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Das Magazin der Jungen Union in Hessen
Löwenmaul02 2012
ANPACKEN IN ROTENBURG
LEICA M9: Die Freiheit, den Augenblick zu gestalten.
Leica Camera AG I Oskar-Barnack-Straße 11 I 35606 SOLMS I DEUTSCHLAND I www.leica-camera.com
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wieder, neue Meilensteine in der Fotografi e zu setzen: Aktuell führt die Leica M9 als kleinste digitale Systemkamera der Welt mit Vollformat-
sensor die Erfolgsgeschichte fort.
nun ist es wieder soweit: Der JU-Lan-
destag steht vor der Tür! In wenigen
Tagen werden wir uns in Rotenburg an
der Fulda zur größten Veranstaltung der
Jungen Union Hessen im ganzen Jahr
treffen. Die Vorfreude ist überall groß –
Ehrensache, dass sich diese Löwenmaul-
Ausgabe daher besonders mit dem Groß-
ereignis beschäftigt. In unserem Heft
stellen wir euch nicht nur den Landkreis
Hersfeld-Rotenburg vor und berichten,
welche Redner und Gäste euch erwarten
– wir blicken auch hinter die Kulissen
des Landesverbandes und erklären, wie
ein JU-Landestag organisiert wird.
Doch nicht nur der Landestag kündigt
sich an: Mitte Juni trifft sich die CDU
Hessen zum Landesparteitag. Auf dem
Parteitreffen in Darmstadt soll eine neue
Satzung beschlossen werden, deren Ent-
wurf im Vorfeld für engagierte Diskussio-
nen innerhalb der Jungen Union gesorgt
hat. Unserem JU-Landesvorsitzenden
Ingmar Jung ist es gelungen, im CDU-
Landesvorstand gemeinsam mit einigen
Freunden zu erreichen, dass Vereinigun-
gen wie die Junge Union künftig eigene
Delegierte zum CDU-Landesparteitag
entsenden sollen. Dies ist ein großer Er-
folg und greift einen Beschluss des JU-
Landestags in Langen auf. Wir müssen
auf dem Parteitag deshalb gemeinsam
dafür werben, dass dieser Vorschlag des
CDU-Landesvorstands in Darmstadt be-
schlossen wird!
Neben dem Parteitag beschäftigt uns
im Juni die Fußball-Europameisterschaft.
Sie ist Schwerpunktthema im Lifestyle-
Teil unseres Magazins. Wir haben mit
in Deutschland lebenden Fußball-Fans
aus den Staaten gesprochen, auf die
Deutschland in der Vorrunde trifft. Die
Antworten sind interessant – auch wenn
uns nicht jeder von ganzem Herzen den
Titel gönnt.
Wenn die Fußball-EM vorbei ist, sind
Sommerferien in Hessen. In dieser Zeit
hat die „große Politik“ Pause und auch in
den JU-Verbänden vor Ort wird es ruhi-
ger. Viele fahren in den Urlaub, um neue
Kräfte zu sammeln oder gönnen sich
zumindest ein paar sonnige Stunden
am heimischen Badesee. Die Redaktion
wünscht euch einen schönen Sommer!
Anregungen und Verbesserungsvor-
schläge zum Heft nehme ich wie immer
unter [email protected]
gerne entgegen.
Herzliche Grüße,
LIEBE FREUNDE,
Stephan KlennerChefredakteur
VORWORT | 3
4 | INHALT
Grußwort zum Landestag
der Jungen Union HessenWir wünschen der Jungen Union Hessen für ihren 91. Landestag
in Rotenburg an der Fulda ein gutes Gelingen.
Auch 2012 beweist die Junge Union mit Ihren Anträgen, dass sie sich mit einer breiten Themenpa-
lette auseinandersetzt. Die Diskussion um Strukturpolitik im ländlichen Raum ist hier ein Beispiel
für die zukunftsweisenden Themen des Landestages. Gestützt durch die CDU-Landtagsfraktion
trägt diese Landesregierung schon jetzt Sorge dafür, dass der ländliche Raum gestärkt wird. Aber
auch weitere, frische Ideen helfen der CDU weiter. Das geplante Bekenntnis zum Frankfurter
Flughafen ist zudem ein wichtiges Signal für den Wirtschaftsstandort Hessen. Der Landestag der
Jungen Union bietet vielen Mitgliedern die Möglichkeit, ergebnisoffen die Weichenstellungen
für kommende Jahre zu diskutieren. Die Debatten auf den Landestagen zeigen, dass gerade die Junge Union auch unkonven-
tionelle Wege gehen kann und mit offenem Visier Themen voranbringt.
Nicht nur wir als CDU-Landtagsfraktion sind gut beraten, den Austausch mit der Jugend weiterhin intensiv zu pfl egen. Als
Beweis für die erfolgreiche Zusammenarbeit darf auch gewertet werden, dass einige Abgeordnete unsere Fraktion selbst
Mitglieder der Jungen Union sind und so die Vorzüge beider Institutionen verbinden.
Herzlichst
Dr. Christean Wagner
Vorsitzender der CDU-Landtagsfraktion
Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 03
Kommentare . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 06
Pro und Contra . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 07
Vor dem Landestag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 08
Landestag: Tagesordnung, Themen und Redner . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Landesparteitag: Satzungsentwurf und Kandidatur von Ingmar Jung . . . 11
Bezirksverbände: Erneuerung geplant . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Alle Jahre wieder – Die JU Hessen in der Steiermark . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
Aus den Arbeitskreisen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Schatzmeister . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
Aus dem Bundesvorstand – Netzpolitik als Zukunftsthema . . . . . . . . . . . . . . . . 19
Aus dem Bundesvorstand – Bildungskommission in Wiesbaden . . . . . . . . . 20
Benzinpreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
LifeStyle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
Computerseiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 26
Schüler Union und RCDS . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 30
Serie: Schönes Hessen – Der Landkreis Hersfeld-Rotenburg . . . . . . . . . . . . . . 31
JU regional . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 32
Mitgliederstatistik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38
Junge, Junge . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 39
08 LANDESTAG
21 BENZINPREISE
26 NETZPOLITIK
HERAUSGEBER:
Junge Union Landesverband Hessen
Frankfurter Straße 6
65189 Wiesbaden
CHEFREDAKTEUR:
Stephan Klenner
REDAKTION:
Andreas Hofmeister, Torben Klose,
Fridolin Pfl ugmann, Rüdiger Rein,
Katrin Schäfer, Michael Schär, Frederic
Schneider, Frederik Schmitt, Christian
Stettler, Christoph Ulandowski, Paul
Georg Wandrey
VERLAG:
BK Kommunikation
Verlagsgesellschaft für
Politik und Marketing GbR
Voltaire-Weg 6
76532 Baden-Baden
Tel.: 0 72 21 - 27 60 27
Fax: 0 72 21 - 27 61 28
GESTALTUNG:
B2 Design
Rüdiger Buchta
Alexanderstraße 37
60489 Frankfurt
ANZEIGENLEITUNG:
BK Kommunikation
Für unverlangt eingesandte
Manuskripte, Fotos oder Illustrationen
übernimmt der Verlag keine Haftung.
Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag
enthalten.
DRUCKEREI:
Silber Druck oHG
AUFLAGE:
12.000
IMPRESSUM
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Es ist nicht leicht, die Lage in Syrien einzuschätzen. Das gilt für die
Gegenwart, und umso mehr für die nähere bis fernere Zukunft. Wo-
möglich werden die von mir im Folgenden vorgebrachten Gedanken
bis zum Erscheinen des Löwenmauls überholt sein; die Hoffnung
wäre, dass sich die Lage bis dahin verbessert haben wird.
Anlass zur Hoffnung hierauf besteht nicht allzu viel. Seit mehr als ei-
nem Jahr bekämpfen sich Regierung und Opposition auf den Straßen
Syriens. Namen von Städten wie Homs oder Hama sind nun auch in
Europa zu trauriger Bekanntheit gelangt. Mehr als 9000 Menschen,
vor allem Oppositionelle, haben durch die Kämpfe und Angriffe des
Militärs ihr Leben gelassen. Je stärker die syrischen Oppositionellen
wurden, desto repressiver antwortete das System Al-Assad.
Dank geopolitischer Ränkespiele viel zu lang unbehelligt, hat es Ba-
schar Al-Assad vermocht, sich dem Druck der Straße erfolgreich zu
widersetzen. Syrien, das sich erst 2005 aus dem benachbarten Liba-
non zurückzog, weiß den Iran hinter sich. Russland hält Al-Assad auf
Grund der Historie die Stange. Machtlos schauten die Vereinten Na-
tionen Monat für Monat den Gewalt- und Gräueltaten zu. Seit dem
Frühjahr 2012 macht der Annan-Plan leise Hoffnung auf ein nahendes
Ende des Konfl ikts.
Ob der wenig zwingenden Maßnahmen und des nicht vorgesehenen
Wechsels an der Staatsspitze erscheint der Annan-Plan aber kaum
mehr als ein zahnloses Instrument; wenig geeignet, weitreichende
Reformen in Gang zu setzen. Ein erfolgsversprechender Neuanfang,
vielleicht sogar ein demokratischer Prozess nach westlichem Vorbild,
könnte nur ohne Bashar Al-Assad gestartet werden. Zu viel Blut ist
gefl ossen, zu viele Wunden gerissen.
Nach aktuellem Stand erlaubt der Annan-Plan, Al-Assad an der Macht
zu bleiben. Als geschickter Taktiker hat er schon vielfach gezeigt, dass
er in der Lage dazu ist, dies noch lange zu bleiben. Solange schwebt
trotz möglicher Waffenruhe der Zustand eines Bürgerkriegs als Da-
moklesschwert über den Köpfen. Dabei hätten die Menschen im Lan-
de – einschließlich der christlichen Minderheit – Besseres verdient.
Andreas Kuckro,
Referent für Außen- und Europapolitik im JU-Landesvorstand
Am sogenannten „Europäischen Aktionstag gegen den Kapitalis-
mus“ fanden in mehreren europäischen Großstädten Demonst-
rationen und Aktionen gegen das Finanz- und Wirtschaftssystem
statt. So auch in der hessischen Finanz- und Bankenmetropole,
die für Kapitalismuskritiker auch aufgrund ihrer symbolischen
Bedeutung ein wichtiges Ziel geworden ist, um mediale Aufmerk-
samkeit zu erzielen. Rund 3000 Menschen beteiligten sich an
dem Aufmarsch.
Die Demonstration blieb leider nicht friedlich. Weder vor Sachen
noch vor Menschen machte die Gewalt halt. Die Polizisten, die
den Zug zur Sicherheit begleiteten, wurden mit Steinen und Fla-
schen beworfen. Einer der Schutzmänner musste sogar auf die In-
tensivstation eines Krankenhauses gebracht werden. Zudem wur-
den mehrere Schaufenster durch die Demonstranten zerstört.
Der entstandene Sachschaden wird im hohen sechsstelligen Be-
reich verortet. Es ging soweit, dass die Polizei die Demonstration
stoppen musste. Am Abend erklärte die Polizei die Veranstaltung,
bei der es Festnahmen von „massiv gewaltorientierten“ Teilneh-
mern gegeben hatte, wegen Gefährdung der öffentlichen Sicher-
heit für beendet.
Gerade die Veranstalter der Demonstration sollten erkennen,
dass durch solche Auswüchse ihre eigene Stellung unterminiert
wird und ihre Argumente nicht mehr gehört werden, weil nur
noch die Gewalt und die Sachbeschädigungen wahrgenommen
werden. Der politische Diskurs wird von Chaoten okkupiert, die
sich eines Themas bemächtigen, um es als Mittel für den eigenen
Gewalttrieb zu instrumentalisieren. Egal wie man zu den Grund-
aussagen des „Europäischen Aktionstages gegen den Kapitalis-
mus“ steht, bleibt zu hoffen, dass in Zukunft sachliche Argumente
und nicht mehr Steine und Farbbeutel ausgetauscht werden. Jetzt
sind die Veranstalter der Demonstrationen in der Pfl icht, sich an
der Aufklärung der Straftaten zu beteiligen und sich deutlich von
der Gewalt zu distanzieren. Schaut man sich deren Statements
bisher an, so ist dies noch nicht erfolgt. Dies lässt für die Zukunft
nichts Gutes hoffen.
Rüdiger Rein,
Referent für Inneres und Sport im JU-Landesvorstand
Syrien – Wenig Hoffnung auf den
erforderlichen Neuanfang!
Nach Krawallen in Frankfurt:
Linke Gewalt stoppen!B
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: dp
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d: d
pa
6 | KOMMENTARE
PRO & CONTRA: SOLLEN KOMMUNALE PARLAMENTS-SITZUNGEN IM INTERNET ÜBERTRAGEN WERDEN?
PRO UND CONTRA | 7
Eine Übertragung ist für viele Ehrenamtliche
abschreckend!
Die Sitzungen der Kommunalparlamente sind öf-
fentlich. Somit hat jeder Bürger die Möglichkeit, die Debatten zu
verfolgen. Und es ist auch wichtig, dass diese Möglichkeit besteht,
damit Offenheit und Transparenz gegeben sind. In der Regel sind
die Sitzungen der Stadt- und Gemeindeparlamente sowie der Kreis-
tage jedoch nur sehr schlecht besucht. Das Interesse scheint somit
nicht sehr groß zu sein. Die Berichterstattung läuft dann über die
örtliche Presse, wo man die wichtigsten Beschlüsse erfährt.
Die meisten Kommunalpolitiker führen ihr Amt ehrenamtlich mit
großem Engagement aus – mal abgesehen von den Bundestags-
und Landtagsabgeordneten, die zudem noch kommunalpolitisch
aktiv sind. Bei der Aufstellung der Listen für die Kommunalwah-
len wird es zunehmend schwieriger, genügend Personen zu fi nden.
Wenn es jetzt dazu kommt, dass die Parlamentssitzungen auch
noch ins Internet übertragen werden, wirkt dies für viele abschre-
ckend. Nicht nur, dass jeder die Redebeiträge nachverfolgen kann
– das könnte man sowieso, wenn man an der Sitzung teilnimmt.
Aber der Mitschnitt steht auch ein Leben lang im Netz. Und da es
menschlich ist, dass man sich auch mal verspricht, kann dies zu
peinlichen Situationen führen. Es ist richtig, dass Landtags- und
Bundestagsdebatten im Fernsehen übertragen werden. Die Red-
ner werden aber auch hauptberufl ich dafür bezahlt. Wer in einem
kommunalen Parlament sitzt, weiß vermutlich, wie schwierig es ist,
Redner für die einzelnen Punkte zu fi nden. Meist reden dieselben
Abgeordneten zu verschiedenen Themen und andere melden sich
nie zu Wort. Sollte es zusätzlich zu Videoaufnahmen kommen, wird
dies noch problematischer.
Die Reichweite der Online-Übertragung dürfte auch relativ über-
schaubar sein. Wenn die Bürger wirklich an einer Debatte inter-
essiert sind, nehmen sie den Weg ins Kreis- oder Rathaus auf sich.
Jeder hat die Möglichkeit, an den Sitzungen teilzunehmen. Natür-
lich ist eine stärkere Beteiligung und Einbindung der Bürger wün-
schenswert. Allerdings halten sich die Reichweite und das Interesse
der Übertragung sicherlich in Grenzen und dann bleibt es fraglich,
ob sich der Aufwand und die Kosten dafür lohnen.
Katrin Schäfer, Pressesprecherin der JU Hessen
NEINEine Übertragung ist ein wichtiger Schritt zu
mehr Transparenz!
Spätestens seit dem Einzug der Piratenpartei in
die ersten Landesparlamente wird Politik lautstark mit dem
Vorwurf konfrontiert, sie sei nicht transparent und arbeite in
„Hinterzimmern“. Ein sehr gutes Mittel, diesen Vorwürfen
entgegen zu treten, wäre die Übertragung der Sitzungen von
Kommunalparlamenten im Internet.
Kommunalparlamente tagen ohnehin öffentlich, jeder kann
zu den Sitzungen gehen und das Geschehen beobachten.
Übertragungen im Internet wären also keine tiefgreifende
Veränderung, die die Arbeitsabläufe der Parlamente beein-
fl ussen würden. Die Bürger könnten bequem von zu Hause
die Arbeit ihrer Volksvertreter beobachten und feststellen,
dass eben nichts im Verborgenen beschlossen wird.
In der Politik ärgert man sich permanent darüber, dass Sach-
verhalte in der oft gefärbten Presse nicht korrekt wiederge-
geben werden. Warum also nicht das Medium „Presse“ gleich
überspringen und die Menschen live mit ansehen lassen, was
man wirklich gefordert und wogegen man sich gestellt hat?
Frei von Wertung oder Reduzierung aufs Nötigste!
In Zeiten von ständig sinkender Wahlbeteiligung, insbesonde-
re bei Kommunalwahlen, sollte die Politik keine Möglichkeit
außer Acht lassen, den Menschen Zugang und Informationen
zu gewähren. Was kann passieren, außer dass sich mehr Men-
schen mit der Politik direkt vor Ort befassen?
Paul Georg Wandrey, Kreisvorsitzender der JU Darmstadt
JA
Mit Internetübertragung könnten Sitzungen direkt verfolgt werden.
Auch bei der Kreistagsfraktion Marburg-Biedenkopf
sind nicht alle für eine Übertragung der Sitzungen
400 Delegierte und Gäste, rund zwanzig
Helfer, diverse beteiligte Unternehmen
und hunderte Stunden an Vorbereitun-
gen: Wenn am Nachmittag des 27. Mai
der diesjährige Landestag in Rotenburg
an der Fulda geschlossen wird, endet
für alle Akteure ein monatelanges Mam-
mutprojekt.
Torben Klose sitzt in seinem Bürostuhl,
drittes Obergeschoss, Wiesbadener Alf-
red-Dregger-Haus. Seit Februar ist er als
JU-Landesgeschäftsführer mit dem Zusam-
mentragen von Informationen beschäftigt.
Etwa mit den Antragserledigungsberichten
des Landesvorstandes, in denen erklärt
wird, wie mit den einzelnen Beschlüssen
des Landestages 2011 umgegangen wurde.
Es sind Meldungen, die bei den Antrags-
stellern ein Lächeln im Gesicht hervorrufen
sollen. „Ja, aus meinem Antrag ist etwas ge-
worden!“, denken dann viele.
Hohe Erwartungen werden die 238 Dele-
gierte und über 150 Gäste haben, wenn
sie in diesem Jahr nach Rotenburg an die
Fulda zum Landestag reisen. Zwei Tage lang
bedarf es einer Mischung aus Tagungsdis-
ziplin und Spaß am Rande des Plenums.
Was ist der Reiz für einen hauptamtlichen
Mitarbeiter, einen solchen Landestag zu
organisieren? „Die Herausforderung“, sagt
Torben Klose, „es jedes Jahr besser zu ma-
chen, einzigartiger als im Vorjahr.“
Begonnen hat die Organisation bereits im
Juli 2011. Da hat der Landesvorstand ein-
stimmig beschlossen, den Landestag an
den Kreisverband Hersfeld-Rotenburg zu
vergeben, der sich zuvor in einer ausführ-
lichen Präsentation von seiner besten Seite
gezeigt hatte. In dieser wurde nicht nur der
Ort präsentiert, sondern es mussten auch
Nachweise erbracht werden, etwa darüber,
dass der Platz in Tagungshalle und Hotel
für die Delegierten und Gäste ausreichend
sein wird, oder, dass das Kostenbudget ein-
gehalten werden kann.
Zunächst musste sich der Kreisverband die
Frage stellen, ob er den ganzen Aufwand
überhaupt tragen wolle und stemmen kön-
ne. Hätte man ihn vor einem Jahr gefragt, ob
sein Verband einen Landestag ausrichten
werde, hätte er das sicherlich als unmög-
lich bezeichnet, erzählt der Kreisvorsitzen-
de der Jungen Union Hersfeld-Rotenburg,
Christian Eckhardt, heute. „Durch das brei-
te Gesamtangebot des Göbel‘s Hotel, das
etwa das gesamte Catering während der
Tagung und abends übernimmt, können wir
uns auf andere Aufgaben konzentrieren,
sonst hätten wir uns womöglich nicht be-
worben“, berichtet Christian, der von einer
„sehr motivierten“ Grundstimmung in sei-
nem Kreisverband schwärmt.
Bereits Anfang September fand ein erstes
Vor-Ort-Treffen zwischen Kreisverband
und Landesgeschäftsstelle statt, um Fra-
gen zu klären und Aufgaben zu verteilen.
Bis zum Landestag werden voraussichtlich
noch fünf weitere hinzugekommen sein.
Neben den rund zwanzig Helfern für die
Durchführung des Landestages, die der
Kreisverband und der Bezirksverband Os-
thessen stellen werden, und dem Hotel
wurde ein Unternehmen beauftragt, den
Landestag mit zwei Videokameras zu be-
gleiten.
Daneben müssen weitere Aufgaben gelöst
werden: Wer kümmert sich um das Buffet
am Abend des Landestags-Samstags? Wer
legt im Anschluss die Musik auf? Es werden
verschiedene Angebote eingeholt, das bes-
te und möglichst kostengünstigste erhält
dann den Zuschlag. Meistens schlägt der
jeweilige Kreisverband die Unternehmen
vor, die Landesgeschäftsstelle übernimmt
8 | INTERVIEW
LANDESTAG 2012
8 | LANDESTAG
dann die Endabstimmung. Es geht dann
auch um Kleinigkeiten, wie darum, wer die
Schlüsselbänder für die Delegierten- und
Gästeausweise sponsern könnte. Nicht zu
vergessen ist auch das Ehemaligentreffen,
das für den Vorabend des Landestags orga-
nisiert werden muss.
Je näher der Landestag rückt, desto mehr
nimmt für die Mitarbeiter der Landesge-
schäftsstelle die alljährliche Delegierten-
versammlung im Alltag an Raum ein. Etwa
drei Monate vor dem Landestag beginnt
die „heiße Phase“: Die Satzung verlangt,
dass zehn Wochen vor dem Landestag eine
vorläufi ge Einladung an alle Delegierten
verschickt wird. Bis dahin müssen grob die
Redner und Themen, also ein Versamm-
lungsablauf feststehen.
Die vorläufi ge Einladung ist zugleich der
Startschuss für die Antragsberatungen in
den Verbänden: Der Landesvorstand hat
zunächst drei Grundsatzanträge und einen
Pro- & Contra-Antrag beschlossen. Darüber
hinaus steht den Untergliederungen die
Möglichkeit offen, allgemeine Anträge zu
beliebigen Themen oder Änderungsanträ-
ge zur Satzung zu stellen.
Eine besondere Herausforderung für die
Organisation sind die zahlreichen promi-
nenten Politiker, die sich für den Landes-
tag in Rotenburg angesagt haben – manche
auch kurzfristig, wie zum Beispiel Minister-
präsident Volker Bouffi er, der erst Anfang
April seine Zusage geben konnte. „Es ist
ein schönes Gefühl, dass der Ministerpräsi-
dent zu uns nach Rotenburg kommt“, freut
sich Christian Eckhardt trotz zusätzlicher
Aufgaben. „Plötzlich stellen sich neue Fra-
gen – etwa, wie es mit der Polizei aussieht,
ob wir zusätzliches Sicherheitspersonal be-
nötigen.“
Vier Wochen vor dem Landestag steht
dann das komplette Programm – nun kann
nur noch auf dem Landestag selbst eine
abweichende Tagesordnung beschlossen
werden. In der endgültigen Einladung sind
die Hauptredner und alle Programmpunk-
te fi xiert. Die Tagungsunterlagen gehen
per Post an die 238 Delegierten. Nachdem
alle Kreisvorsitzenden ihre Delegierten
und Gäste angemeldet haben, und die Ho-
telzimmer zugewiesen wurden, kann der
Landestag aus organisatorischer Sicht be-
ginnen.
Mathias Völlger, Kreisvorsitzender der Jun-
gen Union Hochtaunus, kann sich an das
Prozedere nur allzu gut erinnern. Er hat es
nie bereut, dass 2010 in seinem Verband
ein Landestag stattfand. „So hat uns vor
allem die Erfahrung mit der Personalpla-
nung sehr geholfen, den Standdienst beim
Hessentag 2011 erfolgreich zu planen“, sagt
er rückblickend. Rund fünfzig Helfer wa-
ren damals im Einsatz, auch wenn manche
Aufgabe, wie etwa bei der Nachtwache,
nicht immer auf große Begeisterung stieß.
„Dennoch meldeten sich genügend Freiwil-
lige zur Mithilfe und als Kreisvorsitzender
bin ich sehr stolz, mit welchem Einsatz die
Mitglieder der JU Hochtaunus angepackt
haben.“
Wenn am 27. Mai die letzten Delegierten
und Gäste den Tagungsort verlassen ha-
ben, ist die Arbeit für den diesjährigen
Landestag damit jedoch noch nicht für
alle abgeschlossen. Die Nachbearbeitung
wird die Organisatoren noch einige Wo-
chen beschäftigen. Und dann wird sich
die Landesgeschäftsstelle bald schon mit
dem Landestag 2013 auseinandersetzen,
dem nächsten Mammutprojekt: Nach dem
Landestag ist eben immer auch vor dem
Landestag.
Frederic Schneider
LANDESTAG | 9
Bilder: Frederic Schneider
DAS ALLJÄHRLICHE
MAMMUTPROJEKT
INFO:
Traditionell das Steckenpferd jedes
ausrichtenden Kreisverbandes ist die
Abendveranstaltung. Unter dem Motto
„Rotenburg feiert die beste Party seit
Langen!“ hat die Hersfeld-Rotenburger
JU noch einmal eine besondere Mög-
lichkeit, sich den Delegierten und Gäs-
ten zu präsentieren. So wurden extra
Flyer produziert. „Wir wollen bei allen
Delegierten und Gästen einen hervor-
ragenden Eindruck hinterlassen und
ihnen zeigen, wie gastfreundlich und
schön unser Waldhessen ist“, sagt der
JU-Kreisvorsitzende Christian Eckhardt.
n Pfi ngsten erwartet die An-
wesenden wie immer ein
abwechslungsreiches und
spannendes Wochenende.
Thematisch werden es von Strukturpolitik
im ländlichen Raum bis hin zum Flugha-
fen als Motor der Rhein-Main-Region die
verschiedensten Themen diskutiert. Span-
nend dürfte auch die Debatte zu den „Pro
& Contra“ – Anträgen werden – hier geht
es darum, ob sich die Junge Union für eine
Besteuerung von Kinderlosen ausspricht.
Die vielfältigen Anträge der Verbände bie-
ten darüber hinaus ausreichend Stoff für
Diskussionen: Zur Pendlerpauschale liegen
gleich mehrere – teilweise entgegenge-
setzte – Anträge der Basis vor. Gleiches
gilt für verschiedene Modelle einer neuen
Gemeindegebietsreform: Auch hier dürf-
te heftig diskutiert werden. Aber auch
mit grundsätzlichen Themen – etwa dem
Schutz menschlichen Lebens – werden sich
die Delegierten beschäftigen.
Auf der Tagesordnung steht neben der
Beratung von Anträgen auch die Nominie-
rung der hessischen Kandidaten für den
Bundesvorstand der Jungen Union. Das
Gremium wird im Oktober auf dem JU-
Deutschlandtag in Rostock gewählt.
Traditionell empfängt die Junge Union auf
dem Landestag auch unseren Ministerprä-
sident Volker Bouffi er. Unser Landesvater
war selbst 1976 bis 1984 Landesvorsitzen-
der der Jungen Union Hessen und ist uns
weiterhin sehr verbunden. Neben ihm wer-
den außerdem Hessens Umweltministerin
Lucia Puttrich sowie die Wiesbadener Bun-
desfamilienministerin Dr. Kristina Schröder
zu den Delegierten und Gästen sprechen.
Wie im vergangenen Jahr werden neben
den gewohnten Reden vom Podium auch
dieses Mal wieder für alle JU-Teilnehmer
interessante Gespräche beim Speed-Da-
ting mit Politikern ermöglicht. Langatmige
Grußworte gehören damit der Vergangen-
heit an. Aufgeteilt in mehrere Gruppen
werden die JUler jeweils für einige Minu-
ten verschiedene Referenten aus Politik,
Wirtschaft und Gesellschaft treffen. Auch
dafür haben sich wieder eine ganze Reihe
hochkarätiger Gäste angekündigt: Staats-
kanzleichef Axel Wintermeyer, CDU-Frak-
tionsvorsitzender Dr. Christean Wagner,
Umweltstaatssekretär Mark Weinmeister,
CDU-Generalsekretär Peter Beuth, Bil-
dungsstaatssekretär Dr. Helge Braun und
viele weitere werden mit den Delegierten
diskutieren.
Fridolin Pfl ugmann
10 | LANDESTAG
A
Die Junge Union tagt an Pfi ngsten dort, wo sie 2008 noch demonstrierte:Gegen den SPD-Landesparteitag, auf dem Lügenbaronin Andrea Ypsilanti ihren Wortbruch absegnen lies, um mit der
Linkspartei zusammenzuarbeiten. Wenige Wochen später stoppten vier mutige „Abweichler“ Ypsilanti und die SED-Erben.
LANDESTAG 2012Tagesordnung, Themen und Redner: Das erwartet euch in Rotenburg!
ür die JU Hessen wirft der diesjäh-
rige CDU-Landesparteitag bereits
seit langem seine Schatten voraus:
Der Landestag 2011 hatte umfassen-
de Reformideen für die Parteiarbeit in Hes-
sen beschlossen. Mitgliederbefragungen,
eigene Delegierte für die Vereinigungen
beim Landesparteitag und eine stärkere
Positionierung der Landesfachausschüsse
als Thinktanks der Partei-Basis waren die
Kernforderungen, mit deren Durchsetzung
der JU-Landesvorstand beauftragt wurde.
Eine gute Gelegenheit zur Umsetzung
ergab sich bereits in diesem Jahr: Die Sat-
zung der CDU Hessen wird vollständig
überarbeitet und beim Landesparteitag
im Juni in Darmstadt beschlossen. Bereits
seit einigen Monaten hat daher der JU-Lan-
desvorsitzende Ingmar Jung gemeinsam
mit anderen Vereinigungen und einigen
CDU-Kreisverbänden die Forderung nach
Vereinigungsdelegierten beim Landespar-
teitag in die Diskussion gebracht. Die Idee
dahinter: Die Vereinigungen sollen als tra-
gende Säulen der Volkspartei CDU in ihren
jeweiligen Zielgruppen ein unmittelbares
Mitbestimmungsrecht bei den inhaltlichen
und personellen Entscheidungen der Lan-
despartei bekommen. Die Repräsentation
unterschiedlicher Interessen wird damit
deutlich verbessert.
Nicht bei allen CDUlern stieß unsere For-
derung sofort auf große Gegenliebe – im
Gegenteil. Doch vor dem lange erwarteten
Showdown auf dem Parteitag setzten sich
im CDU-Landesvorstand die besseren Ar-
gumente durch: Die Vereinigungsdelegier-
ten wurden in den Satzungsentwurf des
Gremiums mit aufgenommen. Jede Verei-
nigung soll künftig drei Stimmberechtigte
zu den Landesparteitagen entsenden dür-
fen. Damit wird eine direktere Beteiligung
für die Junge Union an der Beschlussfas-
sung des Parteitages möglich. Ein konse-
quenter Schritt, sind doch die Vereinigun-
gen bereits heute antragsberechtigt.
Trotz dieser sehr erfreulichen Einigung im
Vorfeld wird die Junge Union Änderungs-
anträge zum Satzungsentwurf auf dem
Landesparteitag stellen: Andere Streit-
punkte der neuen Satzung, bei denen sich
die Junge Union engagieren wird, sind die
Rechte des Generalsekretärs. Wir werden
Kompromisse vorschlagen, um das vorge-
sehene Recht auf die Teilnahme des Gene-
ralsekretärs an allen Sitzungen der nach-
geordneten Gliederungen zu entschärfen
und trotzdem den verständlichen Wunsch
nach Eingriffsmöglichkeiten bei schwer-
wiegenden Problemen umzusetzen.
Auch personell wird sich die Junge Union
Hessen bei dem Parteitag mit frischem
Wind präsentieren: Unser Landesvorsit-
zender Ingmar Jung wurde vom JU-Lan-
desvorstand als Beisitzer-Kandidat für den
CDU-Landesvorstand nominiert und folgt
damit dem bisherigen JU-Vertreter Tom
Zeller nach, der nicht erneut kandidieren
wird. Ingmar tritt damit in der guten Tra-
dition der JU-Landesvorsitzenden an, die
dem CDU-Landesvorstand durchweg als
gewählte Mitglieder angehörten.
Torben Klose
LANDESPARTEITAG | 11
F
CDU-LANDESPARTEITAGJU-Delegierte im Satzungsentwurf – Ingmar Jung kandidiert für den CDU-Landesvorstand
ie Junge Union muss immer
wieder Antrieb der Erneuerung
in der CDU sein. Dies gilt vor al-
lem in inhaltlichen Fragen, aber
auch hinsichtlich der Organisation unserer
Mutterpartei. Auf unserem Landestag 2011
in Langen haben wir bereits intensiv über
die Strukturen der hessischen CDU disku-
tiert und unsere Positionen deutlich ge-
macht – und erreicht, dass es künftig wohl
auf CDU-Landesparteitagen Delegierte ge-
ben wird, die direkt von der Jungen Union
dorthin entsandt werden.
Die Junge Union Mittelhessen hat ergän-
zend hierzu auf ihrem diesjährigen Be-
zirkstag in Büdingen darüber nachgedacht,
welche Rolle die Bezirksverbände der CDU
in der künftigen Parteiarbeit spielen sollen.
In der Geschichte der CDU Hessen haben
die Bezirksverbände nie eine herausge-
hobene Rolle gespielt. Fast ausschließlich
dienten und dienen sie zum Herbeiführen
von Personalentscheidungen. Dies wollen
wir ändern.
Eine Veränderung der Parteistrukturen ist
dringend geboten: Bis zum Jahr 2019 wer-
den ein Fünftel der CDU-Mitglieder, die
der Partei zur Bundestagswahl 2009 ange-
hört haben, verstorben sein. Selbst wenn
diese Prognose aufgrund einer guten Mit-
gliederwerbung nicht ganz so extrem wie
befürchtet eintreten sollte – unsere Partei
wird in wenigen Jahren schon aus fakti-
schen Gründen strukturell nicht mehr so
agieren können wie es derzeit oft noch ge-
rade zu gelingen scheint.
Eine Modernisierung der Parteistrukturen
ist seit den 1970er-Jahren nicht erfolgt, ob-
wohl es in den vergangenen Jahren dazu
immer wieder Versuche gab. Die Junge
Union Mittelhessen ist der Auffassung,
dass die Ebene der Bezirksverbände gut
geeignet ist, um die nötigen Reformen der
Parteistruktur zu diskutieren.
Wir fordern daher die CDU-Bezirksverbän-
de auf, einen entsprechenden Dialogpro-
zess mit den Kreisverbänden einzuleiten,
mit dem Ziel, Vorschläge für eine Neufas-
sung der Parteistrukturen zu erarbeiten.
Ein Phänomen, das in allen Parteien zu be-
obachten ist, ist der Abschied vom inhalt-
lichen Diskurs. Während zu Zeiten Alfred
Dreggers und Georg August Zinns in den
Parteien leidenschaftliche inhaltliche De-
batten geführt wurden, ist dies in den letz-
ten Jahren kaum noch zu beobachten.
Für eine Verhinderung inhaltlicher De-
battenkultur gibt es immer einen guten
Grund: Der Bürgermeister vor Ort darf
nicht verärgert werden, der CDU-Kreisvor-
sitzende möchte vor allem Ruhe haben und
die Landesregierung muss geschlossen un-
terstützt werden. Einige dieser Gesichts-
punkte sind typische Abwehr-Argumente,
andere durchaus berechtigt: Dennoch darf
sich eine Volkspartei mit dem Abschied
von der inhaltlichen Diskussion nicht ihres
Lebenselixiers berauben.
Wir fordern daher die CDU-Bezirksverbän-
de auf, mindestens zwei inhaltliche Diskus-
sionsveranstaltungen im Jahr durchzufüh-
ren. Dabei sollen bewusst grundsätzliche
Themen der politischen Ausrichtung im
Mittelpunkt stehen.
Die Junge Union Mittelhessen ist der Auf-
fassung, dass der CDU-Bezirksverband
als Ideenschmiede für neue Formen der
Mitgliederwerbung dienen kann. Dabei
müssen insbesondere auch die hauptamt-
lichen Politiker unseres Bezirksverbandes,
die aufgrund ihrer „Leuchtturmfunktion“
besondere Möglichkeiten haben, stärker
in die Mitgliederwerbung eingebunden
werden.
Wir fordern daher die CDU-Bezirksverbän-
de auf, einmal im Jahr einen bezirkswei-
ten „Aktionstag Mitgliederwerbung“ zu
organisieren, an dem die hauptamtlichen
Politiker unseres Bezirksverbandes mit
Unterstützung der Ehrenamtlichen gezielt
potentielle Interessierte hinsichtlich einer
CDU-Mitgliedschaft ansprechen.
Schließlich muss auch die Finanzierung der
Bezirksverbände gerechter ausgestaltet
werden – gerade wenn die Aktivitäten auf
Bezirksebene ausgebaut werden sollen,
darf dies nicht zu Lasten einzelner Kreis-
verbände gehen.
Unsere Vorschläge haben wir mit großer
Mehrheit auf unserem Bezirkstag in Bü-
dingen beschlossen. Der mittelhessische
CDU-Bezirksvorsitzende Dr. Helge Braun
hat unsere Ideen in einer ersten Reaktion
dankbar und offen aufgenommen. Auf ei-
ner bezirksweiten JU-Kreisvorstandskonfe-
renz werden wir im Juni mit ihm über die
Umsetzung unserer Pläne sprechen. Wir
hoffen, dass die Arbeit der CDU-Bezirks-
verbände so bald deutlich vielfältiger und
vor allem innovativer sein wird. Unserer
Mutterpartei täte dies gut.
Dr. Stefan Heck,
Bezirksvorsitzender der JU Mittelhessen
ERNEUERUNG GEPLANTFür ein neues Profi l der CDU-Bezirksverbände!
12 | BEZIRKSVERBÄNDE
D
Die JU Mittelhessen fordert eine
Neuausrichtung der CDU-Bezirksverbände.
ie ist zur Tradition geworden:
Die Skifreizeit der Jungen Union
Hessen. Bereits zum fünften Mal
lud der Arbeitskreis Europa- und
Außenpolitik zum politischen Skiwochen-
ende in der Steiermark. Ziel der JU-Reise-
gruppe war Bad Mitterndorf.
Früh um acht Uhr morgens traf sich die
erste Hälfte der JUler in Wiesbaden zur
Abfahrt. Am Frankfurter Flughafen kom-
plettierte die zweite Hälfte die Delegati-
on. Gut gelaunt sorgte mittel- bis mäßige
Musik aus den Lautsprechern für ordent-
lich Vorfreude auf den Schnee. Auch die
entsprechende Medizin wurde schnell si-
chergestellt, damit keiner der Mitfahrer an
der Reisekrankheit leiden musste.
Die Stimmung besserte sich zusehends
weiter als im Bordradio Ö3 erschallte
und die Landesgrenze nach Österreich
überschritten wurde. „Schifoan“ ist nicht
Jedermanns Sache, aber trotzdem ist für
Jedermann etwas dabei, auf dieser Erleb-
nisreise mit der Jungen Union.
Kurz nach der Ankunft an unserem Ziel
wurden die Zimmer verteilt und erste Er-
kundungen endeten mit dem süßen Bier
aus der hauseigenen Brauerei auf einem
Balkon unserer Zimmer. Dafür blieb al-
lerdings nur wenige Minuten Zeit, denn
der Höhepunkt des Tages folgte noch am
selben Abend. Das Nachtrodeln beim Gra-
fenwiesenwirt mit ausgeleuchteter Rodel-
bahn mit 600 Meter langer Abfahrt ließ
alle Anstrengungen beginnend mit dem
frühen Aufstehen und der langen Busfahrt
schnell vergessen.
Der restliche Abend stand ganz im Zei-
chen der internationalen Verständigung
in der nahegelegenen Hütte, in der wir
wie bereits im Vorjahr bestens umsorgt
wurden. Nach politischen Gesprächen
über die anstehenden Wahlen in Öster-
reich legten der Sohn des Hüttenwirtes
und unser Steirer JVP-Freund Matthias
Huber, dem an dieser Stelle ein großer
Dank für die Mithilfe bei der Organisation
gebührt, noch eine Sondervorstellung am
Akkordeon ein.
Am nächsten Morgen ging es für das Gros
der Gruppe auf die Piste; ein kleinerer Teil
der JUler verbrachte einen tollen Tag in der
Grimming-Therme. Mit unterschiedlichsten
Saunagängen wurde auch etwas für Körper
und Geist getan und der Ausblick auf den
nahegelegenen Grimming-Berg war traum-
haft (sowohl aus dem Außenpool wie aus
der Sauna selbst!). Am zweiten Skitag stand
auch für die Nichtskifahrer eine komfortab-
le Bergauf- und -abfahrt auf dem Programm.
Am letzten Abend wurden die wackeren
Hessen in die Kunst des Eisstockschie-
ßens und in die Tatsache eingeweiht, dass
es hierzu nicht mal des Eises bedarf. Beim
anberaumten Match zwischen Team „Rot“
und „Grün“, siegten die Roten – wie man sie
kennt unter Einsatz illegaler Mittel.
Das Resultat der drei Tage: Super Stim-
mung, viele nette Gespräche und eine tol-
le Organisation. Vielen Dank an Andreas
Kuckro und Christian Stettler!
Bernd Becker
ALLE JAHRE WIEDERSkifreizeit der JU Hessen in der Steiermark
ALLE JAHRE WIEDER | 13
S
Die JU Hessen mit Freunden aus
der Steiermark in den Bergen.
AUS DEN ARBEITSKREISENB
ild
: dp
a
+++ ARBEITSKREIS GESUNDHEIT UND SOZIALES +++ ARBEITSKREIS AUSSEN-
Der Arbeitskreis „Wissenschaft und Kunst“ war von der Keltenwelt beeindruckt.
Die Ausstellung „Keltenwelt“ zeigt einzigartige
Schätze.
Arbeitskreis „Wissenschaft und
Kunst“ besuchte Keltenwelt
Zu einem Besuch der im Jahr 2011 neu
eröffneten „Keltenwelt“ am Glauberg tra-
fen sich die Mitglieder des Arbeitskreises
„Wissenschaft und Kunst“. Der Museums-
neubau beherbergt die überregional be-
kannten archäologischen Funde aus der
Zeit der Kelten und dient darüber hinaus
als Forschungszentrum. Zunächst stand
für die Teilnehmer ein kurzer Rundgang
durch den archäologischen Park unmittel-
bar vor dem Museum auf dem Programm.
Der imposante rekonstruierte Grabhügel
eines Keltenfürsten verdeutlichte den
Teilnehmern die Dimensionen der sakra-
len Stätte aus der Eisenzeit etwa um das 5.
Jahrhundert vor Christus. Bei archäologi-
schen Grabungen zwischen 1994 und 1997
wurde eine der bedeutendsten Grabanla-
gen der Kelten in Mitteleuropa entdeckt,
die heute teilweise rekonstruiert ist.
Die Mitglieder des Arbeitskreises wurden
anschließend durch das Museum geführt,
das auch durch seine moderne und unver-
wechselbare Architektur Maßstäbe setzt.
Die Ausstellung gibt einen Überblick über
die archäologischen Funde am Glauberg
und zeigt unter anderem die berühmte
Sandsteinfi gur eines Keltenfürsten, die
unmittelbar in der Nähe des Museums
bei einer Ausgrabung gefunden wurde.
Das Museum bietet viele Informationen
für alle Altersgruppen und ist ein her-
ausragendes Beispiel für eine gelungene
Kulturförderung und Kulturvermittlung in
Hessen.
Der Arbeitskreis „Wissenschaft und Kunst“
wird in der nächsten Zeit weitere Museen
und kulturelle Einrichtungen in ganz Hes-
sen besuchen, um sich einen Überblick
von der vielfältigen Kulturlandschaft in
unserem Bundesland zu verschaffen. Ne-
ben den Mitgliedern des Arbeitskreises
„Wissenschaft und Kunst“ sind hierzu alle
Mitglieder der Jungen Union Hessen herz-
lich zur Teilnahme eingeladen.
Christopher Lipp
Referent für Wissenschaft und Kunst
Kontaktadresse zum Mitarbeiten:
Arbeitskreis „Kommunalpolitik und
Regionalentwicklung“ beschäftigte
sich mit neuer Gemeindeordnung
Zum Jahreswechsel ist die Neufassung der
Hessischen Gemeindeordnung (HGO) in
Kraft getreten, in der Aufbau und Aufga-
ben unserer Gemeinden defi niert werden.
14 | AUS DEN ARBEITSKREISEN
AUS DEN ARBEITSKREISEN | 15
UND EUROPAPOLITIK +++ ARBEITSKREIS WISSENSCHAFT UND KUNST +++
In den vergangenen Monaten wurde in den Arbeitskreisen der Jungen Union Hessen
wieder fl eißig gearbeitet – hier Berichte der zuständigen Referenten im Landesvorstand:
Die JUler mit dem Landtagsabgeordneten Alexander Bauer.
Der Arbeitskreis „Kommunalpolitik und
Regionalentwicklung“ hat dies zum Anlass
genommen, sich mit der Gesetzesnovelle
intensiv zu befassen.
Zu Gast waren wir dazu im Hessischen
Landtag, wo uns der Landtagsabgeord-
nete Alexander Bauer, innenpolitischer
Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, zu
den wichtigsten Änderungen in der HGO
berichtet hat:
Für die Haushaltswirtschaft ist die dop-
pelte Buchführung (Doppik) jetzt ver-
pfl ichtend, zudem müssen Kassenkredite
wieder von der Aufsichtsbehörde geneh-
migt werden. Mit deren Zustimmung kön-
nen sich Gemeinden nun auch freiwillig
zusammenschließen – die Gemeindever-
tretung darf dazu auch einen Bürgerent-
scheid durchführen.
Um Kosten durch die Nutzung moderner
Medien zu sparen, dürfen öffentliche Be-
kanntmachungen online publiziert wer-
den, zu Sitzungen der Gemeindevertre-
tung und ihrer Ausschüsse darf per E-Mail
eingeladen werden. Darüber hinaus wur-
de die Einbringung von Bürgerbegehren
erleichtert.
Fortan ist die Gründung kommunaler Un-
ternehmen in Form einer Anstalt öffentli-
chen Rechts möglich, ebenso – allerdings
erst nach zwanzig Jahren – die Kündigung
der Mitgliedschaft in Zweckverbänden für
freiwillige Aufgaben.
Gemeinden dürfen sich auf ihrer Gemar-
kung bei der Erzeugung, Speicherung
und Einspeisung erneuerbarer Energien
sowie der Verteilung der gewonnenen
thermischen Energie unter mindestens
50-prozentiger Beteiligung privater Drit-
ter wirtschaftlich betätigen – ist diese
nachweislich nicht zu erreichen, auch zu
mehr als 50 Prozent.
Bürgermeister und Landräte dürfen nun
die Vertrauensfrage stellen, um ohne
Rücktritt und Verlust der Rentenansprü-
che aus dem Amt scheiden zu können. Die
ihnen per Gesetz übertragenen ordnungs-
behördlichen Aufgaben dürfen nicht mehr
von der Gemeindevertretung überwacht
werden. Außerdem wurden die Rechte
des Vorsitzenden der Gemeindevertre-
tung gestärkt, so ist etwa der Gemein-
devorstand nun zu seiner Unterstützung
verpfl ichtet.
Roland Mittmann
Referent für Kommunales und
Regionalentwicklung
Kontaktadresse zum Mitarbeiten
Arbeitskreis „Gesundheit und
Soziales“: Jahresplanung steht
Der Arbeitskreis hat sich bisher mit den
Anträgen des Landestags 2011 befasst und
Pläne für seine zukünftige Arbeit disku-
tiert. Im Zusammenhang mit dem Antrag
„Sozialhilfe nur für deutsche Staatsbür-
ger“ haben wir besprochen, dass das The-
ma der sozialen Sicherung einer intensi-
ven Beschäftigung bedarf. Dazu haben wir
ein Treffen mit dem Arbeitskreis „Justiz
und Integration“ geplant, um näher gera-
de auch auf die fi nanzielle Unterstützung
des Staates von ausländischen Mitbürgern
und die damit verbundenen gesetzlichen
Rahmenbedingungen eingehen zu kön-
nen.
Zudem sprachen wir darüber, wie Fami-
lie und Beruf besser vereinbart werden
können. Hier ging es vor allem um neue
Möglichkeiten von Arbeitsmodellen und
wie der soziale mit dem wirtschaftlichen
Aspekt in Einklang gebracht werden kann.
Um die Problematik auch aus Sicht der
Bil
d: F
red
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v.l.n.r.: Matthias Huber (JVP Steiermark), Roland Mittmann, Katrin Schäfer, An-
dreas Kuckro, Österreichs Justizministerin Mag. Dr. Beatrix Karl, Robert Martins,
Vize-Kanzler und Außenminister Michael Spindelegger, Thomas Einwallner (Vor-
sitzender JVP Steiermark) und Tom Zeller.
16 | AUS DEN ARBEITSKREISEN
Arbeitgeberschaft beurteilen zu können,
planen wir ein Treffen mit einem Vertreter
der Industrie- und Handelskammer (IHK).
Außerdem ist ein Ausfl ug zur Lebens-
gemeinschaft e. V. nach Schlitz geplant.
Der Kontakt zu dieser Dorfgemeinschaft,
in der Behinderte und Nicht-Behinderte
zusammen leben und arbeiten, besteht
schon länger und wir wollen das Ange-
bot nutzen und uns über die Arbeit dort
informieren. Integration ist nicht nur bei
Menschen aus anderen Ländern wichtig,
sondern auch bei Minderheiten aus un-
serer näheren Umgebung – wie bei den
körperlich und/oder geistig Behinderten.
Marisa Ochs
Referentin für Gesundheit und Soziales
Kontaktadresse zum Mitarbeiten:
Arbeitskreis „Außen- und
Europapolitik“: Besuch bei der
JVP-Bundestagung in Graz
Bereits seit vielen Jahren besteht zwi-
schen der Jungen Union (JU) Hessen und
der der Jungen ÖVP (JVP) in der Steier-
mark eine politische Freundschaft, die
durch zahlreiche persönliche Kontakte
stetig gestärkt und fortgeführt wird. Tra-
ditionell nehmen wir auch gegenseitig an
den Landestagen teil und waren in diesem
Jahr beim „Bundestag“ der JVP Österreich
in Graz, der Hauptstadt der Steiermark,
mit fünf Gästen vertreten.
Der Tagesordnung des Bundestages waren
zwei Hauptpunkte zu entnehmen: Zum
einen die Neuwahl des Bundesobmanns
(Bundesvorsitzenden) der JVP und seines
Teams und zum anderen der Beschluss
über den Forderungskatalog „Demokratie.
Neu“.
Sebastian Kurz, Staatssekretär für In-
tegration in der österreichischen Bun-
desregierung, wurde nach seiner ersten
Amtszeit mit 100% der Stimmen für eine
weitere als JVP-Bundesobmann bestätigt.
Auch sein Team erhielt sehr gute Ergeb-
nisse. Aus den Reden des Vize-Kanzlers
und Bundesobmanns der ÖVP sowie der
anderen Gliederungen der Partei, die in
der ÖVP traditionell eine stärkere Rolle
spielen als bei uns, kam sehr viel Lob und
Anerkennung für die bisherige Arbeit von
Sebastian und die Zusage für eine breite
Unterstützung seines Konzepts „Demo-
kratie.Neu“.
Auch wenn die Forderungen und Ziele der
Jungen Union und der Jungen ÖVP sich
in vielen Punkten sehr nahe sind, unter-
scheiden sich unsere Deutschland- und
Landestage klar von dem hier in diesem
Jahr besuchten Bundestag der JVP. Das
wird bereits beim Blick auf den Zeitplan
und die Tagesordnung deutlich. Der Bun-
destag der JVP begann am Samstag um
halb drei und endete mit dem Schlusswort
des wiedergewählten Bundesobmanns ge-
gen 19 Uhr. Kein Vergleich also zu unseren
zweieinhalbtägigen Veranstaltungen. Wie
schaffen unsere Freunde aus Österreich
das? Sowohl die Zusammensetzung der
antretenden Vorstandsteams, als auch
die inhaltlichen Forderungen werden von
Antragskommissionen verhandelt. Die in-
haltlichen Anträge werden in mehreren
Sitzungen vorab besprochen, so dass die
Rechte der Delegierten gewahrt werden
und dennoch der Tagung eine beschluss-
und veröffentlichungsfähige Fassung vor-
liegt. Die Wahlen erfolgen in Form von
Listenvorschlägen geheim, so dass Abwei-
chungen von 100 Prozent durch einzelne
Streichungen zustande kommen.
+++ ARBEITSKREIS GESUNDHEIT UND SOZIALES +++ ARBEITSKREIS AUSSEN-
AUS DEN ARBEITSKREISEN | 17
Bil
d: d
pa
Der Ball sollte auch in der Ukraine nicht still stehen: Der DFB sollte an der EM 2012 teilnehmen.
Anlass für die Freunde der JVP zur Erar-
beitung von „Demokratie.Neu“ für ihren
Bundestag waren wachsende Politikver-
drossenheit und die damit verbundene sin-
kende Wahlbeteiligung. „Demokratie.Neu“
enthält einen Forderungskatalog für mehr
Demokratie in Österreich, der von den
über 200 Delegierten einstimmig verab-
schiedet wurde. Das ausführliche Konzept
fi ndet sich unter www.junge.oevp.at.
Der JVP-Bundestag in Graz war in jeder
Hinsicht ein Erlebnis für die hessische De-
legation und ein Erfolg für die JVP und ih-
ren Vorsitzenden Sebastian Kurz.
Arbeitskreis „Außen- und Europa-
politik“: Diskussion beim DFB
Wie politisch muss der DFB sein? – Die-
se Frage diskutierte der AK Europa- und
Außenpolitik bei seinem Besuch in den
Räumen des Deutschen Fußball-Bunds
in Frankfurt mit Roy Rajber, Assistent im
Büro des DFB-Präsidenten. Sollte der DFB
in der Öffentlichkeit als reiner Sportver-
band auftreten? Oder kommt dem Ver-
band aufgrund seiner großen öffentlichen
Wahrnehmung und enormen fi nanziellen
Ressourcen nicht auch eine gewisse poli-
tische Rolle zu?
Mit Blick auf die EM in wenigen Wochen
kann das Gastgeberland Polen als erfolg-
reiches Beispiel einer Transformation vom
Kommunismus zu Demokratie und Markt-
wirtschaft bezeichnet werden. Bei dem
anderen Gastgeberland – der Ukraine – ist
dies eher fraglich. „Spiegel Online“ titelte
mit Blick auf die Ukraine im April sogar
„Zu Gast bei der Mafi a“. Die über zwanzig
Diskussionsteilnehmer machten deutlich,
dass in allen Gesellschaften das Prinzip
des „fair play“ herrschen sollte und ins-
besondere in der Ukraine pluralistische
Gruppen gestärkt werden müssen. Dort
leiden die Menschen seit Jahren unter
einer kränkelnden Wirtschaft, einer weit
verbreiteten Korruption auf allen Ebenen
und politischen Machtkämpfen jenseits
von „fair play“, wie Carsten von Drathen,
Mitglied der Internationalen Kommission
der JU Deutschlands, betonte. Doch „fair
play“ ist die Grundidee des Fußballs. Dazu
steht der DFB. Und dazu steht die Junge
Union. Tatsächlich plant der DFB eine Rei-
he von gesellschaftlichen Veranstaltungen
jenseits des Rasens, wie Roy Rajber durch-
blicken ließ.
Keine Diskussion beim DFB ohne eine
Führung durch die heiligen Hallen des
deutschen Fußballs. Vorbei an den Büros
von DFB-Präsident Wolfgang Niersbach
und dem DFB-Sportdirektor Matthias
Sammer sowie den Räumlichkeiten, in de-
nen das DFB-Sportgericht tagt, erreichen
wir die Glasvitrinen mit Original-Kopien
von Pokalen aus vielen Jahrzehnten. Vom
Reisebüro über Lehrer für Fußballtalente
im Schulalter bis hin zu den Sicherheits-
koordinatoren und Medienexperten be-
schäftigt der DFB rund 200 hauptamtliche
Mitarbeiter – neben den vielen tausend
Menschen, die sich in Deutschland eh-
renamtlich im Bereich des Fußballs en-
gagieren. Der DFB setzt auf die sozialen
Medien wie Facebook und Twitter, um
mit seinen Unterstützern laufend in Kon-
takt zu sein. Zum Schluss wurden wie bei
jedem Freundschaftsbesuch Präsente aus-
getauscht: Die JU-Mitglieder durften sich
über DFB-Wimpel freuen. Und alle JUler
waren sich zumindest in einem Punkt ei-
nig: Der DFB sollte keinesfalls seine Teil-
nahme an der EM 2012 absagen, wie es von
Protestgruppen mit Blick auf die Ukraine
vereinzelt immer wieder gefordert wird.
An dem Verband hängt zu viel gesell-
schaftlicher Erfolg. Und Fußball lieben wir
doch alle.
Andreas Kuckro
Referent für Außen- und Europapolitik
Kontaktadresse zum Mitarbeiten:
UND EUROPAPOLITIK +++ ARBEITSKREIS WISSENSCHAFT UND KUNST +++
ittlerweile liegt die Zeit der
Rechenschaftsberichte für
das Jahr 2011 hinter uns. Das
Parteiengesetz verlangt da-
bei bekanntermaßen eine umfangreiche
Darstellung der Vermögensverhältnisse
und der getätigten Einnahmen und Aus-
gaben des vergangenen Jahres. Mitunter
sollen deshalb auch JU-Schatzmeister am
Anfang eines Jahres unter leichtem Stress
stehen und das hat seine Gründe.
Der JU-Kreisschatzmeister wartet unge-
duldig auf die Zahlen der Kollegen aus
den Stadt- und Gemeindeverbänden. Die
Ungeduld ist nachvollziehbar, denn der
CDU-Kreisgeschäftsführer wartet ne-
ben den Berichten der CDU-Stadt- und
Gemeindeverbände auf den Bericht des
jeweiligen JU-Kreisverbandes, um den
Gesamtbericht des CDU-Kreisverbandes
an den CDU-Landesverband abgeben zu
können. Dort wartet nun mal der Finanz-
beauftragte, der die Verpfl ichtung hat,
alle Zahlen aus den 26 Kreisverbänden
sowie den Landesvereinigungen der CDU
Hessen zusammenzutragen, um eine frist-
gerechte Abgabe an den Bundesverband
sicherzustellen. Wer also insbesondere
im ersten Quartal eines Jahres einen ner-
vösen und schlecht gelaunten JU-Schatz-
meister trifft, könnte nun einen Grund
dafür kennen.
Man erzählt sich, dass der ein oder an-
dere CDU-Kreisgeschäftsführer nicht so
gut auf die JU zu sprechen ist. Ob das nun
immer gerechtfertigt ist, sei dahin gestellt
und es muss auch nicht immer mit dem
Rechenschaftsbericht zusammenhängen.
Aber das gemeinsame Ziel der Schatz-
meister innerhalb der Jungen Union Hes-
sen muss sein, die Qualität unserer Re-
chenschaftsberichte zu erhalten und wo
nötig noch (wesentlich) zu verbessern.
Spätestens seit dem Jahr 2000 sind die
Parteifi nanzen ein sehr sensibles Gebiet.
Ein Bereich macht nach wie vor Probleme
– eine nachhaltige und saubere Buchhal-
tung. Ein Jahr hat zwölf Monate und da-
raus ergibt sich auch die Verpfl ichtung
für Schatzmeister in diesen zwölf Monate
eine ordentliche Buchhaltung sicherzu-
stellen. Wer meint, alle Zahlen aus dem
abgelaufenen Jahr innerhalb weniger Tage
zu Beginn des neuen Jahres – ohne ent-
sprechende Vorarbeiten – in eine ordent-
liche Form zu bringen, wird im Zweifel auf
große Probleme stoßen und für unnötige
Verzögerungen im Gesamtablauf der Re-
chenschaftslegung sorgen.
Von daher meine herzliche Bitte an alle
JU-Schatzmeister: Prüft eure Buchhaltung
und stellt sie bei Bedarf neu auf. Auch bei
der Übergabe des Schatzmeisteramtes
sollte der Nachfolger auf eine nachhal-
tige und dauerhafte Arbeit vorbereitet
werden. Die Landesgeschäftsstelle und
ich stehen wie immer gerne zur Beratung
und Unterstützung zur Verfügung. Zum
Abschluss vielen Dank an alle Schatzmeis-
ter der JU Hessen für die geleistete Arbeit
im vergangenen Jahr und zu Beginn die-
ses Jahres. Ich freue mich auf die weite-
re Zusammenarbeit und eine wesentlich
stressfreiere Rechenschaftslegung für
alle Beteiligten im kommenden Jahr.
Andreas Hofmeister,
Landesschatzmeister der JU Hessen
NACH DEM RECHENSCHAFTSBERICHT IST VOR DEM RECHENSCHAFTSBERICHT
Der Landesschatzmeister mal wieder!
Bil
d: d
pa
18 | SCHATZMEISTER
M
ine der spannendsten Sitzungen
der Grundsatzprogrammkommis-
sion der JU Deutschlands fand
Ende März in Berlin statt. Das für
unsere Generation zentrale Thema der
Netzpolitik war im Mittelpunkt der Bera-
tungen. Los ging es mit einer abendlichen
Diskussionsrunde mit dem Parlamenta-
rischen Geschäftsführer der CDU/CSU-
Bundestagsfraktion, Peter Altmaier, der
durch mehrere kluge und inhaltlich ausge-
reifte Vorschläge zum Thema Netzpolitik
in Erscheinung getreten ist, was ihn von
dem ein oder anderen Kollegen auch in-
nerhalb der Union unterscheidet. Ebenso
ist Altmaier als engagierter Nutzer von
Twitter wohlbekannt.
Zusammengefasst lässt sich über das in-
tensive Gespräch festhalten, dass wir als
Union eher die Chancen als die Gefahren
des Internets betonen sollten. Es bietet
Chancen für stärkere demokratische Be-
teiligungsmöglichkeiten, neue Geschäfts-
modelle oder auch ganz simpel der stär-
keren individuellen Entfaltung. Das heißt
natürlich nicht, blauäugig über Gefahren
hinwegzusehen, die es wie bei allen ge-
sellschaftlichen Entwicklungen auch bei
der stärkeren Vernetzung der Welt gibt.
Es geht vielmehr darum, die richtige Basis
zu legen, auf der man dann differenziert
das Thema Netzpolitik beleuchten kann.
Am folgenden Tag gab es eine Podiumsdis-
kussion, an der unter anderem Dr. Marcel
Reichart, einer der Gründer der „DLD-Kon-
ferenz“ und Lars Hinrichs, der die Plattform
„Xing“ ins Leben gerufen hat, teilgenommen
haben. Hier ging es mehr um die konkreten
Fragen der Netzpolitik wie Infrastruktur,
Urheberrecht oder Datenschutz.
Die Netzpolitik bleibt ein entscheidendes
Thema für die Junge Union. Nicht nur für
die Zukunftsfähigkeit Deutschlands in der
Welt, sondern auch für die Verankerung
der Union innerhalb der nachwachsenden
Generationen ist es entscheidend, mit po-
sitiver Grundhaltung die Herausforderun-
gen der Digitalisierung zu meistern. Wir
wollen als Junge Union mit dem auf dem
neuen Grundsatzprogramm, das im Okto-
ber in Rostock auf dem JU-Deutschlandtag
beschlossen werden soll, unseren Beitrag
hierfür leisten. Dies kann niemand besser,
als die größte politische Jugendorganisati-
on Deutschlands.
Tom Zeller,
stellv. Bundesvorsitzender
der JU Deutschlands
AUS DEM BUNDESVORSTANDDie Netzpolitik als Zukunftsthema für die Junge Union
AUS DEM BUNDESVORSTAND | 19
E
Vordenker in Fragen des Themas
„Netzpolitik“: Peter Altmaier,
Parlamentarischer Geschäftsführer
der CDU/CSU-Bundestagsfraktion
Kürzlich traf sich die Bildungskommission
der JU Deutschlands in Wiesbaden, um
mit hochkarätigen Experten über die The-
men „Ganztagsschule“, „Hochschule“ und
„Bildung im Allgemeinen“ zu beraten.
Der Leiter des Kommissariats der Bischö-
fe in Hessen, Dr. Wolfgang Pax, legte den
JUlern seine durchaus kritische Sicht in
Bezug auf die Ganztagsschul-Frage vom
Standpunkt der Kirche aus dar, während
Guido Seelmann-Eggebert, Landesvor-
sitzender des Ganztagsschulverbandes
Hessen, sehr engagiert für den (weite-
ren) Ausbau dieser Institutionen warb.
Hans-Jürgen Irmer, bildungspolitischer
Sprecher der CDU-Landtagsfraktion, und
Ingmar Jung, Landesvorsitzender der JU
Hessen und Staatssekretär im Hessischen
Ministerium für Wissenschaft und Kunst,
berichteten außerordentlich interessant
über die aktuelle „bildungspolitische
Landschaft“ in Hessen. Das sehr infor-
mative Fachtreffen fand seinen Abschluss
mit einer Führung des im 19. Jahrhundert
errichteten Stadtschlosses, dem heutigen
Sitz des Hessischen Landtags.
Bildungskommission in Wiesbaden
Sitzung des Bundesvorstandes und
der Grundsatzkommission in Berlin
20 | AUS DEM BUNDESVORSTAND
Die Bildungskommission der JU Deutschlands in Wiesbaden mit den
Hessen Bastian Kempf, Astrid Wallmann und Christopher Lipp.
Im Rahmen der kürzlich erfolgten JU-
Bundesvorstandssitzung im Konrad-Ade-
nauer-Haus in Berlin stand die vorzeitig
stattfi ndende Landtagswahl in Nordrhein-
Westfalen im Mittelpunkt der Diskussi-
on. Des Weiteren stand die Erarbeitung
des neuen Grundsatzprogramms der JU
Deutschlands auf der Tagesordnung. Nach
zahlreichen Wortbeiträgen, die die große
Bedeutung eine neu gefassten Program-
matik deutlich machten, standen Vertreter
des RDCS, des DGB, der CDA, des Junio-
renkreises des Wirtschaftsrates, der LSU,
der CDL-Jugend sowie des BDKJ als Diskus-
sionspartner zur Verfügung: Interessant
waren die Ausführungen von Sophia Kuby,
Bundesjugendbeauftragte der Christde-
mokraten für das Leben (CDL), die die
Problematik „Organspende“ und „Bluttest
für Schwangere = Trisomie 21“ zum Inhalt
hatten.
Highlight zum Abschluss: Die Landesvor-
sitzenden und Mitglieder des Bundesvor-
standes trafen sich mit Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel zu einem Meinungs-
austausch im Bundeskanzleramt. In ih-
rem Statement ging die Kanzlerin auf die
zurzeit bestehende Situation im Euroraum
ein, danach sprach sie über innenpolitisch
aktuelle Fragen, insbesondere über die
Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen
und im Saarland. In der Diskussion wurden
die Themen „Vorratsdatenspeicherung“,
„ACTA“, „Fiskalpakt“, „PKW-Maut“, „Iran-
konfl ikt“ und „Zusammenarbeit mit der
FDP“ angesprochen. Das insgesamt bemer-
kenswerte Ein- und Ausblicke vermittelnde
Gespräch bekam seine besondere Note
durch Angela Merkels humorvolle und ver-
bindliche Diskussionsführung – die Anwe-
senden werden das Treffen sicherlich noch
lange in (bester) Erinnerung behalten.
Astrid Wallmann,
Mitglied des JU-Bundesvorstands
Sitzung des Bundesvorstandes und
der Grundsatzkommission in Berlin
Im Rahmen der kürzlich erfolgten JU-
Bundesvorstandssitzung im Konrad-Ade-
nauer-Haus in Berlin stand die vorzeitig
stattfi ndende Landtagswahl in Nordrhein-
Westfalen im Mittelpunkt der Diskussi-
on. Des Weiteren stand die Erarbeitung
des neuen Grundsatzprogramms der JU
Deutschlands auf der Tagesordnung. Nach
zahlreichen Wortbeiträgen, die die große
Bedeutung eine neu gefassten Program-
matik deutlich machten, standen Vertreter
des RDCS, des DGB, der CDA, des Junio-
renkreises des Wirtschaftsrates, der LSU,
der CDL-Jugend sowie des BDKJ als Diskus-
sionspartner zur Verfügung: Interessant
waren die Ausführungen von Sophia Kuby,
Bundesjugendbeauftragte der Christde-
mokraten für das Leben (CDL), die die
Problematik „Organspende“ und „Bluttest
für Schwangere = Trisomie 21“ zum Inhalt
hatten.
Highlight zum Abschluss: Die Landesvor-
sitzenden und Mitglieder des Bundesvor-
standes trafen sich mit Bundeskanzlerin
Dr. Angela Merkel zu einem Meinungs-
austausch im Bundeskanzleramt. In ih-
rem Statement ging die Kanzlerin auf die
zurzeit bestehende Situation im Euroraum
ein, danach sprach sie über innenpolitisch
aktuelle Fragen, insbesondere über die
Landtagswahlen in Nordrhein-Westfalen
und im Saarland. In der Diskussion wurden
die Themen „Vorratsdatenspeicherung“,
„ACTA“, „Fiskalpakt“, „PKW-Maut“, „Iran-
konfl ikt“ und „Zusammenarbeit mit der
FDP“ angesprochen. Das insgesamt bemer-
kenswerte Ein- und Ausblicke vermittelnde
Gespräch bekam seine besondere Note
durch Angela Merkels humorvolle und ver-
bindliche Diskussionsführung – die Anwe-
senden werden das Treffen sicherlich noch
lange in (bester) Erinnerung behalten.
Astrid Wallmann,
Mitglied des JU-Bundesvorstands
1998 war es, als die Grünen im Bundestags-
wahlkampf forderten, den Benzinpreis in-
nerhalb von zehn Jahren auf fünf Mark pro
Liter zu erhöhen. Damals kostete ein Liter
Super 1,18 DM, und in weiten Teilen der
Bevölkerung wurde der Grünen-Vorschlag
als unverschämte Drohung und unrealis-
tische Forderung abgetan. 14 Jahre später
kostet ein Liter Super 1,70 €, das 2,8-fache
des Preises von 1998 – und ist weiterhin
auf dem Weg nach oben. Noch sind es
keine fünf Mark pro Liter, aber dass der
Preis zwei Drittel davon erreicht hat, sollte
Alarmsignal genug sein.
In einem mehrmals täglichen Preis-Poker
steigern sich die Tankstellen gegenseitig
hoch, um sich anschließend wieder ge-
ringfügig unterbieten zu wollen. Der Au-
tofahrer, gebeutelt schon durch die über
neunzig Cent an Mineralöl-, Öko- und
Mehrwertsteuer pro Liter Benzin, ist Leid-
tragender dieser so zusätzlich künstlich
angehobenen Kosten.
Auf welche Weise kann die Politik aber
Einfl uss auf den Kraftstoffpreis nehmen,
ohne auf die dringend benötigten Steu-
ern zu verzichten und ohne zu sehr in den
Markt einzugreifen? Wie so oft lohnt hier
ein Blick ins Ausland.
In Österreich dürfen Tankstellen den Preis
für Benzin und Diesel nur einmal täglich,
um zwölf Uhr, anheben. So wird gegen-
seitiges „Hochschaukeln“ unterbunden
– nicht verboten ist somit allerdings, den
Preis deutlich anzuheben und anschlie-
ßend nach Prüfung der Marktlage mehr-
mals am Tag wieder zu senken. „Fünf vor
zwölf“ ist in Österreich also die beste Zeit
zum Tanken. In Westaustralien müssen die
Tankstellen dem Handelsministerium je-
den Tag um 14 Uhr den Kraftstoffpreis mel-
den, der für den gesamten kommenden Tag
gilt. Absprachen sind hierdurch natürlich
auch nicht völlig ausgeschlossen, für den
Autofahrer besteht allerdings die Möglich-
keit, sobald die gemeldeten Preise entspre-
chend veröffentlicht werden, gezielt die
günstigste Tankstelle in seiner Nähe an-
zusteuern – vorausgesetzt, er scheut nicht
die bei größeren Preisunterschieden zu
erwartenden Schlangen vor den Zapfsäu-
len. Da solchen Schlangen aber gähnende
Leere an anderen Tankstellen gegenüber-
stehen würde, kann sich dann kein Mine-
ralölkonzern und kein Tankstellenpächter
einen Preis deutlich über Marktniveau
mehr leisten – eher im Gegenteil.
Warum sollte also, was im Ausland funkti-
oniert, nicht auch in Deutschland möglich
sein? Zwei CDU-regierte Bundesländer
haben daher die Initiative ergriffen, und
entsprechende Anträge in den Bundesrat
eingebracht – Thüringen für das österrei-
chische, Hessen für das australische Mo-
dell. Beschlossen wurde schließlich eine
Aufforderung an die Bundesregierung, die
verschiedenen Konzepte zu prüfen.
Soweit, so gut – nicht aber mit der FDP.
Im Wirtschaftsministerium und bei der
liberalen Bundestagsfraktion befürchtet
man weitere Preissteigerungen durch die
beiden Modelle, zudem stünden sie einem
„wirksamen Wettbewerb“ entgegen. Eine
Markttransparenzstelle beim Bundeskar-
tellamt soll stattdessen bald unter ande-
rem über die Preise für Benzin und Diesel
wachen, die ihr dann regelmäßig gemel-
det werden müssen – unter Nennung von
Kraftstoffprodukt, Zeitpunkt der Geltung
der Preisänderung und der seit der letzten
Änderung abgegebenen Kraftstoffmenge.
Die zuständige Kartellbehörde soll dann
bei Verstößen gegen das Kartellrecht ein-
greifen können. Man darf gespannt sein.
Was können wir Autofahrer aber solange
tun? Abends statt morgens zur Zapfsäu-
le fahren, da die meisten Tankstellen die
Preise am späteren Abend anheben, be-
vor morgens die Pendler auf dem Weg zur
Arbeit vorbeikommen, und tagsüber nach
Konkurrenzbeobachtung wieder senken.
Außerdem nicht den Tank leerfahren, son-
dern auffüllen, wenn man an einer günsti-
gen Tankstelle vorbeikommt.
Und was die Einfl ussmöglichkeiten der
Politik betrifft, bleibt zu hoffen, dass die
Beobachtung durch die angedachte Markt-
transparenzstelle zum gewünschten Erfolg
führt – wenn nicht, erscheint das austra-
lische Modell weiterhin vergleichsweise
erfolgversprechend. Der Staat muss ein-
greifen und die Mineralölkonzerne zügeln,
damit wir nicht bald bei den 2,56 € pro Liter
liegen, die die Grünen 1998 gefordert ha-
ben und nach wie vor fordern. Es ist fünf
vor zwölf – und das nicht im österreichi-
schen Sinne.
Roland Mittmann,
Referent für Kommunalpolitik und
Regionalentwicklung im JU-Landesvorstand
ES IST FÜNF VOR ZWÖLFWie kann der Staat Preisabsprachen zwischen Tankstellenbetreibern verhindern?
BENZINPREISE | 21
Schwarze Limousinen fahren an einem
Werktag um 11.00 Uhr vormittags vor
dem InterContinental Hotel auf der
„Düsseldorfer Kö“ vor. Es steigen unter
anderem aus: Die RTL-Moderatorinnen
Ulrike von der Groeben und Frauke Lu-
dowig, Koch-Expertin Katja Burghardt
und die Unternehmerinnen Re-
gine Sixt und Margit Tönnies.
Welche Veranstaltung wird hier
wohl stattfi nden? Ganz klar: Liz
Mohn, Aufsichtsratsmitglied der
Bertelsmann AG und Vorstands-
mitglied der Bertelsmann Stif-
tung lädt zum „Ladies Lunch“.
Wer jetzt denkt, dass sich die
Damen lediglich auf ein spätes
Frühstück in illustrer Runde tref-
fen, um den neuesten Klatsch
und Tratsch auszutauschen, liegt
falsch. Liz Mohn ist nämlich auch
Präsidentin der Stiftung „Deut-
sche Schlaganfall-Hilfe“.
Was hat das nun mit meinem Job
zu tun? Die Münchener Designe-
rin Christina Duxa hat speziell für
diesen Ladies-Lunch eine Chari-
ty-Kollektion entworfen, die auf
dieser Veranstaltung vorgeführt
wird und deren Erlös aus dem
Verkauf an die Stiftung geht. Der
Ablauf ist hier wie bei jeder an-
deren Modenschau auch: Fitting,
also die Anproben, am Tag vorher. Haare,
Make-up, Choreografi e einstudieren, Pro-
be und warten, warten, warten, darauf,
dass es los geht. Einziger Unterschied: Die
Models, Make-up-Artisten und Friseure
verzichten auf ihre Gagen. Moderatorin
Frauke Ludowig führt durch die Veran-
staltung, denn zusätzlich zu den Kleidern
werden auch Schmuck und Kunstwerke
zugunsten der Stiftung verkauft.
Eine solche Charity-Veranstaltung ist auch
für uns Models ein bisschen aufregender
als normale Modenschauen. Es gibt keinen
Laufsteg, man läuft zwischen den Tischen
fast auf Augenhöhe mit den Gästen ent-
lang und es kann auch schon mal passie-
ren, dass eine der Damen, die man sonst
nur aus dem Fernsehen oder der Zeitung
kennt, nachfragt, aus welchem Stoff das
Kleid ist und man in einen kurzen Plausch
verwickelt wird. Oder dass man die Re-
porter der Klatschpresse und das Kamera-
team auch mal eigenhändig aus dem Weg
schieben muss.
Lehrreich ist es zudem: Die Stiftung
„Deutsche Schlaganfall-Hilfe“ versteht
sich als Informationsdienst rund um das
Krankheitsbild Schlaganfall. So werden
neben der Aufklärungsarbeit über die
Krankheit auch Versorgungskonzepte er-
stellt, beispielsweise für Reha-Maßnah-
men. Zur Veranstaltung eingeladen war
auch ein Mädchen, das bereits im Alter
von elf Jahren einen Schlagan-
fall erlitten und sich zurück ins
Leben gekämpft hat. Ihr geht es
heute wieder einigermaßen gut,
weil sie schnell therapiert wur-
de. Ich muss zugeben, dass ich
bisher Thema Schlaganfall auch
eher in die „passiert ja nur alten
Menschen“ – Schublade geordnet
habe. In Düsseldorf wurde ich ei-
nes Besseren belehrt: Bereits im
Mutterleib können Babys einen
Schlaganfall erleiden.
Die Charity-Veranstaltung lebt
daher von einem ziemlich kras-
sen Kontrast: Da steht man in
einem etwa 3000 Euro teuren
Abendkleid hinter der Bühne,
macht sich Gedanken darüber, ob
man gut aussieht und welche die
günstigste Zugverbindung für die
Heimfahrt ist – und wird dann
von einem 11-jährigen Mädchen
daran erinnert, was wirklich wich-
tig ist im Leben.
Dieser Ladies-Lunch war für mich nicht die
erste Veranstaltung dieser Art. Ich erach-
te es als Selbstverständlichkeit, als Model
so zumindest einen kleinen Teil dazu bei-
tragen können, dass hier für einen guten
Zweck am Ende doch eine beachtliche
Summe zusammenkommt.
Julia Heil
22 | LIFESTYLE
JUlia – Ladies Lunch mit Liz Mohn und Frauke Ludowig
Serie: Die ehemalige Kreisvorsitzende der
Jungen Union Main-Kinzig, Julia Heil, arbeitet
seit einigen Jahren als Model. Im LÖWENMAUL
berichtet sie regelmäßig über ihre Arbeit.
Ladies-Lunch-Charity mit Starbesetzung
KAPITEL | 23
Die aus Seattle stammende und mit drei
Jahren noch sehr junge Band kennt seit
dem ersten Tag nur einen Weg – und zwar
steil nach oben. Das noch im ersten Jahr
selbst herausgebrachte und nach Konzer-
ten eigenhändig verkaufte Debütalbum
regte dermaßen Aufmerksamkeit auf sich,
dass die sechsköpfi ge Band 2010 und 2011
gleich weltweit als Vorband namhafter
Indie-Bands auftreten durfte. So bin auch
ich im Juni 2011 in Hamburg auf die Vor-
band von „Death Cab for Cutie“ aufmerk-
sam geworden.
Mit „The Head and the Heart“ erwartet
Dich eine Indie-Folk-Band, die (im Kon-
trast zur „Planet“- oder „You FM“-Welt)
noch ehrliche und selbst gemachte Mu-
sik präsentiert und bei der man in jedem
Ton hört, dass sie mit 100 Prozent Leiden-
schaft dabei ist. Die zehn Tracks auf dem
Album gehen fl ießend ineinander über
und bauen teilweise melodisch aufeinan-
der auf, wodurch das gesamte Werk schon
beim ersten Hören von A-Z im Kopf haf-
ten bleibt. Wer „The Head and the Heart“
dann kennen und lieben gelernt hat, dem
kann ich nur die „Live-Erfahrung“ nahe
legen, da die sechs Musiker auf der Büh-
ne wirklich alles toppen! Aktuell sind sie
noch auf ihrer ersten eigenen großen
Tour in den Staaten unterwegs, aber der
nächste Besuch in Deutschland wird im
kommenden Jahr mit Sicherheit folgen.
Das Album gibt’s natürlich bei iTunes,
Amazon & Co. oder in Deinem gutsortier-
ten Musikladen des Vertrauens! Enjoy!
Daniel Höfer
Wenn ich Sie wäre, Herr Schmitt, ...
...dann würde ich das gleichnamige Debütalbum
von „The Head and the Heart“ hören!
LIFESTYLE | 23
CD Cover „The Head and the Heart“
CD-TIPP
Die Osthessen Frederik Schmitt (links) und Daniel
Höfer (rechts) besprechen im Wechsel für den Life-
Style-Teil des Löwenmauls empfehlenswerte CDs.
Ohne Losglück in die Vorrunde,
aber mit Chancen auf den Titel
Die Spannung ist zum greifen. In der Wer-
bung, in den Nachrichten, in den einzelnen
Programmen. Überall wird man daran er-
innert: Die Fußball-Europameisterschaft
2012 in Polen und der Ukraine steht vor
der Tür.
Und die wichtigste Frage, die Land auf,
Land ab in Bars, Zügen und am Arbeits-
platz diskutiert wird: Schaffen es unsere
Jungs diesmal?
Wieder einmal kann man relativ schnell die
verschiedenen Fan-Charaktere ausmachen.
Da gibt es zum einen die Hardcore-Fans,
die von den Erfolgschancen der deutschen
Elf schon seit Geburt an überzeugt sind
und die Unterstützung der Nationalelf als
Bürgerpfl icht sehen. Die Mode-Fans, die
gerade die neuen Zahlenfolge des umge-
dichteten Sportfreunde-Stiller-Lieds (´52,
´80, ´96, 2012…) auswendig lernen und
sich über den Preis von achtzig Euro für ein
Trikot ärgern. Oder die ewigen Zweifl er,
die schon seit Wochen darüber jammern,
wie schwer doch die Vorrundengruppe ist.
Dass wir mit den Niederlande und Portu-
gal jetzt nicht unbedingt die besten Karten
für die Vorrunde gezogen haben, ist wohl
jedem klar. Und Dänemark war in der Qua-
lifi kationsphase besser als Portugal, ist
also auch nicht zu unterschätzen. Die Kaf-
feesatzleserei könnte man noch unendlich
fortführen, aber sicher werden die meisten
mittlerweile die einschlägigen Statistiken
verinnerlicht haben.
Da aber jedes Turnier seine eigenen Regeln
hat, bleibt es spannend, wie weit unsere
Jungs kommen. Und da ist es nach dem An-
pfi ff auch gar nicht mehr wichtig, welche
Mafi a die Zimmerpreise an den Spielorten
kontrolliert, welche Sicherheitsmaßnah-
men um die Spielstätten getroffen wurden
oder welche Spieler nicht am Turnier teil-
nehmen und wer bei uns im Tor steht.
Wichtig ist dann nur noch, dass wir unsere
Mannschaft bei hervorragendem Wetter
auf diversen Fanmeilen in Deutschland
unterstützen und wieder ein Wir-Gefühl
aufkommt, wie wir es schon von den ver-
gangenen Turnieren kennen. Wenn wir die
Jungs dann noch in Frankfurt am Römer
mit dem Henri-Delaunay-Pokal (so heißt
die EM-Trophäe) begrüßen dürften, wäre
das Glück perfekt.
Im Ernst: Unsere Mannschaft muss jetzt
beweisen, dass sie das Zeug für den Titel
hat. Nachdem wir es in den letzten Turnie-
ren immer unter die besten drei geschafft
haben, ist jetzt in Polen und der Ukraine
endlich der Pokal fällig.
Christoph Ulandowski
Spielplan Gruppe B
Niederlande Dänemark
Deutschland Portugal
24 | LIFESTYLE
Vor der Fußball-EM
Niederlande 09. Juni 2012, Charkiw, 18.00 UhrDänemark
Deutschland 09. Juni 2012, Lemberg, 20.45 UhrPortugal
Dänemark 13. Juni 2012, Lemberg, 18.00 UhrPortugal
Niederlande 13. Juni 2012, Charkiw, 20.45 UhrDeutschland
Portugal 17. Juni 2012, Charkiw, 20.45 UhrNiederlande
Dänemark 17. Juni 2012, Lemberg, 20.45 UhrDeutschland
IN SACHEN MENSCHENRECHTE WIRD ES FÜR DIE UKRAINISCHE REGIERUNG IM LAUFE DER EM HOFFENTLICH VON ALLEN SEITEN NOCH DEUTLICHE REAKTIONEN GEBEN.
LIFESTYLE | 25
commod tio odolore min
dolorem zzrit adionsecte molorero
Die Gegner von Deutschland in der Grup-penphase sind unsere Nachbarn Däne-mark und Holland, sowie Portugal. Wir ha-ben uns gefragt, wie sich in Deutschland lebende Dänen, Holländer und Portugie-sen während der EM verhalten? Wie gehen sie während der Spiele damit um, dass sie von Fans des gegnerischen Teams umge-ben sind? Dass keiner seine Herkunft ver-leugnet, aber dennoch große Sympathien für Deutschland empfi ndet, liegt auf der
Hand – wäre da nicht der Holländer…
Olga da Silva
Olga ist 35 Jahre alt, Portugiesin und seit
zwanzig Jahren in Deutschland. Sie arbei-
tet als Köchin in einem portugiesischen
Restaurant in Wiesbaden.
Löwenmaul: Guckst Du gerne Fußball?
Olga: Eigentlich gar nicht. Bei großen Tur-
nieren wie der Welt- oder Europameister-
schaft allerdings immer. Dass Portugal gegen
Deutschland in der Vorrunde spielt, weiß ich
zum Beispiel.
Löwenmaul: Jetzt ist Portugal zusammen
mit Deutschland in einer Gruppe. Wen feu-
erst du dann an?
Olga: Haha. Leider natürlich Portugal. Wenn
Portugal aber rausfl iegt, bin ich für Euch.
Löwenmaul: Kann man denn in Deinem Res-
taurant auch die EM-Spiele gucken?
Olga: Natürlich. Wenn Deutschland gegen
Portugal spielt, kommen immer unsere deut-
schen Stammgäste und wir gucken zusam-
men. So wird es auch diesmal sein, wir feiern
immer mit unseren Gästen. Das Schöne ist
dabei, dass wir immer etwas feiern können.
Egal wer gewinnt. Außerdem ist es so noch
spannender. Das Restaurant wird auch dies-
mal wieder sehr voll sein.
Cornelis van der Loo
Der Holländer Cornelis van der Loo ist 21
Jahre alt und ist als Erasmus-Student für
ein Jahr in Deutschland.
Löwenmaul: Weißt du schon, wo du die EM-
Spiele gucken wirst?
Cornelis: Das ist so ein Problem. Ich werde
mir wohl eine Bar suchen müssen, wo andere
Holländer gucken. Das Spiel gegen Deutsch-
land in der Vorrunde möchte ich ungern mit
meinen deutschen Freunden gucken.
Löwenmaul: Warum?
Cornelis: Ich könnte mir vorstellen, dass es
Probleme geben wird. Ich meine bei Fußball
sind Deutsche und Niederländer nicht im-
mer so friedlich. Und außerdem hoffe ich,
dass wir weiterkommen. Da müssen wir in
dieser schweren Gruppe jedes Spiel gewin-
nen.
Löwenmaul: Die Frage, wer Deiner Meinung
nach Europameister wird, muss ich Dir ja
wohl nicht stellen oder?
Cornelis: Ich denke das ist klar. Deutschland
wird es wohl nicht ins Viertelfi nale schaffen.
Nein im Ernst, das wird für alle Mannschaf-
ten in der Gruppe B schwer.
Löwenmaul: Angenommen Ihr fl iegt raus.
Für wen bist du dann?
Cornelis: Ich glaube nicht, das wir rausfl ie-
gen werden. Aber ansonsten holen sich die
Spanier oder die Deutschen den Titel. Dass
diese drei Mannschaften so weit oben auf
der Weltrangliste stehen, hat einfach sei-
nen Grund. Wenn die Deutschen es werden,
kann ich ja mitfeiern. Aber wenn ich ehrlich
bin, will ich, dass „Nederlands Elftal“ den Ti-
tel holt.
Anne Marlene Hastenplug
Anne Marlen Hastenplug ist Dänin und
als Lektorin für Dänisch an der Goethe-
Universität Frankfurt tätig. Sie ist mit ei-
nem Deutschen verheiratet und hat zwei
Kinder.
Löwenmaul: Sind Sie an Fußball interes-
siert?
Hastenplug: Ja! Mein Lieblingsverein ist
Mainz 05. Da ich in Mainz wohne, unterstüt-
ze ich die Mannschaft auch oft im Stadion.
Löwenmaul: Dann werden Sie doch auch si-
cherlich die Europameisterschaft verfolgen?
Hastenplug: Selbstverständlich. Als gebore-
ne Pessimistin glaube ich jedoch nicht, dass
Dänemark weiterkommt. Ich hoffe aber, dass
das Unmögliche wahr wird. Schließlich ha-
ben wir 1992 unerwartet den Titel holen kön-
nen. Da hatten wir uns erst nicht qualifi ziert,
sind dann aber aufgrund des Balkankonfl ikts
für Jugoslawien nachgerückt und haben am
Ende gewonnen.
Löwenmaul: Und was halten Ihre Familie
und Freunde hier in Deutschland davon,
dass Sie im Spiel Dänemark gegen Deutsch-
land in der Vorrunde den Dänen die Daumen
drücken werden?
Hastenplug: Mein Mann und meine Kin-
der werden die deutsche Elf unterstützen.
Da bin ich ganz klar in der Minderheit. Aber
solange Dänemark im Turnier ist, werde
ich auch meine „Pfl icht“ als Dänin erfüllen
(lacht). Dänemark ist so ein kleines Land
und da muss man doch zusammenhalten! Ich
fi nde es aber toll, dass die Deutschen auch
oft andere kleinere Länder unterstützen.
Da sieht man an den Autos neben der deut-
schen Fahne auch manchmal Fähnchen von
anderen Nationen. Aber die deutsche Mann-
schaft ist natürlich toll. Ich mag Jogi Löw und
fi nde auch die Spieler und die Art zu spielen
sympathisch.
Christoph Ulandowski
Interviews mit den „Gegnern“
Netzpolitik ist nicht mehr nur ein Randthema, sie geht uns alle
an. Jetzt gründeten Unions-Mitglieder und Sympathisanten
einen Verein, der Antworten auf die Fragen der Wirklichkeit
fi nden soll. Dabei sucht man durchaus die Kontroverse.
Es waren Begriffe, die man sonst aus epischen Kinofi lmen kennt.
Ansgar Heveling, ein CDU-Bundestagsabgeordneter aus Nord-
rhein-Westfalen, kündigte im „Handelsblatt“ der so genannten
Netzgemeinde den Kampf an und prognostizierte ihr das vorzeiti-
ge Ende. Die wiederum fühlte sich aus heiterem Himmel attackiert,
und auch jüngere CDU-Mitglieder konnten mit Hevelings Aussa-
gen wenig anfangen. Wer sich für Netzpolitik in der Union ein-
setzt, hat es nicht immer einfach. Das Beispiel im „Handelsblatt“
war da nur die Spitze des Eisberges.
„cnetz“ – das ist zwar nicht die unmittelbare Antwort darauf, aber
durchaus als Versuch zu verstehen, das Problem an der Wurzel zu
packen. 59 Gründungsmitglieder haben sich in einem Verein zu-
sammen gefunden, um einen progressiveren Ansatz in der Netz-
politik zu verfolgen und ihn in der Union voranzubringen. Die
Mitglieder kommen aus unterschiedlichen Schichten unserer Ge-
sellschaft, durchaus jünger, aber nicht ausschließlich Parteimitglie-
der der Union. „Für die wollten wir eine Heimat bieten“, sagt der
hessische Bundestagsabgeordnete Peter Tauber, einer von zwei
Sprechern des „cnetz“. „Außerdem wollten wir ein gewisses Maß
an Unabhängigkeit von der Partei bewahren.“
„Politik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit“
Das erste Echo in den Medien war durchweg positiv, auch wenn
der eine oder andere Medienvertreter das „cnetz“ als Reaktion auf
das Wahlergebnis der Piratenpartei im Saarland begrenzt wissen
wollte. Peter Tauber kennt diese Reaktionen, sowohl in Bezug auf
die Piraten, aber auch auf den Konfl ikt der netzaktiven Unions-
Mitglieder mit Abgeordneten wie Heveling. „Das ZDF hat erstmals
von einem Kulturkampf in der Union gesprochen. Ehrlich gesagt
halte ich diese Beschreibung durchaus für zutreffend“, sagt der
ehemalige JU-Landesvorsitzende. Er zitiert gerne Volker Kauder,
den Fraktionsvorsitzenden der Union im Bundestag. Der sagt: „Po-
litik beginnt mit dem Betrachten der Wirklichkeit.“ Wer sich die
Wirklichkeit anschaue, so Tauber, der müsse erkennen, „dass die
Digitalisierung unsere Welt verändert“.
Wofür setzt sich das „cnetz“ ein? In der Satzungspräambel ist viel
NETZPOLITIKDie Antwort auf die Wirklichkeit
COMPUTERSEITEN26 | COMPUTERSEITEN
die Rede von der Freiheit durch Verant-
wortung, den Werten des Grundgesetzes
und dem christlichen Menschenbild. Für
letzteres steht auch das „C“ im Vereinsna-
men. Erste Inhalte sind im Entstehen. „Die
Positionen werden bei uns nicht vom Vor-
stand oder den beiden Sprechern - Thomas
Jarzombek und mir – festgelegt“, berichtet
Peter Tauber. „Wir nutzen entsprechen-
de Tools, um alle Mitglieder an der Mei-
nungsfi ndung zu beteiligen.“ Das dauere
vielleicht etwas länger, bis gemeinsame
Positionen gefunden wären. „Dafür stehen
dann aber auch alle dahinter.“ Gegenüber
Medien kündigte Tauber an, dass einige
Positionen sicherlich auch zu einer Kontro-
verse mit anderen Unions-Mitgliedern füh-
ren werden. Doch diese scheut man nicht.
Zusammenarbeit mit anderen
netzpolitischen Organisationen
Es gibt mehrere Anknüpfungspunkte. Zahl-
reiche der „cnetz“-Gründungsmitglieder
arbeiten parallel im offi ziellen netzpoliti-
schen Arbeitskreis der CDU Deutschlands
oder im „CSUnet“ mit. Den engen Kontakt
in diese Gremien wolle man halten, kün-
digt Tauber an. Der Verein ermöglicht hier-
bei sicherlich eine bessere Vernetzung un-
tereinander. Durch die parteiunabhängige
Vereinsstruktur sei man im Agieren aber
auch schlicht fl exibler. „Ich glaube, das
kann uns auch helfen, den Dialog mit ande-
ren Organisationen wie „D64“ – steht der
SPD nahe – oder der „digiges“ – ist eher
bei den Grünen – zu suchen“, sagt Tauber.
Bereits in der Enquete-Kommission „In-
ternet und digitale Gesellschaft“ im Deut-
schen Bundestag hat sich gezeigt, dass
Inhalte von Netzpolitikern in manchen
Feldern durchaus mit Positionen der ande-
ren Parteien kompatibel sind. Dazu gehö-
ren Fragen des Datenschutzes in sozialen
Netzwerken, der Internetsperren oder das
Leistungsschutzrecht. Die wertneutrale
Übertragung von Daten im Internet, also
die so genannte Netzneutralität, und das
Datenschutz werden einige der ersten The-
men sein, welchem man sich im „cnetz“
zuerst stellen werde. Ziel wird sein, eigene
Akzente zu setzen.
Junge Union als Impulsgeber
Peter Tauber erhofft sich für das Politikfeld
Netzpolitik auch Akzente aus der Jungen
Union. „Ich bin natürlich ein bisschen vor-
belastet als ehemaliger Landesvorsitzen-
der, aber ich bin der Meinung, dass wir als
CDU viel mehr auf die JU hören müssen“,
sagt er. „Wir machen schließlich Politik, um
unsere Partei und unser Land irgendwann
in die Hände der JUler zu legen. Also tun
wir gut daran, sie rechtzeitig einzubinden
– nicht nur als Wahlkampftruppe. Bei der
Netzpolitik ist es wohl gerade die Genera-
tion der JU, die den Älteren in der CDU vor
Augen führen kann und muss, wie unser
Land und unsere Gesellschaft sich durch
das Netz verändert – und zwar positiv mit
Zuversicht und dem Blick auf die Chancen
und nicht angstgesteuert und verzagt.“ Das
„cnetz“ wird in diesen Punkten sicherlich
gerne behilfl ich sein.
Frederic Schneider
Der Autor ist eines der
59 Gründungsmitglieder
Internet: http://www.c-netz.info
Prominente Gründungsmitglieder
aus Hessen
Unter den 59 Mitgliedern, die den Ver-
ein „cnetz“ am 29. März gründeten,
sind zahlreiche prominente CDU-Ver-
treter – auch aus Hessen. Neben dem
genannten Bundestagsabgeordneten
Dr. Peter Tauber gehören unter ande-
rem die Frankfurter Abgeordnete Erika
Steinbach und der aus Gießen stam-
mende Parlamentarische Staatssekre-
tär im Bundesministerium für Bildung
und Forschung, Dr. Helge Braun, dazu.
Hessens Umweltstaatssekretär Mark
Weinmeister und die ehemalige Kul-
tusministerin Karin Wolff sind ebenfalls
engagiert dabei.
COMPUTERSEITEN | 27
Bil
d: T
ob
ias
Ko
ch /
to
ko
o.d
e
Bil
d: T
ob
ias
Ko
ch /
to
ko
o.d
e
Es wird uns gesagt, ACTA sei ein bedeu-
tender Schritt, um geistiges Eigentum zu
schützen. Ein Ziel, welches sicherlich zu-
nächst keine Widersprüche erfahren wird,
auch nicht von ACTA-Gegnern.
Aber: „Gut gemeint“ ist nicht gleich „gut
gemacht“!
Problematisch wird ACTA bei genauem
Hinsehen. Dann zeigt sich, wieso ACTA
nicht gut gemacht ist. Dies fängt mit den
auffällig intransparenten Verhandlungen
der beteiligten Staaten an. Weder die für
geistiges Eigentum zuständige UN-Orga-
nisation noch das Europäische Parlament
sind einbezogen worden. Erst ganz am
Ende wurden die Brüsseler Parlamentarier
informiert, um das Abkommen lediglich
durchzuwinken. Weshalb dieses Vorge-
hen? Weil die beteiligten Regierungen
von Anfang an wussten, dass ein solches
Abkommen sonst nie zum Abschluss kom-
men würde!
Und das hat Gründe: Die in Deutschland
schon länger diskutierten und schluss-
endlich wieder abgeschafften Inter-
netsperren würden durch ACTA neuen
Nährboden gewinnen. Kritiker bemän-
geln besonders die Gefahr, ACTA könnte
Grundrechte einschränken. In der Tat:
Private Unternehmen würden als Hilfs-
sheriffs eingesetzt, um die Interessen von
Urhebern zu schützen. Neben den fi nan-
ziellen Auswirkungen für die einzelnen
Unternehmen bedeutet dies vor allem,
dass Dienstanbieter die persönlichen
Daten von mutmaßlichen Urheberrechts-
verletzern an die Urheber weiterzugeben
haben. ACTA sieht außerdem vor, “Koope-
rationsbemühungen im Wirtschaftsleben
zu fördern“, um mutmaßliche Sünder zu
bestrafen. Das bedeutet nichts anderes,
als dass durch private Akteure eigenstän-
dig festgelegte Sanktionen gegen Nutzer
außerhalb eines gesetzlichen Rahmens
erhoben werden.
Und auch die Diskussion über eine Novel-
le des Urheberrechtes würde durch ACTA
ad acta gelegt werden – zementiert das
Abkommen doch die bisherigen Regelun-
gen und Geschäftsmodelle in einem völ-
kerrechtlichen Vertrag. Eine Anpassung
an die Digitalisierung würde durch ACTA
verhindert – und damit die Innovations-
kraft der Wirtschaft gebremst werden.
ACTA bewahrt den Status Quo im Urhe-
berrecht, erschwert Innovationen, bildet
in unserer Gesellschaft Hilfssheriffs und
löst keinerlei Probleme auf Dauer. Eben
deshalb ist das Abkommen lediglich im
Ansatz gut gemeint, aber nicht gleich gut
gemacht.
Frederic Schneider
SOLL DEUTSCHLAND ACTA
COMPUTERSEITEN
contra NEIN – Denn „gut gemeint“ ist
nicht gleich „gut gemacht“!
28 | COMPUTERSEITEN
Die vor einiger Zeit aufgekommene
Diskussion um das multilaterale Han-
delsabkommen ACTA war geprägt vom
Heraufbeschwören von Weltuntergangs-
szenarien, die allesamt ACTA verteufelten
und Angst vor dem Verlust der Freiheit des
Internets schürten. ACTA sorge für perma-
nente Überwachung, ACTA heiße Zensur,
ACTA bedeute die Einführung einer „Three
strikes out“-Regel, kurz gesagt: ACTA sei
böse und ein Werk des Teufels!
Überall in Deutschland, in Hessen vor
allem in Frankfurt, gingen zahlreiche De-
monstranten angeführt von Autonomen
auf die Straßen um gegen das Abkommen
zu demonstrieren. Dabei stand vielerorts
vor allem die Demonstration und weniger
die inhaltliche Auseinandersetzung mit
dem Abkommen im Vordergrund.
Diese Auseinandersetzung soll hier in
stark gekürzter Form nachgeholt werden.
ACTA defi niert Standards zwischen den
unterzeichnenden Nationen die Verlet-
zung von Urheberrecht und Produktpira-
terie betreffend.
Soweit, so gut, aber was würde sich durch
ACTA in Deutschland eigentlich ändern?
ACTA enthält die Forderung nach einem
wirksamen straf- und zivilrechtlichen
Vorgehen gegen Verletzungen des Urhe-
berrechts und des Kopierschutzes sowie
eines Auskunftsanspruches gegen Provi-
der. Diese Punkte sind bereits geltendes
deutsches Recht, das heißt die Unterzeich-
nung von ACTA würde hier keine Neue-
rungen mit sich bringen. Überhaupt wird
wie so oft über die tatsächliche Umset-
zung der Forderungen im Abkommen kein
Wort verloren. Die endgültige Umsetzung
des Abkommens bleibt auch weiterhin
den einzelnen unterzeichnenden Staaten
vorbehalten. Es gibt daher absolut kei-
ne Grundlage, drakonische Maßnahmen
wie die sogenannte „Three strikes out“-
Regel zu fürchten. Abgesehen davon, dass
eine solche Maßnahme kaum umsetzbar
scheint.
Wenn sich durch die Unterzeichnung
nichts ändern würde, bleibt natürlich die
Frage, warum das Abkommen unterzeich-
net werden sollte.
Als Vertrag zwischen den Ländern der
Europäischen Union stellt das ACTA-Ab-
kommen einen weiteren Baustein im ge-
meinsamen Regieren dar. Dabei wird be-
reits bestehendes deutsches Recht auf die
internationale Ebene gehoben und zum
Standard erklärt. Dass Deutschland selbst
einen solchen Vertrag aufgrund von größ-
tenteils uninformierten Protesten nicht
unterzeichnet, stellt jedoch eine Peinlich-
keit für diese Bundesregierung dar.
Paul Georg Wandrey
UNTERZEICHNEN?
pro JA – Denn das Anti-ACTA-Gebrüll
ist viel Lärm um nichts!
COMPUTERSEITEN | 29
30 | SCHÜLER UNION UND RCDS
Nach dem SU-Landesausschuss in Frankfurt, der sich mit der Lage
der Haupt- und Realschulen beschäftigt hat, hat der SU-Landes-
vorstand die diesjährige Kampagne der Schüler Union beschlos-
sen. Unter dem Motto „Abschluss. Ausbildung. Karriere.“ wirbt die
Schüler Union für eine Aufwertung von Haupt-und Realschulab-
schlüssen.
Der SU-Landesvorsitzende Lars von Borstel erklärte dazu: „Leider
haben sowohl der Haupt-, als auch Realschulabschluss mit einem
großen Imageproblem in den letzten Jahren zu kämpfen, was aus
der von vielen Linken propagierten Einstellung entstanden ist,
dass einzig und allein das Abitur zu einer erfolgreichen Zukunft
beitragen kann. Dies ist ein Missstand, der sowohl von Politik, als
auch von Schulen umgehend behoben werden muss.“
Um dies umzusetzen, wurde mit großer Mehrheit auf dem SU-
Landesausschuss beschlossen, dass die Zusammenarbeit der
Schulen und ausbildenden Unternehmen im Bereich der Berufso-
rientierung und Ausbildungssuche intensiviert werden soll und an
Haupt- und Realschulen zwei verbindliche Praktika in den Klassen
8 und 9 zu fordern. Derzeit ist nur ein Praktikum verpfl ichtend.
Wahlweise soll an Realschulen in der zehnten Klasse ein drittes
Praktikum wahrgenommen werden können. Der SU-Landesvor-
stand hat diese Forderung unmittelbar nach dem Landesaus-
schuss bereits dem Kultusministerium vorgetragen – und positive
Rückmeldungen erhalten.
Des Weiteren spricht sich die Schüler Union Hessen für die Ab-
schaffung der besonderen Bildungsgänge, wie zum Beispiel der
„Höheren Handelsschule“, an berufl ichen Schulen aus, da an die-
sen hunderte Lehrerstellen gebunden werden.
„Gerade, was die Haupt- und Realschulen betrifft, gibt es auch
noch in Hessen großen Verbesserungsbedarf. Dafür muss man
Perspektiven schaffen und nicht danach rufen, Schulformen ab-
zuschaffen, wenn man die Schüler nicht im Regen stehen lassen
möchte. Die hier gefassten Beschlüsse sind ein Schritt in die rich-
tige Richtung“, so Lars von Borstel.
Jan Hörmann, Pressesprecher der Schüler Union Hessen
Schüler Union startet Kampagne: „Abschluss. Ausbildung. Karriere.“
RCDS traf sich zur Westkonferenz
Nach der überragenden Westkonferenz des RCDS in Wiesbaden im vergangenen Jahr fand auch in diesem Jahr die traditionsreiche Ge-
meinschaftsveranstaltung der RCDS-Landesverbände Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen statt. Tagungsort war diesmal
Düsseldorf.
Hierbei beschäftigten sich die angehenden Akademiker mit der Finanz- und Wirtschaftkrise und deren Folgen für das deutsche Hoch-
schulsystem. Neben zahlreichen Referenten aus Politik und Wirtschaft, referierte der hessische RCDS-Landesvorsitzende Olaf Salg zu
den Gründen und Ursachen der Finanzkrise. Weitere Referenten waren Klaus Heiner Lehnen, Mitglied des Europäischen Parlaments,
welcher sich mit dem Euro und dessen Zukunft in Europa beschäftigte und Kerstin Terhardt, die sich der Thematik der Banken- und
Staatsverschuldung in Europa widmete. Zum Rahmenprogramm gehörte natürlich auch eine Einführung in die Düsseldorfer Sehenswür-
digkeiten, bei denen unter anderem „die längste Theke der Welt“ nicht fehlen durfte.
Im Anschluss an das inhaltsstarke Wochenende äußerte sich der RCDS-Landesvorsitzende sehr zufrieden: „Auch in geselliger Atmosphä-
re gelingt es dem RCDS immer wieder die Qualität wichtiger politischer Diskussionen konstant hoch zu halten. Wir freuen uns schon auf
die nächste Westkonferenz“, erklärte Olaf Salg.
Olaf Salg, RCDS-Landesvorsitzender
Schüler Union kurz notiert:
Neues Mitgliedermagazin
Die Schüler Union Hessen hat ihr po-
litisches Magazin unter den Chefre-
dakteuren Maximilian Lüderwaldt und
Yorck Kessler neu gestaltet und viele in-
teressante und prominente Gesprächs-
partner und Autoren gewinnen können.
Wer das frisch erschienene Heft kos-
tenlos bestellen möchte, braucht nur
eine kurze Mail mit seiner Postanschrift
an [email protected] schicken.
assend zum JU-Landestag in Ro-
tenburg stellen wir in unserer Se-
rie „Schönes Hessen“ den Land-
kreis Hersfeld-Rotenburg vor.
Zentral im Nordosten Hessens entstand
am 1. August 1972 im Zuge der Gebietsre-
form der Landkreis Hersfeld-Rotenburg
durch den Zusammenschluss der Landkrei-
se Hersfeld und Rotenburg. Der Landkreis
so groß wie Hamburg und Bremen zusam-
men und umfasst mit einer Gesamtfl äche
von 1.097,15 km2 sechzehn Gemeinden und
vier Städte mit einer Bevölkerungszahl von
122.000 Menschen. Die Festspiel- und Kur-
stadt Bad Hersfeld ist mit 30.000 Einwoh-
nern die Kreisstadt.
Durch seine waldreichen Mittelgebirgs-
landschaften zwischen den Tälern von
Fulda, Werra und nördlicher Rhön hat sich
der Name Waldhessen eingebürgert. Die
lebenswerte Umwelt verbindet der Land-
kreis Hersfeld-Rotenburg in idealer Weise
mit seiner logistisch vorteilhaften Lage am
Kreuzungspunkt der Verkehrsachsen A7
und A4/A5 und hat sich seit der Wiederver-
einigung Deutschlands als idealer Logistik-
standort entwickelt.
Die ursprünglich ländlich geprägte Region
hat sich bis heute gewandelt. Wirtschaftli-
che Schwerpunkte liegen neben der Logis-
tik im Anlagen- und Maschinenbau und der
Automobilzulieferung. Der Kalibergbau
prägt seit über hundert Jahren den Land-
kreis und hat große Bedeutung für das Ar-
beitsplatzangebot der Region. Weiterhin
haben Land- und Forstwirtschaft aufgrund
des hohen Waldanteils einen großen Stel-
lenwert.
Seit 2010 ist Hersfeld-Rotenburg zudem
der jüngste und mit knapp sechzig Studie-
renden in den Studiengängen Logistik- und
Mittelstandsmanagement sowie Maschi-
nenbau und Elektrotechnik der derzeit am
schnellsten wachsende Hochschulstandort
Hessens.
Der Landkreis blickt auf eine lange Ge-
schichte zurück. Mit ihrem Wirken geprägt
haben Hersfeld-Rotenburg viele bekann-
te Persönlichkeiten, insbesondere Kon-
rad Zuse als Erfi nder des Computers und
Konrad Duden als Vater der einheitlichen
Rechtschreibung. Das Thema „Sprache“ hat
damit eine lange Tradition. Dem Erbe bei-
der Persönlichkeiten verpfl ichtet, öffnete
im Oktober 2011 die Wissens- und Erleb-
niswelt „wortreich“ in Bad Hersfeld, eine
bundesweit einmalige Mitmachausstel-
lung, die den Regionalbezug des Themen-
bereiches Sprache und Kommunikation
aufgreift und den Besuchern unterschied-
liche Zugänge zu den Themen vermittelt.
An den Gründer Bad Hersfelds, Bonifati-
us-Schüler Erzbischof Lullus, erinnert bis
heute deutschlands ältestes Volksfest, das
Lullusfest. Es wurde erstmals im Jahre 852
gefeiert und ist seither fester Bestandteil
des gesellschaftlichen Lebens in der Regi-
on.
Auch kulturell hat Hersfeld-Rotenburg ei-
niges an Einzigartigem zu bieten. Auf der
größten Freilichtbühne Deutschlands in
der Ruine der Stiftskirche der ehemaligen
Abtei Bad Hersfeld fi nden alljährlich die
Bad Hersfelder Festspiele statt. Seit 1951
lockt die Stiftruine berühmte Darstellerin-
nen und Darsteller aus Theater, Film und
Fernsehen zu den Festspielen nach Bad
Hersfeld. Das Rotenburger Strandfest im
Schlosspark, die Ritterspiele auf der Burg
Herzberg und das Bad Hersfelder Live-
Jazz-Festival sind ebenso feste Bestandtei-
le des kulturellen Jahreskalenders.
Gutes aus Waldhessen wird besonders in
den regionalen Produkten und im regiona-
len Genuss deutlich. „Ahle Wurscht“ oder
Käse aus eigener Produktion sind weit
über die Kreisgrenzen hinaus Markenzei-
chen der Region.
Mit der richtigen Mischung aus Natur und
Kultur, aus Logistik, Infrastruktur und ei-
ner guten Verkehrsanbindung bietet der
Landkreis Hersfeld-Rotenburg viele inte-
ressante Facetten zum Wohnen, Arbeiten
und Leben.
Christian Eckhardt,
Kreisvorsitzender der JU Hersfeld-Rotenburg
SCHÖNES HESSEN | 31
P
SCHÖNES (WALD)HESSENDer Landkreis Hersfeld-Rotenburg
Die JU Hersfeld-Roten-
burg in Bad Hersfeld
am Denkmal von Kon-
rad Zuse (links) und
Konrad Duden (rechts).
Im Hintergrund die
Stiftsruine, in der jähr-
lich die Bad Hersfelder
Festspiele stattfi nden.
Manuel Kreppenhofer heißt der Gewinner
des fünften Frankenberger JU-Singstar-
Cups. Die Traditionsveranstaltung der
JU Frankenberg gliederte sich wieder in
eine Gruppenphase, eine Zwischenrunde,
zwei Halbfi nals, ein „Spiel um Platz drei“
sowie ein Finale. Die Endrundenpartien
sind jeweils mit Hin- und Rückspiel so-
wie, falls erforderlich, mit
einem Entscheidungslied
ausgetragen worden. In den
beiden Halbfi nal-Paarungen
standen sich einerseits
die beiden Frankenberger
Maria Horst und Markus
Finger sowie andererseits
Manuel Kreppenhofer und
die Ernsthäuserin Gabriele
Linne gegenüber.
Manuel Kreppenhofer setze sich mit zwei
Siegen in Hin- und Rückspiel klar gegen
Gabriele Linne durch. Zwischen Ma-
ria Horst und Markus Finger wurde ein
Entscheidungsspiel nötig, in dem Maria
Horst mit dem Klassiker „Kids in America“
von Kim Wilde siegte.
Im Finale kam es zum Duell zwischen Ma-
ria Horst und Manuel Kreppenhofer. Dabei
konnte Manuel Kreppenhofer in beiden
Partien den Sieg erringen und damit zum
nunmehr zweiten Mal als Gesamtsieger
aus dem Wettbewerb hervorgehen. Die Fi-
nal-Lieder waren „Mmmm“ von den Crash
Test Dummies sowie „Push the Buttom“
von den Sugarbabes.
Der Frankenberger JU-Vorsitzende Chris-
toph Müller zog ein positives Fazit des
Abends: „Der fünfte Frankenberger JU-
Singstar-Cup war ein großer Erfolg. Wir
freuen uns, dass wieder fast zwanzig Teil-
nehmer da waren. Es wird sicherlich zu ei-
ner sechsten Aufl age dieser Veranstaltung
kommen.“
Auf dem Bezirkstag der Jungen Union
Nordhessen standen diesmal vor allem
inhaltliche Themen im Vordergrund. Es
wurde viel diskutiert. In ihrem Grußwort
betonte Hessens Wissenschaftsministerin
Eva Kühne-Hörmann die wachsende Be-
deutung Nordhessens für die dynamische
Wirtschafts- und Forschungsentwicklung
Hessens. Aus Sicht der Landesregierung
sei Nordhessen nun unweigerlich ins Zen-
trum der Bundesrepublik gerückt – nicht
nur geografi sch. Sie zeigte sich beein-
druckt von der Breite der
inhaltlichen Diskussionen
in der Jungen Union. Auch
der Bundestagsabgeordne-
te Bernd Siebert attestierte
den JUlern ein reges Inter-
esse und eine lebhafte Be-
teiligung an den politischen
Vorgängen ihrer Heimat.
Schwerpunkt der inhaltli-
chen Debatten war die not-
wendige Novellierung des
Verbandsklagerechts, die
Strukturpolitik im ländlichen
Raum und die Energiepolitik. Reinhard
Otto, zuständiger Abteilungsleiter im Re-
gierungspräsidium Kassel, informierte die
Delegierten in seinem Referat über den
Weg Nordhessens in das neue Energie-
zeitalter. Im Zentrum standen Fragen ei-
ner sicheren, umweltschonenden, bezahl-
baren und gesellschaftlich akzeptierten
Energieversorgung. In den Fokus rückte
dabei die Überzeugung, dass der Bereich
der Energieeffi zienz das größte Potenzial
zur Bereitstellung eines tragfähigen Ener-
giemixes ausmache. Stromeinsparungen,
rationaler Energienutzung, Energiebe-
ratungen und energetischen Sanierun-
gen haben höchste Priorität, damit die
Energiewende gelingen kann. Weiterhin
ging es speziell für Nordhessen um das
Handlungsfeld Infrastruktur. Die gesamte
Region ist derzeit geprägt von der Diskus-
sion um den Bau einer 380kV-Höchstspan-
nungsleitung. Planerisch ergeben sich hier
viele Probleme, da die genauen Umstände
einer Realisierung auf einer bestimmten
Trasse noch nicht abschließend geklärt
sind. Gleichzeitig wird diese Leitung drin-
gender denn je für eine Anbindung der
Stromerzeugung bis hin zum industriellen
und gewerblichen Verbraucher benötigt.
Weitere Diskussionen ergaben sich dann
bezüglich der gesellschaftlichen Akzep-
tanz der Energiewende. Einhellig war man
der Meinung, dass es Verbesserung der
Informations- und Beteiligungsmöglich-
keiten der Bürgerinnen und Bürger, eine
stetige Evaluation der Förderprogram-
me sowie weitere Bildungsarbeit geben
müsse.
JU NORDHESSENMit Energie beim Bezirkstag
JU FRANKENBERGZum fünften Mal: Erfolgreicher Singstar-
Cup der Jungen Union Frankenberg
Im spannenden Finale siegte Manuel Kreppenhofer.
32 | KAPITEL32 | JU REGIONAL
Energiesparpotenziale sollen in Zukunft besser genutzt werden.
Bil
d: d
pa
118 Neumitglieder im gesamten Kreis Of-
fenbach war das sensationelle Ergebnis
der Mitgliederwerbeaktion der JU Main-
gau im Jahr 2011. Von diesem Erfolg waren
der Kreisvorsitzende der JU Maingau, Tho-
mas Lortz, und sein Vorgänger Gerhard
Kimmel selbst überrascht. „Als wir auf
unserer Klausurtagung 2010 den Wettbe-
werb ins Leben gerufen haben, hätte ich
nicht mit über hundert Neumitgliedern
gerechnet. Das ist eine tolle Leistung der
Orts- und Stadtverbände“, meint Gerhard
Kimmel. Besonders erfolgreich hatten
sich die Verbände der JU Froschhausen (33
Neumitglieder), JU Neu-Isenburg (31 Neu-
mitglieder) und der JU Langen (22 Neu-
mitglieder) in der Neumitgliederwerbung
gezeigt.
Die JU Neu-Isenburg konnte durch ihre
auch für Nichtmitglieder offene „Klima
AG“, „Real Politics AG“, „Events AG“ und
der „Stadtquartier AG“ in das Gespräch
mit Interessierten bringen. Die JU Lan-
gen und die JU Froschhausen konnte
durch die regelmäßige Öffnung ihren
eigenen JU-Räume viele Neumitglieder
gewinnen. „Sicherlich hat der Landestag
2011 in Langen die Bekanntheit der Jun-
gen Union stark gefördert“ so der Vor-
sitzende der JU Langen, Christian Gött.
„Für die JU Froschhausen ist und bleibt
die persönliche Ansprache der wichtigs-
te Aspekt bei der Mitgliederwerbung“,
sagt Thomas Lortz.
Als Preis für die erfolgreichen Werber
gab es eine Fahne mit eigenem JU-Logo,
sowie ein Fass Bier. In diesem Jahr möch-
te sich die JU Maingau gemeinsam den
eher schwachen Stadtverbänden wid-
men. „Hier gibt es noch eine Menge Po-
tenzial“, meint der Maingauer JU-Kreis-
vorsitzende.
Im März war es endlich soweit: Der Platz
vor dem neuen Stadion am Bieberer Berg
erhielt offi ziell den Namen „Waldemar-
Klein-Platz“. Damit wurde eine Idee der
Jungen Union (JU) Offenbach aufgegrif-
fen.
„Ich freue mich, dass unsere Idee Realität
geworden ist“, betont der Offenbacher
JU-Kreisvorsitzende Marc Oliver Junker.
„Die Idee der JU den Platz nach dem ver-
storbenen Ehrenpräsidenten der Kickers
zu benennen hat in der ganzen Stadt gro-
ße Sympathie gefunden und ist eine ver-
diente Würdigung für das Lebenswerk von
Waldemar Klein“, berichtet Marc Oliver.
Bereits Anfang 2011 hatte die JU Offen-
bach ihre Idee der Platzbenennung kom-
muniziert. Mit der Namensgebung des
Platzes soll ein würdiges und dauerhaftes
Andenken an Waldemar Klein geschaffen
werden. „Gerade auch die junge Gene-
ration wusste Kleins Verdienste um die
Sportstadt Offenbach und die Kickers zu
würdigen“, beschreibt der Offenbacher
JU-Kreisvorsitzende die Motivation der
Jungen Union.
JU OFFENBACHJunge Union setzt sich
durch: Große Freude über
Waldemar-Klein-Platz
JU MAINGAUMitgliederwerbeaktion der JU Maingau ein voller Erfolg
JU NEU-ISENBURGOffenes Klima für Interessierte
JU REGIONAL | 33 RHEIN-MAIN
Die Türen stehen offen für Interessierte
bei der JU Neu-Isenburg.
Waldemar Kleins Verdienste werden mit der Namensgebung des Platzes vor dem Stadion gewürdigt.
Bil
d: f
oto
lia
Die Junge Union aus dem Usinger Land
hatten geladen und die Jugendlichen wa-
ren gekommen: In der Muckenäckerhal-
le in Usingen fand zum ersten
Mal das „Gaudi-Fußballturnier“
statt, um das sich die Verbände
der Jungen Union aus Usingen,
Wehrheim und Neu-Anspach
bemüht hatten. Die neue Akti-
on fand direkt großen Anklang
bei den Jugendlichen aus dem
Usinger Land: Zwölf Teams mit
jeweils etwa acht Mitspielern
kämpften zunächst in drei Grup-
pen und anschließend in den
Finalrunden um den Wander-
pokal, den Politiker aus Kreis-,
Landes- und Bundespolitik ge-
spendet hatten.
Bei guter Stimmung konnten die hundert
Teilnehmer, aber auch die zahlreichen Zu-
schauer, packende Spiele und große Emo-
tionen erleben. Dabei stand vor Allem der
Spaß am Sport im Vordergrund, der an
diesem Tag nicht wegzudenken war. „Im-
merhin haben wir die Jusos geschlagen!“,
tönte es zum Beispiel nach der Viertelfi -
nalniederlage mit einem Augenzwinkern
aus dem Lager der Jungen Union.
Die Mitglieder der ausrichtenden Verbän-
de sorgten währenddessen für das leibli-
che Wohl: Neben Gegrilltem gab es auch
eine reich gefüllte Kuchentheke. Zudem
wurde ein Trikot der Eintrachtlegende
Charly Körbel per Verlosung an den Mann
gebracht. Den Erlös des Turniers von 300
Euro stellten die JUler dem Zentrum für
Jugendhilfe und Suchtberatung des Usin-
ger Landes zur Verfügung.
Im Biebricher Schloss in Wiesbaden führ-
ten die Junge Union Wiesbaden (JU) und
die Mittelstands- und Wirtschaftsverei-
nigung (MIT) Wiesbaden eine gemein-
same Veranstaltung mit dem Hessischen
Finanzminister Dr. Thomas Schäfer durch.
Dabei berichtete der Staatsminister über
die Arbeit der Landesregierung und
schwerpunktmäßig über die kommunalen
Finanzen und den bundesweit einmaligen
Schutzschirm für die Städte, Gemeinden
und Kreise in Hessen.
Insgesamt 3,2 Milliarden Euro werden
den Kommunen im Schutzschirm zur Ent-
schuldigung zur Verfügung gestellt – ein
weiterer Beitrag, um die Handlungs- und
Zukunftsfähigkeit der Kommunen in
Hessen zu sichern. Abschließend stellte
sich Finanzminister Dr. Thomas Schäfer
noch den Fragen der rund sechzig Gäste,
welche sich thematisch mit ganz unter-
schiedlichen Fragen befassten – von der
Novellierung der Steuerklärung bis zum
Länderfi nanzausgleich war alles dabei.
Der JU-Kreisvorsitzende Carsten Wrobel
freute sich über die gelungene Veranstal-
tung und auf die Fortsetzung der Zusam-
menarbeit mit den Vereinigungen der
CDU in Wiesbaden.
JU WIESBADENFinanzminister
Dr. Thomas Schäfer er-
klärt die Schuldenkrise
JU USINGEN, WEHRHEIM UND NEU-ANSPACHGaudi-Fußballturnier
34 | KAPITEL34 | JU REGIONAL NASSAU
Finanzminister Dr. Thomas Schäfer beeindruckte bei der JU Wiesbaden durch einen sehr
verständlichen Vortrag zu einem komplizierten Thema.
Spaß am Sport: Das Gaudi-Turnier war ein voller Erfolg.
Die Junge Union Darmstadt-Dieburg hat
den Frankfurter Flughafen besichtigt. Die
JUler aus Südhessen hatten schon lange
den 4. April als Datum für ihren Besuch
ausgewählt – just jenen Tag, an dem das
Bundesverwaltungsgericht in Leipzig über
das Nachtfl ugverbot (von 23 bis 5 Uhr)
am Frankfurter Flughafen entschied. Der
Besuch war vor diesem Hintergrund sehr
spannend: Viele JUler erwarteten nach Be-
kanntgabe des Urteils lange Gesichter bei
den Flughafenmitarbeitern. Das Erstaun-
liche war jedoch, dass dies ganz und gar
nicht der Fall war. Der Flughafenbetreiber
„Fraport“ hat – anders als die Lufthansa -
keine Probleme mit dem Nachtfl ugverbot.
Statt einer ausgeprägten Leidensge-
schichte berichtete der Gästeführer den
JUlern über die Errungenschaften im Be-
reich des Lärmschutzes und die noch ge-
planten Lärmreduzierungsmaßnahmen in
der umliegenden Region des Frankfurter
Flughafens. Dazu zählt neben den dau-
erhaften Entwicklungen im Bereich der
Reduktion von Triebwerklärm auch die ge-
naue Planung der Einfl ugrouten. Um die
Bewohner nicht mit Ihrem Schicksal allein
zu lassen, kaufe die „Fraport“ in stark be-
troffenen Gebieten Grundstücke auf, um
so den Bewohnern die Möglichkeit eines
Umzuges zu gewährleisten, erläuterte der
Gästeführer.
Im Anschluss an den Vortrag und das Tref-
fen mit dem Landtagsabgeordneten Gott-
fried Milde, der die Besichtigung initiiert
hatte, bekam die JU Darmstadt-Dieburg
noch eine Geländeführung mit dem Bus.
So umfuhr die Gruppe beispielsweise das
neu gebaute Terminal, bekam eines der
führenden Brandschutzsysteme erklärt,
welches im Notfall für eine Rettung in-
nerhalb nur weniger Minuten sorgt, und
konnte quasi im Sekundentakt Flugzeuge
beim Start oder bei der Landung begut-
achten.
„Es wirkt gezwungen“, „man fühlt sich
nicht willkommen“ und „man kann nicht
richtig diskutieren“ sind nur drei Dinge,
die junge Leute am Standard-Format einer
politischen Veranstaltung kritisieren. Aus
diesem Grund hat die Junge Union Darm-
stadt die Cocktail-Reihe „Meet & Greet‘s“
ins Leben gerufen.
Zur Auftaktveranstaltung kam der Europa-
abgeordnete Michael Gahler. Die aktuelle
Situation um das Abkommen „ACTA“, die
Konsequenzen der Finanz- und Schulden-
krise und das Für und Wider von „Gen-
food“ waren nur ein paar der Gesprächs-
themen.
Zur Aufl ockerung wurden verschiedene
Cocktails angeboten, an denen sich die
Anwesenden auch nach Herrn Gahlers
Abreise erfreuten und so den Abend aus-
klingen ließen. Man war sich über einen
gelungenen Abend einig und vereinbarte
eine weiteres „Meet & Greet“ innerhalb
kürzester Zeit.
JU DARMSTADTErstes Cocktail
„Meet & Greet“ der
JU Darmstadt
JU DARMSTADT-DIEBURGBesuch am Frankfurter
Flughafen
JU REGIONAL | 35 SÜDHESSEN
Das neue Veranstaltungsformat der JU Darmstadt kam gut an.
Die Besichtigung des Frankfurter Flughafens mit anschließender Geländeführung
wurde vom Landtagsabgeordneten Gottfried Milde initiiert.
Bil
d: d
pa
Der Kreisvorstand der Jungen Union
Marburg-Biedenkopf hat die Redaktion
der „Oberhessischen
Presse“ in Marburg
besucht. Geplant
war ein Rundgang
durch die Redakti-
onsräume, um sich
einen Eindruck von
der Arbeit der Re-
dakteure zu machen.
Doch bei einem einfa-
chen Rundgang blieb
es nicht: Die JUler
führten, wie kann es
auch anders sein, eine ausgiebige und
äußerst informative Diskussion mit dem
stellvertretenden Chefredakteur Till Con-
rad. Schwerpunkt des Gesprächs war die
Stellung der Lokal- und Heimatzeitungen
als Print-Produkte mit Blick auf ein wach-
sendes Angebot an Online-Nachrichten.
Daneben wurden aktuelle politische Fra-
gen – etwas die Lage von FDP oder Pira-
tenpartei – gemeinsam erörtert. Auch
die Entwicklungen am Universitätsklini-
kum Gießen-Marburg waren Thema. „Der
Austausch mit Journalisten hat in der Po-
litik eine große Bedeutung. Das Gespräch
war für uns JUler deshalb sehr interessant“,
so der JU-Kreisvorsitzende Jan-Philipp
Bodenbender am Ende der Veranstaltung.
Die Junge Union Wetzlar hat sich mit ihrer
Forderung nach einer Wiedereinführung
des WZ-Autokennzeichnens durchge-
setzt. Mit 31 Ja-Stimmen, 24 Nein-Stim-
men und 2 Enthaltungen entschied sich
die Stadtverordneten-
versammlung für die
Einführung des neuen
„alten“ Kennzeichens.
Nach einer spannen-
den Debatte im Wetz-
larer Rathaus, der viele
Zuhörer beigewohnt
hatten, ist nun das
letzte Wort in dieser
Sache gesprochen.
Nachdem Oberbür-
germeister Wolfram
Dette erste Ausfüh-
rungen zum Thema
machte, hatten die
Fraktionen vor der
endgültigen Abstim-
mung die Möglichkeit
zur Aussprache. Das
Wetzlarer Stadtmarke-
ting hatte im Vorfeld
der Stadtverordnetenversammlung Be-
denken zur Einführung des neuen Kenn-
zeichens angemeldet.
Der JU-Stadtverordnete Christian Cloos
entkräftete in seiner Rede in der Par-
lamentssitzung diese Kritik. So wirke
die Einführung eines eigenen Wetzlarer
Kennzeichens konträr zur Stellungnah-
me des Stadtmarketings sogar integrati-
onsfördernd. Stadtteile, die früher nicht
zu Wetzlar gehörten, könnten sich dank
WZ-Kennzeichen eher als Wetzlarer iden-
tifi zieren – beispielhaft nannte er hier-
für seinen Heimatort Münchholzhausen.
Christian schloss sein Plädoyer für die
Einführung des WZ-Kennzeichens mit
folgenden Worten: „Die Einführung des
WZ-Kennzeichens ist ein überparteilicher
und von Wetzlarern getragener Antrag.
Es liegt nun in den Händen der Stadtver-
ordnetenversammlung, den Bürgerwillen
umzusetzen“.
Nach einstündiger Diskussion zeigten
sich die Gäste im Zuschauerraum begeis-
tert über den positiven Ausgang der Ab-
stimmung. Insbesondere die Junge Union,
die mit vielen Vorstandsmitgliedern bei
der Sitzung im Rathaus vertreten war,
freut sich darüber, dass der jahrelange
Einsatz und die Kampagne „WZ für WZ“
nun Früchte tragen und die Wetzlarer ihr
WZ-Kennzeichen zurückerhalten.
JU WETZLARWZ-Kennzeichen zurück
JU MARBURG-BIEDENKOPFZu Besuch bei der
„Oberhessischen Presse“
36 | KAPITEL36 | JU REGIONAL MITTELHESSEN
Einblicke in den modernen Journalismus
Die Wetzlarer bekommen ihr
WZ-Autokennzeichen wieder zurück.
Bil
d: d
pa
Zu den beiden Themen „Soziale Kompe-
tenz“ und „Pressearbeit“ veranstaltete
der Bezirksverband der JU
Osthessen im Kreisjugendhof
in Rotenburg an der Fulda
eine zweitägige Klausurta-
gung. Der komplette erste Tag
in der diesjährigen Landes-
tagsstadt war dem Thema „So-
ziale Kompetenz“ gewidmet. Überall dort,
wo Menschen zusammentreffen, entschei-
den hauptsächlich soziale Fähigkeiten über
die Zukunft von Personen, Beziehungen
und Organisationen. Am zweiten Tag stand
die Öffentlichkeitsarbeit im Mittelpunkt.
Zu Gast war hierzu der Chefredakteur der
Hersfelder Zeitung, Kai Struthoff. Eine Ro-
tenburger Kneipentour rundete die inhalt-
lich spannende und abwechslungsreiche
Klausurtagung ab.
In Fulda wird darüber diskutiert, eine
Sperrstunde ab drei Uhr auf der Grundla-
ge einer Allgemeinverfügung einzuführen.
Der JU-Stadtverband lehnt dies ab und ruft
zu verantwortungsbewusstem Feiern auf.
„Wir haben eine Initiative gegen die Sperr-
stunde und für verantwortungsbewusstes
Feiern gestartet“, erklärte die Stadtver-
ordnete und Vorsitzende der JU Fulda, Es-
ther Eckart. Es könne nicht sein, dass alle
bestraft werden, nur weil sich
wenige daneben benehmen.
Mit einer Sperrstunde per All-
gemeinverfügung würde jun-
gen Menschen pauschal das
Misstrauen ausgesprochen
und Verantwortungslosigkeit
unterstellt werden. Die JU
Fulda ist der Überzeugung,
dass man diejenigen, die auf
ein friedliches und verant-
wortungsbewusstes Feiern
achten, bestärken und nicht
beschränken sollte.
„Wir haben inzwischen bereits
mehr als 300 Unterstützer für
unsere Initiative auf Facebook.
Wir haben bereits eine große
Menge an Flyern im Kneipen-
viertel verteilt, die auf unsere
Aktion aufmerksam machen“,
berichtete die stellvertretende JU-Vorsit-
zende Lena Larbig.
Eine Sperrstunde geht an den wahren Pro-
blemen vorbei. Sie bewirkt oftmals das ge-
naue Gegenteil warnte Lena weiter. Wenn
die Kneipen, Clubs und Bars zwangsweise
um drei Uhr geräumt würden, führe dies
zu viel mehr Krawall, Unruhe und Aggres-
sion auf der Straße. Eine Sperrstunde sei
kein Aufenthaltsverbot in der Innenstadt.
„Gewaltbereitschaft und Vandalismus ha-
ben einfach nichts mit der Uhrzeit oder
der Länge des Ausschanks zu tun,“ meint
Lena. Die JU Fulda nimmt die Anwohner
der Innenstadt und ihre Interessen sehr
ernst. Man müsse aber die Probleme dort
anpacken, wo sie entstehen. „Dazu ge-
hört weiterhin eine größere Polizeiprä-
senz. Störer und Straftäter müssen direkt
und unmittelbar gestellt werden,“ stellte
Esther Eckart heraus und gab zu beden-
ken, dass auch für die Durchsetzung der
Sperrstunde ein erheblicher Personal-
aufwand von Polizei und Ordnungsamt
erforderlich wäre. Ebenfalls müssten die
Kneipen beim Jugendschutz und dem Ein-
satz von eigenem Sicherheitspersonal in
die Pfl icht genommen werden. Bei Ruhe-
störungen oder Verschmutzungen außer-
halb der Kneipen müsse mit der nötigen
Umsicht, aber auch mit der erforderli-
chen Konsequenz vorgegangen werden.
„Wer als Wirt am Feiern verdient, des-
sen Verantwortung endet nicht an der
Türschwelle der Kneipe“, meint Esther.
Schließlich müssten sich die Feiernden
auch an die eigene Nase packen und dabei
mithelfen, dass der Müll in den nächsten
Papierkorb kommt und nicht laut grölend
von einem Club zum anderen gezogen
wird.
JU FULDAJU-Stadtverband startet Aktion gegen
geplante Sperrstunde in der Stadt
JU-BEZIRKSVERBAND Zweitägige Bezirksklausurtagung
der JU Osthessen
in Rotenburg
JU REGIONAL | 37 OSTHESSEN
Verantwortungsbewusstsein ja – aber nicht per Verordnung.
Soziale Kompetenz ist eine der Aufgaben der Politik.
Verbände 31.12.2011 31.03.2012 Veränderung
Gießen 539 542 3
Lahn-Dill 525 523 -2
Marburg-Biedenkopf 413 404 -9
Wetterau 416 415 -1
MITTELHESSEN 1.893 1.884 -9
Kassel-Land 289 289 0
Kassel-Stadt 224 215 -9
Schwalm-Eder 334 326 -8
Waldeck-Frankenberg 411 411 0
Werra-Meissner 197 201 4
NORDHESSEN 1.455 1.442 -13
Fulda 701 701 0
Hersfeld-Rotenburg 124 120 -4
Vogelsberg 212 214 2
OSTHESSEN 1.037 1.035 -2
Frankfurt 938 950 -12
Main-Kinzig 787 776 -11
Maingau 1.093 1.093 0
Offenbach 107 106 -1
RHEIN-MAIN 2.925 2.925 0
Bergstraße 412 416 4
Darmstadt-Dieburg 737 728 -9
Darmstadt 149 147 -2
Groß-Gerau 190 202 12
Odenwald 54 61 7
SÜDHESSEN 1.542 1.554 13
Hochtaunus 714 716 2
Limburg-Weilburg 384 378 -6
Main-Taunus 494 489 -5
Rheingau-Taunus 598 597 -1
Wiesbaden 255 254 -1
NASSAU 2.445 2.434 -11
Landesverband 11.297 11.274 -23
38 | STATISTIK UND MITGLIEDER
MITGLIEDERSTATISTIK
Die Anträge zum Landestag entstammen
ja in der Regel der Feder von Landesvor-
standsmitgliedern. Ausnahmsweise wer-
den auch ehemalige JU-Funktionsträger
eingespannt, die dann einige Zeilen for-
mulieren. Für Verwunderung hat dann
aber die prompte SMS des Ghostwriters
gesorgt, in welcher er den Landesvor-
sitzenden dringend um einen Job gebe-
ten hat. Nach einiger Verwirrung gab es
dann die Aufklärung: Die Autokorrektur
moderner Smartphones hat mal wieder
zugeschlagen. Er wollte doch nur ein
Lob. Kannste haben! Super, Ingo!
Eigentlich sollte man glauben, dass Mit-
glieder des Landesvorstands so einiges
an Lebenserfahrung mitbringen. Aller-
dings hindert das einige nicht daran,
auch während Vorstandssitzungen durch
Experimente wieder etwas Neues zu ler-
nen. Was passiert zum Beispiel, wenn
man eine Limofl asche aufdreht? Nichts.
Dann testen wir doch mal, was passiert,
wenn man die Flasche vorher ordentlich
schüttelt! Richtig: Zur Überraschung
des Probanden verteilte sich die kleb-
rige Flüssigkeit auf seinem Platz. Prima
gemacht. Was allerdings Außenstehen-
de überraschen dürfte, ist die Tatsache,
dass solche Experimente zu Lachkrämp-
fen inklusive Atemnot über mehrere
Minuten bei Landtagsabgeordneten
führen, so dass diese fast vor die Tür ge-
schickt werden müssen. Mädel, Mädel…
Eine seltsame Äußerung in der Landes-
geschäftsstelle gibt dem Jungen zu den-
ken. „Komisch, ich verstehe mich immer
gut mit Menschen, die andere doof fi n-
den!“ Entscheidet selbst!
Der Junge dankt dem Chefredakteur, dass
er auch immer wieder Stoff für die letz-
te Seite liefert. Und ich bin jetzt schon
gespannt, ob die kleine Anekdote dieses
Mal gedruckt wird oder der Zensor wie-
der zuschlägt und die Seite mit einem
unpassenden Foto füllt. Unser lieber
Stephan hat ja viele Fähigkeiten und wir
sind ihm dankbar, dass er sie zum Wohle
der JU einsetzt. Dass Auto fahren irgend-
wie nicht so zwingend dazugehört, ist ja
bekannt. Sorge macht uns aber, dass er
sich auch nicht von stechendem Benzin-
geruch in der Nähe seines Gefährts irri-
tieren lässt. Nach langem Überreden war
er bereit, die Motorhaube zu öffnen und
nachzusehen. Aber was genau ist jetzt
nochmal die Motorhaube? Und wie soll
dieses Ding aufgehen? Da ist ja gar kein
Griff dran... Danke Torben für den kurzen
Einführungskurs. Nächste Sitzung wird
abgefragt! Junge, Junge…
Schon traditionell veröffentlichen wir am
1. April eine nicht ganz so ernst gemein-
te Pressemeldung. Da das Datum dieses
Jahr auf einen Sonntag fi el, haben wir
uns entschieden, die revolutionäre For-
derung nach der Erhöhung des JU-Alters
auf vierzig Jahre in sozialen Netzwerken
zu verbreiten. Die sehr schlüssige Be-
gründung, dass der Landesvorsitzende
einfach noch fünf Jahre länger im Amt
bleiben will und die JU Hessen auf diese
Art die Mitgliederzahlen erheblich stei-
gern könnte, hat so einige überzeugt.
Schnell hatte sich die Meldung auch
in andere Landesverbände verbreitet
und ein Mitglied aus NRW freute sich
schon auf sein 25-jähriges JU-Jubiläum.
Erschrocken war der Junge, wie oft ihm
vom politischen Gegner Opportunismus,
Selbstsucht und Ähnliches vorgeworfen
wurden. Hättet Ihr uns wirklich zuge-
traut, dass wir das so plump machen?
Junge, Junge….
JUNGE, JUNGE
JUNGE, JUNGE | 39
Wir wünschen
einen schönen
Sommer!
Der neue Opel Ampera
HESSEN VON SEINER LEISESTEN SEITE
Elektrisch fahren für alle.
www.opel-ampera.de Kraftstoffverbrauch (gewichtet, kombiniert) 1,2 l/100 km; CO2-Emission (gewichtet, kombiniert) 27 g/km (gemäß VO (EG) Nr. 715/2007).