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4.11.2019 C. Schremmer4.11.2019 C. Schremmer
LV 225.032
Smarter Weg zur Smart City
Phasen der Stadtentwicklung Wiens Rückblick und Ausblick
4.11.2019
Christof SchremmerÖsterreichisches Institut für [email protected]
4.11.2019 C. Schremmer4.11.2019 C. Schremmer
Überblick
(1) Bevölkerungsentwicklung ex post und pro futuro
(2) Regionale räumliche Entwicklung
(3) Stadtplanung 2005 und STEP 2025: Neue räumliche Rahmenbedingungen
(4) Wohnbau- und Haushaltsentwicklung, Finanzkrise und Wohnbau
(5) Räumliche Szenarien 2050: Anforderungen an Raumplanung und bauliche Entwicklung
2
4.11.2019 C. Schremmer
Bevölkerungsprognose 2018-2040: Wien und engeres Umland über 15% Zuwachs, Bezirke bis 27%
ÖROK 2018 Bevölkerung
2018
Bevölkerungs-
zuwachs bis
2040
Bevölkerung
2040
Veränderung
in %
2018-2040
Wiener Umland *) 641.509 99.614 741.123 15,53%
Wien 1.888.776 314.301 2.203.077 16,64%
Großraum Wien 2.530.285 413.915 2.944.200 16,36%
*) Prognoseregionen: Baden-Ebreichsdorf, Pottenstein, Bruck an der Leitha, Schwechat, Gänserndorf-Großenzersdorf-Marchegg, Zistersdorf, Korneuburg, Mödling, Tulln
– Quelle: ÖROK (2019): S 30 f und S 51 f. Quelle: ÖROK (Hrsg.), Kleinräumige Bevölkerungsprognose für Österreich 2018 bis 2040 mit einer Projektion bis 2060 und Modellfortschreibung bis 2075 (ÖROK-Prognose), S. 30f und 51f.
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Bevölkerungsentwicklung Wien 2014-44
Suburbanisierung
1989
EU-Erweiterung
1991
2015
Re-Urbanisierung
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Eurostat: Population change projection in % 2015-2060A) Central scenario B) No intra-EU mobility scenario
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PGO: Gemeinsames Entwicklungsleitbild für die Stadtregion+
Entwicklungsperspektiven der Stadtregion+
Weiterentwicklung im Rahmen der Abstimmungen zu den Landeskonzepten
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Bevölkerungs-entwicklung
2006-2016 undÖV-Hauptnetz:
Weit gestreut, Wachstum auch
zwischen ÖV-Achsen
Quelle: ÖROK-Atlas, Bearbeitung ÖIR
PendlerInnen-relevantesBahnnetz
Dynamische Entwicklungenzwischen ÖV-Achsen
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Bevölkerungs-entwicklung 2006-2016
und bedeutsame Grünräume:
Rücksichtnahmeerforderlich
Besonders bedeutsame Grünräume (Naturschutz, Natura 2000, Naturparke)
besonderer Abstimmungs-bedarf Siedlung – Grünraum
besonderer Abstimmungs-bedarf kleinräumig W-NÖ
4.11.2019 C. Schremmer Quelle: ÖROK-Atlas, Bearbeitung ÖIR
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Sektoraler und
räumlicher Strukturwa
ndel
Wirtschaftsbereiche mit relevanten (+/-10%) Zu- und Abnahmen der Erwerbstätigen in der Ostregion 2000-2012
Quelle: Statistik Austria, Regionale Gesamtrechnungen
Sektorale Strukturverschiebungen
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0%
2%
4%
6%
8%
10%
12%
Arbeitslosenquoten 1994-2014 für Wien, Niederösterreich und Burgenland nach ILO-Konzept (Statistik Austria Mikrozensus)
Burgenland
Niederösterreich
Wien
Quelle: Statistik Austria, Mikrozensus
Abbildung 22:Arbeitslosenquoten 1994-2014 für Wien, Niederösterreichund Burgenland nach ILO-Konzept
Arbeitslosigkeit
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STEP ´05: Twin-City-Vision der regionalen Entwicklung
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22
STEP´05: Schwerpunktzonen der wirtschaftlichen Entwicklung
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Rückblick STEP´05 : Prioritätszonen der Stadtentwicklung - Phase 1
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Rückblick STEP´05 : Prioritätszonen der Stadtentwicklung - Phase 2
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▪ Zentrales Thema ist die Verortung und Integration des Zuwachses und die Bestandsentwicklung im umfassenden Sinn
▪ Der Zusammenhang von SC Rahmenstrategie, Ressourceneffizienz, Mobilitätskonzept wird im STEP 2025 explizit
▪ Kernbotschaften sind: Kompakte Siedlungsentwicklung,räumlich ÖV-orientiert, Nachverdichtung im Bestand
▪ betrifft auch die Wirtschaftsflächen in Quantität und Qualität
▪ Energieraumplanung und energetische Bestandsentwicklung als wesentliche neue Aufgabenfelder
STEP 2025 – die räumliche Strategie
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STEP 2025 – die räumliche Strategie
Bestandsentwicklung Weiterentwicklung Gründerzeitgebiete 50er – 70er Gebiete
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STEP 2025 – die räumliche Strategie
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Entwicklungspotenzial Zonen „nicht Wohnen und Arbeiten mischfähig“ –(Büro, Dienstleistungen) Industrie und Gewerbe
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▪ Die „neue Stadt“ auf den Boden bringen: Bodenmobilisierung zur Schaffung von integrierten, lebendigen und leistbaren neuen Stadtentwicklungsgebieten
▪ Bodenmanagement – stadtweites Clearing von Flächenpotenzialen
▪ Bodenpreisdämpfung und Flächensicherung für geförderten Wohnbau erforderlich
▪ Ausreichend Flächen für Wirtschaft und Arbeit sichern, in gut erreichbaren Lagen, zu vertretbaren Preisen
▪ Wirtschafts- und Standortentwicklung in regionaler Abstimmung und Funktionszuordnung vorantreiben
Wien 2025 – Umsetzungsherausforderungen
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92,5
95,0
97,5
100,0
102,5
105,0
107,5
110,0
112,5
115,0
117,5
120,0
122,5
125,0
127,5
130,0
132,5
135,0
-3 000
-2 000
-1 000
0
1 000
2 000
3 000
4 000
5 000
6 000
7 000
8 000
9 000
10 000
11 000
12 000
13 000
14 000
1986
1987
1988
1989
1990
1991
1992
1993
1994
1995
1996
1997
1998
1999
2000
2001
2002
2003
2004
2005
2006
2007
2008
2009
2010
HWS-Bedarfsdeckung aus Bestand Fertigstellungen jährl. absolut Wohnungszuwachs jährl. absolut
Haushaltsveränderung absolut Marktmietenindex (1990 = 100)
Wien: Fertigstellungen, Wohnungs- und Haushaltszuwachs (absolut)
Wohnungsbedarfsdeckung aus dem Bestand (absolut), Marktmieten (Preise 1990 = 100%, rechte Skala
Entwicklung 1986 bis 2010
II III IVI
Bestandsentwicklung Wohnen Wien 1986-2011
Quelle: ÖIR&SRZ 2012
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• Verknappung der Wohnungsbereitstellung in der Phase IV
– Befriedigung des demografisch begründeten Wohnungsbedarf gefährdet
– Verteuerung für neueintretende Haushalte auf dem Wohnungsmarkt
– Leistbarkeit bei inadäquater Einkommensentwicklung gefährdet
• Behinderung der Haushaltsbildung
– nach „Verbrauch“ der Bestandsreserven und inadäquater Neubautätigkeit gehen Haushaltsteilungen zurück
– große (wachsende) Mehr-Personen-Haushalte besonders betroffen, längerer Verbleib in zu klein werdender Wohnung
– Neugründungen werden erschwert
• Überbelag
– zunehmende Überbelagsquoten, insbesondere bei großen Mehr-Personen-Haushalten
– „Fehlbelegungen“ weniger durch Neubauproduktion als durch Änderung der Kostenverhältnisse im Wohnungsbestand lösbar
Analyse der Bestandsentwicklung Wohnen Wien
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Quelle: OeNB 2014
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„Nebenwirkungen“ der Bewältigung der Finanzkrise .. ..
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… und das Ende des Österreich-Vorteils
Quelle: Josh Ryan-Collins, UCL Institute for Innovation and Public Purpose (IIPP, London), Vortrag “Breaking the housing-finance cycle”, Wien 22.10.2019
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Herausforderungen für Stadtentwicklung und geförderten Wohnbau
• Auswirkungen auf den geförderten Wohnbau:- Gefahr der Verdrängung durch freifinanzierten
Wohnbau- „Kippen“ des Bodenmarkts durch Kombinations-
wirkung von hohen Bodenpreisen und verzögertem Ausbau der Infrastruktur
- sprunghafter Anstieg der Wohnungspreise im Neubau
• Auswirkungen für die Stadtentwicklung:- Soziale Belastung – hohe Kosten für Haushalte - erhöhter Aufwand bei Mietkostenzuschüssen u.a. - Verlagerung der Entwicklung in ungünstig
erschlossene Stadtteile
Gegensteuerung ?
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▪ Wien ist in einer für die Zeit nach 1945 untypischen,
seit 2004 bereits lang anhaltenden Wachstumsphase
▪ Davor waren Wachstumsschübe, v.a. durch Krisen wie dem
Balkankrieg der Treiber, nun gibt es ein kontinuierliches Wachstum
aus EU-Ländern und Balkanländern plus Flüchtlingszustrom
▪ Wenn dieses Muster anhält , liegt die dafür erforderliche
Neubaubauleistung bei 9-11.000 pro Jahr
▪ Eine so hohe Wohnbauleistung wurde Ende der 90er Jahre zuletzt
erzielt, dann aber auf 6-7.000 zurückgefahren -
wegen Bedarfsrückgang, Kapazitätsproblemen, hohen
Infrastrukturkosten, Grenzen der Wohnbauförderung etc.
▪ Aktuell 13.000 Fertigstellungen (2019) – internationaler Spitzenwert -
aber: zu 2/3 durch freifinanzierten Wohnbau !
Zusammenfassung
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Bevölkerungsprognose nach Bezirksgruppen
Basis quantitativ: ÖROK-Prognose 2014 mit 2.286.094 EW im Jahr 2050 (höher als aktuelle Prognose der MA23)
Räumliche Verteilung: Verknüpfung ÖIR-Prognose mit kleinräumiger ÖROK-Prognose
4.11.2019 C. Schremmer
Bausteine für das Szenarienmodell - BAU
Abschätzung Wohnungsbedarf / Wohnnutzfläche 2050 insgesamt und realistische Verteilung auf Bezirksgruppen (auf Basis der Bevölkerungsentwicklung)
Abschätzung der möglichen Abdeckung durch Annahmen zu:
DG-Ausbau
Abriss/verdichteten Neubau (Teil der GFZ-Reserve)
ergänzende GFZ-Reserve durch Zubau inkl. Verdichtung „zwischen dem Bestand“
Neubau „auf der grünen Wiese“ (Stadtentwicklungsprojekte plus ggf. weitere Flächen)
Quantifizierung der Auswirkungen auf die Zusammensetzung des Wohnungsbestands im Jahr 2050
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Bevölkerungs- und Arbeitsplatzentwicklung bis 2030: Projektanalyse Donaustadt und Floridsdorf
DonaustadtBevölkerungsentwicklung: + 82.900 Arbeitsplatzentwicklung: + 32.000
FloridsdorfBevölkerungsentwicklung: + 29.000 Arbeitsplatzentwicklung: + 8.000
Arbeitsplatzbedarf: 50 - 60.00043
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Abdeckung durch Potenziale - räumlichPotenzielle
Abdeckung BAU (%)
Wien insgesamt 76
nach BezirksgruppenMitte (1,3-9) 112 Donaukanal (2,20) 97West (14-19) 70Süd-Ost (10-13, 23) 78
Transdanubien (21, 22) 62
ÖROK-Prognose 2018: absolute Zuwächse bis 2040
4.11.2019 C. Schremmer
Notwendiger weiterer Neubau für die Abdeckung des Bedarfs (BAU)
Gegenüberstellung Bedarf – Potenziale zeigt für BAU: → ca. 25% nicht abgedeckt (ca. 70.000 Wohnungen)
Deckung durch: Neubau in neuen Stadtentwicklungsgebieten im Grünland → Außenbezirke
Deckung durch: Verdichtung von weitläufigen großvolumigen Wohnanlagen (z.Bsp. gem. AK-Studie): Nachverdichtungspotenzial Gemeindewohnbaubestand (rechnerisch)
ca. 90.000 Whg. auf unbebauten Flächen
ca. 28-30.000 Whg. an Stelle bestehender Hochgaragen
ca. 13.000 Whg. durch DG-Ausbau(auch weitgehend in den Außenbezirken)
Zielgebiete der Bestandserweiterung
Quelle: wohnconsult / STEP 2025
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Räumliche Schlussfolgerungen
Wesentliche Veränderungen in Bezug auf Dichten und Bevölkerungsverteilung: in allen Szenarien/Modellrechnungen außerhalb des Gürtels – in den Randbezirken, weil:
DG-Ausbau:
im Zentrum weitgehend ausgeschöpft, innerhalb des Gürtels bereits zu einem höheren Anteil genutzt, zunehmend größere Anteile auch in den Randbezirken
Abrisse:
Auswertung 2013/2014 zeigt überwiegenden Teil der Abrisse außerhalb des Gürtels,
Anteile nach Gebäudealter: hoher Anteil Gründerzeit, gefolgt von 1946-1976 → Annahme: Abrisse zunehmend aus jüngeren Baualter-Kohorten → zunehmend außerhalb der Gründerzeitstadt
Neubau
Nach Fertigstellung der Stadtentwicklungsgebiete (Bahnhofsbebauungen) kaum größere Flächen in inneren Teilen der Stadt verfügbar
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Bebauungsdichte:Beispiele, die Entwicklungspotenzial gut nutzen undLeistbarkeitgewährleisten können
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