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Life cycle Umwelt-Zertifikat für die Mercedes-Benz CLA-Klasse

Life cycle - Mercedes-Benz Personenwagen · 6 Glossar 50 Impressum 56 ... Als neues viertüriges Coupé folgt er der Idee des CLS, ... A-Säulenstufe mit angepasster Geometrie der

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Life cycleUmwelt-Zertifikat für die Mercedes-Benz CLA-Klasse

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Stand: April 2013

Life Cycle – die Umwelt-Dokumentation von Mercedes-Benz 4

Interview Professor Dr. Herbert Kohler 6

Produktbeschreibung 8

Gültigkeitserklärung 14

1 Produkt-Dokumentation 15

1.1 Technische Daten 16

1.2 Werkstoffzusammensetzung 17

2 Umweltprofil 18

2.1 Allgemeine Umweltthemen 19

2.2 Ökobilanz 24

2.2.1 Datengrundlage 26

2.2.2 Bilanzergebnisse CLA 180 28

2.3 Verwertungsgerechte Konstruktion 35

2.3.1 Recyclingkonzept CLA-Klasse 36

2.3.2 Demontage-Informationen 38

2.3.3 Vermeidung von Stoffen mit Gefährdungspotenzial 39

2.4 Rezyklateinsatz 40

2.5 Einsatz nachwachsender Rohstoffe 42

3 Prozess-Dokumentation 45

4 Zertifikat 48

5 Fazit 49

6 Glossar 50

Impressum 56

Inhalt

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Seit Anfang 2009 präsentiert „Life Cycle“die Umwelt- zertifikate für Fahrzeuge von Mercedes-Benz.

Bei dieser Dokumentationsreihe steht vor allem ein möglichst perfekter Service für die unterschiedlichsten Interessengruppen im Mittelpunkt: Das umfangreiche und komplexe Thema „Automobil und Umwelt“ soll einerseits der Allgemeinheit leicht verständlich vermittelt werden. Andererseits müssen aber auch Spezialisten detaillierte Informationen abrufen können. Diese Anforderung erfüllt „Life Cycle“ mit einem variablen Konzept.

Wer sich einen schnellen Überblick in allgemeinverständ-licher Form verschaffen will, konzentriert sich auf die kurzen Zusammenfassungen zu Beginn der jeweiligen Kapitel. Hier sind die wesentlichen Fakten stichwortartig zusammengefasst, eine einheitliche Grafik erleichtert die Orientierung. Soll das Umweltengagement der Daimler AG genauer erfasst werden, stehen übersichtliche Tabellen, Grafiken und informative Textpassagen zur Verfügung. Hier werden die einzelnen Umweltaspekte bis ins kleinste Detail exakt beschrieben.

Mercedes-Benz beweist mit der serviceorientierten und attraktiven Dokumentationsreihe „Life Cycle“ erneut seine Vorreiterrolle bei diesem wichtigen Thema. Wie in der Vergangenheit, als die S-Klasse im Jahr 2005 als erstes Fahrzeug überhaupt das Umweltzertifikat des TÜV Süd erhalten hat.

Life cycle

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Interview

„Aerodynamischer Führungsanspruch“

Herr Professor Kohler, die neue CLA-Klasse stellt als BlueEFFICIENCY-Edition mit einem cW-Wert von 0,22 und einem Luftwiderstand von 0,49 m2 einen neuen Weltrekord auf. Was hat der Kunde davon?

Im Rahmen unserer „Real Life Efficiency“-Philosophie wollen wir unseren Kunden tatsächliche Verbrauchs- einsparungen ermöglichen. Dabei ist ein gutes Strömungs-verhalten immens wichtig, denn gelingt es, den cW-Wert um zehn Tausendstel zu senken, sinkt der Kraftstoff- verbrauch im Kundenmittel um ein zehntel Liter, bei ganz schnellem Autobahntempo um bis zu 0,4 Liter je 100 Kilometer. Um diesen Spareffekt durch Leichtbaumaß-nahmen zu erzielen, müsste man die Autos um minde-stens 35 Kilogramm abspecken. Der aerodynamische

Führungsanspruch ist wichtiger Baustein unserer Produktstrategie MBC 2020 – und hat bei Mercedes-Benz eine lange Tradition.

Und wie schafft es Mercedes-Benz seit Jahren, dass die Modelle in fast allen Fahrzeugklassen in allen aerodynamischen Disziplinen führend sind?

Durch die Optimierung aller Details, in enger Zusammen- arbeit von Designern und Aerodynamikern. Ein gutes Beispiel für die Vielzahl aerodynamischer Optimierungen beim CLA sind die gezackten Radspoiler an den Rad- häusern der Vorder- und Hinterräder. Der patentierte Radspoiler wurde mit Hilfe von Strömungsberechnungen entwickelt. Das auf den ersten Blick unscheinbare Bauteil

vermindert störende Verwirbelungen in den Radhäusern auf gleich dreifache Weise, indem er Längswirbel reduziert, den Luftstrom von den Rädern ablenkt und durch seine gezackte Form Scherschichten stabilisiert. Der Radspoiler behält seine Funktion auch bei unterschiedlichen Stand-höhen des Fahrzeugs und Raddimensionen.

Auf Wunsch ist die neue CLA-Klasse auch mit dem permanenten Allradantrieb 4MATIC erhältlich. Wie sieht es hier mit der Effizienz aus?

Im Vergleich zu den Allradversionen der Wettbewerber liegt das Systemgewicht der neuen 4MATIC konstruktions-bedingt bis zu 25 Prozent niedriger. Aus diesen Leichtbau-maßnahmen und dem hohen Wirkungsgrad resultiert eine gute Energieeffizienz.

Interview mit Professor Dr. Herbert Kohler,Umweltbevollmächtigter der Daimler AG

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Produktbeschreibung

(Luft-)Widerstand zwecklos

Als neues viertüriges Coupé folgt er der Idee des CLS, dessen Konzept seit seinem Debüt 2003 bereits zahlreiche Nachahmer fand.

Passend zur sportlichen Positionierung ist der CLA mit durchzugsstarken Turbomotoren mit einer Leistung von bis zu 155 kW (211 PS), mit Sportfahrwerk sowie mit Allradantrieb 4MATIC erhältlich. Zu den technischen Highlights der neuen Design-Ikone zählen ein neuer Aerodynamik-Weltrekord für Serienautomobile (c

W-Wert: 0,22) sowie zahlreiche Fahrassistenzsysteme, darunter der weiterentwickelte COLLISION PREVENTION ASSIST.

Dieses radargestützte Assistenzsystem warnt den even-tuell abgelenkten Fahrer optisch und akustisch vor erkannten Hindernissen und bereitet den adaptiven Bremsassistenten auf eine möglichst punktgenaue Bremsung vor. Diese wird eingeleitet, sobald der Fahrer das Bremspedal deutlich betätigt. Der COLLISION PRE-VENTION ASSIST berechnet bei erkannter drohender Kollisionsgefahr genau die Bremskraft, die benötigt wird, um idealerweise den Aufprall noch zu vermeiden, und nutzt den zur Verfügung stehenden Restweg bestmöglich aus. Neu ist, dass der COLLISION PREVENTION ASSIST Schutz vor typischen Auffahrunfällen in gefährlichen Verkehrssituationen im CLA bereits ab 7 km/h bietet (bisher: über 30 km/h).

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Die Highlights der neuen CLA-Klasse

• AvantgardistischesCoupé-Design• BegründereinesneuenSegments• NeuerAerodynamik-Weltrekordfür Serienautomobile(c

W-Wert: 0,22)

• LeistungsstarkeundeffizienteTurbomotoren• ECOStart-Stopp-Funktionserienmäßig• ZahlreicheFahrassistenzsysteme,darunterder weiterentwickelteCOLLISIONPREVENTIONASSIST• NeueGenerationdespermanenten Allradsystems4MATIC(Sonderausstattung)• NahtloseIntegrationdesiPhone® ins Fahrzeug

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Mit weltbester Aerodynamik (cW 0,22 für die BlueEFFICIENCY Edition), avantgardistischem Coupé-Design und dem Allradantrieb 4MATIC (auf Wunsch) begründet der CLA ein neues Segment.

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das charakteristische „Fackelthema“ für Tagfahrlicht und Blinker umgesetzt. Dieses Lichtsignet ist bestimmend für den energischen Blick und somit für ein neues Mercedes Gesicht.

Mit zahlreichen Details machen die Designer sichtbar, dass der CLA die gestalterische Weiterentwicklung des modernen Mercedes Klassikers CLS ist. Drei markante Linien strukturieren die Seitenansicht: Die vordere Strukturkante oberhalb des Kotflügels fällt als charakte-ristische Dropping Line nach hinten ab. Der Schultermus-kel über der Hinterachse wird durch eine sehnenartige Kante überspannt, und eine weitere Charakterlinie zieht sich schwungvoll vom Vorderrad nach hinten Richtung Heckleuchten. Durch diese Linien erhält das Profil der Seitenwand Tiefe und Dynamik.

Das breitenbetonte Heck strahlt Kraft und Athletik aus und zeigt sich in einem Wechselspiel aus konvex-kon-kaven Flächen und Kanten. Das flach abfallende Dach und die starke, charakteristische Rundung der Heckscheibe verleihen dem CLA auch von hinten einen coupéhaften Charakter. Der athletische Eindruck aus der Heck-

perspektive ergibt sich durch den Einzug der C-Säulen in Verbindung mit dem

Schultermuskel über dem hinteren Radlauf. Die Heckleuchten werden durch die Sehnen

der Schultern, die im Heck auslaufen,

begrenzt und betonen durch ihre Horizontal-Orientierung die kraftvolle ästhetische Breite. Die Lichtfunktionen sind pfeilförmig angeordnet.

Mit „cool touch“-Wirkung: das Interieur

Das Interieur setzt das progressive sportliche Erschei-nungsbild des Exterieurs fort. Hinzu kommt eine beson-ders hohe Wertanmutung, die über die Formensprache, die Auswahl und die Kombinationsmöglichkeit der ausgewählten hochwertigen Materialien erreicht wird. Alle Oberflächen der Zierelemente sind galvanisiert und erreichen so eine metallische Oberflächenwirkung.

In die Instrumententafel sind fünf Runddüsen integriert. Die Außenringe der Runddüsen sind hochwertig galva-nisiert. Die Strömungsrichtung lässt sich durch einen galvanisierten Einsatz verändern, der viel Liebe zum Detail verrät. Das freistehende Display erhält eine Blende

Individualisieren lässt sich das ausdrucksstarke Mittelklasse-Coupé (Länge/Breite/Höhe: 4.630/1.777/ 1.437 Millimeter) mit Hilfe von fünf sehr unterschiedlich ausgeprägten Lines und Paketen.

Der Stil-Rebell: das Exterieurdesign

Atemberaubend sportliche Proportionen und die kraft-voll-dynamische Designsprache mit dem Wechselspiel konkaver-konvexer Flächen machen das viertürige Coupé unverwechselbar.

Zu den markanten Merkmalen zählen unter anderem die ins Frontend eingebettete Motorhaube mit Powerdomes sowie der Diamantgrill. Durch die Anordnung der Licht-module und LED hinter dem Scheinwerferdeckglas wurde

Atemberaubend sportliche Proportionen und die kraftvoll-dynamische

Designsprache mit dem Wechselspiel konkaver-konvexer Flächen machen das

viertürige Coupé unverwechselbar. Zu den markanten Merkmalen zählen unter

anderem die ins Frontend eingebettete Motorhaube mit Powerdomes sowie der

Diamantgrill.

in schwarzer Klavierlackoptik und in Kombination mit COMAND Online einen silbernen, flächenbündig um-laufenden Rahmen.

Um den sportlichen Charakter zu unterstreichen, besitzt der CLA vorne wie hinten Integralsitze. Die Fondsitzbank betont die äußeren Sitzplätze (2+1 Sitzer). Abhängig von der Ausstattung sind farbige Kontrastziernähte erhältlich, ferner umfasst die Ambientebeleuchtung auf Wunsch auch einen Lichtleiter in der Öffnung zwischen Kopfstütze und Rückenlehne.

(Luft-)Widerstand zwecklos: neuer Rekord beim cW-Wert

Mit einem cW-Wert von 0,23 erreicht der CLA eine neue

Bestmarke – sowohl innerhalb der Mercedes Modellpalette als auch unter allen Serienfahrzeugen. Die Luftwider-standsfläche cW x A, entscheidend für den Verbrauch ab

etwa 60 km/h, liegt mit 0,51 m2 ebenfalls einsam an der Spitze. Der CLA 180 BlueEFFICIENCY Edition unterbietet diese Bestwerte sogar noch einmal. Hier lautet der cW-Wert 0,22 und bei der Luftwiderstandsfläche cW x A knackt das

viertürige Coupé eine magische Grenze: Sie beträgt nur 0,49 m².

Erreicht wurde das gute Strömungsverhalten, das ent-scheidend zum niedrigen Kraftstoffverbrauch unter Alltagsbedingungen beiträgt, durch eine Vielzahl aero-dynamischer Optimierungen. Dazu zählen eine niedrige A-Säulenstufe mit angepasster Geometrie der A-Säule, aerodynamisch optimal gestaltete Außenspiegelgehäuse,

*

* Kraftstoffverbrauch CLA 180 BlueEFFICIENCY Edition mit Handschaltgetriebe (kombiniert): 5,0 l/100km; CO2-Emissionen (kombiniert): 118 g/km.

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strömungsoptimiertes Heck, luftwiderstandsarme Räder und gezackte Radspoiler an den Radhäusern der Vorder- und Hinterräder.

Eine großflächige Verkleidung des Hauptbodens, eine zu-sätzliche Verkleidung im mittleren Bereich der Hinterach-se und ein aerodynamisch optimierter Endschalldämpfer mit anschließendem Diffusor verbessern die Führung des Luftstroms unter dem Unterboden. Auch bei der Aeroakus-tik, also beim Geräuschkomfort, setzt sich das viertürige Coupé an die Spitze.

Mitdenker: weiterentwickelte Assistenzsysteme

Zahlreiche Fahrassistenzsysteme unterstützen und ent-lasten im CLA den Fahrer. Serienmäßig besitzt das Coupé unter anderem die Müdigkeitserkennung ATTENTION ASSIST und den radargestützten COLLISION PREVEN-TION ASSIST mit adaptivem Bremsassistenten, der jetzt im CLA Schutz vor Kollisionen bereits ab 7 km/h (bisher: über 30 km/h) bietet.

In Kombination mit DISTRONIC PLUS wird daraus der COLLISION PREVENTION ASSIST PLUS. Er verfügt über eine zusätzliche Funktion. Bei anhaltender Kollisions- gefahr und ausbleibender Fahrerreaktion kann das System bis zu Geschwindigkeiten von 200 km/h auch

eine autonome Bremsung durchführen und so die Unfall-schwere mit langsamer fahrenden oder anhaltenden Fahrzeugen verringern. Bis zu einer Geschwindigkeit von 30 km/h bremst das System auch auf stehende Fahrzeuge und kann bis 20 km/h Auffahrunfälle vermeiden. Darüber hinaus werden im CLA bewährte Assistenzsysteme wie das Spur-Paket mit Totwinkel- und Spurhalte-Assistent oder ein Adaptiver Fernlicht-Assistent angeboten. Automa-tisches Einparken in Längs- und Querparklücken ermögli-cht ein Aktiver Park-Assistent (Sonderausstattung).

Der Dynamik verpflichtet: das Fahrwerk

Das Fahrwerk des CLA verfügt über eine McPherson-Vorderachse und eine Raumlenker-Hinterachse. Drei Quer- und ein Längslenker pro Rad nehmen dort die Kräfte auf. Längs- und Querdynamik können so unabhän-gig voneinander abgestimmt werden. CLA-spezifisch ist die elastische Abkopplung des Hinterachsträgers, die dem Fahrkomfort zugute kommt. Radträger und Federlenker bestehen aus Aluminium, um die ungefederten Massen zu reduzieren. Zwei Fahrwerksabstimmungen sind ver-fügbar: das Komfortfahrwerk und das optionale Sportfahr-werk für sportlich-komfortables Fahrverhalten. Letzteres beinhaltet eine Tieferlegung der Karosserie um 15 (vorne) bzw. 10 Millimeter (hinten).

Unabhängig vom Fahrwerk sind alle CLA mit der Direkt-lenkung ausgestattet. Diese elektromechanische Servo-lenkung bietet im Vergleich zu herkömmlichen Systemen eine verbesserte Rückmeldung an den Fahrer und leistet einen wichtigen Beitrag zur Gesamteffizienz, da die Lenk-unterstützung nur Energie benötigt, wenn tatsächlich gelenkt wird.

Hohe Traktionsreserven und ausgezeichnete Agilität: Allradantrieb 4MATIC

Mercedes-Benz bietet den CLA auf Wunsch mit einer neu- en Generation des permanenten Allradsystems 4MATIC mit einer vollvariablen Momentenverteilung an. Die komplette Neuentwicklung zeichnet sich wie die anderen 4MATIC Versionen durch hohe Traktionsreserven und ausgezeichnete Agilität bei bester Fahrsicherheit und Energieeffizienz aus.

Zu den Komponenten der neuen 4MATIC gehören der in das automatisierte Doppelkupplungsgetriebe 7G-DCT integrierte Abtrieb zur Hinterachse und das Hinterachs-getriebe mit integrierter, elektrohydraulisch gesteuerter Lamellenkupplung. Damit können die Antriebsmomente vollvariabel zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt werden. Das im Vergleich zu den Wettbewerbern geringe Systemgewicht und ein hoher Wirkungsgrad sind weitere Vorteile dieser Konstruktionsweise.

Für die Zukunft gerüstet: leistungsstarker und effizienter Antrieb

Die Bandbreite der Benzinmotoren mit 1,6 und 2,0 Litern Hubraum reicht von 90 kW (122 PS) im CLA 180 über 115 kW (156 PS) im CLA 200 bis 155 kW (211 PS) im CLA 250 . Dynamischer Durchzug gepaart mit höchster Effizienz zeichnet auch die beiden Dieselaggregate aus: Der CLA 200 CDI leistet 100 kW (136 PS), das maximale Drehmoment erreicht 300 Nm (erhältlich ab September 2013). Der CLA 220 CDI verfügt über 2,2 Liter Hubraum, 125 kW (170 PS) und 350 Nm und emittiert nur 109 g CO2

pro Kilometer. Alle Motoren besitzen serienmäßig die ECO

Start-Stopp-Funktion. Kombiniert sind die Motoren mit einem Sechsgang-Schaltgetriebe oder mit der Doppelkupp-lungs-Automatik 7G-DCT, die Komfort und Sportlichkeit in ganz besonderer Weise miteinander verbindet.

„Always on“: die Multimedia-Systeme

Zusätzliche Funktionen, weitere Apps und eine geänderte Farbgrafik kennzeichnen die neueste Multimedia-Genera-tion, die im CLA zum Einsatz kommt. Erweitert wurde ebenso das Multimedia-System COMAND Online. Die neu-este Generation bietet eine verbesserte, fotorealistische Kartendarstellung, ein zusätzliches Bluetooth® Profil (um zum Beispiel per iPhone® auf das Internet zugreifen zu können), die Anzeige von Bildern auch in den Formaten bmp und png und die Übertragung von Verkehrsdaten in Echtzeit.

Zahlreiche Fahrassistenzsysteme unterstützen und entlasten im CLA den

Fahrer. Serienmäßig besitzt das Coupé unter anderem die Müdigkeitserkennung

ATTENTION ASSIST und den radargestützten COLLISION PREVENTION ASSIST.

Auf Wunsch sind unter anderem der radarbasierte Abstandsregel-Tempomat

DISTRONIC PLUS, der Geschwindigkeitslimit-Assistent sowie der Aktive Park-

Assistent (Fotos von links nach rechts) erhältlich.

Das Digital Drive Style App-Konzept von

Daimler ermöglicht zusammen mit dem

Drive Kit Plus für das iPhone® die nahtlose

Integration des iPhones® ins Fahrzeug.

Das hochauflösende Farbdisplay misst in

der Diagonalen 17,8 cm.

Neue Darstellungsformen im Audio-

bereich sorgen für eine frische Optik

und bequemere Bedienung. So ordnet

beispielsweise die so genannte Cover-Flow-

Funktion die Titelbilder der gespeicherten

Musikalben karussellartig an.

Mercedes-Benz bietet den CLA auf Wunsch mit einer

neuen Generation des permanenten Allradsystems 4MATIC

mit einer vollvariablen Momentenverteilung an. Die komplette Neuentwick-

lung zeichnet sich wie die anderen 4MATIC Versionen durch hohe Traktionsreserven

und ausgezeichnete Agilität bei bester Fahrsicherheit und Energieeffizienz aus.

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[1] Kraftstoffverbrauch CLA 180 mit Handschaltgetriebe (kombiniert): 5,6-5,4 l/100km; CO2-Emissionen (kombiniert): 130-126 g/km.[2] Kraftstoffverbrauch CLA 200 mit Handschaltgetriebe (kombiniert): 5,7-5,5 l/100km; CO2-Emissionen (kombiniert): 131-127 g/km.[3] Kraftstoffverbrauch CLA 250 mit Doppelkupplungsgetriebe (kombiniert): 6,2-6,1 l/100km; CO2-Emissionen (kombiniert): 144-142 g/km.[4] Kraftstoffverbrauch CLA 200 CDI mit Handschaltgetriebe (kombiniert): 4,4-4,2 l/100km; CO2-Emissionen (kombiniert): 117-109 g/km.[5] Kraftstoffverbrauch CLA 220 CDI mit Doppelkupplungsgetriebe (kombiniert): 4,5-4,2 l/100km; CO2-Emissionen (kombiniert): 117-109 g/km.

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Gültigkeitserklärung

Gültigkeitserklärung: Der nachfolgende Bericht enthält eine umfassende, genaue und sachgerechte Darstellung, die auf verlässlichen und nachvollziehbaren Informationen basiert. Auftrag und Prüfgrundlagen: Die TÜV SÜD Management Service GmbH hat die nachfolgende produktbezogene Umweltinformation der Daimler AG, bezeichnet als „Umwelt-Zertifikat Mercedes-Benz CLA-Klasse“ mit Aussagen für die Fahrzeugtypen CLA 180, CLA 180 BlueEFFICIENCY Edition, CLA 200, CLA 250 und CLA 220 CDI überprüft. Dabei wurden, soweit anwendbar, die Anforderungen aus den folgenden Richtlinien und Standards berücksichtigt:

DIN EN ISO 14040 und 14044 für die Aussagen zur Ökobilanz (Prinzipien und allgemeine Anforderungen, Festlegung des Ziels und des Untersuchungsrahmens sowie Sachbilanz, Wirkungsabschätzung, Auswertung, Kritische Prüfung)

DIN EN ISO 14020 (allgemeine Grundlagen von Umweltdeklarationen) und DIN EN ISO 14021 (Anforderungen an selbsterklärte Deklarationen)

DIN Fachbericht ISO TR 14062 Integration von Umweltaspekten in Produktdesign und -entwicklung Unabhängigkeit des Prüfers: Die Unternehmensgruppe TÜV SÜD hat in der Vergangenheit und gegenwärtig keine Aufträge für die Beratung der Daimler AG zu produktbezogenen Umweltaspekten erhalten. Wirtschaftliche Abhängigkeiten der TÜV SÜD Management Service GmbH oder Verflechtungen mit der Daimler AG existieren nicht. Ablauf der Prüfung und Prüftiefe: Die Prüfung des Berichtes umfasste sowohl die Bewertung von Dokumenten als auch die Durchführung von Interviews mit wesentlichen Funktionen und Verantwortlichen für die Entwicklung der neuen CLA-Klasse. Wesentliche Aussagen in der Umweltinformation wie Angaben zu Gewichten, Emissionen und Verbrauchsangaben wurden dabei bis zu den primären Messergebnissen bzw. Daten zurückverfolgt und bestätigt. Die Zuverlässigkeit der angewandten Methode der Ökobilanzierung wurde durch eine externe Kritische Prüfung entsprechend der Anforderung der DIN EN ISO 14040/44 abgesichert und bestätigt. TÜV SÜD Management Service GmbH München, den 18.04.2013

Dipl.-Ing. Michael Brunk Dipl.-Ing. Ulrich Wegner Leiter der Zertifizierungsstelle Umweltgutachter Umweltgutachter Verantwortlichkeiten: Für den Inhalt des nachfolgenden Berichts ist vollständig die Daimler AG verantwortlich. Aufgabe der TÜV SÜD Management Service GmbH war es, die Richtigkeit und Glaubwürdigkeit der nachfolgenden Informationen zu prüfen und bei Erfüllung der Voraussetzungen zu bestätigen.

1 Produkt-DokumentationIn diesem Abschnitt werden wesentliche umweltrelevante technische Daten der verschiedenen Varianten der CLA-Klasse dokumentiert, auf die sich auch die Aussagen zu den allgemeinen Umweltthemen beziehen (Kapitel 2.1).

Die detailliert dargestellten Analysen zu Werkstoffen (Kapitel 1.2), zur Ökobilanz (Kapitel 2.2) oder zum Recyclingkonzept (Kapitel 2.3.1) beziehen sich jeweils auf den CLA 180 in Grundausstattung.

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Stahl-/Eisen-werkstoffe 54,9 %

Leichtmetalle 12,7 %Buntmetalle 3,5 %Sondermetalle 0,02 %Prozesspolymere 1,1 %Sonstiges 3,6 %Elektronik 0,1 %Betriebsstoffe 4,4 %Polymerwerkstoffe 19,6 %

Thermoplaste 14,1 %Elastomere 3,9 %Duromere 0,7 %Sonst. Kunststoffe 0,9 %

1.1TechnischeDaten

Die folgende Tabelle dokumentiert wesentliche technische Daten der Varianten der CLA-Klasse. Die jeweils umweltrelevanten Aspekte werden ausführlich im Umweltprofil in Kapitel 2 erläutert.

Kennzeichen CLA 180 CLA 180 CLA 200 CLA 250 CLA 220 CDI BlueEFFICIENCY Edition

Motorart Ottomotor Ottomotor Ottomotor Ottomotor Dieselmotor

Anzahl Zylinder (Stück) 4 4 4 4 4

Hubraum (effektiv) [cm3] 1595 1595 1595 1991 2143

Leistung [kW] 90 90 115 155 125

Abgasnorm (erfüllt) EU 6 EU 6 EU 6 EU 6 EU 6

Gewicht (ohne Fahrer und Gepäck) [kg] 1320 1315 1320 – – – – 1355* 1405* 1450*

Abgasemissionen [g/km]

CO2** 130–126 118 131–127 – – – – 129–122* 144–142* 117–109*

NOX 0,0128 0,0151 0,0128 – – – – 0,0124* 0,0293* 0,0650*

CO 0,1011 0,1474 0,1011 – – – – 0,1773* 0,2959* 0,1577*

HC (für Benziner) 0,0438 0,0431 0,0438 – – – – 0,0411* 0,0338* –

NMHC (für Benziner) 0,0383 0,0365 0,0383 – – – – 0,0365* 0,0298* –

HC+NOX (für Diesel) – – – – 0,0855*

Partikelmasse 0,00011 0,00026 0,00011 – – – – 0,00032* 0,00059* 0,00116*

Partikelanzahl [1/km] 2,32 E11 3,82 E11 2,31 E11 – – 4,39 E11* 1,6 E11* 1,57 E09*

Kraftstoffverbrauch NEFZ 5,6–5,4 5,0 5,7–5,5 – –

gesamt [l/100 km]** – – 5,5–5,2* 6,2–6,1* 4,5–4,2*

Fahrgeräusch [dB(A)] 74 73 74 – – – – 73* 73* 73*

NEFZ-Verbrauch Basisvariante CLA 180 mit Handschaltgetriebe und Standardbereifung 5,4 l/100 km * Werte mit Doppelkupplungsgetriebe**Werte abhängig von Bereifung

Die Gewichts- und Werkstoffangaben für den CLA180 wurden anhand der internen Dokumentation der im Fahrzeug verwendeten Bauteile (Stückliste, Zeichnungen) ermittelt. Für die Bestimmung der Recyclingquote und der Ökobilanz wird das Gewicht „fahrfertig nach DIN“ (ohne Fahrer und Gepäck, 90 Prozent Tankfüllung) zugrunde gelegt. Abbildung 1-1 zeigt die Werkstoffzusammensetzung des CLA 180 nach VDA 231–106.

1.2 Werkstoffzusammensetzung

Bei der CLA-Klasse wird etwas mehr als die Hälfte des Fahrzeuggewichtes (54,9 Prozent) durch die Stahl-/Eisen-werkstoffe definiert. Danach folgen die Polymerwerkstoffe mit 19,6 Prozent und als drittgrößte Fraktion die Leicht- metalle (12,7 Prozent). Betriebsstoffe liegen bei einem Anteil von etwa 4,4 Prozent. Der Anteil der Buntmetalle und der sonstigen Werkstoffe (v. a. Glas) ist mit zirka 3,5 Prozent bzw. zirka 3,6 Prozent etwas geringer. Die restlichen Werkstoffe Prozesspolymere, Elektronik und Sondermetalle tragen mit zirka einem Prozent zum Fahrzeuggewicht bei. Die Werkstoffklasse der Prozess- polymere setzt sich in dieser Studie insbesondere aus den Werkstoffen für die Lackierung zusammen.

Die Werkstofffraktion der Polymerwerkstoffe ist gegliedert in Thermoplaste, Elastomere, Duromere und unspezifische Kunststoffe. In der Gruppe der Polymere haben die Thermoplaste mit 14,1 Prozent den größten Anteil. Zweitgrößte Fraktion der Polymerwerkstoffe sind die Elastomere mit 3,9 Prozent (vor allem Reifen).

Die Betriebsstoffe umfassen alle Öle, Kraftstoffe, Kühl- flüssigkeit, Kältemittel, Bremsflüssigkeit und Wasch- wasser. Zur Gruppe Elektronik gehört nur der Anteil der Leiterplatten mit Bauelementen. Kabel und Batterien wurden gemäß ihrer Werkstoffzusammensetzung zugeordnet.

Abbildung 1-1: Werkstoffzusammensetzung CLA180

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2 UmweltprofilDas Umweltprofil dokumentiert zum einen allgemeine Umweltfeatures der CLA-Klasse zu Themen wie Verbrauch, Emissionen oder Umweltmanagementsysteme. Zum anderen werden spezifische Analysen der Umweltperformance wie die Ökobilanz, das Recyclingkonzept sowie der Einsatz von Rezyklaten und nachwachsenden Rohstoffen dargestellt.

2.1 Allgemeine Umweltthemen

Bei der CLA-Klasse stehen aktuell vier Benziner mit hochgenauer Piezo-Einspritzung und eine Dieselvariante zur Auswahl. In der untersuchten Basisvariante CLA 180 kommt der 4-Zylinder-Ottomotor der neuesten Genera-tion (M 270) zum Einsatz, der Verbrauch liegt bei diesem Modell bei sehr günstigen 5,6 – 5,4 l/100 km – je nach Bereifung. Durch den Einsatz zusätzlicher verbrauchs-reduzierender Maßnahmen konnte der Verbrauch des CLA 180 in der „BlueEFFICIENCY Edition“ sogar noch weiter auf 5,0 l/100km gesenkt werden. In der Dieselvariante CLA 220 CDI liegt der Kraftstoff- verbrauch bei 4,5 – 4,2 l/100 km, was einer CO2-Emission von 117 bzw. 109 g/km entspricht.

Die Verbrauchsvorteile werden durch ein intelligentes Maßnahmen-Paket sichergestellt. Hierunter sind Opti- mierungsmaßnahmen im Bereich des Antriebsstrangs, des Energiemanagements, der Aerodynamik, rollwider-standsoptimierte Reifen, Gewichtsreduzierung durch Leichtbau und Fahrerinformationen zur energie- sparenden Fahrweise zusammen gefasst.

Bausteine für verbesserte Umweltperformance

• Downsizing-StrategiebeidenMotoren.• AnzeigedesKraftstoffverbrauchsimDisplay.• Spezielles„EcoFahrtraining“vonMercedes-Benz.• ZertifiziertesUmweltmanagementsystemim WerkKecskemét.• WiederverwendunggebrauchterErsatzteile.• UmweltgerechteundkostenloseEntsorgungdesFahrzeugs.

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Die wichtigsten Maßnahmen sind (s. oben):• Für alle Otto- und Dieseltriebstränge: Reibungs- optimierte Downsizing-Motoren mit Turboaufladung, Direkteinspritzung und Wärmemanagement; Otto- motoren mit Camtronic (CLA 180 und CLA 200).• Reibungsoptimierte 6-Gang-Schaltgetriebe und 7-Gang Doppelkupplungsautomatikgetriebe, beide mit langen Gangauslegungen.• Das Start-Stopp-System serienmäßig bei allen verfügbaren Motorisierungen. • Die aerodynamische Optimierung durch optimierten Diffusor, optimierte Unterboden- und Hinterachsver- kleidung, Kühlerjalousie und Aero-Radzierblenden. • Der Einsatz von rollwiderstandsoptimierten Reifen.• Radlager mit deutlich reduzierter Radlagerreibung.

• Gewichtsoptimierungen durch Leichtbaumaterialien.• Geregelte Kraftstoff- und Ölpumpe können die Pumpenleistung je nach angeforderter Last anpassen.• Das intelligente Generatormanagement in Verbindung mit einem effizienten Generator sorgt dafür, dass die Verbraucher bei Beschleunigungsvorgängen aus der Batterie versorgt werden, beim Bremsen wird ein Teil der anfallenden Energie rekuperiert und in die Batterie zurückgespeist.• Hocheffizienter Klimakompressor mit optimiertem Ölmanagement, reduziertem Hubvolumen und Magnetkupplung, welche die Verluste durch die Schleppleistung vermeidet. • Optimierter Riementrieb mit Decoupler.

Abbildung 2-1: Verbrauchsreduzierende Maßnahmen in der neuen CLA-Klasse

Reibungsoptimierte Downsizing-

Motoren mit Turboaufladung,

Generator-Management

Optimierter Riemen-

trieb mit Decoupler

Kupplung

Klimakompressor

Geregelte Kraftstoff-

und Ölpumpe

Rollwiderstandsarme ReifenReibungsreduzierte

Radlager

Gewichtsoptimierung

durch Leichtbaumaterialien

Kühlerjalousie,

modellabhängig

ECO Start-Stopp-System

ECO Anzeige im Kombiinstrument

Reibungsoptimierte

Getriebe mit langen

Gangauslegungen

Optimierte Aerodynamik

Optimierter Diffusor, optimierte Unterboden-

und Hinterachsverkleidung, Kühlerjalousie sowie

optimierte Räder und Radzierblenden.

CLA180 BlueEFFICIENCY Edition:

Zusätzliche Aerodynamikmaßnahmen, Getriebe mit

langer Gangübersetzung, abgesenktes Fahrwerk.

Erreicht wurde das gute Strömungsverhalten durch eine

Vielzahl aerodynamischer Optimierungen. Der patentierte

Radspoiler wurde mit Hilfe von Strömungsberechnungen

entwickelt. Eine großflächige Verkleidung des Hauptbodens,

eine zusätzliche Verkleidung im mittleren Bereich der Hinter-

achse und ein aerodynamisch optimierter Endschalldämpfer

verbessern die Führung des Luftstroms unter dem Unter-

boden.

Mit einem cW-Wert von 0,23 erreicht der CLA 180 eine neue Bestmarke.

Die Luftwiderstandsfläche cW x A, entscheidend für den Luftwiderstand, liegt mit 0,51 m2 ebenfalls an der Spitze. Erreicht wurde das gute Strömungsverhalten, das ent-scheidend zum niedrigen Kraftstoffverbrauch unter Alltagsbedingungen beiträgt, durch eine Vielzahl aero-dynamischer Optimierungen. Dazu zählen eine niedrige A-Säulenstufe mit angepasster Geometrie der A-Säule, aerodynamisch optimal gestaltete Außenspiegelgehäuse und Heckform, luftwiderstands-arme Radblenden und gezackte Radspoiler an den Rad-häusern der Vorder- und Hinterräder.

Der CLA 180 BlueEFFICIENCY Edition, der im Juni an den Start geht, unterbietet diesen Bestwert sogar noch einmal. Hier lautet der c

W-Wert 0,22 und bei der Luftwiderstands-fläche knackt das viertürige Coupé eine magische Grenze: Er beträgt nur 0,49 m².

Neben den fahrzeugseitigen Verbesserungen hat der Fahrer selbst einen entscheidenden Einfluss auf den Kraftstoffver-brauch. Deshalb informiert ein Display in der Mitte des Kombiin-struments über den aktuellen Kraftstoffverbrauch. Das übersicht-liche Balkendiagramm reagiert spontan, sobald der Autofahrer den Fuß vom Gaspedal nimmt und beispielsweise die Schubab-schaltung des Motors nutzt. Auch in der Betriebsanleitung der CLA-Klasse sind zusätzliche Hinweise für eine wirtschaftliche und umweltschonende Fahrweise enthalten. Weiterhin bietet Mercedes-Benz seinen Kunden ein „Eco Fahrtraining“ an. Die Ergebnisse dieses Trainings zeigen, dass sich der Kraftstoffverbrauch eines Personenwagens durch wirtschaftliche und energiebewusste Fahrweise um bis zu 15 Prozent vermindern lässt.

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22 23

Die CLA-Klasse ist auch bezüglich der Kraftstoffe fit für die Zukunft. Die EU-Pläne sehen einen steigenden Anteil an Biokraftstoffen vor. Diesen Anforderungen wird die CLA-Klasse selbstverständlich gerecht, indem bei Otto-motoren ein Bioethanol-Anteil von 10 % (E 10) zulässig ist. Für Dieselmotoren ist ebenfalls ein Biokraftstoffanteil von 10 % in Form von 7 % Biodiesel (B 7 FAME) und 3 % hochwertigem, hydriertem Pflanzenöl zulässig.

Auch bezüglich der Abgas-Emissionen wird eine hohe Effizienz sichergestellt. Alle neuen Motoren erfüllen be-reits heute die ab 2014 gültige Abgasnorm Euro 6. Bei den Ottomotoren wird selbst der nochmals strengere Partikel- anzahlgrenzwert der Euro-6-Norm ohne zusätzliche Ab-gasnachbehandlung unterschritten. Der CLA 220 CDI ist mit einer Mehrwege-Abgasrückführung ausgerüstet, die den Stickoxidausstoß reduziert.

Die CLA-Klasse wird im neuen Mercedes-Werk in Kecskemét (Ungarn) hergestellt. Diese Fertigungsstätte verfügt von Anfang an über ein nach der EU-Ökoaudit- verordnung und der ISO-Norm 14001 zertifiziertes Um-weltmanagementsystem. So ist zum Beispiel die Lackiertechnik der CLA-Klasse nicht nur technologisch auf höchstem Niveau, sie zeichnet sich durch die konse-

quente Verwendung von Wasserbasislacken durch Um-weltverträglichkeit, Effizienz und Qualität aus. Auch bei der Energieerzeugung wird in Kecskemét auf umwelt- freundliche Technologien zurückgegriffen. In den zwei werkseigenen Blockheizkraftwerken (BHKW) werden Elektrizität und Heizenergie mit hohem Wirkungsgrad aus sauberem Erdgas gewonnen. Ebenso bedeutend ist die Wärmerückgewinnung in der Lüftungstechnik der Produktionshallen, die eingesetzte Brennstoffmenge kann dadurch deutlich reduziert werden.

Auch in den Bereichen Vertrieb und After Sales sind bei Mercedes-Benz hohe Umweltstandards in eigenen Umwelt-managementsystemen verankert. Bei den Händlern nimmt Mercedes-Benz seine Produktverantwortung durch das MeRSy Recyclingsystem für Werkstattabfälle, Fahrzeug-Alt- und Garantieteile sowie für Verpackungsmaterial wahr. Mit dem 1993 eingeführten Rücknahmesystem hat Mercedes-Benz auch im Bereich der Werkstattentsorgung und des Recyclings eine Vorbildfunktion innerhalb der Automobilbranche inne.

Diese beispielhafte Serviceleistung im Automobilbau wird durchgängig bis zum Kunden angewandt. Die in den Be-trieben gesammelten Abfälle, die bei Wartung/Reparatur

der Produkte anfallen, werden über ein bundesweit organisiertes Netz abgeholt, aufbereitet und der Wieder-verwertung zugeführt. Zu den „Klassikern“ zählen unter anderem Stoßfänger, Seitenverkleidungen, Elektronik-schrott, Glasscheiben und Reifen.

Die Wiederverwendung gebrauchter Ersatzteile hat bei Mercedes-Benz ebenfalls eine lange Tradition. Bereits 1996 wurde die Mercedes-Benz Gebrauchteile Center GmbH (GTC) gegründet. Mit den qualitätsgeprüften Gebrauchtteilen ist das GTC ein fester Bestandteil des Service- und Teilegeschäfts für die Marke Mercedes-Benz und leistet einen wichtigen Beitrag zur zeitwertgerechten Reparatur der Fahrzeuge.

Auch wenn es bei den Mercedes-Personenwagen aufgrund ihrer langen Lebensdauer in ferner Zukunft liegt, bietet Mercedes-Benz einen neuen innovativen Weg, Fahrzeuge umweltgerecht, kostenlos und schnell zu entsorgen. Für eine einfache Entsorgung steht Mercedes-Kunden ein flächendeckendes Netz an Rücknahmestellen und De-montagebetrieben zur Verfügung. Unter der kostenlosen Nummer 00800 1 777 7777 können sich Altautobesitzer informieren und erhalten umgehend Auskunft über alle wichtigen Details über die Rücknahme ihres Fahrzeugs.

Der Mercedes-Benz CLA ist das erste Auto, das ausschließlich im neuen Werk

im ungarischen Kecskemét gefertigt wird. Eröffnet wurde das Werk im Frühjahr

2012, Produktionsstart für den CLA war am 3. Januar 2013.

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24 25

Entscheidend für die Umweltverträglichkeit eines Fahrzeugs ist die Umweltbelastung durch Emissionen und Ressourcenverbrauch über den gesamten Lebenszyklus (vgl. Abbildung 2-2).

Das standardisierte Werkzeug zur Bewertung der Umweltverträglichkeit ist die Ökobilanz. Sie erfasst sämtliche Umweltwirkungen eines Fahrzeuges von der Wiege bis zur Bahre, das heißt, von der Rohstoffgewinnung über Produktion und Gebrauch bis zur Verwertung.

2.2 Ökobilanz

Abbildung 2-2: Überblick zur ganzheitlichen Bilanzierung

In der Mercedes-Benz Pkw-Entwicklung werden Ökobilanzen für die Bewertung und den Vergleich verschiedener Fahrzeuge, Bauteile und Technologien eingesetzt. Die Normen DIN EN ISO 14040 und DIN EN ISO 14044 geben den Ablauf und die erforderlichen Elemente vor.

Bis ins kleinste Detail

• MitderÖkobilanzerfasstMercedes-Benzalleumwelt- relevanten Auswirkungen eines Fahrzeugs von der EntwicklungüberdieProduktionunddenBetriebbis zurEntsorgung.• FüreineumfassendeBeurteilungwerdeninnerhalb jederLebenszyklusphasesämtlicheUmwelteinträge bilanziert.• VieleEmissionenwerdenwenigerdurchdenFahrbetrieb als durch die Kraftstoffherstellung verursacht, zum BeispieldieNicht-Methan-Kohlenwasserstoff(NMVOC-)* undSchwefeldioxid-Emissionen.• DiedetailliertenUntersuchungenumfassenunter anderemdenVerbrauchunddieWeiterverarbeitungvon Bauxit(Aluminiumherstellung),Eisen-oderKupfererz.

*NMVOC(non-methanevolatileorganiccompounds)

25

Die Elemente einer Ökobilanz sind:

1. Untersuchungsrahmen

stelltZielundRahmeneinerÖkobilanzklar.

2. Sachbilanz erfasstdieStoff-undEnergieströme währendallerSchrittedesLebensweges: wievielKilogrammeinesRohstoffsfließenein, wievielEnergiewirdverbraucht,welcheAbfälle undEmissionenentstehenusw.

3. Wirkungsabschätzung

beurteiltdiepotenziellenWirkungen desProduktsaufdieUmwelt, wiebeispielsweiseTreibhauspotenzial, Sommersmogpotenzial,Versauerungspotenzial undEutrophierungspotenzial.

4. Auswertung

stelltSchlussfolgerungendarund gibtEmpfehlungen.

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26 27

Projektumfang (Fortsetzung)

Abschneidekriterien • Für Materialherstellung, Energiebereitstellung, Verarbeitungsverfahren und Transporte wird auf GaBi-Datensätze

und die dort zugrunde gelegten Abschneidekriterien zurückgegriffen.

• Kein explizites Abschneidekriterium. Alle verfügbaren Gewichtsinformationen werden verarbeitet.

• Lärm und Flächenbedarf sind in Sachbilanzdaten heute nicht verfügbar und werden deshalb nicht berücksichtigt.

• „Feinstaub-“ bzw. Partikel-Emissionen werden nicht betrachtet. Wesentliche Feinstaubquellen (v. a. Reifen- und Bremsabrieb)

sind unabhängig vom Fahrzeugtyp. Wartung und Fahrzeugpflege sind nicht ergebnisrelevant.

Bilanzierung • Lebenszyklus; in Übereinstimmung mit ISO 14040 und 14044 (Produktökobilanz).

Bilanzparameter • Werkstoffzusammensetzung nach VDA 231-106.

• Sachbilanzebene: Ressourcenverbrauch als Primärenergie, Emissionen wie z. B. CO2, CO, NOx, SO2, NMVOC, CH4, etc.

• Wirkungsabschätzung: Abiotischer Ressourcenverbrauch (ADP), Treibhauspotenzial (GWP), Photochemisches Oxidantien-

bildungspotenzial (POCP), Eutrophierungspotenzial (EP), Versauerungspotenzial (AP).

Diese Wirkungsabschätzungsparameter basieren auf international akzeptierten Methoden. Sie orientieren sich an den im

Rahmen eines EU-Projektes LIRECAR von der europäischen Automobilindustrie unter Beteiligung zahlreicher Stakeholder

gewählten Kategorien. Die Abbildung von Wirkungspotenzialen zu Human- und Ökotoxizität ist nach heutigem Stand der

Wissenschaft noch nicht abgesichert und deshalb nicht zielführend.

• Interpretation: Sensitivitätsbetrachtungen über Pkw-Modulstruktur; Dominanzanalyse über Lebenszyklus.

Softwareunterstützung • MB DfE-Tool. Dieses Tool bildet einen Pkw anhand des typischen Aufbaus und der typischen Komponenten, einschließlich

ihrer Fertigung, ab und wird durch fahrzeugspezifische Daten zu Werkstoffen und Gewichten angepasst. Es basiert auf der

Bilanzierungssoftware GaBi 4.4 (http://www.pe-international.com/gabi).

Auswertung • Analyse der Lebenszyklusergebnisse nach Phasen (Dominanz). Die Herstellphase wird nach der zugrunde liegenden Pkw-

Modulstruktur ausgewertet. Ergebnisrelevante Beiträge werden diskutiert.

Dokumentation • Abschlussbericht mit allen Randbedingungen.

Mit der Ökobilanz wird die ECE-Basisvariante untersucht. Als Basisvariante der neuen CLA-Klasse wurde der CLA 180 mit Handschaltgetriebe (90 kW) zugrunde gelegt. Nachfolgend werden die wesentlichen Randbedingungen der Bilanz tabellarisch dargestellt.

2.2.1Datengrundlage

Projektziel

Projektziel • Ökobilanz über den Lebenszyklus der neuen CLA-Klasse als ECE-Basisvariante in der Motorisierung CLA180.

• Überprüfung Zielerreichung „Umweltverträglichkeit“ und Kommunikation.

Projektumfang

Funktionsäquivalent • CLA-Klasse Pkw (Basisvariante; Gewicht nach DIN-70020).

Systemgrenzen • Lebenszyklusbetrachtung für die Pkw-Herstellung, -Nutzung und -Verwertung.

• Die Bilanzgrenzen sollen nur von Elementarflüssen (Ressourcen, Emissionen, Ablagerungsgüter) überschritten werden.

Datengrundlage • Gewichtsangaben Pkw: MB-Stücklisten (Stand: 01/2013).

• Werkstoffinformationen für modellrelevante fahrzeugspezifisch abgebildete Bauteile:

MB Stückliste, MB-interne Dokumentationssysteme, IMDS, Fachliteratur.

• Fahrzeugspezifische Modellparameter (Rohbau, Lackierung, Katalysator etc.): MB-Fachbereiche.

• Standortspezifische Energiebereitstellung: MB-Datenbank.

• Werkstoffinformationen Standardbauteile: MB-Datenbank.

• Nutzung (Verbrauch, Emissionen): Typprüf-/Zertifizierungswerte

Nutzung (Laufleistung): Festlegung MB.

• Verwertungsmodell: Stand der Technik (siehe auch Kapitel 2.3.1.)

• Materialherstellung, Energiebereitstellung, Verarbeitungsverfahren und Transporte:

GaBi-Datenbank Stand SP18 (http://documentation.gabi-software.com); MB-Datenbank.

Allokationen • Für Materialherstellung, Energiebereitstellung, Verarbeitungsverfahren und Transporte wird auf GaBi-Datensätze

und die dort zugrunde gelegten Allokationsmethoden zurückgegriffen.

• Keine weiteren spezifischen Allokationen.

Der zugrunde gelegte Schwefelgehalt im Kraftstoff beträgt 10 ppm. Somit ergeben sich bei der Verbrennung von einem Kilogramm Kraftstoff 0,02 Gramm Schwefeldioxid-Emissionen. Die Nutzungsphase wird mit einer Lauflei-stung von 160.000 Kilometern berechnet.

Im Rahmen der Ökobilanz werden die Umweltlasten der Verwertungsphase anhand der Standardprozesse Tro-ckenlegung, Schredder sowie energetische Verwertung der Schredderleichtfraktion (SLF) abgebildet. Ökologische Gutschriften werden nicht erteilt.

Tabelle 2-1: Randbedingungen der Ökobilanz

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28 29

30

25

20

15

10

5

0

CO

2-E

mis

sion

en [t

/Pkw

]

5,5

24,0

0,5

Herstellung Nutzung Verwertung

POCP [kg Ethen-Äquiv.]

ADP fossil [GJ]

EP [kg Phosphat-Äquiv.]

AP [kg SO2-Äquiv.]

GWP100 [t CO2-Äquiv.]

CH4 [kg]

SO2 [kg]

NMVOC [kg]

NOX [kg]

CO [kg]

Primärenergiebedarf [GJ]

CO2[t]

0 % 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

8

397

4

45

31

37

28

16

18

52

436

30

Pkw-Herstellung Kraftstoffherstellung Fahrbetrieb Verwertung

Über den gesamten Lebenszyklus des CLA 180 ergeben die Berechnungen der Sachbilanz beispielsweise einen Primärenergieverbrauch von 436 Gigajoule (entspricht dem Energieinhalt von zirka 13.350 Litern Otto-Kraftstoff), einen Umwelteintrag von rund 30 Tonnen Kohlendioxid (CO2), etwa 16 Kilogramm Nicht-Methan-Kohlenwasser-stoffe (NMVOC), zirka 18 Kilogramm Stickoxide (NOX) und 28 Kilogramm Schwefeldioxid (SO2). Neben der Analyse der Gesamtergebnisse wird die Verteilung einzelner Umweltwirkungen auf die verschiedenen Phasen des Lebenszyklus untersucht. Die Relevanz der jeweiligen Lebenszyklusphasen hängt von den jeweils betrachteten Umweltwirkungen ab. Für die CO2-Emissionen und auch den Primärenergieverbrauch ist die Nutzungsphase mit einem Anteil von 80 bzw. 75 Prozent dominant (vgl. Abbildung 2-3/2-4).

2.2.2 Bilanzergebnisse CLA 180

Abbildung 2-3: Gesamtbilanz der Kohlendioxid-Emissionen (CO2) in Tonnen Abbildung 2-4: Anteil der Lebenszyklusphasen an ausgewählten Parametern

Der Gebrauch eines Fahrzeuges entscheidet jedoch nicht ausschließlich über die Umweltverträglichkeit. Einige umweltrelevante Emissionen werden maßgeblich durch die Herstellung verursacht, zum Beispiel die SO2- und NOX-Emissionen (vgl. Abbildung 2-4). Daher muss die Herstellungsphase in die Betrachtung der ökologischen Verträglichkeit einbezogen werden. Für eine Vielzahl von Emissionen ist heute weniger der Fahrbetrieb selbst als vielmehr die Kraftstoffherstellung dominant, zum Beispiel für die NMVOC- und NOX-Emissionen sowie die damit wesentlich verbundenen Umweltwirkungen wie das Photo-chemische Oxidantienbildungspotenzial (POCP: Sommer-Smog, Ozon) und das Versauerungspotenzial (AP).

Weiterhin muss für eine ganzheitliche und damit nach-haltige Verbesserung der mit einem Fahrzeug verbun-denen Umweltwirkungen auch die End-of-Life-Phase berücksichtigt werden. Aus energetischer Sicht lohnt sich die Nutzung bzw. das Anstoßen von Recyclingkreisläufen. Für eine umfassende Beurteilung werden innerhalb jeder Lebenszyklusphase sämtliche Umwelteinträge bilanziert. Neben den oben dargestellten Ergebnissen wurde bei-spielsweise ermittelt, dass Siedlungsabfälle und Halden-güter (vor allem Erzaufbereitungsrückstände und Ab-raum) hauptsächlich der Herstellungsphase entstammen, während die Sonderabfälle wesentlich durch die Kraft-stoffherstellung in der Nutzungsphase verursacht werden.

Belastungen der Umwelt durch Emissionen in Wasser ergeben sich infolge der Herstellung eines Fahrzeuges ins-besondere durch den Output an Schwermetallen, NO3- und SO4

2- -Ionen sowie durch die Größen AOX, BSB und CSB.

Um die Relevanz der Umweltwirkungen einordnen zu können, werden die Wirkkategorien fossiler abiotischer Ressourcenverbrauch (ADP), Eutrophierungspotenzial (EP), Photochemisches Oxidantienbildungspotenzial (Som-mersmog, POCP), Treibhauspotenzial (GWP) und Versaue-rungspotenzial (AP) für den Lebenszyklus des CLA180 in normierter Form dargestellt.

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0 % 5 % 10 % 15 % 20 % 25 %

Emissionen Pkw-Herstellung [%]

Fahrzeug gesamt (Lackierung)

Fahrgastzelle-Rohbau

Klappen/Kotflügel

Türen

Cockpit

Anbauteile außen

Anbauteile innen

Sitzanlage

Elektrik/Elektronik

Bereifung

Fahrzeug-Bedienung

Kraftstoffanlage

Hydraulik

Motor-/Getriebeperipherie

Motor

Getriebe

Lenkung

Vorderachse

Hinterachse

CLA-Klasse Herstellung gesamtCO2

5,5 tSO2

14,2 kg

SO2 [%]

CO2 [%]

8,00E-10

7,00E-10

6,00E-10

5,00E-10

4,00E-10

3,00E-10

2,00E-10

1,00E-10

0,00E-10

ADP (fossil) EP POCP GWP AP

Verwertung

Nutzung

Herstellung

Abbildung 2-5: Normierte Darstellung des Lebenszyklus [–/Pkw]

Abbildung 2-6: Verteilung ausgewählter Parameter (CO2 und SO2) auf die Module

Bei der Normierung wird das Bilanzergebnis in Bezug zu einem übergeordneten Referenzsystem gestellt, um ein besseres Verständnis der Bedeutung jedes Indikator-wertes zu erreichen. Als Referenzsystem wurde Europa zugrunde gelegt. Zur Normierung wurden die europä-ischen (EU 25+3) Jahresgesamtwerte verwendet, der Lebenszyklus des CLA 180 wurde auf ein Jahr aufge-schlüsselt. In Bezug auf die europäischen Jahreswerte nimmt der CLA 180 bei ADP fossil den größten Anteil ein, danach folgt GWP (vgl. Abbildung 2-5). Die Relevanz dieser beiden Wirkkategorien bezogen auf das Referenz-system EU 25+3 ist somit höher als die der restlichen untersuchten Wirkkategorien. Bei der Eutrophierung ist der Anteil am geringsten.

Neben der Analyse der Gesamtergebnisse wird die Ver-teilung ausgewählter Umweltwirkungen auf die Herstel-lung einzelner Module untersucht. Exemplarisch ist in Abbildung 2-6 die prozentuale Verteilung der Kohlen-dioxid- und der Schwefeldioxid-Emissionen auf einzelne Module dargestellt. Während bezüglich der Kohlendioxid-Emissionen der Rohbau aufgrund des Massenanteils dominiert, ist bei den Schwefeldioxid-Emissionen eine höhere Relevanz bei Modulen mit Edel- bzw. NE-Metallen sowie mit Glas zurückzuführen, die bei der Materialher-stellung hohe Schwefeldioxid-Emissionen verursachen.

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450

400

350

300

250

200

150

100

50

0

1000

800

600

400

200

0

Stoffliche Ressourcen [kg/Pkw] Energetische Ressourcen [GJ/Pkw]

Bauxit [kg]

Braunkohle [GJ]

Steinkohle [GJ]

Erdöl [GJ]

Erdgas [GJ]

Uran [GJ]

Regenerier-bare

energetische Ressourcen

[GJ]

Eisenerz [kg]**

Mischerze [kg]*/**

* vor allem zur Gewinnung der Elemente Blei, Kupfer und Zink

** dargestellt als Erzkonzentrat

Abbildung 2-7 zeigt den Verbrauch relevanter stofflicher und energetischer Ressourcen. Die Pkw-Herstellung dominiert den Bedarf an stofflichen Ressourcen, wie zum Beispiel den Bedarf an Eisenerz und Bauxit. Energetische Ressourcen (vor allem Erdöl) werden dagegen größtenteils in der Nutzungsphase verbraucht.

Abbildung 2-7: Verbrauch an ausgewählten stofflichen und energetischen Ressourcen [Einheit/Pkw]

In Tabelle 2-2 und Tabelle 2-3 werden einige weitere Ergebnisparameter der Ökobilanz in der Übersicht dar-gestellt. Die grau hinterlegten Zeilen in den Tabellen stellen übergeordnete Wirkkategorien dar. Sie fassen Emissionen gleicher Wirkung zusammen und quantifizie-ren deren Beitrag zu der jeweiligen Wirkung über einen Charakterisierungsfaktor, zum Beispiel den Beitrag zum Treibhauspotenzial in Kilogramm CO2-Äquivalent.

Input-Ergebnisparameter

Ressourcen, Erze Neue CLA-Klasse Kommentar

Bauxit [kg] 439 Aluminiumherstellung.

Dolomit [kg] 1 Magnesiumherstellung.

Eisenerz [kg]** 743 Stahlherstellung.

Mischerze (v. a. Cu, Pb, Zn) [kg]** 83 v. a. Elektrik (Leitungssätze, Batterie) und Zink.

Seltene Erden Erz/Edelmetallerze [kg]** 0,9 Motor-/Getriebeperipherie (Katalysatorbeladung).

Energieträger

ADP fossil* [GJ] 397 v. a. Kraftstoffverbrauch.

Primärenergie [GJ] 436 ca. 75 % aus der Nutzung.

Anteil aus

Braunkohle [GJ] 9,9 ca. 84 % aus Pkw-Herstellung.

Erdgas [GJ] 49 ca. 47 % aus Nutzung.

Erdöl [GJ] 321 ca. 93 % aus Nutzung.

Steinkohle [GJ] 28 ca. 94 % aus Pkw-Herstellung.

Uran [GJ] 18 ca. 86 % aus Pkw-Herstellung.

Regenerierbare energetische Ressourcen [GJ] 9,7 ca. 82 % aus Pkw-Herstellung.

Tabelle 2-2: Übersicht der Ergebnisparameter der Ökobilanz (I)

Output-Ergebnisparameter

Emissionen in Luft Neue CLA-Klasse Kommentar

GWP* [t CO2-Äquiv.] 31 v. a. bedingt durch CO2-Emissionen.

AP* [kg SO2-Äquiv.] 45 v. a. bedingt durch SO2-Emissionen.

EP* [kg Phosphat-Äquiv.] 4 v. a. bedingt durch NOX-Emissionen.

POCP* [kg Ethen-Äquiv.] 8 v. a. bedingt durch NMVOC-Emissionen.

CO2 [t] 30 v. a. aus Fahrbetrieb.

CO [kg] 52 Zu etwa 62 % aus Fahrzeugherstellung.

NMVOC [kg] 16 Zu etwa 73 % aus Nutzung, davon ca. 39 % Fahrbetrieb.

CH4 [kg] 37 Zu etwa 33 % aus Pkw-Herstellung. Der Rest v. a. aus der Kraftstoffherstellung.

Der Fahrbetrieb trägt nur zu ca. 2 % bei.

NOX [kg] 18 Zu etwa 52 % aus Pkw-Herstellung. Der Rest aus der Pkw-Nutzung.

Der Fahrbetrieb trägt nur ca. 12 % zu den Stickoxidemissionen bei.

SO2 [kg] 28 Zu etwa gleichen Teilen aus Pkw- und Kraftstoffherstellung.

Emissionen in Wasser

BSB [kg] 0,3 ca. 77 % aus der Pkw-Herstellung.

Kohlenwasserstoffe [kg] 0,2 ca. 73 % aus Nutzung.

NO3- [g] 1042 ca. 59 % aus Nutzung.

PO43- [g] 24 ca. 55 % aus Nutzung.

SO42- [kg] 14 ca. 50 % aus Herstellung.

Tabelle 2-3: Übersicht der Ergebnisparameter der Ökobilanz (II)

* CML 2001, Stand: November 2009

** dargestellt als Erzkonzentrat

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2.3VerwertungsgerechteKonstruktion

Ziele dieser Richtlinie sind die Vermeidung von Fahrzeug-abfällen und die Förderung der Rücknahme, der Wieder-verwendung und des Recyclings von Fahrzeugen und ihren Bauteilen. Die sich daraus ergebenden Anforderun-gen an die Automobilindustrie sind:

• Aufbau von Rücknahmenetzen für Altfahrzeuge und für Altteile aus Reparaturen.• Erreichen einer Gesamtverwertungsquote von 95 Prozent des Gewichts bis spätestens 01.01.2015.• Nachweis zur Erfüllung der Verwertungsquote im Rahmen der Pkw-Typzertifizierung für neue Fahr- zeuge ab 12/2008.• Kostenlose Rücknahme aller Altfahrzeuge ab Januar 2007.• Bereitstellung von Demontage-Informationen durch den Hersteller an die Altfahrzeugverwerter binnen sechs Monaten nach Markteinführung.• Verbot der Schwermetalle Blei, sechswertiges Chrom, Quecksilber und Cadmium unter Berücksichtigung der Ausnahmeregelungen in Anhang II.

Mit der Verabschiedung der europäischen Altfahrzeug-Richtlinie (2000/53/EG) am 18. September 2000 wurden die Rahmenbedingungen zur Verwertung von Altfahrzeugen neu geregelt.

Die CLA-Klasse erfüllt bereits heute die ab 01.01.2015 geltende Verwertungsquote von 95 Gewichtsprozent.

• AltfahrzeugewerdenvonMercedes-BenzseitJanuar2007 kostenlos zurückgenommen.• SchwermetallewieBlei,sechswertigesChrom,Queck- silberoderCadmiumwurdengemäßdenAnforderungen derAltfahrzeug-Richtlinieeliminiert.• Mercedes-Benzverfügtbereitsheuteübereinleistungs- fähigesRücknahme-undRecyclingnetz.• DasMercedesGebrauchtteile-Centerleistetdurchden WiederverkaufgeprüfterGebrauchtteileeinenwichtigen BeitragzumRecyclingkonzept.• SchonbeiderEntwicklungderCLA-Klassewurdeauf SortenreinheitvonMaterialienundDemontagefreundlich- keitrelevanterThermoplast-Bauteilegeachtet.• DetaillierteDemontageinformationenwerdenfüralle Altfahrzeugverwertermitdem„InternationalDismantling InformationSystem“,kurzIDIS,elektronischbereitgestellt.

34

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Das Berechnungsmodell spiegelt den realen Prozess-ablauf beim Altfahrzeugrecycling wider und gliedert sich in folgende vier Stufen:

1. Vorbehandlung (Entnahme aller Betriebsflüssigkeiten, Demontage der Reifen, der Batterie und der Katalysa- toren sowie Zünden der Airbags).2. Demontage (Ausbau von Ersatzteilen und/oder Bauteilen zum stofflichen Recycling).3. Abtrennung der Metalle im Schredderprozess.4. Behandlung der nichtmetallischen Restfraktion (Schredderleichtfraktion-SLF).

Für die CLA-Klasse wurde das Recyclingkonzept parallel zur Entwicklung des Fahrzeugs erstellt, indem für jede Stufe des Prozessablaufs die einzelnen Bauteile bzw. Werkstoffe analysiert wurden. Auf Basis der für die ein-zelnen Schritte festgelegten Mengenströme ergibt sich die Recycling- bzw. Verwertungsquote des Gesamtfahrzeugs. Insgesamt wurde mit der nachfolgend beschriebenen Prozesskette eine stoffliche Recyclingfähigkeit von 85 Prozent und eine Verwertbarkeit von 95 Prozent gemäß dem Berechnungsmodell nach ISO 22628 für die neue

CLA-Klasse im Rahmen der Fahrzeug-Typgenehmigung nachgewiesen (siehe Abbildung 2-8).

Beim Altfahrzeugverwerter werden im Rahmen der Vor-behandlung die Flüssigkeiten, die Batterie, der Ölfilter, die Reifen sowie die Katalysatoren demontiert. Die Air-bags werden mit einem für alle europäischen Automobil-hersteller einheitlichen Gerät gezündet. Bei der Demonta-ge werden zunächst die Pflichtbauteile entsprechend der europäischen Altfahrzeugrichtlinie entnommen. Danach werden zur Verbesserung des Recyclings zahlreiche Bauteile und Baugruppen demontiert, die als gebrauchte Ersatzteile direkt verkauft werden oder als Basis für die Herstellung von Austauschteilen dienen.

Neben den Gebrauchtteilen werden im Rahmen der Fahrzeugdemontage gezielt Materialien entnommen, die mit wirtschaftlich sinnvollen Verfahren rezykliert werden können. Hierzu gehören neben Bauteilen aus Aluminium und Kupfer auch ausgewählte große Kunststoffbauteile.

Im Rahmen der Entwicklung der CLA-Klasse wurden diese Bauteile gezielt auf ihr späteres Recycling hin vor-

bereitet. Neben der Sortenreinheit von Materialien wurde auch auf eine demontagefreundliche Konstruktion rele-vanter Thermoplast-Bauteile wie zum Beispiel Stoßfänger, Radlauf-, Längsträger-, Unterboden- bzw. Motorraumver-kleidungen geachtet. Darüber hinaus sind alle Kunststoff-bauteile entsprechend der internationalen Nomenklatur gekennzeichnet.

Beim anschließenden Schredderprozess der Restkaros-se werden zunächst die Metalle abgetrennt und in den Prozessen der Rohmaterialproduktion stofflich verwertet. Der verbleibende, überwiegend organische Rest wird in verschiedene Fraktionen getrennt und in rohstofflichen oder energetischen Verwertungsverfahren einer umwelt-gerechten Nutzung zugeführt.

2.3.1RecyclingkonzeptCLA-Klasse

Die Vorgehensweise zur Berechnung der Verwertbarkeit von Personenwagen wird in der ISO Norm 22628 – „Road vehicles – Recyclability and recoverability - Calculation method“ geregelt.

Altfahrzeugverwerter Schredderbetreiber

Abbildung 2-8: Stoffströme im Recyclingkonzept der CLA-Klasse

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Auch für die CLA-Klasse werden alle notwendigen Informationen mittels des sog. International Dismantling Information System (IDIS) elektronisch bereitgestellt. Die IDIS-Software beinhaltet Fahrzeuginformationen für den Altfahrzeugverwerter, auf deren Grundlage Fahrzeuge am Ende ihrer Lebensdauer umweltfreundlichen Vorbehand-lungs- und Entsorgungstechniken unterzogen werden können.

2.3.2Demontageinformationen

Abbildung 2-9: Screenshot der IDIS-Software

Zur Umsetzung des Recyclingkonzeptes spielen Demontageinformationen für die Altfahrzeugverwerter eine wichtige Rolle.

Die Vermeidung von Gefahrstoffen ist bei der Entwick-lung, Herstellung, Nutzung und Verwertung unserer Fahrzeuge oberstes Gebot.

In der internen Norm (DBL 8585) sind bereits seit 1996 diejenigen Stoffe und Stoffklassen zusammengestellt, die zum Schutz der Menschen und der Umwelt nicht in Werk-stoffen oder Bauteilen von Mercedes-Benz Pkw enthalten sein dürfen. Diese DBL steht dem Konstrukteur und dem Werkstofffachmann bereits in der Vorentwicklung sowohl bei der Auswahl der Werkstoffe als auch bei der Festle-gung von Fertigungsverfahren zur Verfügung.Auch die im Rahmen der Altfahrzeug-Richtlinie der EU verbotenen Schwermetalle Blei, Cadmium, Quecksilber

und sechswertiges Chrom werden dort berücksichtigt. Um die Erfüllung des Schwermetallverbotes entsprechend den gesetzlichen Anforderungen sicherzustellen, hat Mercedes-Benz intern und auch bei den Lieferanten zahl-reiche Prozesse und Vorgaben angepasst.

Die neue CLA-Klasse erfüllt die geltenden Vorschriften. So werden beispielsweise bleifreie Elastomere im An-triebsstrang, bleifreie pyrotechnische Auslösegeräte, cadmiumfreie Dickschichtpasten und Chrom(VI)-freie Oberflächen im Interieur, Exterieur und Aggregatebereich eingesetzt.

Für Materialien, die für Bauteile im Fahrgast- und Koffer-raum verwendet werden, gelten zusätzlich Emissions-grenzwerte, die ebenfalls in der DBL 8585 wie auch in bauteilspezifischen Liefervorschriften festgelegt sind. Die kontinuierliche Reduktion der Innenraum-Emissionen ist dabei ein wesentlicher Aspekt der Bauteil- und Werkstoff-entwicklung für Mercedes-Benz Fahrzeuge.

2.3.3VermeidungvonStoffenmitGefährdungspotenzial

Modellspezifische Daten werden durch das System sowohl grafisch wie auch in Textform dargestellt. Im Bereich Vorbe-handlung sind spezielle Informationen zu Betriebsflüssig-keiten und pyrotechnischen Komponenten enthalten. In den übrigen Bereichen sind materialspezifische Informationen für die Identifikation nichtmetallischer Komponenten enthalten.

Die aktuelle Version (Stand Januar 2013) umfasst 843 Modelle und 1753 Varianten von 75 Automarken. Ein halbes Jahr nach Markteinführung werden für den Altfahrzeugverwerter IDIS-Daten bereitgestellt und in die Software eingearbeitet.

Die kontinuierliche Reduktion der Innenraum-Emissionen

ist ein wesentlicher Aspekt der Bauteil- und Werkstoffentwicklung

für Mercedes-Benz Fahrzeuge.

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Neben den Anforderungen zur Erreichung von Verwer-tungsquoten sind die Hersteller im Rahmen der euro-päischen Altfahrzeugrichtlinie 2000/53/EG innerhalb Artikel 4 Absatz 1 (c) aufgefordert, bei der Fahrzeugher-stellung verstärkt Recyclingmaterial zu verwenden und dadurch die Märkte für Rezyklat-Werkstoffe entsprechend auf- bzw. auszubauen. Um diesen Vorgaben zu entspre-chen, wird in den Lastenheften neuer Mercedes-Modelle festgeschrieben, den Rezyklat-Anteil in den Pkw-Modellen kontinuierlich zu erhöhen.

Der Schwerpunkt der entwicklungsbegleitenden Untersu-chungen zum Rezyklat-Einsatz liegt im Bereich der ther-moplastischen Kunststoffe. Im Gegensatz zu Stahl- und Eisenwerkstoffen, bei denen bereits im Ausgangsmaterial ein Anteil sekundärer Werkstoffe beigemischt wird, muss bei den Kunststoffanwendungen eine separate Erprobung und Freigabe des Recycling-Materials für das jeweilige Bauteil durchgeführt werden. Dementsprechend werden die Angaben zum Rezyklat-Einsatz bei Personenwagen le-diglich für thermoplastische Kunststoffbauteile dokumen-tiert, da nur dieser innerhalb der Entwicklung beeinflusst werden kann.

Die für das Bauteil geltenden Anforderungen bezüglich Qualität und Funktionalität müssen mit den Rezyklat-Werkstoffen ebenso erfüllt werden wie mit vergleichbarer Neuware. Um auch bei Engpässen auf dem Rezyklat-Markt die Pkw-Produktion sicherzustellen, darf wahlweise auch Neuware verwendet werden.

2.4Rezyklateinsatz

Abbildung 2-10: Rezyklateinsatz in der neuen CLA-Klasse

Bei der CLA-Klasse können 42 Bauteile mit einem Gesamtgewicht von 30,8 Kilogramm anteilig aus hochwertigen rezyklierten Kunststoffen hergestellt werden.

• DazugehörenunteranderemRadlauf-und Unterbodenverkleidungen.• Rezyklatwerkstoffewerdenmöglichstausfahrzeug- bezogenenAbfallströmengewonnen:DieRadlauf- verkleidungenwerdenausaufgearbeitetenStarter- batterienundStoßfängerverkleidungenhergestellt. DieBatteriehalterungentstehtausaufbereiteten AbfällenausderInstrumententafelproduktion.

Bauteilgewicht CLA-Klasse

in kg 30,8

Abbildung 2-11: Rezyklateinsatz am Beispiel Radlaufverkleidung

(hier die aktuelle B-Klasse).

Bei der CLA-Klasse können insgesamt 42 Bauteile mit einem Gesamtgewicht von 30,8 kg anteilig aus hochwer-tigen rezyklierten Kunststoffen hergestellt werden. Typische Anwendungsfelder sind Radlaufverkleidungen und Unterbodenverkleidungen, welche überwiegend aus dem Kunststoff Polypropylen bestehen. Abbildung 2-10 zeigt die für den Rezyklat-Einsatz freigegebenen Bauteile. Eine weitere Zielsetzung ist es, die Rezyklat-Werkstoffe möglichst aus fahrzeugbezogenen Abfallströmen zu gewinnen, um dadurch Kreisläufe zu schließen. Zu diesem Zweck kommen auch in der CLA-Klasse etablierte Pro-zesse zum Einsatz: beispielsweise wird bei den Radlauf-verkleidungen ein Rezyklat eingesetzt, das sich aus aufge-arbeiteten Starterbatterien und Stoßfängerverkleidungen zusammensetzt.

Neu ist der Prozess zur Herstellung von Batteriehalte-rungen, der bei Mercedes-Benz erstmals in dieser Klasse zum Einsatz kommt. Hierfür werden Abfälle aus der Instrumentafelproduktion aufbereitet, um daraus den hochwertigen Kunststoff zurückzugewinnen. Dieser wird anschließend im MuCell®-Verfahren (Micro Cellular Foam Injection Moulding) weiterverarbeitet. In diesem

Verfahren werden feinste Gasbläschen in den Kunststoff eingearbeitet, wodurch dessen Dichte und in der Folge das Gewicht der daraus gefertigten Bauteile abnimmt. Im Ergebnis entsteht durch die Verwendung des rezyklierten Kunststoffs und durch die Gewichtseinsparung ein dop-pelter Vorteil für die Umwelt.

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42 43

12

10

8

6

4

2

0

Kohl

endi

oxid

-Em

issi

onen

[kg/

Baut

eil]

konventionelleMotorabdeckung

Motorabdeckungaus Biopolyamid

n Herstellung Biopolyamid

n Herstellung konventionelles Polyamid

n Bauteilherstellung und Herstellung Füllstoffe

2.5 EinsatznachwachsenderRohstoffe

Der Einsatz nachwachsender Rohstoffe konzentriert sich im Fahrzeugbau auf Anwendungen im Interieur. Selbst-verständlich kommen auch in der CLA-Klasse etablierte Naturmaterialien wie Kokos-, Cellulose- und Holzfasern, Wolle und Naturkautschuk zum Serieneinsatz. Durch den Einsatz dieser Naturstoffe ergeben sich im Automobilbau eine ganze Reihe von Vorteilen:

• Die Nutzung von Naturfasern ergibt im Vergleich zur Verwendung von Glasfasern meist eine Reduktion des Bauteilgewichtes.• Nachwachsende Rohstoffe tragen dazu bei, den Verbrauch fossiler Ressourcen wie Kohle, Erdgas und Erdöl zu reduzieren.• Sie können mit etablierten Technologien verarbeitet werden. Die daraus hergestellten Produkte sind in der Regel gut verwertbar.• Im Falle der energetischen Verwertung weisen sie eine nahezu neutrale CO2-Bilanz auf, da nur so viel CO2 freigesetzt wird, wie die Pflanze in ihrem Wachs- tum aufgenommen hat.

Abbildung 2-12: Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen in der CLA-Klasse

Rohstoff Anwendung

Holz Grundträger für Türverkleidungen

Kokosfasern, Wolle Auflagen für Fahrer- und Beifahrerlehneund Naturkautschuk

Wolle Nadelfilz für Dämmstoffe

Pappwaben Kofferraumboden

Cellulose, Holz Filter, Aktivkohlefilter

Biopolyamid Motorabdeckung (Benzinmotor M 270)

Tabelle 2-4: Anwendungsfelder für nachwachsende Rohstoffe

Bauteilgewicht CLA-Klasse

in kg 19

Biopolymere sind Kunststoffe, die teilweise aus pflanzlich basierten Rohstoffen statt ausschließlich aus Mineralöl hergestellt werden. Pflanzen binden bei ihrem Wachstum Kohlendioxid (CO2) aus der Atmosphäre und speichern es in Form von Kohlenstoffverbindungen. Im Unter-schied zu Kunststoffen auf Mineralölbasis besteht die Substanz von Biopolymeren daher überwiegend aus atmosphärischem Kohlenstoff.

Abbildung 2-13: Vergleich der Kohlendioxid-Emissionen zur Herstellung

einer Motorabdeckung der CLA-Klasse aus einem Biopolyamid und einem

konventionellen Polyamid.

In der Motorabdeckung der neuen CLA-Klasse (Benzin-motor M 270) kommt bei Mercedes-Benz ein Biopolymer zum Einsatz.

Das Polyamid zur Herstellung der Motorabdeckung für die CLA-Klasse besteht zu rund 70 % aus pflanzlichen Rohstoffen. Diese werden aus den Samen der Rizinus-pflanze gewonnen. Das Biopolyamid muss nicht in einem aufwendigen Prozess aus Rohöl hergestellt werden, lässt sich aber genauso gut wie ausschließlich auf Mineralöl basierte Polyamide verarbeiten. Kohlendioxid aus fossilen Quellen entsteht dabei lediglich bei der Herstellung und Verarbeitung des Kunststoffs. Diese Prozesse sind mit denen herkömmlicher Kunststoffe identisch.

Wie Abbildung 2-13 zeigt, fallen bei der Herstellung einer CLA-Klasse Motorabdeckung aus diesem Biopolyamid nur noch rund 40 % der Menge an Kohlendioxid-Emissionen an, die zur Herstellung desselben Bauteils aus einem konventionellen Polyamid erforderlich wären. Pro Bauteil ergibt sich ein Unterschied von rund 6,5 kg Kohlendioxid-Emissionen. So leistet diese Technologie einen deutlichen Beitrag zum Klimaschutz.

In der CLA-Klasse werden insgesamt 16 Bauteile mit einem Gesamtgewicht von 19 Kilogramm unter der Verwendung von Naturmaterialien hergestellt.

Abbildung 2-12 zeigt die Bauteile aus nachwachsenden Rohstoffen in der neuen CLA-Klasse.

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Entscheidend für die Verbesserung der Umweltverträg-lichkeit eines Fahrzeugs ist, die Belastung der Umwelt durch Emissionen und Ressourcenverbrauch während des gesamten Lebenszyklus zu reduzieren. Die Höhe der öko-logischen Lasten eines Produkts wird bereits weitgehend in der frühen Entwicklungsphase festgelegt. Korrekturen an der Produktgestaltung sind später nur noch unter ho-hem Aufwand zu realisieren. Je früher die umweltgerechte Produktentwicklung („Design for Environment“) in den Entwicklungsprozess integriert ist, desto größer ist der Nutzen hinsichtlich einer Minimierung von Umweltlasten und -kosten. Prozess- und produktintegrierter Umwelt-schutz muss in der Entwicklungsphase des Produktes verwirklicht werden. Später können Umweltbelastungen häufig nur noch mit nachgeschalteten „End-of-the-Pipe-Maßnahmen“ reduziert werden.

„Wir entwickeln Produkte, die in ihrem Marktsegment besonders umweltverträglich sind“ – so lautet die zweite Umwelt-Leitlinie des Daimler-Konzerns. Sie zu verwirk-lichen verlangt, den Umweltschutz gewissermaßen von Anfang an in die Produkte einzubauen. Eben dies sicher-zustellen ist Aufgabe der umweltgerechten Produktent-wicklung. Unter dem Leitsatz „Design for Environment“ (DfE) erarbeitet sie ganzheitliche Fahrzeugkonzepte. Ziel ist es, die Umweltverträglichkeit objektiv messbar zu verbessern und zugleich auch den Wünschen der im-mer zahlreicheren Kunden entgegenzukommen, die auf Umweltaspekte wie die Reduzierung von Verbrauch und Emissionen oder die Verwendung umweltverträglicher Materialien achten.

3Prozess-Dokumentation

Organisatorisch war die Verantwortung zur Verbesserung der Umweltverträglichkeit fester Bestandteil des Entwick-lungsprojekts der CLA-Klasse. Unter der Gesamtprojekt-leitung sind Verantwortliche für Entwicklung, Produktion, Einkauf, Vertrieb und andere Aufgaben benannt. Entspre-chend den wichtigsten Baugruppen und Funktionen eines Autos gibt es Entwicklungsteams (zum Beispiel Rohbau,

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„Design for Environment“ im Mittelpunkt

• BeiderCLA-KlassewardieumweltgerechteProduktent- wicklung(„DesignforEnvironment,DfE“)vonAnfangan indenEntwicklungsprozessintegriert.Dasminimiert Umweltlasten und -kosten.• InderEntwicklunggarantiertein„DfE“-Teamdie EinhaltungderverankertenUmweltziele.• Das„DfE“-TeamsetztsichausSpezialistenunterschied- lichster Fachgebiete zusammen, z. B. aus den Bereichen Ökobilanzierung,Demontage-undRecyclingplanung, Werkstoff-undVerfahrenstechniksowieKonstruktion und Produktion.• DurchdieIntegrationdes„DfE“indasEntwicklungsprojekt warsichergestellt,dassUmweltaspekteinallenEntwick- lungsschritten berücksichtigt wurden.

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Bei der neuen Mercedes-Benz CLA-Klasse

wurden Umweltaspekte bereits im frühesten Entwicklungsstadium

systematisch berücksichtigt.

Antrieb, Innenausstattung usw.) und Teams mit Quer-schnittsaufgaben (zum Beispiel Qualitätsmanagement, Projektmanagement usw.).

Eines dieser Querschnittsteams war das so genannte DfE-Team. Es setzt sich zusammen mit Fachleuten aus den Bereichen Ökobilanzierung, Demontage- und Recycling-planung, Werkstoff- und Verfahrenstechnik sowie Kon-struktion und Produktion. Mitglieder des DfE-Teams sind gleichzeitig in einem Entwicklungsteam als Verantwort-liche für alle ökologischen Fragestellungen und Aufgaben vertreten. Dadurch wird eine vollständige Einbindung des DfE-Prozesses in das Fahrzeugentwicklungsprojekt sicher-gestellt. Die Aufgaben der Mitglieder bestehen darin, die Zielsetzungen aus Umweltsicht frühzeitig im Lastenheft für die einzelnen Fahrzeugmodule zu definieren, zu kon-trollieren und ggf. Verbesserungsmaßnahmen abzuleiten.

Durch die Integration des Design for Environment in die Ablauforganisation des Entwicklungsprojektes der CLA-Klasse war sichergestellt, dass Umweltaspekte nicht erst bei Markteinführung gesucht, sondern bereits im frü-hesten Entwicklungsstadium berücksichtigt wurden. Ent-sprechende Zielsetzungen wurden rechtzeitig abgestimmt und zu den jeweiligen Quality Gates im Entwicklungspro-

zess überprüft. Aus den Zwischenergebnissen wird dann der weitere Handlungsbedarf bis zum nächsten Quality Gate abgeleitet und durch Mitarbeit in den Entwicklungs-teams umgesetzt.

Der bei der CLA-Klasse durchgeführte Prozess erfüllt alle Kriterien, die in der internationalen ISO TR 14062 zur In-tegration von Umweltaspekten in die Produktentwicklung beschrieben sind.

Um umweltverträgliche Produktgestaltung auf eine systematische und steuerbare Weise durchzuführen, ist darüber hinaus die Einbindung in die übergeordneten Umwelt- und Qualitäts-Managementsysteme ISO 14001 und ISO 9001 erforderlich. Die im Jahre 2011 neu ver- öffentlichte internationale Norm ISO 14006 beschreibt die dafür notwendigen Prozesse und Wechselbeziehungen.

Mercedes-Benz erfüllt bereits die Anforderungen der neuen ISO 14006 vollumfänglich. Dies wurde von den un-abhängigen Gutachtern der TÜV SÜD Management GmbH erstmalig im Jahre 2012 bestätigt.

Abbildung 3-1: Aktivitäten der umweltgerechten Produktentwicklung bei Mercedes-Benz

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ZERTIFIKAT

Die Zertifizierungsstelle der TÜV SÜD Management Service GmbH

bescheinigt, dass das Unternehmen

Daimler AG Group Research & Mercedes-Benz Cars Development

D-71059 Sindelfingen

für den Geltungsbereich

Entwicklung von Kraftfahrzeugen

ein Umweltmanagementsystem mit dem Schwerpunkt auf umweltverträgliche Produktgestaltung eingeführt hat und anwendet.

Durch ein Audit, Bericht-Nr. 70014947, wurde der Nachweis erbracht, dass bei der Integration von Umweltaspekten in Produktdesign und

-entwicklung der gesamte Lebenszyklus in einem multidisziplinären Ansatz berücksichtigt wird und die Forderungen der

ISO 14001:2004 mit ISO 14006:2011 und ISO/TR 14062:2002

erfüllt sind. Die Ergebnisse werden durch die Anwendung von Life-Cycle-Assessments / Ökobilanzen abgesichert.

Dieses Zertifikat ist gültig bis 2015-12-06, Registrier-Nr. 12 770 13407 TMS in Verbindung mit dem Zertifikat ISO 14001:2004 der Daimler AG,

Mercedes-Benz Werk Sindelfingen (Registrier-Nr. 12 104 13407 TMS).

München, 2012-12-07

5 Fazit 4Die neue Mercedes-Benz CLA-Klasse erfüllt nicht nur höchste Ansprüche in puncto Sicherheit, Komfort, Agilität und Design, sondern entspricht auch auf dem Gebiet der Umweltverträglichkeit allen aktuellen Anforderungen.

Mercedes-Benz verfügt seit 2005 als weltweit erster Automobilhersteller über Umweltzertifikate gemäß ISO TR 14062. Darüber hinaus werden seit 2012 die Anforderungen der neuen internationalen Norm ISO 14006 zur Einbindung der umweltgerechten Produktentwicklung in die übergeordneten Umwelt- und Qualitäts-Managementsysteme erfüllt und

von der TÜV SÜD Management Service GmbH bestätigt.

Das Umwelt-Zertifikat dokumentiert die Ergebnisse zur Bewertung der Umweltverträglichkeit der neuen CLA-Klasse. Dabei wurden sowohl der Prozess der umweltgerechten Produktentwicklung

als auch die hier enthaltenen Produktinformationen von unabhängigen Gutachtern nach international anerkannten Normen zertifiziert.

Bei der CLA-Klasse profitieren Mercedes-Kunden unter anderem von einem günstigen Kraftstoffverbrauch, geringen Emissionen und einem um-

fassenden Recyclingkonzept. Überdies wird ein hoher Anteil hoch- wertiger Rezyklate und nachwachsender Rohstoffe eingesetzt.

Die CLA-Klasse bietet damit eine insgesamt vorbildliche Ökobilanz.

48 49

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Begriff Erläuterung ADP Abiotischer Ressourcenverbrauch (abiotisch = nicht belebt); Wirkungskategorie, welche die Reduktion des globalen Bestands an Rohstoffen resultierend aus der Entnahme nicht erneuerbarer Ressourcen beschreibt.

Allokation Verteilung von Stoff- und Energieflüssen bei Prozessen mit mehreren Ein- und Ausgängen bzw. Zuordnung der Input- und Outputflüsse eines Prozesses auf das untersuchte Produkt- system.

AOX Adsorbierbare organisch gebundene Halogene; Summenparameter der chemischen Analytik, der vornehmlich zur Beurteilung von Wasser und Klärschlamm eingesetzt wird. Dabei wird die Summe der an Aktivkohle adsorbierbaren organischen Halogene bestimmt. Diese umfassen Chlor-, Brom- und Iodverbindungen.

AP Versauerungspotenzial (Acidification Potential); Wirkungskategorie, die das Potenzial zu Milieuveränderungen in Ökosystemen durch den Eintrag von Säuren ausdrückt.

Basisvariante Grundtyp eines Fahrzeugmodells ohne Sonderausstattungsumfänge und kleine Motorisierung

BSB Biologischer Sauerstoffbedarf; wird als Maß für die Verunreinigung von Abwässern, Gewässern mit organischen Substanzen zur Beurteilung der Gewässergüte verwendet.

CSB Chemischer Sauerstoffbedarf; wird als Maß für die Verunreinigung von Abwässern, Gewässern mit organischen Substanzen zur Beurteilung der Gewässergüte verwendet. DIN Deutsches Institut für Normung e.V.

ECE Economic Comission for Europe; Organisation der UN, in welcher vereinheitlichte technische Regelwerke entwickelt werden.

EP Eutrophierungspotenzial (Überdüngungspotenzial); Wirkungskategorie, die das Potenzial zur Übersättigung eines biologischen Systems mit essentiellen Nährstoffen ausdrückt.

6 GlossarGWP100 Treibhauspotenzial Zeithorizont 100 Jahre (Global Warming Potential); Wirkungskategorie, die den möglichen Beitrag zum anthropogenen Treibhauseffekt beschreibt.

HC Kohlenwasserstoffe (Hydrocarbons)

IDIS International Dismantling Information System (internationales Demontage-Informationssystem)

ISO International Organisation for Standardisation (internationale Organisation für Standardisierung)

IMDS International Material Data System (internationales Materialdatensystem)

KBA Kraftfahrt-Bundesamt

MB Mercedes-Benz

NEFZ Neuer europäischer Fahrzyklus; ein gesetzlich vorgeschriebener Zyklus, mit dem seit 1996 in Europa die Emissions- und Verbrauchswerte bei Kraftfahrzeugen ermittelt werden.

NE-Metall Nichteisenmetall (Aluminium, Blei, Kupfer, Magnesium, Nickel, Zink etc.)

NMVOC Nicht-Methan-Kohlenwasserstoffe (NMHC, Non-Methane Hydrocarbons)

Ökobilanz Zusammenstellung und Beurteilung der Input- und Outputflüsse und der potenziellen Umweltwirkungen eines Produktsystems im Verlauf seines Lebensweges.

POCP Photochemisches Oxidantienbildungspotenzial, (Sommersmog); Wirkungskategorie, welche die Bildung von Photooxidantien (Sommersmog) beschreibt.

Primärenergie Energie, die noch keiner anthropogenen Umwandlung unterworfen wurde.

Prozesspolymere Begriff aus VDA-Werkstoffdatenblatt 231-106; die Werkstoffgruppe der Prozesspolymere umfasst Lacke, Kleber, Dichtstoffe, Unterbodenschutz.

SLF Schredderleichtfraktion (schreddern = zerfetzen/zerkleinern; Fraktion = das Brechen/Abtrennen); nach dem Zerkleinern durch ein Trenn- und Reinigungsverfahren anfallende nichtmetallische Restsubstanzen.

Wirkungskategorien Klassen von Umweltwirkungen, in welchen Ressourcenverbräuche und verschiedene Emissionen mit gleicher Umweltwirkung zusammengefasst werden (z. B. Treibhauseffekt, Versauerung etc.).

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Impressum

Herausgeber: Daimler AG, Mercedes-Benz Cars, D-70546 Stuttgart

Mercedes-Benz Technology Center, D-71059 SindelfingenAbteilung: Umweltgerechte Produktentwicklung (GR/PZU) in Zusammenarbeit mit Globale Kommunikation Mercedes-Benz Cars (COM/MBC)

Telefon: +49 711 17-76422

www.mercedes-benz.com

Beschreibungen und Daten in dieser Broschüre gelten für das internationale Modellprogramm der Marke Mercedes-Benz. Bei Aussagen über Grund- und Sonderausstattungen, Motorvarianten sowie technische Daten und Fahrleistungen sind länderspezifische Abweichungen möglich.

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54Daimler AG, Global Communications Mercedes-Benz Cars, Stuttgart (Germany), www.mercedes-benz.com