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Medizinische Versorgung Chennai 1. Allgemeine Informationen Die epidemiologischen Daten sind auf dem indischen Subkontinent sehr unterschiedlich und variieren stark zwischen ländlicher und städtischer Bevölkerung, den einzelnen Landesteilen und der sozialen Zuordnung innerhalb der Gesellschaft. Hinzu kommt dann noch, dass die Erhebung der Daten oft Fehlerquellen aufweist, die bei dem inzwischen bevölkerungsreichs- ten Land der Welt zu erheblichen Fehleinschätzungen führen können. Sicherlich ist die Lebenserwartung – auch in Chennai – in den zehn letzten Jahren gestiegen, sie soll landesweit bei 66 Jahren liegen (Durch- schnitt in der WHO Region ist 67, in der BRD 82 Jahre). Auch die Muttersterblichkeit ist in dieser Zeit deutlich zurückgegangen, weist aber immer noch Unterschiede zwischen 292/100.000 (Uttar Pradesh) und 66/100.000 (Kerala) auf. Öffentliche Gesundheitsprogramme fokussierten bis vor kur- zem auf Mutter- und Kind-Sterblichkeit, Infekti- onskrankheiten und Familienplanung. Neuere epidemiologische Trends wurden lange ignoriert. Die rasche Zunahme von Herz-Kreislauf- Erkrankungen, Diabetes, chronischen Atemwegs- beschwerden und die weiterhin bestehende Her- ausforderung durch Infektionskrankheiten über- lasten das deutlich unterfinanzierte System. Gesundheitsdienst Regionalarztdienststelle New Delhi Dienstortbericht CHENNAI-IND GZ: Arzt-1-104.Chennai-offen-2019-12-04 Stand: 12-2019

Medizinische Versorgung Chennai · wieder verstärkt auftretenden Infekte wie Malaria, Dengue, Chikungunya oder Zika. Das HIV Problem ist in ganz Indien noch relativ gering ausgeprägt,

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Page 1: Medizinische Versorgung Chennai · wieder verstärkt auftretenden Infekte wie Malaria, Dengue, Chikungunya oder Zika. Das HIV Problem ist in ganz Indien noch relativ gering ausgeprägt,

Medizinische Versorgung Chennai

1. Allgemeine Informationen

Die epidemiologischen Daten sind auf dem indischen Subkontinent sehr unterschiedlich und variieren stark zwischen ländlicher und städtischer Bevölkerung, den einzelnen Landesteilen und der sozialen Zuordnung innerhalb der Gesellschaft. Hinzu kommt dann noch, dass die Erhebung der Daten oft Fehlerquellen aufweist, die bei dem inzwischen bevölkerungsreichs-ten Land der Welt zu erheblichen Fehleinschätzungen führen können. Sicherlich ist die Lebenserwartung – auch in Chennai – in den zehn letzten Jahren gestiegen, sie soll landesweit bei 66 Jahren liegen (Durch-schnitt in der WHO Region ist 67, in der BRD 82 Jahre). Auch die Muttersterblichkeit ist in dieser Zeit deutlich zurückgegangen, weist aber immer noch Unterschiede zwischen 292/100.000 (Uttar Pradesh) und 66/100.000 (Kerala) auf. Öffentliche Gesundheitsprogramme fokussierten bis vor kur-zem auf Mutter- und Kind-Sterblichkeit, Infekti-onskrankheiten und Familienplanung. Neuere epidemiologische Trends wurden lange ignoriert. Die rasche Zunahme von Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronischen Atemwegs-beschwerden und die weiterhin bestehende Her-ausforderung durch Infektionskrankheiten über-lasten das deutlich unterfinanzierte System.

Gesundheitsdienst Regionalarztdienststelle

New Delhi

Dienstortbericht CHENNAI-IND

GZ: Arzt-1-104.Chennai-offen-2019-12-04 Stand: 12-2019

Page 2: Medizinische Versorgung Chennai · wieder verstärkt auftretenden Infekte wie Malaria, Dengue, Chikungunya oder Zika. Das HIV Problem ist in ganz Indien noch relativ gering ausgeprägt,

2. Gesundheitsrisiken

2.1. Infektionskrankheiten Die seit vielen Jahrzenten bekannten Infektionen wie Tuberkulose und Cholera sind in ganz Indien immer noch ein Problem, vor allem dort, wo große Menschenmengen kaum ärztliche Versorgung in Anspruch nehmen können. Hinzu kommen durch die Monsunzeiten immer wieder verstärkt auftretenden Infekte wie Malaria, Dengue, Chikungunya oder Zika. Das HIV Problem ist in ganz Indien noch relativ gering ausgeprägt, die Prävalenz bei der Bevölkerung in Chennai soll unter 0,1% liegen, in den Risikogruppen (iv. Drogenkonsum, Prostitution) lie-gen die Zahlen allerdings deutlich höher. 2.2. Relevante Erkrankungen für Entsandte Für Entsandte stehen in den wärmeren Sommermonaten Durchfallerkrankungen, im Winter Erkrankungen der oberen Luftwege im Vordergrund. Unfälle, besonders im Straßenverkehr, sind auch bei Ausländern auf Grund der Situation im Lande keine Seltenheit. Während und nach der Monsunzeit sind Dengue und Malaria auch im Stadtgebiet von Chen-nai häufiger, in dieser Zeit kommen auch – anders als an anderen Stellen der Nordhalbkugel –die häufigsten Influenza Erkrankungen vor, eine Impfung dagegen wäre deshalb hier eigent-lich in den Monaten Juni / Juli am sinnvollsten. 2.3. Umweltbelastungen Im Vordergrund steht die starke Luftbelastung, besonders außerhalb der Monsunzeit, PM 2,5 Werte von über 400 sind dabei durchaus möglich. Diese Werte haben in den letzten Jahren kontinuierlich zugenommen, ohne dass eine entsprechende Einsicht zu gezielten Gegenmaß-nahmen bisher erfolgt wäre.

Leitungswasser hat keine Trinkwasserqualität und sollte abgekocht und gefiltert werden. Die Ver-schmutzung von Flüssen und Seen durch in der Nähe gelegene Fabriken und überschüssige Fäkalien sind kein Geheimnis, genaue Messdaten dazu werden in der Regel nicht erhoben. An vielen Straßenrändern, Kanälen und Vorgärten finden sich Berge von Müll-ablagerungen, die meistens irgendwann verbrannt werden.

3. Prävention Wer längere Zeit in Chennai lebt, sollte einen Impfschutz gegen Tetanus, Diphtherie, Polio-myelitis, Keuchhusten, Masern, Hepatitis A und B, Tollwut und ggf. Japanische Encephalitis (Aufenthalt auch in ländlichen Gebieten) aufweisen.

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4. Medizinische Versorgungsmöglichkeiten

4.1. Ambulante Versorgung Versorgungsmöglichkeiten zur ambulanten Betreuung von Patienten finden sich zum einen in Praxen oder Praxis Gemeinschaften oder aber – zum Teil durch die gleichen Ärzte – in den sog. out patient clinics (OPD) von privaten Krankenhäuser. Die Ausstattung in den Praxen ist meist einfacher (ausgenommen z.B. Zahnarztpraxen), in so gut wie allen medizinischen Ver-sorgungsstellen in der Stadt sind die hygienischen Voraussetzungen sicherlich wesentlich ein-geschränkter als man das in Europa gewohnt ist. Ausnahme ist hier sicherlich die vor kurzem eröffnete Westminister Healthcare Clinic, die im ambulanten Bereich sehr gut ausgerüstet ist und höchsten Hygienestandards gerecht wird. Die meist kleinen Konsultationsräume in den privaten Krankenhäusern haben den Vorteil, im Haus schneller auf die diagnostischen Mög-lichkeiten (Labor, bildgebende Verfahren) zurückgreifen zu können. Außerdem lassen sich Termine und Details zu den Ärzten problemlos über Internet abrufen. Die Möglichkeiten in Chennai sind vielfältig, die Vertretung verfügt über eine Ärzteliste, die im Vergleich zu dem online Angebot nur eine beschränkte Auswahl darstellt. 4.2. Stationäre Versorgung Auch die stationäre Versorgung wird inzwischen zu 80% über privaten Einrichtungen abge-wickelt, staatliche Häuser sind weder für die Menge noch für die Krankheitsbilder ausrei-

chend ausgestattet, nicht selten kommt es vor, dass mittellose Patienten vor den Krankenhäuser versterben, weil sie keinen rechtzeitigen Zugang zur stationären Behandlung bekommen. Im Stadtgebiet von Chennai empfiehlt sich besonders das, oft überlaufene Apollo Main Hospital – mit JCI Zerti-fikat –, die Apollo Gruppe hat aller-dings noch weitere Fachkrankenhäu-ser und Kliniken über das gesamte Stadtgebiet verteilt. Eine Alternative ist das deutlich außerhalb gelegene

Global Health City Hospital mit weniger engen Platzverhältnissen, ganz neu eröffnet hat das MGM Healthcare Hospital. Die anderen privaten Großkrankenhäuser in Chennai (z.B. MIOT Hospital, Fortis-Malar Hospital oder das Universitätsklinikum Sri Ramachandra Hospital) sind fachlich sicherlich hoch kompetent, für europäische Verhältnisse dann doch etwas ge-wöhnungsbedürftig. Und für alle stationären Versorgungsmöglichkeiten gilt das Gleiche wie im ambulanten Bereich: die Hygienestandards entsprechen nicht europäischen Vorstellungen. 4.3. Notfallbehandlung Der staatliche Rettungsdienst ist so gut wie nicht existent. Die privaten Krankenhäuser haben fast alle eigene Krankenwagen, die mehr oder weniger gut ausgestattet sind und bei Bedarf auch mit einem Notarzt oder Pfleger (paramedic) besetzt werden können. Über das beste Netz verfügt die Apollo Kette, erreich-bar über die Kurzwahl 1066. Bei Notfällen wird die nächst plat-zierte Ambulanz zu dem Patienten geschickt, der dann in die am besten geeignete Apollo Klinik gebracht wird.

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5. Infektionsrisiken

Erkrankung Häufigkeit Region Aktuelle Daten Bemerkungen Influenza

vermehrt Fälle während und nach der Monsunzeit

Stadt und Land tetravalenter Impfstoff jetzt lo- kal erhältlich

Impfung im Mai/Juli sinn- voll

Vogelgrippe (H5N1)

sporadisch ländliche Gebiete (Geflügelfarmen)

keine humanen Fälle bisher be- kannt

Kontakt zu Ge- flügel vermei-den

Cholera

regelmäßig, spo-radische Epidemi- en

Stadt und Land überwiegend in Slumgebieten; 10/2018: 96 Fälle

kaum Risiko für Entsandte

Malaria

Juni bis Novem-ber, pl. falcipa-rum 60%

auch im Stadtge- biet von Chennai

2017 in Chennai ca. 4.000 Fälle, davon 21 Tote

Mückenschutz, keine reguläre Prophylaxe

Tuberkulose

in den letzte Jah- ren wieder zu- nehmend

ärmere Bevöl- kerung, Stadt und Land

2017: 50.0000 Fälle, vermehrt Multiresistenzen

geringes Risiko für Entsandte

Diarrhoe häufiger während der Regenzeit

Stadt und Land 2017: 150 Todes-fälle bei Klein-kindern

gezielte Wahl der Nahrungs- mittel

HIV/AIDS

selten Stadtgebiet angeblich rück-läufig, Prävalenz < 0,1%

Gefahr bei Ex- position

Hepatitis A

endemisch, >80% der Erwachsenen AK positiv

Stadt und Land ansteigender An- Teil AK neg jun- ger Menschen

Impfschutz sinvoll

Hepatitis B, C, E

15% Hepatitis B, 5% Hepatitis C AK positiv

Stadt und Land seit 1997 Im- pfung der Säug- linge (Hep. B)

Impfschutz sinnvoll

Dengue während und nach der Monsunzeit

ländliche und städtische Gebie-te, überall

2017: ca. 50% mehr Fälle als im Vorjahr

konsequenter Schutz vor Mü-ckenstichen

Tollwut

> 40 Todesfälle Jährlich nur im Stadtgebiet (!)

streunende Hun-de im Stadtgebiet Chennai

humanes Tollwut Antiserum vor-handen

Impfschutz sinnvoll

Japanische Encephalitis

ansteigend, wäh-rend und nach der Monsunzeit

vorwiegend länd-liche Gebiete

keine genauere Surveillance

Schutz vor Mückenstichen

Meningitis

sporadische Häu- fung

Stadtgebiete, grosse Men-schenmengen

keine genaue Surveillance

Impfschutz bei Exposition sinnvoll

Leptospirose

vereinzelt ländliche Gebiete vermehrt 10/2015 bei Überschwem- mungen

kaum Risiko für Entsandte

Chikungunya während und nach der Monsunzeit

ländliche Gebiete 10/2018: >10 Fälle in Chennai

kaum Risiko für Entsandte

Stand: 12/2019

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6. Medizinische Versorgung im Detail

Ort:

CHENNAI

Stand: 12/2019

Name: Apollo (Main) Hospital

Adresse: 21/22 Greams Lane, Off Greams Road

Kliniktyp: größtes privates Krankenhaus der Apollo Kette

Betten: 650

Öffnungszeiten: 24/7

Telefon/Fax: Tel. +91-44-28294343

E-Mail: [email protected]

Leiter: Prof. Dr. P. Reddy

Ärzte: ca. 250 (z. T. Belegärzte), alle Fachrichtungen

Labor: modernste Ausstattung, PCR, Mikrobiologie, Blutbank

Diagnostik: CT, MRT, PET CT, Angio CT, Coronarangiographie

Chirurgie: 18 OP Räume, alle Fachrichtungen

Intensiv: 160 Betten mit Beatmungsmöglichkeit, mehrere Stationen

Krankenwagen: mehrere Ambulanzen, gut ausgestattet, mit Arzt / paramedic

Bemerkungen: größtes privates Krankenhaus der Maximalversorgung, oft überlaufen, gute Infrastruktur, hervorragende Intensivmedizin, alle unfallchirurgischen Versorgungsmöglichkeiten, Transplan-tationsmedizin, JCI akkreditiertes Krankenhaus; Kooperations-arzt Dr. Subramaniam hier als Internist/Diabetologe tätig

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Ort:

CHENNAI

Stand: 12/2019

Name: Mahatma Ghandi Memorial Healthcare

Adresse: 72, Nelson Manickam Road, Aminjikarai, Chennai

Kliniktyp: Großes, neues privates Krankenhaus der MGM Kette

Betten: 400 (z.Zt. erst 150 genutzt)

Öffnungszeiten: 24/7

Telefon/Fax: Tel. +91-44-45242424

E-Mail: [email protected]

Leiter: Prof. Dr. Prashanth Rajagopalan

Ärzte: ca. 180 (z. T. Belegärzte), alle Fachrichtungen

Labor: modernste Ausstattung, PCR, Mikrobiologie, Blutbank

Diagnostik: CT, MRT, PET CT, Angio CT, Coronarangiographie

Chirurgie: 12 OP Räume, alle Fachrichtungen

Intensiv: 30 Betten mit Beatmungsmöglichkeit, mehrere Stationen

Krankenwagen: mehrere Ambulanzen, gut ausgestattet, mit Arzt / paramedic

Bemerkungen: neues, seit Juni 2019 eröffnetes Privatkrankenhaus der MGM Gruppe, noch in der Anlaufphase mit 150 genutzten von 400 geplanten Belegbetten; Aufnahmestation und Intensiv bereits voll funktionsfähig, Transplantationszentrum eröffnet, eigene gut ausgestattete Ambulanzfahrzeuge

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Ort:

CHENNAI

Stand: 12/2019

Name: Global Health City Hospital

Adresse: 439, Cheran Nagar, Perumbakkan

Kliniktyp: privates Akutkrankenhaus der Maximalversorgung

Betten: 450

Öffnungszeiten: 24/7

Telefon/Fax: Tel. +91-44-44777000

E-Mail: [email protected]

Leiter: Dr. R. Ravi

Ärzte: ca. 150, alle Fachrichtungen

Labor: beste, moderne Ausstattung, PCR, Mikrobiologie, Blutbank

Diagnostik: CT, PET CT, MRT, Dialyse, 4D Sonographie, Herzkatheter

Chirurgie: 10 OP Säle

Intensiv: 42 Beatmungsmöglichkeiten, zwei Stationen

Krankenwagen: 5 eigene Krankenwagen

Bemerkungen: Versorgungskrankenhaus für die wohlhabende Bevölkerung im Süden on Chennai; diverse, gut ausgebaute chirurgische Dis-ziplinen (Unfallchirurgie, bariatrische und minimal invasive Chirurgie), auch Geburtshilfe, JCI Zertifikat, weit entfernt vom Generalkonsulat

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Ort:

CHENNAI

Stand: 12/2019

Name: MIOT International Hospital

Adresse: 4/112 Mount Poonamallee Road

Kliniktyp: privates Krankenhaus der Maximalversorgung

Betten: 360

Öffnungszeiten: 24/7

Telefon/Fax: Tel. +91-44-22492986

E-Mail: [email protected]

Leiter: Prof. Dr. P.V.A.Mohandas

Ärzte: 150 Ärzte, alle Fachdisziplinen

Labor: beste Ausstattung, PCR, Mikrobiologie, Blutbank

Diagnostik: CT, MRT, DAS, Herzkatheter, Dialyse

Chirurgie: 8 OP Räume, alle operativen Fachdisziplinen

Intensiv: 48 ICU, 12 NICU

Krankenwagen: 6 eigene, gute Ausstattung

Bemerkungen: zentral gelegenes, privates Schwerpunktkrankenhaus, funkti-onelle Notaufnahme, adäquate Intensivstation, gute Orthopä-die und Traumatologie mit Physiotherapie, eingeschränkte Infrastruktur und Hygienestandards, nicht so überlaufen; 2015 bei Überschwemmung Ausfall der Notstromaggregate

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Ort:

CHENNAI

Stand: 12/2019

Name: Westminster Health Care

Adresse: 145, Nungambakkam High Road

Kliniktyp: private, ambulante Klinik

Betten: noch keine, 30 Betten geplant in 2019

Öffnungszeiten: 08 bis 20 Uhr, sonntags telefonische Rufbereitschaft

Telefon/Fax: Tel. +91-44-61006100

E-Mail: über www.whcindia.com

Leiter: Srimathi Narayanan (Management)

Ärzte: ca. 50,alle Fachrichtungen, z.T. Belegärzte

Labor: gut ausgestattet, PCR, Mikrobiologie

Diagnostik: CT, MRT, Röntgen, Endoskopie

Chirurgie: Kleine Chirurgie, Tagesklinik

Intensiv: keine

Krankenwagen: 2 gut ausgestattet

Bemerkungen: 2017 neu gegründete Poliklinik mit guter diagnostischer Aus-stattung, sehr sauber, hohe Hygienestandards; keine Anlaufstel-le für Notfälle, keine Intensivmedizin, Zusammenarbeit mit Krankenhäusern in der Umgebung; häufig bei ambulanter Ver-sorgung von dem US Konsulat genutzt

Page 10: Medizinische Versorgung Chennai · wieder verstärkt auftretenden Infekte wie Malaria, Dengue, Chikungunya oder Zika. Das HIV Problem ist in ganz Indien noch relativ gering ausgeprägt,

Ort:

CHENNAI

Stand: 12/2019

Name: Sri Ramachandra Medical College Hospital

Adresse: 1, Ramachandra Nagar, Porur

Kliniktyp: größtes Universitätskrankenhaus der Maximalversorgung

Betten: ca. 600

Öffnungszeiten: 24/7

Telefon/Fax: Tel. +91-44-24768402

E-Mail: [email protected]

Leiter: wechselnde Abteilungsleiter

Ärzte: ca. 300, alle Fachrichtungen, Ausbildungszentrum

Labor: gut ausgestattet, PCR, Mikrobiologie, Blutbank

Diagnostik: CT, MRT, Sonographie, Endoskopie, Herzkatheter

Chirurgie: 12 O Säle, alle chirurgischen Disziplinen

Intensiv: 72 Betten, alle Fachdisziplinen

Krankenwagen: 6 eigene Ambulanzen

Bemerkungen: Größtes Universitätskrankenhaus in Chennai, zum Teil mit öf-fentlichen Mitteln finanziert aber im Rahmen einer privaten Universität; zusätzlich Forschungsmittel für medizinische Stu-dien, hohe fachliche Kompetenz, aber oft überlaufen und ein-geschränkte Hygienestandards, kaum Anlaufstelle für ausländi-sche Patienten

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7. Datenübersicht Allgemeine Informationen :

Geographische Lage : Chennai (ehemals: Madras), Hauptstadt des Unionstaates Tamil Nadu an der Südost-küste Indiens, am Golf von Bengalen; ca. 13° nördliche Breite, Höhe über NN ca. 6 ; ca.9 Millionen Einwohner im Großraum

Klima : ganzjährig tropisch-schwül bis sehr schwül. mittlere Temperaturen tagsüber: 30-38°C, nachts: 20-28°C, Regenzeit Juli-November, ca. 1.300 mm Niederschlag pro Jahr an ca. 90 Regentagen, mittlere relative Luftfeuchtigkeit: 60-80%

Wasser : Wasserversorgung mangelhaft, Leitungswasser hat keine Trinkwasserqualität, Wasser muss gefiltert, ggf. abgekocht werden

Nahrungsmittel : gutes Angebot an Grundnahrungsmitteln, Importartikel vereinzelt vorhanden; Obst und Gemüse sollten vor dem Verzehr geschält bzw. abgekocht werden, von dem Verzehr von rohem Fleisch, Fisch und Meeresfrüchten wird abgeraten

Luft : zunehmende Luftverschmutzung durch Autoabgase und Müllverbrennung

Sonstiges : Straßen, öffentliche Anlagen, Flüsse und Strände durch Müll und Abfälle verschmutzt. Strände in Stadtnähe außerdem fäkal verunreinigt, hohe Verletzungsgefahr durch Glas-scherben und Metallabfälle

Besondere Risiken : Darminfektionen (Salmonellosen, Lambliasis, Amöbiasis), Wurmerkrankungen, Den-gue, Chikungunya, Hepatitis A/B/C/E, Tollwut, Typhus, Tuberkulose; selten Malaria, Japanische Encephalitis in ländlichen Gebieten

Impfschutz :

Pflicht : bei Einreise aus Infektionsgebieten: Gelbfieber, Poliomyelitis

Empfehlung Standar-dimpfung :

Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten (Pertussis), ggf. Masern; Kinder: gemäß Impfemp-fehlungen des Robert-Koch-Instituts einschließlich Rotaviren

Empfehlung Kurzzeit-aufenthalt :

zusätzlich Hepatitis A, ggf. Polio (Einreise aus Afghanistan, Pakistan), ggf. Tollwut

Empfehlung bei Lang-zeitaufenthalt oder be-sonderer Exposition :

zusätzlich Hepatitis B, Typhus, Tollwut, Meningokokken, ggfs. Japanische Encephali-tis bei häufigen Aufenthalten in ländlichen Gebieten

Sonstige Prophylaxe : sorgfältige Stechmückenprophylaxe wegen Dengue, Chikungunya und Malaria mit angepasster Kleidung, mückenabweisenden Hautmitteln (Repellentien) und Moskito-netzen, eine medikamentöse Malariaprophylaxe wird nicht allgemein empfohlen

Ärzte, Krankenhäuser :

Regionalarzt : - Dr. Klinnert (Botschaft New Delhi), HP+91-9871391333, [email protected]

Kooperationsarzt : Vorwahl für Chennai: 0091-44- - Dr. J.R. Subramaniam (Internist), HP 9840055444, [email protected] - Dr. M. Raghavarajen (Allgemeinarzt), HP 8903405127, [email protected] - Dr. Stumpf (Onkologe), HP 9841355148, [email protected] - Dr. John (Kinderarzt), HP 984108 6804, [email protected]

sonstige Ärzte / Zahn-ärzte :

- Frau Dr. Acharya (Zahnärztin), Tel. 28274114, 2826 9692 - Prof. Dr. Mohandas (Chirurg, MIOT Hospital), Tel. 22492288, HP 984104 9049

Krankenhäuser : - Apollo-Main-Hospital , Tel. 28294343, [email protected] - MGM Healthcare, Tel. 45242424, [email protected] - MIOT Hospital, Tel. 22492288, [email protected] - Global Health City Hospital, Tel.44777000, [email protected] - Sri Ramachandra Medical College Hospital, Tel. 24765512, [email protected]

Giftnotruf : - Giftnotrufzentrale Göttingen, Tel. 0049-551-19240

Flugrettungsdienst : - DRF Luftrettung, Tel. 0049-711-70 10 70, mail: [email protected] - Meera Rescue Services; HP +91-9811037986, mail: [email protected]

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8. Land und Klima

"Regionalarztberichte beruhen auf den zum Besuchszeitpunkt verfügbaren und als vertrauenswürdig eingeschätzten Informationen des Regionalarztes. Sie wurden aufgrund besten Wissens und Gewissen erstellt. Die Lage auf dem Gesundheitsmarkt ist oft unübersichtlich und kann sich rasch ändern. Die Er-wähnung und Evaluierung der medizinischen Einrichtungen in diesem Bericht stellt lediglich eine Aus-wahl dar und ist keine offizielle Empfehlung des Auswärtigen Amtes. Eine Gewähr für die Richtigkeit und Vollständigkeit der Angaben kann nicht übernommen werden. Der Patient hat alle Kosten und Gebühren im Zusammenhang mit einer etwaigen Behandlung selbst zu tragen. Das Auswärtige Amt haftet außerdem nicht für eventuell eintretende Schäden bei Nutzung der aufgeführten Einrichtungen."