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SRF macht Bundesbern greifbar Seite 4 Bild: ImagoPress / Patrick Lüthy Bern Freiburg Wallis Politische Berichterstat- tung gehört nach Bern. Seite 14 Walter Langenegger neu im Vorstand. Seite 16 Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG Deutschschweiz Ausgabe 7/2011 SRG.D Mitgliederanlass bei den Swiss Indoors 2011: Möchten auch Sie dabei sein? Seite 7 SRG SSR Wahlen: Raymond Loretan wird knapp neuer SRG-Präsident. Seite 8 Publikumsrat «Schawinski»: Ein doppelter «Aeschbacher» in der halben Zeit. Seite 10 Ombudsstelle Politik statt Predigt? Beanstandung gegen «Wort zum Sonntag». Seite 12 Carte blanche Jürg Seiberth: Zerstreute Wahrnehmung. Seite 13

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SRF macht Bundesbern greifbar Seite 4

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Bern Freiburg Wallis

Politische Berichterstat-tung gehört nach Bern. Seite 14

Walter Langenegger neu im Vorstand. Seite 16

Magazin des Publikumsrats und der Mitgliedgesellschaften der SRG DeutschschweizAusgabe 7/2011

SRG.DMitgliederanlass bei den Swiss Indoors 2011: Möchten auch Sie dabei sein? Seite 7

SRG SSR Wahlen: Raymond Loretan wird knapp neuer SRG-Präsident. Seite 8

Publikumsrat«Schawinski»: Ein doppelter «Aeschbacher» in der halben Zeit. Seite 10

OmbudsstellePolitik statt Predigt? Beanstandung gegen «Wort zum Sonntag». Seite 12

Carte blancheJürg Seiberth:Zerstreute Wahrnehmung. Seite 13

14 Ausgabe 7/2011

«Die politische Berichterstattung gehört nach Bern»

Studiostandort Bern

Alexander Tschäppät, Stadtpräsident von Bern: «Eigentlich müsste die ganze politische Berichterstattung in Bern angesiedelt werden.»

Der Entscheid der SRG, am Wahltag die «Elefantenrunde» der Parteipräsidenten aus dem Studio Leutschenbach zu senden, hat in Bern harsche Kritik ausgelöst. Im Gespräch mit LINK erklärt Berns Stadtpräsident Alexander Tschäppät, weshalb die politische Berichterstattung in die Hauptstadt gehört.

LINK: Im Juni äusserten Sie sich ent-täuscht, ja sogar verärgert und forderten die SRG öffentlich auf, den Entscheid in Sachen «Elefantenrunde» nochmals zu überdenken. Ein Einlenken der SRG fand bisher allerdings nicht statt. Wie ist Ihre Stimmungslage heute?Alexander Tschäppät: Es geht hier nicht um Emotionen. Es geht darum, dass bei der Frage, wo die «Elefantenrunde» statt-finden soll, einmal mehr das wirtschaftli-che Denkmuster regiert und staatspoliti-sche Überlegungen vollkommen in den Hintergrund gedrängt werden. Vom glei-chen Denkmuster war auch der erste Ent-wurf für das Raumkonzept Schweiz ge-prägt: Man stellte die Wirtschaft über die Politik und verneinte damit das Primat der Politik. Hätte sich Bern nicht gewehrt, wäre die Schweiz im Raumkonzept alleine nach wirtschaftlichen Kriterien strukturiert wor-den. Die drei Metropolitanräume Zürich, Genf und Basel wären über allem gestan-den, während dem Grossraum Bern als nationalem politischem Zentrum nur eine untergeordnete Rolle zugewiesen wurde. Eine solch einseitige Denkweise ist staats-politisch bedenklich.

Aber Bern hat nun mal wirtschaftlich nicht dasselbe Gewicht wie Zürich, Basel oder Genf.Es ist die Politik, die die Gesetze macht und die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen setzt. Das geschieht hier in Bern. Hier wer-den die Voraussetzungen und Grundlagen

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15Ausgabe 7/2011

Wahlstudio 2007 im Leutschenbach (Bild) – ab 2015 endlich in der Hauptstadt?

für die Wirtschaft geschaffen. Es gibt keine Wirtschaft ohne funktionierendes politi-sches Zentrum. Das hat die Bankenkrise in aller Deutlichkeit vor Augen geführt. Und das zeigt sich jetzt wieder bei der Eurokrise. Es ist kein gutes Zeichen, wenn die SRG als öffentliches Unternehmen derselben Wirt-schaftslogik verfällt wie ein gewinnorientier-ter Konzern. Schliesslich ist die SRG Be-standteil des nationalen Service public und somit der gesamten Schweizer Bevöl-kerung verpflichtet.

Ist es für den Zuschauer aber überhaupt relevant, an welchem Ort die «Elefanten-runde» aufgenommen wird? Viel wich-tiger für Bern war doch der Wahlevent «Treffpunkt Bundesplatz».Wo hätte dieser Event denn stattfinden sollen, wenn nicht auf dem Platz vor dem Bundeshaus? Aber zurück zur «Elefanten-runde»: In technischer Hinsicht spielt es heute in der Tat nicht so eine Rolle, in wel-chem Studio eine Sendung produziert wird. Doch hier geht es um politische Sym-bolik. Ich kenne kein anderes Land, wo an einem nationalen Wahlsonntag nicht aus der Hauptstadt gesendet wird. Wer immer eine politische Botschaft verkünden will – sei es im Rahmen einer Versammlung, einer Demo oder eines Wahlfestes wie jüngst die SVP –, kommt selbstverständlich nach Bern. Hier ist die Plattform für natio-nale Politik, hier sind die Partei- und Ver-bandssekretariate, hier sind die Lobbyis-ten und hier ist auch der grösste Teil der Bundesverwaltung. Da ist es doch nur lo-gisch, an diesem wichtigen nationalen Tag ebenfalls aus der Hauptstadt zu senden.

Wie hat die SRG ihren Entscheid begründet?Sie meint, das Medienzentrum des Bundes sei nicht gross genug für ein SRF-Wahlstu-dio. Und es stimmt: Es ist eine bittere Tat-sache, dass das Schweizer Fernsehen über kein eigentliches Hauptstadt-Studio ver-fügt wie alle anderen Länder. Aber dieses Problem liesse sich mit mobilen Einrich-tungen und etwas Ideenreichtum behe-ben. Der «Treffpunkt Bundesplatz» hat das bewiesen.

Die politische Berichterstattung gehört nach Bern – somit auch die Fernsehsen-dungen «Club», «Rundschau» und «Arena».

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Was wünschen Sie sich von der SRG?Dass sie der aktuellen Medienkonzentra-tion entgegenwirkt und sich auf die föde-ralistische Struktur unseres Landes be-sinnt. Ich sage nicht, dass es billiger oder einfacher ist, in Bern zu produzieren. Aber ich bin überzeugt, dass es staatspolitisch klug und richtig ist, Bern in den SRG-Medi-en als Zentrum der nationalen Politik zu positionieren. Die Metropolitanräume sind aufgrund ihrer Wirtschaftskraft schon do-minant genug, da muss ein öffentliches Unternehmen das Primat der Politik nicht noch mit falschen Standortentscheiden schwächen.

Wie sollen die SRG-Programme in Zukunft aussehen?Eigentlich müsste die ganze politische Berichterstattung in Bern angesiedelt werden, also auch Fernsehsendungen wie «Club», «Arena» und «Rundschau». Das sind nur wenige, kleinere Produktionen. Da nehmen wir niemandem etwas weg. Und natürlich würde es mich freuen, wenn sich – angelehnt an den «Bericht aus Berlin» der ARD – auch ein «Bericht aus Bern» etablieren könnte.

Interview: Ursula Brechbühl

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16 Ausgabe 7/2011

LINK: Weshalb braucht die SRG eine Trägerschaft? Walter Langenegger: Erstens, weil die SRG damit breit in der Bevölkerung veran-kert wird. Und zweitens, weil es eine In-stanz braucht, welche die Geschicke des öffentlichen Radio- und Fernsehunterneh-mens transparent und konstruktiv beglei-tet. Damit wird gewährleistet, dass sich die SRG einzig und allein der Bevölkerung verpflichtet fühlt und einen unabhängigen Qualitätsjournalismus betreiben kann. Die Trägerschaft ist somit ein Bekenntnis zu ei-nem Journalismus, der sich als Service pu-blic im Dienste unserer Demokratie ver-steht. Sich dafür einzusetzen, dass die SRG diesen Informationsauftrag erfüllen kann, lohnt sich.

Der Informationsauftrag stand doch bisher gar nicht zur Diskussion?Doch, denn wenn die SRG nicht auf neue Trends reagieren kann, wird auch der Infor-mationsauftrag tangiert. Es ist für die SRG zum Beispiel unabdingbar, dass sie ihr jour-nalistisches Angebot ohne Einschränkun-gen auch auf die Online-Medien ausweiten kann. Sie hat nur Zukunft, wenn sie nicht einfach die gesamte Palette von der «Tagesschau» über «SF bi de Lüt» bis hin zum «Kulturplatz» abdeckt, sondern auch auf möglichst vielen Kanälen senden kann. Die SRG muss nicht nur das ganze Menu mit Fleisch und Beilagen servieren, sondern es auch so zubereiten, dass man es mit Messer und Gabel oder Stäbchen essen kann.

Wie setzt sich Ihr persönliches Medien-Menu zusammen?Ich bin ein «Nachrichten-Junkie». Am liebs-ten sind mir die Radiosendungen «Echo der Zeit» und «Rendez-vous». Der unideolo-gische Blick, der originelle Denkansatz, die kritische Distanz zum Mainstream: Das ist Journalismus vom Feinsten!

Interview: ubr

Walter Langenegger (52) ist ein Verfechter eines starken öffentlichen Radio- und Fernsehunternehmens, das einen wichtigen Beitrag für die Demokratie leistet. Darum engagiert sich Walter Langenegger seit Mai dieses Jahres im Vorstand der SRG Bern Freiburg Wallis.

neues Vorstandsmitglied Montag, 17. Oktober 2011, 16.30 UhrStudioführung

Ausschliesslich für Mitglieder:Führung im Radiostudio BernTreffpunkt: 16.25 Uhr im Radiostudio16.30 – 18.00 Uhr: Führung, anschliessend Apéro riche. Verbindliche Anmeldung bis spätestens 10. Oktober 2011 an [email protected] oder 031 388 94 72.Die Teilnehmer erhalten eine schriftliche Bestätigung.

Sonntag, 23. Oktober 2011, 10.00 Uhr, Sendung «Persönlich»

Foyer Stadttheater BernGastgeberin: Katharina KilchenmannDer Anlass ist öffentlich, der Eintritt frei.Aktuelle Gästeliste: www.drs1.ch

Montag, 21. November 2011, 16.30 UhrStudioführung

Ausschliesslich für Mitglieder:Führung im Radiostudio BernTreffpunkt: 16.25 Uhr im Radiostudio16.30 – 18.00 Uhr: Führung, anschliessend Apéro riche. Verbindliche Anmeldung bis spätestens 14. November 2011 an [email protected] oder 031 388 94 72.Die Teilnehmer erhalten eine schriftliche Bestätigung.

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Walter Langenegger: «Die SRG ist Garantin für Qualitätsjournalismus»

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impReSSumAusgabe 7/2011 (Oktober 2011),erscheint neun Mal jährlichHerausgeberschaft: Publikumsrat und Mitgliedgesell-schaften der SRG DeutschschweizRedaktion (S. 1–13): Kurt Nüssli (kn), Pernille Budtz (pb), Jasmin Rippstein (jr), Christa Arnet (cha)Mitarbeitende dieser Ausgabe (S. 1–13):Fee Riebeling, Achille CasanovaKontakt: SRG Deutschschweiz, Fernsehstrasse 1– 4, 8052 Zürich, Tel.: 044 305 67 03, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgd.chRedaktion SRG Bern Freiburg Wallis (S. 14–16): Ursula Brechbühl (ubr), Geschäftsstelle SRG Bern Freiburg Wallis, Schwarztorstrasse 21, 3007 Bern, Tel.: 031 388 91 11, E-Mail: [email protected], Internet: www.srgbern.chAdressänderung an: SRG Bern Freiburg Wallis,Schwarztorstrasse 21, 3007 BernGestaltung und Produktion: Medianovis AG, Kilchberg/ZHKorrektorat: Ingrid Essig, WinterthurDruckvorstufe: Küenzi&Partner, Langnau/ZürichDruck: rdv Rheintaler Druckerei und Verlag AG, Berneck Auflage: 15 186 Expl. (WEMF-beglaubigt)

Zur PersonWalter Langenegger ist seit Januar 2009 Mitglied der Programmkommission und seit Mai 2011 Vorstandsmitglied der SRG Bern Freiburg Wallis. Er ist verheiratet, Vater von zwei Kindern und Leiter des Informationsdienstes der Stadt Bern. Zu-vor war er als Inlandchef beim «St. Galler Tagblatt» tätig.

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Walter Langenegger setzt sich für einen unabhängigen Qualitätsjournalismus ein.

SC2011092605 (swissclimate.ch)