1
22 MARKETING & KOMMUNIKATION Leser-Analysen, Tarife und mehr Liebe Werbetreibende, liebe Zentral- und Ostschweizer, lassen Sie die Westschweiz nicht einfach links liegen. Mit einer Anzeigen-Kampagne in der Léman-Combi erreichen Sie wöchentlich 336.000 kaufkräftige Leser und damit 70% aller Haushalte im Westen der Schweiz. Sichern Sie sich jetzt 10% Spezial-Rabatt und platzieren Sie Ihre Anzeige in der meistgelesenen Zeitungs-Combi rund um den Genfer See. Telefon 062 929 27 82 [email protected] GO WEST Ihr Werbe-Etat sollte möglichst breit gestreut sein. Zum Beispiel auf 336.000 kaufkräftige Westschweizer. Manuel P. Nappo, Leiter Fachstelle Social Media Management HWZ. Ein Börsengang für die Innovation A nfang Februar wurde publik, was bereits seit längerem vermutet wurde: Facebook hat den Antrag für den Börsengang eingereicht. Der Erlös wird offiziell auf 5 Milliarden USD geschätzt. Die effektive Summe dürfte gemäss Experten sogar noch höher ausfallen. Am Gang an die Börse verdie- nen nicht nur Mark Zuckerberg, die Führungsetage und die Investoren, auch rund 1000 Angestellte des Unternehmens werden auf einen Schlag zu Millio- nären. Vom Börsengang werden jedoch nicht nur einzelne Personen profitieren. Es ist davon auszuge- hen, dass, wie bei früheren IPOs, die Auswirkungen in der gesamten Branche zu spüren sein werden. Facebook macht einen Drittel seiner Mitarbei- tenden zu Millionären. Was folgt danach? Das Bei- spiel von Google, wo der Gang an die Börse 2004 gemacht wurde, zeigt, dass die Angestellten sehr unterschiedlich reagieren. Die einen bleiben trotz plötzlichem Reichtum dem Unternehmen treu, an- dere kündigen und geniessen den Luxus vom Nichts- tun, und einige verlassen das Unternehmen, bleiben aber der Branche treu. Im Silicon Valley spricht man schon fast von einer Tradition, welche aus den Zei- ten, als Netscape und PayPal seine Mitarbeiter zu Millionären machte, stammt. Wer im Silicon Valley reich wird, der investiert das Geld auch wieder dort. Sei es mit eigenen Start-ups oder als «angel inves- tor». So gründeten ehemalige Google-Mitarbeitende zahlreiche Start-ups wie zum Beispiel Howcast oder FriendFeed. Letzterer wurde mittlerweile von Goog- le aufgekauft. Dasselbe gilt auch für einige andere Entwicklungen, die von ehemaligen Ingenieuren stammen und mittlerweile wieder eingekauft wur- den. Wer den Millionengewinn richtig gut anlegte, war Evan Williams. Er kündigte bei Google und gründete Twitter. Es ist zu vermuten, dass nach dem Börsengang von Facebook eine ähnliche Entwicklung zu beob- achten sein wird. Bei den grossen Gewinnern kann man auf jeden Fall sicher sein, dass sie das Geld wie- der in andere Unternehmen und Start-ups investie- ren werden. Beispielsweise Jim Breyer. Er ist unter anderem Investor bei Etsy und Brightcove. Dustin Moskovitz hat bereits 2008 Asana gegründet und war einer der grössten Investoren von Path, dem 150-Freunde-Netzwerk. Peter iel, PayPal-Grün- der, investiert seit Jahren im Silicon Valley in viel- versprechende Unternehmen und unterstützt mit seinem Fellowship junge Studierende bei der Ent- wicklung von neuen Business-Ideen. Auch der Russe Yuri Milner investiert in verschiedene Tech-Unter- nehmen. Twitter, Spotify und Groupon sind nur ei- nige davon. Mike Schroepfer hatte vor der Zeit bei Facebook bereits ein Start-up, das von Sun Micro- systems aufgekauft wurde, sowie den Lead bei der Entwicklung von Firefox. Das kreative Potenzial und die finanziellen Mittel, welche bei den rund 1000 Mitarbeitenden frei werden, sind eine grosse Chance, um die Innovationskraft in der Branche weiter anzukurbeln. Nicht nur Facebook-Mitarbeitende werden profi- tieren können. Durch die voraussichtliche Abwan- derung von Fachkräften bei Facebook erhalten klei- ne Start-ups wie auch talentierte Einzelpersonen die Chance auf eine Anstellung. Bei vielen Kündigungen – was zu erwarten ist – benötigt Facebook schnell qualifizierten Ersatz. Dies kann ebenso für Face- book eine grosse Chance sein, innovative Technolo- gien und Entwicklungen zu entdecken und neue Ingenieure an Bord zu holen. Gerade nach dem Bör- sengang muss sich Facebook bemühen, weiterhin der Konkurrenz voraus zu sein, um Marktleader zu bleiben. Der Börsengang wird möglicherweise der grösste der Web-Geschichte sein. Trotzdem dürften wir auf die Zeit danach noch gespannter sein. Viele neue Produkte und Ideen werden unser digitales Leben bereichern und die Daseinsberechtigung des Web 2.0 weiter stärken. A437367 werbewoche 04 | 02.03.2012

Like / Dislike "Ein Börsengang für die Innovation"

Embed Size (px)

DESCRIPTION

Kolumne "Like / Dislike" in der Werbewoche zum Thema "Ein Börsengang für die Innovation"

Citation preview

Page 1: Like / Dislike "Ein Börsengang für die Innovation"

22 MARKETING & KOMMUNIKATION

Leser-Analysen, Tarife und mehr

Liebe Werbetreibende, liebe Zentral- und Ostschweizer,lassen Sie die Westschweiz nicht einfach links liegen.

Mit einer Anzeigen-Kampagne in der Léman-Combi erreichen Sie wöchentlich 336.000 kaufkräftige Leserund damit 70% aller Haushalte im Westen der Schweiz.

Sichern Sie sich jetzt 10% Spezial-Rabattund platzieren Sie Ihre Anzeige in der meistgelesenen Zeitungs-Combi rund um den Genfer See.

Telefon 062 929 27 82 [email protected]

GOWESTIhr Werbe-Etat sollte möglichst breit gestreut sein.

Zum Beispiel auf 336.000kaufkräftige Westschweizer.

Manuel P. Nappo, Leiter Fachstelle Social Media Management HWZ.

Ein Börsengang für die Innovation

Anfang Februar wurde publik, was bereits seit längerem vermutet wurde: Facebook hat den

Antrag für den Börsengang eingereicht. Der Erlös wird offiziell auf 5 Milliarden USD geschätzt. Die effektive Summe dürfte gemäss Experten sogar noch höher ausfallen. Am Gang an die Börse verdie-nen nicht nur Mark Zuckerberg, die Führungsetage und die Investoren, auch rund 1000 Angestellte des Unternehmens werden auf einen Schlag zu Millio-nären. Vom Börsengang werden jedoch nicht nur einzelne Personen profitieren. Es ist davon auszuge-hen, dass, wie bei früheren IPOs, die Auswirkungen in der gesamten Branche zu spüren sein werden.

Facebook macht einen Drittel seiner Mitarbei-tenden zu Millionären. Was folgt danach? Das Bei-spiel von Google, wo der Gang an die Börse 2004 gemacht wurde, zeigt, dass die Angestellten sehr unterschiedlich reagieren. Die einen bleiben trotz plötzlichem Reichtum dem Unternehmen treu, an-dere kündigen und geniessen den Luxus vom Nichts-tun, und einige verlassen das Unternehmen, bleiben

aber der Branche treu. Im Silicon Valley spricht man schon fast von einer Tradition, welche aus den Zei-ten, als Netscape und PayPal seine Mitarbeiter zu Millionären machte, stammt. Wer im Silicon Valley reich wird, der investiert das Geld auch wieder dort. Sei es mit eigenen Start-ups oder als «angel inves-tor». So gründeten ehemalige Google-Mitarbeitende zahlreiche Start-ups wie zum Beispiel Howcast oder FriendFeed. Letzterer wurde mittlerweile von Goog-le aufgekauft. Dasselbe gilt auch für einige andere Entwicklungen, die von ehemaligen Ingenieuren stammen und mittlerweile wieder eingekauft wur-den. Wer den Millionengewinn richtig gut anlegte, war Evan Williams. Er kündigte bei Google und gründete Twitter.

Es ist zu vermuten, dass nach dem Börsengang von Facebook eine ähnliche Entwicklung zu beob-achten sein wird. Bei den grossen Gewinnern kann man auf jeden Fall sicher sein, dass sie das Geld wie-der in andere Unternehmen und Start-ups investie-ren werden. Beispielsweise Jim Breyer. Er ist unter anderem Investor bei Etsy und Brightcove. Dustin Moskovitz hat bereits 2008 Asana gegründet und war einer der grössten Investoren von Path, dem 150-Freunde-Netzwerk. Peter Thiel, PayPal-Grün-der, investiert seit Jahren im Silicon Valley in viel-versprechende Unternehmen und unterstützt mit seinem Fellowship junge Studierende bei der Ent-wicklung von neuen Business-Ideen. Auch der Russe

Yuri Milner investiert in verschiedene Tech-Unter-nehmen. Twitter, Spotify und Groupon sind nur ei-nige davon. Mike Schroepfer hatte vor der Zeit bei Facebook bereits ein Start-up, das von Sun Micro-systems aufgekauft wurde, sowie den Lead bei der Entwicklung von Firefox. Das kreative Potenzial und die finanziellen Mittel, welche bei den rund 1000 Mitarbeitenden frei werden, sind eine grosse Chance, um die Innovationskraft in der Branche weiter anzukurbeln.

Nicht nur Facebook-Mitarbeitende werden profi-tieren können. Durch die voraussichtliche Abwan-derung von Fachkräften bei Facebook erhalten klei-ne Start-ups wie auch talentierte Einzelpersonen die Chance auf eine Anstellung. Bei vielen Kündigungen – was zu erwarten ist – benötigt Facebook schnell qualifizierten Ersatz. Dies kann ebenso für Face-book eine grosse Chance sein, innovative Technolo-gien und Entwicklungen zu entdecken und neue Ingenieure an Bord zu holen. Gerade nach dem Bör-sengang muss sich Facebook bemühen, weiterhin der Konkurrenz voraus zu sein, um Marktleader zu bleiben.

Der Börsengang wird möglicherweise der grösste der Web-Geschichte sein. Trotzdem dürften wir auf die Zeit danach noch gespannter sein. Viele neue Produkte und Ideen werden unser digitales Leben bereichern und die Daseinsberechtigung des Web 2.0 weiter stärken.

A43

7367

werbewoche 04 | 02.03.2012