Literaturempfehlungen für die Organistenausbildung im ... · PDF fileUnterstützend sind die Weisungen zum effektiven Üben und die kleine ... um. Ausreichende Klavierkenntnisse (z

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    Literaturempfehlungen

    fr die Organistenausbildung

    im Bistum Limburg

    Referat Kirchenmusik

    Fachkommission Organistenausbildung

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    Herausgegeber: Referat Kirchenmusik im Bistum Limburg Bernardusweg 6 65589 Hadamar Mail: [email protected] www.kirchenmusik.bistumlimburg.de Fachkommission Organistenausbildung: Manuel Braun Lutz Brenner Andreas Gromann (Leitung) Carsten Igelbrink Michael Loos Titelfoto: Andreas Gottselig, Frankfurt a. M.

    3. berarbeitete Auflage Oktober 2015

    Diese Handreichung ist als Hilfestellung und Literaturempfehlung fr die Organisten-ausbildung des Bistums Limburg gedacht. Gegenber der 2. Auflage wurden neue Publikationen ergnzt und vergriffene bzw. auer Gebrauch gekommene Noten aus der Liste entfernt. Die Literaturvorschlge wurden an die 2014 revidierten Ausbildungsanforderungen angepasst. Fr weitere Hinweise auf geeignete Literatur ist die Fachkommission Organistenausbildung jederzeit dankbar. Andreas Gromann, Dizesankirchenmusikdirektor Leiter der Fachkommission Organistenausbildung

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    Orgelschulen

    Friedhelm Deis: Orgelschule

    Band I III Verlag Bischoff

    Band I ist eine ausfhrliche Manualschule, Band II enthlt die Pedalbungen. In Band III wird eine Flle interessanter Stcke aller Stilrichtungen mitgeteilt. Die eher mittelschweren Beispiele reprsentieren eine abwechslungsreiche Palette an Orgelliteratur. Leider fehlen hier Kommentare des Herausgebers ganz. Der Schu-le ist eine Demonstrations-CD beigefgt. Vor allem wegen des III. Bandes empfeh-lenswert. Auch zum Selbststudium bei ausreichenden Klavierkenntnissen recht gut geeignet.

    Peter Dicke: Arbeitsbuch fr junge Organisten - Eine Einfhrung in das Orgel-

    spiel, Schott ED 20180

    Peter Dickes Arbeitsbuch ist DinA 4 Hochformat mit 96 Seiten. Es ist fr den An-fangsunterricht mit Kindern und Jugendlichen konzipiert und soll Ergnzungsmaterial zu einer Orgelschule liefern. Leichte bungen mit Pedal stehen gleich am Anfang. Zum Teil handelt es sich schon um Triobungen, wobei eine Hand einen Rhythmus klopft.

    Einen leichten Zugang sollen einfache Lieder liefern, wobei es sich um Volkslieder handelt wie z.B. London Bridge, Nikolauslied, Uhrenkanon, ABC, die Katz liegt im Schnee, Leise rieselt der Schnee...Diese Melodien werden u.a. auf 2 Manuale und Pedal verteilt, eventuell mit Orgelpunkten. Diese Bearbeitungen sind gut gemacht. Wer zuhause eine Orgel hat, kann die Lieder sicher gut spielen. Ob es sich aber gut macht, diese Lieder wochenlang ffentlich in der Kirche zu ben, muss jeder fr sich entscheiden. Denn gut ein Drittel des Arbeitsbuches sind Bearbeitungen solcher Kinderlieder, die z.T. auch jahreszeitlich geprgt sind.

    Die Untergliederung ist: Erste Spielbungen ab S.5; Erstes Triospiel ab S. 9; Pedal-bungen und Stcke mit selbstndiger Pedalstimme ab S. 16; Leichte Vortragsst-cke ab S. 28; Literatur aus verschiedenen Epochen ab S. 47.

    Obwohl das Buch gut verwendbar ist mit vielen neuen Ideen, stellt sich die Frage, ob es fr Orgelschler, die so gro sind, dass sie das Pedal gut erreichen und die sich somit schon in der Nhe der Pubertt befinden, nicht zu kindlich beginnt.

    Marcel Dupr : Mthode d Orgue

    I. Band: Orgeltechnik; II. Band: Ausfhrungsregeln fr die Orgel

    Alphonse Leduc Paris

    Zweiteilige Schule, im Wesentlichen fr das Pedalspiel. Klavierkenntnisse werden unbedingt voraussetzt. Nur bungen! Teil I: Sehr ausfhrliche Pedal- und Manualbungen. Teil II: Ausfhrungsregeln anhand ausgewhlter Werkbeispiele von J. S. Bach. Die Notation drckt die Ausfhrungsweise in Notenwerten aus. Hier ist die Schule nicht

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    mehr uneingeschrnkt gltig, da es inzwischen neuere Erkenntnisse in der histori-schen Auffhrungspraxis gibt. Der Unterrichtsweg ist uerst grndlich und in seiner Konsequenz unmittelbar nachzuvollziehen. Die krperlichen Belange des Orgelspiels sind ausreichend be-handelt und werden in bungen zur Anwendung gebracht. Die bungsbeispiele sind progressiv angelegt und lassen keine technischen Lcken entstehen. Neben diver-sen Glissando-Studien bietet diese Schule auch kombinierte Manual- und Pedal-bungsbeispiele an. Auch zum Selbststudium geeignet. Von Anfang an konsequent genutzt ist diese Schule eine Garantie fr sicheres und leichtfiges Pedalspiel. Ho-her Anschaffungspreis, franzsische Ausgabe.

    Flor Peeters: Ars Organi

    Bnde I III Schott-Verlag

    Die mehrsprachige Schule besteht aus 3 Einzelbnden. Am Beginn steht eine leicht-verstndliche und ausfhrliche Einfhrung in das Instrument. Ebenso grndlich wer-den das richtige ben und wichtige Aspekte der Krperhaltung abgehandelt. Das Vorwort wendet sich gleichermaen an Lehrer und Schler. Ziel ist die technische wie sthetische Ausbildung der Fhigkeiten am Instrument. An Notenbeispielen wur-de nicht gespart, sie sind abwechslungsreich in Form, Inhalt, Charakter und Stil. Je-des Kapitel wird mit kurzen Ausfhrungshinweisen eingeleitet. Die Schule setzt aller-dings eine gut entwickelte Klaviertechnik (Vorwort) voraus. Band I: Sehr ausfhrliche grundlegende bungen zum Legatospiel mit zustzlichen Trainingseinheiten zum stummen Wechsel und Glissando. Der Anschlag aus den Fingern steht im Vordergrund. Der korrekte Bewegungsablauf beim Glissando ist nicht hinreichend dargelegt. Weitere Ausfhrungsregeln bezglich der note commu-ne, Tonrepetitionen bei gleichzeitigem Legato umgebender Stimmen, Artikulation und Phrasierung. Erstaunlich: Bereits im Anfnger-Band findet sich eine sehr ausge-dehnte, allerdings nicht mehr ganz aktuelle Abhandlung ber die Ornamentik. Ma-nualspiel wird mit zweistimmigen (Partiten) Stzen (u. a. von J. S. Bach), zunchst ohne, dann einstimmig mit einfachem Pedal gebt. Breiten Raum nehmen Pedalstu-dien, allerdings nur fr die Spitze, in steigender Schwierigkeit ein. (Wegen dieses Pedalkompendiums kann der Band I auch den Gebrauch der beiden folgenden er-gnzend begleiten.) Band II: Jetzt auch Pedalbungen fr die Absatz-Spitze-Applikatur. Zustzlich wer-den das Spiel auf getrennten Manualen und das Trio trainiert. Band III: Pedalbungen hheren Schwierigkeitsgrades (Oktaven, Arpeggien, Mehr-stimmigkeit, Passagen und die Pedalsoli von J. S. Bach) und Beispiele fr vierstim-miges bis vollgriffiges Manualspiel. Erweiterte bungen im Zusammenspiel von Ma-nual und Pedal (auch komplexe Polyrhythmen). Interessante Abhandlungen bzw. Verweise zu Interpretationsfragen, sthetik des Registrierens, Konzert und Kirchen-orgel, Akustik sowie Dispositionsbeispiele.

    Die etwas teure Anschaffung lohnt bei entsprechender Vorbildung des Schlers, auch wenn das gottesdienstliche Spiel nicht explizit angesprochen wird. Immerhin erspart die Anschaffung der drei Bnde den Erwerb weiteren Notenmaterials, da hier eine groe Flle an sinnvollen Literaturbeispielen aller Schwierigkeitsgrade angebo-ten wird. Romantische Kompositionen sind seltener vertreten. Auf sie wird aber im Methodischen Leitfaden entsprechend dem Unterrichtsfortschritt eigens als zustz-liches Material hingewiesen. Warum wird Legatospiel anhand barocker Stcke trai-

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    niert? Franzsische Literatur ist leider weitgehend ausgespart. Sehr gut geeignet ist der Lehrgang fr Pianisten, die auf die Orgel umsteigen mchten!

    Ernst Kaller: Orgelschule

    Edition Schott Band I 2555 a Band II 2555 b

    Schule in 4 Einheiten, verteilt auf zwei Bnde. Im 1. Teil finden sich eine Vielzahl kleiner und kleinster Stcke von J. Pachelbel, sowie kurze Beispiele aus der Chorli-teratur des 16. und 17. Jahrhunderts. Die Stcke sind einfach, setzen aber mehr als Anfnger-Klavierkenntnisse voraus. Zwischen den einzelnen Stcken eingestreute Manual- und Pedalbungen, die in den meisten Fllen auch in entlegenere Tonarten zu transponieren sind. Diese schreiten in der Schwierigkeit schneller fort als die ihnen zugeordneten Literaturbei-spiele. Der dritte Teil bietet auch zeitgenssische Stcke an, whrend der vierte Teil aus-schlielich ausgewhlte, einzeln stehende Fugen und Orgelchorle aus Bachs Or-gelbchlein mitteilt. Die Schule ist ein Kind ihrer Zeit (1938), methodisch nicht mehr auf dem neuesten Stand und daher fr den heutigen Unterricht nur eingeschrnkt zu empfehlen. Die - seltenen - Erluterungen sind wenig ergiebig und taugen auf kei-nen Fall fr das Eigenstudium.

    Hermann Keller: Die Kunst des Orgelspiels

    Peters Verlag

    Der Klassiker unter den Orgelschulen. Die Pedalbungen der Schule sind gut. Die kombinierten Manual- und Pedalstudien verwirren ein wenig durch ein konfuses No-tenbild. Da wurde zu viel hineingepackt. Die hufige Aufforderung zur Transposition wird ungern angenommen. Besser wren ausnotierte Beispiele. Nach einem sehr leichten Anfang werden pltzlich einige Klavierkenntnisse vorausgesetzt. Im gesamten Unterrichtsweg gibt es immer wieder berraschende technische Sprnge. Zwischendurch ist der Schler auf zu-stzliche Lehrerinitiative angewiesen. Das Literaturangebot zeigt sich einseitig schmal im Anfangsteil sogar langweilig und damit wenig anregend. Das Thema Liedbegleitung erscheint in einem eigenen Abschnitt. Das orgeltypische korrekte Absetzen von Tonrepetitionen bei gleichzeitigem Legato der umgebenden Stimmen wird allerdings nicht ausrei-chend gebt. Untersttzend sind die Weisungen zum effektiven ben und die kleine Einfhrung in den Orgelbau. Die Einlassungen zur Artikulation und Phrasierung entsprechen nicht mehr dem neuesten Stand, sind aber grundstzlich hilfreich.

    Barbara Kraus: Orgelschule

    MKH Medien Kontor Hamburg 090121; 34,90

    Die Orgelschule hat einen zeitgemen hohen knstlerischen und wissenschaftli-chen Anspruch, der kompetent von einfachen bungen ber Vorbungen zu St-cken im stilgerechten Spiel fhrt. Die Orgelschule eignet sich fr Anfnger und Fortgeschrittene, setzt aber im Idealfall fortgeschritte