20
1614: v. STERN LäSST ERSTE BIBEL DRUCKEN 1700: JOHANN SEBASTIAN BACH ST. MICHAELIS-CHORSCHüLER 1847: BAHNLINIE CELLE-LüNEBURG-HARBURG EINGEWEIHT 1956: DIE SALZSTADT WIRD 1.000 JAHRE ALT 2014: LüNEBURG ZäHLT 73.194 EINWOHNER LÜNEBURGER STERNSTUNDEN 400 Jahre v. Stern’sche Druckerei: eine Beilage in der Landeszeitung für die Lüneburger Heide 1614–2014: ZEITREISE DURCH DIE SALZSTADT

LÜneburger SternStunden - · PDF fileSie es sich wohl vorstellen: Ich sitze an einem schweren Schreibtisch aus dem Jahre 1893 (helle Eiche). Ziehe ich mit brachialer Gewalt an

Embed Size (px)

Citation preview

16

14

: v.

Ste

rn

SS

t e

rS

te B

iBe

l d

ru

ck

en

170

0:

Joh

an

n S

eB

aS

tia

n B

ac

h S

t. M

ich

ae

liS

-ch

or

Sc

ler

18

47:

Ba

hn

lin

ie c

ell

e-l

ün

eB

ur

g-h

ar

Bu

rg

ein

ge

we

iht

19

56

: d

ie S

alz

Sta

dt

wir

d 1

.00

0 J

ah

re

alt

20

14

: lü

ne

Bu

rg

hlt

73

.19

4 e

inw

oh

ne

r

LÜneburgerSternStunden

400 Jahre v. Stern’sche Druckerei: eine Beilage in der Landeszeitung für die Lüneburger Heide

1614–2014: ZeItreISe durCH dIe SALZStAdt

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 1 29.04.14 09:23

die v. Stern’Sche kaPelle · Zwei schöne Kirchenfenster aus dem Jahr 1910 zieren die v. Stern’sche Kapelle im nördlichen Seitenschiff von St. Johannis. Sie wurden von der Familie v. Stern gestiftet, vom Münchner Künstler Edmund Schröder gestaltet und in der Münchner Hofkunstanstalt gefertigt. Die Sterne hatten die Kapelle zuvor im 18. Jahrhundert von den Lüneburger Kagelbrüdern gekauft. Das abgebildete Fenster trägt die Inschrift »Anno Domini 1614 – Zum Andenken an Johann und Heinrich Stern«.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 2 29.04.14 09:23

Wo immer Sie das

v.Stern-Vision-Symbol

(links) sehen, liefern

wir Ihnen zu den

entsprechenden

Themen multimediale Zusatzinhalte

wie Filme oder Audio-Beiträge. Das

funktioniert denkbar einfach: 1. Laden

Sie die v.Stern-Vision-App kostenlos

im App Store oder Android Market

herunter. 2. Starten Sie die App

und fotografieren Sie mit Ihrem

Smartphone die gesamte markierte

Zeitungsseite (nicht nur das v.Stern-

Vision-Symbol!). 3. Genießen Sie auf

Ihrem Smartphone die wundervolle

Welt der Multimedia-Unterhaltung.

Probieren Sie es gleich hier aus

und entdecken Sie das Filmjuwel

»im rhythmus der zeit« über das

lüneburg der 1950er-Jahre!

Liebe Lesererinnen, liebe Leser! Ja, es sieht hier genau so aus, wie Sie es sich wohl vorstellen: Ich sitze an einem schweren Schreibtisch aus dem Jahre 1893 (helle Eiche). Ziehe ich mit brachialer Gewalt an seinen Schubladen, so präsentiert sich deren Inhalt als jahrzehnte- bis jahrhundertealtes Konvolut von Schriftsetzer- und Buch- druckerutensilien. Einzig die Büroklammern wirken irritierend neuzeitlich. Akten und weitere uralte Devotionalien befinden sich in einem Hamburger Barock-schrank (um 1700). So barock, dass er fast den halben Raum einnimmt. Und natürlich hängen Bilder von Ahnen an der Wand, unter anderem von meinem Vater. Die Decke des Büros schließlich ziert eine wuchtige Holzkassetten-konstruktion kunsthistorischen Ausmaßes. Ich hoffe, sie bleibt da oben, solange sich Menschen in diesem Raum befinden.

Geschichte kann aber auch leicht daherkommen. Wie in dieser luftigen Sonderausgabe der »Sternstunden«, der man den Staub gar nicht anmerkt, den die Autoren bei ihren Recherchen schlucken mussten – mit »googeln« war es leider nicht getan ... Wer zu einigen Themen noch mehr Informationen braucht, nutzt einfach unser interaktives Digital-angebot v.Stern-Vision. Unten wird erklärt, wie das funktioniert.

1. 2

3

App

lles begann mit einer folgenreichen Begegnung: Im Jahr 1604 oder 1605 – das genaue Datum ist nicht bekannt – betrat Herzog August der Jüngere die Buchhandlung von Hans Stern in Lüneburg, um sich die dort ausgestellten Werke anzuschauen.

Der junge Buchbindermeister war 1580 in die Hansestadt ge-kommen und hatte 1602 im Haus Am Sande 28 seinen Buchladen eröffnet. Was der Herzog hier sah, beeindruckte den Bücherlieb-haber. Es war der Beginn einer dauerhaften Geschäftsbeziehung zwischen der Familie Stern und dem Welfenhaus. Hans Stern und sein Sohn Johann fassten nun einen großen Plan: Sie wollten die Zukunft ihres Verlagshauses mit einer eigenen Druckerei in Lüneburg langfristig sichern. 1614 ist es dann so weit: Hans Stern bringt seine erste, zunächst noch in Goslar gedruckte Bibel heraus. Als er im März 1614 stirbt, übernehmen seine Söhne Johann und Heinrich das väterliche Geschäft. Es ist der Aus-gangspunkt der vierhundertjährigen Geschichte der v. Stern’schen Druckerei. Sie wird 1623 Am Sande eröffnet und in Lüneburgs Mitte bis zum Jahr 1982 ihren Standort behalten.

A1614 grÜndungSJAHr

herzog auguSt der Jüngere · Der gebildete

Adlige sammelte seit seiner Jugend Bücher. Bei seinem

Tod im Jahr 1666 war seine Bibliothek eine der umfangreichsten Samm-lungen dieser Epoche.

hanS Stern · Von Unternehmensgründer Hans Stern existieren

keine bildlichen Darstel-lungen – dafür aber sein

schönes Siegel. Der Buchbinder und Verleger starb am 14. März 1614.

Johann Stern · Er trat 1611 in das väterliche

Geschäft e in. 1645 verlieh ihm Kaiser Ferdi-nand III. den erblichen

Adelstitel – seitdem dürfen sich die Sterne

»v. Stern« nennen.

heinrich Stern · Nach dem Tod von Hans Stern führt sein zweiter Sohn

Heinrich gemeinsam mit Johann die Geschäfte. Er überlebte seinen Bruder um neun Jahre und starb

im Jahr 1665.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 3 29.04.14 09:23

ie Familie v. Stern hat sich keine einfache Zeit für den Start ins Verlags- und Druckgeschäft aus-gesucht: Nach der Blütezeit des 16. Jahrhunderts gerät Lüneburg in eine Phase der wirtschaftlichen Stagnation. Als geradezu apokalyptisch wird von

den Bürgern der Dreißigjährige Krieg erfahren. Doch die Stadt hat auch Glück im Unglück: Anders als Magdeburg entgeht sie dem Schicksal der totalen Verwüstung, verliert allerdings ihre Eigenständigkeit und wird ab 1639 »herzogliche Landstadt«. Es braucht eine lange Periode politischer und wirtschaftlicher Reformen, um eine wirtschaftliche Belebung Lüneburgs einzuleiten und den Wohlstand der Bürger wieder zu heben.

D17. JHd

unzerStÖrt durch den dreiSSigJährigen krieg Seit 1618 tobt in Europa der Dreißig-jährige Krieg zwischen dem pro-testantischen und dem katholischen Lager. Ab 1625 wird auch Lüneburg in den Krieg hineingezogen. Es kommt zur Krise des Salzhandels und einer verheerenden Pestepidemie mit geschätzten 6.000 Toten. Am 14. August 1636 wird die Stadt von den feindlichen Schweden besetzt, aber nicht zerstört. 1637 die Erlösung: Johann Stern, damals Sprecher der Handwerkerschaft, öffnet den Truppen Herzog Georgs (Abb.) die Tore, die Schweden ziehen kampflos ab. Lüneburg übersteht den großen Krieg glimpflich.

chronIk1619 ratS-reForMnach Bürgerunruhen unter Führung des Patrizier- sohns Franz Töbing verpflichtet herzog christian von Braunschweig-Lüneburg den Stadtrat, künftig fünf Brauer und »kagelbrüder« (Spediteure) mit Sitz und Stimme in den rat aufzunehmen.

1623 druckerei erÖFFnetAm 6. Mai 1623 richtet v. Stern das Gesuch an die Stadt Lüneburg, eine eigene Druckerei betreiben zu dürfen. Am 16. September erteilt der

Stadtrat den Sternen dann die lang erhoffte Genehmigung.

1623–1637 lüneBurg iM dreiSSigJährigen kriegLüneburg wird in den Dreißigjährigen krieg verwickelt. In den Jahren 1624 bis 1627 suchen Pestepidemien die Stadt heim, Lüneburg beginnt zu verarmen. 1636 wird die Stadt von schwedischen Truppen besetzt, aber schon 1637 befreit.

1639 herzogliche landStadtEin von herzog Georg diktierter Vergleich verleiht allen Ständen volle ratsfähigkeit, berechtigt den Fürsten aber gleichzeitig zur unbeschränkten oberaufsicht über Lüneburg. Die Selbstständigkeit der Stadt wird damit beseitigt.

die alte rathS-aPotheke · Ein erster Lüneburger Apotheker wird bereits 1294 erwähnt. Die älteste erhaltene Apotheke der Stadt in der Großen Bäckerstraße 9 erhielt ihre heutige Gestalt mit dem neunstufigen Treppengiebel im Jahr 1598. Das zunächst von Spätrenaissance-Maler Daniel Frese gestaltete Sandsteinportal über dem Eingang wurde zwischen 1681 und 1700 vollendet (Foto l.). In lateinischer Sprache werden Besucher darauf ermahnt, ihr Heil nicht in »Kraut und Pflaster«, sondern in Gottes Wort zu suchen.

Stadt Mit MarkanteM ProFil · Mit ungefähr 14.000 Einwohnern zählte Lüneburg Ende des 16. Jahrhunderts zu den großen Städten des Heiligen Römischen Reiches. Das Stadtbild von 1654 zeigt, wie gut die Stadt den Dreißigjährigen Krieg überstanden hat. Zu sehen sind unter anderem der Kalkberg, die zahlreichen prächtigen Kirchen und das noch sechstürmige Rathaus.

der groSSe kirchenrauB · Im Februar 1698 plant eine Gaunerbande den Kirchenraub der Superlative: den Diebstahl des Reliquienschatzes der »Goldenen Tafel« in der Lüneburger Michaeliskirche. Unter Führung von Gangsterlegende Nickel List werden zunächst Nachschlüssel angefertigt. Am 6. März 1698 bricht die Crew dann rund fünf Kilo Gold, Perlen und Edelsteine aus dem wertvollen Altar heraus. Der Raub wird schnell entdeckt und löst eine Großfahndung aus. Nickel List wird im August gefangen genommen, nach Celle ausgeliefert, verurteilt und am 23. Mai 1699 qualvoll hingerichtet. Zurzeit werden die Geheimnisse der »Goldenen Tafel« in einem großen Forschungsprojekt des Kestner-Museums in Hannover untersucht.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 4 29.04.14 09:23

VoM kloSter zuM daMenStiFt · 1672 gibt es das Bene- diktiner-Frauenkloster Lüne genau 500 Jahre. Erst seit 1573 ist es evangelisch. 1711 macht Kurfürst Ernst August aus dem Kloster ein adliges Damenstift. Auch heute noch können bis zu zehn allein-stehende Damen unter Leitung einer Äbtissin auf dem Gelände wohnen. Für Besucher bei Führungen leider unerreichbar: die Äbtissinnengruft mit ihren jahrhundertealten Särgen (Foto o.).

MeiSterwerk oSianderBiBel · Der Bibeldruck ist im 17. Jahrhundert wichtigstes Geschäftsfeld und Wachstumstreiber der v. Stern’schen Druckerei. Immer neue Ausgaben und Auflagen erscheinen – Lüneburg wird zur »Stadt der Bibeln«. Zum Höhepunkt

des Lebenswerks von Johann v. Stern wird die Herausgabe der prachtvollen Osianderbibel im Jahr 1649 (Abb.). Preis: 8 ½ Reichstaler. Als die Bibel erscheint, ist auch der Dreißigjährige Krieg beendet, Niedersachsen feiert Friedensfeste. Johann v. Stern – seit 1645 adlig – stirbt im Januar 1656 und wird in der Johanniskirche beigesetzt.

ein SchloSS Für die geMahlin · Im herzoglichen Schloss am Markt befindet sich heute das Landgericht. Georg Wilhelm, letzter Celler Herzog, ließ das Schloss 1695 bis 1698 für seine Gattin Eleonore errichten. Es besteht aus einem gotischen Backsteinbau des 16. Jahrhunderts und einem Renaissance-Doppelhaus des Bürgermeisters und Patriziers Franz von Witzendorff. Die Innengestaltung ist schlicht: Die Hugenottin Eleonore verzichtete aus religiösen Gründen auf prunkvolle Bildnisse.

200 Jahre Vier StadtViertel · Die Einteilung des Lüneburger Stadtgebietes in vier Viertel bestand um 1640 schon gut 200 Jahre. Die mittelalterlichen Stadtmarken bezeichnen – von links nach rechts – das Marktviertel zwischen »Neuem Markt«, Rathaus und Kalkberg, das Salzviertel bei der Saline, das Sandviertel mit der Johanniskirche und das Wasserviertel rund um die Nikolaikirche.

1656 ritterakadeMie Statt kloSterDas Michaeliskloster mit seinem evange-lischen konvent wird aufgelöst. Mit dem klostervermögen wird 1656 eine neu gegründete ritterakademie zur Erziehung junger Adliger finanziert.

1659 gründung deS SalzkontorSDas Lüneburger Salzkontor wird gegründet. Es übernimmt erstmals zentral die Vermarktung des geförderten Salzes und die Beschaffung des heizmaterials für die Saline. Ein Lüneburger Bürgermeister leitet das kontor.

1675 arMenhauS eingerichtetUm die soziale Lage notleidender Bürger zu verbessern, richtet die Stadt 1675 ein Armenhaus ein. nach Abbruch des Franziskanerklosters wird es 1699 durch ein Werk- und Waisenhaus ersetzt.

1682–1699 FürStliche regleMentierungDer herzog greift durch und regelt das Finanz- wesen der Stadt, den Salinenbetrieb, das ober- gericht, die Gerichtsbarkeit in der Lüneburger Landwehr sowie das Stipendien- und Wohlfahrts- wesen neu.

SilBerSchatz der Bürger · Die meisten Stücke waren Stiftungen Lüneburger Bürger: Im Jahr 1600 umfasste das Ratssilber der Stadt genau 253 Teile. Der Schatz diente zur Repräsentation und als Notgroschen für schwere Zeiten. Besonders prunkvoll: der »Große Gießlöwe« (Foto) von 1540. In akuter Finanznot verkaufte die Stadt das Ratssilber 1873 für 220.000 Taler an das Berliner Gewerbe- museum. Bis auf wenige Einzelstücke sind daher heute im Rathaus nur Nachbildungen zu sehen.

der v. Stern’schen Druckerei. Immer neue Ausgaben und Auflagen erscheinen – Lüneburg wird zur »Stadt der Bibeln«. Zum Höhepunkt

des Lebenswerks von Johann v. Stern wird die Herausgabe der prachtvollen Osianderbibel im Jahr 1649 (Abb.). Preis: 8 ½ Reichstaler. Als die Bibel erscheint, ist auch der Dreißigjährige Krieg beendet, Niedersachsen feiert Friedensfeste. Johann v. Stern – seit 1645 adlig – stirbt im Januar 1656 und wird in der Johanniskirche beigesetzt.

einSchloss am Markt befindet sich heute das Landgericht. Georg Wilhelm, letzter Celler Herzog, ließ das Schloss 1695 bis 1698 für seine Gattin Eleonore errichten. Es besteht aus einem gotischen Backsteinbau des 16. Jahrhunderts und einem Renaissance-Doppelhaus des Bürgermeisters und Patriziers Franz von Witzendorff. Die Innengestaltung ist schlicht: Die Hugenottin Eleonore verzichtete aus religiösen Gründen auf prunkvolle Bildnisse.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 5 29.04.14 09:24

ab 1700 Blüte der kirchenMuSikMusikgenuss macht den harten Alltag der Lüneburger angenehmer. Johann Sebastian Bach wird chorschüler an der Michaeliskirche. Auch Georg Böhm, von 1698 bis 1733 organist an St. Johannis, macht sich einen namen.

st die wirtschaftliche Lage auch anhaltend schwierig: Kunst und Kultur blühen auf im Lüneburg des 18. Jahrhunderts. Kirchenmusik mit berühmten Organisten wie Georg Böhm erbaut die Lüneburger, das Theater etabliert sich

in der Stadt. Auch Landesherr Kurfürst Georg Ludwig kommt zu neuem Ruhm als König von England. Doch 1757 der nächste Schock: Zum ersten Mal besetzt ein französisches Heer die Stadt, wird aber rasch vertrieben. Zur wichtigsten Grundlage neuer ökonomischer Prosperität wird in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts der Speditionshandel. Auch die Saline beginnt sich ab 1795 nach durchgreifenden Reformen wieder zu erholen.

I18. JHd

wahrzeichen alter kran · Bereits 1332 wird ein Kran jenseits der Ilmenau beim Tor an der neuen Brücke – heute Kaufhaus- brücke – erwähnt. Er diente vor allem dem Betrieb der Saline. Kran und Kaufhaus waren schon im Mittelalter eine einträgliche Einnahmequelle für die Stadt. Durch ein

Hochwasser mit Eisgang wird der Kran 1795 beschädigt und bis 1797 durch einen Neubau ersetzt. Der Legende nach bewies die Hebevorrichtung im Jahr 1840 fast unglaubliche Leistungsfähigkeit: Der Kran soll damals eine Lokomotive mit einem Gewicht von über neun Tonnen an Land bugsiert haben. Noch heute gehört das Ensemble aus Kran und Kaufhaus zu den Wahrzeichen der Stadt.

chronIk1704–1720 Barocke rathauSFaSSadenach schweren Unwettern beschließt der rat wegen Einsturzgefahr die Erneuerung der gesamten ostfassade des rathauses. Die Errichtung der nunmehr barocken Fassade wird am 1. november 1720 abgeschlossen.

1720 wirtSchaFtSauFSchwungDer sehr einträgliche Frachtverkehr und die Weiterentwicklung des Speditionswesens bringen neuen Wohlstand nach Lüneburg. Die Stadt hat zu dieser Zeit circa 9.000 Einwohner.

1741–1745 neue kauFhauS-FaSSadeDas kaufhaus am hafen erhält eine schöne neue Barockfassade. 1959 wird es durch Brandstiftung zerstört, doch die von Stadtbaumeister haeseler errichtete Frontseite kann gerettet werden.

SchÖneMannSche theater-truPPe Johann Friedrich Schönemann, dessen Frau Anna Rahel Weichler aus Lüneburg stammt, hatte sein schauspielerisches Handwerk bei Theaterpio nierin Friederike Carolin Neuber

gelernt. 1739 macht er sich mit einer 15-köpfigen Truppe in Lüneburg selbstständig. Zum ersten festen Ensemble der Stadt zählt auch Conrad Ekhof, der spätere »Vater der deutschen Schauspielkunst«. Gespielt wird in einem Teil des Marstalls an der Burmesterstraße, und los

geht es mit der Tragödie »Mithridates« von Racine. Theater war populär in der Stadt – und so ist es bis heute geblieben: Um die 100.000 Besucher strömen alljährlich zur Bühne an der Lindenstraße.

unVergeSSliche Melodien · Die Por zellanglocken spielen vom Rathausturm seine Melodien wie »Der Mond ist aufgegangen«. Johann Abraham Peter Schulz (1747–1800), Bäckerssohn aus der Waagestraße, ist auch mit der Melodie des Weihnachtsliedes »Ihr Kinderlein, kommet« unvergessen. Nach Berlin zieht es Schulz, der sich bald als »Liedermann des Volkes« versteht. Er macht Karriere, wird sogar Hofkapellmeister in Kopenhagen. Als

Erneuerer des Musikwesens ist er in Dänemark bis heute bekannt. In seiner Heimatstadt, die er

1796 noch einmal für einige Monate aufsucht, erinnert eine Büste vor der Ratsbücherei an den Künstler (Foto).

Seite abfotografieren

und clip anschauen:

»Der Mond ist

aufgegangen«

unVergePorzellanglocken spielen vom Rathausturm seine Melodien wie »Der Mond ist aufgegangen«. Johann Abraham Peter Schulz (1747–1800), Bäckerssohn aus der Waagestraße, ist auch mit der Melodie des Weihnachtsliedes »Ihr Kinderlein, kommet« unvergessen. Nach Berlin zieht es Schulz, der sich bald als »Liedermann des Volkes« versteht. Er macht Karriere, wird sogar Hofkapellmeister in Kopenhagen. Als

Erneuerer des Musikwesens ist er in Dänemark bis heute bekannt. In seiner Heimatstadt, die er

1796 noch einmal für einige Monate aufsucht, erinnert eine Büste vor der Ratsbücherei an den Künstler (Foto).

BritiScher herrScher auS hannoVer Genau vor 300 Jahren wird erstmals ein han- noverscher Kurfürst Herrscher eines Weltreichs: Am 20. Oktober 1714 besteigt Georg Ludwig, Sohn der Kurfürstin Sophie von Hannover,

in Londons Westminster Abbey als Georg I. den britischen Thron. 1706 hatte die Salzstadt ihrem Landesherren im eigens dafür gebauten Saal des Lüneburger Rathauses gehuldigt. Das Deckengemälde zeigt Georg Ludwig als Cäsar auf einem Triumphzug (Abb. l.). Tipp: Ab 17. Mai gibt es in Hannover gleich fünf Aus-

stellungen zum Thronjubiläum zu sehen. (Infos: www.royals-aus-hannover.de)

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 6 29.04.14 09:24

1772 BürgerMeiSter v. SternMehrere Mitglieder der Familie v. Stern bekleideten öffentliche Ämter. Am 15. März 1772 wird der 46-jährige Friedrich v. Stern zum Bürgermeister gewählt. Zuvor war er ratsherr während der französischen Besetzung.

ModerniSierte SalzProduktion Das Salz aus dem Stock unter dem Kalk-berg hatte Lüneburgs Reichtum begründet. Doch Ende des 18. Jahrhunderts waren die veralteten Produktionsverfahren nicht mehr konkurrenzfähig. Da hatte Lüneburgs Stadtbaumeister Sonnin (Abb.) eine Idee: ein mechanisch angetriebenes Pumpwerk, um die geförderte Sole schneller zu den Produktionsstätten zu bringen. Gegen den Widerstand vieler Sülzer, die um ihre Arbeits-plätze fürchteten, wird die Pumpe 1782 gebaut und bleibt noch bis 1864 in Betrieb. Ein Modell findet sich im Salzmuseum.

neue herzogliche PriVilegien · Schon seit dem 17. Jahrhundert sichern herzog-liche Privilegien die Druck- und Verlagstätigkeit der Sterne ab. Seit dem Jahr 1705 werden diese Privilegien erneuert und ausge-weitet (Abb.: Privileg von 1708). 1709 erklärt der Hannoversche Kurfürst die Gültigkeit der v. Stern’schen Vorrechte für alle braunschweig-lüneburgischen Gebiete. Jetzt sind die Bücher des Verlags nicht nur in Lüneburg, Uelzen und Celle, sondern auch in Hannover, Göttingen, Osna-brück, Braunschweig, Helmstedt

und im Herzogtum Lauenburg vor illegalem Nach-druck geschützt.

chorSchüler Bach · Johann Sebastian Bach ist keine 15, als er mit seinem Schulfreund Georg Erdmann aus Ohrdruf in Thüringen mehr als 300 Kilometer nach Lüneburg wandert. »Armer Leute Kinder, so nichts zu leben, aber gute Stimmen zum Diskant hatten«, konnten einen Freiplatz an der Chorschule des Michaelisklosters erhalten. Johann Sebastian lernt hier von 1700 bis 1702 fürs Leben. Die berühmte Michaelis-Chorbibliothek und besonders die Orgel von St. Johannis, wo Bach beim Thüringer Landsmann Georg Böhm Noten schreibt, bereichern die Ausbildung des wissbegierigen Jugendlichen (Abb.: J. S. Bach 1746).

BarockFaSSade Für daS rathauS · Das beeindruckende Lüneburger Rathaus ist ein aus mehreren Gebäudeteilen zusammen-gewachsenes Ensemble. Ältester, heute noch zu besichtigender Teil ist die schon um 1330 entstandene Gerichtslaube. Zum Markt hin entstand Mitte des 14. Jahrhunderts eine repräsentative Fassade, die die vorhandene Gebäudegruppe zusammenfasste. Sie wurde in den Jahren 1570 bis 1605 zu einer durch Türmchen geprägten Renais-sance-Fassade umgestaltet. Bereits 100 Jahre später war diese marode. Es entstand die 1720 fertiggestellte, heute noch erhaltene Barockfassade (Foto). Im Turm erklingt ein Glockenspiel aus Meißener Porzellan.

1757 FranzÖSiSche BeSetzungWährend des Siebenjährigen krieges wird Lüneburg von September bis Dezember 1757 durch französische Truppen besetzt. historiker und chronisten zählen das Jahr zu den »unglückseligsten« der Stadtgeschichte.

1769 SPeditionSkoMPanie gegründetDie Lüneburger Spediteure (»kagelbrüder«) schließen sich zu einer kompanie zusammen. Der Preiskampf wird durch feste Transportkostensätze unterbunden. Die zahlreichen Mitglieder tagen im großen kaufhaussaal.

1799 groSSe SalinenreForMDie Salinenreform schließt privates Salzsieden aus. könig Georg III. ernennt einen obersalinendirektor, die Landes- regierung beruft einen Salineninspektor. Auch der alte Sülzhof wird umgebaut.

BeSetzung iM SieBenJährigen krieg · Schon Mitte des 18. Jahrhunderts wird Lüneburg im Sieben-jährigen Krieg erstmals von den Franzosen besetzt: Am 1. September 1757 reiten 50 französische Husaren in die nur schwach verteidigte Stadt ein. Danach folgt das Gros der Streitmacht, jeder Bürger muss Besatzungssteuer zahlen. Doch schon Ende 1757 vertreibt Herzog Ferdinand v. Braunschweig (Abb. l.) die Franzosen, die beim Rückzug den Ratsherren Friedrich v. Stern als Geisel abführen und erst nach zweimonatiger Haft in Celle wieder freilassen.

bereichern die Ausbildung des wissbegierigen Jugendlichen (Abb.: J. S. Bach 1746).

Seite abfotografieren

und clip anschauen:

Bach-orgel

in Lüneburg

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 7 29.04.14 09:24

STErNSTUNDEN-PArTNEr

Danke für viele schöneSternstundenSeit 1614 ist die von Stern‘sche Drucke-rei in der Region Lüneburg ein fester Be-griff. Sie ist nicht nur die älteste in Fami-lienbesitz befi ndliche Druckerei der Welt, sondern hat es seit vier Jahrhunderten erfolgreich verstanden, Tradition und Innovation professionell miteinander zu verbinden.

Die Verantwortlichen von damals und heute haben allen Grund, stolz auf die Firmengeschichte und das bisher Er-reichte zu sein. Als Hausbank bedanken wir uns für die vertrauensvolle Zusam-menarbeit, die bereits über mehrereGenerationen andauert, freuen uns auf eine intensive Fortsetzung und gratulie-ren herzlich zum Jubiläum.

An der Münze 4–6, 21335 Lüneburgwww.sparkasse-lueneburg.de

Wir gratulieren herzlich undfreuen uns auf weiterhin gute Zusammenarbeit

Einlagerung – Möbelmontagen –Kurierfahrten

Inh. H. Kluge

Tel. (04131) 2666790, Fax (04131) 2666791

www.flink-fleissig.com

Flink & Fleißig

�������

Herzlichen Glückwunsch

zum 400 Firmenjubiläum.

seit 1973Industriefahrzeuge KG •

®

GABELSTAPLERLAGERTECHNIK

Teleskop- /Geländestapler /Hebebühnen

Rolf-Uhrmacher-Allee 1 - 21435 Stelle

Tel. 04174 - 2011

[email protected]

www.uhrmacher-deutschland.de

Herzlichen Glückwunsch

zu einem so erfolgreichen Unternehmen!

Wir freuen uns auf viele weitere, gemeinsame und erfolg-

reiche Jahre.

Autohaus Dannacker & Laudien GmbH & Co.KG

August-Horch-Str. 22, 21337 Lüneburg

Glückwunsch zum 400. Jubiläum

wünschen die Fachplaner vom ingenieurbüro mauser-

kasier – Ihr kompetenter Partner für Betriebsplanung,

Standort- und Produktionsanalyse, Machbarkeitsstudien

und Investitionsstrategien, Betriebsmittelauswahl mit

Lastenheften, Inbetriebnahmen und Energieberatung.

Sternstraße 20 • 85609 Aschheim

www.mauser-kaiser.de

G.A. DROEGE & SOHN GMBH & CO. KGVersicherungsmakler seit 1847 · www.droege-vers.de

BEi 400 JAHREN ziEHEN SElBSt wiR DEN Hut

unserem Firmengründer war es immer wichtig, langfristige Beziehungen zu Kunden auf-zubauen. in dieser tradition führen auch wir unser Geschäft seit über 165 Jahren.

Aber 400 Jahre – da ziehen selbst wir den Hut und gratulieren von ganzem Herzen.

3321_DRO_IMG_01_14_67x53mm.indd 1 28.03.14 17:15

B OZ I . D E

400 Jahre sternhageltoll!Erlebte Tradition, gelebter Fortschritt

Wir freuen uns, zu den Lieferanten eines einzigartigen

Unternehmens zu zählen, das seit nunmehr 400 Jahren

ein Sinnbild für die Vitalität des Mediums Print ist. Wir

gratulieren der v. Stern‘schen Druckerei herzlich zu

diesem stolzen Jubiläum und wünschen für die Zukunft

alles Gute und noch viele Sternstunden dieser Art.

Kodak GmbH

Hedelfi nger Straße 60

70327 Stuttgart

www.kodak.de

Wir gratulieren ganz gepflegt!

Seit nun mehr 400 Jahren überzeugt die von Stern’sche

Druckerei jeden Tag mit lupenreinen Ergebnissen. Zu

dieser glanzvollen Leistung gratulieren wir und ziehen

den Besen ... ehhh Hut! Wir wünschen weiterhin eine

glänzende Zukunft

Henning Gebäudedienste GmbH

Zeppelinstr. 1a • 21337 Lüneburg

www.henning-gruppe.de

Herzlichen Glückwunsch!

Mit 400 Jahren können wir nicht mithalten...

Wir gratulieren ganz herzlich zum 400-jährigen Jubiläum

und wünschen Ihnen weiterhin viel Erfolg!

W. Marwitz Textilpfl ege GmbH

Theodor-Marwitz-Straße 1, 21337 Lüneburg

www.dbl-marwitz.de

gegründet 1823

„Das steht in den Sternen...“

„Man schilt die schwarze Kunst; ich halte viel von ihr;

dann durch die schwarze Schrift kümmt Kunst auf weiß

Papier und vom Papier ins Haupt und so fort für und für.“

(Friedrich Freiherr von Logau, 1604–1655)

Wir gratulieren den Sternen, die mit ihrer Druckkunst in

14 Generationen auch eigene Geschichte schreiben!

Lüneburg · Mehlbachstrift 4 · Tel.: 0 41 31 / 99 99 888 www.schneiderundsteffens.de

Geschichte wird nicht jeden Tag gedruckt.Wir gratulieren der von Stern‘schen Dru-ckerei zu 400 Jahren Erfolgsgeschichte. manroland web systems ist stolz darauf, Partner eines solch erfolgreichen Tradi-tionsunternehmens in Familienbesitz zu sein. Die Medienwelt und die Nutzung der einzelnen Medien unterliegt einempermanenten Wandel. Wir alle passenuns kontinuierlich daran an und entde-cken neue, spannende Facetten. Gernebegleiten wir die von Stern‘sche Drucke-rei auch künftig auf ihrer erfolgreichen Reise durch die Welt der Medien.

manroland web systems GmbHAlois-Senefelder-Allee 1

86153 Augsburgwww.manroland-web.com

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 8 29.04.14 09:24

19.& 20.JHd: ZeItreISe durCH

dIe SALZStAdt

LyonEL FEInInGEr:

LünEBUrG IV, 1923

AqUArELL üBEr FEDEr

33,1 x 27,9 cM

© VG BILD-kUnST, Bonn 2014

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 9 29.04.14 09:24

BooM Für neue induStrien · Mitte des 19. Jahrhunderts beschleunigen sich auch in Lüneburg technischer

Fortschritt und wirtschaftliche Entwicklung. Der Unternehmer Anton Friedrich Heyn (Abb. u.) installiert 1837 die erste Dampfmaschine. 1857 entsteht die erste Aktiengesellschaft in der Stadt, 1860 gründen Heyns Söhne die Portland- Cement-Fabrik mit drei Dampfmaschinen und sieben Brennöfen. Auch die industrielle Weberei boomt: Fabrikant Georg Leppien beschäftigt 1860 bereits 200 Arbeitskräfte an 150 Web-stühlen. Die Bevölkerungszahl steigt bis Ende des Jahrhunderts auf über 20.000.

as Jahrhundert startet unruhig: Nach der Besetzung durch Napoleons Truppen im Jahr 1803 dauert es turbulente zehn Jahre bis zum Ende der »Franzosenzeit«. Von 1814 bis 1866 wird Lüneburg Teil des Königreichs Hannover.

Eine Periode des Aufschwungs: Bildung und Wirtschaft boomen, der technische Fortschritt mit Dampfmaschinen, Eisenbahnen und neuen Fabriken zieht ein, zahlreiche neue Bauvorhaben werden realisiert. Lüneburg wird Garnisonsstadt und erhält 1846 auch eine Kommunalverfassung. Nach dem Sieg Wilhelms I. über Österreich 1866 wird aus dem Königreich Hannover eine preu-ßische Provinz, 1871 beginnt auch in der Salzstadt die Kaiserzeit.

D19. JHd

gaSlaternen in den StraSSen · Schon 1818 erhielt Lüneburg eine Straßenbeleuchtung – allerdings nur während der Wintermonate. 1858 werden die ersten Gaslaternen installiert. Man sieht sie im Lüneburger Stadtbild bis 1962. Eine der letzten, die abgeschaltet werden, ist die am Eckhaus Auf dem Meere.

1828 lüneBurg garniSonSStadt1828 rücken die ersten Truppen in die neu erbauten kasernen auf der Lüner Bleiche ein. Vor dem Lüner Tor ist ein Militärlazarett entstanden. Die Garnison fördert die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt.

chronIk1803–13 wechSelhaFte FranzoSenzeitnach übernahme des kurfürstentums hannover durch napoleon besetzen die Franzosen Lüne- burg. 1806 wird die Stadt preußisch, danach zum zweiten Mal französisch. Am 18. September 1813 erfolgt die endgültige Befreiung der Stadt.

1846 koMMunale VerFaSSungAm 2. november 1846 erhält Lüneburg eine kommunalverfassung. Die Stadt wird zukünftig von zwei Gremien geleitet: dem Magistrat mit oberbürger-meister und Senatoren sowie dem kollegium der Bürgervorsteher.

ab 1847 SiegeSzug der eiSenBahnAm 1. Mai 1847 wird die Bahnstrecke Lehrte– celle–Uelzen–Lüneburg–harburg eingeweiht, bald danach auch der Bahnhof gebaut. Das »Dampfross« revolutioniert in den folgenden Jahrzehnten den Personen- und Güterverkehr.

auFtritt deS helden- MädchenS · 1803 wird Lüne- burg von französischen Truppen besetzt und Hauptort des Departements Niederelbe. Hohe Einquartierungskosten für die französischen Soldaten belasten Wirtschaft und Handel, neue Verbrauchssteuern werden erho- ben. Nach der Niederlage Napo- leons in Russland befreien russi- sche und preußische Truppen am 2. April 1813 zunächst die Stadt. Die Schlacht macht Johanna Ste- gen berühmt: Die Tochter eines Lüneburger Sülzmeisters trägt in ihrer Schürze Patronen zu den Soldaten an die Front. Zum Gedenken säubert noch heute eine als Johanna Stegen ver- kleidete Frau jedes Jahr das nach dem »Heldenmädchen« benannte Denkmal. Aber erst im Septem-ber 1813 ist die »Franzosenzeit« in Lüneburg endgültig vorbei.

SPott üBer SPieSSBürger · Zu Heinrich Heines Stärken zählt zeitlebens das Spotten. Das verschlafene Lüneburg bekommt das zu spüren. Achtmal besucht der Dichter ab Mai 1823 seine Eltern im Haus Am Ochsen-markt 1 am Rathaus (Foto l.) – mal kurz, mal für Monate. Nach dem ersten Monat Lüneburg hat der 25-Jährige »bloß mit den Bäumen Bekanntschaft gemacht«. Später bezeichnet er die »liebe Spießbürgerstadt« als »Residenz

der Langeweile« und fügt hinzu: »Aber die Menschen sind nicht schlimm.« Und doch erhalten sich Freundschaften fürs Leben und entstehen in Lüneburg berühmte Gedichte wie »Ich weiß nicht, was soll es bedeuten« und »Mein Herz, mein Herz ist traurig«.

neue Schulen Für die SalzStadt · 1829 bezieht das Johanneum als Gymnasium mit 600-jähriger Vergangenheit zu Füßen der Johanniskirche ein neues, in klassizistischem Stil gebautes Haus. Das Gebäude soll den humanistischen Geist auch nach außen ausdrücken. Schon Johann v. Stern hatte einst diese Schule besucht. Zur Grundausstattung zählt ein Karzer für aufsässige Pennäler, er findet sich noch in der heutigen Johannes-

Rabeler-Schule (Foto u.). 1830 gründet sich in Lüneburg eine »Höhere Mädchen-schule«, die heutige Wilhelm-Raabe-Schule. Schon 1816 hatte Superintendent Christian Johann Rudolf Christiani (Abb. o.) die erste Volksschule in Lüneburg auf den Weg gebracht, neben dem Johanneum die erste öffentliche Bildungseinrichtung der Stadt.

garniSonSStadt lüneBurg · Nach der Eingliederung ins Königreich Hannover wird Lüneburg ab 1828 moderne Garnisonsstadt. Die Kronprinz-Husaren – das spätere 2. Hanno-versche Dragoner-Regiment Nr. 16 – und Teile des 5. Infanterie-regiments rücken in die neu erbauten Kasernen auf der Lüner Bleiche ein (Abb. o.). In den 1930er-Jahren entstehen drei weitere Kasernen. Heute wird nur noch die Theodor-Körner-Kaserne genutzt, das Gelände der ehemaligen Scharnhorstkaserne bezieht Ende Oktober 1997 die Universität.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 10 29.04.14 09:25

1866 PreuSSiSche ProVinznach dem Sieg Preußens über Österreich bei königgrätz wird das königreich hannover am 30. September zur preußischen Provinz. könig Georg V. dankt ab. Die über 700-jährige Welfenherrschaft über Lüneburg ist beendet.

küBel Für den auS- wurF · Nach einer Cholera-epidemie beginnt Lüneburg 1854 als eine der ersten Städte Euro-pas, ein unterirdisches Abwasser-system anzulegen. Problem: Regen- und Schmutzwasser werden ungeklärt in die Ilmenau geleitet. 1879 ordnet die Polizei deshalb die Aufbewahrung »menschlicher Auswurfstoffe« in verschließbaren Kübeln an, 1897 wird das Kübelsystem für die ganze Stadt verbindlich. 1904 gibt es bereits 4.421 Kübel für 26.000 Einwohner. Eine Kotlösung mit Langzeitwirkung: Erst 1981 macht »Kübelmann« R. Petersen seinen letzten Dienstgang (Foto).

zeit der daMPFrÖSSer · Es war ein entscheidender Schritt in die Moderne: Am 1. Mai 1847 wird die Bahnlinie von Hannover nach Harburg offiziell eingeweiht. Waren zunächst Kaufleute und Spediteure gegen die Baupläne, da sie um ihre Einkünfte fürchteten, erlebt der Bahnverkehr in den folgenden Jahrzehnten einen großen Aufschwung. Lüneburgs Bahnhof (Abb. u.) wird Knotenpunkt diverser Strecken: 1863 nach Lübeck, wobei die Züge bei Hohnstorf zunächst mit einer Fähre über die Elbe gesetzt werden mussten. 1874 wird die Eisenbahnlinie von Wittenberge über Dömitz und Lüneburg nach Buchholz eröffnet, 1904 die nach Karze, 1913 schließlich die Heidebahn nach Soltau.

BelieBte »BeluStigungSÖrter« · Alte Postkarten zeigen: »Lüneburg ist nicht arm an Localen, welche der Cultivierung der Geselligkeit und dem materiellen Genusse gewidmet sind.« So vermeldet es das »Adreß- und Handbuch« der Stadt 1862/63. Erwähnt werden

hier unter anderem die Cratosche Weinstube und diverse Bierhallen, das Kaulitzsche Theater in der Apothekenstraße, Sommermusiken und »Winterconcerte«, Billards, Kegelbahnen und zahlreiche Tanzveranstaltungen. Auch die von den Franzosen verbotenen Schützenfeste erfreuen sich wieder großer Beliebtheit.

1860 v. Stern zeitungSdruckerSchon 1810 war v. Stern in der Franzosenzeit erstmals als Zeitungsverleger in Erscheinung getreten. 1860 druckt das Unternehmen die »Lüneburger Zeitung«, ab Februar 1865 erscheinen die »Lüne- burgschen Anzeigen« neu.

1873 ratSSilBer VerkauFtAm 7. november treffen Magistrat und Bürgervorsteher-kollegium die Entscheidung, das kostbare ratssilber an das Gewerbemuseum in Berlin zu verkaufen. In der Stadt verbleiben bis auf wenige Ausnahmen nur original- getreue nachbildungen.

1894 rege BautätigkeitAußer der jüdischen Synagoge am Schifferwall entstehen zahlreiche Privathäuser in der Vorstadt. Die Stadt wächst immer mehr über ihre alten Grenzen hinaus und hat 1895 bereits mehr als 22.000 Einwohner.

PrachtVolle SYnagoge · 1894 weihte die jüdische Gemeinde Lüneburgs die prachtvolle Synagoge Am Schifferwall feier- lich ein (Foto l.). Die Gemeindemitglieder hatten 85.000 Mark gesammelt, um den Bau im neugotischen Stil errichten zu lassen. Mittelpunkt war die 20 Meter hohe Kuppel, in der Sterne aus

Messingblech das einfallende Licht brachen. In der NS-Zeit geriet die jüdische Gemeinde unter Druck und musste das Gebäude 1938 verkaufen. Kurz darauf erfolgte der Zwangsabriss. Heute erinnert ein Gedenkstein an den Ort der Synagoge – die Diskussion um die Neugestaltung des Ortes ist nicht abgeschlossen.

dorette v. Stern · Zu einer Schlüsselfigur der v. Stern’schen Unternehmensgeschichte wird Dorette v. Stern (Abb.). Die energische Frau tritt 1835 an die Spitze des Betriebs und führt das vom Niedergang

bedrohte Unternehmen über 28 Jahre zu neuem Ansehen. 1838 verteidigt sie erfolgreich die v. Stern’schen Druckprivilegien gegen die städtische Konkurrenz. Die unverheiratete Chefin setzt auf Modernisierung: Unter ihrer Leitung wird der gesamte Schriften-bestand erneuert, 1851 lässt sie die erste Schnellpresse anschaffen.

rachtVollenagoge · 1894

weihte die jüdische Gemeinde Lüneburgs die prachtvolle Synagoge Am Schifferwall feier-lich ein (Foto l.). Die Gemeindemitglieder hatten 85.000 Mark gesammelt, um den Bau im neugotischen Stil errichten zu lassen. Mittelpunkt war die 20 Meter hohe Kuppel, in der Sterne aus

Messingblech das einfallende Licht brachen. In der NS-Zeit geriet die jüdische Gemeinde unter Druck und musste das Gebäude 1938 verkaufen. Kurz darauf erfolgte der Zwangsabriss. Heute erinnert ein Gedenkstein an den Ort der Synagoge – die Diskussion um die Neugestaltung

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 11 29.04.14 09:25

1914 erSter weltkriegAm 1. August beginnt der Erste Weltkrieg. Viele Lüneburger melden sich freiwillig. 308 ehemalige Schüler des Johanneums und 108 Angehörige des Dragonerregi- ments nr. 16 fallen in den Schlachten.

hochBetrieB iM Sol- und MoorBad · Die Geschichte des »Sol- und Moor-bades« Lüneburg beginnt 1814 noch sehr provisorisch mit fünf kleinen Holzbade-wannen in einem ehemaligen Stall. Als 1907 das neue Kurzentrum mit Badehaus, Kurhaus (Foto), Brunnentrinkhalle, Gradierwerk zur Salzgewinnung und Musik-pavillon eröffnet wird, steht der Betrieb endgültig auf professionellen Beinen. 1928 erreicht das Bad mit 7.822 Kurgästen und 55.500 verabreichten Bädern die höchsten Nutzerzahlen. Nach dem Abriss des alten Badehauses 1971 wird zwei Jahre später das neue Kurzentrum eröffnet.

lles in allem hat Lüneburg im Jahrhundert der Revolutionen und Weltkriege erneut viel Glück: Der Übergang zur Republik vollzieht sich 1918 friedlich. Auch die Zerstörungen durch Bomben-angriffe im Zweiten Weltkrieg halten sich in

Grenzen – anders als im benachbarten Hamburg. In den 60er- Jahren gelingt es couragierten Bürgern mit viel Engagement, die Lüneburger Altstadt gegen Abrisspläne zu retten. In den folgen-den Jahrzehnten mausert sich die Stadt zum verkehrsberuhigten Anziehungspunkt für Touristen und wird Universitätssitz. Mauerfall und Wende beenden 1989 auch die Grenzlage: Lüne-burg liegt plötzlich wieder mitten im vereinigten Deutschland.

A20. JHd

chronIk1918 üBergang zur rePuBlikAm 7. november treffen kieler Matrosen als Mitglieder des Arbeiter- und Soldatenrates in Lüneburg ein. Der AuS-rat arbeitet eng mit Stadtverwaltung und Lüneburger SPD zusammen. Der übergang zur republik bleibt friedlich.

1933 wahlgewinner nSdaPBei den reichstagswahlen am 5. März erreicht die nSDAP in Lüneburg-Stadt 44,2 Prozent – mehr als im reich. Bei den kommunalwahlen am 12. März erreichen nSDAP/DnVP die absolute Mehrheit im Stadtrat.

1946/52 neuBeginn Für v. Stern1946 erscheint die erste Ausgabe der »Lüneburger Landeszeitung«. 1952 wird Erich v. Stern neben Walter Bergmann und Ernst Wiesemann wieder Zeitungsverleger.

SenSation luFtFahrt · Die Luftfahrt erreicht Lüneburg: Am 23. und 24. Juni 1911 macht der Deutsche Rundflug Station auf der Lüner Rennbahn. Organisiert hat das Event Hauptmann Erich v. Stern mit seinen »Lüneburger Luftfahrtfreunden«. Tribü-nenplätze kosten 4 und 6 Mark. Allerdings erreichen am ersten Tag nur vier Flugzeuge die Stadt, auch das erwartete Luftschiff »Parzival« kann wegen des schlechten Wetters nicht in Hamburg starten. 1912 erreicht die Luftschiff-Begeisterung ihren Höhepunkt: Zeppelin »Victoria-Luise« überfliegt im Juni die Stadt (auf der Abb. l.), im Oktober landet die »Hansa« (auf der Abb. r.) auf dem Exerzierplatz bei Elba. Erich v. Stern fällt zu Beginn des Ersten Weltkriegs am 7. September 1914 in der Marne-Schlacht.

erSte aMPelkreuzung · 1935 muss ein riskanter Ort entschärft werden: die Kreuzung Vierorten / Auf der Altstadt. 80 Kilo wiegt die 2.000 Reichsmark teure Ampel, auf der ein Zeiger über grüne und rote Flächen läuft. Bis in die Nachkriegszeit bleibt der Wegweiser im Einsatz.

lüneBurger MotiVe · Lyonel Feininger (1871–1956, Foto o. r.), der seit 1919 als »Meister der Formlehre« am Bauhaus in Weimar lehrt, besucht Anfang der 1920er-Jahre Lüneburg, skizziert die Giebel der Stadt und die Umgebung (siehe Cover). Motive der Stadt beschäftigen den Künstler über Jahrzehnte, noch 1954 entsteht in New York ein »Lüneburg«-Aquarell. Von der Ilmenau ans Bauhaus zieht es 1929 auch einen jungen Lüneburger, der zum bedeutendsten Maler seiner Heimatstadt im 20. Jahrhundert werden soll: Jean Leppien (1910–1991). Er wird als Naziverfolgter später Franzose, bleibt aber im Herzen immer Salzstädter und präsentiert hier noch 1988 seine erste Ausstellung (Foto o. l.).

kriegSende ohne endkaMPF Ein schlichter Gedenkstein auf dem Timeloberg bei Wendisch-Evern erinnert heute an das Ende des Zweiten Weltkriegs: Hier nahm der britische Feldmarschall Montgomery am 4. Mai 1945 die Teilkapitulation der deutschen Streitkräfte in Nord-westdeutschland, Holland und Dänemark entgegen. Lüneburg ist zuvor weitgehender Zerstörung durch eine mutige Entscheidung des Stadtkommandanten Helmuth v. Bülow entgangen: Er führt den Nazi-Befehl zur Verteidigung »bis zum letzten Mann« nicht aus. So fahren am 18. April die englischen Panzer in die Stadt ein, ohne auf sinnlosen Widerstand zu treffen.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 12 29.04.14 09:25

Guter Stil New Style

Wie die Zukunft auch aussehen mag, bei uns können Sie alles darüber lesen.

An jedem Ort. Zu jeder Zeit.

KN-ImageAZ_Zukunft_6SPx430_v01_RZ.indd 1 08.08.13 10:43

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 13 29.04.14 09:25

chronIk 20. JhD1956 1.000 Jahre lüneBurgAb 13. August begeht Lüneburg die Feier- lichkeiten zum 1.000-jährigen Bestehen der Stadt. höhepunkt: der große Festumzug am 23. September. Zuvor hatten die Briten das elf Jahre beschlagnahmte kurgelände geräumt.

ab 1962 Bau-BooM in der StadtVor dem hintergrund des Wirtschaftswunders beginnt die Flächenbebauung des Stadtrands in großem Stil. Ein Jahr später entsteht am Pulverweg das erste zehnstöckige hochhaus Lüneburgs.

1974 ende der kreiSFreiheitDie Stadt verliert ihre kreisfreiheit und wird Teil des Landkreises. ochtmissen, häcklingen, rettmer, oedeme, Wienebüttel, Alt-hagen und Ebensberg werden eingemeindet. Ab 1977 wird Lüneburg »staatlich anerkanntes Sol- und Moorbad«.

1989 oFFene grenzenach dem Mauerfall im november ist der Landkreis Lüneburg nicht länger Grenzgebiet. Am 26. november legt die erste Fähre aus der DDr mit einem Trabi in Bleckede an. Fast 10.000 DDr-Bürger besuchen Lüneburg.

angSt Vor deM FeuerteuFel Ein Feuerteufel sucht Lüneburg Ende 1959 heim. Am 22. Dezember brennt das Alte Kaufhaus nieder, in dem wertvolle Exponate verschie-dener Lüneburger Museen gelagert sind und der Maler Arthur Illies sein Atelier hat. Am 29. Dezember

lodern die Flammen in der Ratsbücherei und vernichten dort wertvolle Buchschätze. Täter ist der 19-jährige Bauhilfsarbeiter Herbert Rademacher (Foto r.). Er brüstet sich in seinem Notizbuch mit zahlreichen weiteren Straftaten, wird im Februar 1960 gefasst und im Juni zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.

StreitPunkt VerkehrSBeruhigung · Mit der Sperrung des Sandes für den Durchgangsverkehr wird im Mai 1993 der erste Teil des »Verkehrsentwicklungsplans« in die Tat umgesetzt. Außer den ansässigen Kaufleuten sah damals auch die Bevölkerung die Maßnahme kritisch: Bei einer TED-Umfrage im Juni 1993 bewerteten rund 90 Prozent der mehr als 11.000 Anrufer die Umsetzung als nicht gelungen. Verkehrsberuhigung

hat in Lüneburg eine lange Tradition: Schon 1964 war die Kleine Bäckerstraße für den Durchgangsverkehr gesperrt worden, am 1. Juni 1968 wurde die Große Bäcker straße zur Fußgängerzone (Foto). Die Umgestaltung des Sandes im Jahr 2000 markiert den vorläufigen Endpunkt der fußgängerfreundlichen Umgestaltung – die in der Stadt längst breite Akzeptanz gefunden hat.

der retter der altStadt · »Einer fängt an, die Altstadt zu sanieren«, betitelte die »LZ« 1972 ihren ersten Bericht über Curt Pomp. Mit einigen Mitstreitern gründet der Bildhauer und Restaurator 1974 den Arbeitskreis Lüneburger Altstadt ALA. Baufällige Wohnhäuser in der zum Teil senkungs-gefährdeten westlichen Altstadt werden in der Folge liebevoll und mit viel gegenseitiger Hilfe zu Schmuckstücken restauriert. Nicht immer von allen geliebt, legt der ALA Finger in Wunden, verhindert unsinnige Bauprojekte wie eine Tiefgarage unter dem Marktplatz und erhält so Alt-Lüneburg als städtebauliches Gesamtkunstwerk. 1988 erhält Curt Pomp dafür das Bundesverdienstkreuz.

wende-wochenende · Am Donnerstag, 9. November 1989, fällt in Berlin die Mauer, in den Tagen darauf purzeln die Kontrollposten wie Dominosteine. Am 11. November fahren erstmals Trabis, Ladas und Wartburgs in kilometerlanger Parade durch die Sperrzone Boizenburg/Lauenburg. Am gesamten Wochenende wird auch in Lüneburg die Luft blau von Autoabgasen, wildfremde Menschen fallen sich in die Arme. Unvergesslich! Am 26. November erreicht die erste Fähre von Bleckede über die Elbe Neu-Bleckede. Es dauert allerdings noch bis zum 30. Juni 1993, bis das Amt Neuhaus auch formell in den Kreis Lüneburg zurückkehrt.

rockgiganten iM regen · Dreimal wird Lüneburg in den 90ern zur Hauptstadt der Rockmusik. An die 100.000 Besucher strömen im September 1993 zu »Rock Over Germany« mit Prince, Joe Cocker, Tina Turner, Duran Duran, Peter Maffay und vielen anderen. Zwei Jahre später geht das Festival fast im Regen unter, aber 35.000 sind es wohl noch, die sich von Elton John, Rod Stewart, Page & Plant, Sheryl Crowe, Status Quo und anderen beschallen lassen. Passend zum Song »The Bitch Is Back« flucht Elton John (Foto) live im NDR-Fernsehen: »I ain’t gonna play any of these fucking festivals again!« – und überzieht dann die angesetzte Spielzeit locker um 20 Minuten.

Seite abfotografieren

und clip anschauen:

Elton John in

Lüneburg

uMzug und techniScher uMBruch · Der technische Umbruch prägt die Druck- industrie im gesamten 20. Jahr-

hundert. Schon 1910 installiert v. Stern die erste Linotype-Setzmaschine. Henning v. Stern (Foto) treibt die Modernisierung des Unternehmens in der zweiten Hälfte des Jahrhunderts entscheidend voran. 1982 erfolgt der Umzug von der alten Betriebs-stätte Am Sande ins Gewerbegebiet Lüneburg Ost. v. Stern investiert in moderne Druck- und Versandraumtechnik, stellt sich der Herausforderung durch neue computer- ba sierte Produktionsverfahren. Mitte der 90er betreibt das Unternehmen die weltweit erste Computer-to-plate-Anlage mit UV-Belichtung und bleibt auch an der Schwelle zum neuen Jahrtausend konkurrenzfähig.

daMMBruch aM elBe-Seitenkanal 1975 läuft noch alles nach Plan: Der Nord-teil des Elbe-Seitenkanals von der Elbe bis Lüneburg wird in Betrieb genommen, am 5. Dezember dann der Lüneburger Hafen eröffnet. Auch im Juni 1976 herrscht Jubel-

stimmung nach der endgültigen Fertigstellung des Kanals in seiner ganzen Länge (115 km). Nur einen Monat später dann die Katastrophe: Am 18. Juli bricht eine Kanalwand bei Erbstorf auf 200 Meter Länge. Zehn Quadratkilometer Land werden überspült, 200 Häuser überflutet. Der Sachschaden geht in die Millionen.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 14 29.04.14 09:25

Ein so großerGeburtstag istnichts fürs Kleingedruckte!400 Jahre v. Stern’sche!

Herzlichen Glückwunsch zumGeburtstag, liebe v. Stern’sche Druckerei.

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 15 29.04.14 09:25

STErNSTUNDEN-PArTNEr

Auch gedruckte Medien ha-ben weiterhin eine ZukunftJohannes Gutenberg hat mit seiner revo-lutionären Erfi ndung im 15. Jahrhundert die Produktion von Büchern und deren Verbreitung entscheidend geprägt. 600 Jahre später haben digitale Medien das Leseverhalten erneut grundlegend ver-ändert. Trotzdem bestimmen gedruckteInformationen noch immer unseren Alltag. Daher werden wir auch weiterhin mit unseren Innovationen für neue Mög-lichkeiten der Kommunikation sorgen.Vor diesem Hintergrund gratulieren wir der Sternschen Druckerei in Lüneburgzum 400jährigen Firmenjubiläum und freuen uns auf die Fortsetzung einer erfolgreichen Partnerschaft.

FUJIFILM Europe GmbH Heesenstraße 31 40549 Düsseldorf

Tärä Tära – Djing Bum

Welche Internet-Agentur kann schon für sich be-

haupten, das ein 400 Jahre Geb. feiernder Kunde

(www.vonsternschedruckerei.de) nicht der Älteste in

seinem Portfolio ist (s. bitbox Kunde Städtebund der

Hanse, www.hanse.org * 1241).

Wir freuen uns natürlich auch über 400 Jahre.

www.bitbox.de

Herzlichen Glückwunschzum 400-jährigen

Krajewski GmbH & Co.

Feuerschutz KG

Elso-Klöver-Straße 2

D-21337 Lüneburg

Telefon (0 41 31) 95 26-0

www.krajewski-feuerschutz.de

Wir gratulieren

unseren Nachbarn ganz herzlich zum Jubiläum und

wünschen alles Gute für die Zukunft.

Dr. Scholze Confi serie KG

Zeppelinstraße 28, 21337 Lüneburg

Industriegebiet Ost/Hafen

Tel. (041 31) 87 07-0

www.drscholze.com

Die VHS REGION Lüneburg

„Wichtiger als der richtige Weg ist die richtige Richtung!“

(Stefan Persson)

Wir gratulieren zu 400 Jahren in der richtigen Richtung

und freuen uns auf einen weiteren gemeinsamen Weg.

Herzlichen Glückwunsch

und vielen Dank für die partnerschaftliche

Zusammenarbeit

CAPCAD SYSTEMS AGMarie-Curie-Straße 12 – 21337 Lüneburg

MDCXIV – 2014

”Ein andrer halt‘ auf Geld und Gut; ich liebe Kunst und

freien Mut.“ (Simon Dach, dt. Dichter 1605-1659)

Von marmorierten, vergoldeten Elementen des Früh-

barocks bis zur heutigen Wärmedämmung, modernen

Putzen, Tapeten und Mustern. Herzlichen Glückwunsch

zu einem Jubiläum von herausragender Bedeutung!

Am Bahndamm 12 a · Adendorf · Tel. / Fax 04131/ 18433www.malerlohbeck.de

Herzlichen Glückwunsch zum

400-jährigen Jubiläum!

… seit 40 Jahren an Ihrer Seite!

A C K E R M A N N , M E Y E R & PA RT N E R

WIRTSCHAFTSPRÜFER | STEUERBERATER RECHTSANWALT|

Mehr als das Gold hat das Blei die Welt verändert.

Und mehr als das Blei in der Flinte das Blei im Setzkasten

Georg Christoph Lichtenberg (1742 – 1799)

Herzlichen Glückwunsch

Lüneburger Straße 67, 21354 Bleckede

Tel. (0 58 52) 7 51, Mobil (01 72) 9 50 52 40

Fax (0 58 52) 39 01 26

www.bari-zeltverleih.de

Großartig! 400 Jahre...

...kennen wir uns noch nicht – aber seit mehr als 30

Jahren schätzen wir die freundschaftliche Beziehung

zur Familie v. Stern! Und so richtig beeindruckend gut

drucken könnt Ihr definitiv! Wir wünschen weiterhin viele

großartige Sternstunden! Familie Gerdes

CLAGE GmbHPirolweg 1–5 · Lüneburg

www.clage.de

Ferag AG · Zürichstrasse 74 · CH-8340 Hinwil Tel. +41 44 938 60 00 · [email protected] · www.ferag.com

Ferag GmbH · Otto-Volger-Strasse 13 · DE-65843 Sulzbach a.Ts. Tel. +49 6196 7039 0 · [email protected] · www.ferag-deutschland.com

ferag…

Auf eine erfolgreiche ZukunftWir gratulieren der von Stern’schen Druckerei zu ihrem 400-jährigen Bestehen und wünschen weiterhin unternehmerischen Spürsinn bei der Ausrichtung des Unternehmens, eine erfolgreiche Zukunft und das notwendige Glück. Wir sind überzeugt, mit der Installation der neuen Versandanlage einen Beitrag zur Erhöhung der Wettbewerbs-fähigkeit geleistet zu haben.

ins_stern_druck_145x112mm_030414.indd 1 03.04.14 15:44

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 16 29.04.14 09:25

21.JHd: ZeItreISe durCH dIe SALZStAdt

6 Von InSGESAMT 152 BUnTEn SALZSÄUEn, DIE IM SoMMEr 2000 DIE LünEBUrGEr BEGEISTErn

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 17 29.04.14 09:25

2001 trauer uM terror-oPFerZahlreiche Lüneburger Bürger kommen am 13. September auf dem Marktplatz zusammen, um der opfer des new yorker Terroranschlags vom 11. September zu gedenken. Viele tragen sich im rathaus in das kondolenzbuch ein.

uch wenn das Jahrhundert erst 14 Jahre alt ist: Passiert ist schon wieder viel. Die Stadt hat jetzt mehr als 70.000 Einwohner – Rekord! Der Anschluss an die Metropolregion Hamburg ver-bessert die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.

Lüneburg baut und wächst: Überall entstehen neue Wohnviertel. Und die Salzstadt feiert: Auch wenn die Lüneburger Saline seit 1980 stillgelegt ist, finden 2014 schon zum zwölften Mal wieder die traditionellen Sülfmeistertage statt. Und v. Stern? Die gibt es immer noch. An neuem Standort, mit hochmoderner Technik, aber mit Senecas und Hans Sterns altem Motto: »ad astra per aspera« – nur über raue Wege gelangt man zu den Sternen.

A21. JHd

chronIk2000 Platz aM Sande erneuertnach zweijähriger Bauzeit wird der Platz Am Sande wiedereröffnet. Erstmals seit 90 Jahren stehen im Mai wieder sechs Apfeldorn-Bäume auf dem Platz, der auch die redaktion der »Landeszeitung für die Lüneburger heide« beheimatet.

2003 coMeBack der koPeFeSteUnter dem namen »Sülfmeistertage« feiern die ehemaligen kopefeste vom 3. bis 12. oktober ein glanzvolles comeback. Den spektakulären Festumzug wollen sich 50.000 Besucher nicht entgehen lassen.

2005 10.000 Studierende in lüneBurgnach der Zusammenlegung von Universität und Fachhochschule sind dort rund 10.000 Studierende eingeschrieben. 2007 wird die hochschule in Leuphana-Universität umbenannt. US-Architekt Daniel Libeskind soll das neue Audimax bauen.

reiztheMa StraSSenBau · Für die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt werden der Anschluss an den Hamburger Verkehrs- verbund Ende 2004 und die Integration des Landkreises in die Metropolregion Hamburg zu wichtigen Eckpunkten. Kontrovers diskutiert werden die Weiterführung der Bundesautobahn A 39 ab Wolfsburg in Richtung Lüneburg sowie der Ausbau der B 4 innerhalb der Stadt. In den vergangenen Jahrzehnten hatte sich die Verkehrs-situation der Stadt durch aufwendige Baumaß-nahmen bereits einschneidend verändert: Nach zehn Jahren Planung begann 1982 der Bau der Ostumgehung, das Projekt wird 1992 vollendet. 1995 erfolgte die Autobahnanbindung A 250 (heute A 39) an das Maschener Kreuz Richtung Hamburg, Hannover und Bremen. Es darf prophezeit werden: Verkehrspolitik bleibt in der Salzstadt auch weiter ein Reizthema.

neue Viertel – alte laSten · Die Stadt ist beliebt und sie wächst weiter. Neue Wohnviertel entstehen, an den Rändern der Stadt und auf dem Gelände früherer Kasernen. Hanseviertel (Foto), Pilgerpfad, Speicherquartier, Rosenkamp, Ilmenau-garten usw. – alte Lüneburger könnten sich dort glatt verlaufen. Manchmal holt bei allem Neuen die Geschichte die Gegenwart ein: Mehrere Bombenfunde als Relikte aus dem Zweiten Weltkrieg verzögern das Bauen an der Wittenberger Bahn.

weStliche altStadt Sackt weg · Schon ab 1830 begann im Senkungsgebiet zwischen Saline und Kalkberg der Erdboden wegzusacken. Grund: die jahrhundertelange Ausbeutung des unterirdischen Salzstocks. Zahlreiche Häuser wurden abgerissen, 1861 auch die schöne Lambertikirche. Auch in den 50er- und 60er-Jahren des 20. Jahrhunderts verschwinden wegen fortschreitender Senkungs-schäden zahlreiche Gebäude aus dem Lüneburger Stadtbild. Noch heute werden die Senkun-gen an etwa 240 Messpunkten in der Stadt überwacht. Erst Weihnachten 2012 wurden in der Frommestraße (Fotos) zwei weitere Häuser abgerissen. Ob und wann das Absacken eines Teils von Lüneburg jemals zum Stillstand kommen wird, kann niemand präzise vorhersagen.

MECKLENBURG- VORPOMMERN

NIEDERSACHSEN

SCHLESWIG- HOLSTEIN O S T S E E

N O R D S E E

Neumünster

Ratzeburg

BadOldesloe

Pinneberg

Rotenburg (Wümme)

Cuxhaven

BadFallingbostel

LüchowUelzen

LüneburgWinsen

Stade

Itzehoe Bad Segeberg

Heide

Wismar

Eutin

Lübeck

HAMBURG

Parchim

LandkreisNordwestmecklenburg

KreisOstholstein

LandkreisUelzen

Alt-LandkreisLudwigslust

LandkreisLüchow-Dannenberg

LandkreisLüneburg

LandkreisHarburg

KreisHerzogtumLauenburg

KreisSegeberg

KreisStormarn

LandkreisHeidekreis

LandkreisStade

KreisDithmarschen

KreisPinneberg

KreisSteinburg

LandkreisRotenburg (Wümme)

LandkreisCuxhaven

uniVerSitätSStadt Mit zukunFt · Mit der Lehrer-ausbildung beginnt im Mai 1946 die Hochschulkarriere Lüneburgs, ab März 1989 darf endlich auch der Titel »Universität« geführt werden. Wenige Jahre später bekommt der Wandel von der Garnisons- zur Universitätsstadt einen symbolstarken Ort: Die Scharnhorstkaserne wandelt sich zum zentralen Campus. Als neues Wahrzeichen soll bald das Zentralgebäude von Daniel Libeskind (Foto l. und Computermodelle), einem der bedeutendsten Architekten der Gegenwart, der zukunftsorientierten Ausrichtung der Leuphana-Universität bestaunbaren Ausdruck geben.

Seite abfoto- grafieren und clip

anschauen: Libeskind-Bau

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 18 29.04.14 09:26

2007 wieder hanSeStadtLüneburg ist wieder hansestadt. Die Stadt hatte 1363 erstmals an einem hansetag teilgenommen, seit 1620 spielte das Bündnis für Lüneburg keine rolle mehr. kraftfahrer atmen auf: Das kennzeichen LG gilt weiter.

2008 SternStundenSeit 2008 gibt v. Stern erfolgreich das Unter- nehmensmagazin »Sternstunden« heraus. Es gewinnt mehrere Preise beim renommierten BcP-Award. In Ausgabe 1/2011 startet v. Stern die Augmented-Print-Applikation v.Stern-Vision.

2011 hiStoriScher hÖchStStandAm 31. Dezember 2011 zählt Lüneburg 73.581 Ein- wohner – ein historischer höchststand ist erreicht. Stadt und Landkreis Lüneburg sowie der nachbar- landkreis harburg zeigen anhaltend starkes Bevölke-rungswachstum.

2014 neueS MuSeuM lüneBurgDas frühere Fürstentummuseum und das ehemalige naturmuseum werden zusammen- gelegt. nach einem Entwurf des Berliner Architektenbüros heidenreich & Springer ent- steht ein neubau an der Willy-Brandt-Straße.

coMeBack der koPeFeSte Lüneburg in Feierlaune: Zehntausende Besucher und Lüneburger feiern im Oktober 2003 die 1. Sülfmeistertage. Eine Woche lang wird täglich Kultur, Spiel und Spaß rund um das Thema Salz geboten. »Sülfmeister« nannte man einst die stolzen Besitzer von Siedepfannen zur Salzgewinnung in der Saline. Das Event geht zurück auf die historischen, schon 1472 erstmals urkundlich erwähnten Kopefeste. Dabei wurde die »Kope«, ein mit Steinen gefülltes Fass, von Pferden durch die Stadt gezogen. Die Wett-spiele 2003 gewann das Team der Salztherme Lüneburg, zum ersten neu-zeitlichen »Lüneburger Sülfmeister« wurde Fred Klaus gewählt (Foto).

tV-highlight lüneBurg · Seit 2006 kommt Lüneburg auch im Fernsehen ganz groß raus. Im August ist Drehstart für die ARD-Telenovela »Rote Rosen«, am 4. November Premiere im Scala-Programmkino mit Oberbürgermeister Mädge und den Schauspielern (Foto). Die Serie ist bis heute mit rund 1,6 Millionen Zuschauern eine der erfolgreichsten ARD-Produktionen im Tagesprogramm, im Herbst 2014 startet bereits die elfte Staffel. Zum heimlichen Hauptdarsteller mausert sich die Salzstadt mit ihren zahlreichen charmanten Drehorten. Und das hat handfeste wirtschaftliche Folgen: »Rote Rosen« beschert der Stadt einen Zuwachs von geschätzten 30 Prozent bei den Touristikzahlen.

SoMMer der SalzSäue · Der Sage nach hatte vor mehr als 1.000 Jahren eine Wildsau Jäger bei Lüne-burg zur Solquelle geführt. Im Jahr

2000 greift das Stadtmarke-ting die Legende auf. Die Aktion »Kunstanzüge:

Lüneburger Salzsau-Parade« findet bei den Bürgern großen

Anklang. Insgesamt 152 bunt bemalte Schweinenachbildungen

zieren von Juni bis Oktober den öffentlichen Raum. Über den Markt fliegen »Bonnie & Clyde« (Foto u.), zur Lieblings-Salzsau der Lüneburger wird die fesche »Lola« gewählt (Foto o.) – bemalt vom Künstler Siegfried Liebelt. Nachfolgeaktion 2014: die farbigen Giebel.

iM digitalen zeit-alter · Der Wandel geht weiter: Anfang 2000 feiert v. Stern die Fertig-

stellung einer hochmodernen Druckhalle für den Zeitungsrotationsdruck (Foto). Mittlerweile ist an der Zeppelinstraße auf zwei Hektar Fläche ein Maschinen-park für alle wesentlichen Druckanfor-derungen im Einsatz. Das Unternehmen bietet seinen Kunden ein breites Leis-tungsspektrum von der Vorstufe über den Bogenoffset- und Zeitungsrotations-druck bis hin zu Weiterverarbeitung und Logistik. Technische Meilensteine der letzten Jahre sind die Installation einer Heidelberger Speedmaster XL 105 mit neuartigem Lackierwerk sowie einer noch leistungsfähigeren Versandmaschi-ne im Jahr 2013. Während das Internet boomt und Fachmedien über das »Ende von Print« philosophieren, weiß v. Stern aus 400-jähriger Erfahrung: Wer die Nase im Wind hat, hat immer eine Zukunft. Da geht noch was im Druck ...

Seite abfotografieren

und clip anschauen:

rundgang durch die

v. Stern’sche Druckerei

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 19 29.04.14 09:26

STErNSTUNDEN-PArTNEr

400 Jahre von Stern‘sche Druckerei – älteste Drucke-rei in Familienbesitz!Mit Hochachtung in Anbetracht dermehr als 400 Jahre zurückreichenden Verbundenheit zum Druckereiwesen, beginnend mit den Anfängen des modernen Buchdrucks und der sehr langen Verbundenheit und Zusam-menarbeit der Häuser von Stern und Heidelberg, gratulieren wir sehr herzlich zu ihrem Jubiläum.

Wir sind stolz darauf, Ihr Lieferant undPartner zu sein und stehen mit unseremHeidelberg Team gerne bereit, Sie jederzeit tatkräftig zu unterstützen.

Mit den allerbesten Grüßen

Heidelberger Druckmaschinen AG Kurfürsten-Anlage 52-60

69115 Heidelberg

400 Jahre!

Das heißt 146.000 Tage Verantwortung, Mühen, auch

Freude und Genugtuung über das Erreichte, aus dem

Vergangenem zu lernen und Neugier auf die Zukunft.

Das heißt einen Betrieb durch Höhen und Tiefen führen,

immer wieder umzudenken, sich nie mit dem Erreichten

zufrieden zu geben - und das seit 14 Generationen!

Glückwunsch von einem 100-jährigen.

seit 1914 21335 Lüneburg-Oedeme

Häcklinger Weg 47 · Tel. (0 41 31) 4 37 10

Ein außergewöhnliches Jubiläum!

Die junge Branche Informationstechnik / Internet staunt

über diese Leistung. Sie haben immer die Veränderun-

gen aufgenommen und sind 400 Jahre erfolgreich und

jung geblieben. Tiefer Respekt vor dem Vergangenen

und alles Gute für die Zukunft vom gesamten LüneCom

Team.

Volgerstr. 4 – 21335 Lüneburg

Tel. (04131) 789 64 - 0 – www.LueneCom.de

Herzlichen Glückwunsch 400 Jahre!

Entwickeln und Bewahren.

Vielen Dank für Ihr Vertrauen

Ralf Horn Architekt BDA

Helene-Lange-Str. 5, 21365 Adendorf

Wir gratulieren herzlichst!

Die M bit GmbH & Co. KG – ihr Handelshaus und

Dienstleister spezialisiert auf Druck- Kopier- Scan- Fax-

und Archivierungssysteme – gratuliert herzlichst zum

400jährigen Jubiläum. Wir freuen uns auf weiterhin gute

Zusammenarbeit.

M bit GmbH & Co. KG

Friedrich-Penseler-Straße 22/24 | 21337 Lüneburg

Telefon: 04131 400 42 0 | www.mbit-officesystems.de

Auf die nächsten 400 Jahre

wir gratulieren!

KURT-HENNING GERHARDRECHTSANWALT U. NOTAR

HANNO HUIJSSENERICH WALBRUCH

CHRISTIAN STOCKFISCHRECHTSANWÄLTE

Am Sande 5 · 21335 LüneburgTel. 0 41 31 – 7 89 68-0 · Fax 7 89 68-68

[email protected]

Herzlichen Glückwunsch

zum 400-jährigen Jubiläum. Wir freuen uns, mit der

von Stern’schen Druckerei unsere Kundenzeitschrift

»Seminaris Express« schon mehr als 15 Jahre zu

produzieren: tolle Zusammenarbeit, Qualität im Druck

und punktgenaue Lieferung! Auf eine erfolgreiche

Partnerschaft auch in Zukunft!

Soltauer Straße 3, 21335 Lüneburg, www.seminaris.de

Schwarze Kunst trifft roten Wein:

das Weinfass Wabnitz feiert mit seinem Lieferanten

für hochwertige Drucksachen. Lüneburgs ältestes

Weinfachgeschäft gratuliert der traditionsreichen von

Stern‘schen Druckerei ganz herzlich zum 400-jährigen

Bestehen. - von Weinpresse zu Druckpresse. Zum Wohl

Ritterstr. 12 · 21335 Lüneburg

Tel. 0 41 31/4 45 00 · www.weinfass-wabnitz.de

iMPreSSuM herausgeber: v. Stern’sche Druckerei Gmbh & co. kG realisation: SchMITZ WG corporate communication Gmbh textredaktion: Thomas harms (Leitung), hans-Martin koch (LZ), heidi Staack (LZ), christoph Steiner (LZ) artdirektion: Michael Weilandt Bildredaktion und archiv: heidi Staack (LZ), Friederike Stolze, Linus Weilandt Projektleitung: André nacke Fotos/abbildungen: Titel und Bilderrahmen: Fotolia; Seite 2: Felix quittenbaum; Seite 3: v. Stern’sche (6); Seite 4: Museum herrenhausen, Landeszeitung der Lüneburger heide, Andreas Tamme (3), carlo Eggeling, v. Stern’sche; Seite 5: Andreas Tamme, Michael Behns, v. Stern’sche, bpk / kunstgewerbemuseum, SMB / Saturia Linke, Jörg Stauch, Josef Makovec; Seite 6: Wikipedia, Michael Behns, Landeszeitung der Lüneburger heide (2), historisches Museum hannover, Felix quittenbaum, Andreas Tamme (2); Seite 7: hans-Jürgen Wege, v. Stern’sche, Landeszeitung der Lüneburger heide, Wikipedia (2), tradition- oflondonshop.com, Sammlung Boldt; Seite 9: Lyonel Feininger »Lüneburg IV, 1923« / VG Bild-kunst, Bonn 2014 / AkG Images; Seite 10: Andreas Tamme, Museum Lüneburg, Fotolia (2), Dieter Schütz_pixelio.de, carlo Eggeling, Sammlung Boldt (3), Landeszeitung der Lüneburger heide (2), hans-Jürgen Wege, karl-heinz Laube_pixelio.de, kunstkopie.de; Seite 11: Felix quittenbaum (2), v. Stern’sche, Sammlung Boldt, repro Makovec, roger von hartz, Wikipedia; Seite 12: hans Joachim Boldt, Gettyimages / Andreas Feininger, Sammlung Boldt (3), Stadtarchiv Lüne-burg, Michael Behns, Landeszeitung der Lüneburger heide; Seite 14: Josef Makovec (3), Andreas Tamme, Michael Behns (2), Peter kleinoth, Enno Friedrich, Felix quittenbaum, v. Stern’sche, horst Teudt; Seite 17: Andreas Tamme (6); Seite 18: hans-Jürgen Wege (2), Andreas Tamme (3), nh / Leuphana (2), Michael Behns; Seite 19: Andreas Tamme (4), Fotolia, Michael Behns, Felix quittenbaum, hans-Jürgen Wege, v. Stern’sche, Jens Gehrcken für heidenreich & Springer Architekten Berlin Video: hans-Joachim Boldt, LZ-Play Gmbh anzeigen: Landeszeitung für die Lüneburger heide Gmbh lithografie: Dunz-Wolff Mediendienstleistungen Gmbh druck: v. Stern’sche Druckerei Gmbh & co. kG · Die v. Stern’sche Druckerei bedankt sich herzlich bei allen beteiligten Partnern für die gute Zusammenarbeit bei der realisierung der »Lüneburger Sternstunden«!

An Die allerfürtrefflichste Drukker-Herren!»Glük zu du tapfre Schaar / du Mutter der Gelehrten / Ihr Helden / hat daß Glük Euch hie zusammen bracht / Wo zweier Sterne Glantz macht hell die finstre Nacht? Willkommen tausend mahl in Lüneburg der wehrten. / Ihr habt die Barbarei verdrungen ritterlich / Ihr schaffet / daß die Kunst hoch steiget über Sich / Ihr pflantzet uns die Schrifft Ihr auserlesne Geister / Habt wunder grosse Ding’ in diser Zeit gethan / Gantz Teutschland nennet Euch Sein’ allerbeste Meister.« Diesen warmen Worten, gedichtet von Johann Rist im Augustmonat des Jahres 1651, schließen wir uns gerne an. Auf dass die Zusammenarbeit auch im Zeitalter der aller-edelsten App- und Multimediakunst vortrefflich weitergehen möge!

Grindelberg 15A · 20144 Hamburg · Tel. +49 (40) 42 31 30-21 [email protected] · www.schmitz-wg.com

140428_Sternstunden400_LEKT.indd 20 29.04.14 09:26