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TheorieWas ist das?
Gedankliches möglichst konsistentes Bild oder Modell der (sozialen, politischen) Realität
System beschreibender und erklärender Aussage über Regelmäßigkeiten, Verhaltensmuster und Veränderungen
TheorieWas soll das?
Theorien soll(t)en daher
in sich widerspruchsfreie Sätze von Aussagen enthalten
nicht in Widerspruch mit der Empirie stehen intersubjektiv nachvollziehbar und wiederholbar
sein
Funktion von Theorien
Selektion -- Relevanz von Zusammenhängen erkennen
Ordnungsfunktion -- Systematik herstellen Erklärungs- und Interpretationsfunktion eingeschränkte Prognosefunktion Ziel- und Handlungsfunktion (eingeschränkte Legitimations- und
Kritikfunktion)
Probleme der Theoriebildung
ex-ante Theoriebildungvs.
ex-post Theoriebildung
interne Theoriebildung (wissenschaftliche Arbeit)
vs.
externe Theoriebildung (äußere Faktoren „produzieren“ Theorie: zB. Ost-West-Beziehungen)
Dimensionen der Theoriebildung
ontologische Dimension (Lehre vom Sein)
epistemologische Dimension
(Erkenntnistheorie)
normative Dimension (Wert- und Handlungsorientierung)
Idealismus
negative Erfahrungen im 1. WK - Versagen des europäischen Gleichgewichts als Mittel der Friedenssicherung - 1919: Gründung des Völkerbundes
• Ziel: Gestaltung einer neuen Weltordnung Weltgesellschaft als umfassende
Rechtsgemeinschaft, Möglichkeit für alle zur Persönlichkeitsentfaltung
Idealismus
Mensch = vernunftbegabtes Wesen kausaler Zusammenhang zwischen
Regierungsform und Außenpolitik eines Staates Regulierung des internationalen
Zusammenlebens durch internationale Übereinkünfte
Errichtung einer Weltorganisation (globale Ebene zur Verhängung von Sanktionen)
Rechtsstaatsprinzip
Realismus
Scheitern des Völkerbundes, Weltwirtschaftskrise, 2.WK, Aufstieg der USA zur WeltmachtZentraler Akteur: Nationalstaat („rationaler Nutzenmaximierer“); politischer Zentralbegriff: MachtHandlungsorientierung: Interessen und Eigennutz - Entwurf der „rationalen Theorie“
Realismus
Welt durch objektive Gesetze beherrscht: Was der eine gewinnt verliert der andere – Politik und internationale Politik haben eigene LogikGlaube, dass Macht verändert/abgelöst werden kann ist falsch - Nichtexistenz eines Gemeinwillensinternationale Politik = Machtkampf (immer existent, allenfalls begrenzbar)
Realismus
Mensch hat natürliches Streben nach Machtinternationales politisches System = Naturzustand der Anarchie Welt durch objektive Gesetze beherrscht: Was der eine gewinnt verliert der andere (Null-Summen-Spiel)
Neorealismus
Offenkundiges Scheitern des Realismus (Situation der USA z.B. nach Vietnam-Krieg)
1. Staaten wollen „Überleben“ 2. Orientierung der Staaten an Zweck – Mittel –
Rationalität 3. Vergleichswährung zwischen Staaten: Macht
(militärisch/Ressourcenzugang) 4. Kooperation nur wenn es „Sinn“ macht
Neorealismus
Arbeitsteilung unmöglich (nur zeitweise Allianzbildung möglich)
keine Garantie wenn Arbeitsteilung nicht funktioniert (Anarchie)
jeder Staat unabhängig System
unipolar (ein Staat = Hegemon)bipolar (zwei Staaten gegenüber wie im Ost/West – Konflikt)multipolar mehrer mächtige Staaten präsent
Institutionalismus
Gewohnheiten, Praktiken und Regeln, auf die Verwirklichung von gemeinsamen Zielen gerichtetals Synthese zwischen Idealismus und Realismus angesehen Förderung zwischenstaatlicher Kommunikation und InteressenverwirklichungSchwerpunkt: Verregelung und Verrechtlichung der internationalen Gemeinschaft (trotz Anarchie kein rechtsfreier Raum (Völkerrecht), aber keine Institution mit Monopol zur Zwangsgewalt)
Institutionalismus
Problem: Sanktionierbarkeit nicht wie auf nationaler Ebene Rechtsfindung und –durchsetzung kompliziert Problem: Strafen bei Nichteinhaltung? UN: Berichtpflicht der Nationen
Institutionalismus
Beispiel: Funktionalismus „Form follows funktion“
Europäischer Einigungsprozess
Beispiel: Konstitutionalismus „Funktion follows Form“
WEU, aber auch IGH
Weitere Theorieansätze
Verwissenschaftlichung der Erkenntnisgewinnung Zb.: Behaviorism/Behavioralism
Kritisch-dialektische Schulen und Klassentheorien
Friedensforschung Spieltheorie
Liberalismus
Ende des Kalten Krieges, Auflösen der sowjetischen Macht, USA schreibt sich Demokratisierung & Stärkung des globalen Freihandels auf die Fahnen Möglichkeit zur Zivilisierung internationaler Politik & gesellschaftlicher Fortschritt Vorrang des sozialen Akteurs/Gesellschaft vor dem Staat innergesellschaftliche Präferenzbildung und Repräsentation
Liberalismus
Bestimmung des gesellschaftlichen Wettbewerbs durch binnenstaatliche Strukturen, Institutionen Bestimmung der transnationalen Verhältnisse (Außenpolitik) internationale Umwelt und interdependente Präferenzordnungen
Konstruktivismus
Strukturen sind sozial konstruiert „Identität“ als Motor der Entwicklung Wechselverhätnis zwischen Struktur, Identität
und Handlungsoutcome Veränderung über Veränderung von Identität,
Vorstellung – Redefinierung