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Magazin für Destinations-Marketing in Südtirol MAI / JUNI 2010 01 ZUHAUSE IM FREIEN Eine neue Wandergeneration löst die Knickerbocker-Ära ab In caso di mancato recapito restituire al CPO di Bolzano - Bei nicht erfolgter Zustellung wird das Magazin an das OZP Bozen geliefert - Poste Italiane S.P.A. – Spedizione in A.B. – 70% NE/BZ, Tassa Pagata/Taxe Perçue

M - Magazin für Destinations-Marketing in Südtirol

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Magazin für Destinations-Marketing

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Magazin für Destinations-Marketing in SüdtirolMAI  /  JUN I   20 1001

ZUHAUSE IM FREIENEine neue Wandergeneration löst die Knickerbocker-Ära ab

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17.000 KMmarkierte Wander- und Bergwege in Südtirol

» entspricht der Entfernung London-Sydney oder drei Jahren Wandern bei einem Tagespensum von 15 Kilometern

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17.000 KM M – mehr Magazin, mehr Marketing Sie halten die erste Ausgabe von M – Magazin für Destinationsmarketing in Südtirol in der Hand. Nach sechs Jahren SMG Info erscheint jetzt alle zwei Monate dieses 20-seitige Magazin. Wir analysieren für Sie die Megatrends, von denen wir glauben, dass sie Südtirol besonders prägen werden. Das Hauptaugenmerk widmen wir dem Destinations-Marketing. Wir schaffen aber auch die Brücke zu unseren Part-nern in Südtirol und beobachten, was sich im Bereich Produktentwicklung, Mar-kenmanagement und Kommunikation südtirolweit tut. Dass Informationen vom Leser nur dann verarbeitet werden, wenn sie verständlich und verdaulich aufberei-tet werden, ist Teil des Redaktionskonzeptes. Es ist wie bei Dienstleistungen und Produkten: Nur was am Ende eine nützliche Lösung ist, wird vom Kunden ange-nommen. Deshalb nutzen wir Infografiken und Illustrationen, die veranschauli-chen, vereinfachen und begreifbar machen.

Die erste Ausgabe widmet sich dem großen Thema „Bewegung“. Denn die Sehn-sucht nach Erlebnissen in der freien Natur wächst, insbesondere die sanften Outdoor-Aktivitäten liegen im Trend. Menschen, die nach Südtirol kommen, lie-ben in irgendeiner Weise die Berge: Und weil sich diese Menschen als Individuali-sten begreifen, ist auch ihr Zugang zum Thema „Aktiv sein“ ganz unterschiedlich. Darüber und mehr lesen Sie in dieser ersten Ausgabe.

i n h a lt

4 Mailbox 5 Maßstab DasPassmuseumamTimmelsjoch 6 Mittelpunkt ZuhauseimFreien13 Mosaik ImVisierderMedien14 Menschen HimmelsstürmerinmitKopfstärke16 Miteinander 60Minuten:UnternehmenimWandel EineZeitreiseinsJahr202018 Marktplatz

Christoph Engl, SMG-Direktor

Meinung

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chen Verkehrsmittel unbegrenzt und der Eintritt in verschiedene Museen frei. Die museumobilCard ist in den Ver-kaufsstellen des Südtiroler Verkehrsver-bundes und in den Tourismusvereinen ab 16,00 Euro erhältlich. www.suedtirol.info/museumobilcard

FRISCH VOM BAUERNFeinkostladen im Meraner Kurhaus Meraner Genussmarkt. Die Vision Quali-tät aus Südtirol anzubieten mündete in: Pur Südtirol – der neue Feinkostladen in der Meraner Freiheitsstraße. Wer auf nachhaltigen Anbau und Qualität Wert legt, findet bei Günther Hölzl & Ulrich Wallnöfer womöglich die Lösung. „An-spruch ist es, dass sich die Qualität“, so die beiden Gesellschafter, „durch alle Ebenen zieht“. Vom Anbau bis zur Ver-arbeitung der Produkte, von der Präsen-tation bis hin zu den Kontakten mit Kunden, Mitarbeitern und Lieferanten. Raffiniert schlägt das Sortiment an erle-senen Südtiroler Produkten Brücken zwischen Tradition und Moderne, Ur-sprung und Kreativität. Die Produkte werden zum Teil direkt vom Bauern ge-liefert. Für das angemessene Ambiente hat ebenso ein Südtiroler gesorgt: Der Meraner Designer Harry Thaler zeichnet für die Inneneinrichtung der 450 m² gro-ßen Verkaufsfläche im Meraner Kurhaus verantwortlich. www.pursuedtirol.com

abhalten. Ein Handbuch gibt einen Überblick über die Strecken mit Angabe zu Länge und Schwierigkeitsgrad und nützliche Tipps rund ums Laufen. Pas-sionierte Läufer können sich einen indi-viduellen Streckenplan erstellen und im Trainingstagebuch die erzielten Lei-stungen festhalten. www.seiseralm.it

MOBILER REISEFÜHREROnline kostenlos erhältlich

iPhone Applikation. Vier Monate nach dem Start auf dem iTunes Store ist der Südtirol Mobile Guide bereits ein kleiner Star: 17000 Mal wurde die mobile Anwendung binnen 120 Tagen herunter geladen. Der mobile Südtirol-Reiseführer für das iPhone und den iPod Touch ist die erste iTunes-Applikation einer Urlaubsdestination in Italien. 9.650 Beherbergungs-

betriebe, 1.400 Restaurants, der Wetter-bericht, aktuelle Veranstaltungen und die besten Südtirol-Bilder sind über das iPhone abrufbar. Der Südtirol Mobile Guide ist in deutscher, italienischer und englischer Sprache im App Store online kostenlos erhältlich und präsentiert sich im farbigen Kleid der Dachmarke Südti-rol. www.apple.com/itunes

MUSEUMOBILCARD 3 oder 7 Tage, ab 16 Euro

Stressfreier Kulturgenuss. Die museumo-bilCard bietet allen Kulturinteressierten die Möglichkeit, mit öffentlichen Ver-kehrsmitteln Südtirols Museums-landschaft zu erkunden. Für drei bzw. sieben Tage ist die Nutzung der öffentli-

DREHORT SÜDTIROLAttraktiver Standort als Filmlocation

Klappe, die Erste. Südtirol hat das Poten-tial ein erfolgreicher Filmstandort zu werden – insbesondere dank seiner Na-tur- und Kulturlandschaften. Die Be-kanntheit und Attraktivität Südtirols als Filmstandort aufzubauen, dafür steht die Südtirol Film Commission. Ziel der in der BLS (Business Location Südtirol) angesiedelten Abteilung ist es, Filmpro-jekte aus dem In- und Ausland nach Süd-tirol zu holen und filmspezifi-sche Infrastrukturen im Land zu stärken. Jetzt wird eine Online-Locationdatenbank ausgear-beitet, potentielle Filmmotive sollen im Detail erfasst werden und im Anschluss an Filmpro-duktionsfirmen angeboten wer-den. Informationen für die Auf-nahme in die Locationdaten-bank bei der Südtirol Film Commission. www.bls.info

LAUFPARK AUF DER ALMAb Sommer 150 km auf der Seiser Alm

Nicht nur für Lauf-Profis. Mit dem „Run-ning Park“ bietet Seiser Alm Marketing ab Sommer 2010 allen Lauf-Begeisterten ausgewiesene Strecken auf einer Mee-reshöhe zwischen 1800 und 2100 Me-tern. Insgesamt umfasst der Laufpark 19 beschilderte Strecken mit rund 150 Lauf-kilometern: Acht Strecken mit einer Lauflänge von 70 km befinden sich auf der Seiser Alm und elf rund um die Dör-fer Kastelruth, Seis und Völs. Einige der ausgewiesenen Parcours sind nach er-folgreichen Athleten benannt, die jähr-lich ihr Trainingslager auf der Seiser Alm

Ulrich Wallnöfer und Günther Hölzl eröffnen den neuen Feinkostladen „Pur Südtirol“

Die Film Comission in der BLS: Filmproduktionen nach Südtirol holen

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Mailbox

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Objekt:DasPassmuseumamTimmelsjoch

Bauherr� � � � � � � �TimmelsjochHochalpenstrasseAG,Innsbruck(A)Architekten� � � � � � � � � � � � � � � � � � �WernerTscholl,AndreasSagmeisterStandort � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Timmelsjoch–2509mDaten� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � 70m²,438m³Ausführung� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � ATThurner,Imst(A)� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � �Metallritten,Klobenstein(BZ)� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � JosefPohl,StatikEröffnung� � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � � Juni2010

S T E C K B R I E F

Fünf Stationen – ein Erlebnis. EineStraßeeintdasPasseier-unddasÖtztal�ÜberJahrtausendeentstandeneinzigartigeVer-bindungenzwischendenTälern�MitdemjüngstenProjektbe-schreitetmanamTimmelsjochgrenzüberschreitendeWege:Bis2011werdennachdenPlänendesSüdtirolerArchitektenWernerTschollanmehrerennatürlichenHaltepunktenfünfArchitektur-Skulpturenerrichtet�DasneuePassmuseumragtwieeinFind-lingvonTiroleraufSüdtirolerSeitehinausundunterstreichtdengrenzüberschreitendenCharakterdesProjekts�Die„Eis-höhle“imInnerenzolltdenPionierenderHochalpenstraßeTribut� www.timmelsjoch.com

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Maßstab

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DieSehnsuchtnachdemNaturerlebniswächst�Outdoor-AktivitätenliegenimTrend�EsistmehralspureNostalgie:EineneueGenerationanWanderernundRadfahrernlöstdieKnickerbocker-Äraab�

ZU HAUSE IM FREIEN

Text:Maria Cristina De Paoli undBarbara Prugger Illustration: Julia Pfaller

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Mittelpunkt

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erreicht hat und sich erschöpft und glücklich im Gras niederlässt.

Emotionen, von denen man auch dann noch zehrt, wenn man längst wie-der zurück ist im Trubel des Alltags. Wen wundert’s also, dass derzeit gerade sanftere Sportarten wie Wandern und Radfahren eine Renaissance erleben. Das Radfahren ist in Deutschland mit einem Anteil von 59 Prozent die belieb-teste Freizeitbeschäftigung, das Wan-dern belegt mit 41 Prozent immerhin Platz drei in der Rangliste. Ein Blick hin-ter die Kulissen dieser beiden alten und doch trendigen Bewegungsarten.

Je schneller die Welt sich dreht, desto größer ist der Wunsch, Handy und Lap-top einfach auszuschalten und aus dem Alltag auszubrechen. Aber nicht etwa, um sich in einem muffigen Halb-parterre beim Studiotraining Stress und Ärger von der Leber zu strampeln. Oder sich gar bei einem Tennis-Match noch mehr Adrenalin ins Blut zu pum-pen. Sondern, um die Kraft und die Vielfalt der Natur am eigenen Leib zu erfahren. Wer auf Wandertouren geht oder mit dem Trekkingrad unterwegs ist, kennt jene Momente, in denen ein-fach alles stimmt: Wenn man das Ziel

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„Sie verbinden das Wandern immer auch mit Wellness, legen Wert auf gute Hotels, schätzen eine gepflegte Küche, sind meist mit Partner oder Familie un-terwegs und gehen neben dem Wandern auch zum Biken oder zum Rafting“. Auf dem absteigenden Ast würden sich da-gegen die Geselligkeitswanderer befin-den. „Die Zahl dieser traditionellen, eher anspruchslosen Vereinswanderer, die sich in der Gruppe gut aufgehoben fühlen, wird in Zukunft stark schrum-pfen“, sagt Pramann. Denn der Wan-derer mutiere, so wie der Reisende auch, zunehmend zum Individualisten.

Allen Wanderern gemeinsam ist: Tun wir uns was Gutes

Trotz unterschiedlicher Ansprüche und Voraussetzungen gibt es nach wie vor auch viele Gemeinsamkeiten. „Etwa das Gefühl beim Wandern etwas für die Ge-sundheit zu tun“, so Ulrich Pramann. „Aber auch das Bedürfnis nach Ruhe und Stille sowie nach einem seelischen Ausgleich.“ Wer heute zum Wandern geht, sucht aber vor allem die Begegnung mit der Natur. Zudem schätzt er bewirt-schaftete Almen und schön gestaltete Lehrpfade, Rastmöglichkeiten und Info-tafeln. Eine gute Beschilderung sowie die Absicherung von Gefahrenstellen,

Die Knickerbocker-Ära ist zu Ende – Wer heute beim Wandern noch immer an Se-nioren mit grauen Bundhosen, großka-rierten Flanellhemden und unförmigen Filzhüten denkt, der ist auf dem Holz-weg. Denn der Wandersport feiert ein wahres Comeback. Und zwar gerade bei jenen jüngeren Semestern, die gesund-heitsbewusst leben, auf Genuss setzen und selbst am Gipfelkreuz noch schick aussehen wollen. Der Trend zieht sich durch alle Bevölkerungsschichten, ver-leiht der einst oft belächelten Freizeitbe-schäftigung neuen Glanz und setzt vor allem der spießigen Knickerbocker-Ära ein Ende.

Je nach Statistik gehen heute zwi-schen 35 und 40 Millionen Deutsche mehr oder weniger regelmäßig zum Wandern. Ihr Durchschnittsalter liegt laut einer Befragung der Sporthochschu-le Köln bei 42 Jahren, und nicht, wie oft kolportiert, jenseits der Rentenmarke. Die neue Wanderergeneration ist aber nicht nur jung und aktiv, sie ist auch ge-bildet, kulturinteressiert, anspruchsvoll

und technisch versiert. Doch Wanderer ist nicht gleich Wanderer. Und so unter-scheidet Arnold Kappler von der Kappler Management AG in Luzern in seiner Markt-studie zum Thema zwischen vier verschiedenen Typen. „Bei Kappler gibt es die ziel-strebigen Gesundheitswan-derer, die das Wandern vor allem als Prävention oder als Therapie sehen und eine Vorliebe für Nordic Walking entwickelt haben“, sagt der deutsche Fachjournalist Ul-rich Pramann (siehe dazu Interview auf Seite 12). „Weiters gibt es Abenteuer-wanderer, die die Herausforderung su-chen, ihre Grenzen spüren wollen und auf anspruchsvollen Klettersteige eher zu finden sind als auf gut beschilderten Waldwegen.“ Die eigentliche Zukunft des Wanderns gehöre allerdings den so genannten Regenerationswanderern.

GIPFELTREFFEN  DER BERGSTE IGER-EL ITEInternationalMountainSummit:derinternationaleKongresszumThema

Alpinismus,Sport&Outdoorfindetvom2�bis7�November2010statt�DasEventistaufdembestenWegdie Berg-PlattformfürErfahrungsaustauschunterBergsteigernzuwerden�Beiseiner2�AuflagewirdeswiedereinGipfeltreffenderExtraklassege-ben:InternationaleBergsteigergrößendiskutierenüberdenLebesraum„Berg“undgebenEinblickinihreuntypischenLebensentwürfe�DenBesuchernwirdeinumfangreichesProgrammmitspannendenKongressen,VorträgenundFachdiskussionensowieeinemAktivprogrammsamtOutdoormessegebo-ten� www.ims.bz

Fit mit jedem Schritt.DieneueWanderergenerationmachtsichaufdenWeg:EssindIndividualisten,diedasWandernundBikenmitWellnessundguterVerpflegungverbinden�

Die neue Wanderergeneration ist nicht nur jung und aktiv, sie ist auch gebildet und anspruchsvoll

Mittelpunkt

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FÜR  ANSPRUCHSVOLLE  WANDERGÄSTEDie35MitgliederzählendeHotelkooperation„VitalpinaHotelsSüdtirol“haterkannt:DieWünschederZielgruppe„Wanderer“hatsichindenvergangenenJahrendrastisch

verändert�DaherrichtetsichdasAngebotderHotelgruppenichtwiebeiklassischenWanderhotelsaufdenetwasälterenGesellschaftswanderer,sondernistspeziellandieBedürfnissedesjüngeren,genussorientiertenAktiv-undWanderurlaubersausgerich-tet�DasaufdreiSäulenaufgebauteProduktkonzeptder„VitalpinaHotelsSüdtirol“be-inhaltetnebendemAktivseininalpinerLandschaftunddemWandernauchdiegesun-de,regionaltypischeErnährung,sowieWohlfühlanwendungenausheimischenundtra-ditionellenNaturprodukten�DurchdiekontinuierlicheSchulungdesPersonalsinallendreiBereichensowiedurchperiodischeKontrollenseitensanonymerPrüfersolldieQualitätindenBetriebenkontinuierlichgesteigertwerden,umdemanspruchsvollerenWandergastein360-Grad-Urlaubserlebnisbietenzukönnen�www.vitalpina.info

Sammeltaxis und Wanderbusse gelten als Voraussetzung. Weniger attraktiv sind Museen, Cafés und Spielplätze. Während lange Asphaltstraßen, Ver-kehrslärm und ungepflegte Bänke sogar als störend empfunden werden.

Wanderer wollen heute außerdem weniger Kilometer zurücklegen, dafür allerdings ihre Tour intensiver genie-ßen. Im Klartext heißt dies: Gesucht wird eine Kombination aus Aktivität, Ent-spannung und Kulinarik. Alles gespickt mit einer ordentlichen Prise Authentizi-tät und Regionalität. Wobei auch gute Inszenierungen akzeptiert werden. „Der

Trend geht eindeutig in Richtung beglei-tetem, geführtem, animiertem und the-matisiertem Wandern“, schreibt Arnold Kappler in seiner Studie.

Stil & Komfort: Softshell-Jacke, atmungsaktive Bergschuhe

Apropos Kilometer: Wie weit wird im 21. Jahrhundert überhaupt noch gewan-dert? „29 Prozent legen pro Tour zwi-schen zehn und 15, 45 Prozent zwischen 15 und 20 Kilometer zurück“, sagt Ulrich Pramann. Nur 16 Prozent würden die 20-Kilometer-Marke überschreiten. Die-

se Zahlen beziehen sich auf die großteils flachen Wandergebiete in Deutschland. Die Strecken werden kürzer, die techni-sche Ausrüstung der Wanderer dafür umso besser, während das Internet als Kommunikationsplattform einen im-mer höheren Stellenwert einnimmt. „Der Markt wird weiter wachsen“, pro-gnostiziert Pramann. Einziger Wermuts-tropfen: Der Tagestourismus wird zu-nehmen. „Was den Anbietern das Leben sicherlich nicht leichter macht.“

Wer heute also beim Wandern an durchtrainierte Mittvierziger mit taillier-ter Softshell-Jacke, hautenger Funk- tionswäsche und atmungsaktiven Berg- schuhen denkt, der liegt genau richtig. Ja sogar die Wanderliteratur hat sich ent-staubt. Sie ist ganz oben in den Bestsel-lerlisten angekommen und hat dabei dem Wandern zu einem modernen Image verholfen. Auf das zunehmend auch das Fernsehen setzt: So hat bei-spielsweise ProSieben bereits eine mehrteilige Serie über pilgernde Promis ausgestrahlt. Denn heute wandern nicht nur Mann und Frau, alt und jung, es wan-dern auch Charlotte Engelhardt und Claude-Oliver Rudolph, Orlando Bloom und Brad Pitt.

Kurzum: Es geht bergauf mit dem Wandersport.

Die Abenteuerwanderer suchen die Herausforderung - etwa auf Kletter-steigen oder hochalpinen Touren

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Gemütlich, gesellig, rasant, sportlich – auf jeden Fall gesund. Radfahren im Urlaub hat viele Gesichter. Diese faszinierende Art der sanften Bewegung können die Menschen ohne große Vorkenntnisse ausführen, sie wird gerade deshalb im Urlaub noch weiter zunehmen. Voraus-setzung ist, dass Urlauber auf attraktive Angebote stoßen, denn die Lust auf Pe-dale ist da: Radfahrend die Landschaft erkunden und dabei etwas für Körper und Geist tun. Wer beim Thema Rad zu allererst an sportliche Mountainbiker denkt, der irrt. Aus der Studie Eurovelo geht hervor, dass sich gerade mal zehn Prozent der Deutschen auf ein Moun-tainbike schwingen und einige mehr auf ein Rennrad (14 Prozent), dass aber das Gros aller Fahrradfahrer das Trek-kingrad benutzen. „Aber auch bei je-nen, die das Trekkingrad benutzen, sehen wir große Unterschiede im Ver-halten“, sagt Alexandra Mair, Leiterin der SMG-Destinationsabteilung. „Die Gruppe jener, die im Urlaub ein bis zwei Fahrradausflüge machen möchte und dabei zehn bis 60 Kilometer zurücklegt, ist sehr groß. Diese Menschen brau-chen den kompletten Service: Verleih-

stationen, einfache Karten, eindeutig beschilderte Wege, flache Routen. Dann gibt es die Gruppe der Radwanderer, die Tagesfahrten zwischen 30 bis 80 Kilo-metern zurücklegen und schließlich auch jene, die richtige Radreisen ma-chen. Sie sind mehrere Tage auf ihrem eigenen Trekkingrad unterwegs mit or-ganisiertem Gepäcksservice oder eige-nen Gepäckstaschen.“

Was nicht heißt, dass Mountainbiker und Rennradfahrer in Südtirol nicht gute Strecken finden. Auch wenn es ge-messen an der Gesamtbevölkerung eine relativ kleine Gruppe ist, ergeben sich einige Millionen an potentiellen Kun-den für Südtirol aus den Hauptmärkten Deutschland, Italien, Schweiz und Öster-reich. „Wenn wir es schaffen, uns als Raddestination einen guten Namen zu machen, dann werden wir mit Gästen belohnt, die zwar hohe Ansprüche ha-ben, gleichzeitig aber auch gewillt sind, einen angemessenen Preis dafür zu be-zahlen,“ betont Mair.

Profil als Fahrraddestination

Südtirol hat eine abwechslungsreiche Landschaft. Dazu gesellen sich 300 Son-nentage und die Vorzüge der Gastrono-mie. Am Produkt gilt es noch etwas zu feilen: Es geht um den Ausbau und die Verbesserung des Radwegenetzes be-sonders in den Seitentälern, um die Ein-richtung von Themenrouten, um ein einheitliches Verleihsystem, um einheit-liche Informationsmaterialien in Zu-sammenarbeit mit spezialisierten Verla-gen und nicht zuletzt um den Aufbau ei-ner spezialisierten Angebotsgruppe im Unterkunftsbereich.

Noch verlieren sich zu viele Radfah-rer auf den zahlreichen Abzweigungen entlang der Strecken, noch gibt es keine gute Plattform für Informationen und Karten, noch fehlen animierende The-menrouten. Maßnahmen sind geplant, um Südtirol fit für Radurlauber zu ma-chen – für die Einsteiger genauso wie für die Ambitionierten.

Auf zwei Rädern.SüdtirolhatalleVorrausset-zungeneineDestinationfürRadfahrerzuwerden�Jetztgehtesdaran,einvollständigesProduktzuentwickeln�

Talradwege:600kmbeschilderteRad-routendurchdieHaupttälerdesLandes:vomBrennerbisSalurnaufderNord-SüdAchseundvonInnichenüberBozenbisaufdenReschenpassaufderOst-WestAchse�WeitersRadwegeineinigenSei-tentälern,wiePasseiertal,Ridnaun�

Pässe:VielePässewieGrödnerJoch,SellaJoch,Timmelsjoch,Jaufenpass,StilfserJoch,Mendelpass,etc�geltenalsechteHerausforderungenfürRennrad-fahrer�DasStilfserJoch(2�758m)wirdjährlichimSeptemberfüreinenTagfürdenAutoverkehrgesperrt�www.stelviobike.com

Alpenüberquerungen:ZahlreicheAlpen-überquerungenführendurchSüdtirol�DerReiseveranstalterBikeAlpinbietetauffünfausgewähltenRoutengeführteTourenmitGepäcktransportan�www.bikealpin.de

Bahn und Bike: DieEventcardumfasstzumPreisvon14EuroeineTageskartefürdieBahnunddieMöglichkeit,beliebigoftandenachtVerleihstellenentlangderStreckeeinMountain-oderTrekkingradauszuleihenbzw�zurückzugeben�WerseineigenesRadmitbringt,demstehtzumPreisvon4EuroeinBikeshuttlezurVerfügung�www.vinschgerbahn.it

RAD   IN   SÜDTIROL :   ZAHLEN  UND  FAKTEN

Tritt in die Pedale: Für eine bessere Orientierung der Radfahrer sorgt zu-künftig eine klare Beschilderung

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Mittelpunkt

g r o ß b r i ta n i e n

1.900.00033.000 (2%)

d e u t s c h l a n d

7.890.0002.301.000 (29%)

7.000.0002.111.000 (30%)

i ta l i e n 740.00048.000 (6%)

t s c h e c h i e n

1.820.00095.000 (5%)

n i e d e r l a n d e

710.00042.000 (6%)

p o l e n

680.000215.000 (32%)

s c h w e i z

ö s t e r r e i c h

320.000217.000 (68%)

1.060.00069.000 (7%)

b e lg i e n

BergurlauberimAusland2008UrlauberinSüdtirol2008(Prozentanteil)

Die Berglust nach Nationen

Zehn Prozent lieben die Berge

Südtirols GästekommenderschönenLandschaftwegen-undsieliebendieBerge�Dieeinenerlebensieaktiver,dieanderengenuss-voller:IndemsiedieBergealsKulissebetrachten,dieimKontrastzureigenenAlltagsumgebungsteht�Faktist:SogutwiejederUrlau-ber,dernachSüdtirolkommt,hateinenBezugzudenBergen�DerAnteilderBergurlauberindeneinzelnenMärktenistabergarnichtsogroß�DennseitvielenJahrenstehtderStrandurlaubweitanderSpitzeallerUrlaubsarten�ObwohlreinesAusruhennichtmehrsovieleFansbindetwievoreinigenJahren,sindnachwievoreineschöneBuchtodereinTraumstrandmitPalmedasSehn-

suchtsbildschlechthin�35ProzentallerAuslandsreisenderEuropäerführenanStrände,danachfolgenRund-undStädtereisenmitjeweils15Prozent�„BeidenBergurlaubengehtmanvoneinemeuropäischenSchnittvonzehnProzentderReisendenaus,“sagtElfriedeFritzschevomIPK-InstitutinMünchen,dasseitvielenJahrendasReiseverhaltenvonüber30europäischenLändernabfragt�„JederMarktistdannnochgesondertzuanalysieren�BeidenDeutschenliegtderAnteilderBergurlauberimAuslandmit15Prozentrechthoch,beidenBritenmitvierProzentistereherniedrig“�BeiLändern,dieselbstattraktiveBergehabenwieetwaÖsterreichoderFrankreich,wirdwenigzumBergurlaubinsAuslandgefahren�Q

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ZWEI  NACHBAR-PROJEKTE   IM  NORDEN

Wanderbares Deutschland2001wirddieMarke„WanderbaresDeutschland“alsKooperationsprojektzwischendemDeutschenTourismus-unddemDeutschenWanderverband(600�000Mitglieder)insLebengerufen�Seit2003führtderWanderverbanddasProjektimAlleingangweiter�Zielistes,einenattraktivenWandertourismusinDeutschlandzuetablieren�TeildesPro-jektesistdieInternetplattformwww.wanderbares-deutschland.de�WeitereBausteinesindeinPraxisleitfadenzurFörderungdesWandertourismussowieeinebreitangelegteQualitätsoffensivemitKriterienchecklistenfürWanderwe-ge,GastgeberundProspekte�Mittler-weileerfülleninsgesamt57deutscheWanderwegedieseVorgabenundtragendasPrädikat„QualitätswegWanderbaresDeutschland“�Besonderswanderfreund-licheUnterkünfteundGastronomiebe-triebewerdenmitdemSiegel„Quali-tätsgastgeberWanderbaresDeutsch-land“ausgezeichnet�

Neuer DonausteigImJuli2010eröffneteindurchgehender„Donausteig“vonderbayerischenGrenzstadtPassauüberLinzbisnachGreininOberösterreich�Auf450kmLängegewährtderWanderwegEinblickinsDonautal-mit135Start-,Rast-undPanoramaplätzenmitausführlichenInfo-tafeln�NachdemMottodesDonau-steigs–„einfachsagenhaft“–werdenaufdiesenTafelnunteranderem120traditionelleSagenausdemDonau-raumerzählt�Esistimmerwiedermög-lich,überDonaubrückendasUferzuwechseln�UndjederzeitisteinUmstieginöffentlicheVerkehrsmittelvorge-sehen,umsoTeiledesWegesmitderBahn,demSchiffoderdemBuszurück-legen�Initiatorensinddie„Werbege-meinschaftDonau“unddieAnrainer-GemeindenamStrom�

Blick über den Tellerrand

(mdp)

„Wandern ist cool“.UlrichPramann,ChefredakteurdesdeutschenFachmagazins„NatureFitness“,istüberzeugt:Bewegunginei-nervollendetenLandschaftwirktWunderundhattherapeutischeEffekte�

Was heißt Wandern heute?Ulrich Pramann: Das Wandern galt lange Zeit als verschnarcht. Heute hat es sein verstaubtes Image weitgehend abge-streift. Es ist wieder cool geworden. Und die Zahlen bestätigen es: 56 Prozent aller Deutschen wandern regelmäßig, 23 Pro-zent gelegentlich. 70 Prozent sind sogar im Urlaub per pedes unterwegs. Außer-dem wird das Wandern immer jünger. Was auch Wanderikonen und Bestseller-autoren wie Manuel Andrack oder Hape Kerkeling zu verdanken ist. Ihnen ist es gelungen, ein neues Publikum anzuspre-chen und zu begeistern.

Aber was suchen all diese Leute eigentlich beim Wandern?Vor allem das Naturerlebnis. Vielen ist aber auch die gesellschaftliche, anderen wiederum die spirituelle Dimension wichtig. Für die meisten ist allerdings die gesundheitliche Komponente aus-schlaggebend. Dabei hat sich der Blick-winkel geändert. Früher war man der Ansicht, der Arzt sei für unsere gute Ver-fassung verantwortlich. Heute wissen wir, dass unser Wohlbefinden vor allem

von uns selbst abhängt. Und so nimmt das Wandern als Prävention gegen Bewegungsarmut und die da-mit verbundenen gesundheitlichen Risiken eine völlig neue Stellung ein. Es gibt sogar die These, dass auch die Landschaft therapeutische Kräfte be-sitzt. Die schöne Kulisse mache die Menschen glücklich und beflügle sie. Wandern statt Chemie also – selbst bei Depressionen.

Der deutsche Wanderverband will die Krankenkassen dazu bringen, das Wan-den als Sportart anzuerkennen.Die Idee dahinter ist, dass diejenigen, die sich beim Wandern fit halten, künftig auch weniger für ihre Kran-kenversicherung bezahlen müssen. Bei der Autoversicherung gilt dieses Prinzip bereits. Je weniger Unfälle, desto niedriger die Prämie. Und um-gekehrt gibt es Fluggesellschaften, die fettleibigen Fahrgästen einen höheren Tarif berechnen.

Inwieweit kann die Wirtschaft von der neuen Wanderlust profitieren?Nur ein Beispiel: Die deutsche Lukas Meindl GmbH hat im Vorjahr allein durch den Verkauf von Wanderschu-hen ein Umsatzplus von 40 Prozent erwirtschaftet. Die so genannten Outdoor-Hersteller profitieren aber nicht nur vom Erfolg des Wanderns, sondern haben mit ihren neuen Ge-räten und den neuen Materialien we-sentlich dazu beigetragen, das Wan-dern als Trendsport zu etablieren. Das Wandern ist wieder schick ge-worden, weil man dabei schick aus-sehen kann. Immerhin werden 90 Prozent aller Softshell-Jacken, Zipp-hosen oder Funktionsshirts nicht nur auf dem Berg, sondern in der Stadt getragen.

Ulrich Pramann ist Chefredakteur und Herausgeber des deutschen Fachmaga-zins „Nature Fitness“

(mdp)

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Mittelpunkt

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Mosaik

Niederlande: Wine LifeMagazinfürWeinliebha-ber.4-seitigeReportageübereineReiseentlang

derSüdtirolerWeinstraßeundüberdieVeranstal-tung„NachtderKeller“�

AusgabeFebruar/März2010

Belgien: UIT-MagazineReisemagazin.7SeitenzumSarntal�EindrucksvolleBilderzudenThemenWintersport,GourmetundWellnessimTal�AusgabeMärz2010

Deutschland: Architektur & WohnenZeitschriftzumThemaEinrichtenundDesign.9-seitigeReportageüberSüdtirol�EindrucksvolleBilderzumWohnkonzeptdesSüdtirolerArchitektenArminBlasbichler�ErverkleidetedasElternhausinLüsenmitBaum-stämmen,RundhölzernundBaumscheibenundwohntdortmitseinerFamilie�AusgabeApril2010

Polen: Men’s HealthMännermagazin�6SeitenüberMountainbikeninSüd-tirol�Themenschwerpunkt:einebesondereRoute,dieSellaronda,einRaderlebnisimUNESCOWeltnaturerbe-

GebietderDolomiten�AusgabeApril2010

Italien: gustobloggustoblog.itgehörtzumbedeutends-tenblogzineItaliens�WidmetesichdemThemaGastronomie:demChef‘sCupSüdtirolinAltaBadia�ErschienenJanuar2010

Im Visier der Medien.DaskleineSüditirolistimmerwiedergroßinTV,PresseundInternetvertreten�EineAuswahlbesondererGeschichtenüberSüdtirolinMagazinen,ZeitschriftensowieaufInternet-BlogshieraufeinenBlick�

Mosaik

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Leicht überhängend und nur kleine Leisten für die Finger: Alexandra beim Sportklettern

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Menschen

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Ruhig und überlegt überwindet sie die er-sten Meter. Greift in die Tasche mit dem Magnesium, sucht Halt an der Wand, zieht sich hoch mit einer Mischung aus Balance, Technik und Kraft. Die Route ist neu in der Rockarena Meran und Alex-andra Ladurner klettert sie das erste Mal. Am Überhang passiert es dann: Beim Haltsuchen rutscht sie ab und hängt nur noch an einer Hand. Mit eisernem Wil-len und äußerster Kraftanstrengung ver-sucht sie, sich hochzuschwingen, um wieder Halt zu finden. Einmal, zweimal, dann der Schreckmoment: Alexandra fällt. Alles Routine – ihre Kletterpartne-rin sichert sie souverän.

„Man muss konzentriert sein, damit man keine Fehler macht“, sagt Alexandra später. Die zierliche 18-jährige fing mit elf Jahren an zu klettern. „Eigentlich wollte ich Badminton spielen, aber da war kein Platz mehr. Dann hat meine Mutter von der Kletterhalle gehört.“ Schon im Anfängerkurs erkennt Trainer Andreas Sanin, Leiter der seit 1998 be-stehenden Kletterhalle in Meran, dass die kleine Alexandra Talent hat – und Ehrgeiz. Inzwischen gehört sie zu den er-folgreichsten Kletter-Athletinnen ihrer Altersklasse in Europa. Beim Sportklet-tern geht es insbesondere darum, eine technisch anspruchsvolle Kletterroute ohne Absturz in das Seil durchzusteigen. Das Niveau der Kletterer ist in den ver-gangenen 20 Jahren drastisch angestie-gen. Und immer wieder gibt es junge Wil-de, die Wände durchsteigen, die noch vor Jahren als unbezwingbar galten.

Alexandra ist mehrmalige Junioren-Italienmeisterin im Schwierigkeitsklet-tern, Junioren-Vize-Weltmeisterin im Sportklettern und Mitglied des italieni-

schen Junioren-Nationalteams. Zu ih-ren Wettkampfreisezielen gehörten schon Deutschland, Tschechien, Bulga-rien, Ecuador, England, Russland oder Österreich. „Wettkämpfe machen mir Spaß, Klettern auch. Wichtig ist mir auch das Reisen. Ich fahre gern in andere Län-der, andere Städte. Im Vorjahr bin ich bis nach Australien gekommen“, erzählt Alexandra. Nachdem sie wegen einer Ver-letzung länger nicht trainieren konnte, war die Teilnahme an der Jugendweltmei-sterschaft in Sydney eine besondere Her-ausforderung. Doch Aufgeben kam für sie nicht in Frage.

„Man lernt, an seine eigenen Grenzen zu gehen, ohne so weit zu kommen, dass man sich in Gefahr bringt“

Die Mühen lohnten sich: Alexandra schaffte es wieder auf das Podest und kam mit dem dritten Platz nach Südtirol zurück. Immer mit dabei auf den weiten Reisen ist Vater Jochen: „Meine Eltern unterstützen mich in allem, was ich tue. Ohne sie könnte ich das nicht machen.“ In der Schule musste sie die Lehrer erst überzeugen, dass sie Training, Wett-kämpfe und Lernen unter einen Hut bringen kann. Drei bis vier Mal die Wo-che trainiert Alexandra jeweils minde-stens zweieinhalb Stunden. Auf dem Programm stehen Aufbau- und Kraft-training und natürlich Klettern. Am Wo-chenende kommen dann häufig noch die Wettkämpfe dazu.

Die Ausnahmesportlerin wirkt zwar zurückhaltend, doch ebenso spürt man: Da ist der Wunsch, immer besser zu sein,

über sich selbst hinauswachsen zu wol-len. In einer Sportart, in der es kein Ziel wie beim klassischen Bergsteigen gibt. „Das Ziel des Bergsteigers ist es, einen hohen Berg zu bezwingen. Unser Ziel ist es, eine Route zu meistern“, erklärt An-dreas Sanin den Unterschied. So finden auch Wettkämpfe wegen der Bewertbar-keit der Routen ausschließlich in der Halle, auf jeden Fall auf künstlich ange-legten und installierten Parcours statt. Und trotzdem - auch für Alexandra ist die Erfahrung, in der Natur zu klettern, et-was Besonderes: „In letzter Zeit klettere ich schon lieber draußen, weil’s einfach feiner ist in der Natur, weil man den Fels spürt und an der frischen Luft ist“. Gelegenheiten dazu hat sie mehr als ge-nug. In Südtirol findet sie zahllose Klet-termöglichkeiten - verteilt im ganzen Land. Zu Alexandras Lieblingskletter-gärten zählen die anspruchsvollen Klet-tergebiete Fennberg im Süden Südtirols oberhalb Kurtatsch und Pian Schiavan-eis in den Dolomiten sowie der Kletter-garten von Naturns.

„Ich glaube, dass ich in den letzten Jahren reifer geworden bin. Ich habe nicht mehr so viel Angst, die Dinge anzu-gehen.“ Alexandra hat sich ihren Erfolg hart erarbeitet. Mit viel Durchhaltever-mögen und Ehrgeiz. Ihr Trainer weiß, was sie von vielen anderen unterschei-det: „Trainieren tun die anderen gleich. Talent haben viele. Bei ihr macht den Unterschied, dass sie das wirklich will. Und im wichtigen Moment nicht nur 100 Prozent, sondern 120 Prozent aus sich rausholt.“ Alexandra stimmt zu: „Bei mir ist es die Kopfstärke.“ Wer das zierliche Mädchen kennenlernt, glaubt das sofort.

Himmelsstürmerin mit Kopfstärke.AlexandraLadurner,18-jährigeMeranerin,schleichtfastschwerelosübervertikaleFelswände�PorträteinerjungenFrau,diemehralseinKlettertalentistundweiß,wannsie120Prozentzugebenhat�

Text:Martin Bertagnolli undKristina Deppe

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Die Serie startet im Herbst im Foyer der EURAC mit „60 Minuten zu: Produkt-wechsel“. Eingeladen werden zwei Un-ternehmer - einer aus dem Inland, einer aus dem Ausland- die sich im Laufe ihrer Karriere mit dem Thema Produktwech-sel auseinandersetzen mussten. Sie wer-den den Zuschauern ihre Erfahrungen und Erkenntnisse zugänglich machen. Neu wird unter anderem sein, dass das Publikum seine Fragen schon während der Veranstaltung einbringen kann. Im Anschluss haben die Gäste bei einem Umtrunk die Möglichkeit, das Thema zu vertiefen. Fragen werden über [email protected] entgegen genommen.

In Krisenzeiten mag es noch stärker gel-ten als sonst: Eine Anpassung der Unter-nehmensstrategie ist regelmäßig not-wendig, um sich veränderten Rahmenbe-dingungen anzupassen.Unternehmen sind gezwungen zu konsolidieren, zu di-versifizieren, zu i4nvestieren, sich zu en-gagieren, um den ständig wechselnden Ansprüchen des Marktes zu entspre-chen. Besonders Krisenzeiten stellen Un-ternehmensstrategien in punkto Zu-kunftsfähigkeit permanent auf den Prüf-stand. Unabhängig von Betriebsart, Betriebsgröße, Branche, Standort betref-fen Veränderungen alle Unternehmen.

Die Europäische Akademie (EU-RAC), der TIS innovation park und die

Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG) starten mit der Nachfolgeveranstaltung von „Lernen von anderen Branchen“ – mit neuem Format und Titel: „Unter-nehmen im Wandel - 60 Minuten zu…“ wird den Zuschauern Ausnahmeunter-nehmer vorstellen, welche sich auf-grund ihrer persönlichen Erfahrung mit einer besonderen Form von Unter-nehmenswandel auseinandersetzen. Dies können Standortwechsel, Neube-ginn, Organisationswechsel oder auch Wandel im Produktsortiment sein. Die neue Veranstaltungsreihe zeigt, wie Wandel erfolgreich bewältigt werden kann und macht gleichzeitig Mut zu neuen (unkonventionellen) Wegen.

60 Minuten: Unternehmen im Wandel.EURAC,TISinnovationparkundSMGhabeneinneuesVeranstaltungsformatentwickelt,dasdieVeranstaltungsreihe„LernenvonanderenBranchen“ablöst�

(jm)

SMG Marketing Award

SüdtirolsuchtdasbestebereitsrealisierteMarketing-Projekt�DerGewinnererhälteinPreisgeldvon5�000EuroundwirdmitdembegehrtenSMGMarketingAwardausgezeichnet�AlleInforma-tionenzurAusschreibungfindenSieunterwww.smg.bz.it�[email protected] oder0471999888�

Einsendeschluss ist der 30. Juni 2010.

DerSMGMarketingAwardisteinegemein-sameAktiondesRessortsfürTourismusundderSüdtirolMarketingGesellschaft(SMG)�

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Miteinander

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gen entstehen.“ Was kompliziert ist, ist unverständlich und anstrengend in der Handhabung: Kunden haben es satt, sich in einer immer komplexer gewordenen Welt mit an und für sich lösbaren Proble-men herumzuschlagen. „Man sehnt sich nach Dingen, die in ihrer Einfachheit be-stechen und intuitiv zu bedienen sind. Immer mehr wird das geliebt, was auf An-hieb verstanden und verwendet werden kann,“ so Engl.

Im Spannungsfeld zwischen Inno-vationen, angetrieben vom Wunsch neue Realitäten und Lösungen für Pro-bleme zu schaffen, und dem Prinzip der Einfachheit, im Sinne konzentrierter Intelligenz, bewegt sich das SMG Fo-rum 2010. Ein Pflichtermin für all jene, die sich heute schon mit der Welt von morgen beschäftigen.

Nils Müller ist der Gastreferent beim SMG Forum 2010, der Hauptveranstaltung der Südtirol Marketing Gesellschaft (SMG). Der Trendforscher aus Hamburg begann seine berufliche Laufbahn im IBM Inno-vation Center in Hamburg. Dort beschäf-tigte er sich mit strategischer Marktbeob-achtung und entwickelte technologie-basierte Analysewerkzeuge für Infor- mationsportale. 2002 gründete er die Trendforschungsmarke TrendONE. TrendONE ist heute Deutschlands zen-trale Forschungsstelle für Mikrotrends in den Bereichen Marketing, Digital-Media, Technologie und Lifestyle.

Nils Müller ist dem Zeitgeist auf der Spur und hat mit seinem Team die wich-tigsten Strömungen weltweit im Blick. Er wird die Bühne im Waltherhaus in einen Schauplatz der nahen Zukunft verwan-deln und die Zuhörer auf eine Zeitreise ins Jahr 2020 mitnehmen. „Die Magie der Möglichkeiten“, so der Titel energiegela-dener 40 Minuten rund um die weltwei-ten Mikrotrends.

Als Antithese oder auch nicht der dar-auf folgende Part: „Die Zukunft ist ein-fach“. Christoph Engl, Direktor der SMG, ist überzeugt: „Einfach und nützlich ist für den Kunden, wenn aus komplexen Systemen intelligent reduzierte Lösun-

Eine Zeitreise ins Jahr 2020.DasSMGForum2010gehtder„MagiederMöglichkeiten“aufdieSpur�Mikrotrends,dieinanderenLändernbereitsRealitätsind,gehenam10�Juni2010liveundinrasantemTempoüberdieBühnedesBoznerWaltherhauses�

In zehn Jahren wird alles noch vernetzter sein als heute: ein Vorgeschmack beim SMG Forum

SMG FORUM 20 10 

Donnerstag,10�Juni2010|16�30UhrWaltherhausSchlernstraße1,BozenWeitereInfosunter:www.smg.bz.it IEventkalenderAnmeldung:[email protected]

(mb/jm)

NACHGEFRAGT BEINILS MÜLLERTrendforscher aus Hamburg

Nils Müller, was beschäftigt Sie als Trendforscher zurzeit intensiv?DasOuternet�ImOuternetexplodiertdasInternetindierealeWelt�DasexponentielleWachstumdesInternetsindenletzten17JahrenwirdsichmitdemOuternetindennächstenfünfJahrendurchdieIntegra-tionindierealeWeltverviel-fachen�

Für welche Trends können Sie sich besonders begeistern?IchhabeeineLeidenschaftfürtechnologischeInnovationen,dieeinestarkeAuswirkungaufdieMedienwelthaben�

Wohin geht die „Zeitreise“ beim SMG Forum in Bozen?LassenSiesichüberraschen!WirmacheneineweltweiteTrendreisezudenwichtigsteninternationalenInnovations-Schauplätzen�

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Messegipfel:SüdtirolpräsentiertesichauchimMärz2010aufderInternationalenTourismus-börse(ITB)inBerlin�SieistseitJahrenderOlympunterdenTouristik-Messen-nämlichdieweltweitwichtigsteTourismusmesse�AufeinerPressekonferenzstellteSüdtiroldasDolomitenUNESCOWeltnaturerbevor�JournalistenvonGEOSaison,MERIAN,Stern�de,u�a�folgtenderEinladungunddenAusführungenvonExtrembergsteigerHansKammerlander,VitoZingerlevomNaturmuseumSüdtirolundChristophEngl,DirektorSMG�

BERL IN ,  DEUTSCHLAND

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Marktplatz

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Südtirol Marketing K.A.G., Pfarrplatz 11, I-39100 Bozen

Verantwortlich für den Inhalt:ReinholdMarsoner|Redaktion:MartinBertagnolli,MariaC�DePaoli,JasminMathà,BarbaraPruggerKoordination:RuthTorggler| Layout:LukasNagler| Design-Konzept & Infografik: ArneKluge|Illustration: JuliaPfaller|Fotografie:MaxLautenschläger,FotostudioOchsenreiter,AlessandroTrovati,FilmschuleZelig|Druck:KaroDruckKG,Pillhof25,39010FrangartZurAbbestellungdieseskostenlosenMagazinsgenügteineE-MailmitgenauerAdressangabeansmg.communication@suedtirol.infoEintragungbeimLandesgerichtBozenNr�7/2005vom9�Mai2005

„Die Spitze des Berges ist nur ein

Umkehrpunkt.“Reinhold Messner

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www.suedtirolerspezialitaeten.com

... das Gute liegt doch so nah!

Warum fremd gehen?

www.in-Quadro.it