2
COPY bearbeitet von: Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle Diercke 360° 1/2010 M 2 Malaria und HIV in Afrika Inzidenzrate: Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen (Fälle je 1000 Einwohner); Prävalenzrate: Anzahl der existierenden Infektionen (Fälle je 100 Einwohner) M 1 Verteilung der globalen Malaria- und HIV-Infektionen Quelle: DSW Datenreport 2009; WHO Statistical Information System; World Malaria Report 2008; Department of Health (Südafrika); Direction Générale de l'Information et des Statistiques Sanitaires (Burkina Faso). 2000/2001 2004/2005 2007/2008 29,62 ‰ 138,47 ‰ 233,6 ‰ 1,37 ‰ 0,28 ‰ 0,13 ‰ 2000/2001 2004/2005 2007/2008 2,1 % 2,0 % 1,6 % 16,9 % 16,6 % 18,1 % Malaria-Inzidenz HIV-Prävalenz Staat Burkina Faso Südafrika M 3 Entwicklung der Malaria- und HIV-Fallzahlen in Südafrika und Burkina Faso 500W Malaria-Inzidenz 2007: Weltweit ca. 247 Mio. Fälle 0 % HIV-Prävalenz 2007: Weltweit ca. 33 Mio. Fälle 10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 % Afrika Asien Lateinamerika & Karibik Restliche Welt

M 1 Verteilung der globalen Malaria- und HIV-Infektionen9.pdf · COPY bearbeitet von: Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle Diercke 360° 1/2010 M 2 Malaria und HIV in

Embed Size (px)

Citation preview

C O P Y

bearbeitet von:

Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle Diercke 360° 1/2010

M 2 Malaria und HIV in Afrika

Inzidenzrate: Anzahl der jährlichen Neuerkrankungen (Fälle je 1000 Einwohner);

Prävalenzrate: Anzahl der existierenden Infektionen (Fälle je 100 Einwohner)

M 1 Verteilung der globalen Malaria- und HIV-Infektionen

Quelle: DSW Datenreport 2009; WHO Statistical Information System; World Malaria Report 2008; Department of Health (Südafrika); Direction Générale de l'Information et des Statistiques Sanitaires (Burkina Faso).

2000/2001 2004/2005 2007/2008

29,62 ‰ 138,47 ‰ 233,6 ‰

1,37 ‰ 0,28 ‰ 0,13 ‰

2000/2001 2004/2005 2007/2008

2,1 % 2,0 % 1,6 %

16,9 % 16,6 % 18,1 %

Malaria-Inzidenz HIV-Prävalenz

Staat

Burkina Faso

Südafrika

M 3 Entwicklung der Malaria- und HIV-Fallzahlen in Südafrika und Burkina Faso

500W

Malaria-Inzidenz2007: Weltweit

ca. 247 Mio. Fälle

0 %

HIV-Prävalenz2007: Weltweit

ca. 33 Mio. Fälle

10 % 20 % 30 % 40 % 50 % 60 % 70 % 80 % 90 % 100 %

Afrika Asien Lateinamerika & Karibik Restliche Welt

C O P Y

bearbeitet von:

Autoren: StR Daniel Karthe, StR Matthias Stähle Diercke 360° 1/2010

Aufgaben1. Vergleichen Sie den Entwicklungsstand der Staaten Burkina

Faso und Südafrika anhand folgender Merkmale:

a) HDI (Diercke u S. 250.1, Diercke 2 u S. 192.1)

b) Lebenserwartung (Diercke u S. 253.4, Diercke 2 u S. 191.4)

c) Wirtschaftskraft (Diercke u S. 250.2)

2. Diskutieren Sie,

a) inwiefern die drei oben genannten Indikatoren für die

Einschätzung der Qualität des Gesundheitswesens in den

beiden Staaten geeignet sind;

b) welche Ursachen (außer Malaria und HIV) für die geringe Lebenserwartung in Burkina Faso und Südafrika verant-wortlich sein könnten.

3. a) Beschreiben Sie die globale Verteilung von Malaria und HIV (M1, M2).

b) Vergleichen die Situation in den Staaten Burkina Faso und Südafrika und versuchen Sie, die erheblichen Unter-schiede zu erklären (M3, M4, M5).

4. Erstellen Sie eine Übersichtstabelle, welche die beiden Infektionskrankheiten gegenüberstellt. Gehen Sie dabei auf folgende Punkte ein (Internetrecherche):

a) Ansteckungswege und -ursachen

b) Gesundheitliche und sozioökonomische Folgen

c) Globale Übertragungsschwerpunkte

d) Präventionsstrategien

5. Südafrika und Burkina Faso haben mit 52 bzw. 53 Jahren ähn-lich niedrige Lebenserwartungen, die sogar unterhalb des afrikanischen Durchschnitts liegen. Diskutieren Sie, inwie-fern die Ursachen hierfür identisch sind und formulieren Sie für beide Staaten eine Zukunftsprognose.

M 4

HIV/AIDS: Südafrikas drängendstes Problem? In Südafrika ist AIDS vor allem eine Krankheit der jungen

Menschen. Durch die Infektionen vieler Frauen sind auch ihre

Kinder infiziert. Heute liegt die Lebenserwartung bei durch-

schnittlich 50 Jahren, was etwa dem Stand von 1950 entspricht.

Es sind nicht nur die Armen, die an AIDS sterben, sondern auch

ein großer Teil der jungen Elite, der gut ausgebildeten jungen

Menschen und Hoffnungsträger für die Entwicklung des

Landes, ist betroffen und stirbt. Sowohl in Städten wie auch in

Dörfern verändern sich die Gesellschaftsstrukturen rasant,

sodass durch die Auswirkungen von HIV/AIDS auch bereits eine

ganze Reihe von Betrieben beeinträchtigt ist. Dies trifft nicht

nur auf die Privatwirtschaft zu, sondern auch auf staatliche und

städtische Institutionen. Durch die hohe Durchseuchungsrate

verringern sich nicht nur die Gewinne und das Arbeitspoten-

zial aller Einrichtungen, Defizite entstehen auch durch zahl-

reiche Besuche von Beerdigungen. Angesichts dieser nega-

tiven Folgen lagern privatwirtschaftliche Unternehmen ihre

Aktivitäten zunehmend in nicht so stark betroffene Länder aus

oder Firmen greifen im Bereich der ungelernten Arbeitskräfte

auf Leiharbeiter zurück, um Sozialleistungen zu sparen.

Die Republik Südafrika hat wegen ihrer 5,5 Millionen HIV-

Infizierten die Mittel zur Ausbildung von Krankenschwestern

aufgestockt. Allerdings reicht das Geld nicht für deren gute

Entlohnung. Daher verlassen Monat für Monat 300 ausgebil-

dete Krankenschwestern das Land, vorwiegend nach Großbri-

tannien. Infolge dieses Aderlasses kann der Schwesternbedarf

in Südafrika nur zu 50 Prozent gedeckt werden.

M. Stähle

M 5

Malaria: Burkina Fasos drängendstes Problem? Mit über 3,4 Millionen Erkrankungsfällen war Malaria im Jahr

2008 häufigste Krankheitsursache in Burkina Faso. Malaria-

Infektionen verursachten 72 Prozent aller Krankenhausbesuche

und rund ein Viertel aller Todesfälle – und dies, obwohl Malaria

bei rechtzeitiger Diagnose gut behandelbar ist. Von besonde-

rer Bedeutung ist in diesem Zusammenhang die sogenannte

Malaria-Komorbidität: Menschen, die zugleich an anderen

Krankheiten (z. B. HIV) oder Gesundheitsproblemen (z. B.

Unterernährung) leiden, haben ein erheblich größeres Kompli-

kationsrisiko. Neben den gesundheitlichen Problemen

verursacht Malaria auch erhebliche sozioökonomische Pro-

bleme: betroffene Familien geben bis zu einem Viertel ihres

verfügbaren Einkommens aus, und Malaria ist die häufigste

Ursache von Arbeitsausfällen und Unterrichtsversäumnissen in

Burkina Faso.

Im Gegensatz zu anderen Erkrankungen, wie z. B. HIV/AIDS,

variiert die Malaria-Inzidenz (Anzahl der Neuerkrankungen)

erheblich von Jahr zu Jahr, da die Brutbedingungen für die

Überträgermoskitos u. a. von Niederschlagsschwankungen

abhängen, die in den Sahelstaaten besonders deutlich

ausgeprägt sind.D. Karthe