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Luxusmit Hightech Galeon390 Fly - HW · PDF file11/2006 Skipper mansichauchanVolvosrevolutionäre Joystick-Lenkung,derenFunktionswei-seohneÜbertreibungalssensationell zubezeichnenist.Anlegemanöverauf

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Ausgefeiltes DesignDie Erfolgsgeschichte der in Stras-

zyn bei Danzig angesiedelten Galeon-Werft begann in den frühen 80ern, alsman zunächst mit der französischenJeanneau-Gruppe und später mit wei-

gelsee im Berliner Bezirk Köpenick un-terwegs waren, stammt aus dem Fuhr-park der ortsansässigen BootsagenturKaschade, die das rasant aufstrebendeFabrikat Galeon unter der Regie vonGeschäftsführerin Beate Kaschade be-reits im sechsten Jahr anbietet.

D er zum Saisonstart 2006 vor-gestellte, 11,76 m lange und3,74 m breite Flybridge-Crui-

ser wird von mehreren deutschen Re-gionalhändlern zu identischen Kon-ditionen offeriert. Unser Testschiff, mitdem wir auf dem beschaulichen Müg-

Galeon 390 FlyDas vielfältige Repertoire der polnischen Vorzeigewerft PPHU Galeon

reicht vom einfachen Centre Consoler für Außenbordmotorisierung bis

zur luxuriösen 53-Fuß-Yacht. Kaum weniger attraktiv als das imposante

Flaggschiff präsentiert sich die Galeon 390 Fly, zumal dieses Boot mit

innovativer Volvo-Antriebstechnik zu haben ist.

40 TestTestGALEON 390 FLY

Luxus mit Hightech

Skipper 11/2006

Flybridge-Steuer-stand mit Volvos in-novativem Joystick-Lenksystem, das einperfektes Manövrie-ren des Bootes auf

engstem Raum mög-lich macht

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Testbootlieferantin BeateKaschade aus Berlin-Köpe-nick zeigt, wo sich Sonnen-anbeter am wohlsten fühlen– die Liegewiese auf der Flymisst stattliche 210 x 136cm

Aus der Vogelperspek-tive verdeutlichen

sich die enormen Aus-maße der Open-air-Etage. Das Achter-cockpit mit beque-mem Zugang zum

103 cm tiefen Heck-steg ist fast vollstän-

dig überdacht

Festigkeit an besonders beanspruch-ten Stellen des kräftig aufgekimmtenUnterwasserschiffes kommt durch eincomputerberechnetes Spanten- undStringergerüst zustande. Die schnee-weiße Gelcoatschicht ist absolut eben-mäßig ausgeformt, die stählernen Be-schläge,darunter die unter einer Abde-ckung sitzenden Heckklampen, wur-den passend dimensioniert und fach-männisch verschraubt. Der einheitli-che Produktionsablauf richtet sichnach der Qualitätsnorm ISO 9002, da-rüber hinaus kann PPHU Galeon aufdie Einhaltung der strengen Baumus-tervorgaben des polnischen Schiff-fahrtsamtes verweisen.

teren namhaften westeuropäischenHerstellern kooperierte. Seit geraumerZeit kann die von Wieczyslaw Kobylkogeleitete GFK-Schmiede mit mittler-weile 750 Mitarbeitern rekordverdäch-tige Zuwachsraten vermelden. So wur-den im laufenden Geschäftsjahr rund

600 Boote zwischen 4,40 und 10,00 mund 180 Flybridge-Modelle abgesetzt.Während der Entwicklungsphase derGaleon 390 Fly holte Kobylko, ein stu-dierter Nautiker mit Kapitänspatent,die international anerkannten briti-schen Yacht-Designer von Tony CastroLtd. ins Boot,deren Handschrift sich invielen Details und natürlich im elegan-ten, wohlproportionierten Erschei-nungsbild der 9300 kg schweren Test-kandidatin wiederfindet.

Der nach CE-Kategorie B zertifizier-te 39-Footer wird als aufwändigesHandlaminat gefertigt, wobei gefloch-tene Rovings die Kunststoffstruktur er-heblich verstärken. Die notwendige

41TestTest

11/2006 Skipper

Mit IPS400-Technik und2 x 217 kW Antriebsleis-tung realisiert die stilis-tisch ansprechende Gale-on 390 Fly ein Maximal-tempo von 31,2 Knoten

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RundgangDie geschmackvolle Architektur im

195 cm hohen Salontrakt wird auch ge-hobenen Komfortansprüchen gerecht.Bemerkenswert ist,dass der Kunde un-ter mehreren Holzsorten wie Kirsche,Mahagoni oder Teak wählen kann, oh-ne dafür einen Aufpreis zu zahlen. DenBordgast empfängt der Duft feinen Le-ders, die Sitzgruppen auf der unterenSalonebene sind für sechs bis siebenPersonen ausgelegt.An Backbord, eini-geTreppenstufen tiefer,wurde die Pan-tryzeile mit komplettem Kücheninven-tar platziert. Der podestartige, steuer-bords positionierte Kommandostandmit einer längsverstellbaren, aber sehrsteil stehenden Skipperbank gestaltetsich klar gegliedert, wobei die hydrau-lische Lenkung nur 3,5 Ruderdrehun-gen zwischen den Anschlägen benö-tigt. Ausgesprochen gut gefielen unsdie angenehmen Lichtverhältnisse miteinzeln zu schaltenden Deckenspotssowie die edel anmutenden Wandver-

kleidungen aus ab-waschbarem Alcantara-Imitat.Der Kabinenflurmündet im nobel möb-lierten Eignerzimmer,das mit einem direktenZugang zur Nasszelleaufwartet. Ein zusätzli-cher Duschraum befin-det sich an Steuerbord,gleich daneben wurdedie stattlich bemesseneGästekabine mit einerKojenfläche von 195 x130 cm angeordnet.

Das von 75 cm ho-hen Bordwänden flankierte Achter-cockpit ist über ein Treppenhaus mitder sechssitzigen Open-air-Etage ver-bunden. Sonnenanbeter erwartet hier

eine bequem gepolsterte Relaxing-Zo-ne, die sich durch simples Herunter-klappen der Fondbanklehne beträcht-lich vergrößern lässt. Die flachenWindabweiser sind mit Imbus-Schrau-ben an den Handläufen befestigt, wel-che das gesamte Flybridgedeck umge-ben und damit zur Erhöhung der passi-ven Sicherheit beitragen.

Galeon in FahrtWas die Motorenbestückung des

Bootes angeht, hat der Interessentbuchstäblich die Qual der Wahl, dennfür die potentenVolvo-Dieselaggregatestehen drei Antriebsvarianten zur Dis-position. Neben konventionellen Wel-lenanlagen und Duoprop-Z-Drivesheißt die toppaktuelle Alternative In-board Performance System, kurz IPS.Als entscheidende Vorteile dieser Lö-sung nennt Volvo einen optimiertenWirkungsgrad, gleichbedeutend mitfulminanter Beschleunigung und hö-herer Endgeschwindigkeit bei geringe-

rem Brennstoffverbrauch, verbesser-tem Handling und niedrigeren Emis-sionswerten. Die ins Testschiff implan-tierten, sechszylindrigen IPS400-Ma-

In forcierter Kurvenfahrt neigt die komplett handlaminierte polnische Luxusyacht zu hefti-ger Krängung über die Längsachse

Skipper 11/2006

42 TestTestGALEON 390 FLY

TECHNISCHE DATENLänge ü.A.: 11,76 m

AUSSTATTUNG STANDARD (Auszugsweise)

Warmwasserversorgung, elektrische Ankerwinde mit Ankerund Kette, Kompass, Signalhorn, Badeplattform, BSH-Be-leuchtung, Raymarine Sumlog/Echolot mit Tochtergerät,Teak-Bodenbelag im Cockpit und auf Hecksteg, Heckdusche,Trimmklappen, extra Duschkabine, 220-V-Landanschluss,komplette Pantry, CE-Feuerlöschanlage

LIEFERBARE EXTRAS (Auszugsweise)

Aufpreis Dreikabinenversion (7750 €), Antifouling (2300 €),Bugstrahler oder Joystick-System (5100 €), Heizung (6175€), elektr. absenkbarer TV-Flachbildschirm im Salon (3860€), Cabrioverdeck für Achterplicht (2200 €), Lederausstat-tung im Salon (2935 €), Aufpreis für Ceranfeld-Kocher (1410€), Flypersenning (1660 €), Fenderkorbsatz (620 €), Genera-tor (12950 €), Autopilot (4875 €),

MESSUNG SCHALL + FAHRT(Leerlauf) 600 min-1 55 dB(A) 0 kn

550 min-1 56 dB(A) 3,8 kn

(Volllast) 3500 min-1 79 dB(A) 31,2 kn

WERFT & INFOPPHU Galeon,

Ul. Starogardzka 22,PL-83-010 Straszyn,

www.galeon.pl

Bootsagentur Kaschade, BeateKaschade, Müggelseedamm 70,12587 Berlin, Tel.: 030-64180222,www.kaschade-boote.de

Breite: 3,74 m

Gewicht: ab 9300 kgBaumaterial: GFK

CE-Kategorie: B

Motoren im Testschiff: 2 x Volvo Penta IPS400 EVC/EC(Turbodiesel mit Ladeluftküh-lung, ziehende Propellerpaare),Leistung 2 x 217 kW (2 x 295PS), Zylinderzahl: 6 in Reihe,Hubraum: 5,5 l, Nenndrehzahl:3500 min-1

Max. Personenzahl: 10

Revier: Müggel-see, Berlin-Kö-penick, Crew: 4P., Messung:GPS, Wasser:23 °C, Luft:25°C, Wind:1-2 Bft., Tanks:Diesel 750 l (75%), Wasser 500l (100 %)

1000 min-1 60 dB(A) 5,7 kn

Höhe ü. Wasserlinie: 3,75 mTiefgang: 1,00

Kojenplätze: 4 (+2)Brennstofftanks: 2 x 500 l

Frischwassertank: 500 l

Septiktank: 140 lMotorisierung: 2 x Volvo-Einbaudiesel (wahlwei-

se mit Wellenanlagen, Z-Antrie-ben oder IPS-Technik), Leistungbis 2 x 272 kW

Preis: mit Basismotorisierung 2 x VolvoPenta D4-225 EVC/EC DPH(Duoprop-Antriebe) ab 256 000€, mit Testmotorisierung undJoystick-System ab 307 900 €

1500 min-1 65 dB(A) 7,1 kn2000 min-1 71 dB(A) 9,5 kn2500 min-1 74 dB(A) 15,5 kn3000 min-1 76 dB(A) 24,8 kn

Grauwassertank: 270 l

Im Achtercockpit befindet sich eine straff gepolsterte Sitz-bank mit angenehm hoher Rückenlehne

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Die komfortable Einrichtung des195 cm hohen Salontraktes wirdgehobenen Ansprüchen gerecht.Im Vordergrund die lederbezogeneSitzgarnitur, direkt dahinter derpodestartige Kommandostand

Die an der Backbordseite platzierte, vollständig bestückteKüchenzeile ist vom Salon aus über einen Niedergang zu er-reichen

als Dreikabinenversion bestellt werdenkann, ist eine ergonomisch aufgeteilteLuxusyacht, die hinsichtlich ihrer ge-lungenen Optik und der überzeugen-den Verarbeitungsqualität keinen Ver-gleich mit etablierten Konkurrenzmo-dellen zu scheuen braucht. Die leis-tungsmäßig hervorragend abgestimm-ten IPS400-Maschinen sorgen, unab-hängig vom jeweiligen Drehzahlniveau,für bissigen Schub,undVolvos genialesJoystick-System dürfte künftig als un-verzichtbar gelten. Mit der getestetenAntriebstechnik kostet dieses umfang-reich ausgestattete Boot 307900 €, ei-ne adäquate, auf die individuellen An-forderungen des Kunden zugeschnitte-ne Sonderausstattung schlägt mit wei-teren 15000 bis 40000 € zu Buche.

Peter Marienfeld

Gegenüber des Sanitärrau-mes gibt es eine abgeteilteDuschkabine

11/2006 Skipper

man sich auch an Volvos revolutionäreJoystick-Lenkung,deren Funktionswei-se ohne Übertreibung als sensationellzu bezeichnen ist. Anlegemanöver aufengstem Raum geraten ab sofort zumKinderspiel, da sich das Schiff per Fin-gertipp in jede beliebige Richtung be-wegen lässt – seitwärts, schräg, vor-wärts, rückwärts oder auf dem Teller,sprich, wie man es vom berühmtenHamburger Schlepperballett kennt, daswährend des Hafengeburtstages mitunglaublicher Präzision über die Elbetanzt.Bug- und Heckstrahlruder habenalso möglicherweise bald ausgedient...

FazitGaleons ab 256000 € gelistete 390

Fly,die übrigens gegen 7750 € Zuschlag

schinen bringen über ziehende Propel-lerpaare 2 x 217 kW insWasser,die derGaleon zu temperamentvollem Antrittaus dem Drehzahlkeller verhelfen. Bei1000 min-1 stehen 5,7 Knoten auf demLog, synchrone 2000 min-1 bringen be-reits 9,5 Knoten, und 3000 Touren las-sen die schmucke Polin mit fast 25Knoten Cruising Speed über den Müg-gelsee gleiten. Unter Volllast stoppenwir 31,2 Knoten und registrieren ei-nen sauberen Geradeauslauf mit but-terweichem Einsetzen beim Kreuzendurch die selbst verursachten Quer-wellen. In schneller Kurvenfahrt musssich die Crew allerdings an eine heftigeKrängung über die Längsachse gewöh-nen, die natürlich zu Punktabzügen inder Gesamtwertung führt. Gewöhnen,und zwar im positiven Sinne, sollte

Foto

s:Skip

per/Peter

Marien

feld43TestTest

Das mit dem WC-Abteil verbundene Eignerzimmer prä-sentiert sich betont gediegen möbliert. Dominieren-des Einrichtungselement ist das große Doppelbett

Unmittelbar am Salonein-gang wurde ein auf Rollengelagerter Barschrank po-

sitioniert