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Y1 A I2t.{T TEclJ jCJ i L( Z S A3 , +. LQA3 Lieferzeiten und Preise Die Markttrends bei den Passiven Volle Läger bei den Kunden und den Distributoren kennzeichneten das 1. Halbjahr 2 019. Nach Einschätzung verschiedener Marktteilnehmer könnte schon ein Impuls, etwa in Form der Lösung des Handelskonflikts zwischen den USA und China, genügen, um eine Liefersituation wie 20 1 7/18 herbeizuführen. E ntspannung, Rückkehr zur Normalität«, das sind die Vokabeln, die benutzt wer - den, wenn die Entwicklung auf dem deutschen Markt für passive Bauelemente seit dem 4. Quartal 2018 beschrieben wird. Auf den ersten Blick mag dieser Eindruck stimmen, bei näherer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass diese Aussage nur für bestimmte Markt- und Produktsegmente gilt und die Lie- fersituation speziell bei größeren Bauelemen- ten als 0402 oder 0603 durchaus nach wie vor schwierig ist. n Seit Ende des letzten Jahres stellen wir eine Normalisierung des Atl berhitzten Marktes fest sowie eine Korrektur bei den Auftragsbestän- den, besonders im Distributionsbereich«, be- schreibt Olaf Lüthje, SeniorVice President Busi- ness Ma rketing bei Vishay Passives, die Entwicklung des Marktes aus seiner Sicht. Er rechnet zudem mit einer weiteren Normalisie- rung der Lagerbestände in der zweiten Jahres- hälfte. Von Marktkonsolidierung und einer Nor- mal isierung der Lieferzeiten spricht Herbert Blum, Product Manager bei Schurter. Von einem Abbau der Lager bei Kunden berichtet auch er. Ganz ähnlich die Einschätzungen von Ferdi- nand Leicher, Vice President Sales EMEA bei Bourns, und Harald Sauer, Director Sales 8: Technical Support bei Taiyo Yuden Europe, speziell, wenn es um die Einschätzung der La- gerentwicklung in der zweiten Jahreshälfte geht. nWir gehen davon aus, dass die Läger spätestens ab September dieses Jahres in Deutschland und ganz Europa deutlich redu- ziert sein werden«, meint Leiche r. nAuftragseingang und Umsatz sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum über alle Branchen Thorsten Broda, WDI Wir stellen fest, dass sich die Preise wieder nach unten bewegen. Das Preisniveau aus der Zeit vor den Lieferengpässen ist jedoch noch nicht wieder erreicht.

Lieferzeiten und Preise Die Markttrends bei den Passiven · 2020-03-26 · Dietlind Vinson, Arrow EMEA Wir sehen beim Thema Downsizing ein eher gemischtes Bild. Für neue Projekte

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Y1 A I2t.{T ~ TEclJ jCJ i L( Z S A3 ,+. LQA3

Lieferzeiten und Preise

Die Markttrends bei den Passiven Volle Läger bei den Kunden und den Distributoren kennzeichneten das 1. Halbjahr

2 019. Nach Einschätzung verschiedener Marktteilnehmer könnte schon ein Impuls,

etwa in Form der Lösung des Handelskonflikts zwischen den USA und China, genügen,

um eine Liefersituation wie 2017/18 herbeizuführen.

Entspannung, Rückkehr zur Normalität«, das sind die Vokabeln, die benutzt wer­den, wenn die Entwicklung auf dem

deutschen Markt für passive Bauelemente seit dem 4. Quartal 2018 beschrieben wird. Auf den ersten Blick mag dieser Eindruck stimmen, bei näherer Betrachtung stellt man jedoch fest, dass diese Aussage nur für bestimmte Markt- und Produktsegmente gilt und die Lie­fersituation speziell bei größeren Bauelemen­ten als 0402 oder 0603 durchaus nach wie vor schwierig ist.

nSeit Ende des letzten Jahres stellen wir eine Normalisierung desAtlberhitzten Marktes fest sowie eine Korrektur bei den Auftragsbestän­den, besonders im Distributionsbereich«, be­schreibt Olaf Lüthje, SeniorVice President Busi­ness Marketing bei Vishay Passives, die Entwicklung des Marktes aus seiner Sicht. Er

rechnet zudem mit einer weiteren Normalisie­rung der Lagerbestände in der zweiten Jahres­hälfte. Von Marktkonsolidierung und einer Nor­mal isierung der Lieferzeiten spricht Herbert Blum, Product Manager bei Schurter. Von einem Abbau der Lager bei Kunden berichtet auch er.

Ganz ähnlich die Einschätzungen von Ferdi­nand Leicher, Vice President Sales EMEA bei Bourns, und Harald Sauer, Director Sales 8: Technical Support bei Taiyo Yuden Europe, speziell, wenn es um die Einschätzung der La­gerentwicklung in der zweiten Jahreshälfte geht. nWir gehen davon aus, dass die Läger spätestens ab September dieses Jahres in Deutschland und ganz Europa deutlich redu­ziert sein werden«, meint Leicher.

nAuftragseingang und Umsatz sind gegenüber dem Vorjahreszeitraum über alle Branchen

Thorsten Broda, WDI

Wir stellen fest, dass sich die Preise wieder

nach unten bewegen. Das Preisniveau aus der Zeit

vor den Lieferengpässen ist jedoch noch nicht wieder erreicht.

SPECIAL lpA SSIV E BAU ELEMENT E • .-----------------------------------------------

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Aktuelle Liefersituation aus Sicht der Einkäufer Einigkeit herrscht unter den befragten Einkäufern namhafter Un­ternehmen darüber, dass sich die Liefersituation gegenüber dem Vorjahr im Allgemeinen verbessert hat. Wobei verbessert relativ zu verstehen ist, wenn man etwa die über 124 Wochen Lieferzeit für Micro-MELFs aus dem Vorjahr mit den aktuellen, "kalkulierbaren" 36 Wochen vergleicht, wie das Marco Wiegand, Strategischer Ein­kauf Elektromechanik bei Jumo, etwa tut.

lIDie Lieferzeiten sind bei einigen Herstellern auf 30 bis 40 Wochen runtergegangen«, bestätigt auch Stefan Hansmann, Leiter Strate­gischer Einkauf bei Stiebel-Eltron. lIAllerdings gibt es weiterhin bestimmte Typen, die eine Lieferzeit von über 50 Wochen aufwei­sen. Neben C-Chips in den üblichen Kapazitäten von 100 nF, 10 nF oder 10 I1F gilt das im Allgemeinen für MELF-Widerstände.«

Für Daniel Osterburg, Senior Manager Strategic Purchasing bei ebm papst, hat sich vor allem lIin den letzten Monaten die Situation in Bezug auf die Verfügbarkeit und Preise entspannt. Die Versorgung ist im Moment gesichert, und die Preise sind leicht fallend«. Ähn­lich die Aussage von Frank Hofer, Head of Programm Management 8: Purchasing bei Avnet Integrated. Davon ausgenommen sind für ihn weiterhin HiCaps und Bauformen größer 1206; lIin diesem Be­reich herrscht immer noch eine angespannte Situation«.

))Preise und Lieferzeiten sind in den letzten Monaten kontinu ierlich gesunken«, gibt Markus Scholl, Director, Head of Components Glo­bal Sourcing and Supply Chain Management bei Fujitsu, zu Proto­koll. lITeilweise haben die Lieferanten auch wieder Lagerbestände, aus denen sie kurzfristig liefern können.« Nach seinen Worten gilt dies aber nur für Bauformen kleiner 0603, lIgrößere Bauformen sind weiter kritisch, auch wenn die Situation entspannter ist als vor ei­nem Jahr«.

Wie abhängig diese Angaben in Bezug auf einzelne Hersteller sind, macht Wiegand deutlich, indem er darauf verweist, lIdass wir zwar bei MLCCs weiterhin Lieferzeiten von 40 bis 60 Wochen eingestellt

haben, Yageo aber zum Beispiel seine Lieferzeit be i MLCCs auf 14 bis 18 Wochen verbessert hat und MLCCs in der Bauform 1206 in 12 bis 13 Wochen liefert«.

Für Manfred Sperlich, Director StrategicPurchasing bei Phoenix Contact Electronics, lIhat sich die Einhaltung der Lieferzeiten deut­lich verbessert, und die Verhandlungsbereitschaft ist auch wieder gestiegen«. Es gibt nach seiner Ansicht aber auch Spezialthemen wie etwa MELFs oder Widerstände mit sehr kleinen Toleranzen. Er gibt aber auch zu bedenken, lIdass Lieferzeiten und Preise in eini­gen MLCC-Bereichen immer noch hoch sind«. Aus diesem Grund arbeitet Phoen ix Contact bei MLCCs weiterhin mit einem erhöhten Sicherheitsbestand und verlängerten Vorlaufzeiten, vor allem für die größeren Bauformen.

Niemand unter den befragten Einkäufern hat bislang seine Vor­laufzeiten oder sein Dispoverhalten verändert. Rollierende Forecasts für zwölf Monate scheinen Standard zu sein, es gibt aber auch Un­ternehmen, die nach wie vor mit Vorlaufzeiten von 18 bis 22 Mo­naten unterwegs sind. Bleibt die Frage: Können sie sich eine schnelle Rückkehr der Lieferengpässe des letzten Jahres vorstellen?

lINach sehr vielen Lieferanten- und Herstellergesprächen besteht die Gefahr, dass ab Ende 03, Anfang 04 die Liefersituation ähnlich schlecht sein könnte wie in den letzten zwei Jahren«, so Wiegands Einschätzung. Hofer geht davon aus, dass es bei Bauformen größer als 0603 wieder zu Verknappungen kommen wird, und verweist auf den Ausstieg von Murata aus diesen Produktgrößen.

Auch Osterburg verweist auf die Gespräche mit Lieferanten, lIdie Bücher scheinen in dem besagten Zeitraum bei den Herstellern gut gefüllt zu sein. Ich bin mir aber aufgrund der allgemeinen Rahmen­bedingungen nicht sicher, ob das auch so sein wird«. Auch Fujitsu­Manager Scholl sieht angesichts aktueller Auftragsbestätigungen von Herstellern für 04/2019 keine Hinweise für eine Verschlech­terung der Liefersituation. (eg)

und Regionen hinweg spürbar zurückgegan­gen«, beschreibt Josef Vissing, Deputy Head of Sales bei TDK Europe, die Entwicklung des Marktes in den ersten sechs Monaten dieses Jahres. Doch obwohl die Weltwirtschaft spür­bar an Schwung verloren hat, erwartet er für die zweite Jahreshälfte eine Wende hin zu ei­ner moderaten positiven Geschäftsentwick­lung.

2019 jedoch ein ähnliches Kaufverhalten wie 2018, lIalso auf einem sehr hohen Niveau«.

Von einem moderaten Anstieg im Spezialseg­ment Hochohm und einem gleichzeitig leicht rückläufigen Geschäft im Bereich der Han­delsware aus Fernost weiß Dr. Lutz Baumann, Geschäft.sführer der SRT Hesistor Technology, zu berichten. Aufgrund des guten Auftrags­bestands im Spezialsegment Hochohm geht er mit positiven Erwartungen in die zweite Jahreshälfte 2019. Zwar sind ihm längere Vor­laufzeiten lieber, lIaber wir können nach dem Ausbau der Fertigungskapazitäten auch wie­der kurzfristig liefern«.

))Unsere Kunden haben die entspannte Versor­gungssituation im Bereich Elektrolytkonden­satoren in der ersten Jahreshälfte 2019 dazu genutzt, ihre Lagerbestände an die kürzeren Lieferzeiten der Bestellsysteme anzupassen«, berichtet Dr. Arne Albertsen, Senior Sales Ma­nager bei Jianghai Europe Electronic Compo­nents. Er erwartet für die zweite Jahreshälfte

Aus Sicht der Distribution stellt sich die Lage derzeit so dar, lIdas Kunden versuchen, Termi-

www.marki- technik.de Markt&Thchnik Nr.29/2019

Annette Landschoof, Schukat electronic

Es könnte kritisch werden, wenn die Lagerbestände in der Distribution in der

zweiten Jahreshälfte bereits abgebaut sind und der Bedarf

in den nächsten Monaten wieder anzieht.

ne in die Zukunft zu schieben«, berichtet Thorsten Broda, Senior Inside Sales Special ist PEMCO bei WD!. llAndererseits nutzen Kunden die jetzt entstandene Gelegenheit, um ver­stärkt aufgeschobene Projekte wieder aufzu­nehmen.« Als Konsequenz dieser Entwicklu'ng steigt das Anfrageaufkommen bei WDI seit Monaten deutlich.

Dietlind Vinson, Director Product Manage­ment Passive bei Arrow EMEA, sieht ebenfalls eine leichte TendenZ; bei diversen Kunden, die Läger zu reduzieren, und dass aus dieser Ent­wicklung heraus neue Bestellungen platziert werden. Sie betont, dass man im letzten Jahr noch näher an die Kunden und Lieferanten herangerückt sei, lIum sicherzustellen, dass unsere Kunden mit ausreichend Ware versorgt werden«. Vor diesem Hintergrund gelte es nun, sich abzustimmen, wie es für die nächsten Monate bei den Kunden weitergehen wird.

Annette Landschoof, Produktmanager Kata­logredaktion bei Schukat electronic, nimmt mit der Entspannung und dem zurückkehren­den "Business as usual" wieder den beginnen­den Kampf um den Kunden wahr. War die ers­te Jahreshälfte 2019 in ihren Augen noch von Unsicherheiten wie einem eventuellen harten Brexit und dem USA-China-Wirtschaftskon­flikt beeinflusst, geht sie nach vielen Gesprä­chen mit Herstellern davon aus, dass sich die Marktsituation in der zweiten Jahreshälfte 2019 wieder verbessert.

IIDie Läger bei den Kunden sollten aufge­braucht sein und die Distribution ihren hohen Lagerbestand noch nicht veräußert haben«, so ihre Einschätzung. Kritisch könnte es jedoch dann werden, wenn auch die Distribution bei ihrem Lagerabbau bereits weit fortgeschritten

Nr. 29/201 9 Markt&1l>chnik www.markt- techni k.de

Dietlind Vinson, Arrow EMEA

Wir sehen beim Thema Downsizing ein eher gemischtes Bild.

Für neue Projekte kann das sicher gelten, aber hier in Europa würde ich das nicht als generellen

Trend sehen.

sein sollte und der Bedarf in der zweiten Jah­reshälfte 2019 wieder anziehen sollte.

Für Jean Quecke, Sales Director (lPE) Central Europe bei Future Electronics, läuft das Jahr bisher auf einem niedrigeren Niveau als 2018.

Ferdinand Leicher, Bourns

Massive Überbestände in der Distribution und der

gesamten Supply-Chain wurden im ersten Halbjahr 2019 reduziert,

die fundamentale Nachfrage liegt aber nach wie vor noch über

dem Jahr 2017.

liEs war speziell in der ersten Jahreshälfte ge­prägt dl:Jrch hohe Lagerbestände bei Kunden und Unsicherheit, die sich am einfachsten als Trump-Effekt beschreiben lassen.« Inzwischen laufen nach seinen Angaben bei vielen Kun­den Produktionssteigerungen vori bis zu

SPECIAL lpASSIVE BAUELEMENTE • __ ----------------------------------------------

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Josef Vissing, TDK Europe

Die mit unseren Kunden neu geschaffene Transparenz mit mehr Einblick in die Supply-Chain

werden wir weiterführen, um besser zu verstehen, wie sich

Bedarfe verändern.

20 Prozent an. nJe nach Segment fallen diese Steigerungen durchaus unterschiedlich aus; da es in Deutschland derzeit aber ein zurück­haltendes Bestellverhalten gibt, könnte es zu einem Staueffekt Ende des 3. Quartals, Anfang des 4. Quartals dieses Jahres kommen.u

Für den einen oder anderen überraschend dürfte sicher auch die Tatsache sein, dass die Preise in den letzten Monaten zwar wieder etwas nachgegeben haben, sich aber noch nicht auf dem Niveau der Vor-Allokations-Zeit befinden, wie auch Landschoof bestätigt: nDie Hersteller sind nun bedacht, die Serien kos­tendeckend auf dem Markt anzubieten und dabei den Invest der neuen Maschinen zu be­rücksichtigen.u Eine Einschätzung, die auch Broda teilt: nEs ist festzustellen, dass sich die Preise wieder nach unten bewegen, jedoch ist das Niveau aus der Zeit vor den Lieferengpäs­sen noch nicht erreichtu.

Wie Lüthje in diesem Zusammenhang erläu­tert, npasst sich die Preisentwicklung für vie­le Standardprodukte den geänderten Bedarfen an, soweit es die Material- und Herstellungs­kosten zulassenu. Leicher verweist darauf, dass die Preise zwar bei volatilen passiven Com­modities gesunken sind, es aber viele Bereiche passiver Bauelemente gäbe, bei denen die Preise auch 2017/18 nur wenig gestiegen sei­en. nWir sehen aktuell eine weiterhin hohe Nachfrage am Markt, die sich in einer entspre­chenden Preisstabilität niederschlägt.u

Vissing macht deutlich, dass Preiserhöhungen in der angespannten Liefersituation der letz­ten zwei Jahre vor allem Kunden zu spüren bekommen hätten, die sich vorwiegend bei Bauelemente-Distributoren mit Ware versor­gen. nlm Direktkundengeschäft vereinbaren wir die Preise dagegen mittel- und langfristig und schaffen damit für beide Seiten Planungs­sicherheit.u Er bestätigt aber auch, dass in Neuverhandlungen höhere Material- und Energiepreise zu moderaten Preiserhöhungen für unsere Bauelemente geführt haben.

Bleibt die Frage: Was bringt die Zukunft? Setzt sich die Delle in der wirtschaftlichen Entwick­lung fest oder sorgen global geltende Mega­trends dafür, dass sich die Situation der Liefer­kette in den nächsten Monaten wieder deutl ich verschlechtert? In diesem Zusammenhang ist natürlich auch klar, dass eine Allokations-Situ­ation für die Hersteller passiver Bauelemente nicht per se schlecht sein muss. Broda schließt deshalb nicht aus, ndass eine von den Herstel­lern künstlich herbeigeführte Verknappung die Liefersituation in den nächsten Monaten wie­der verschärfen könnteu.

Olaf Lüthje, Vishay Passives

Auch in der jetzigen, etwas entspannten Marktsituation ist eine weitsichtige und mittel- bis

langfristige Vorschau der Bedarfe unerlässlich, um eine Situation wie

2017/18 zu vermeiden.

Bei Taiyo Yuden sieht man nach Auskunft von Sauer durchaus wieder Anzeichen für einen hö­heren Auftragseingang : nOb dies wieder zu Lie­ferengpässen führen wird, bleibt noch abzu­warten. Entscheidend wird jedoch die Bedarfsentwicklung in Asien sein; ganz beson­ders gilt das für chinesische Konjunkturpro­gramme.u Auch Landschoof ist sich angesichts der Tatsache, dass MLCCs und SMD-Konden­satoren weiterhin hohe Lieferzeiten oder Wie­derbeschaffungszeiten aufweisen, sicher, ndass, sobald die Bedarfe mit den neuen Applikatio­nen und Märkten wieder anziehen, es zu Lie­ferengpässen kommen wirdu.

Zu diesen Applikationen und Märkten könnten nach Einschätzung von Lüthje der Anlauf der 5G-lnstallationen sowie die nach wie vor kon­stant steigende Elektrifizierungsquote im Au­tomobilbereich sorgen, etwa in Form von ADAS, HEV, LED oder 48-V-Bordnetz. Im In­dustriebereich könnte das für 1I0T, Smart Home und Automation gelten, steigen die Be­darfe hier doch kontinuierlich.

Leicher wendet ein, dass 5G zwar derzeit in aller Munde sei nund es viele Entwicklungs­projekte gibt, allerdings kommt der große Rollout in der Telekommunikations-Infra­struktur erst ab 2020u.

Vinson weist darauf hin, ndass sich entspre­chende Prognosen in den letzten Monaten im­mer wieder um ein Quartal verschoben ha­ben.u Sie rechnet deshalb vorerst nicht mit einer Veränderung der aktuellen Lieferzeiten. In Queckes Augen würde ein Impuls reichen, ob es nun 5G, Automotive, loT, Connected Health oder Ähnliches ist. nAliein schon eine Einigung zwischen den USA und China würde genügen, um den Trigger Asien wieder zu sti­muliere nu! (eg) •

www.markHechnik.de Marl<t&iIechnik Nr.29/2019