können auf eine Distanz von 60 Metern eine Maus hören, trotz ihres unglaublichen Gehörs sind sie nicht lärmempfindlich“. (Matthias Kaul)

So, 14. Juni, 20:00 Uhr Forum Neue Musik in der Christianskirche, Klopstockplatz 2 Eintritt: 15.- / 10.-

Hambre Quartett

elektroakustische Improvisation - mal reduziert, mal eruptiv

Reinhart Hammerschmidt: doublebassRobert Klammer: zither, electronics, objectsGunnar Lettow: prep. electr. bass, electronicsHainer Wörmann: electr. guitar

Das Hambre Quartett steht für eine so eigene wie spannende improvi-sierte Geräuschmusik. Die musikalische Sprache der vier Musiker zeichnet sich durch Sensibilität und Fragilität aus und kommt gleichermaßen dicht gestrickt wie transparent daher. Tastend introvertierte Passagen, eruptive Momente, das Spiel mit Dynamik und unterschiedlichen Lautstärken sind wichtige Aspekte des gemeinsamen Spielprozesses.

So, 14. Juni, 20:00 Uhr Centro Sociale, Sternstraße 2 Eintritt: Spende

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Minimal Moments

die Vielfalt der Minimal Music Stefan Weinzierl entführt sein Publikum in die faszinierende Klangwelt mini-malistischer Kompositionen für Perkussion, Marimba und Vibraphon. Dabei zeigt der Hamburger Schlagzeuger die große Vielfalt der Minimal Music und spannt mit einer stimmungsvollen Konzertinszenierung den Bogen von Klas-sikern des Genres, wie der legendären „Clapping Music“ von Steve Reich, hin zu selten gehörten Werken. Rund um das Konzert laden die Bewohner der Wartenau 16 dazu ein, im Rahmen von Ausstellungen und Installationen das Kreativzentrum zu erkunden. Künstler, Filmemacher, Modedesigner, Grafiker und die freie Theaterszene arbeiten in dem ehemaligen Schulgebäude an ihren Projekten. Audio-Installationen in den Arbeitsräumen stimmen auf den Konzert-abend ein. Das formschoen ein Co-Working-Space für Modedesign bietet pünktlich zu seinem einjährigen Jubiläum den perfekten Rahmen für ein intensives Konzerterlebnis.

Mo, 15. Juni, 21:45 Uhr Haus für Kunst, Medien, Design und Theater, Wartenau 16 Eintritt: 11.- / 5.-

nocturne chinoise - Fragen an den Mond mit dem TonArt Ensemble und Wu Wei

der betörende Klang der 4000 Jahre alten chinesischen Sheng

Die Performance verbindet traditionelle chinesische und westliche Instru-mente auf innovative, improvisatorische Weise. Musik und Text (Gedichte des berühmten Tang-Poeten Li Bai) beziehen sich spielerisch und kreativ direkt aufeinander und setzen sich künstlerisch in immer neue Span-nungsfelder. Die Texte stammen aus dem 8.Jahrhundert, sind aber in ihren Grundthemen Heimat, Liebe und Hoffnung, dem Krieg und dem Verlust, zeitlos. Im Mittelpunkt der Aufführung steht der bezaubernd Klang der 4000 Jahre alten chinesischen Sheng. Wu Wei ist ein berühmter Sheng-Spieler aus China, der die alten chinesischen Künste mit aktuellen künstleri-schen Strömungen verbindet.

Es werden Pflaumenwein und Lychees gereicht.

Wu Wei: Sheng & TonArt Ensemble: Daria Karmina Iossifova: Toy Piano, Melodica. Krischa Weber: Cello. Ulla Levens: Violine. Nicola Kruse: Violine. Georgia Hoppe: Klarinette. Manfred Stahnke: Viola. Thomas Österheld: Bassklarinette. Thomas Niese: Kontrabass. Helmuth Neumann: Trompete. Michael Haase: Dan Bao, Banjo. Hannes Wienert: Sopransax, Sheng, Piri. Marion Gretchen Schmitz: Sprecherin. Künstlerische Leitung und Komposi-tion: Hannes Wienert

Di, 16. Juni, 20:00 Uhr Hauptkirche St. Katharinen, Katharinenkirchhof 1 Eintritt: 12.- / 10.-

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Mi, 17. Juni, 15:00 Uhr Atelierhaus23, Am Veringhof 23 Eintritt: frei

Lecture mit Al Margolis (If, Bwana)

über prickelnde Stimmungen und sandpapierartige Drones

Am 18. Juni wird If, Bwana (Al Margolis) im Atelierhaus23 in Wilhelmsburg auftreten. Dies ist eine gute Gelegenheit, vorher im Gespräch die Musik von If, Bwana vorzustellen und etwas über die langjährige Arbeit von Al Margolis als Herausgeber von Kassetten/Schallplatten/CDs im Bereich der neuen Musik zu erfahren.

Al Margolis (If, Bwana) war in den 80er Jahren mit seinem Kassetten Label „Sound of Pig Music“ ein Aktivist der US-amerikanischen Underground Kassetten Szene und ist Mitbegründer von Pogus Productions, einem Label für experimentelle Musik. Aktiv ist Al Margolis seit 1984 unter dem Namen If, Bwana. Seine Musik bewegt sich im Spannungsfeld von spontanen Impro-visationen bis hin zu prozessorientierten Kompositionen. Zentral für seine musikalische Arbeit sind die Auseinandersetzung mit Klängen und deren Manipulationen, prickelnde Stimmungen, sandpapierartige Drones, überra-schende Konfrontationen von verschiedenartigen Klängen und unerwartet aufscheinende Schönheit.

Stunde der Kirchenmusik mit Daniel Stickan, Orgel

Minimal Music trifft J.S. Bach

Programm:Philip Glass: Opening (from Glassworks)J.S. Bach: Schmücke dich, o liebe Seele Arvo Pärt: Pari IntervalloPhilip Glass: Metamorphosis IIBert Matter: De stilte zingt u toe, o Here J.S. Bach: Erbarm dich mein, oh Herre Gott J.S. Bach: Nun freut euch, lieben Christen gmein Philip Glass: Metamorphosis IIIJ. S. Bach: Toccata in d-Moll

Die Begegnung der Musik J.S. Bachs und des Minimalismus wird nicht nur von Kontrasten bestimmt. Auch wenn die Komplexität der bachschen Polyphonie im kompletten Gegensatz zu den oft repetitiven Strukturen der Minimal Music steht, so hat Bach in seinen Werken schon die Konzentration auf ein kompositorisches Subjekt auf die Spitze getrieben. Stücke, die aus einer einzigen, minutenlang nicht unterbrochenen Tongirlande bestehen und nicht enden wollende Akkordpulsationen deuten an, dass ein tieflie-gendes Charakteristikum der Minimal Music schon im Barock angelegt ist.

Mi, 17. Juni, 17:15 Uhr Hauptkirche St. Petri, Bei der Petrikirche 2 Eintritt: frei

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Angela Tosheva - Klavierabend

Zeitgenössische Klaviermusik – was ist das eigentlich, wenn man es mit Präzision formulieren soll?

Eine faszinierende Klangkunst, vor allem. Die zirkusartige Virtuosität, die die Melomanen zum Staunen bringt, gehört der Vergangenheit an. Im 20. Jahrhundert haben wir die Fähigkeit erworben, nicht nur schnell aufeinander folgende Tonhöhen zu hören, sondern auch und vielmehr Farben, Vibrationen, verschlüsselte Botschaften. Die Entwicklung dieser neuartigen Wahrneh-mungsart verdanken wir den Komponisten des 20. und 21. Jahrhunderts. Und man liebt sie – nicht, weil sie zum Klassiker geworden sind, wie die Musikwissen-schaft oft behauptet, sondern weil sie nämlich keine Klassiker sind – das sind einfach unsere Komponisten, die in unserer Zeit leben. Und was neue Musik noch schöner macht – es gibt für sie keine Interpretationsrezepte, wodurch ein dynamisch wachsender Raum entsteht, in dem es keinen Platz mehr gibt zum Propagieren verstaubter akademischen Werte, sondern nur für Neugier, Fantasie, aufregende Klangerlebnisse und - höchstwahrscheinlich - neue Fragen.

ProgrammPascal Dusapin: Etüden Nr. Nr. 6 und 7Michail Goleminov: NocturneAndre Boucourechliev: Orion IIIGyörgy Ligeti: Etüde Herbst in WarschauLiugi Nono: Sofferte onde serene für Klavier und ZuspielbandRoderik de Man: Auxochromes für Klavier und Zuspielband

Mi, 17. Juni, 20:00 UhrForum Neue Musik in der Christianskirche, Klopstockplatz 2Eintritt: 15.- / 10.-

incite/

Premiere der audiovisuellen Performance „beyond the entropic dimension“

Ein AV-Konzert im Grenzbereich digitaler Medienkunst und avancierter Klubkultur: Wilde, futuristische Elektronik und semi-narrative Projektionen mit viel Freude am Detail - ein elektrifizierendes Abenteuer, komplex, inspi-rierend und unorthodox tanzbar.

Das Duo incite/ aka Kera Nagel und André Aspelmeier präsentiert mit „beyond the entropic dimension“ ein neues Live-Set, hinterfragt die lineare Zeitwahrnehmung und das Konzept von Dualität: Verdrehte Zeitvektoren, fraktale Strukturen, eine Reise durch die alles verbindende Wellenstruktur und das Verschmelzen von scheinbaren Gegensätzen enden nach einer wilden Jagd der legendären Lego-Avatare durch diverse Wurmlöcher auf einer monströsen Party.

Der Vinylizer (BTTB, WobWob!, ByteFM) überführt die virtuelle Party in die physische Realität.

Mi, 17. Juni, 20:59 Uhr Mojo Club, Reeperbahn 1 Eintritt: 16.-  / 12.-

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Die Finalistinnen machen weiter

Verflüssigung des Klavierklangs in 12 Runden

Daria-Karmina Iossifova: Toy-Piano, KlavierMelanie Mehring: Toy-Piano, KeyboardErnst Bechert: Keyboard, Sprecher

Den Rahmen des Programms bilden zwei Kompositionen von Ernst Bechert:In „Die Finalistinnen“ kämpfen zwei Pianistinnen an zwei Toy-Pianos in 12 Runden gegeneinander. Der Sprecher pfeift als Schiedsrichter die Runden ab, gibt ziemlich absurde Kommentare und erklärt schließlich eine der beiden zur Siegerin.

Die „Elastische Sonate“ für Klavier und 2 Midi-Keyboards beschäftigt sich mit der Verflüssigung des Klavierklangs durch Pitchbending, Mikrotöne, asynchrone Rhythmik und andere Methoden.

Ergänzt wird das Programm durch Improvisationen zu 6 Händen an den vorhandenen Tasteninstrumenten.

Do, 18. Juni, 20:00 Uhr GEDOK-Kunstforum, Koppel 66 / Lange Reihe 75 Eintritt: Spende

Lokal Harmonie Export

Konzerte, Film und Vortrag

Achim Zepezauer: Tischlein Elektrisch und Film Thorsten Töpp: Gitarren und ElektronikGäste: Joscha Hendricksen am 18.6. und Tintin Patrone am 19.6

Seit 2008 existiert das Lokal Harmonie in Duisburg-Ruhrort für temporäre Experimente und seit 2012 beständig. Das Lokal, eine ehemalige Eisenwaren-handlung, liegt zentral im Hafenstadtteil Ruhrort, im größten Binnenhafen Europas. 2015 wird erstmalig die einzige deutsche Stadtteilpartnerschaft belebt: Ruhrort/St.Pauli.

Die Bemühungen, improvisierte und experimentelle Musik in ihrer Gesamtheit darzustellen, wurde Anfang 2015 mit dem Spielstättenpreis NRW gewürdigt. Zwei der liebsten Lokal-Gäste gehen mit auf Klassenfahrt: Der Live-Elektroniker und Filmemacher Achim Zepezauer aus Dortmund (u.a. „The Dorf“) und der Duisburger Gitarrist und Komponist Thorsten Töpp.

Ausstellung/ FRISE „Sound Dept. ltd“ Do u. Fr 18:00-20:00 Uhr geöffnet

Do, 18. Juni und Fr, 19. Juni 20:00 UhrKünstlerhaus Frise, Arnoldstraße 26 -30Eintritt: 10.- / 7.-

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Lijel / TinaZahrt

zwischen Nähmaschinen und Klangeruptionen

Lijel: Sewing Machine & TurntablesDiverse Metallfundstücke, eine Nähmaschine, alte Turntables sowie ein Haufen an Verzerrern, Hall- und Modeliergeräten werden eingeschliffen. So auch in die eigene Stimme und bilden dann das Geräusch, das Rauschen, den Lärm oder eben einfach Noise. Es wird laut, es wird aufwühlend und gern brachial.

TinaZahrt:Jens Tolksdorf: Saxofone, Bassklarinette, Präparationen. Heiko Klotz: Tasteninst-rumente, Stimme, Percussion.Sven Zimmermann: Kontrabass, E-Bass, E-cello. Björn Lücker: Schlagzeug, Percussion.

Die 2006 gegründete Band TinaZahrt geht in ihren frei improvisierten Konzerten auf traumwandlerische Reisen durch spontan geschaffene Klangräume, in denen sich sowohl kaum hörbare Töne als auch expressive Klangeruptionen, sowohl treibende Beats als auch ruhig fliessende pulsbezogene Stimmungen befinden, die in oft langen, intensiven Spannungsbögen ineinander verwoben werden. Noise verbindet sich mit Linien und Klangschichtungen, Unberechen-bares ist eingebettet in eine tiefe Empathie zwischen den vier Musikerindividuen, die jedes ihrer Konzerte zu einem Ereignis voller Leben und Schönheit machen.

Do, 18. Juni, 21:00 UhrMS Stubnitz, Kirchenpauerkai 29, Hafencity Eintritt: 5.-

If, Bwana / futureduck / Christoph Funabashi / Helmuth Neumann

prozesshafte Geräuschmusik

If, Bwana: LaptopRobert Klammer: Elektronik, ObjektePaak: Computer, SpielzeugChristoph Funabashi: E-GitarreHelmuth Neumann: Trompete

Ein Zusammentreffen von If, Bwana aus den USA mit den Hamburger Impro-visatoren von futureduck (Robert Klammer & Paak aka Peter Kastner) sowie Christoph Funabashi und Helmuth Neumann in Wilhelmsburg.Im ersten Set werden Soli und Duos präsentiert, im zweiten Set folgt eine Quintett Improvisation. Das Duo futureduck sowie Cristoph Funabashi und Helmuth Neumann sind zuletzt im November 2014 im Studio KO-OP gemeinsam aufgetreten. Im Mittelpunkt ihrer Zusammenarbeit steht eine prozesshafte Geräuschmusik auf improvisatorischer Basis.

Do, 18. Juni, 21:00 Uhr Atelierhaus23, Am Veringhof 23 Eintritt: Spende

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Do, 18. Juni, 21:00 Uhr Volt, Karolinenstraße 45 Eintritt: 7.- VVK / 10 .- AK

Love-Songs - Kirrin Island - Lada - Jeepney - Niedervolthoudini

4 Bands + 1 Videoinstallation

Love-Songs. Den Kopf schütteln. Die Ohren sitzen.

Kirrin Island hat sich als Illustrator, Künstler sowie DJ Duo Hamburgs bunter D.I.Y.-Szene bereichernd verschrieben. Fragst Du sie nach ihrer Musik, heißt es „Snap, Crackle und Pop“. Hörst Du ihre abstrakten Beats, spürst Du, sie wurden von House und Post Ambient Electronics befeuert

Lada ist eine fette Kreatur mit in Kraut- und Post-Rock gedippten Tenta-keln, Sticks und Tasten! Checken, drecken, wecken einen Traum von Synthie in Dir.

Jeepney ist ein elektronisches Pop-Duo, aus den Musikern Carl-John Hoffmann (Drums / Elektronik) und Tintin Patrone (Sängerin) gebildet. Sie sind derzeit die zweite elektronische halb-philippinische Popband in und außerhalb der Philippinen. Halb experimentelle elektronische Musik, halb-verzerrter SynthBass, freundlich-aggressiv schwere Beats, fast keine Gitarren, zusammengenäht durch einen tiefen naiv-coolen Gesang.

Niedervolthoudini ist ein polymediales Künstlerkollektiv, dessen Mitglieder über Deutschland, Österreich und die Niederlande verstreut leben. Die Determinanten des Prozesshaften und des Kollektiven reichen bei Nieder-volthoudini bedrohlich weit. Dabei wird nichts beliebig gehalten, weniges festgehalten. Es ist schwer nachzukommen, als Einzelner, als Teilnehmer oder Beobachter.

Nelly Boyd & Gäste

Komponisten, kollektiv im Nachtasyl

Uraufführungen von und mitMatthias Kaul: Some Hot Bottles Coolin‘ Down (2015)Matthieu Philippe De l‘Isle: Music for bows and percussion (2015)sowie Robert Engelbrecht, Jan Feddersen, Ignacio Fernández Bollo

Matthias Kaul ist Schlagzeuger und Komponist und Mitbegründer des Ensembles L‘Art Pour L‘Art.

Matthieu Philippe De l‘Isle - arbeitet als Musiker, Elektriker - geboren in Südafrika - lebt zur Zeit nahe Paris.

Nelly Boyd ist ein Komponistenkollektiv aus Hamburg.

Do, 18. Juni, 21:45 UhrNachtasyl im Thalia Theater, Alstertor 1Eintritt: 10.- / 7.-

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Frequenzgänge #53

Elektroakustische Frequenzverschiebungen II

Korhan Erel: computer, controllerAnil Eraslan: celloSevket Akıncı: e-guitarSeijiro Murayama: percussionJean-Luc Guionnet: saxofonGunnar Lettow: prep. e-bass, objects, electronics

Beim zweitem Konzert der Frequenzgänge spielen 3 türkische Improvisatoren. Sevket Akıncı an der E-Gitarre aus Istanbul und Korhan Erel an Computer & Controller. Beide sind Gründungsmitglieder des ersten türkischen Improvisa-tionsensembles Islak Köpek. Der in Strasbourg lebende türkische Cellist Anil Eraslan ist sowohl Improvisator als auch Interpret traditioneller türkischer Musik. Der französische Saxophonist Jean-Luc Guionnet ist sowohl Musiker als auch bildender Künstler, er arbeitet in den Bereichen improvisierter und komponierter Musik, Grafik, Klanginstallation und Fieldrecordings. Der Japaner Seijiro Murayama ist ein minimalistischer Perkussionist, der seit 2006 im Duo mit Jean-Luc Guionnet versucht, die Gegebenheiten eines Raumes in die Improvisation einzubeziehen.

Der Hamburger Gunnar Lettow erweitert den Klang seines E-Basses mit Spießen, Pinseln, Klammern und Effektgeräten.

19. Juni, 20:00 Uhr Centro Sociale, Sternstraße 2Eintritt: Spende

Dr. Knut und seine Sohne

eine Adoption in drei Teilen

Pia Abzieher: synthesizer, pianoSascha Brosamer: live-electronic, harpSebastian Bauhof: celloDavid Leutkart: synthesizerFelix Mayer: trombone

Sohne spielen seit 2012 zusammen improvisierte Musik. Ihre fünf Mitglieder kommen aus Freiburg, Halle, Hamburg und Karlsruhe. Sohne klingen wie Kammermusik, Free Jazz, Noise, Ambient oder einfach nach Autounfall.In ihrer Zeit als Panzerheuschrecke stießen sie mehrmals auf die Hansestadt Bayreuth. Jedes Mal war es ganz schlimm, weil alle immer so viel wussten und vor lauter klanglicher Schönheit weinen mussten. Manchmal gab es aber auch Ärger, weil alles so laut war. Aber am Ende hatten sich doch alle wieder lieb. Deshalb freuen wir uns ganz wahnsinnig darauf, in Hamburg zusammen Krach zu machen.

Knut Holtstraeter: E-Gitarre, Stimme, kleine Freunde

Nachdem der 1000-jährige Krieg zwischen der Hansestadt Bayreuth und der Messestadt Leipzig beigelegt wurde, kann der Captain sich seinem zivilen Leben zuwenden und wird wieder zu Dr. Knut, der sich ein Herz fasst und die mutterlose Panzerheuschreckenlarve Sohne an Kindes statt annimmt.

Fr, 19. Juni, 21:00 Uhr Linker Laden, Kleiner Schäferkamp 46 Eintritt: Spende

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Unüberhörbar: Terry Burrows - FX Schröder

abstrakte Soundloops aus dem elektronischen Reisekoffer

Der klassisch ausgebildete Multiinstrumentalist und Autor Terry Burrows hat in jedem erdenklichen Musikgenre gearbeitet und seit den späten 80ern mehr als fünfzig Alben veröffentlicht. Unter dem Pseudonym Yukio Yung, mitbegründete er die surrealistische Art-Pop-Gruppe Chrysanthemums und hat Alben mit dem DIY Pionier R. Stevie Moore und dem allseits geschätzten Hamburger Jung Asmus Tietchens aufgenommen. Seine Solo-Performances kombinieren Film, abstrakte Soundloops und verfremdete analogen Impuls mit einer ständig wachsenden Besessenheit vom Wesen der Zeit.

FX Schröder, bekannt durch seine Mitwirkung an zahlreichen Kunst und Impro-Musikprojekten (Kaifu Art Center, Matrix Club, konspirative Küchenkonzerte, U-Boot Orchester) öffnet seinen elektronischen Reisekoffer und kredenzt Klänge aus der Bronzezeit der synthetischen Klangerzeugung mit Hilfe eines Wasp Synthesizers.

Fr, 19. Juni, 22:00 Uhr Hörbar, Brigittenstraße 5 (Hinterhof)Eintritt: 5.-

Noctuidae / Valerio Tricoli / C

Revox B77 and sound in space performance

Valerio Tricoli (Palermo, Italy, 1977) is a composer and performer of electro-acoustic music. Since the mid ‚00 his main instruments for live presen-tations is the Revox B77 reel-to-reel tape recorder, used as a completely analogue / ergonomic device for live sampling and real-time transforma-tion / editing / mixing of pre-recorded (field or studio recordings) and made-on-the-spot sound sources, small acoustic and electronic instru-ments, objects and the amplified sound of the room itself in which the concert takes place. His electro-acoustic studio compositions are aligned to the tradition of Musique concrète and explore themes of the internal - represented both by the psychological and the physical - and of the occult, which together with the large use of spoken text makes them often deeply existential works, self-investigations of the psychological, emotional and irrational horror within.

C: a sound in space performance (The moth, in effect, was … ‘invented’ by the bat)

Dj: Nikae (Noctuidae/Golden Pudel)

Sa, 20. Juni, 20:00 Uhr Golden Pudel Club, St. Pauli Fischmarkt 27Eintritt 5.-

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Modulation Lab V

Sinus, Rechteck, Sägezahn

Auch in seiner fünften Reinkarnation widmet sich das 2013 gegründete Modu-lation Lab wieder der Erforschung der auditiv wahrnehmbaren Wellenformen und den Möglichkeiten ihrer Verformung, Verfremdung und Vermischung. Im Mittelpunkt der Aufführung steht ein Synthesizer-System, das von den Mitspie-lern händisch oder mithilfe von logischen Prozessen und Zufallsspannungen gesteuert, aber niemals exakt kontrolliert wird. Die Mensch-Maschine agiert hier als Netzwerk und nicht als Hierarchie. Ein Arm wird zur Verlängerung des Potentiometers, das Ohr gerät zum Filter und Kabel ersetzen das Gespräch.

Die Mitwirkenden des Modulation Lab V sind Felix Raeithel, Helge Meyer, Gunnar Büttner und wotwot. Im Anschluss an die mehrstündige Performance gibt es ein DJ-Set von Difficult Music For Difficult People.

Sa, 20. Juni, 21:00 UhrPlan B Clubraum, Hafenstrasse 112-114Eintritt: Spende

Tim Stahlberg / Pawel Wieleba

Jazz-Electro-Duo im Malstrom permutierender 80er Drumcomputer-Ästhetik, Analog-Synthie-Soundflächen und elegischer Hip Hop-Beats.

Tim Stahlberg: Rhodes Piano, Prophet 08 Synthesizer, Kaoss PadPawel Wieleba: Acoustic and Electronic Drums, Samples

Jazzlicks vom Electric-Piano schleifen sich mit mäandernden Synthesizer-Fragmenten durch verschrobene Effektgeräte. Jazzstrukturen breiten sich aus und lösen fremde Stilmittel ab (von Ambient bis Krautrock). Das schwer Basslastige tritt in den Vordergrund, während im Hintergrund Soundwolken aus Twin Peaks aufziehen. Unter dem Groove des Schlagzeugs pulsieren die Loops und Samples der 80er Jahre.

Auf ihrer musikalischen Reise haben die beiden Musiker Tim Stahlberg und Pawel Wieleba jeden Respekt vor Genregrenzen verloren. Unablässig sind sie damit beschäftigt, an mehreren Tastaturen und Drumkits die unverein-baren Teile neu zusammenzufügen. Und das hört sich alles komplizierter an, als es am Ende klingt.

Sa, 20. Juni, 21:00 Uhr Druckerei, Gängeviertel, Valentinskamp 32 Eintritt: Spende

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Sweet Anticipation

Schlagzeug, Video und Elektronik

Alexander Schubert: Video und ElektronikJonathan Shapiro: Schlagzeug

Programm:Michael Beil: BatterieAlexander Schubert / Jonathan Shapiro: Neues WerkAndrej Koroliov: Resist MixNathan Davis: Diving BellAlexander Schubert: Laplace Tiger

Sweet Anticipation is a journey into the birth of a new generation of percussion music. With a strong emphasis on the incorporation of performances elements as well as live audio and video processing, the acoustic elements are augmented into a multimedial theatre like experience.

In Michael Beil‘s „Batterie“ the live drum set is electronically doubled in an ever-shifting spatialisation of the sound which controls the movement of the video images. Andrej Koroliov‘s post-hardcore „Resist Mix“ puts the drummer in the forefront as the singer/screamer breaking out in visceral rhythmic bursts with the accompaniment of tongue in cheek samples. Nathan Davis‘s „Diving Bell“ deconstructs the sound of the triangle through a spectral analysis of the live sound and rebuilds it, altering and freezing elements of the spectrum in the live processing. Alexander Schubert‘s „Laplace Tiger“ explores how the movements in playing the drums can be extended beyond the instrument and control the live processing of the audio and video through the use of motion sensors.

Sa, 20. Juni, 21:00 UhrHaus 73, Schulterblatt 73Eintritt: 6.-

Unüberhörbar: Pierre Bastien - Tonesucker

mechanisches Orchester und elektronische Drones von psychogeografi-schen Standorten

Pierre Bastien, der französische Komponist und Multi-Instrumentalist star-tete seine Karriere in Musiker-Kollektiven und mit der Dominique Bagouet Dance Company. Seit 1987 konzentriert er sich auf Solo-Auftritte und arbeitet mit Künstlern wie Pierrick Sorin, Karel Doing, Jean Weinfeld, Robert Wyatt or Issey Miyake zusammen.

Er spielt Trompete und andere Instrumente, in Begleitung seines von ihm selbst konstruierten mechanischen Orchesters,“Mecanium“ genannt. Das „Mecanium“ ist eine Konstruktion aus von Elektromotoren betriebenen Mechanikteilen die zur Klangerzeugung sowie der Steuerung akustischer Instrumente dienen. Die „Arbeit“ der Maschinen wird auf eine Leinwand projiziert. Eine poetisch musikalische Traumwanderung.

Tonesucker arbeiten mit fundamentalen elektronischen Drones, Impulsen und Geräuschen, aufgenommen und aufgeführt in sorgfältig ausgewählten psychogeografisch analysierten Standorten. Das Trio besteht aus John Bowers, Terry Burrows und Steven Elsey. Ihr fünftes Album, „Omnia Convi-vien Crastina“, wurde in den USA vom „A Closer Listen“-Magazin unter die besten fünf Noise-and-Drones-Alben des Jahres 2013 gewählt.

Sa, 20. Juni, 22:00 Uhr Hörbar, Brigittenstraße 5 (Hinterhof) Eintritt: 5.-

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Alle Konzerte aktueller Musik in den folgenden 349 Tagen unter www.vamh.de

Musik von: Tomomi Adachi · Sevket Akinci · Felipe Araya · Frauke Aulbert · Aidan Baker · Pierre Bastien · The Beatz · Ernst Bechert · Moxi Beidenegl · beside the cage · Ekaterina Borissenko · Andre Boucou-rechliev · Terry Burrows · Gregory Büttner · C · Lin Chen · Angharad Davies · Matthieu Philippe De l‘Isle · Pascal Dusapin · Ensemble Effusions · Anil Eraslan · Korhan Erel · Jan Feddersen · Feine Drinkers bei Pinkels Daheim · Joke Flecijin · Bernhard Fograscher · Xiao Fu · Christoph Funaba-shi · Fuo · Frantic Percussion Ensemble · Sibylla Giger · Michail Goleminov · Alexander Goretzki Arturo Raffaele Grolimund · Jean-Luc Guionnet · Shanna Gutierrez · Gustav-Kunst-Trio · Michael E. Haase · Georg Hajdu · Halma · Reinhart Hammerschmidt · Nicola Hein · Joscha Hendricksen Georgia Hoppe · Toshio Hosokawa · Idklang · If, Bwana · incite/ · Daria-Karmina Iossifova · Isogram Hans-Christian Jaenicke · Jeepney · Jessica ich beobachte dich · Jetzmann · Jojo Defek Quar-tett · Joachim Kamps · Matthias Kaul · Marianne Kipp · Robert Klammer · Kirrin Island · Dr. Knut Komponistenverschwörung · Andrej Koroliov · Morgan Krauss · Lada · Marq Lativ · Eric Leonardson Gunnar Lettow · Ulla Levens · Lijel · LiLa Session Band · Love-Songs · Björn Lücker · Pedro Alejan-dro Maceo · Ma_Cak · Wittwulf Y Malik · Michael Maierhof · Melanie Mehring · Francisco Meirino Ignacio Mendez · Heiner Metzger · Seijiro Murayama · Tisha Mukarji · Monomal & Muttermahl Na-dar Ensemble · Nelly Boyd · Helmuth Neumann · Thomas Niese · Johann Niegl · Le Quan Ninh Nishad Trio · Saioa Ocaña · Thomas Österheld · Paak · Tintin Patrone · Prasqual · Carlos Andrés Rico · Rocket No.9 · FX Schröder · Alexander Schubert · Duo Seitenschneider · Jonathan Shapiro Jacob Sello · Sohne · Tim Stahlberg · Manfred Stahnke · Stark Bewölkt Quartett · Daniel Stickan Tair Turganov · Tellavision · TinaZahrt · Ton-Art Ensemble · Tonesucker · Thorsten Töpp · Angela Tosheva · Valerio Tricoli · Twisk · Unknown Singing Objects · Ur! Geller · Birgit Ulher · Luzia Vieira Jonas Vogler · Stefan Weinzierl · WuWei · Krischa Weber · Pawel Wieleba · Hainer Wörmann · Achim Zepezauer · sowie Split Tape Night mit Mo’ Tapes, Pleisto, 999USD, Alumni & Studierende der HfMT und die Dj‘s: Brenz Hold · Difficult Music · Donna Neda · Der Vinylizer · Nikae.

Weitere Kompositionen von:J.S. Bach · Michael Beil · John Cage · Nathan Davis · Roderik de Man · Francesco Filidei · Axel Fries · Eric Griswold · Michio Kitazume · Lin-Ni Liao · György Ligeti · Philip Glass · Steve Reich · Nils Rohwer · Paul Smadbeck · Karlheinz Stockhausen · Simon Steen-Andersen · Claus-Steffen Mahn-kopf · Bert Matter · Liugi Nono · Arvo Pärt · Stefan Prins · Matthew Shlomowitz · Serge Verstockt.

Soundwalks · Installationen · Lectures · Visuals:Jorn Ebner · Timo Kahlen · Christina Kubisch · Katja Kölle · Michael Petermann · Kirsten Reese · Al Margolis · Niedervolthoudini & Workshops im Rahmen des Klingt gut!-Symposiums: Eric Leonard-son (fieldrecordings), Leaf Audio (Synth DIY) und weitere.

Veranstaltungsorte:Atelierhaus23 · Alfred Schnittke Akademie · Baustelle eins · Bunkerrauschen · Centro Sociale Forum Neue Musik in der Christianskirche · Galerie 21 im Vorwerkstift · Galerie des Künstlerhau-ses Hamburg-Bergedorf · Galerie Farbwerke · Gängeviertel · GEDOK-Kunstforum · Golden Pudel Club · Golem · Hafenbahnhof · Hamburger Botschaft · Hanseplatte · Haus 73 · Hauptkirche St. Katharinen · Hauptkirche St. Petri · Hochschule für Angewandte Wissenschaften · Hochschule für bildende Künste · Hörbar · Kirche der Stille · Kraniche bei den Elbbrücken · Kulturdeich Veddel Künstlerhaus Frise · Linker Laden · Mojo Club · MS Stubnitz · Nachtasyl im Thalia Theater · Nowa Huta · Pavillon im Schulgarten des Altonaer Volksparks · Resonanzraum St.Pauli · U-Bahnhof Rö-dingsmarkt · Wartehäuschen Döns im Museumshafen Oevelgönne · Volt · Wartenau 16 · Westwerk

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Herausgeber:Verband für aktuelle Musik Hamburg, www.vamh.de

Redaktion: Gregory Büttner, Xiao Fu, Gunnar Lettow, Michael Maierhof, Heiner Metzger

Gestaltung:Lorin StrohmDodo Voelkel

PressekontaktAnika Väth tel. + 49 170 671 72 91 email. [email protected]

Die Konzerttexte und das Bildmaterial wurde uns freundlicherweise von den Veranstaltern und Musikern zur Verfügung gestellt. Die Bildrechte liegen bei den Fotografen. Dank an alle Musiker und Veranstalter, die mit ihren Konzerten blurred edges erst ermöglichen.

blurred edges 2015 wird gefördert von der Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg und der Hamburgischen Kulturstiftung.

Medienpartner:

Mit freundlicher Unterstützung:

Wir bedanken uns herzlich bei unserer Festivalfotografin Sarah Bernhard.

positionen.

93November 2012 8,00 EUR

Texte zur aktuellen Musik

Diesseitigkeit

M. Rebhahn / M. Marcoll / M. Schüttler / H. Seidl Diskursgestört

Martin SchüttlerDiesseitigkeit

Björn GottsteinWeltdurchdringer

Christoph OgiermannVersuch einer wir-Konstruktion

Nicolaus A. Huber / Björn GottsteinEin Schuss ist gar nichts

Neele HülckerAlltagsbezüge in aktueller Musik und Bildender Kunst

Barbara BarthelmesRecycling

Carolin Naujocks / Johannes Kreidler / Mathias LehmannWerke: Fremdarbeit und Fernorchester

Kirsten Reese Formung und Verwandlung

M. Maierhof / M. Schüttler / M. Marcoll / M. Lanza Kompositorische Positionen und Arbeitsstrategien

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blurred edgesFestival für aktuelle Musik Hamburg

Das Hamburger blurred edges Festival präsentiert vom 5. bis 20. Juni 2015 zum zehnten Mal in Folge ein breites Spektrum an Komposition, Improvisation, Lectures, Urauf-führungen, Performances und Klang-Experimenten.

Es ist eine Plattform des Austausches und der Vernetzung von lokalen sowie internationalen KünstlerInnen, Ensembles und der Öffentlichkeit. Bespielt werden während der 16 Tage 39 sehr unterschiedliche Orte in Hamburg.

Die einzelnen KünstlerInnen und Venues kuratieren ihr Programm eigenverantwortlich. Die Koordination der Bewerbung und die Organisation des Festivals übernimmt der Verband für aktuelle Musik Hamburg.

blurrededges.de