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LPM NEWS 2012

LPMNEWS - Landesinstitut für Pädagogik und Medien: · PDF fileten Lebensjahr im Saarland. ... Kaufmännischen Berufsschule Saarlouis, ... dere für die Funktionsstellen der Lern-Team-Berater/innen

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LPMNEWS2012

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INHALT

VORWORT ...........................................................................................................................................4

NEUE GESICHTER ................................................................................................................................5

Dominik Bick .........................................................................................................................................5

Achim Foltin .........................................................................................................................................5

Anna Haßdenteufel ...............................................................................................................................5

Melanie Helm-Becker ............................................................................................................................6

Margit Recktenwald ..............................................................................................................................6

Neue Mitarbeiter/innen im Überblick… .................................................................................................7

AUS DEN FACHBEREICHEN.................................................................................................................8

Allgemeinbildende Schulen ...................................................................................................................8

Berufliche Schulen ................................................................................................................................8

Erziehen und Unterrichten ....................................................................................................................8

Schulentwicklung und Schulleiterfortbildung .........................................................................................9

Medien ...............................................................................................................................................10

Projekte ..............................................................................................................................................10

Querschnittsbereich ............................................................................................................................12

DER BLICK ZURÜCK ..........................................................................................................................13

Ein Festival des Wissens und der Sinnlichkeit: ein Feature ....................................................................13

Paris toujours ......................................................................................................................................16

Neunter Englischlehrertag in der Aula der Universität des Saarlandes ..................................................17

Vom LPM im Kleinen vorexerziert: 1. Musikkongress in Weimar 19. - 23.Sept. 2012 .............................18

Lehrerfortbildung bei Hager in Blieskastel: 10 „Lernzirkel Überstromschutzorgane“ für saarländische Berufsschulen überreicht .....................................................................................................................19

Ein deutsch-französisches Duo besonderer Art ....................................................................................21

DER BLICK NACH VORN ...................................................................................................................22

Grenzüberschreitende Medienerstellung .............................................................................................22

Zweite Staffel des Pilotprojekts „Begleitete Berufseingangsphase in der Grundschule“ ........................23

Das SMS-Projekt - durchaus kein Short Message Service ......................................................................24

VERSCHIEDENES ...............................................................................................................................25

Der diesjährige Institutstag des LPM ....................................................................................................25

Französisch in der Grundschule - Neues wagen! ..................................................................................26

Abiturienten und das Fach Geschichte – eine Buchrezension ...............................................................26

Jürgen Wagner, Sieger in vielfacher Hinsicht ........................................................................................27

Exotischer Besuch ...............................................................................................................................29

Mobiles Lernen in der Lehrerbildung ...................................................................................................29

„Ich hab’s papiert!“ – Über den Papierverbrauch im LPM ....................................................................30

AUSBLICK ..........................................................................................................................................31

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VORWORT

Liebe Kolleginnen und liebe Kollegen,

„in mehrfacher Hinsicht war das Jahr 2009 ein interessantes Jahr für die Arbeit des Instituts.“

Mit diesem Satz leitete Herr Breuer sein Vorwort für die zuletzt erschienenen LPM-News ein.

Seitdem sind besagte Mitteilungen nicht mehr erschienen, obwohl die beiden zurückliegenden Jahre durchaus auch das Prädikat „interessant“ verdienen. Womöglich waren sie so interessant, dass wir nicht mehr dazu ge-kommen sind, das Interessante aufzuschreiben und die Institutsgemeinschaft darüber zu informieren. Immerhin waren ein Wechsel in der Institutsleitung, die Umsetzung einer Funktionsstellenstruktur mit all ihren Haupt- und Nebenwirkungen, die Verabredung eines Raumnutzungskonzeptes mit einem neuen Partner auf den Weg zu bringen. Und immer noch sind wir dabei, unsere Programmgestaltung zu vernetzen und zu verdichten, wofür die mittlerweile tagenden Qualitätsforen lebendiger Ausdruck sind. Diese innere Institutsentwicklung trägt erste Früchte: Das Angebot modularisierter, unter Beteiligung mehrerer Fachbereiche entstandener Ver-anstaltungen hat sich spürbar erhöht. Fragen hinsichtlich der Implementierung von Innovationen im System sowie nach deren nachhaltiger Wirksamkeit spielen bei der Ausgestaltung von Angeboten eine größere Rolle als zuvor. Schließlich hat das Institut Schritte unternommen, um zu einer nachfrageorientierten Gestaltung seines Angebots zu gelangen. Beleg hierfür ist die umfassende Erhebung des Fortbildungsbedarfs der neuen Gemeinschaftsschulen. Seit diesem Jahr erfolgen die Ermittlung von Fortbildungsaufträgen des Ministeriums für Bildung und Kultur sowie die Abstimmung unserer Schwerpunkte mit dem MfBK ebenfalls in einem struk-turierten Verfahren.

Zum Glück sind noch nicht alle Aufgaben gelöst, so dass es für das Institut immer wieder Möglichkeiten gibt, sich weiter zu entwickeln:

• die Etablierung einer mittleren Führungsebene• die digitalisierte Programmveröffentlichung• eine an Institutszielen orientierte Programmplanung• eine den Arbeitsschutzvorschriften genügende Ausstattung unserer Seminar- und Arbeitsräume,

um nur einige Felder zu nennen.

Vielleicht tragen die wieder erscheinenden LPM-News dazu bei, dass wir• möglichst viel voneinander erfahren• uns über unsere Ziele klar sind• unterschiedliche Wege zur Zielerreichung wahrnehmen und zulassen• unsere Außendarstellung verbessern.

Corporate Identity kann man nicht verordnen und durch eine Publikation allein auch nicht erzeugen. Ein Zuge-hörigkeitsgefühl entsteht am ehesten dann, wenn jeder Mitarbeiter/jede Mitarbeiterin nicht durchgehend, aber häufig das Gefühl hat,• das tun zu können, was er/sie am besten kann,• dass das, was er/sie tut, wichtig ist und auch wahrgenommen wird, und• die eigenen Meinungen/Vorstellungen zwar nicht immer verwirklicht, aber gehört werden und zählen.

Eine unserer Stärken liegt darin, dass wir unsere Arbeit evaluieren und belastbare Daten auch zu Maßnahmen führen. Dies gilt auch für die LPM-News. Wir werden uns nach dem Erscheinen die Frage stellen, ob Aufwand und Ertrag im richtigen Verhältnis zueinander stehen. Ich wünsche der neuen Ausgabe einen guten Start und danke allen, die mitgearbeitet haben, für ihren Beitrag.

Bernd Schäfer, Leiter des LPM

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NEUE GESICHTER

Dominik Bick

Ich wurde am 3. Februar 1979 in Stuttgart geboren, wohne aber seit meinem zwei-ten Lebensjahr im Saarland. Nach meiner zehnjährigen Schullaufbahn schloss ich eine dreijährige Ausbildung zum Tischler erfolgreich ab und sammelte anschließend als Geselle Berufserfahrung im In- und Ausland (u.a. Rumänien). Meine Zivildienstpflicht erfüllte ich beim Roten Kreuz als Rettungssanitäter. Nachdem ich mich dazu entschlos-sen hatte, meinem Berufswunsch Berufsschullehrer nachzugehen, besuchte ich die Fachoberschule Technik in Neunkirchen und nahm anschließend ein Studium zum Diplom-Bauingenieur an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW) auf, das ich erfolgreich abschließen konnte. Berufserfahrung als Bauingenieur erwarb ich bei der RAG Montan Immobilien in Sulzbach und schaffte es gleichzeitig, an der Univer-sität Kaiserslautern das erste Staatsexamen für Berufliche Schulen (Bautechnik und

Politik) abzulegen. Nach meiner verkürzten Referendariatszeit in Neunkirchen wurde ich in den saarländischen Schuldienst übernommen und durfte an meiner ehemaligen Ausbildungsschule das Bau-Team verstärken. Seit November 2012 bin ich als stellvertretender Leiter des Bereichs „Berufliche Schulen“ am LPM tätig. Ich freue mich nicht nur auf die neuen Herausforderungen im eigenen Fachbereich, sondern auch auf die konstruktive Zusammenarbeit mit den Kolleg/inn/en aller Abteilungen und den Einblick in ihr Fachgebiet. Ich bin seit zehn Jahren verheiratet und Vater von zwei - Gott sei Dank - gesunden Kindern im Alter von einem und zwei Jahren.

Achim Foltin

Wer miteinander arbeitet, sollte auch etwas über die Personen und die Arbeit der „Mitarbei-ter“ wissen – das dient einer guten Arbeitsatmosphäre. Also: Ich bin 60 Jahre jung, habe drei erwachsene Kinder zwischen 31 und 37 Jahren und bin zwei Mal Opa. In Hessen an der Lahn aufgewachsen, lebe ich mittlerweile seit 40 Jahren im Saarland. In Gießen habe ich zunächst Chemie im Diplomstudiengang und dann für das höhere Lehramt mit dem Zweit-fach Erdkunde studiert, das Studium jedoch in Saarbrücken abgeschlossen. Meine Unter-richtstätigkeit übte ich bis zum vergangenen Schuljahr hier im Saarland aus. Seit Mitte August ist mein Einsatzgebiet die Landeszentrale für politische Bildung. Neben Verwaltungsaufgaben, wie etwa die Finanzbuchhaltung, gehört es zu meinen Aufgaben, den Leiter der Landeszen-trale bei seinen vielfältigen Aufgaben zu unterstützen. Die Berührungspunkte zu den

Kolleginnen und Kollegen im LPM liegen hauptsächlich in der Verwaltung (Frau Klaus), der Haus- und Computertechnik, der Finanzbuchhaltung (Herr Maurer) und der Medienausgabe (Herr Zimmer, Herr Theobald), da auch wir Bücher anschaffen und dort gesondert zur Ausleihe anbieten. Ansonsten sind wir hier in der LpB nicht ganz so eng mit den Arbeitsabläufen des restlichen LPM verwoben. Ich freue mich, wenn die bisher freundliche, gute Zusammenarbeit bis zu meiner Regelpensionierung in ca. fünf Jahren andauern kann.

Anna Haßdenteufel

Sie wurde am 27. Juni 1957 in Cochem an der Mosel geboren, hat eine Zwillings-schwesters und ist Mutter einer 19jährigen Tochter. Sie unterrichtet die Fächer Ma-thematik, Geschichte, katholische Religion und Wirtschaftslehre. Die beiden letzteren Fächer ausschließlich in der Oberstufe. Ihre Referendarausbildung absolvierte sie in der Kaufmännischen Berufsschule Saarlouis, wo sie danach noch zwei Jahre lang unter-richtete. Seit 1989 ist Frau Haßdenteufel in der Gemeinschaftsschule/Gesamtschule NK tätig. Im Rahmen einer zwölfstündigen Abordnung ans LPM hilft sie mit, Pädago-gische Tage im Fachbereich „Unterricht und Erziehung“ zu organisieren. Sie arbeitet zudem bei Veranstaltungen im Bereich SOL mit.

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Melanie Helm-Becker

Am 15. Oktober habe ich das neue Fachgebiet „Diagnostizieren und Fördern“ am LPM übernommen. Ich habe an der Universität des Saarlandes Erziehungswissenschaft, Psychologie und Informationswissenschaften studiert. Nach meinem Studium war ich am Lehrstuhl für Erziehungswissenschaft in der Lehrerausbildung tätig. Zusätzlich arbeitete ich in verschiedenen Forschungsprojekten zur strukturellen Darstellung von Wissen via Concept-Maps mit.Von 2001-2006 beriet und unterstützte ich saarländische Schulen hinsichtlich der Umsetzung einer Bildung für nachhaltige Entwicklung im Rahmen der Schulentwick-lungsprojekte „KlasseSchule“ und „KlasseSchule-Transfer 21“.Ab 2006 leitete ich die Serviceagentur „Ganztägig lernen“. Im Rahmen des Pro-

gramms „Ideen für mehr! Ganztägig lernen!“ wurden Schulen in der Entwicklung ihrer Ganztagsangebote unter-stützt, Fachtage und Fortbildungen geplant und Kooperationspartner vermittelt. Die Schwerpunkte meiner bisherigen Arbeit liegen sowohl in der Beratung von Schulen, Schulleitungen und Lehrkräften hinsichtlich der Umsetzung innovativer Methoden im Unterricht und bei Projekten als auch bei der gezielten individuellen Förderung von Schülerinnen und Schülern.Ich wohne in Niederbrombach (Rheinland-Pfalz) und nutze meine Freizeit zum Umbau eines alten Bauernhau-ses, Radfahren, Spazierengehen und/oder, um Freunde zu treffen. Nach der Geburt meines Sohnes Ben und einem Jahr Elternzeit steige ich nun wieder ins Berufsleben ein. Ich freue mich sehr, mit dem neuen Fachgebiet Lehrerinnen und Lehrer in ihrer Diagnosefähigkeit zu stärken und bei der Entwicklung von Förderplänen und -maßnahmen zu unterstützten. Wichtig ist mir, Fortbildungs-veranstaltungen bedarfsorientiert und praxisnah zu gestalten und dabei Raum/Zeit für kollegiales Feedback und Selbstreflexion zu geben.

Margit Recktenwald

Ich unterrichte am Saarpfalz-Gymnasium in Homburg die Fächer Mathematik und Physik. Seit Beginn des Schuljahres 2012/13 bin ich mit sechs Stunden als Beraterin für Unter-richtsentwicklung (KOSINUS) an das LPM abgeordnet. Ich habe in Saarbrücken Mathematik und Physik studiert und mein Referendariat an den beiden Neunkircher Gymnasien sowie am Johannes-Kepler-Gymnasium in Lebach absol-viert. Direkt im Anschluss daran bekam ich eine Stelle am Saarpfalz-Gymnasium Hom-burg. Dort bin ich seit mehreren Jahren Vorsitzende der Fachkonferenz Mathematik und Mitglied des örtlichen Personalrats. Neben meiner Tätigkeit am LPM bin ich mit weiteren vier Unterrichtsstunden an die Uni-versität des Saarlandes (Fachbereich Didaktik der Mathematik) abgeordnet.

Seit 1999 wohne ich in Zweibrücken und habe zwei Töchter im Alter von 11 und 15 Jahren.

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Name Aufgaben Telefon Raum-Nr.Fachbereich 1 Allgemeinbildende Schulen

Margit Recktenwald Kosinus 105 2-11

Dr. Andreas Wilhelm Publikationen, LPB 204 3-02a

Fachbereich 2 Berufliche SchulenDominik Bick Stellvertretende Leitung 152 2-05

Fachbereich 3 Erziehen und UnterrichtenAnne Baller Programm für eine Neue

Lernkultur

Christine Linz Programm für eine Neue Lernkultur

Joyce Barbian Programm für eine Neue Lernkultur

Hilla Haßdenteufel Programm für eine Neue Lernkultur

Philippe Imbsweiler Programm für eine Neue Lernkultur

Petra Vester Programm für eine Neue Lernkultur

Anna Haßdenteufel Prävention, Päd. Tag 147 3-12

Melanie Helm-Becker Diagnostizieren und Fördern

250 1-02b

Fachbereich 5 MedienDarius Hubertus Ausleihe, Produktion 157 U-14

Landeszentrale für politische BildungBarbara Klein-Braun Ausleihe 144

Joachim Foltin Ausleihe 144

Neue Mitarbeiter/innen im Überblick…

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AUS DEN FACHBEREICHEN

Allgemeinbildende SchulenArmin Schmitt macht hinsichtlich seines Fachbereichs vor allem auf einen „Praxisleitfaden“ aufmerk-sam, der die Richtlinien zur Förderung lese- und rechtschreibschwacher Kinder ergänzt und sich großer Nachfrage erfreuen darf. In Zusammenarbeit mit dem DAZ ist eine weitere Handreichung zur Verbes-serung der Lesekompetenz in allen Fächern geplant, die in ganz besonderer Weise zunächst einmal die Vielschichtigkeit des Lesevorgangs berücksichtigt. Erwähnt wird aber auch, dass sich eine Vielzahl neuer Schulen, unter anderen die Gymnasien Robert-Schumann, Steinwald und Willi-Graf, dem Kosinus-Projekt anschließen und damit eine veränderte Didaktik der Mathematik anstreben. Aus besagtem Fachbereich wird zudem auf folgendes Novum hingewiesen: Lehrkräfte können Architekten in ihren fachspezifischen Unterricht einladen. Die Honorarkosten werden vom Referat „Breitenkultur“ im Ministerium beglichen. In der Auftaktveranstaltung vom 06.09.2012 wurde anhand der beiden Themen „Stadtmitte am Fluss“ und „Industriekultur in Göttelborn“ aufgezeigt, wie typisch Saarländisches diesbezüglich in unterschiedlichsten Fachunterricht integriert werden kann.

Berufliche SchulenFür den von Elke Schwarz geleiteten Fachbereich ist seit Herbst als stellvertretender Fachbereichsleiter Dominik Bick an das LPM versetzt. Derzeit werden aus den Schulen die Fortbildungsbedarfe für das kommende Schuljahr erfasst. Im Oktober trafen sich die jeweiligen Fortbildungskoordinatoren der beruflichen Schulen zu einem „Runden Tisch“ am LPM, mit der Zielsetzung, die schulinternen Fortbildungsprogramme zu optimieren. Aufgrund der konstruktiven Zusammenarbeit des Fachbereichs mit dem Referat Schulentwicklung (C1) der Abteilung Berufliche Schulen des Ministeriums konnten die Fortbildungen für Funktionsträger, insbeson-dere für die Funktionsstellen der Lern-Team-Berater/innen (LTB) und der Beauftragten für Kooperationen, Organisationen und Bildungswegeberatung (BKOB), ausgebaut werden. Ein weiteres bedeutendes Thema in der beruflichen Bildung ist die Gestaltung der Übergänge für unsere Schüler von den allgemein bildenden zu den beruflichen Schulen. In diesem Schuljahr haben dazu schon einige Veranstaltungen stattgefunden. In der Veranstaltung „Übergang Schule-Beruf für Schüler/innen mit Förderbedarf“, in der Lehrer/innen aus Förderschulen und beruflichen Schulen an einem Tisch saßen, konnten die Erwartungen beider Seiten intensiv ausgetauscht und ein Weg für weitere Kooperationen geebnet werden. „Übergänge erleichtern in Mathematik“ war ebenfalls ein Thema einer Fortbildungsver-anstaltung, aus der sich ein Austausch einer Gemeinschaftsschule und einer beruflichen Schule (beide im Raum Neunkirchen angesiedelt) ergab, um den Schüler/inne/n den Weg in die Fachoberschule zu erleich-tern. Besonders ist daneben auf den Dialogtag hinzuweisen, der am 31. Januar 2013 in Kooperation mit der HTW stattfindet und den Austausch zwischen Schule und Hochschule im Fach Mathematik, d.h. Lehrer/inne/n und Hochschullehrer/inne/n, unterstützt.Zukünftig werden wir uns in unseren Fortbildungsveranstaltungen verstärkt mit der Lernfelddidaktik und deren Umsetzung im Unterricht auseinandersetzen müssen. Handlungsbedarf besteht einerseits aufgrund der Neuordnung einiger Berufe über die KMK, aber auch über den Anspruch, den Unterricht kompetenz-orientiert anzulegen.

Erziehen und UnterrichtenEine personelle Umstrukturierung und viele neue Gesichter verbucht Ottmar Wagner für seinen Fach-bereich. Neben ihm als Fachbereichsleiter ist nun auch die langjährige Mitarbeiterin Hilde Weber mit der Übernahme einer Funktionsstelle als stellvertretende Fachbereichsleiterin betraut worden. Zum Fachbe-reich gehören seit längerem auch Dr. Karin Berty, Kurt Schiffler, Jörg Schöpp und Dr. Ilka Hoffmann, die im vergangenen Schuljahr das Fachgebiet „Inklusive Bildung und Sonderpädagogische Förderung“ über-nommen hat. Wolfgang Kirsch, der leider erkrankt ist und dem wir eine gute Genesung wünschen, wird zur Zeit vertreten durch Roman Paul im Fachgebiet Chemie und durch Ottmar Wagner in den Fachgebie-ten „SOL und Gesundheitsförderung“. Anna Haßdenteufel ist seit diesem Schuljahr mit zwölf Stunden ans LPM abgeordnet und betreut außerdem noch die Pädagogischen Tage, die im „Programm für eine Neue Lernkultur“ anfallen. Für dessen Durchführung an zwölf Schulen sind auch acht „Klippert-Trainer/innen“ für den Fachbereich abgeordnet: Anne Baller, Joyce Barbian, Nicole Geisler, Hilla Haßdenteufel,

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Philippe Imbsweiler, Christina Linz, Petra Vester und Annett Wrublick. Diese Trainer/innen sind in einem einjährigen Fortbildungsprogramm, das sich über vier ganze Wochen erstreckte, von Dr. Heinz Klippert ausgebildet und auf ihre anspruchsvolle Aufgabe vorbereitet worden. Seit dem 15.10.2012 ist Melanie Helm-Becker für das Fachgebiet „Diagnostizieren und Fördern“ tätig.

Schwerpunkte der Arbeit im Fachbereich liegen in diesem Schuljahr auf dem Aufbau der Gemeinschafts-schulen, dem „Kompetenzorientierten Unterricht“, der „Diagnose und Förderung“, dem „Umgang mit Heterogenität und Differenzierung“ und der „Inklusiven Bildung“. Das „Programm zur Förderung einer Neuen Lernkultur“ ist an zwölf beteiligten Schulen (eine Grundschule, eine Förderschule und zehn Gemein-schaftsschulen) mit den ersten Pädagogischen Tagen und Workshops erfolgreich gestartet worden. Ein zweites größeres Projekt des Fachbereiches ist die „Pädagogische Werkstatt Individualisierung“, das in Zusammenarbeit mit der Robert-Bosch-Stiftung und dem Saarländischen Schulpreis (Stiftung Demokratie Saar und Landeselterninitiative für Bildung e. V.) in der Europäischen Akademie Otzenhausen durchgeführt wird. In vier Bausteinen zu den Themen „Wege des Verstehens/Problemorientierung und Aufgabenkon-struktion“, „Unterrichtsplanung/fachliches und fächerverbindendes Lernen“, „Lernbegleitung, Lernbera-tung, Leistungsbewertung“ und „Unterrichts- und Schulentwicklung/Rahmenbedingungen“ werden ins-gesamt 45 Teilnehmer/innen verschiedener Schulformen und des LPM von Annemarie von der Groeben (ehemalige Didaktikleiterin der Laborschule Bielefeld) und Ingrid Kaiser (ehemalige Didaktikleiterin der Helene-Lange-Schule in Wiesbaden) fortgebildet.

Sehr gelungene Veranstaltungen des Fachbereiches waren auch eine Exkursion nach Finnland Mitte Oktober, bei der 20 saarländische Lehrer/innen die Gelegenheit hatten, das finnische Schulsystem zu erkunden, und eine vorbereitende Veranstaltung dazu mit Prof. Matti Meri am 06.09.2012 in Saarbrücken, der die Gruppe in Helsinki begleitete.

Schulentwicklung und SchulleiterfortbildungAuch der von Rüdiger F. Cwielong geleitete Fachbereich hat personelle Veränderungen erlebt. Margarete Schorr, die schon in den letzten Jahren die Leitung des Fachbereiches vertrat, ist seit Sommer offiziell als stellvertretende Leiterin des Fachbereichs ans LPM versetzt. Sie leitet weiterhin das Fachgebiet „Schul-entwicklung “. Zu Fachgebietsleiterinnen neu ernannt wurden Monika Paulus für „Schulentwicklung an Grundschulen“ sowie Annette Wagner für das Fachgebiet „Pädagogische Tage und schulinterne Fortbil-dungen“. Letztere wurde ebenfalls zwecks Übernahme einer Funktionsstelle ins Haus versetzt. Thomas Meyer, der Qualitätsmanagementbeauftragte des Landesinstitutes, leitet weiterhin das Fachgebiet „Eva-luationsagentur“. Unterstützt wird der Fachbereich in größerem Umfang als im vergangenen Schuljahr durch Kerstin Bay, deren Abordnung an das Landesinstitut nunmehr fast eine Vollzeitstelle umfasst. Nach wie vor arbeitet Henry Selzer mit halber Abordnung im Fachbereich. Neben seinen bisherigen Arbeitsfel-dern „Selbständige Schule“ und „Neue Lernkultur“ (Kooperation mit dem Fachbereich „Erziehen und Unterrichten“) bildet die Beratung und Begleitung von Schulen, die gebundene Ganztagsschulen sind oder werden, einen neuen Schwerpunkt seiner Tätigkeit. Das Sekretariat des Fachbereichs bleibt in der Hand von Jutta Quirin, die weiterhin Ansprechpartnerin für die Ersthelferausbildung an Schulen ist und die Koordinierungsstelle der „GesamtLandesElternVertretung“ (GELV) am Landesinstitut betreut.

Angestrebt wird eine Umbenennung des Fachbereichs in „Schulentwicklung und Qualifizierung schulischer Führungskräfte“ und eine Neubezeichnung des Fachgebiets von Rüdiger F. Cwielong, Leiter des Fachbe-reichs, in „Personalentwicklung“ statt „Schulleiterfortbildung“.

Ein erster Meilenstein in der Arbeit des Fachbereichs war in diesem Schuljahr der gut besuchte 11. Saar-ländische Schulleiterkongress mit dem Thema „Diagnostizieren und Fördern“.

Einen Schwerpunkt der Arbeit des Fachbereichs bildet bis Ende des Schuljahres 2013/2014 das Projekt QVP (QualitätsVerbesserungsProzess) an zwanzig saarländischen Schulen. QVP ist ein gemeinsames Projekt des Bildungsministeriums, der „Vereinigung der Saarländischen Unternehmensverbände e.V.“, des LPM sowie des ILF. Finanziell unterstützt wird das Projekt darüber hinaus von der Stiftung des „Verbandes der Metall- und Elektroindustrie des Saarlandes e.V. (Stiftung ME Saar)“. Die Projektleitung obliegt Margarete Schorr, die Begleitung und Beratung der Projektschulen rekrutiert sich zum größten Teil aus den Ressour-cen des Fachbereichs.

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Arbeitsintensiv gestaltet sich seit diesem Schuljahr die verpflichtende Aufarbeitung der Ergebnisse der „Externen Evaluation“ der Schulen in Form von Pädagogischen Tagen. Auch hier sind fast alle Mitarbei-ter/innen des Fachbereichs vor Ort in den Schulen eingesetzt. Wie bisher fließt viel Zeit (und Geld) in die Ausrichtung der von den Schulen nachgefragten Pädagogischen Tage und der schulinternen Fortbildungs-maßnahmen. Erwähnenswert ist auch die hohe Anzahl von Kolleginnen und Kollegen, die in zwei Kursen die „Fort-bildungsreihe für Lehrer/innen, die an der Übernahme von Leitungsfunktionen in der Schule interessiert sind“, besucht haben. Hier nehmen über fünfzig Kolleg/inn/en - auch an Samstagen - teil. Sehr gut nachgefragt sind auch die modularisierten Zertifizierungskurse zur Schulentwicklung (2011/2012) und zur Unterrichtsentwicklung (2012/2013), die von Frau Schorr im Wechsel angeboten werden. Die Zertifikats-übergabe an erfolgreiche Teilnehmer/innen des Kurses „Systemische Schulentwicklung“ (2011/2012) fand im Dezember statt. Der aktuelle Kurs „Qualifizierungsangebot zur Steuerung kooperativer Unterrichtsent-wicklung“ wird von Frau Schorr in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. Werry, Fachbereich Projekte, geleitet.

MedienIm Fachbereich, geleitet von Hugo Adolph, entwickelt sich das Hosting von Home-Pages in typo3 im-mer besser. Mittlerweile nehmen ca. 50 saarländische Schulen das Angebot in Anspruch. Auch das Lern-management-System Moodle hält zunehmend Einzug in den Unterricht. Am 28. Januar 2013 findet das 7. Moodlefest statt. Am Nachmittag wird in Anwesenheit des saarländischen Bildungsministers Ulrich Commerçon der Preis „Ideen für die Bildungsrepublik“ für das Moodle-Projekt „Saarkids“ verliehen. Als neuer Bereich kommt das mobile Lernen hinzu. Es geht darum, Tablet-PCs und Smart Phones sinnvoll in den Unterricht zu integrieren. Am 19. November fand der erste P@d Day mit mehr als siebzig Teilnehmer/inne/n und im Beisein von StS Andrea Becker statt. Um alle diese Aufgaben erledigen zu können, wurde der Fachbereich Medien personell gestärkt. Seit dem 1. August sind Michael Gros und Alexander König an das LPM versetzt. Michael Gros ist stv. Fachbereichsleiter. Alexander König ist Leiter des Fachgebiets E-Learning und der Landesbildstelle. Jürgen Wagner arbeitet jetzt im Rahmen einer vollen Stelle am LPM. Den Fachbereich ergänzen Arthur Ziegler, Patrick Schäfer und Steffen Schermer.

Die Institutsbibliothek, geleitet von Hans-Josef Theobald, besitzt einen Buch-Scanner. Damit lassen sich auch umfangreiche Aufsätze problemlos digitalisieren. Zwei neue Zeitschriften wurden abonniert: „Grundschule Kunst“ und „Schultheater heute“. Die Online-Distribution wurde um zehn neue didaktische Produktionen ergänzt. Das vollständige Angebot findet man auf den Internetseiten der Landesbildstelle. Herbert Stang hat mehrere Filmprojekte in Arbeit, ein Film über den Bildhauer Prof. Paul Schneider steht kurz vor der Fertigstellung.

ProjekteLeitung: Dr. Hanno WerryStellvertretung: Barbara Kiefer ( 01.11.2012)

Die Universität Lyon bietet in Zusammenarbeit mit dem Institut für Romanistik der Universtät des Saarlan-des und dem LPM im Mai 2013 eine gemeinsame binationale Tagung zum Thema „Kompetenzorientierte Leistungsmessung“ in Straßburg an. Im Herbst 2013 ist eine 14-tägige Fortbildungsreihe für eine Gruppe arabischer Schulleiter geplant. Ziel der Fortbildung ist, eine Einführung in demokratische Führungsstruktu-ren des Systems Schule anzubieten.

KMK-Projekte und Großregion (Dr. Hanno Werry)

1. Mitglied der Projektgruppe „Fremdsprachenstandards Oberstufe“ am Institut für Qualitätsentwicklung im Bildungswesen (IQB)Mit einer Auftaktveranstaltung begann am 8.12.2009 am IQB in Berlin die Entwicklung von Abiturbil-dungsstandards in den Fächern Deutsch, Mathematik, Englisch und Französisch, die mittlerweile von der KMK verabschiedet worden sind. Sie können eingesehen werden über die Homepage des IQB.

2. Mitarbeit im Projekt „Vera 8 Französisch, Aufgabenbewertung“ beim IQB:Vera sind nach wissenschaftlichen Verfahren erarbeitete und überprüfte Testverfahren, die es ermög-lichen, den schulfachlichen Kompetenzstand der Schülerinnen und Schüler einer Klasse hinreichend

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objektiv, zuverlässig und zutreffend zu erheben. Meine Aufgabe besteht darin, die von den Lehrkräften aus den Ländern entwickelten Aufgaben auf ihre fachdidaktische und testtheoretische Eignung hin zu bewerten und den Aufgabenentwicklern entsprechende Rückmeldungen zu geben.

3. Mitglied der Steuergruppe der Lehrerfortbildung in der Großregion (Rheinland-Pfalz, Luxemburg, Région Lorraine, Französische Gemeinschaft und Deutschsprachige Gemeinschaft Belgiens, Saarland)Das gemeinsame Vorhaben: Den Kompetenzansatz in einem langfristigen Prozess der Zusammenarbeit in der Großregion zu etablieren. Dazu fand am 3. Mai 2012 in Thionville mit unserer Beteiligung ein Forum der Arbeitsgruppe „Schule und Bildung“ in der Großregion statt. Das Thema lautete: „Auf dem Weg zu einer neuen Lehr- und Lernkultur”. Die Entwicklung von Unterricht und Schule hin zur Kompetenzorientierung, die zudem eine nachhaltige Bildung der jungen Menschen im Hinblick auf ihre aktive Integration in die heterogene europäische Gesellschaft und in den sich massiv wandelnden grenzregionalen Arbeitsmarkt gewährleisten muss, bedeutet für die Schulen eine große Herausforderung, die der Unterstützung bedarf. Ziele des Multiplikatorentreffens vom 30. November 2012 im Schengen-Lyzeum, an dem auch Kolleginnen und Kollegen des LPM teilnehmen, werden sein, die Grundlagen für gemeinsame Fortbildungen in der Großregion zu legen und Perspektiven der Weiterarbeit zu entwickeln.

DAZ (B. Kiefer, B.Gerdes, S.Ternes) siehe Internethomepage von DaZ: Neuer SLB Kurs

Zentrales Aufgabenfeld

Hauptanliegen des Beratungszentrums DaZ ist es, die Schulen mit dem Konzept der „Durchgängigen Sprach-bildung“ vertraut zu machen, d.h. Wege zum Aufbau bildungssprachlicher Kompetenz aufzuzeigen und das Bemühen zu unterstützen, die sprachlichen Fähigkeiten der Schüler/innen in allen Fächern zu fördern. In diesem Rahmen unterstützt das Beratungszentrum in Zusammenarbeit mit der Abteilung Schulentwicklung des LPM Schulen z.B. bei der Entwicklung eines schuleigenen Lesecurriculums. Zertifikatskurs zum/r Sprachlernberater/in

Der Zertifikatskurs wird die Sprachlernberater/innen dazu befähigen, eine additive und integrative Förderung der deutschen Sprache an ihrer Schule zu entwickeln, diese zu organisieren und zu koordinieren. Ihre Aufga-ben werden u. a. die Erstellung eines schulspezifischen Sprachförderkonzeptes der deutschen Sprache, die Be-ratung und Betreuung von Kolleg/inn/en im Bereich der Spracharbeit, der diagnosegestützten Sprachförderung oder auch der Einbeziehung außerschulischer Partner in das Gesamtkonzept sein. Die Qualifizierungsmaßnah-me umfasst zwölf Module an acht Tagen im Jahr 2013/14 und wendet sich an Lehrkräfte aus Gemeinschafts-schulen, Erweiterten Realschulen und Gesamtschulen, die dem Aufbau von Sprachkompetenz in Ihrer Schule besondere Bedeutung zukommen lassen möchten.

Resonanz&AkzepTanz

Ein weiteres Qualifizierungsangebot für Lehrkräfte aller allgemeinbildenden Schulen wird der modularisierte Zertifikatskurs „Resonanz&AkzepTanz“ sein, der von Referenten des Mozarteums in Salzburg durchgeführt wird. Die Fortbildungsreihe bildet Multiplikator/inn/en aus, die den Schüler/inne/n über Musik, Tanz und Bewe-gung einen weiteren wichtigen Zugang zum Aufbau von Sprach- und Selbstkompetenz eröffnen. Ferner bietet das Beratungszentrum DaZ zentrale Fortbildungen zur Methodik und Didaktik des Deutschen als Zweitsprache ebenso wie zur Interkulturellen Bildung an, die neben Lehrkräften im Rahmen des Ganztags allen an Schule Beteiligten offen stehen (u. a. Erzieher/inne/n, Förderlehrkräften des PBW, Sozialarbeiter/inne/n).

Bildung für nachhaltige Entwicklung (Catherine Haab): siehe Internethomepage www.lpm.uni-sb.de/bne

Würde jeder Mensch auf der Erde so leben wie wir in den Industrieländern, bräuchten wir mehrere Erden. Glo-bale Krisen wie Ressourcenverknappung, Wassermangel, Finanzkrise, Energienotstand, Klimawandel, Verlust der biologischen Vielfalt etc. zeigen auf, dass ein Umdenken dringend erforderlich ist. Vor diesem Hintergrund möchte Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE) als übergeordnetes Bildungskonzept in Zukunft noch stär-ker Denk- und Handlungsweisen vermitteln, damit die Menschen hier und anderswo ebenso wie die künftigen Generationen ihre Lebensgrundlage nicht verlieren. Wir müssen global denken und lokal handeln, auch in der Schule. Das Zentrum BNE hat die Aufgabe, Schulen bei der Implementierung von BNE zu beraten und zu unter-stützen.

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Nachhaltige Schülerfirmen (Martina La Roche): siehe Internethomepage www.lpm.uni-sb.de/bneIn nachhaltigen Schülerfirmen lernen Schüler/innen, ihr wirtschaftliches Handeln im Zusammenspiel von Öko-nomie, Ökologie und Sozialem zu betrachten. Sie achten auf umweltrelevante, lokale und globale Folgewir-kungen. Ein Unternehmergeist im Sinne nachhaltigen Wirtschaftens wird hierdurch gefördert (Social Entrepre-neurship). Lehrkräfte an weiterführenden und beruflichen Schulen werden mittels Beratung, Fortbildung und Netzwerkarbeit dabei unterstützt, nachhaltige Schülerfirmen als Lernfeld in den Bereichen Beruf und Wirtschaft anzuwenden.

QuerschnittsbereichDas Handlungsfeld des Querschnittsbereichs, den es erst seit einem Jahr im LPM gibt und der von Dr. Birgit Spengler geleitet wird, sei in aller Kürze vorgestellt:

Querschnittsbereich Bildungs- und Chancengleichheit (B&C)

Gerechte Bildung für alle:Chancengleichheit in der Bildung ist die soziale Frage des 21. Jahrhunderts. Anliegen von B&C ist der Abbau von Bildungsbarrieren und damit die Verbesserung der Bildungschancen aller junger Menschen, vor allem der zugewanderten und benachteiligten Kinder aus besonders bildungs-fernen Elternhäusern. Bereits die Qualifizierung des pädagogischen Personals in Kita und Schule, die die Bedeutung familiengerechten Zusammenlebens, interkulturellen Denkens und kooperativen Handelns mit außerschulischen Sozialpartnern immer mehr betont, bietet hierfür gute Chancen.Noch wichtiger ist für diese Arbeit jedoch die generelle Stärkung eines Bildungsverständnisses, das darauf abzielt, den Reichtum aller Talente und Begabungen möglichst ganzheitlich und gesamtgesellschaftlich zu fördern und Lehr-, Lern- und Beziehungskompetenzen auf breiter Basis zu vertiefen.

B&C fokussiert folgende Schwerpunktbereiche:• Frühstart - frühkindliche Bildung• Bildungspartnerschaft Schule-Familie: Stärkung der Elternbeteiligung, Fokussierung der Familienbildung • sozialraumorientierte Zusammenarbeit und Hilfen für prekäre Situationen• Kinder- und Jugendpartizipation• Kooperationen mit Sozialpartnern, Netzwerkbildung, Ehrenamt• Projekte, Modellvorhaben, Programme

Das Angebot:B&C berät und qualifiziert, entwickelt und setzt Impulse, vermittelt Partner, initiiert Netzwerke oder Pro-gramme und kooperiert vor Ort mit Erzieherinnen, Lehrkräften, Familien, unmittelbar mit den Kindern und Jugendlichen. Das Angebot richtet sich themen- und bedarfsorientiert an Kindertagesstätten, Grundschulen, weiterführende Schulen und Berufsschulen. Eingeladen werden ebenso Partner der Wohlfahrtsverbände, Jugendhilfe, Ganztagsschulträger wie Schoolworker oder Ehrenamtliche.

Im Verlaufe eines ersten von allen Fachbereichen gutbesuchten Qualitätsforums des Querschnittsbereichs informierte Frau Dr. Spengler über ihr Aufgabenfeld, in dem sie in besonders starkem Maße auch Fortbildun-gen für alle diejenigen Professionen und Partner, mit denen Lehrkräfte zusammenarbeiten, anbietet. Hierfür wurde eigens der für das Institut geltende Erlass geändert und seine Zuständigkeiten spürbar erweitert.

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DER BLICK ZURÜCK

Ein Festival des Wissens und der Sinnlichkeit: ein Feature

So könnte man das diesjährige Lernfest, bei dem sich das LPM in besonderer Weise hervortat, in der Tat zusam-menfassen. Es fand am 3.September 2012 im Deutsch-Französischen Garten statt und stand unter der Ägide des Ministeriums für Bildung und Kultur, des Wirtschaftsministeriums und der Stadt Saarbrücken. Entlang einer Galerie von Dutzenden von Zeltständen unterschiedlichster Provenienz und Thematik konnte man in allenthal-ben freundlichem Ambiente vor überschaubarem und doch sehr substanziellem Material nicht nur viel Neues lernen, sondern auch schmecken, hören, sehen und riechen - eine optimale Kombination, in deren Genuss ge-wiss nicht nur Kinder sondern auch Erwachsene kommen konnten. Fangen wir mit den Kleinsten an! Sie waren sicherlich vor allem in den drei liebenswerten, kleinen Zelten zu finden, die Frau Dr. Birgit Spengler im Namen des LPM organisiert hatte und deren Anliegen es war, Methoden frühkindlicher Sprachförderung aufzuzeigen. Gemäß dem Motto, dass jedwede Sprache, die der Mutter ebenso wie die fremder Länder, im rhythmischen Zusammenspiel mit Bewegung und Musik besser erlernt werden kann, glich das erste Zelt, verziert mit Ara-besken, dann auch einem orientalischen Salon: Zu den Klängen eines Barden konnte auf dem Boden, der mit einem Teppich und mit Kissen ausgelegt war, gehüpft, gesprungen, vor allem aber gesungen werden, und das gleich auf deutsch, französisch und englisch. Auch Märchen wurden erzählt und natürlich musikalisch unter-legt, wie die beiden folgenden Fotos aufzeigen …

Besonders lehrreich war das mittlere Zelt, das einem Hort zarter Kinderliteratur, vor allem aber interessant kon-zipierter Sprachspiele gleichkam. So gewährt das erste Foto Einblick in ein Klappspiel, bei dem aufs Geratewohl drei Bildchen aufeinandertreffen und ein Satz konstruiert werden soll. Der Zufall wollte, dass sich im vorliegen-den Fall ein etwas befremdlicher, aber grammatisch korrekter Satz ergibt: „Das Schwein sucht das Gespenst.“ Bei einem anderen Spiel, basierend auf Karten, erhält das Kind erst dann seinen Punkt, wenn es Aussagen for-muliert, die Gegensätze wiedergeben. Ein Widerpart ist beim zweiten Foto nur allzu offensichtlich. Das dritte Bild kondensiert die Dinge dann regelrecht und zeigt das Interieur eines „Sprach- und Schreiblernkoffers“

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Das letzte Zelt knüpfte wieder an das erste an, indem es den Kindern mittels einer Rahmenvorgabe und einer Riesenauswahl von Buntstiften die Möglichkeit bot, die zuvor gehörten Märchen in Bildform festzuhalten. Wel-ches Märchen könnte wohl hier gemeint sein?

SIGNAL - Sprachbildung und soziale Integration für Migrantenkinder und Eltern in Kindergarten und Grund-schule, unter deren Motto die drei Zelte („Märchen, Musik und Mätzchen“) standen, zog in der Tat dann auch so manches Kind aus einer Migrantenfamilie in seinen Bann, wie das folgende Foto aufzeigt.

Allerdings kamen auch ältere Kinder auf ihre Kosten. Die Gemeinschaftsschule Güdingen führte spielerisch in die Geheimnisse von Laugen und Säuren, die „Attraktivitäten“ des Magnetismus, die Bearbeitung leichten Steinmaterials und die Gesetzmäßigkeiten des Stroms ein. So wurde beispielsweise ein „Käfer“ gebastelt, mit dessen überlangen Fühlern man Gegenstände auf elektrische Leitfähigkeit hin testen konnte. Etwas pro-saischer ging es an anderer Stelle zu, wo 15-Jährige, ausgestattet mit erforderlichem Material, das Klettern erlernen konnten. Info-Zelte des Verbandes der Metall- und Elektroindustrie, eines Unternehmens für Stil und Persönlichkeit oder auch der VSE richteten sich natürlich vornehmlich an Erwachsene. Sehr interessant diesbe-züglich ein Wettkampf von Mensch und Sonne: Eine der beiden Wassersäulen, die unten zu sehen sind, kann

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auf Knopfdruck per rückseitig angebrachter Solarvorrichtung in die Höhe getrieben werden, die andere durch die Kraft des danebenstehenden Zimmerfahrrads. Die junge Dame, die auf dem Foto zu sehen ist, schaffte es jedenfalls nicht, den Wasserstand auf das Niveau ihrer „Gegnerin“ hoch zu treiben….

Alle, auch die Erwachsenen, konnten sich jedoch verführen lassen von den Happen fremdländischer Küche, die der Saarbrücker Stadtteil Malstatt zum Verzehr anbot, von den Schwenkern, die die HTW mittels wissenschaft-lich optimierter Temperatur aufbereitete und dazu das Neuste aus dem Bereich der Ultraviolettkameras benutz-te. Nicht zu vergessen ein Stand französischer Crêpes, der für viel Amusement sorgte, weil sich regelmäßig eine lange Käuferschlange davor bildete! Eine Exposition von Lebensmitteln der dritten Welt, die auf der Grundlage gerechter Arbeit produziert wurden, konnte hinsichtlich der Besucherzahlen da wohl kaum mithalten, wie ästhetisch sie auch anzuschauen war...

Nach soviel Geist und Sinnlichkeit durfte man sich auf dem Rückweg dann noch einer Gruppe von Tai Chi Chuan/Qi Gong-Fans anschließen. Aber viel Entspannung brauchten die 18.000 Besucher nicht, denn alles lief gut…., auch ohne Eröffnungsrede, denn die verschob sich um Stunden.

Dr. Andreas Wilhelm

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Paris toujours

Am 13.9.2012 stellte Michael Blume vom Langenscheidt-Verlag Materialien und Ideen vor, die Klassen und Kurse unverbindlich und locker auf ein immerwährendes Pflichtthema des Französischunterrichts hinführen können: Paris. Auf dem Foto ist der Referent zusammen mit dem Leiter der Veranstaltung, Dr. Hanno Werry vom LPM, zu sehen.

Besagte „Nonchalance-Einführung in ein oftmaliges Muss des Stoffplans“ folgte einem Raster aus Mythen, die die Stadt umgeben, und Problemen, die sie effektiv hat. Gezielt wurde dabei eine Palette unterschiedlicher Emotionen avisiert, die beim Schüler und der Schülerin erweckt werden sollen: Neugierde, Spannung, Frohsinn, persönliche Identifizierung, Mitleid, Hilfsbereitschaft, Begeisterung ebenso wie Empörung. Bunt war dann auch die Spannbreite der Medien, über die die schülergerechten Texte vorgestellt wurden: Zu nennen sind Bücher – das abgebildete wurde den Teilnehmern kostenlos übereignet–,

Zeitschriften, Edelcomics, Fotosets, Videos, Disketten, Kurzfilme oder legal kopierbare Video- und Hörsequen-zen aus dem Internet, zu finden vornehmlich bei Amazon.fr. Sie alle einte nur das Thema Paris. Und wenn sie nicht schon mit Übungen schriftlicher oder mündlicher Natur versehen waren, schlug Blume ebendiese aus seinem eigenen phantasievollen Repertoire vor, so dass sich letztendlich eine Veranstaltung ergab, die alle „four skills“ des Fremdsprachenerwerbs - Hören, Sprechen, Schreiben, Lesen - gleichermaßen berücksichtig-te. Sehr interessant waren die zahlreichen Videosequenzen, die Blume zu den verschiedensten Aspekten der französischen Hauptstadt anbot, darunter auch das Thema „Metro“. Besonders einer der Kurzfilme gefiel den Zuschauern und Zuschauerinnen: Das Lesen ist eine übliche Beschäftigung während der U-Bahnfahrt. Ein junger Mann und eine junge Frau tun das auch. Er findet Interesse an ihr, sie weniger an ihm. Jedenfalls kom-munizieren beide nur miteinander, indem sie Wörter in ihrer jeweiligen schriftlichen Vorlage unterstreichen. Die Schüler/innen sind gehalten, diese Stummsequenz zu verbalisieren. Den Höhepunkt der zweieinhalbstündigen Veranstaltung bildeten Chansons, auch diese wieder hinsichtlich der Interpreten und der Themen sehr facetten-reich gestaltet. Allesamt denkbar einfach zu kopieren bei Amazon.fr durch Eingabe des Titels! Blume verteilte hierzu auch ein Layout….

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Die Veranstaltung endete mit dem Versprechen des Referenten, den anwesenden Lehrern und Lehrerinnen eine umfassende Quellenübersicht zukommen zu lassen.

Dr. Andreas Wilhelm

Neunter Englischlehrertag in der Aula der Universität des Saarlandes

„oder die Wiederentdeckung des Lautschriftcharts“. Das wäre ein gelungener Untertitel für diese Großveran-staltung, die am 19.9. stattfand und deren offizielles Thema die englische Aussprache war. Der Tag, mitorgani-siert von Erik Wagner, LPM, bestand aus sechs unterschiedlichen Workshops in den Räumen der Anglistik, die von zwei Plenarsitzungen in der Aula umrahmt wurden. Diese waren den Vorträgen zweier englischer Profes-soren zu besagtem Thema gewidmet. Adrian Underhill (Universität Hastings) stellte einen „Chart“ vor, auf dem ähnliche, stets nur leicht modifizierte Lautsymbole nebeneinander stehen und fließend zu sehr unterschiedli-chen hinführen. “Up and down, forth and back, quick and slow, turn it off, turn it on, push it down and push it forward“, man fühlte sich an einen Tanz erinnert, und das sollte man auch. „Pronunciation as a course of dance“ war dann auch ein zentrales Thema des Vortrags, und mitunter schien der Professor selbst zu tanzen.

Hier Professor Underhill vor seinem „Chart“...

Variationen dieses „Urcharts“, zu ganz unterschiedlichen Zwecken implementiert, zogen sich in der Folge durch alle Workshops. Diese zielten auf verschiedene Niveaus der Sprachbeherrschung ab, differenzierten sich aber auch hinsichtlich ihrer primär auditiven oder lautlich-imitativen Ausrichtung. Einen „Chart“ ganz beson-derer Art stellte Professor Barry (UK, Emeritus, ehemalig Saarbrücken) vor, um aufzuzeigen, dass das deutsche Vokalsystem erheblich polarisierter und damit einfacher, stabiler ausfällt als das sehr viel mehr auf Mischlau-tung abzielende englische: „English vowels that fill the gap“ war eines der Themen seines Vortrags. Auch auf Unarten der Aussprache in England selbst ging der Experte ein. So legte er seinem Publikum nahe, den übertriebenen „Glotalstop“ ebenso zu vermeiden wie das „intrusive r“, das sich mittlerweile in sehr unschöner Form als bedeutungsloser Bindelaut sogar zwischen die Wörter einschleiche. Betonte Underhill, dass „Pronun-ciation“ und Lautschrift für viele Englischlehrer immer noch „Aschenbrödels“ sind, aber nicht länger sein dür-fen, so betonte Barry das Gleiche mit seinem Bild vom „Can of worms“, den keiner anrühren will und dem er dann obendrein noch eine unschöne Aussprache zukommen ließ, damit er das um sich greifende innerlautliche „intrusive r“, das man bei „worms“ nicht hören dürfte, demonstrieren konnte.

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Hier Professor Barry vor seinem „Chart“…

Nach diesem Vortrag wurden alle sechs Workshops wiederholt, so dass jeder in den Genuss zweier Seminare kommen konnte. Am frühen Abend schloss ein „Raffle“, also die Verlosung von Lern- und Lehrmaterial, die Veranstaltung ab. Der vordere Bereich der Aula war für Buchexpositionen und leichte Beköstigung reserviert.

Auf dem Foto sehen wir Erik Wagner vom LPM in einem angeregten Gespräch…

Dr. Andreas Wilhelm

Vom LPM im Kleinen vorexerziert: 1. Musikkongress in Weimar 19. - 23.Sept. 2012

1600 Musiklehrer/innen in der Stadt Goethes

Erstmalig gemeinsam ausgerichtet von den beiden großen deutschen Musiklehrerverbänden, dem Verband Deutscher Schulmusiker (VDS) und dem Arbeitskreis für Schulmusik (AfS), fand in Weimar der 1. Bundes-kongress Musikunterricht statt. Groß war die Zahl der Teilnehmer/innen: Mehr als 1600 Musikpädagogen prägten mit ihrem Tagungsplan in der Hand fünf Tage lang das Stadtbild. Das Kursangebot war nicht nur auf die imposante Weimarhalle und die renommierte Hochschule Franz Liszt als Veranstaltungsorte beschränkt, sondern wurde auf die zahlreichen repräsentativen Gebäude der Stadt, die allesamt fußläufig erreichbar sind, verteilt. Dabei galt es, mehr als 300 Kurse zu den unterschiedlichsten Themen des Musikunterrichts zu koordi-nieren, was der Planungsgruppe hervorragend gelang. Die bunte Veranstaltungspalette reichte von Beiträgen zur Musik in der Vorschule bis zu solchen, die die Sekundarstufe II betreffen, von Kursen zum Unterricht in der Musikschule bis zu jenen in der Förderschule, von interaktiven Workshops über Podiumsdiskussionen bis hin zum abendlichen Konzert. Die Teilnehmer hatten die Qual der Wahl zwischen Themen wie „Kreative Musik- software“, „Tänze für den bewegten Musikunterricht“, „Warum groovt meine Klasse nicht?, „Kooperatives Lernen“, „Jazzharmonik für Einsteiger“, „Komponieren im Unterricht“, „Live-Looping“ und „Störungen im Musikunterricht“, zwischen „Bauhaus und Musik“ oder „Drum Circle“; man konnte „Wagner wagen“ ebenso

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wie über das Thema „J.S. Bach – von Menuett bis Crossover“ mehr erfahren, um nur einiges zu nennen. Ein gewisser Schwerpunkt lag dennoch in den Bereichen „Ganzkör-perliche Erfahrung rhythmischer Phänomene“ und „Tanz“. In den Pausen wurde eifrig diskutiert, und man konnte sich mit so mancher namhaften Persönlichkeit der Musikpädagogik austauschen, und alle einschlägigen Verlage präsen-tierten ihre neusten Publikationen im Foyer der Weimarhalle. Und dann ist da auch noch die Stadt Weimar an sich. Wer hier nicht ins Schwärmen gerät, dem ist nicht zu helfen. Allein ein Aufenthalt an diesem Ort ist Fortbildung genug. Goethes Satz hat immer noch Gültigkeit: „Wo finden Sie auf so einem engen Fleck noch so viel Gutes!“ Weimar ist zweifellos eine blank polierte Schatztruhe der Kultur und hat zu alledem in puncto Gastlichkeit für jeden Geschmack etwas zu bieten. Im Saarland war diese bundesweit angebotene Fortbildung zuvor auch als LPM-Musik-

fortbildung für alle Schulformen außerordentlich gut nachgefragt: 51 Kolleg/inn/en und zahlreiche Studierende der Hochschule für Musik/Saar nahmen an dieser 5-tägigen Fortbildung teil.

Michael Gorius

Lehrerfortbildung bei Hager in Blieskastel: 10 „Lernzirkel Überstromschutz-organe“ für saarländische Berufsschulen überreicht

NH/HH Recyclingverein stiftet Unterrichtsmaterialien

Bei einer Fortbildungsveranstaltung für Berufsschullehrkräfte in den Räumen des Trainings- und Informa-tions-Centers (TIC) der Hager Group in Blieskastel erhielt das Landesinstitut für Pädagogik und Medien (LPM) Saarland 10 Lernzirkel „Überstromschutzorgane“, die vom gemeinnützigen NH/HH-Recyclingverein - einer freiwilligen Initiative deutscher Sicherungshersteller - gestiftet wurden. Die Lernwagen stehen allen saarländischen Berufsschulzentren mit Schwerpunkt Elektrotechnik sowie der Handwerkskammer des Saarlandes zur Verfügung. Weitere Teilnehmer der Veranstaltung waren die Stadtwerke Kiel, die Berufsbil-dende Schule BBS II Osterode sowie die gewerblichen Ausbilder von Hager und Tehalit. Als Ehrengast be-grüßten der Leiter des Trainings- und Informationscenters, Yves Peters, und die Leiterin des Hager Förder-programm für die Elektrobranche, Gabriele Haupert-Augustin, Dr. Eva Backes-Miller vom saarländischen Ministerium für Bildung und Kultur.

Der Lernzirkel wurde von der Heinrich Hertz Schule - Bundesfachschule für Elektroberufe - entwickelt; die Fortbildung wurde von Matthias Link und Stefan Schwarzwälder - Dozenten des Regierungspräsidium Karlsruhe, Referat 76, Berufliche Schulen - geleitet. Sie stellten das didaktische Modell des Lernzirkels

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sowie dessen Einsatz im Unterricht im Rahmen dieser Veranstaltung vor: Die Materialwagen des Lern-zirkels enthalten neben methodisch-didaktisch aufbereiteten Arbeitsmaterialien zum Thema Überstrom-schutzorgane auch praktisches Anschauungsmaterial wie Sicherungseinsätze und Schutzschalter. Zudem wird das umweltbewusste Recycling von abgeschalteten Schmelzsicherungen behandelt. All diese The-men werden den Berufsschülern an sieben Stationen ausführlich erläutert, so dass die Nachwuchskräfte nach dem Durchlaufen des Zirkels umfassend über alle Bereiche der modernen Sicherungstechnik infor-miert sind. Das umfasst konkret NH-, HH-, LS-, Neozed- und Diazed-Sicherungen und Geräteschutzsiche-rungen sowie Hochleistungssicherungsautomaten. Kern des pädagogischen Konzeptes ist es, dass sich die Schülerinnen und Schüler die Kenntnisse zu Funktion, Aufbau und Unterschieden der Sicherungsty-pen dabei eigenständig erarbeiten. Die Resonanz bei den anwesenden Pädagogen war durchweg positiv: „Mich hat besonders der Methodeneinsatz begeistert“, betonte Klaus Dörnte von der BBS II Osterode, und sein Kollege Stefan Reuter vom TG BBZ I Mügelsberg freut sich bereits darauf, den Lernzirkel im Un-terricht einzusetzen: „Ich bin sehr gespannt, wie der Lernzirkel von meinen Schülern angenommen wird und welcher Lernerfolg sich einstellt.“ Werner Thiel, Leiter des TG BBZ Dillingen, zieht ebenfalls eine positive Bilanz: „Eine tolle Veranstaltung. Wir werden jetzt auch eine Sammelaktion von Schmelzsiche-rungen in Dillingen initiieren.“

Das Lernzirkelprojekt läuft bisher erfolgreich an über 40 Berufsschulen in Baden-Württemberg; mit dem Einsatz der Lernzirkel in saarländischen Berufsschulen wurde das Konzept jetzt auf ein zweites Bundes-land ausgeweitet. „Als führendem Hersteller von Elektroinstallationssystemen fühlen wir uns der Unter-stützung des Fachkräftenachwuchses natürlich in einem besonderen Maße verpflichtet. Deshalb waren wir gerne bereit, die Räumlichkeiten unseres Trainings- und Informationscenters für diesen Anlass zur Verfügung zu stellen und die Veranstaltung zu organisieren und durchzuführen“, erklärt Gabriele Hau-pert-Augustin, Leiterin von E-volution, dem Erfolgswerkzeug für die Elektrobranche.

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Ein deutsch-französisches Duo besonderer Art

Jürgen Wagner, Referent für E-Learning, und sein Kollege Étienne Kneipp von der Académie Nancy-Metz sind in Orléans im Namen des französischen Bildungsministers Vincent Peillon, der persönlich zugegen war, für das LPM-gestützte Projekt der „Grenzüberschreitenden Moodlekurse für berufliche Gymnasien“ („Mein Weg zum Beruf/Sur la voie de l´emploi“) mit einem Diplom geehrt worden, das beiden ihr innovatives Denken im Lehrer-beruf attestiert.

In einem zentral gelegenen Gebäude der Stadt stellten die Organisatoren Freiraum für die Präsentation von 100 Projekten zur Verfügung. Alle erfreuten sich großer öffentlicher Aufmerksamkeit. Jürgen Wagners Infor-mationsmaterialien – Handouts zu den Online-Fortbildungen des LPM, Demozugänge zu den Moodlekursen, Angebote für Fremdsprachenlehrer – sowie die Auskünfte Étienne Kneipps als „Webmaster der Mailingliste des französischen Deutschlehrerverbands“ (1500 Abonnent/inn/en) konnten dem Landesinstitut für Pädagogik und Medien zahlreiche potentielle Kunden für künftige Online-Veranstaltungen dies- und jenseits der Grenze sichern.

Auf dem folgenden Bild erklärt der LPM-Mitarbeiter die Arbeit des deutsch-französischen Tandems einer interes-sierten Besucherin.

Einige andere Projekte waren: „La classe connectée“ von Mélanie Auriel; „Le Podcasting et la création des vidéos en ligne, l‘anglais au lycée“ von Marie-Hélène Fasquel; „Twitter en classe“ von Françoise Cahen und v.a. Eine Gesamtschau der 100 Projekte ermöglicht folgende Internetseite: http:www.cafepedagogique.net/communautes/Forum2012/default.aspx

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Christophe Jaeglin führte mit den Autoren des „SaarLorMoodle“ ein Interview, das auf

http://bit.ly/jjnBg1

nachgelesen werden kann.Ebenso lesenswert ist die Darstellung des Projekts als Blogbeitrag von Stephanie Wössner, zu finden unter:

http://bit.ly/LcwzFj

Ohne dass die seit Jahren gepflegte Kooperation des Duos dadurch Schaden genommen hätte, stellte jeder der beiden beim „Colloque Cyberlangues“, das dieses Jahr in Aix-en-Provence stattfand, seinen eigenen Beitrag vor.

Jürgen Wagner, Dr. Andreas Wilhelm

DER BLICK NACH VORN

Grenzüberschreitende Medienerstellung

Herbert Stang von der Produktionsabteilung der Landesbildstelle am LPM macht auf vier Filmprojekte aufmerk-sam, die unterschiedlich weit gediehen sind. Ein Film über Ludwig Harig steckt noch in den Kinderschuhen, Fortschritte macht eine Produktion zum Bildhauer Paul Schneider, wirkliche Formen hat allerdings bereits ein Projekt unter der Federführung Armin Schmitts und Stefan Weszkalnys angenommen: Dabei finden Lesungen an Orten der Stadt Saarbrücken statt, an denen Dichter und Denker persönlich zugegen waren. Der Film eignet sich für Kulturwandertage, bei denen die Schüler und Schülerinnen die von Schauspielern zitierten Passagen rezitieren. Hier ein Einblick in das „Drehbuch“ des Films.

Drehplan „Dichterwege in Saarbrücken“ (Auszug)

(...)

Episode Ort/Bild Text Mitwirkung Accessoire/Hinweise

Episode1: Elisabeth/Spät-MAElisabeth von Nassau-Saarbrücken

Stiftskirche innen, Sarg Elisabeth

Sockel Roter Turm

Brunnenschacht Schlossgelände

Steinerner Gang in Schlossmauer mit Tür

Freier Vortrag/Erläute-rungen druch Stefan Weszkalnys

Y. RechLektüre aus...“Anfang Sibille“ – mittelhoch-deutsche Vorlage(?)

Weszkalnys

Evtl. Yvonne Rech liest mhd. Text

Schauspielerin liest Übersetzung

Drehgenehmigung Pres-byteriumLicht innenTageszeit?

Position Roter Stuhl entscheiden

mit

Alfred Döblin

Wanderung von Sarreguemines bis Saarbrücken

T Kamera von Moltke-siedlung aus auf Stifts-kirche

Treidel-/Leinpfad

Rathaus Rezitation Text aus Europarede

Schauspielerin/ alternativ Weszkalnys selbst

Zeitungsausschnitt SZ - Rede vom 29.6.1952

Einscannen – Bildinsert

Drehgenehmigung Rathaus

Episode 2:Frühe Neuzeit

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Das vierte Projekt steht unmittelbar vor dem Abschluss. Als Folge einer Kooperationsvereinbarung zwischen dem Kultusministerium Saarbrücken und der Académie Nancy-Metz werden zwei audiovisuelle DVD auf den Markt kommen, die sich als Begleitmaterial für den früh einsetzenden Französischunterricht diesseits der Gren-ze - hier vor allem im Blockunterricht Klasse 5 der neuen Gemeinschaftsschule - bzw. den entsprechenden Deutschunterricht jenseits der Grenze eignen. Sie enthalten didaktisierte Dialoge junger Collégiens und Collé-giennes bzw. gleichaltriger ERS-Besucher/innen in verschiedenen Situationen ihres schulischen Alltags. Gedreht wurde in Sarrebourg, Saint-Avold und Grosbliedersdorf, aber auch in Limbach bei Homburg und in der Rast-bachtalschule. Anbei zwei französische Mädchen beim didaktisierten Dialog....

Eine zweite DVD, nur für die Hand des Lehrers, soll didaktisch-methodische Anleitungen bieten.

Auch für Englisch ist eine DVD erstellt worden, deren Konzeption jedoch eine andere ist. Sie bietet Ideen für den Unterricht und zeigt mit der Präsentation saarländischer Schüler/innen, die sich in der Zielsprache äußern, gleichzeitig Formen der praktischen Umsetzung auf. Hierzu wurde in den Gemeinschaftsschulen/Erweiterten Realschulen Püttlingen und Klarenthal gedreht.

Herbert Stang, Dr. Andreas Wilhelm

Zweite Staffel des Pilotprojekts „Begleitete Berufseingangsphase in der Grundschule“

Was ist das?Das Projekt bietet Lehrer/inne/n in der Phase des Berufseinstiegs professionelle Unterstützung, Beratung und Fortbildung.

Wer kann daran teilnehmen, wer nimmt im Moment teil, und was bietet das LPM?Alle Berufsanfänger/innen an Grundschulen im 1.–3. Berufsjahr können teilnehmen. In der aktuellen Staffel (Schuljahr 2011/12 und 2012/13) nehmen sechs Grundschulen mit insgesamt 10 Berufsanfänger/inne/n teil. Sie treffen sich etwa sechs Mal im Jahr, mitunter einen ganzen Tag lang, zu Fortbildungsveranstaltungen im LPM.

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Wann beginnt die neue Staffel und wie lang dauert sie?Sie beginnt Anfang des Schuljahres 2013/2014 und dauert zwei Schuljahre.

Welche Themen werden angeboten?Die Themen werden von der Gruppe festgelegt. In den letzten beiden Staffeln gehörten u. a. dazu: Selbst-, Zeit- und Stressmanagement; Gesprächsführung; Umgang mit schwierigen Situationen; Gestaltung von Eltern-abenden; Erkennen schwieriger Schüler/innen; kollegiale Fallberatung; individuelle Beratung; fachspezifische Themen, z. B. individuelle Förderung.

Welche Beiträge leistet die Schule?Eine erfahrene Lehrkraft übernimmt die Rolle des Mentors/der Mentorin, besucht zur Vorbereitung dieser Auf-gabe eine Fortbildungsveranstaltung und bietet Unterstützung bei Bedarf vor Ort an. Die Schulleitung besucht die Auftaktveranstaltung und unterstützt die Beteiligten.

Woher wissen wir, ob es wirkt?Die Berufsanfänger/innen beteiligen sich an einer Eingangsevaluation mittels Fragebogens, führen zu allen Fort-bildungen ein Logbuch und nehmen an einer Abschlussevaluation teil. Hinzu kommen der persönliche Kontakt und der Austausch in den Fortbildungen. Die Teilnehmer/innen der ersten Staffel äußerten in der Abschluss-diskussion eine sehr hohe Zufriedenheit (detaillierte Evaluation kann bei Interesse eingesehen werden). Zwei ehemalige Berufsanfängerinnen der ersten Staffel fühlten sich in der Lage, jetzt die Rolle von Mentorinnen zu übernehmen, und füllen diese Tätigkeit kompetent aus.

Petra Klein, Monika Paulus

Das SMS-Projekt - durchaus kein Short Message Service

Dazu muss man erst einmal wissen, was „Cito“ ist. Es ist die Abkürzung für „ Centraal Instituut voor Toetsont-wikkeling“, sprich eine Firma, die Tests entwickelt. Eines ihrer Produkte ist das SMS.

Das MfBK hat sich dazu entschieden, im Schuljahr 2012/13 zusammen mit dem LPM sechs Schulen – drei Gym-nasien und drei Gemeinschaftsschulen – mit diesem „Schülermonitoringsystem“ (SMS) auszustatten. Ergänzend dazu fördert das LPM die „Robert-Bosch-Gemeinschaftsschule“ in Homburg.

Das SMS ist ein testbasiertes Evaluationsinstrument für Lehrkräfte und Schulleiter/innen zur systematischen Überwachung des Lernstands, des Lernfortschritts und damit der Unterrichtsqualität im Fach Mathematik, aber auch hinsichtlich der Lesekompetenz. Geprüft werden die Schüler und Schülerinnen der Klassenstufen 5 und 6, im ersten und im zweiten Halbjahr. Die Ergebnisse werden den Lehrern auf Schüler-, Klassen- und Schulebe-ne (Durchschnitt aller Klassen) mitgeteilt. Auf der Grundlage dieser Berichte können sie den Lernstand ihrer Schüler/innen objektiv erkennen und auch ihren eigenen Unterricht evaluieren. Die Ergebnisse werden zur individuellen Förderung der Schüler und Schülerinnen implementiert. Vor allem im zweiten Halbjahr können die Lehrer und Lehrerinnen dann erkennen, ob ihre Maßnahmen Wirkung gezeigt haben.

Das Projekt wird zunächst eine Laufzeit von einem Jahr haben. Nach einer Auslotung will man dann über eine Fortführung auf Landesebene entscheiden.

Thomas Meyer

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VERSCHIEDENES

Der diesjährige Institutstag des LPM

Er stand unter dem Motto „Der Blick nach innen“ und fand im Hofgut Imsbach bei Theley statt. Die beiden zentralen Fragen, die sich die Mitglieder des LPM dabei stellten, waren: Wo dürfen wir mit unserer Entwick-lung zufrieden sein, wo entdecken wir Optimierungsbedarf? Das Plenum am Morgen nutzte Herr OStD Bernd Schäfer, Leiter des Instituts, um über die Themen Personal, Raumnutzungplan, Bericht des Landesrechnungsho-fes (LRH), Fortbildungsprogramm und Verschiedenes zu berichten. Mit Zufriedenheit durfte festgestellt werden, dass alle hausinternen Bewerber eine Funktionsstelle bekommen haben, wenn auch nicht jeder die gewünsch-te. Mit Bedauern wurde hingegen die mangelnde Kommunikation des LRH mit dem LPM vermerkt. Höhe-punkt dieses ersten Teils des Institutstags war jedoch die Würdigung und Verabschiedung von Herrn Fritzsche,

Schulrektor und langjähriger Mitarbeiter am LPM. Anschließend teilten sich die Kollegen und Kolleginnen in drei Arbeitsgruppen auf, die je ein unterschiedliches Problemfeld beleuchteten und Verbesserungsvorschläge dazu sammelten: Das erste Team beschäftigte sich mit den Räumlichkeiten und wurde von Frau Haab und Frau Kiefer moderiert; die zweite Gruppe unter der Leitung von Herrn Adolph diskutierte den Bereich Öffentlichkeitsarbeit, während die dritte Gruppe, die sich wiederum in verschiedene Untergruppen aufteilte, die Organisationsentwick-lung beleuchtete. Diese verschiedenen „Klausurtagungen“ zogen sich vom späten Vormittag bis in den frühen Nachmittag hin, wurden allerdings von einem geselligen Zusammensein im hofeigenen Restaurant unterbrochen. Hier die dritte Gruppe bei lebhafter Diskussion…

Zum Schluss trafen sich alle wieder im Sitzungssaal, und die Leiter der Arbeitsgruppen stellten ihre Ergebnisse vor: verlängerte Öffnungszeiten der Cafeteria, Einrichtung einer Hotline zur Erleichterung der Anmeldungen, verbesserte Öffentlichkeitsarbeit durch die Einladung von Journalisten, Modernisierung der Homepage, trans-parentere Nummerierung der Veranstaltungen und vieles mehr.Der Leiter des Instituts konnte zufrieden sein und wünschte allen gegen 16 Uhr ein erfolgreiches neues Arbeitsjahr.

Dr. Andreas Wilhelm

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Französisch in der Grundschule - Neues wagen!

An gut jeder dritten saarländischen Grundschule wird Französisch bereits in der ersten Klasse zwei Mal pro Woche von Muttersprachler/inne/n unterrichtet. Unter ihnen auch Annie Mittelbach. In ganz besonderer Weise weiß die LPM-Mitarbeiterin die Vorteile unserer grenznahen Lage zu nutzen. So initiierte sie bereits 2008 eine Partnerschaft der Albert-Schweitzer-Grundschule/Saarbrücken-Dudweiler, wo sie unterrichtet, mit der École Primaire Saint-Exupéry/Freyming-Merlebach. Zweimal im Jahr besuchen sich die Schüler der vierten Klasse und ihre Altersgenossen der CM1 und CM2 gegenseitig. Für diese Treffen wird stets vorab ein Thema mit dem Rektor der Partnerschule, Carlo Labis, vereinbart. Dazu schreiben sich die Schüler Briefe, bereiten Sketche vor und basteln Geschenke. Wichtiger aber ist: Die Grundschüler verbringen einen ganzen Tag in der Partnerschule, erleben einen ganz unterschiedlich organisierten Alltag, einen anderen pädagogischen Stil und andere Umgangsformen. Sie beobachten die Unterschiede genauer, als man vielleicht denkt, verbuchen das Gemeinsame, spielen, lernen und essen zusammen mit ihren Freund/inn/en auf der anderen Seite der Grenze.

Dass die französischen Kinder gar nicht auf ihren Stühlen schaukeln können, war das Erste, was Lilly aus der 4.2 auffiel, nachdem sie die Klasse der Saint-Exupéry betrat und feststellte, dass Stuhl und Tisch ein zusam-men geschraubtes Ensemble bilden. Auch interkulturelles Lernen muss eben bescheiden anfangen!

Beim letzten Besuch im Oktober legte Frau Mittelbach einen Stopp in Petite-Rosselle ein, um das dortige Bergbaumuseum zu besichtigen. Im Schauwerk, das die Entwicklung von 1891 bis 1970 widerspiegelt, befindet man sich mit 3D-Brillen „mitten im Herzen“ der Grube und hat das Gefühl, live als Bergmann dabei zu sein. Ehemalige Kumpels, die die Besucher begleiten, verkörpern nicht nur die Geschichte des Ortes, son-dern auch die der ganzen Region. Und sie stehen für einen Beruf, den gewiss viele Väter und Großväter der anwesenden Kleinsten genauso ausübten. Auch das Bewusstsein für Völkerverbindendes muss eben seinen bescheidenen Anfang nehmen!

Neben der Schulpartnerschaft und zahlreichen Möglichkeiten der Vorortbesichtigung sei auch an das Ciné-Fête erinnert, ein französisches Jugendfilmfestival, organisiert von der Botschaft unseres Nachbarlandes in Zusammenarbeit mit der AG Kino-Gilde des deutschen Filmkunsttheaters. Im Saarbrücker Filmhaus werden hierzu Filme in französischer Sprache für alle Altersstufen gezeigt; selbst Grundschüler können auf ihre Kosten kommen. Auch hinsichtlich der kulturellen Erfahrungen gilt es, früh, wenn auch bescheiden, anzu-fangen.

Seien wir also stolz auf unsere geographische Lage, wir haben etwas, was andere nicht haben: Die im Saarland vermittelbaren hautnahen Kontakte à la française können ein Motivationshebel zum frühzeitigen Sprachenerwerb werden. Damit etablieren wir Grundlagen, die später auch das Erlernen weiterer Sprachen, darunter das unverzichtbare Englisch, wesentlich erleichtern.

Annie Mittelbach, Dr. Andreas Wilhelm

Abiturienten und das Fach Geschichte – eine Buchrezension

Schönemann, Bernd; Thünemann, Holger; Zülsdorf-Kersting, Meik (2011): Was können Abiturienten? Zugleich ein Beitrag zur Debatte über Kompetenzen und Standards im Fach Geschichte, 2. Auflage, Münster: LIT (Geschichtskultur und historisches Lernen, 4)

Die Studie „Was können Abiturienten?“ liegt schon einige Jahre zurück und datiert eigentlich in das Jahr 2008. Die Tatsache, dass der 157 Seiten starke und in der Reihe „Geschichtskultur und Histori-sches Lernen“ publizierte Band 2011 in zweiter Auflage erschienen ist, deutet die Aktualität des Inhalts an. Die drei Verfasser Prof. Dr. Schönemann, Dr. Holger Thünemann und Prof. Dr. Meik Zülsdorf-Kersting sind ausgewiesene Geschichtsdidaktiker an den Universitäten Münster und Osnabrück.

Dabei handelt es sich in der vorliegenden Untersuchung um eine Auftragsarbeit, die im Jahr 2008 zur Evaluation des eingeführten Zentralabiturs in Nordrhein-Westfalen durch das Ministerium für Schule und

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Weiterbildung vergeben wurde. Anhand der Ergebnisse sollten die genannten Experten Empfehlungen zur Aufgaben- und Unterrichtsentwicklung geben.

Die Datenbasis der vorliegenden Untersuchung lieferten 238 Leistungskursklausuren aus 40 nordrhein-westfälischen Gymnasien und 25 Gesamtschulen. Zur Wahl stand die Arbeit an drei unterschiedlichen Quellen: Die erste Quelle thematisierte die Nationalstaatsbildung in Deutschland aus der Sicht von Hans-Peter Ullmann, die zweite bot eine Rede Adolf Hitlers auf dem Gautag der thüringischen Nationalsozia-listen vom 6. November 1938 an, die dritte eine Rede des ehemaligen deutschen Außenministers Hans-Dietrich Genscher. Sie wurde von den Schülerinnen und Schülern kaum gewählt.

Befunde und Empfehlungen

In Bezug auf die Aufgabenstellung und Korrektur kritisieren die Autoren vor allem die thematische Verengung. Außerdem wird größere Sorgfalt bei der Textauswahl und -bearbeitung („editorische Sorg-falt“, S. 122) angemahnt. Einschlägige Passagen wurden bereits im Vorfeld aus den Materialien entfernt. Das Fazit fällt dann auch äußerst harsch aus, wenn es heißt „Insgesamt kommt man (…) nicht umhin, das NRW – Zentralabitur in seiner jetzigen Form als Schwundstufe eines möglicherweise durch-aus erstrebenswerten Idealtypus zu charakterisieren.“ (S. 21).

Auf Schülerseite stellen die Forscher fest, dass die Prüflinge nicht immer in der Lage sind, in ihren Ausfüh-rungen adäquat auf die Aufgabenstellung Bezug zu nehmen. Stattdessen versuchen manche, ihr gesamtes Ereigniswissen anzubringen. Dieses Phänomen wird von den Autoren als „Hyperkontextualisierung“ (S. 57) bezeichnet. Des Weiteren sind „subjektivierende Geschichtsdarstellungen“ (S. 73), die sich in der Personifizierung von Strukturen oder in der Applizierung des Ideolekts wiederfinden, keine Seltenheit. Angesichts besagten „Reduktions-, Systematisierungs- und Präzisionsdefizits“ empfehlen die Autoren eine Beschränkung der 32 im Fach Geschichte zur Verfügung stehenden Operatoren auf höchstens zehn. Ein Abstraktionsdefizit kommt hinzu: Oft gelingt es den Schülerinnen und Schülern nicht, in kritische Distanz zu den vorgelegten Materialien zu gehen. Echte Wertargumentationen sind in den Klausuren gar nicht zu finden. „Dies scheint mit den insgesamt defizitären Reflexionskompetenzen der Schülerin-nen und Schüler zusammenzuhängen.“ (S. 68)..

Die Autoren legen den Lehrkräften nahe, „durch entsprechendes Methodentraining [Schülerinnen und Schüler, A.K.] [...] [zu, A.K.] befähigen, Kontextualisierungsaufgaben ökonomisch, problem-orientiert und unter strikter Beobachtung der vorgegeben sektoralen und epochalen Grenzen zu lösen“ (S. 124). Außerdem herrscht immer noch die fragend-entwickelnde Unterrichtsgestaltung vor, die nicht selten in eine nur punktuelle Sicherung an der Tafel oder auf einem Arbeitsblatt einmündet. Insge-samt wird der Erstellung einer in sich stimmigen und intersubjektiv nachvollziehbaren historischen Narra-tion sehr geringer oder kein Raum gewidmet. Aber nicht nur der komplexen Versprachlichung, sondern eben auch der individuellen Verschriftlichung müsste im täglichen Unterrichtsgeschehen weit größere Bedeutung zugemessen werden. Hier könnten digitale Technologien - Blogs oder Wikis - einen bedeutsa-men Beitrag zur Veränderung der Lehr-Lernkultur liefern.

Alexander König, M.A.

Jürgen Wagner, Sieger in vielfacher Hinsicht

Jürgen Wagner, Spezialist für E-Learning im Allgemeinen und Experte für Moodle im Speziellen, besiegt als solcher nicht nur Raum und Zeit, was seiner Tätigkeit schon etwas Philosophisches verleiht, er lebt auch vor, wie Völkerverständigung ganz konkret aussehen kann, und besiegt damit zudem politische und sprachliche Grenzen, was seiner Arbeit auch etwas sehr Ethisches verleiht. Mit Étienne Kneipp, einem lothringischen Lehrer mit dem gleichen Interessengebiet, bildet er nämlich ein fideles Duo. Erteilen wir ihm ganz einfach das Wort!

„Vorletzten Samstag nahm ich gemeinsam mit Étienne Kneipp am 57. Jahreskongress der >Vereinigung Deutsch-Französischer Gesellschaften für Europa (57° Congrès de la Fédération des Associations Franco-Allemandes pour l´Europe)< im Hôtel de Ville in Nancy teil, wo tags darauf

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auch Ministerpräsidentin Annegret Kramp-Karrenbauer als Bevollmächtigte der BRD für kulturelle Angelegenheiten im Rahmen des Vertrages über die deutsch-französische Zusammenarbeit bei der Schlussveranstaltung eine Rede hielt.

Étienne stellte dort im „Atelier 2 (Apprendre, enseigner et échanger en région transfrontalière)“ unsere diversen Projekte in einem 15-minütigen Powerpoint-Vortrag vor und beantwortete anschließend Fragen der Teilnehmer. Da es ihm wichtig war, dass auch die deutsche Seite vertreten sein sollte, unser Auto aber (…) von meiner Frau benötigt wurde, kam er mich sogar morgens um 6.15 h in Saarbrücken abholen und brachte mich abends wieder zurück. Ich durfte sogar aufs Podium.“

Im November erschien das Buch „J. Wagner/V. Heckmann, Web 2.0 im Fremdsprachenunterricht - ein Praxis-buch für die Lehre in Schule und Hochschule“ (http://goo.gl/oJKWH). Es handelt sich um eine Sammlung von 35 Artikeln, die eine Nutzung des Internets zu diversen Themen des Unterrichts/des Stoffplans aufzeigen. Binnen kürzester Zeit sind schon einige sehr wohlwollende Rezensionen eingegangen. Da ein paar Artikel in englischer und spanischer Sprache geschrieben sind, besiegt Wagner Grenzen nicht nur nach Westen, son-dern auch in anderer geographischer Richtung.

Terminplan für Webinare zu Artikeln des Buchs – jeweils von 19 h - 20 h

14.01.2013 – Pickles, Andrew:Using Web 2.0 as a source for materialhttp://breeze.lpm.uni-sb.de/usingweb2.0

21.01.2012 – Braband, Ingrid:Interaktive Übungen erstellen mit Learning Appshttp://breeze.lpm.uni-sb.de/learningapps

04.02.2013 – Ollivier, Christian:Real-Life-Tasks im sozialen Web: Nutzung von Web 2.0 - Websites zum Publizieren und Kommunizieren mit Native Speakernhttp://breeze.lpm.uni-sb.de/reallifetasks11.02.2013 - Meißner, Jana:Kollaborative Erstellung eines Kursproduktes in einem digitalen Fotobuchhttp://breeze.lpm.uni-sb.de/fotobuch

18.02.2013 - Pihkala-Posti, Laura:Videokonferenz-Plattform und Web 2.0 - Toolshttp://breeze.lpm.uni-sb.de/laura

Dr. Andreas Wilhelm

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Exotischer Besuch

Im September 2012 stattete Tserendolgor Shagdar Khand, eine Lehrerin aus der Mongolei, dem LPM in Dud-weiler bereits den zweiten Besuch ab.

Sie interessierte sich auch schon 2008 für die Lehrerfortbildung in unserem Land. Die junge Mongolin unter-richtet Deutsch in einer der fünf Schulen ihrer Heimat, in denen diese Sprache angeboten wird. Frau Khand stammt aus Ulan Bator, der Hauptstadt ihres Landes, wo sie auch ihren Beruf ausübt. Hier lebt mehr als ein Drittel der 2,7 Millionen Einwohner eines mittlerweile unabhängigen Staates, der zur ehemaligen Sowjetunion gehörte und in dem bis heute, so Tserendolgor, der russische Einfluss sehr spürbar sei. Auch sie spricht die Sprache der ehemaligen Herren noch. Frau Khand ist für einige Tage Gast in einer Saarbrücker Schule, wo sie im Vergleich zu ihrer asiatischen Schule zwar weniger Disziplin, dafür jedoch eine erhöhte Kritikfähigkeit der Schüler und Schülerinnen verbucht. „Sie sagen, was sie denken“, und das sei gut so. Fasziniert zeigt sie sich von der Vielfalt der deutschen Bildungslandschaft, die weit von der ihrer Heimat entfernt sei, und das nicht nur im geographischen Sinne…

Dr. Andreas Wilhelm

Mobiles Lernen in der Lehrerbildung

E-Learning Angebote gehören in der Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften inzwischen zum Standard. Angesichts der raschen Verbreitung mobiler Technologien stellt sich die Frage, wie in Passung zu datenschutz-rechtlichen Vorgaben existierende technische Lösungen - etwa der Einsatz von Lernplattformen in Schule und Unterricht - mit innovativen Ansätzen des „Mobile Learning“ verbunden werden können.

Vor diesem Hintergrund ist von den Autoren dieses Beitrags eine 4-stündige Veranstaltung in der saarländi-schen Referendarsausbildung mit dem Titel „Mobiles Lernen mit dem Smartphone, Tablet & Co. – ein medien-pädagogisches Konzept zum Einsatz mobiler Endgeräte im Unterricht“ entworfen worden. Sie wurde bereits mehrfach durchgeführt und evaluiert. Als Anlaufstelle und Datencloud fungiert hierbei das Lernmanagement-system Moodle. Diese Entscheidung fiel aus mehreren Gründen:

1. Die Verwendung dieses LMS ist mit dem Zentrum für Datenschutz abgestimmt. Sie wird von Seiten des Ministeriums unterstützt.

2. Moodle ist im Saarland in allen Phasen der Lehrerbildung präsent. Viele saarländische Schulen nutzen das LMS.

3. Zukünftig werden mobile Endgeräte von Moodle noch stärker als bisher unterstützt. Während die aktuelle Version eine mobile Benutzeroberfläche bereitstellt, sieht die Weiterentwicklung eine betriebssystemunab-hängige App und HTML 5-Unterstützung vor.

Die Veranstaltung wird auf Moodle durch einen virtuellen Kursraum unterstützt. Der Kurs soll nach einer Zeit der Erprobung und Optimierung in ein kooperativ-kollaborativ angelegtes E-Learning-Angebot überführt wer-den, das unter eine Creative-Commons-Lizenz gestellt und zum Download freigegeben wird.

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Bisher bietet der Kurs eine Sammlung aller Inhalte, Diskussionsmöglichkeiten und das Ablegen von eigenen Praxisergebnissen an. Gearbeitet wird ausschließlich mit mobilen Geräten. Zum Einsatz kommen Handys, Smartphones und Tablets mit Android OS. Dieses Betriebssystem besitzt eine Dateiverwaltung, was den Upload erleichtert. Die Erfahrungen zeigen, dass die Teilnehmer/innen sehr gut mit mobilen Endgeräten ausgestattet sind. Viele bringen ihr eigenes Gerät (z.B. iPad oder iPhone) mit und wollen es auch einsetzen. Deshalb wird zukünftig noch stärker über „Bring your own device-Szenarien“ nachgedacht werden müssen.

Modelle einer Didaktik mobilen Lernens sind den Lehramtsanwärter/inne/n in der Regel nicht bekannt. Die Nut-zung der eigenen Geräte beschränkt sich meist auf den privaten Bereich. Dabei dominiert klar die Verwendung zur Recherche. Deshalb rückt die Veranstaltung kollaboratives Arbeiten mit mobilen Geräten, den gezielten Einsatz von Apps in Schule und Unterricht sowie Überlegungen zum informellen Lernen in den Mittelpunkt.

Die Teilnehmer/innen erhalten während der Veranstaltung praktische Aufgaben, die sie mit mobilen Geräten umsetzen. Dabei erproben sie Apps und legen ihre Produkte auf Moodle ab. Die Arbeit mit den mobilen Gerä-ten umfasst u.a. folgende Szenarien:

• Erstellen von Bildreihen zu einem Thema• Aufnahme und Schnitt eines Videos• Schreiben in ein Wiki zum Thema Datenschutz• Geocaching mit GPS• Schnitzeljagd mit QR-Codes.

Alle Kursinhalte stehen den Teilnehmer/inne/n auf Moodle zur Verfügung. So besteht die Möglichkeit, auch nach der Veranstaltung die erworbenen Kenntnisse zu vertiefen.

Die Evaluation zeigt, dass mobiles E-Learning möglich ist. Die Teilnehmer/innen schätzen die Arbeit mit Moodle für Schüler/innen allerdings als wenig attraktiv ein. Schulisches Lernen sei, so die Argumentation, stark an das Klassenzimmer gebunden. Warum also E-Learning mit mobilen Anteilen?

Positiv ist anzumerken, dass die private Nutzung mobiler Endgeräte eine gewisse Grundoffenheit nach sich zieht. Trotzdem herrscht Skepsis vor, wenn es darum geht, das in der Fortbildung Gelernte in den eigenen All-tag zu transferieren: Grundsätzlich wird die Frage gestellt, inwiefern der Aufwand bei der Erstellung derartiger Szenarien den Ertrag rechtfertige. Veranstaltungen zum mobilen E-Learning müssen deshalb die Potenziale für die Lernenden und den zeitökonomischen Mehrwert für die Lehrenden herausstellen.

Alexander König, M. A., Maren Risch (Mainz),aus: Hamburger eLearning-Magazin, Nr. 9, leicht adaptiert

„Ich hab’s papiert!“ – Über den Papierverbrauch im LPM

Tür auf - Licht an - Computer anschalten - Kaffee machen - Emails checken, ausdrucken, archivieren - Unterlagen für die Fortbildung kopieren - Sitzungsprotokoll ausdrucken - der Drucker läuft schnell heiß. Der „Druckwahnsinn“ trägt dazu bei, dass jede/r Deutsche jährlich ca. 250 t Papier verbraucht. Im LPM beläuft sich der Ver-brauch (drucken und kopieren) jährlich auf ca. eine halbe Million Blatt (Aus-kunft Herr Maurer).

Neben der Frage, was wirklich notwendigerweise ausgedruckt werden muss, kommt es auch darauf an, auf welches Papier gedruckt wird. Täglich werden für die Herstellung von Frischfaserpapier mehrere tausend Fußballfelder Holz abgeholzt. Im Gegensatz zu Recyclingpapier wird dieses Papier aus Zellstoff hergestellt, der hauptsächlich aus dem Ausland importiert wird und aus eigens dafür abgeholztem Tropen- oder Plantagenholz (Monokulturen) besteht. Dies bringt weitreichende ökologische (Verlust der Bodenqualität und Artenvielfalt, man-

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gelnde Umweltauflagen), ökonomische (Zerstörung der regionalen Wirtschaft) und soziale (Vertreibung der lokalen Bevölkerung) Folgen mit sich.Jedoch gibt es eine Alternative, der leider ein verstaubter und unzeitgemäßer Ruf hinterher eilt. Recycling-papier mit dem Blauen Engel besteht aus 100% recyceltem Papier und hat eine wesentlich bessere Öko-bilanz. Die graue Farbe wird deinkt, d.h. die Tinte wird entfernt, sodass die Farbe des Papiers heller wird. Außerdem steht es dem Frischfaserpapier qualitativ in nichts nach.

Grundsätzlich sollte sich aber jeder die Frage stellen, was wir wirklich notwendigerweise ausdrucken müssen...?!?Und was hält uns davon ab, auf Recyclingpapier umzustellen und damit die Belastung auf das Ökosystem und für den Menschen zu verringern?

Hier drei Tipps zum verantwortungsvollen Umgang mit Papier:• Papierverbrauch reduzieren: unnötiges Drucken vermeiden, verkleinern, doppelseitig drucken, am PC lesen.• Fortbildungsunterlagen für Teilnehmer/innen nicht ausdrucken, sondern per Mail schicken. • Konsequent Recyclingpapier benutzen.

Quellen (19.11.2012): http://www.papiernetz.de/docs/Nachhaltigkeitsrechner_aktiv.pdf (Quelle der Abbildung)http://www.papiernetz.de/docs/IFEU-Studie_Kurzfassung.002.pdfhttp://www.abfallratgeber.bayern.de/publikationen/doc/beratung/recyclingpapier.pdfhttp://www.weltbewusst.org/konsum-papier/

Marie-Luise Bühler M.A., PH Freiburg, im November 2012 Praktikantin am Zentrum BNE im LPM

AUSBLICK

Ich möchte abschließend für die vor uns liegende Zeit drei Entwicklungsfelder unseres Instituts markieren, wo-bei meine Wegmarken nicht den Anspruch von Allgemeingültigkeit erheben, sondern vielmehr einen Diskurs über unsere Ziele anregen wollen:

Kompetenzorientierung in der Lehrerfortbildung

Zum Zeitpunkt der Drucklegung liegt der Institutstag am 18.Januar 2013 noch vor uns.Er stellt nach der Phase der Umsetzung der Funktionsstellenstruktur eine wichtige Orientierungsmarke für das Institut dar. Denn er lenkt unsere Aufmerksamkeit als Akteure in der Erwachsenenbildung in starkem Maße auf die Reflexion unseres eigenen (didaktisch-methodischen) Handelns:

• Was wissen wir über die Wirksamkeit von Lehrerfortbildung?• Haben wir lernwirksame Formate in unserem Repertoire?• Wie sollte eine kompetenzorientierte Fortbildungsveranstaltung mit Langzeitwirkung gestaltet werden?

Darüber gemeinsam nachzudenken, Verabredungen für Veranstaltungen zu treffen, an denen unterschied-liche Fachbereiche beteiligt sind und dabei neue Formate zu erproben, stellt eine Art innerer Institutsent-wicklung dar, die unsere Konturen und unser Profil schärfen könnte. Materielle Voraussetzungen für diesen Reflexions- und Entwicklungsprozess hat unter anderem auch die von Agilbert Breuer in die Wege geleitete Funktionsstellenstruktur geschaffen, weil jetzt ein erheblicher Teil unserer Mitarbeiter/innen sich nicht mehr zwischen zwei Arbeitsplätzen aufteilen muss.Wir können unsere Weiterentwicklung gewissermaßen aus eigenem Antrieb und aus unserer Wahrneh-mung notwendiger Entwicklungsschritte vorantreiben. Niemand zwingt uns dazu, denn unsere Daten könnten angesichts einer Teilnehmerzufriedenheit von 97% nicht besser sein. Daraus kann uns diejenige Kraft erwachsen, die uns in die Lage versetzt, zielstrebig, aber mit heiterer Gelassenheit unsere eigene Weiterentwicklung weiterhin im Auge zu behalten.

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Das LPM als Haus des Lernens

Das gemeinsame Bewohnen des Gebäudes mit dem Studienseminar müsste uns zu einer komfortableren Nutzung von Büro- und Seminarräumen verhelfen und eröffnet uns zugleich neue Möglichkeiten. Zum einen sollte uns der Einstieg in die systematische Qualifizierung von Fachleiter/innen gelingen, zum anderen eröffnet sich die Chance, noch stärker als bisher geschehen zukünftige Lehrkräfte mit unseren Angeboten in Kontakt zu bringen. Ungeachtet dessen, ist unser Gebäude aus unterschiedlichen Gründen kein „behagliches Haus der Lehrerbil-dung“, das über Räume verfügt, in denen sich Lehrkräfte gerne aufhalten, um miteinander ins Gespräch zu kommen, etwas zu verzehren, etwas zu lesen, Wartezeiten zu verbringen. Wir könnten noch wirksamer sein, wenn wir über bessere Rahmenbedingungen, solche, wie wir sie aus anderen Landesinstituten kennen, verfü-gen würden. Viele Arbeitsgemeinschaften haben in der Vergangenheit Vorschläge hierzu erarbeitet, aber ein durchschlagender Erfolg war uns nicht beschieden. Gescheiterte Innovationen lähmen bekanntlich die Ver-änderungsbereitschaft von Systemen massiv. Und dennoch: Genau diese Gestaltungsfrage muss auf unserer Tagungsordnung bleiben, ich meine sogar ganz oben.

Das LPM als Motor für Innovationen im Bildungsbereich

Als nachgeordnete Behörde hat unser Institut den Auftrag, bildungspolitische Offensiven zu begleiten, Fort-bildungsaufträge bzw. -wünsche der Schulen, unserer Kolleginnen und Kollegen umzusetzen. Bei dieser eher reaktiven Ausrichtung unseres Handelns wollen wir unseren proaktiven Anspruch, neue Wege zu eröffnen, zur Einnahme anderer als der routinierten Sichtweisen einzuladen, beim Betreten von pädagogischem Neuland voranzugehen oder hierzu zu ermutigen, nicht aus den Augen verlieren. In meiner Wahrnehmung sollten wir drei Themen, die sich in Diskussionsrunden herauskristallisiert haben, in der Weise konkretisieren, dass wir sie öffentlichkeitswirksam in Form von Tagungen präsentieren:

• Übergänge gestalten Vom Kindergarten zur Grundschule, von dort zur weiterführenden Schule bis hin zur Berufsorientierung

• Regionale Bildungslandschaften Wie gelangen die wichtigsten bildungspolitischen Akteure in einer Region zu gemeinsamem pädagogi- schen und erzieherischen Handeln? (Lernkultur – Inklusion – Werte)

• Umgang mit herausfordernden Kindern (Fragen des Unterrichtens, des Erziehens, des Umgangs mit Bildungsbenachteiligung etc)

Ich freue mich darauf, über diese und viele andere Fragen in unseren Qualitätsforen, in den Gremien, auf dem Flur oder vielleicht sogar in einem noch herzurichtenden Gemeinschaftsraum mit Ihnen zu sprechen.

Bernd Schäfer

Beethovens traße 26

66125 Saarbrücken

w w w.lpm.uni - sb.de