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September 2015 E 4508 Themen Günther-Martin Pauli: Spracherwerb und Bildung für Flüchtlinge Neuerungen in der Seminarlandschaft Kopftuchentscheidung des Bundesverfassungs- gerichts Das Konzept der entlas- tenden Differenzierung. Manfred Bönsch Änderungen des Beihilfe- rechts im Überblick Magazin Zeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung – Landesverband Baden-Württemberg 9 Multitalent Lehrerin – Multitalent Lehrer Mehr zum Thema auf Seite 14

Magazin - VBE · 2015. 10. 7. · Das Konzept der entlas- ... Integration zu arbeiten. Und es braucht Rahmenbedingungen, die Würde und Sicherheit garantieren. ... Das Kopftuch einer

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September 2015

E 4508

Themen

■Günther-Martin Pauli: Spracherwerb und Bildung für Flüchtlinge

■ Neuerungen in der

Seminarlandschaft

■ Kopftuchentscheidung des Bundesverfassungs-gerichts

■ Das Konzept der entlas-tenden Differenzierung. Manfred Bönsch

■ Änderungen des Beihilfe-rechts im Überblick

MagazinZeitschrift des Verbandes Bildung und Erziehung – Landesverband Baden-Württemberg

9Multitalent Lehrerin – Multitalent Lehrer Mehr zum Thema auf Seite 14

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54. Jahrgang 2015

Herausgeber:Verband Bildung und Erziehung (VBE)Landesverband Baden-WürttembergHeilbronner Straße 41, 70191 StuttgartTelefon 0711 / 2 29 31 46Telefax 0711 / 22 93 14 79E-Mail: [email protected]: http://www.vbe-bw.de

Vorsitzender:Gerhard BrandHofberg 33, 71540 MurrhardtTelefon privat: 07192 / 90 22 90Telefon geschäftlich: 0711 / 2 29 31 46E-Mail: [email protected]

Geschäftsführung:Cornelia RückHeilbronner Straße 41, 70191 StuttgartTelefon 0711 / 2 29 31 46Telefax 0711 / 22 93 14 79E-Mail: [email protected]: http://www.vbe-bw.de

Redaktion:Susanne PregetHofberg 33, 71540 MurrhardtTelefon 07192 / 90 22 90E-Mail: [email protected]

Anzeigenwerbung:Gebrüder Wilke GmbH, Druckerei und VerlagOberallener Weg 1, 59069 HammTelefon 0 23 85 / 4 62 90-0Telefax 0 23 85 / 4 62 90-90E-Mail: [email protected]

MitgliederverwaltungTelefon 0711 / 22 93 14 71E-Mail: [email protected]

Rechnungsstelle:Alexandra VockKaiserstuhlring 58, 68239 MannheimE-Mail: [email protected]

Druck:Gebrüder Wilke GmbH, Druckerei und VerlagOberallener Weg 1, 59069 HammE-Mail: [email protected]

Redaktionsschluss:Magazin 10-2015: 11. September 2015Magazin 11-2015: 09. Oktober 2015Das VBE-Magazin erscheint 10-mal jährlich (dabei zwei Doppelnummern). Der Bezugspreis ist im Mitgliedsbeitrag enthalten. Nichtmitglieder bestellen über die Landesgeschäftsstelle, Heilbronner Straße 41, 70191 Stuttgart. Einzelheft 1,90 , zuzüglich Versandgebühr, Jahresabonnement: 19,50 . Bei Nichtlieferung infolge höherer Gewalt besteht kein Ersatzanspruch.Die Artikel werden nach bestem Wissen veröffent-licht und erheben keinen Anspruch auf Voll- ständigkeit. Rechtsansprüche können aus der Information nicht hergeleitet werden. Gezeichnete Beiträge sind nicht unbedingt mit der Meinung des Verbandes identisch. Die Artikel sind urheber- rechtlich geschützt. Ein Nachdruck, ganz oder teil-weise, ist nur mit Genehmigung der Redaktion, die gerne erteilt wird, zu gezeichneten Beiträgen mit der des Verfassers, bei Zusendung eines Belegexemplares gestattet. Für unverlangt eingesandte Manuskripte übernehmen wir keine Gewähr. Die Einsender er- klären sich mit einer redaktionellen Prüfung und Bearbeitung der Vorlage einverstanden. Besprechung unverlangt zugesandter Bücher bleibt vorbehalten.

Fotos: Titel: Robert Kneschke; Seite 4: Amathieu; Seite 8: Jasmin Merdan; Seite 10: Marijus; Seite 16: psdesign; Seite 32: Dan Race – alle Fotolia; Seite 33: Hartmut910 – pixelio; Seite 40: dfaagaard – FotoliaISSN 0942-4628

Gerhard Brand

Editorial

Bildung ist Sünde

Mittwoch, 22. Juli 2015, 9.30 Uhr. Der Kongresssaal des Shaw Centers in Ottawa, hat keine Fenster und wird über künstliches Licht erhellt. An die-sem Morgen bleiben die Lichter für die 900 Delegierten und für die weiteren 900 Beobachter des Weltkongresses der Education International aus. Susan Hopgood, die Präsidentin der Educa-tion International, begrüßt, und auf der Leinwand erscheinen Namen in lan-ger Folge. Die Namen fließen langsam über die Leinwand, tauchen auf und verschwinden wieder. Es ist das Geden-ken an die Kolleginnen und Kollegen, die in der vergangenen, vierjährigen Kongressperiode ihr Leben verloren haben. Viele wurden ermordet. Auf der Leinwand sehen wir nur die Namen der Kolleginnen und Kollegen, die von ihrer Organisation gemeldet wurden. Den 13 Kolleginnen und Kollegen aus Afrika folgen die Namen von 13 Kolle-ginnen und Kollegen aus Nord-Ame-rika und der Karibik. Danach kommen fünf aus Asien und dem Pazifik und ebenso fünf aus Europa. Der Irak folgt, und die Namen von 40 getöteten Leh-rerinnen und Lehrern aus unseren Organisationen erscheinen zum letzten Mal. Sie wurden Opfer der Terror-Miliz Islamischer Staat. 48 Lehrerinnen und Lehrer kamen bei dem Erdbeben in Nepal um. Obwohl Nigeria zu Afrika gehört, ist es separat gelistet. 140 getö-tete Kolleginnen und Kollegen aus Nigeria. Sie wurden Opfer von Boko Haram. Sie alle waren Mitglieder der NUT, der Nigeria Union of Teachers, einem unserer Mitgliedsverbände.

Bildung ist Sünde, und damit ist vor allem westliche Bildung gemeint. Dafür steht die islamistische Terrorgruppe Boko Haram, die in Verbindung mit der Taliban steht und der Verbindungen zu Al-Qaida nachgesagt werden. Nach Berichten vom März 2015 hat sich Boko Haram der Terror-Miliz Islamischer Staat angeschlossen, die im Nordirak und Syrien Menschen ermordet und terrorisiert.

Aus sicherer Entfernung verfolgen wir, wie die Flüchtlinge aus Syrien und dem Nordirak, die nun über Ungarn nach Österreich und Deutschland einreisen dürfen, in unser Land kommen. Wir sehen die Menschen aus Nigeria auf der Flucht vor Boko Haram über die westliche Mittelmeerroute nach Eur-opa fliehen. Es sind nicht die Einzigen, die kommen und Schutz suchen. In Afghanistan verbreitet die Taliban Schrecken, in Somalia herrscht Bürger-krieg, in Eritrea schindet der Präsident sein Volk. Und auch aus dem Kosovo, Serbien, Mazedonien und Albanien kommen Flüchtlinge zu uns. Sie sind auf unsere Hilfe angewiesen. Bei der Zunahme an Flüchtlingen muss Hilfe aber auch möglich gemacht werden. Unter Hilfe verstehen wir nicht nur die Unterbringung und die Versorgung, sondern auch das Vertrautmachen mit unserem Land und unserer Sprache, mit unseren Sitten und Gebräuchen und mit unserem Wertesystem. Nur wenn wir es schaffen, dass diese Menschen unsere Normen und Werte akzeptieren und sich in ihrem Verhalten danach richten, nur dann werden wir diese Aufgabe in Frieden bewältigen kön-nen. Um das zu leisten, brauchen wir mehr Lehrerinnen und Lehrer in den Schulen, die darin ausgebildet sind, die Kinder, die zu uns kommen, aufzufan-gen und zu unterrichten. Es braucht aber auch jenseits der Schule Men-schen, die bereit sind eng, an der Seite der Flüchtlinge an einer gelingenden Integration zu arbeiten. Und es braucht Rahmenbedingungen, die Würde und Sicherheit garantieren.

Es grüßt Sie herzlichst

Ihr

Landesvorsitzender

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Editorial

Händeringend suchen die Länder und Kommunen in Deutschland nach Unter-bringungsmöglichkeiten für Flücht-linge. Ein Dach über dem Kopf, etwas zu essen und staatliche Hilfe lindern zwar zunächst die Not der Menschen. Was es aber darüber hinaus bedeutet, Heimat und Angehörige zurückzulas-sen und in einem fremden Land neu anzufangen, können wir nur erahnen. Die Betroffenen sind angewiesen auf Solidarität und Mitmenschlichkeit, aber auch auf zielgerichtete Begleitung und zeitnahe, realistische Perspektiven. Hierbei stoßen derzeit bestehende Strukturen an ihre Grenzen.

Bildung und Sprache sind der Schlüssel für erfolgreiche Integration. Häufig sind Flüchtlinge jedoch zum Nichtstun verdammt, weil Ressourcen, rechtliche Voraussetzungen oder treibende Kräfte fehlen. Ein frühzeitiger, regel-mäßiger und verpflichtender Sprachun-terricht wäre notwendig. In vorhande-nen Strukturen und mit gutgemeinten Förderprogrammen ist dies jedoch gerade für Erwachsene im notwendi-gen Umfang nicht zu realisieren. Auf Fördermöglichkeiten für schulpflich-tige Kinder- und Jugendliche gehe ich nachfolgend weiter ein.

Neben Spracherwerb ist ein Austausch der gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Wertvorstellungen unerläs-slich. Dazu gehören auch grundsätzli-che Verhaltensregeln in Sachen Hygiene, Abfallentsorgung, Pünktlich-keit oder Verlässlichkeit.

Im Zollernalbkreis sind inzwischen knapp 3.000 Flüchtlinge in diversen Einrichtungen untergebracht: Im Herbst 2014 wurde eine Landeserstauf-nahmeeinrichtung für Flüchtlinge (LEA) eingerichtet, die aktuell um eine Not-unterkunft erweitert wurde. Parallel leben Asylsuchende in Gemeinschafts-unterkünften des Landkreises, bevor sie auf die Städten und Gemeinden zur

Spracherwerb und Bildung für Flüchtlinge ist Schlüssel zur Integration

Anschlussunterbringung verteilt wer-den. Wie Integration auf örtlicher Ebene erfolgreich gelebt werden kann, zeigen zahlreiche Projekte und Bei-spiele in unseren Kreisgemeinden. Besonders hervorzuheben ist das große ehrenamtliche Engagement, das die Integrationsarbeit flankiert – gerade auch im Bereich des Spracherwerbs. In unserem Landkreis sind Angebote von kirchlichen oder sozialen Organisatio-nen, Vereinen oder freiwilligen Hel-fern, aber auch von Bildungseinrich-tungen und Arbeitgebern von unschätzbarem Wert.

Bildung und Sprache müssen so früh wie möglich gefördert werden, ange-fangen bei Kindern im Kindergarten- und Grundschulalter. Hier besteht zugleich die beste Chance, Eltern mit ins Boot zu holen.

Kinder und Jugendliche mit verschiede-nen Herkunftssprachen und Bildungs-erfahrungen unterschiedlichster kultu-reller Welten benötigen eine differen-zierte Sprachförderung. Sie haben teilweise gar keine Schulerfahrung und verfügen, wenn überhaupt, nur über geringe Deutschkenntnisse. Für eine gelingende Schul- und Berufslaufbahn ist es essentiell, bei Bedarf eine gezielte individuelle Sprachförderung zu er-möglichen.

Die Betreuung von neu angekomme-nen Kindern und Jugendlichen erfolgt im Idealfall innerhalb einer Erstaufnah-meeinrichtung des Landes. Kinder und Jugendliche, die in einer kommunalen

Einrichtung untergebracht sind, besu-chen in der Regel öffentliche Kinder-gärten und Schulen.

Vorbereitungs- und VAB-O-Klassen

Vorbereitungsklassen (VKL) unterstützen die neu eingewanderten Kinder und Jugendlichen dabei, möglichst schnell Deutsch zu lernen. Damit werden der Übergang und die Integration in die regulären Klassen erleichtert.

Im Schuljahr 2014/2015 gab es in Baden-Württemberg an Grundschulen, Werk-real-/Hauptschulen und Gemeinschafts-schulen 1.165 VKL-Klassen (Schuljahr 2013/2014: 894 VKL-Klassen). Seit Mitte 2014 können auch an Realschulen und Gymnasien VKL-Klassen eingerichtet werden. Im Zollernalbkreis wurde die Zahl der VKL-Klassen im selben Zeitraum von 19 auf 26 erhöht.

An den beruflichen Schulen der Land-kreise werden die Vorbereitungsklassen als Klassen des Vorqualifizierungsjahres Arbeit/Beruf mit Schwerpunkt Erwerb von Deutschkenntnissen (VAB-O) geführt. Sie richten sich an jugendliche Migranten und Flüchtlinge im Alter von 15 bis 21 Jahren.

Für die kommenden Jahre gilt es, schnell-stens dem Bedarf an VKL- und VAB-O-Klassen gerecht zu werden. Ein gravieren-der Mangel an qualifizierten Lehrkräften zeichnet sich bereits heute ab. Tragischer- weise musste im Zollernalbkreis bereits im vergangenen Schuljahr eine VLK-

Günther-Martin Pauli MdL, Landrat des Zollernalb-kreises im Gespräch mit Flüchtlingen

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Wichtiger als das, was auf dem Kopf ist, ist das, was im Kopf drin ist – Aber: Das Kopftuch einer Lehrerin sendet permanent ein falsches Signal aus

Pressemeldungen

Der Verband Bildung und Erziehung (VBE) sieht es als ein Verstoß gegen die Neutralitätspflicht an, wenn muslimi-sche Lehrerinnen ein Kopftuch im Unterricht tragen wollen. Es steht außer Frage, dass Lehrkräfte in Deutschland der Neutralitätspflicht unterliegen und diese Pflicht nicht ver-letzt werden darf. Darüber hinaus ist zu befürchten, dass das Verfassungsge-richtsurteil traditionalistische Gruppen stärkt, die das Tragen des Kopftuches

aus religiöser Intoleranz, gesellschaftlicher Intole-ranz oder Frauenfeind-lichkeit propagieren und Druck auf muslimische Schülerinnen erzeugen, wenn sie kein Kopftuch tragen wollen.

Der VBE setzt sich dafür ein, dass Schule ein Ort der Bildung und Erzie-hung bleibt und Schüle-rinnen und Schüler ohne jegliche Beeinflussung unterrichtet werden. Dies ist und bleibt der Auftrag von Lehrerinnen und Lehrern. Es ist zu befürchten, dass mit der Entscheidung des Bundesverfassungsgerichtes vom 13.03.2015 Schulleitungen und Lehr-kräften weitere Belastungen auferlegt werden, denn in jedem Einzelfall müsse nunmehr geprüft werden, inwiefern die Neutralitätspflicht ein-gehalten oder die Grenze der Neutrali-tät überschritten werde.

Der VBE Baden-Württemberg verweist hierbei auf § 38 des Schulgesetzes:

„Lehrkräfte an öffentlichen Schulen nach § 2 Abs. 1 dür-fen in der Schule keine poli-tischen, religiösen, weltan-schaulichen oder ähnliche äußere Bekundungen abge-ben, die geeignet sind, die Neutralität des Landes gegenüber Schülern und Eltern oder den politischen, religiösen oder weltan-schaulichen Schulfrieden zu gefährden oder zu stören.

Insbesondere ist ein äußeres Verhalten unzulässig, welches bei Schülern oder Eltern den Eindruck hervorrufen kann, dass eine Lehrkraft gegen die Men-schenwürde, die Gleichberechtigung der Menschen nach Artikel 3 des Grund-gesetzes, die Freiheitsgrundrechte oder die freiheitlich-demokratische Grund-ordnung auftritt.“ Es darf nun nicht auch noch wieder am Schulleiter hän-genbleiben, zu entscheiden, ob der Schulfrieden durch das Tragen eines Kopftuches einer Lehrerin gefährdet ist oder nicht, so der VBE-Sprecher und fordert eine klare Entscheidung von der Kultusbehörde.

Michael GomolzigPressesprecher desVBE Baden-Württemberg

Klasse an einer Grundschule aufgrund Lehrermangels aufgelöst werden.

Berufspraktika – eine Vorbereitung auf die ArbeitsweltIm Rahmen der VAB-O-Klassen absolvie-ren die Schüler auch Praktika bei regio-nalen Unternehmen und Handwerksbe-trieben. Von diesen wertvollen Koopera-tionen können beide Seiten profitieren. Schüler finden im besten Fall auf diese Weise einen Ausbildungsplatz.

Sprachkurse für erwachsene Asylbewerber

Im Zollernalbkreis werden bislang für erwachsene Asylbewerber nur an zwei

Vormittagen Sprachkurse (90 Minuten = zwei Unterrichtseinheiten pro Termin) angeboten. Kinderbetreuung durch die Kindergärten ist während dieser Zeit möglich. Die Kurse werden in Koopera-tion mit den örtlichen Volkshochschulen, DAA (Deutsche Angestellten-Akademie) oder freien Dozenten durchgeführt.

Sprachkurse innerhalb der Landeserst-aufnahmeeinrichtung finden separat statt. Sie werden ebenfalls durch ehren-amtliche Angebote ergänzt.

Zuwanderung als Chance

Die wachsenden Flüchtlingsströme stel-len den Bund, das Land und insbeson-dere die Kommunen vor große Heraus-forderungen, denen nur gemeinsam

begegnet werden kann. Das Engage-ment von Bildungseinrichtungen, Arbeit-gebern, kirchlichen und sozialen Organi-sationen sowie Ehrenamtlichen vor Ort ist bei der Integration ein zentraler Erfolgsfaktor.

Die Bewältigung der aktuellen Flücht-lingssituation ist unsere humanitäre Pflicht. Daher bestehen zudem vielfäl-tige und wertvolle Chancen für unsere Gesellschaft. Lassen Sie uns diese gemein-sam nutzen!

Günther-Martin Pauli MdL, Landrat des Zollernalbkreises

Weitere aktuelle Pressemeldungen finden

Sie auf unserem VBE-Blog:www.bildung-und-erziehung-vbe.de

oder auf der VBE-Homepage:www.vbe-bw.de

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Neuerungen in der

Seminarlandschaft

Am letzten Schultag, dem 29. Juli, tra-fen sich Vertreter des VBE mit Herrn Jürgen Striby, Referatsleiter, und Frau Annely Zeeb, stellvertretende Referats-leiterin der Abteilung Lehreraus- und -fortbildung. Es wurden vor allem The-men in den Blick genommen, die sich im Zusammenhang mit der Umstruktu-rierung der Seminare ergeben.

Die Entwicklung von Grund-, Haupt- und Realschulseminaren hin zu reinen Grundschulseminaren und Doppelse-minaren der Sekundarstufe I ist als sehr positiv zu bewerten.

Insgesamt weist das neue Konzept der Ausbildung größere Wahlmöglichkei-ten auf und stärkt so die Eigenverant-wortlichkeit der Anwärterinnen und Anwärter.

Mit der Konzentration von vormals drei auf nunmehr zwei zu studierende Fächer und der Erweiterung des Studi-ums von acht auf zehn Semester, beziehungsweise acht Semester im GS-Studium wird die fachliche Kompetenz der zukünftigen Lehrerinnen und Leh-rer gestärkt.

Die Anwärterinnen und Anwärter der Sekundarstufe I, die mindestens ein-mal wöchentlich an den Seminaren unterrichtet werden, müssen durch die Neuordnung teilweise weniger lange Anfahrtswege in Kauf nehmen.

Eine positive Neuerung gibt es auch bei den Unterrichtsbesuchen und Lehr-proben. Während die Anwärterinnen und Anwärter pro Fach bisher zwei ausführliche Unterrichtsentwürfe erstellen mussten, entfällt einer der Entwürfe zugunsten einer mündlichen

Darstellung der eigenen Überlegun-gen zur Unterrichtsstunde. Alle Prüfer werden ausführlich in diese neue Art der Prüfung vorbereitet und begleitet.

Allerdings bleiben einige kleine Unsi-cherheiten. Es ist noch nicht klar, wie viele Anwärterinnen und Anwärter im Februar 2016 die zweite Ausbildungs-phase an den Doppelseminaren begin-nen. Ebenso gibt es noch keine genaue Erfassung der Anzahl der Studieren-den, die unter der alten beziehungs-weise der neuen Prüfungsordnung stu-diert haben und jetzt die zweite Aus-bildungsphase beginnen.

Die Fachleiterinnen und Fachleiter aus den alten GS/HS-Seminaren, die ihre Dienststelle dann am Sek-I-Seminar haben werden, werden momentan, anders als ihre Kolleginnen und Kolle-gen aus den Realschulseminaren, nach A12 vergütet. Hier besteht dringender Handlungsbedarf und der VBE fordert: Gleiches Geld für gleiche Arbeit!

Und wie ist die Ausbildungssitua-tion an den kleinen GS oder den immer kleiner werdenden WRS?Auch wenn an diesen Schulen natür-lich die Anzahl der auszubildenden Anwärterinnen und Anwärter gerin-ger sein wird, sind neue Impulse und Innovationen auch für solche Schulen wichtig. Möglicherweise sollen ein-zelne Anwärter auch an mehreren

kleinen GS unterrichten – auch, um Versetzungen anderer Lehrkräfte zu vermeiden. In diesem Fall muss darauf geachtet werden, dass der Referenda-rin / dem Referendar durch die Mehr-belastung keine Nachteile entstehen. Ob also diese Lösung für die Anwärter erstrebenswert ist, muss genau geprüft werden.

Vorbereitungsdienst und Islamischer ReligionsunterrichtDer Islamische Religionsunterricht (IRU) wird auch mit der Einführung des neuen Bildungsplanes weiterhin im Rahmen eines Modellprojektes unter-richtet werden.

Das bedeutet auch, dass in der zweiten Ausbildungsphase keine Fachdikaktik angeboten wird. Islamischer Religi-onsunterricht darf dann erteilt wer-den, wenn ein erstes Staatsexamen mit dem Erweiterungsfach „Islamischer Religionsunterricht“ vorliegt. Aus-nahme ist hier das Stuttgarter Gymna-sialseminar. Anwärterinnen und Anwärter, die an der Uni Tübingen Islamwissenschaften studiert haben, werden in der zweiten Ausbildungs-phase zu regulären Lehrerinnen und Lehrern des IRU ausgebildet. Nicola Heckner

V. l.: VBE-Landesvorsitzender Gerhard Brand; Nicola Heckner, Mitglied der VBE-Verbands-leitung; Annely Zeeb, Jürgen Striby, Abteilung Lehreraus- und -fortbildung

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Kindertage bei Oma und OpaWer denkt nicht mit Wärme und Dank-barkeit an Oma und Opa? Für Kinder, die ja die Welt erst entdecken, sind sie mit ihrer Liebe und Fürsorge wichtige Bezugspersonen. Sie geben ihren Enkeln Geborgenheit und schenken ihnen Aufmerksamkeit und Selbstver-trauen. Und sie haben meistens mehr Geduld als ihre Eltern. Da ist es kein Wunder, wenn bei vielen Kindheitser-innerungen Oma und Opa im Mittel-punkt stehen. „Der alte Seebär“ war Gustav Jantzens Opa Heini, seit 1900 der Seefahrt ver-schrieben, bis er sich verliebte und an Land blieb. Gern hörte der Junge Großvaters Reiseerzählungen zu und bewunderte dessen Zivilcourage.Die kleine Elisabeth Balzer hat bereits früh bemerkt, dass die Menschen sehr unterschiedlich sind. In „Meine Groß-eltern aus Holstein und Sachsen“

beschreibt sie deren vom lokalen Umfeld, konfessioneller Prägung und sozialer Stellung geformte Charaktere und zeichnet damit zugleich ein klei-nes Sittenbild der späten Dreißiger Jahre des vorigen Jahrhunderts. Detailreiche Schilderungen der Lebens-gewohnheiten von einst geben den hier geschilderten Erinnerungen das Kolorit. Nach dem ersten Band „Damals bei Oma und Opa“ gibt es auch im vorliegenden Folgeband wie-der Heiteres und Ernstes, Nachdenkli-ches und ein bisschen Verrücktes zu lesen. 28 Verfasserinnen und Verfasser sorgen für kurzweilige Lesestunden.

Geborgen bei Oma und OpaZeitzeugen erinnern sich an ihre Großeltern. Band 2.Zeitgut-Original. 192 Seiten.Mit Abbildungen, Ortsregister,Zeitgut Verlag, Berlin.Gebundene Geschenkausgabe.ISBN: 978-3-86614-224-4, Euro 9,95

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Der Beschluss des Bundesverfassungsge-richts vom 27. Januar 2015 zum religiös motivierten Kopftuchgebrauch in Schu-len zeigt die ganze Hilflosigkeit, die die Politik und die Gesellschaft mit der Lösung einzelner Fragen zur Integration zugewanderter Menschen hat.

Seit der Öffnung der Bundesrepublik zum Einwandererland fehlt eine Politik der obersten staatlichen deutschen Organe, die die Integrationsanforderun-gen an die in Deutschland lebenden Zuwanderer definiert. Politische Schlag-worte wie „Der Islam gehört zu Deutsch-land“ bleiben Schlagworte, wenn ihnen kein staatlich definierter Begriffsinhalt in Abwägung mit den nationalen Inter-essen der Mehrheitsgesellschaft beige-geben wird. Dieses Schlagwort ersetzt nicht eine verantwortungsvolle Mei-nungsbildung auf höchster politischer Stufe in Bund und Ländern, was Integra-tion in Deutschland bedeutet und unter welchen Voraussetzungen Integration geschehen soll.

Andere westliche demokratische Staa-ten mit größerer Einwandererfahrung als Deutschland sind da weiter. Öster-reich versucht, Integrationsanforde-rungen durch muslimische Zuwande-rer durch ein Islamgesetz zu steuern. Ob dies der richtige Weg ist, darüber kann man streiten. In jedem Fall ist es bemerkenswert, dass die obersten österreichischen politischen Instanzen und nicht lokale Stellen vor Ort eine Entscheidung suchen, auf welchem Weg die nun im Inland weit verbrei-tete Religion gelebt werden kann. Bei dieser Zurückhaltung der deutschen Politik verwundert es nicht, dass der türkische „lider“ Erdogan alljährlich die Lücke mit seinen Vorstellungen

Kopftuchentscheidung des Bundesverfassungsgerichts

von Integration in Deutschland auch gegen den Willen zahlreicher in Deutschland lebender Deutsch-Türken ausfüllt. Zudem werden in der Öffent-lichkeit die Anforderungen, die die Gesellschaft an die Integration von Zuwanderern, Flüchtlingen, ehemali-gen Gastarbeitern usw. erwartet, zunehmend von muslimischen, eher konservativen Verbänden definiert. So verkünden beispielsweise Mitglieder der Deutschen Islamkonferenz nach deren Sitzungen die Ergebnisse nach-richtenwirksam aus ihrer Sicht oder sie predigen in Talkshows oder Podiums-veranstaltungen, welche Anforderun-gen sie von der deutschen Gesellschaft erwarten. Die Integration anderer Zuwanderer wie die aus der ehemali-gen Sowjetunion, den ehemaligen Gastarbeitern aus EU-Ländern, aus Südamerika, aus Ostasien etc. gerät dabei ebenso aus dem Blickfeld wie die Interessen der hiesigen Mehrheits-gesellschaft.

Die deutsche politische Zurückhaltung ist umso weniger zu verstehen, als gerade ausländisch-staatlich beein-flusste und finanzierte Moscheever-eine ihre Interessen als Ausfluss der Religionsfreiheit nach deutschem Ver-fassungsrecht definieren und versu-chen, sie dadurch mit größerem recht-lichen Gewicht durchzusetzen. Zahlrei-che säkularisierte Politikerinnen und Journalistinnen wie Frau Dr. Lale Akgün warnen öffentlich vor der Gefahr dieser staatlichen Einfluss-nahme aus dem Ausland durch konser-vative Moscheevereine, die ohne demokratische Legitimation oder auch nur einen Nachweis ihrer Repräsentati-onsberechtigung anhand ihrer behaupteten Mitgliederzahlen einen

Alleinvertretungsanspruch für in Deutschland lebende Muslime für sich in aller Öffentlichkeit reklamieren – mit Unterstützung der zuständigen Bundes- und Landesministerien.

Durch das Schweigen der offiziellen Politik wird die Verantwortung für das Zusammenleben in unserer mühsam erkämpften aufgeklärten Welt auf dafür nicht ausgebildete untere staat-liche oder kommunale Organisations-einheiten oder Kirchen oder Bürger-versammlungen abgedrängt. Sie sollen ohne offizielle Vorgaben ad hoc eine verfassungsrechtliche Güterabwägung in Konfliktfällen finden. Letztlich reiht sich auch die Kopftuch-Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts in die Meinungslosigkeit der die Gesellschaft prägenden Institutionen ein. Auch sie überträgt die Verantwortung für das Zusammenleben auf eine dafür nicht ausgebildete untere Verwaltungsein-heit, die Schulleitung.

Wie es um die in der Kopftuch-Ent-scheidung herangezogenen Verfas-sungsrechte steht, hat außergewöhn-lich kritisch der ehemalige Präsident des Bundesverfassungsgerichts Papier in DIE WELT am 29. März 2015 mitge-teilt. Ebenso kritisch äußerte sich der frühere Präsident des nordrhein-west-fälischen Verfassungsgerichts Bertrams im Kölner Stadt-Anzeiger vom 17. März 2015. Eine Kritik, wie von diesen Persönlichkeiten vorgetragen, hat beeindruckenden Seltenheitswert.

Die Ansicht des Bundesverfassungsge-richts erinnert sofort an den gesell-schaftlichen Zustand, den Michel Hou-ellebecqs Roman „Unterwerfung“ schildert. Deshalb verwundert es nicht,

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wenn auch Michael Bertrams in seinem Beitrag „Nicht Toleranz, sondern Igno-ranz“ hierauf verweist. Wenn er die Realitätsferne des Bundesverfassungs-gerichts beklagt, kann man ihm nur beipflichten. Kritisch einzubeziehen ist die Realitätsferne derjenigen, die eilig diese Entscheidung als Sieg der Integ-ration feiern – und damit eine für Europa jahrhundertelang erkämpfte weitgehende Trennung von Kirche und Staat aufgeben.

Den Kritikern kann man aus verfas-sungs- und schulorganisationsrechtli-cher Sicht nur zustimmen und hinzufü-gen: Die Schulleitung soll es also rich-ten, wenn es wegen des Kopftuches zum Streit zwischen Lehrerinnen und Lehrern, Schülerinnen und Schülern, Eltern mit unterschiedlichsten religiösen Bindungen und ohne kommen sollte. Mit welchem personellen Aufwand und mit welchem Wissen soll die Schul-leitung zwischen Lehrkräften und Eltern unterschiedlichster (Nicht-)Glau-bensrichtungen, die sie ggf. überhaupt nicht oder nur dem Namen nach kennt, entscheiden? Nach welchen Grundsät-zen soll sie bewerten, ob die Lehrerin „nur“ aus traditionellen Überlegungen oder aus religiösen Verpflichtungen das Kopftuch trägt? Soll die Schullei-tung (durch Einholen von Sachverstän-digengutachten) die Frage beantwor-ten, wer den Religionsbezug eines Kopftuchs oder der Burka oder des wie auch immer aus religiösen Büchern ge-folgerten Kleidungsstücks bestimmt? Ob der Koran Kopftuch, Tschador oder Burka für muslimische Frauen vor-schreibt oder sogenannte europäische Kleidung gestattet, ist selbst in Staaten mit islamischer Staatsreligion umstrit-ten. Gegen Atatürks Reformen erschei-nen erst seit Erdogan immer mehr Frauen mit Kopftuch und mehr im Istanbuler Stadtbild, seit Kurzem dort auch in Universitäten und Schulen. Diese Staaten bestimmen bislang in Deutschland durch ihre beamteten, aufgrund von Staatsverträgen aus der Gastarbeiterzeit nach Deutschland entsandten Imame die Koranexegese und damit die Pflichten der hier leben-den Muslime und Musliminnen. Soll

die Schulleitung nun bei widerstreiten-der Auslegung einer Verschleierungs-pflicht aus dem 7. Jahrhundert zur reli-giösen Schlichtungsstelle dieser von dem ausländischen Staat geleiteten beamteten Exegeten werden?

Darüber hinaus wäre die Schulleitung überfordert, wenn sie bei der zu tref-fenden Abwägung gezwungen würde zu entscheiden, ob der Wunsch nach dem Kopftuch (oder nach welchem Kleidungsstück auch immer) Ausdruck religiöser Überzeugung ist oder „nur“ Ausdruck einer politischen oder ideo-logischen oder gesellschaftskritischen Haltung wie eines Ethno-Feminismus ist. Im letzteren Fall besteht kein Recht, diesen Wunsch unter dem Ver-fassungsgrundrecht Religionsfreiheit durchzusetzen. Atatürk wusste, warum er all dies in der Türkei verbot. Erdo-gan weiß, warum er diese Verbote auf-heben lässt.

Nur am Rande sei erwähnt, dass die Entscheidung des Bundesverfassungs-gerichts in ihrer Konsequenz nicht nur für Kopftücher oder andere religiös motivierte Kleidungsstücke gilt, son-dern für jegliche religiöse Darstellung durch Lehrkräfte oder andere im Staatsdienst tätigen Personen mit der Folge, dass die Schulleitung oder andere untere staatliche Institutionen auch noch entscheiden müssten, ob diese Darstellung Ausdruck einer vom Grundgesetz vorausgesetzten Religion ist. Welche Auswirkungen unterschied-liche Entscheidungen einzelner Schul-leitungen oder in vergleichbaren Situ-ationen anderer staatlicher und gesell-schaftlicher Institutionen in der Öffentlichkeit und im Verhältnis zu den religiösen oder nicht-religiösen Gruppierungen haben werden, kann man sich ausmalen.

Wie praxisfern die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts ist, sollen noch zwei Beispiele zeigen: Wer schützt die Mädchen, die gegen den Willen des Vaters, Onkels oder Bruders oder gar der Mitschüler kein Kopftuch tragen wollen? Die kopftuchtragende Lehrerin etwa? In einer Berufsschule ist seit Jahren zu beobachten, dass vor

den großen Ferien einige Schülerinnen auf einmal mit Kopftuch erscheinen – ein deutliches Zeichen, dass sie nach den großen Ferien nicht mehr zur Schule kommen, weil sie in ihrem Her-kunftsland verheiratet worden sind. An wen sollen sich die Mädchen wen-den, wenn sie diese Entscheidung ihrer Eltern nicht wollen? Eine Hilfe in der-artigen Fällen nimmt das Bundesver-fassungsgericht noch nicht einmal in den Blick, da die Schulleitung nur zur Streitschlichtung aufgerufen ist, in die-sen Fällen aber kein Streit offenbar wird, weil diese Mädchen schweigen.

Nach dem Kopftuch-Beschluss des Bun-desverfassungsgerichts haben viele Stimmen davor gewarnt, die Entschei-dung eines aktuellen Problems in einer die Integration betreffenden Einzel-maßnahme den unteren Staatorganen wie z. B. den Schulen zu überlassen. Es wurde gefordert, nicht in Aktionismus zu verfallen. Die obersten Staatsor-gane sollten umfassend die mit der Integration zusammenhängenden Fra-gen klären. Nun zeigt sich, dass sich die obersten Staatsorgane wie der nordrhein-westfälische Landtag, die Landesregierung, das für das Verfas-sungsrecht zuständige Innenministe-rium und das Ministerium für Schule und Weiterbildung vor einer Lösung des Problems drücken möchten und die Entscheidung der untersten Stelle im staatlichen Bildungssystem aufdrängen, wohl wissend, dass die verfassungs-rechtliche Lösung des Bundesverfas-sungsgerichts selbst von ehemaligen Präsidenten des Bundesverfassungsge-richts und des Landesverfassungsge-richts NRW als höchst problematisch gerügt wurde. Eine Schulleitung ist in dieser Frage hoffnungslos überfordert – was sich bereits daraus ergibt, dass sich die höchsten staatlichen Stellen des Landes überfordert sehen, eine praktikable Lösung anzubieten.

Prof. Dr. Paul StelkensVorsitzender Richteram Oberverwaltungs-gericht für das Land Nordrhein-Westfalen a. D.

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Das ProblemIn heterogenen Lerngruppen (Klas-sen) sind die Lernmöglichkeiten (Auf-nahme neuer Lerninhalte, Verstehen, Speicherung, Wiedergabe, Anwen-dung, Transfer) der Schüler und Schü-lerinnen bekanntlich sehr unter-schiedlich. Die Differenzierung der Lernangebote, der Lernwege und der Lernhilfen ist unumgänglich (Bönsch, 2011, 2. Aufl.). Das zentrale Problem scheint dabei zu sein, diese in geeig-neter Weise bereitstellen zu können. An sich liegt das Repertoire gut aus-gearbeitet vor. Unterrichtswerke sind zunehmend darauf ausgerichtet. Über variable Methoden und Materi-alien sind viele Möglichkeiten im Angebot. Aber die Systematik des Vorgehens ist häufig nicht vorhan-den. Unterschiedliche Arbeitsblätter anzubieten, ist sicher ein Weg. Lern-pläne – häufig für eine ganze Klasse entwickelt – werden zurzeit gern favorisiert. Da aber die Unübersicht-lichkeit bei differenziert organisier-tem Lernen steigt, ist Resignation die schnelle Folge. Im Folgenden wird ein Vorschlag gemacht, den Gesichtspunkt der Übersichtlichkeit zu wahren und von ihm aus eine Methodik der Diffe-renzierung zu entwickeln. Der Begriff der entlastenden Differenzierung soll den Ansatz kennzeichnen.

Das Konzept der entlasten-den Differenzierung

Im Fach Deutsch gibt es ein neueres Unterrichtswerk (Klartext, 5. Schul-jahr), das eine außerordentlich gute differenzierte Struktur hat: Die thema-tischen Kapitel (Unterrichtsthemen)

und die systematischen Kapitel (Sprachbetrachtung und -analyse) bil-den den Grundstock. Ein kleines Lexi-kon beinhaltet das Basiswissen. Methoden und Arbeitstechniken wer-den dargestellt. Das Ganze orientiert sich an den Bildungsstandards für das Fach. Wenn man das Lese- und Sprach-buch mit den dazugehörigen „Materi-alsatelliten“ (Schülerarbeitsbuch, Ar-beitsheft, CD-Rom mit zusätzlichen Aufgaben und Texten, Hörtexte im Internet und die Lernstands-Online-Diagnose) durcharbeitet, müsste man die gesetzten Jahresziele unkompli-ziert erreichen können. Aber diese schnelle Feststellung ist natürlich eine Illusion. Trotzdem hat man damit erst einmal eine klare Anspruchsorientie-rung und einen hilfreichen Arbeits-plan. Das bleibende Unbehagen wird sich in zweierlei Hinsicht artikulieren: einmal ist die im Grunde notwendige Gestaltung individueller Lernwege auf Dauer nicht leistbar und zum anderen ist die Selbstorganisation des Lernens bei den Schülern nicht so weit entwi-ckelt, dass sie selbstständig ihre Lern-wege durch das umfangreiche Lernan-gebot finden können.

Kurzer Exkurs: Aufgabendifferenzierung wäre der andere WegWährend hier konsequent der Weg der entlastenden Differenzierung ver-folgt wird, soll aber doch kurz darauf hingewiesen werden, dass das kom-plementäre Konzept der Aufgabendif-ferenzierung daneben im Blick gehal-ten werden sollte. Dieses verfolgt den Grundgedanken, über eine Staffelung

der Aufgaben, die sich an einem Unterrichtsinhalt ergeben, differenzie-rende Lernwege zu eröffnen. Dazu gibt es derzeit eine rege Diskussion (sieh zum Beispiel Bohl u. a., 2012). Eines der Grundprobleme dabei ist nach wie vor, die Trennschärfe zwi-schen Aufgaben unterschiedlichen Anspruchs genauer zu bestimmen, um dem Lernen im Sinne einer Lernleiter Stufen anzubieten. Dieser Ansatz wird aber hier nicht weiter verfolgt.

Der Ansatz der entlastenden Differen-zierung folgt dem Gedanken, dass Anspruch und Leistungsorientierung durch das Unterrichtswerk gesichert sind – man hat eine klare Linie! – und dass die Leistungsabweichungen (nach unten) mit folgenden Mikrostrategien minimiert werden können:

Das Konzept der entlastenden DifferenzierungVon Manfred Bönsch

Mikrostrategien derentlastenden Differenzierung

1. Vereinfachte und reduzierte Aufgabenstellungen

2. Reduzierter Wortschatz3. Sehr konkrete Wortschatz- und

Redemittelhilfen4. Dominanz rezeptiver Übungen5. Bereitstellung von Wortmaterial

und Satzmustern6. Ritualisierte Lernschritte und

Aufgabenformate7. Zusatzmaterialien in Gestalt

von Bildern, Hörtexten, Bild- und Wortkarten

8. Antwortvorgaben9. Nur Vervollständigung von

Texten, nicht Neugestaltung (Lückentext)

10. Zuordnung von Beschreibungen zu Bildern

11. Reduzierte und vereinfachte Texte

12. Kleinschrittiger Aufbau einer Aufgabe

13. Vorgabe von W-Fragen für die Erschließung eines Hörtextes

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Reduzierung, Entlastung, Vereinfa-chung, Hilfen – das sind die zentralen Begriffe. Der gemeinsame Unterricht verfolgt die vorgegebene Solllinie. Diese kann aber immer wieder von den Schülern verlassen werden, die zunächst noch einen vereinfachten Zugang zu den Aufgaben und Anfor-derungen des Fachs benötigen, über diesen – so die Hoffnung – auf die Soll-linie zurückkommen können. Mit fort-schreitender Inklusion aber wird es eben auch Lerner geben, die auf Dauer „entlastete Lernangebote“ brauchen und auch mit diesen begrenzte Lerner-folge haben werden. Veranschauli-chen kann man das Konzept wie in Abb. 1.

Unterrichtsverlauf

Abb. 1

So lässt sich das Aussehen genau beschreiben:Größe: groß, mittelgroß, klein, winzig ...Körperbau: schmal, breit, stabil, kräftig, muskulös ...Kopfform: rund, spitz, schmal, breit ...Flossen: gezackt, spitz ...Farben: minzgrün, weinrot, himmelblau, zitronengelb ...Muster: gestreift, kariert, gepunktet ...Besondere Merkmale: ...

Zweite Entlastung: Lückentext aus dem Arbeitsbuch

Vervollständige die Sätze:Der Fisch, den ich beschreiben möchte, ist _____________ (Größe) und ____________________ (Körperbau). Sein Kopf ist _________________. Die Flossen sind __________________.Der Fisch ist _______________________(Farbe) und ___________________ (Muster).

Tiere beschreibenUm Tiere zu beschreiben, benutzt man Adjektive. Adjektive beschreiben, wie etwas ist oder aussieht. Sie werden kleingeschrieben.Größe: riesig, groß, mittelgroß, klein winzigFarbe: braun, rot, beige, gelb, weiss, schwarzKörperbau: schmal, breit, muskulös, stabil, kräftig, schlank.

Dabei hilft zusätzlich die Lernbox:

Beispiel 1

Es geht um eine genaue BeschreibungDie Grundaufgabe: Beschreibe einen Fisch aus dem Aquarium. Dein Partner soll anschließend schnell sagen können, um welchen Fisch es sich handelt.

Erste Entlastung: Gesichtspunkte, Sprachmaterial. In einer Tipp-Box gibt es folgende Hilfen:

Der gemeinsame Unterricht folgt der administrativ und lehrbuchmäßig vor-gegebenen Solllinie. Entlastende Schleifen, zeitweilige Rückgänge, mehrfache Einfachwege oder das dau-erhafte Verbleiben auf einfacherem Niveau sind die Wege der entlasten-den Differenzierung. Der Ansatz müsste deutlich geworden sein. Gemeinsamkeit bleibt gesichert, aber

differenzierende Angebote helfen den Schülern, denen der Umgang mit der deutschen Sprache noch schwerer fällt, positiv zu lernen auf ihrem Niveau, aber doch jederzeit mit Anschlussmög-lichkeiten. Dieses Konzept müsste aber auch für Lehrer und Lehrerinnen attraktiv sein, weil die häufig beklagte Unübersichtlichkeit in Bezug auf die Lernstände gemindert wird.

Zwei Beispiele zur Veranschaulichung

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Erster Schritt: Sich orientieren (Text überfliegen)Zweiter Schritt: Unbekannte Begriffe klären (lies mit dem Stift , markiere dir fremde Begriffe und schlage nach)Dritter Schritt: Schlüsselstellen markieren (zentrale Aussagen)Vierter Schritt: Wichtiges herausschreiben (schreibe auf einen Notizzettel Stichworte zu den Schlüsselstellen auf)

Zweite Entlastung: Einordnung gegebener Informationen in eine Mindmap

Erste Entlastung: Lesemethode für Sachtexte

Im Abschnitt „Methoden und Arbeitstechniken“ des Lese-und Sprachbuches wird die Lesemethode erläutert:

Der Wortspeicher (die zentralen Stichworte):Nordafrika – Arabien – Asien – Gräser – Kräuter – Zweige – Heu – Äste – Trampeltier – Dromedar – 2,5 Meter Schulter-höhe – Schwanz: 50-70 cm lang – 450-650 kg schwer – Höcker – dickes, meist braunes Fell – krauses und welliges Haar – können Nasenlöcher schließen – Fett in Höckern gespeichert

Beispiel 2

Es geht um die Erschließung und Auswertung von SachtextenDie Grundaufgabe: Einem Text über Kamele in Form eines Interviews sollen die Informationen über Kamele entnommen und eigenständig aufgeschrieben werden.

Kurze Analyse zu Beispiel 1Dem entwickelten Gedanken der ent-lastenden Differenzierung folgend, kann man an diesem Beispiel eine Drei-Ebenen-Konstruktion erkennen. Wenn alle Schüler einer Klasse etwa auf dem gleichen Leistungslevel wären, wird einfach die Grundauf-gabe gestellt. Sie ist zu lösen und die Ergebnisse werden besprochen (Ebene 1). Wenn unterschiedliche Leistungs-dispositionen gegeben sind – und das wird der Regelfall sein –, werden im

Beispiel zwei Entlastungsebenen ange-boten. Man könnte auch sagen: zwei Varianten von Aufgaben mit Hilfestel-lung. Auf der ersten werden Beschrei-bungsgesichtspunkte und für diese Adjektive (Sprachmaterial) zur Verfü-gung gestellt. Sie sollen helfen, die wichtigen Beschreibungskriterien zu beachten und die Aufgabe nicht allzu spracharm zu lösen. Die Annahme ist, dass Beschreibungssystematik und Sprachreichtum nur in sehr vorläufiger Weise gegeben sind (Ebene 2). Auf der

dritten Ebene werden die entlastenden Hilfen verstärkt. Die Beschreibung wird als Lückentext vorgegeben. Die Lücken werden zusätzlich inhaltlich markiert. Die Lernbox als Informationskasten erläutert, was Adjektive sind, und gibt reichhaltig Beispiele. Der Schüler, der also noch größere Schwierigkeiten mit der (deutschen) Sprache hat, bekommt das „Gerüst“ für die Lösung der Auf-gabe und zusätzlich „Füllangebote“. Damit müsste er die Aufgabe auch lösen können.

Die Mindmap:Lebensraum: Kamelarten:________________ ________________________________ ________________________________Körper: Nahrung:________________ ________________________________ ________________________________ ________________Besonderheiten: ________________________________ ________________ ________________ ________________

Kamele

Kurze Analyse zu Beispiel 2Wieder ist zunächst einmal die Grund-aufgabe formuliert. Und wieder: Wenn alle Schüler die Aufgabe lösen können, wäre keine Differenzierung nötig! Zwei Entlastungen werden wieder angeboten. Die erste gibt eine allgemein gehaltene Lesemethode als Hilfe. Dies kann im Übrigen immer wieder verwendet werden.

Die zweite gibt die zu gewinnenden Informationen im Wortspeicher vor, dazu eine Mindmap, die Zentral- und Oberbegriffe schon enthält und „nur“ die Zuordnung der Informationen aus dem Wortspeicher verlangt.

Der Text ist im Grund schon gelesen (Lesehilfe), die Informationen sollen anschaulich geordnet werden (visuell

betonte Darstellung). Der Gedanke der entlastenden Differenzierung hat damit eine zweite Konkretion. Alle Schüler einer Klasse arbeiten an einem Thema und an einer Aufgabe. Aber die Entlastungsangebote sorgen für eine Differenzierung der Ansprüche und erlauben allen Schülern oder doch den meisten, auf ihre Weise die Auf-gabe zu lösen.

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BilanzNeben anderen Ansätzen der Binnen-differenzierung (nachgehende Diffe-renzierung, Intensivdifferenzierung, Wahl-/Selbstdifferenzierung, Aufga-bendifferenzierung) wird hier ein Kon-zept vorgestellt, das vom Aufwand her machbar erscheint, den generellen Leistungsanspruch wahrt, aber mit dem Mittel der Entlastungsangebote eine differenzierte Bearbeitung ermöglicht und damit die Chancen jedes Schülers erhöht, erfolgreich ler-nen zu können.

Die Grundelemente seien noch einmal benannt: 1. Die durch Fach und Jahrgang

gestellten Aufgaben gelten für alle Schüler einer Klasse.

2. Der Gedanke der temporären Entlastung wird auf dreierlei Weise realisiert: - Entlastungen erfolgen durch unterschiedliche Vorgaben (Wort- sammlungen, Lückentexte ...), - Entlastungen erfolgen durch eine Staffelung von Hilfen (Wort-Bild- Zuordnungen ...),

- Entlastungen erfolgen durch Beispiele und Handlungs- anweisungen/Regeln ...

3. Lernstandskontrollen sind jederzeit möglich (werden angeboten).

4. Lernbegleitbögen ermöglichen dem Schüler, über seine Lernfort-schritte bzw. Schwierigkeiten selbst zu reflektieren, aber auch eine Fremdeinschätzung zu bekommen.

Die Hoffnung dabei ist, über den Ansatz der Lösung von Aufgaben mit differenzierten Hilfen möglichst viele an den Leistungsanspruch der Grund-aufgaben heranzuführen. Wenn dies nicht möglich ist, ergibt sich im Lauf der Zeit eine Zwei- oder gar Drei- Leistungslevel-Binnendifferenzierung (Abteilungsunterricht in der Klasse) oder gar eine äußere Differenzierung im Jahrgang.

Eine andere Folgefrage, die hier nicht verfolgt wird, ist, ob und wie auf Dauer eine differenzierte Leistungs-feststellung und -beurteilung not-wendig wird (differenzierte Leis-tungskontrollen).

LiteraturBönsch, M.: Variable Lernwege. Ein Lehrbuch der Unterrichtsmethoden, St. Augustin, 2008, 4. Aufl.Bönsch, M.: Nachhaltiges Lernen durch Üben und Wiederholen, Baltmannsweiler, 2010, 2. Aufl.Bönsch, M.: Erfolgreicheres Lernen durch Differenzierung im Unterricht,Braunschweig, 2011, 2. Aufl.Bönsch, M.: Gemeinsam verschieden lernen, Berlin, 2012Bönsch, M.: Heterogenität ist der Alltag – Differenzierung ist die Antwort, Stgtt., 2014Bohl, Th. u. a.: Aufgabenkultur in der Schule, Baltmannsweiler, 2012Brunner, I. / Rottensteiner, E. (Hrsg.): Mit multiplen Intelligenzen Begabungen Fördern und Kompetenzen entwickeln, Baltmannsweiler, 2014Solzbacher, C. / Lotze, M. / Sauerhering, M. (Hrsg.): Selbst – Lernen – Können. Baltmannsweiler, 2014

Als Bildungsdienstleister unterstützt das LS mit praxisbezogenen Materialien die Schul-, Unterrichts- und Qua-litätsentwicklung in Baden-Württemberg. Mit der Reihe Lernprozesse sichtbar machen – Arbeiten mit Kom-petenzrastern bieten wir beispielsweise pädagogische Unterstützungshilfe zur Umsetzung des Bildungsplans 2016 in Baden-Württemberg.

Mehr zu unserem Angebot für allgemein bildende und berufliche Schulen finden Sie unter www.ls-webshop.de

Prof. Dr. ManfredBönschErziehungswissen-schaftler, Leibniz-Universität Hannover

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Stichwort

Multitalent Lehrerin – Multitalent LehrerWie stand es doch in den Wahlpro-grammen 2011 der Regierungspar-teien? Hier eine Auswahl von jeweils zwei Aussagen:

Wahlprogramm Grüne 2011:1) Bildungsinvestitionen sind Zukunftsinvestitionen. Wir wollen früh investieren, statt später teuer zu reparieren.2) Die maximale Klassengröße wollen wir auf 25 Schüler /-innen festlegen.

Wahlprogramm SPD 2011:1) Wir werden Schritt für Schritt bis 2016 die beitragsfreien Kinder- gärten einführen …. und den Orientierungsplan für die Kinder- gärten verbindlich machen.2) Wir werden das Zahlenverhältnis von Lehrkräften zu Schülern so verbessern, dass individuelle Förderung und flexible Unterrichts- organisation möglich sind.

Koalitionsvertrag 2011:1) Ethik soll neben Religion als Alternative schrittweise ab Klasse 1 eingeführt werden. 2) Um die Unterrichtsversorgung verlässlich zu garantieren, wollen wir außerdem die Krankheits- reserve erhöhen.

Und wie sieht es 2015 aus? Es werden so viele Lehrkräfte eingestellt wie seit den 70er-Jahren nicht mehr, tönt Winfried Kretschmann: vermeintliche Erfolge werden verkündet, und der staunende Mitbürger vernimmt, was sich im Schulwesen alles verbessert hat. Und die Realität? Dankbar sind die grün-roten Politiker auf die erb-senzählerischen Rechnereien des Lan-desrechnungshofs angesprungen, der die Streichung von 14 000 Lehrerstel-len verlangt hat. Dass die Landesre-gierung davon „nur“ 11 600 zur Strei-chung übernommen hat, wurde damals schon als Erfolg gefeiert. Die Argumentation dafür war bei beiden Institutionen fadenscheinig und teil-weise unwahr. Der Landesrechnungs-

hof verließ sich auf die Schülerstatis-tik; diese wiederum konnte nur so wahr sein wie die falschen Eingaben, die dort notgedrungen gemacht wer-den mussten. Denn Grün-Rot unter Verantwortung von Kultusministerin Warminski-Leitheußer hatte an so vie-len Stellschrauben gedreht, dass eine richtige Prognose schlicht und einfach kaum möglich war. Die Schülerströme lenkten sich nach Abschaffung der ver-bindlichen Grundschulempfehlung plötzlich selbst, die Berufsschulen liefen – warum auch immer – über, und die Antwort der Regierung war die Strei-chung von 1000 Lehrerstellen im Jahre 2013 und 1200 Stellen im Jahre 2014.

Der VBE und der Beamtenbund liefen Sturm. Die Lehrkräfte als größte Beamtengruppe des Landes wurden zudem durch Verschiebungen der Besoldungserhöhung um bis zu einem Jahr und dann nochmals um bis zu 8 Monaten kräftig abgezockt. Eine schlechtere Unterrichtsversorgung bei weniger Gehalt, das bedeutet umge-kehrt eine verlangte Erhöhung der Arbeitsleistung bei weniger Wert-schätzung. Doch zurück zum Abbau der Zahl der Lehrkräfte.

Weitere 3500 Stellenstreichungen sind im Doppelhaushalt 2015/16 geplant. Doch die Realität hatte die Akteure auf der politischen (Theater-)Bühne eingeholt. Inzwischen hat das Statistische Landesamt seine Fehlpro-gnose eingestanden und mit der neuen Kultuspolitik begründet, die eine verlässliche Voraussage verkom-

pliziere. Die Appelle der Lehrerver-bände gegen den Stellenabbau ver-hallten ungehört. Die gesellschaftli-chen Notwendigkeiten veranlassten die Landesregierung aber, letztlich doch von diesen Streichungen abzu-sehen. Erfolgreiche Inklusion braucht (noch mehr) Lehrerstellen, Ganzta-gesschulen erfordern mehr Personal, eine von der grün-roten Politik provo-zierte heterogenere Schülerschaft in allen Schularten heischt nach Lehr-kräften. Die ankommende Flücht-lingswelle schlägt sich nicht nur anzahlmäßig in unseren Schulen nie-der. Berechtigte Forderungen des VBE für alle Schularten lassen die Politik nicht ganz kalt und so wurden not-wendige (aber noch lange nicht genü-gende) Verbesserungen in vielen Bereichen durchgesetzt (z. B. Grund-schulen, Realschulen, Entfristung der pädagogischen Assistenten, Neuaus-richtung der Fachlehrerausbildung und vieles andere mehr). In weiteren Bereichen wurde seitens der Politik leider nur Kosmetik betrieben. Hatte die oben genannte Kultusministerin 200 Krankheitsvertretungsstellen jähr- lich angekündigt, um den Unterrichts-ausfall aufzufangen, so wurden diese bereits im zweiten Jahr nach der Ankündigung durch Umschichtungen in der Lehrerversorgung aufgesogen, wohingegen heute eine Zunahme der KV-Stellen leider nicht mehr wahrzu-nehmen ist. Einige weitere Verspre-chungen wurden mit der linken Hand gegeben, während sich die rechte schon bereithielt, an anderer Stelle die Wohltaten wieder einzusammeln.

Die ideale Lehrkraft in der Vorstellung der Politik

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Stichwort

Der Autor Josef Klein istVorstandsmitglied im VBE-Landesverband Baden-Württemberg und Vorsitzender des VBE- Landesbezirks Südbaden.Ein Dank gebührt Sylvia Meyer-Krafczyk für das Zeichnen der Karikatur

Von der Mathematik zur Pädagogik

Landesrechnungshof, Finanzministe-rium, Staatshaushalt, erforderliche Schülerzahlen zur Gründung oder zum Erhalt einer Schule, Lehrerein-stellungszahlen – sie dominieren die Spalten der Gazetten und gaukeln vor, dass es für und in Schulen auf Rechenspiele ankommt. Wir Lehr-kräfte neigen aber in erster Linie dazu, die Pädagogik zum Wohle des Kindes zu sehen. Dazu sind Fragen zu beantworten wie:• Hat das Inklusionskind an Regel-

schulen zumindest annähernd die gleichen Rahmenbedingungen und Erfolgschancen wie an den dafür speziell eingerichteten Sonderschu-len?

• Sind die Ganztagesschulen in der Lage, aufgrund der zur Verfügung stehenden Lehrkräfte für die Schü-ler Phasen der Spannung und Ent-spannung ganztags anzubieten?

• Können heterogene Schülerschaf-ten wie Inklusionskinder oder Haupt- und Realschüler an Real-schulen durch das Zwei-Lehrer-Prin-zip optimal gefördert werden?

• Stehen für die Oberstufe an Gemeinschaftsschulen genügend im jeweiligen Fach ausgebildete Lehrkräfte zur Verfügung?

Der Autor bezweifelt, dass auch nur eine dieser Fragen (auch im Laufe der nächsten 10 Jahre) mit „JA“ beant-wortet werden kann, egal, wer unser Land regiert. Was ihn jedoch ärgert, ist, dass seit 2011 aus zumeist ideolo-gischen Gründen Fakten geschaffen wurden, auf die niemand vorbereitet war und weite Teile der Lehrerschaft auch heute noch nicht sind. Wo sind die Fortbildungsmöglichkeiten, wo ist die umfassende Schulung der Lehr-kräfte? Die Politik kennt die Statistik der Bildungsausgaben der (zumeist wohlhabenden) OECD-Länder. Die Bundesrepublik wie auch das Land Baden-Württemberg liegen in dieser Übersicht unterhalb des Durch-schnitts. Warum? Weil die Landespoli-tiker die Zahlen als Ausgaben betrach-

ten. In unserem rohstoffarmen Land ist Bildung jedoch eine wertvolle Res-source. Ausgaben für die Bildung sind also keine Ausgaben, sondern ein Wertschöpfungsfaktor. Das, liebe Edith Sitzmann (Fraktionschefin GRÜNE) und lieber Claus Schmiedel (Fraktionschef SPD), sollten Sie sich einmal hinter die Ohren schreiben. Jede Schülerin, jeder Schüler hat (meist) nur einmal die Chance, ein Schulleben zu durchlaufen, und das sollte doch in bester Erinnerung blei-ben. Das erfordert, dass an Schulen optimale Rahmenbedingungen her-gestellt werden. Wir sind davon sehr weit entfernt.

Und wer richtet es wieder mal? – Wir Lehrkräfte

Schon seit jeher wird von der Politik darauf vertraut, dass die Lehrkräfte wegen ihres Berufsethos dort mehr Einsatz zeigen, wo sich neue Baustel-len auftun – und sie behält recht. Während die Gerichte sinngemäß urteilen, dass Lehrkräfte überpropor-tional belastet werden dürfen (das Gericht hatte das Urteil über Schullei-ter gefällt), da diese sehr wohl in der Lage seien, über Gewichtung und Pri-orisierung von Aufgaben ihre Arbeits-zeit zu steuern, läuft es in der Praxis ebenso, wie es jedes Politikerherz höher springen lässt: Lehrkräfte ver-suchen, den Schülerinnen und Schü-lern bestmöglich gerecht zu werden; dies unter Vernachlässigung des eige-nen körperlichen Wohlbefindens. Die Folge ist auch klar: Warum werden so viele Lehrkräfte während des Berufs-lebens krank? Warum gehen so viele in Antragsruhestand? Statt dass die Politik – dies erkennend – über Entlas-tungen nachdenkt, setzt sie Gesund-heitstage für Lehrkräfte obendrauf. Als ob man gesünder wird, wenn man noch mehr Zeit in den sowieso schon fordernden Beruf steckt.

Und so stehen wir erneut vor einem Schuljahr, das kaum Überraschungen bereithält: Seit Jahren sind wir gewohnt, dass die Lehrerversorgung wieder einmal so knapp wie möglich gehalten wird. Seit Jahren sind wir gewohnt, dass die Schulleitung den

Unterricht vom ersten Tag an verläss-lich garantieren soll, obwohl die letz-ten Lehrkräfte kurz vor den Herbstfe-rien den Schulen zugewiesen werden. Seit Jahren hören wir in ländlichen Kreisen etwas vom leergefegten Markt für Neueinstellungen, obwohl die Lehrkräfte ohne Einstellungszu-sage gerne geblieben wären, wenn sie nur rechtzeitig gewusst hätten, dass man sie braucht. Und wenn der Ministerpräsident etwas erzählt von den besten Einstellungszahlen , dann stehen diesen auch die stärksten Abgänge gegenüber, denn dass so viele Lehrkräfte in den letzten fünf Jahren den Schuldienst pensionshal-ber verlassen haben und in den nächs-ten 5 Jahren verlassen werden, gab es eben seit 70er-Jahren auch nicht mehr.

Und somit sieht die Lösung für die Probleme der knappen Lehrerversor-gung so aus, dass man erneut darauf vertraut, dass die Lehrkräfte es schon richten werden: „Geht nicht – gibt’s nicht!“

Deshalb braucht es in Baden-Würt-temberg auch in diesem Jahr wieder Multitalente als Lehrkräfte, die „es“ richten: Die eine gleiche Lehrkraft betreibt Inklusion, bringt Schülern mit Migrationshintergrund Grundbe-griffe in deutscher Sprache bei, macht Krankheitsvertretung für ausgefal-lene Überbelastete, unterrichtet im Rahmen der MAU-Regelung einige Stunden mehr und …

Wie gut, dass unsere Lehrkräfte Mul-titalente sind. Wir zerreißen uns für die Schülerinnen und Schüler, um die-sen möglichst viel Gutes zu tun. Die Politiker strahlen und verkünden die Erfolge, für die sie am wenigsten kön-nen. Schöne heile Welt – oder?

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Referat Besoldung und Versorgung

Zum 01.07.15 sind eine Reihe von wesentlichen Änderungen des Beihil-ferechts in Kraft getreten. Das Wich-tigste zuerst: Alle Aufwendungen, die bis zum 01.07.15 entstanden sind, werden noch nach der „alten“ Beihil-feverordnung behandelt.

Die wesentlichen Änderungen betref-fen acht Bereiche des Beihilferechts – die Erstattung von Rehabilitationsbe-handlungen, Kuren, Auslandsaufwen-dungen und Sehhilfen sowie die Mindestantragssumme bei der Einrei-chung von Anträgen, die Beihilfefä-higkeit stationärer oder teilstationä-rer Palliativversorgung, der Pflegebe-ratung und die Erstattung wissenschaftlich nicht allgemein aner-kannter Methoden.

Rehabilitations- behandlungen

Damit eine Reha-Maßnahme beihilfe-fähig ist, benötigte man bisher ein amtsärztliches Gutachten. Neu gilt, man benötigt nur noch die Bescheini-gung eines Arztes über die Notwen-digkeit der Maßnahme. Jedoch ist zu beachten, dass dieser Arzt nicht mit der Einrichtung, an der die Maß-nahme durchgeführt wird, verbunden ist. Außerdem muss diese Bescheini-gung vor Beginn der Maßnahme aus-gestellt sein. Der Arzt sollte dazu den

Änderungen desBeihilferechts im Überblick

Vordruck LBV353 (erhältlich online beim LBV) verwenden. Bezüglich der Höhe der beihilfefähigen Aufwen-dungen empfiehlt es sich, im Vorfeld einen sogenannten Behandlungs- und Heilkostenplan einzureichen.

Kuren

Für die Beihilfefähigkeit von Kuren gilt Ähnliches wie für Reha-Maßnahmen. Die Bescheinigung eines Arztes über die Notwendigkeit der Maßnahme muss jedoch auf dem Vordruck LBV354 bescheinigt werden. Neu ist hier, dass auch Vater-Kind-Kuren sowie Vater-Genesungskuren beihilfefähig sind.

Auslandsaufwendungen

Grundsätzlich sind alle Aufwendun-gen nur insoweit und bis zur Höhe beihilfefähig, wie sie auch in der Bun-desrepublik Deutschland oder deren nächster Umgebung (EU, Schweiz, Island, Liechtenstein und Norwegen) entstanden wären und generell bei-hilfefähig sind (zum Beispiel bezüg-lich Höchstbeträge oder Ausschlüsse von der Erstattung). Erfolgt die Behandlung ambulant oder stationär in einem öffentlichen Krankenhaus, sind die entstandenen Aufwendun-gen beihilfefähig, wenn keine höhe-ren Preise für gebietsfremde Perso-nen verlangt werden.

Für Aufwendungen, die außerhalb dieses Gebiets (EU und siehe oben) entstanden sind, wird generell ein Kostenvergleich durchgeführt. Mit anderen Worten, es wird nur das erstattet, was auch bei einer Behand-lung bei uns entstanden wäre.

Dieser Kostenvergleich wird auch bei der Behandlung in Privatkliniken, bei stationären und ambulanten An-schlussbehandlungen, stationären und ambulanten Reha-Behandlungen sowie bei Suchtbehandlungen durch-geführt, wenn diese innerhalb der EU (und siehe oben) erfolgen. Plant man solche Behandlungen außerhalb die-ses Gebiets, sind nur solche Aufwen-dungen beihilfefähig, die durch ein amtsärztliches Gutachten belegt sind. Ähnliches gilt für die Durchführung von Kuren im Ausland.Wahlleistun-gen werden generell immer nur im Rahmen eines Kostenvergleiches erstattet, sofern diese in der EU (und siehe oben) entstanden sind. Wahl-leistungen, die im übrigen Ausland entstanden sind, werden nicht erstattet.

Sehhilfen

Auch hier haben sich einzelne klei-nere Änderungen bezüglich der Erstattungsfähigkeit ergeben. Wie bisher gilt, Brillengestelle sind bis maximal 20,50 Euro alle drei Jahre beihilfefähig. Die Erstattung von Glä-sern richtet sich nach der Stärke und der medizinischen Notwendigkeit. Die Art des Glases (Kunststoff oder Leichtglas) spielt dabei keine Rolle mehr. Lichtschutzgläser mit Seh-schärfe werden zusätzlich mit bis zu 30 Euro beihilfefähig. Bei phototro-pen Gläsern mit Sehschärfe sind dies zusätzlich bis zu 50 Euro. Eine gute

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Referat Besoldung und Versorgung

Zusammenstellung des LBV finden Sie unter http://www.lbv.bwl.de/files/uploads/305d.pdf.

Mindestantragssumme

Die bisher gültige Mindestantrags-summe von 300 Euro gilt nicht mehr. Man kann nun auch Beihilfeanträge einreichen, deren Antragssumme unter 300 Euro liegt, ohne dass dafür eine Verwaltungskostenpauschale er-hoben wird.

Palliativversorgung

Bei einer teilstationären oder vollsta-tionären Palliativversorgung sind alle Aufwendungen beihilfefähig, inso-fern diese der Preisvereinbarung mit einem Sozialversicherungsträger ent-sprechen. Als Nachweis hierfür gilt eine Bescheinigung des Hospizes.

PflegeberatungBenötigt man eine Pflegeberatung, werden die Kosten hierfür durch das LBV getragen. Die Zahlung erfolgt nach formlosem Antrag an das LBV direkt an den Träger der Beratung. Die Beratung kann natürlich nur für Beihilfeberechtigte oder berücksichti-gungsfähige Angehörige geltend gemacht werden.

Wissenschaftlich nicht allgemein anerkannte MethodenSolche Aufwendungen sind wie bis-her grundsätzlich nicht beihilfefähig. Ausnahmen gelten jedoch für schwer-wiegende, lebensbedrohliche Erkran-kungen, wenn:• zu deren Behandlung sich eine wis-

senschaftlich anerkannte Methode noch nicht herausgebildet hat,

• zu deren Behandlung eine wissen-schaftlich allgemein anerkannte Methode aus medizinischen Grün-den nicht angewendet werden darf,

• zu deren Behandlung bereits eine wissenschaftlich allgemein aner-kannte Methode ohne Erfolg einge-setzt wurde,

• nach amtsärztlichem Gutachten durch diese Behandlung ein Erfolg auf Heilung oder positiven Krank-heitsverlauf besteht.

Dirk LederleReferat Besoldung und Versorgung

Das neue Beihilferecht mit all seinen umfassenden Neuerungen ab dem 1. Juli 2015 ein-schließlich der in den Text der Beihilfe-verordnung eingearbeiteten Verwaltungsvorschrift zur Beihilfeverordnung und zahlreicher Hinweise und Erklärungen zu den einzelnen Beihilfeparagrafen finden Sie im neuen VBE-Lehrerinnen- und Lehrerhandbuch 2016.

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Redaktion: Ekkehard GabrielMitarbeiter: Franz Wintermantel, Dr. Christoph Wolk, Meinrad Seebacher, Bernhard Rimmele

Alles über das neue Beihilferecht im VBE-Lehrerinnen- und Lehrerhandbuch 2016:

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Referat Senioren

Schnelllese-Trainings können helfen, das tägliche Lesepensum besser zu bewältigen. Das zeigt ein Test der Stif-tung Warentest, die sechs Lesetrai-nings untersuchte. Am besten schnitt das günstigste Training ab: Die Smart-phone-App von Heku IT / Schneller lesen – mehr behalten für 2,99 Euro!

Diese Siegerapp bietet viele kleine Lernportionen mit Spaßfaktor. So übten die Teilnehmer, beim Lesen im

Lesetechniken mit App verbessernText nicht immer zurückzuspringen, nicht leise mitzulesen oder statt einzel-ner Worte gleich ganze Wortgruppen zu erfassen.

Eine Lektion dauert bei Heku IT etwa zehn Minuten und besteht aus acht Übungen. Danach verordnet die App ihrem Nutzer eine 25-minütige Pause. Insgesamt wurde nur dreimal zehn Minuten pro Tag geübt. Der Testsiegerbietet noch eine motivierende Statis-

tikfunktion, wo die Nutzer ihre Lern-kurve zu einzelnen Übungen abrufen können.

Der Mittelwert aller Probanden betrug beim Lesestart 176 Wörter pro Minute. Die regelmäßigen Trainings steigertenbeim Test das Lesetempo im Schnitt um maximal 50 Prozent. Probieren Sie es doch einfach mal aus. Es macht Spaß und trainiert die grauen Zellen.Arthur Schriml

Das Bundesverfassungsgericht (1 BvR 1485/12) hat mit Beschluss vom 11. Dezember 2014 die Abschaffung des sogenannten „Rentnerprivilegs“ im Rahmen der zum 1. September 2009 in Kraft getretenen Strukturreform des Versorgungsausgleichs als verfassungs-gemäß bestätigt.

Zu den dauerhaft spürbaren Folgen der Ehescheidung/Aufhebung der Lebenspartnerschaft gehört der soge-nannte Versorgungsausgleich. Im Ver-sorgungsausgleich wird festgelegt, in welchem Umfang die ehemaligen Ehe-gatten/Lebenspartner einander zum Ausgleich ihrer Alterssicherungsan-sprüche verpflichtet sind. Im Rahmen

Versorgungskürzung unabhängig vom Rentenbeginn des Ex-Gattender zum 1. September 2009 in Kraft getretenen Strukturreform des Versor-gungsausgleichs erfolgte auch eine spürbare Veränderung mit der Abschaf-fung des sogenannten „Rentnerprivi-legs“ in der Beamtenversorgung.

Während nach früherer Rechtslage eine Kürzung der Versorgungsbezüge der ausgleichspflichtigen Person an den tatsächlichen Beginn des Renten-bezugs der ausgleichsberechtigten Person gekoppelt war, wird mit Wir-kung ab September 2009 eine Kürzung der Versorgungsbezüge unabhängig davon bewirkt, ob die ausgleichsbe-rechtigte Person tatsächlich schon Leis-tung erhält.

EntscheidungsgründeDas Bundesverfassungsgericht hat in dem Verfahren, das das Soldatenver-sorgungsgesetz (SVG) betraf, festge-stellt, dass die Abschaffung des „Rent-nerprivilegs“ verfassungskonform ist. Das „Rentnerprivileg“ und damit die Vornahme von Kürzungen erst dann, wenn der Ausgleichsberechtigte Leis-tungen erhält, sei zwar möglich, ver-fassungsrechtlich jedoch nicht gebo-ten. Die Regelungen des Versorgungs-ausgleichs bestimmen in mit dem Grundgesetz vereinbarer Weise Art, Inhalt und Schranken des verfassungs-rechtlichen Eigentums an Renten beziehungsweise Versorgungsanwart-schaften. Arthur Schriml

Auf der Homepage des Bundesministe-riums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (www.bmfsfj.de) finden Sie unter dem Stichwort „Publikatio-nen“ eine Broschüre mit dem Titel „Rate mal, wer dran ist?“

Die Broschüre informiert über die typi-schen Tricks von Betrügern und Trick-dieben. Es wird dargestellt, wie Sie sich gegen diese kriminellen Machenschaf-ten schützen können und wie Sie vor-gehen sollten, wenn doch etwas pas-siert ist.

Schutz vor Betrügern am Telefon

Worum geht es in dieser Broschüre?

Manche Straftäterinnen und Straftäter wollen ältere Menschen um ihr Vermö-gen bringen, indem sie ihre wahre Identität und ihre wirklichen Absich-ten verbergen. Dazu setzen sie allerlei Lügen, Tricks und Täuschungen ein.

Im Folgenden wird beschrieben, wie einfallsreich Kriminelle vorgehen und warum dabei ältere Menschen manch-mal besonders in den Blick genommen

werden. Außerdem wird auf krimi-nelle Methoden im Detail eingegan-gen. Diese Broschüre möchte helfen, sich vor derartigen Taten zu schützen. Deshalb werden folgende Fragen behandelt:

Auf welche Warnsignale sollte man achten? Was kann man tun, um sich zu schützen? Was kann und sollte man tun, wenn doch einmal etwas passiert?Abschließend erfährt man, wo weitere Informationen zu erhalten sind.Max Schindlbeck

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Referat Senioren

Wenn öffentlich Bedienstete, sei es im Beamten- oder Angestelltenverhältnis, in den Ruhestand gehen, verweigern viele Finanzämter, die Beiträge für den jeweiligen Berufsverband als Abschrei-bung anzuerkennen. Sie argumentie-ren, dass ein Berufsverband oder eine Gewerkschaft nur die Interessen der Aktiven vertrete und damit für Ruhe-ständler nicht mehr zuständig sei.

Selbst Steuerberater argumentieren so und weigern sich, diese Beiträge in diejährliche Steuererklärung aufzuneh-men. Dies ist aber grundlegend falsch!

Verbandsbeiträge auch im Ruhestand absetzbarDenn es gilt folgende – auch gerichtli-che – Argumentation:Gewerkschaftsbeiträge – wozu auch die Verbandsbeiträge zählen – dienen auch bei Rentnern und Pensionären „dem Erwerb, der Sicherung und dem Erhalt der Bezüge“ (Vorschrift § 9 ESTG), da die von den Gewerkschaften geleistete Tarif- arbeit – wegen der Orientierung der jährlichen Renten- zwecks Versorgungs-anpassung an der durchschnittlichen Zuwachsrate bei Löhnen und Gehältern – mittelbar auch den Renten- bezie-hungsweise Versorgungsempfängern zu- gutekommt und das Betreuungsange-

bot der Gewerkschaften (Rechtsschutz, diverse Beratungsangebote) auch für die nicht mehr berufsaktiven Mitglieder gilt.

Steuermindernd wirken sich die Gewerkschaftsbeiträge aber nur inso-weit aus, als sie im betreffenden Steu-erjahr über 102 Euro hinausgehen (Entscheidung der OFD Frankfurt vom 18.9.2002, Az. S 2212 A - 2 - St II 27). Wenn dennoch ihr zuständiges Finanz-amt Ihnen die steuerliche Absetzung Ihrer Verbandsbeiträge verweigert, sollten sie sofort Einspruch einlegen.Max Schindlbeck

Trotz brütender Hitze besuchten etwa 15 000 Teilnehmer vom 02. bis 04. Juli in Frankfurt den 11. Deutschen Senio-rentag der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO). Unter dem Motto „Gemeinsam in die Zukunft“ begegneten sich Alte und Junge, um mit Freude „Neues zu ler-nen“. Während Bundeskanzlerin Dr. Angela Merkel noch ausführte, das Land brauche die Älteren, stellte die BAGSO-Vorsitzende, Prof. Dr. Ursula

VBE-Bundesseniorenvertretung beim Deutschen Seniorentag

Lehr, die existentielle Bedeutung der Mitarbeit der Älteren bei der Bewälti-gung der Zukunftsaufgaben heraus. Dafür würden sorgende Gemeinschaf-ten und aktive Nachbarschaften in Zei-ten veränderter Familienstrukturen benötigt. Dazu gehöre aber auch eine technisch gut ausgestattete Infrastruk-tur, die schon in Haus und Wohnung beginne und eine ausreichende Gesundheits- und Reha-Vorsorge ein-schließe. Die parallel durchgeführte

Fachmesse SenNova informierte die Besucher über neueste und innovative Dienstleistungen und altengerechte Produkte. In vielen Kurzvorträgen und Mit-Mach-Aktionen sprach sie die Teil-nehmer an und konnte so manch eine Anregung geben.

Unter den etwa 250 Ständen, an denen Informationen zu allen Fragen des Älterwerdens und des Übergangs aus der Arbeitswelt in die Phase des akti-ven Alterns angeboten wurden, gehörte auch der dbb-Stand. Er wurde vornehmlich betreut von den Vor-standsmitgliedern der dbb-Bundesse-niorenvertretung sowie von Mitglie-dern der dbb-Geschäftsführung und sachkundigen dbb-Vertretern.

Auch die Sprecher der VBE-Bundesse-niorenvertretung, Max Schindelbeck und Gerhard Kurze, waren eingebun-den (siehe Foto). Ihr persönliches Inter-esse war auf die Themenbereiche „Rechtzeitige Vorsorge“ und „Reform-baustelle Rente“ gerichtet. Die gewon-nenen Erkenntnisse werden nun in die VBE-Arbeit einfließen.

Gerhard Kurze, stellvertretender VBE-Bundesseniorensprecher Foto: Friedhelm Windmüller, dbb

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Verband Bildung und Erziehung

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www.vbe.de | [email protected]

Kampfansage gegen Privatisierung von BildungWeltlehrerkongress 2015 in Ottawa einte Bildungsbeschäftigte aller Kontinente

Unter dem Motto „Gemeinsam für gute Bildung. Bessere Bildung für eine bessere Welt“ fand im kanadischen Ottawa der 7. Weltkongress der Education International (EI) statt. 950 Delegierte und 750 Beobachter aus 400 EI-Mitgliedsorganisationen und 170 Staaten diskutierten vom 21. bis 26. Juli die Entwicklungen im Bildungs-bereich in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie vermehrter militärischer Konflikte in der Welt. Im Ergebnis wurde das Aktionsprogramm der EI für die kommenden vier Jahre beschlossen. Der VBE als eine der Gründungsorgani sa tionen der EI war durch den geschäftsführenden Vorstand sowie durch die stellvertretende Bundesvorsitzende für Internationales und die Bundessprecherin des Jungen VBE auf dem Kongress in der kanadischen Hauptstadt vertreten.

Zur Eröffnung betonte die Vertreterin der gastgebenden Provinz Ontario Elizabeth Dowdeswell, Investitionen in Bildung seien Investitionen in die Demokratie. EI-Präsidentin Susan Hopgood, die in Ottawa wiedergewählt wurde, stellte fest, die Qualität der öffentlichen Bildung zu sichern, sei die größte Herausforderung unserer Gesellschaft.

„Die Teilnehmer des Weltkongresses sehen sich vereint in ihrem Kampf gegen die Plage privater Unternehmen in den Klassenzimmern.“ Vor diesem Hintergrund gab es auf dem Kongress auch eine breite und starke Kritik an Freihandelsabkommen, die derzeit zahlreich verhandelt werden. „Die öffentliche Bildung darf auf keinen Fall den Regeln kommerziellen Handels unterworfen werden“, bekräftigte VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann. Der VBE dringe deshalb darauf, den gesamten Bildungsbereich aus dem geplanten Freihandelsabkommen EU-USA (TTIP) herauszunehmen.Nachdrücklich forderten die Kongressteilnehmer die Regierungen der Welt auf, die gewerkschaftliche Interessen-vertretung im Bildungsbereich zu respektieren. Ein konstruktiver Dialog zwischen Politik und Gewerkschaften sei unabdingbar, um das Menschenrecht auf Bildung für jedes Kind und die Stärkung des Lehrerberufes durchzusetzen. Der Kongress verurteilte Übergriffe auf Kolleginnen und Kollegen. Immer wieder würden Lehrerinnen und Lehrer mit Gefängnis oder Tod bedroht, wenn sie ihren Beruf ausübten und gewerkschaftlich engagiert seien. Auch ging eine solidarische Botschaft an die iranische Lehrergewerkschaft, deren Delegation nicht nach Ottawa reisen durfte und der Vorsitzende wegen des Antrags auf ein Visum ins Gefängnis kam.Für die Delegation des VBE war dieser 7. Weltkongress ein weiteres wichtiges Signal, dass die Stärke der Bildungs-gewerkschaften weltweit wächst. „Auf der Agenda der EI stehen die Ziele, denen sich auch der VBE verpflichtet sieht: mehr Bildungsgerechtigkeit, mehr Wertschätzung für den Lehrerberuf, Achtung der Organisationsfreiheit der Bildungsbeschäftigten“, unterstrich Gitta Franke-Zöllmer, stellvertretende Bundesvorsitzende für Internationales und Mitglied des ETUCE/EI-Vorstands.

Die Teilnahme der VBE-Delegation am Weltkongress war überschattet vom Tod des Kollegen Jürgen Fischer (BLLV), der der Delegation als Beobachter angehörte und einen Tag vor Kongress-beginn in Ottawa verstarb. Die VBE-Delegation würdigte vor Ort gemeinsam mit den Freunden des LCH in einer Gedenkstunde das Wirken von Jürgen Fischer, der langjähriger Vorsitzender des BLLV-Bezirks Nürnberg und Mitglied des BLLV-Landesvorstands war. Ebenso erinnerte die EI-Präsidentin im Rahmen des offiziellen Gedenkens an Jürgen Fischer.

07 08|2015

Gratulation zur Wiederwahl Susan Hopgoods (im Bild 4.v.l.) als EI-Präsidentin. V.l.n.r.: Die VBE-Delegierten Gerhard Brand, Gitta Franke-Zöllmer, Udo Beckmann, Rolf Busch, Kerstin Ruthenschröer

Die VBE-Delegation im Kongressplenum während der Beratung des Aktionsprogramms der EI

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Kampfansage gegen Privatisierung von BildungWeltlehrerkongress 2015 in Ottawa einte Bildungsbeschäftigte aller Kontinente

Unter dem Motto „Gemeinsam für gute Bildung. Bessere Bildung für eine bessere Welt“ fand im kanadischen Ottawa der 7. Weltkongress der Education International (EI) statt. 950 Delegierte und 750 Beobachter aus 400 EI-Mitgliedsorganisationen und 170 Staaten diskutierten vom 21. bis 26. Juli die Entwicklungen im Bildungs-bereich in Folge der Wirtschafts- und Finanzkrise sowie vermehrter militärischer Konflikte in der Welt. Im Ergebnis wurde das Aktionsprogramm der EI für die kommenden vier Jahre beschlossen. Der VBE als eine der Gründungsorgani sa tionen der EI war durch den geschäftsführenden Vorstand sowie durch die stellvertretende Bundesvorsitzende für Internationales und die Bundessprecherin des Jungen VBE auf dem Kongress in der kanadischen Hauptstadt vertreten.

Zur Eröffnung betonte die Vertreterin der gastgebenden Provinz Ontario Elizabeth Dowdeswell, Investitionen in Bildung seien Investitionen in die Demokratie. EI-Präsidentin Susan Hopgood, die in Ottawa wiedergewählt wurde, stellte fest, die Qualität der öffentlichen Bildung zu sichern, sei die größte Herausforderung unserer Gesellschaft.

„Die Teilnehmer des Weltkongresses sehen sich vereint in ihrem Kampf gegen die Plage privater Unternehmen in den Klassenzimmern.“ Vor diesem Hintergrund gab es auf dem Kongress auch eine breite und starke Kritik an Freihandelsabkommen, die derzeit zahlreich verhandelt werden. „Die öffentliche Bildung darf auf keinen Fall den Regeln kommerziellen Handels unterworfen werden“, bekräftigte VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann. Der VBE dringe deshalb darauf, den gesamten Bildungsbereich aus dem geplanten Freihandelsabkommen EU-USA (TTIP) herauszunehmen.Nachdrücklich forderten die Kongressteilnehmer die Regierungen der Welt auf, die gewerkschaftliche Interessen-vertretung im Bildungsbereich zu respektieren. Ein konstruktiver Dialog zwischen Politik und Gewerkschaften sei unabdingbar, um das Menschenrecht auf Bildung für jedes Kind und die Stärkung des Lehrerberufes durchzusetzen. Der Kongress verurteilte Übergriffe auf Kolleginnen und Kollegen. Immer wieder würden Lehrerinnen und Lehrer mit Gefängnis oder Tod bedroht, wenn sie ihren Beruf ausübten und gewerkschaftlich engagiert seien. Auch ging eine solidarische Botschaft an die iranische Lehrergewerkschaft, deren Delegation nicht nach Ottawa reisen durfte und der Vorsitzende wegen des Antrags auf ein Visum ins Gefängnis kam.Für die Delegation des VBE war dieser 7. Weltkongress ein weiteres wichtiges Signal, dass die Stärke der Bildungs-gewerkschaften weltweit wächst. „Auf der Agenda der EI stehen die Ziele, denen sich auch der VBE verpflichtet sieht: mehr Bildungsgerechtigkeit, mehr Wertschätzung für den Lehrerberuf, Achtung der Organisationsfreiheit der Bildungsbeschäftigten“, unterstrich Gitta Franke-Zöllmer, stellvertretende Bundesvorsitzende für Internationales und Mitglied des ETUCE/EI-Vorstands.

Die Teilnahme der VBE-Delegation am Weltkongress war überschattet vom Tod des Kollegen Jürgen Fischer (BLLV), der der Delegation als Beobachter angehörte und einen Tag vor Kongress-beginn in Ottawa verstarb. Die VBE-Delegation würdigte vor Ort gemeinsam mit den Freunden des LCH in einer Gedenkstunde das Wirken von Jürgen Fischer, der langjähriger Vorsitzender des BLLV-Bezirks Nürnberg und Mitglied des BLLV-Landesvorstands war. Ebenso erinnerte die EI-Präsidentin im Rahmen des offiziellen Gedenkens an Jürgen Fischer.

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Gratulation zur Wiederwahl Susan Hopgoods (im Bild 4.v.l.) als EI-Präsidentin. V.l.n.r.: Die VBE-Delegierten Gerhard Brand, Gitta Franke-Zöllmer, Udo Beckmann, Rolf Busch, Kerstin Ruthenschröer

Die VBE-Delegation im Kongressplenum während der Beratung des Aktionsprogramms der EI

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Behrenstraße 23/2410117 BerlinT. + 49 30 - 726 19 66 [email protected]

Verantwortlich für den Inhalt: Mira Futász | Fotos: Uwe Franke, Roland Gangl, Archiv NLLV, Hildegard Banneyer, Friedhelm Windmüller | Gestaltung: www.typoly.de

VBE-Bundesfrauenvertretung fordert mehr Kita-QualitätDas Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom 21. Juli 2015, wonach der Bund keine Zuständigkeit für das Betreu-ungsgeld hat, bewertete die VBE-Bundesfrauenvertretung als „Chance für die Politik, die bisherigen Angebote frühkindlicher Bildung, Betreuung und Erziehung auf den Prüfstand zu stellen“. Es wäre allerdings fatal, sollte diese familienpolitisch wichtige Frage zum Spielball der unterschiedlichen Parteiinteressen werden. Das Urteil dürfe nicht die Begehrlichkeiten des Bundes und der Länder nach den „frei werdenden Geldern“ befeuern, sondern müsse für familienpolitisch sinnvolle Maßnahmen verwendet werden.

Die Vorsitzende Jutta Endrusch betonte, die Bundesfrauenvertretung habe das Betreuungsgeld von Beginn an sehr skeptisch gesehen. „Im Interesse der Familien sollte der Ausbau von qualitativ hochwertigen Betreuungsplätzen für unter dreijährige Kinder in den Kindertagesstätten vorangetrieben werden. Der bestehende Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz wird immer noch konterkariert durch die Angebote vor Ort“, kritisierte Jutta Endrusch. „Hier brauchen wir flächendeckend ein flexibles und kostengünstiges Angebot, dass den Bedürfnissen der Kinder und ihrer Familien Rechnung trägt. Dazu gehört ebenso eine höhere Wertschätzung der Erzieherinnen, die sich nicht zuletzt in einer höheren Eingruppierung und Bezahlung messen lassen muss.“ Gleichzeitig warnte die Vorsitzende der Bundesfrauenvertretung, die Familien dürften nun nicht die Leidtragenden der gesetzlichen Entscheidung sein. Es müsse sichergestellt werden, dass die bereits genehmigten Anträge zum Betreuungsgeld weiter gezahlt werden.

Austausch über Bildung und EuropaEnde Juni fand in Düsseldorf zwischen der Beauftragten im EU-Ministerrat für Bildung NRW-Schulministerin Sylvia Löhrmann und dem VBE-Bundesvorsitzendem Udo Beckmann ein Meinungsaustausch statt. Udo Beckmann gratulierte der Ministerin zur Ernennung durch den Bundesrat und betonte das große Interesse des VBE an einer engen Zusammenarbeit. Der VBE-Bundesvorsitzende informierte dabei über die Arbeitsschwerpunkte im Rahmen des Europäischen So-zialen Dialogs (ESD) Bildung und insbesondere über das aktuelle Studienprojekt zu psychosozialen Belastungen im Lehrerberuf. Die Untersuchung wird von ETUCE, der europäischen Struktur der EI, und EFEE, dem europä-ischen Dachverband der Arbeitgeber im Bildungsbereich, getragen und durch die Freiburger Forschungsstelle Ar-beits- und Sozialmedizin durchgeführt. Der Europäische Soziale Dialog Bildung will damit die schon 2011 erfolgte

Untersuchung fortsetzen und Veränderungen identifizieren. Die deutschen Bildungsbeschäftigten werden im ESD Bildung durch VBE und GEW vertreten. Der VBE-Bundesvorsitzende ist für das Jahr 2015 Sprecher der gemeinsamen Arbeitsgruppe beider Gewerkschaften.

Vorbereitung des Internationalen Kongresses zum Lehrerberuf 2016Der sechste „International Summit on Teaching Profession“ findet vom 02. bis 05. März 2016 in Berlin statt. Veranstalter sind Education International (EI), OECD, KMK sowie VBE und GEW als EI-Mitgliedsgewerkschaften. Für den VBE ist Bundesvorsitzender Udo Beckmann Mitglied der internationalen Vorbereitungsgruppe. „Dieser internationale soziale Dialog zwischen den Bildungsministern und den Vorsitzenden der großen Bildungsgewerk-schaften ist ein guter Weg, gemeinsam Qualitätskriterien für gute Schulen zu entwickeln und nachhaltig zu ver-ankern“, unterstrich Udo Beckmann. „Wir bringen dafür als starke gewerkschaftliche Interessenvertretung unsere bildungspolitische Expertise ein. Versuchen von Seiten der Politik – nicht nur in Deutschland –, den Lehrergewerk-schaften das Recht auf Interessenvertretung der Lehrerinnen und Lehrer absprechen zu wollen und unsere Expertise in Abrede zu stellen, erteilen wir unmissverständlich eine Abfuhr. Wir sind durch unsere Mitglieder demokratisch legitimiert, für wertschätzende Arbeitsbedingungen im Bildungsbereich zu kämpfen und für ein qualitativ hoch-wertiges öffentliches Bildungswesen zu streiten.“

VBE-Bundesseniorenvertretung beim Deutschen SeniorentagTrotz brütender Hitze besuchten 15 000 Teilnehmer vom 02. bis 04. Juli in Frankfurt den 11. Deutschen Senioren tag der Bundesarbeitsgemeinschaft der Senioren-Organisationen (BAGSO).

Auf der parallel stattfindenden Fachmesse SenNova agierten am Stand der dbb Seniorenvertretung auch die Sprecher der VBE-Bundesseniorenvertretung Max Schindlbeck (l.) und Gerhard Kurze (r.).

V.l.n.r.: EU-Beauftragte der Bundesländer im EU-Ministerrat Bildung Sylvia Löhrmann, NRW-Schulministerin, und VBE-Bundesvorsitzender Udo Beckmann

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Landesbezirk Nordbaden

Wie Inklusion gelingen kannKaum ein Thema wurde und wird an den baden-Württembergischen Schu-len so engagiert diskutiert und kaum ein Schulgesetz wurde so mit Span-nung erwartet wie das neue Inklusi-onsgesetz, dessen genauer Inhalt und Wortlaut bis zuletzt vom KM als Geheimsache behandelt wurde. Die Behörden der Schulaufsicht waren ein-gebunden, die Schulwegekonferenzen an den SSÄ konferierten, Schulen in den Versuchsregionen versuchten, ver-warfen und bestätigten und die Lehre-rinnen und Lehrer warteten, dass ihnen jemand Ergebnisse, Erkenntnisse und Erfahrungen aus den Schulen der Versuchsregionen des Landes schil-derte. Während sonst Wert auf Evalu-ationen gelegt wird, kam hier nichts zustande und das neue Schuljahr 2015/16, zu dem das neue Gesetz in Kraft treten sollte, nach dem eine jede Schule in Baden-Württemberg ver-pflichtet werden kann, inklusiv zu unterrichten, kam näher und näher.

Man wartete auch auf eine groß ange-legte Fortbildungsoffensive und auf koordinierte Aktionen zur Hinführung an das Thema „behinderte Kinder und Jugendliche in Regelklassen“, denn wir an den Regelschulen, so sie an kei-nem Schulversuch teilgenommen hat-ten, haben ja alle keine Ahnung, wie das in der Praxis konkret aussehen kann oder soll. Noch weniger Ahnung haben wir bezüglich des Umgangs und der Herausforderungen mit den ver-schiedenen Behinderungen, die viel-leicht bald zu unseren täglichen Auf-gaben gehören. Sonderpädagogen hingegen haben grundständig stu-diert, was man sich selbst in kürzester Zeit anzueignen hat.

Einzelne Kollegien bzw. Kollegengrup-pen machten sich bereits auf, privat

Nordbadischer Lehrerinnen- und Lehrertag 2015

darum zu bitten, zumindest einmal hospitieren zu können. Man versuchte Berichte von Schulen zu erhalten, die bereits Erfahrungen mit dem gemein-samen Unterricht von behinderten und nichtbehinderten Schülerinnen und Schülern gesammelt haben, um zumindest einen kurzen Einblick in mögliche Vorgehensweisen bei Inklu-sion und zieldifferentem Unterricht zu bekommen.

Spätestens als die Ergebnisse der Forsa- Lehrkräftebefragung im Auftrag des VBE vorlagen (siehe VBE Magazin 6/2015), war klar, dass einerseits die Bereitschaft eines Großteils der Lehr-kräfte da ist, sich auf das Thema einzu-lassen, aber logischerweise große Ver-unsicherung darüber herrscht, wie Inklusion in der Praxis umgesetzt wer-den soll. Obwohl es noch viel zum Für und Wider inklusiver Modelle zu sagen gäbe und die Kontroversen auch mit dem neuen Gesetz sicher nicht been-det sein werden, sondern erst richtig beginnen, wollten wir in Nordbaden einen Anfang machen und haben den diesjährigen Nordbadischen Lehrerin-nen- und Lehrertag unter das Motto „Wie Inklusion gelingen kann“ gestellt. Und die Auswahl des Themas unter all den anderen, die uns Lehr-kräfte in diesen Zeiten bewegen, scheint genau richtig gewesen zu sein, denn es meldeten sich mehr Kollegin-

nen und Kollegen an, als in dieser eher hektischen Phase am Ende des Schul-jahres zu erwarten war. Herr Walter Heiler, MdL, Oberbürgermeister der Stadt Waghäusel, begrüßte am 25. Juni die Teilnehmerinnen und Teilneh-mer und wünschte der Veranstaltung ein gutes Gelingen.

Das HauptreferatAls Hauptreferentin konnten wir Frau Barbara Brokamp, Projektbereichslei-terin für Inklusion bei der Montag-Stif-tung Jugend und Gesellschaft in Bonn,

Der Landesbezirksvorsitzende von Nordbaden, Alexander Oberst, bei seiner Begrüßungsrede

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Landesbezirk Nordbaden

gewinnen. Eines machte Barbara Bro-kamp schon nach wenigen Minuten ihres Vortrages klar: Sie habe „kein Rezeptbuch für Inklusion im Gepäck“, obwohl sie seit vielen Jahren als Profi in der Thematik von Schulentwicklung und Inklusion in Projekten und an Schulen unterwegs gewesen ist. Sie informierte in ihrem Vortrag umfas-send über die Grundidee von Inklu-sion, erläuterte die Struktur des „Index für Inklusion“ bzw. des „kommunalen Index“, dargestellt in der Veröffentli-chung „Inklusion vor Ort“ der Mon-tag-Stiftung, und ging verstärkt auf die Schlüsselelemente inklusiven Han-delns ein. Mit auflockernden kleinen Übungen, auf die sich der Saal jeweils schnell und engagiert einließ, schaffte sie es, „innere Teilhabe für die Proble-matik zu provozieren“, ein Aspekt, der für sie hinsichtlich einer offenen Gesellschaft und den Umgang mit Behinderungen unerlässlich ist. Sie erreichte mit dieser Sensibilisierung bei vielen Teilnehmer(inne)n eine neue Sichtweise auf Beschämung, Ausgren-zung und subtile Diskriminierung von Behinderten. Sie ließ auch den Aspekt der notwendigen Ressourcen nicht unerwähnt und ist der Meinung, dass es möglich ist, in der Schule durch Indi-vidualisierung, auch mit inkludierten Schüler(inne)n, gleichzeitig Wert auf

höchste Leistungen aller zu legen. Sie machte klar, dass alle Mitglieder aller schulischen Gremien in einen Prozess der Inklusion einzubeziehen sind. Son-derschulen aber, auch das wurde klar, sollten nicht gänzlich abgeschafft wer-den. Die Mittagspause reichte nicht aus, um Eindrücke und Erkenntnisse zu dis-kutieren bzw. um die eigene Einstellung zum Thema zu reflektieren. Aber genau das war das Anliegen des Vortrages: Inklusion ist nur als gesamtgesellschaftli-ches Ziel zu verwirklichen und bis zur gesellschaftlichen Teilhabe behinderter Menschen ist es noch ein Stück Weg.

Die Workshops

Hervorragend unterstützt wurde das Gehörte von den Workshops, die sich mit ganz praktischen Erfahrungen und Erlebnissen mit inklusiven Schulversu-chen in Grund- und weiterführenden Schulen befassten. In allen drei Work-shops: „Ein Klassenzimmer für alle“, Waldschule RS Mannheim, „Gemeinsa-mer Unterricht“, Schillerschule GS Walldorf und „ Inklusion an der Feu-

denheim-RS“, die sich mit gemeinsa-mem Unterricht von behinderten und nicht-behinderten Schülerinnen und Schülern befassten, schilderten die Lehrkräfte-Teams der Regel- und Sonder-schule das absolute Neuland, das sie zu betreten hatten und, obwohl es bisher keine Vernetzung oder gegenseitigen Hospitationen gab, waren die gemeinsa-men Erfahrungen zu bemerken. Man musste sich auf das Unterrichten im Team einlassen, man hatte zu akzeptieren, dass im Klassenzimmer ständig eine gewisse Anzahl von Erwachsenen anwesend war, man musste voneinander lernen, wobei die Expertise der Sonderpädagogen unerlässlich ist und man lernt die ganz andere Art der Probleme von Kindern mit Behinderung an einer Schule kennen.

Wichtig ist natürlich – und auch das schilderten alle – die Chemie im Team, denn ohne die kaum vorhandenen, aber dringend benötigten Kooperati-onsstunden verlangt Inklusion in der derzeitigen Form allen Beteiligten kräftezehrende Mehrarbeit ab. Und auch nicht jedes Kind profitiert: Diffe-

Barbara Brokamp hielt das Hauptreferat.

Workshop „Gemeinsamer Unterricht an der Grundschule“ mit Rektor Werner Sauer und Sonderschullehrer Janis Gottinger

Workshop Starke Stimme mit Bernadette Ahl

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renzierungszimmer sind nicht selbstver-ständlich, Klassenzimmer an Regelschu-len sind oft für die großen Klassen plus Rollstühle zu eng, lange Unterrichts- und kurze Pausenzeiten stellen für Kin-der im Rollstuhl bei ganz normalen Din-gen wie z. B. einem Toilettengang eine teilweise nicht zu bewältigende Her-ausforderung dar. Barrieren sind also nicht nur räumlich zu verstehen.

Gut besucht waren auch die Work-shops, die nur am Rande mit Inklusion, aber auch viel mit der täglichen Arbeit an den Schulen zu tun hatten: In dem sehr aktuellen Workshop „Datenschutz in der Schule“, durchgeführt von Michael Mercatoris, Fortbildner im Bereich Neue Medien am RP KA, wurde gründlich am PC gearbeitet und über Datenschutzrichtlinien diskutiert. Im Workshop „Starke Stimme“ von Berna-dette Ahl wurde intensiv an den Stim-men, einem wichtigen Werkzeug von

uns Lehrkräften gearbeitet. Der offen-sichtliche Spaß an der Sache war den Teilnehmenden deutlich anzumerken und anzuhören. Dr. Johannes Gurlitt, Diplom-Psychologe am SSA KA führte im Workshop „Herausforderung Eltern-gespräche“ in Methoden und Möglich-keiten der Gesprächsführung ein. An all den positiven Rückmeldungen, die uns erreicht haben, merken wir, dass wir mit dem Thema des Tages richtig lagen. Wir Lehrerinnen und Lehrer set-zen ab jetzt um, was nun Gesetz ist. Der Wunsch nach Tagen und Fortbildungen dieser Art wurde vielfach geäußert und diesbezügliche Angebote sollten ange-sichts der komplexen Thematik eigent-lich eine Selbstverständlichkeit sein. Die herausfordernde Aufgabe Inklusion erfordert überdies einen sensiblen Umgang mit allen Beteiligten. Auch den Lehrkräften! Nur mit der wirkli-chen Beteiligung aller Betroffenen und deren innerer Bereitschaft könnte

Inklusion gelingen. Der Vorstand des Landesbezirks Nordbaden dankt unse-ren Gastgebern, nämlich der Schullei-tung, besonders Konrektor Giuseppe Pintaudi, Kollegium und Schülerschaft sowie der Bläserklasse der Johann-Peter-Hebel Realschule Waghäusel, allen Referentinnen und Referenten, dem Kreisverband Karlsruhe, allen Helferin-nen und Helfern, ohne die solch eine Ver-anstaltung nicht zu bewältigen wäre, den Bewohnern der Flüchtlingsunter-kunft Waghäusel für die Bewirtung und allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern für ihr zahlreiches Kommen.

Andrea FriedrichMitglied des VBE- Landesvorstandes,StellvertretendeLandesbezirksvor-sitzende Nordbaden(Mitglied des HPR und BPR am RP Karlsruhe)

Landesbezirk Südbaden

VBE fordert: Schulverwaltung entlasten

Der VBE-Landesbezirk Südbaden drückt seine Solidarität mit dem zunehmend überlasteten Personal in der Schulverwaltung aus. Jährlich wer-den durch knappes Personal die Arbeitsbedingungen schlechter. Com-puterprogramme, die eigentlich unter-stützen sollen, behindern oder versa-gen mangels genügender Investitio-nen ihren Dienst. Angesichts einer großen Pensionierungswelle im Schul-bereich gibt es in der Folge eine Viel-zahl von Einstellungen. „Es ist völlig fehl am Platz, mit den meisten Einstel-lungen seit den 70er-Jahren zu prahlen- wie es Ministerpräsident Kretschmann tut“, moniert der Vorsitzende des VBE Südbaden Josef Klein (Rickenbach). Seit etwa fünf Jahren und noch wei-tere fünf Jahre läuft auch die größte Pensionierungswelle des letzten hal-ben Jahrhunderts. Dies habe zwangs-läufig miteinander zu tun, so der VBE.Dass die ausgedünnte Schulverwal-tung ihre Mühe hat, rechtzeitig zum

Schuljahresbeginn die Lehrerversor-gung wenigstens einigermaßen sicher-zustellen, ist ein von der Politik haus-gemachtes Problem, das viele Kompo-nenten hat, weiß Klein. Einmal verdichten die durch zwei Verwal-tungsreformen reduzierten Stellen in Schulämtern und Regierungspräsidien die Arbeit, zum anderen können die vorhandenen und einzustellenden Lehrkräfte die anstehenden Verände-rungen der Schullandschaft nur unter starken Belastungen bewältigen. „Die Politik müsste die pädagogischen Her-ausforderungen durch die Schüler und die neuen Anforderungen an die Schu-len in den Mittelpunkt ihres Denkens und Handelns stellen“, fordert der VBE. Stattdessen folgten sie den erb-senzählerischen Argumenten des Lan-desrechnungshofes. Die Mathematik des zu reduzierenden Personals steht dabei im Vordergrund. Seit Jahren laufe es jeglicher Pädagogik zuwider, wie eine 100-Prozent-Versorgung defi-niert ist. Der VBE-Landesbezirksvorsit-zende verdeutlicht dies am Beispiel der Grundschulen: Noch in den 90er-Jah-ren gehörten Stütz- und Förderunter-richt zum Pflichtbereich bei den Zuwei-sungen. Mit vermeintlichen Einsparnö-

ten wurde dieser Unterricht in den so- genannten Ergänzungsbereich „über-führt“. Das bedeutet nichts anderes, als dass in Grundschulen Stütz- und Förder-unterricht nur erteilt wird, wenn die Stundenzahl ausreicht. Angesichts knapp gehaltener Lehrerversorgung ist das nur in seltenen Ausnahmen der Fall. Klein: „Auch das Elternverhalten hat sich verändert und wirkt zuneh-mend belastend. Noten werden ange-fochten, zunehmend werden Juristen wegen vermeintlicher Benachteiligun-gen bemüht. Und in sozialen Netzwer-ken werden Diffamierungen verbreitet, die einem förderlichen Miteinander abträglich sind. Das belastet Lehrkräfte und die Schulverwaltung.“

Der VBE fordert • eine angemessene Aufstockung des

Personals in der Schulverwaltung, • gut arbeitende Computerpro-

gramme zur Unterstützung von Ver-waltung und Lehrkräften,

• vermehrte Einstellungen zur Bewäl-tigung der steigenden pädagogi-schen Herausforderungen in Schulen,

• frühzeitigere Lehrerzuweisungen für die Schulkreise zur Straffung des Zuteilungsverfahrens an die Schulen.

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Verband Bildung und ErziehungLandesbezirk Südbaden

Tagungsprogramm

10.00 Uhr Ankunft Kaffee und Imbiss10.30 Uhr Grußworte Ernst Schilling, Bürgermeister von Herbolzheim Wolfgang Schmitt, Rektor, Schulen Herbolzheim Josef Klein, Vorsitzender des VBE Südbaden. VBE-Politik: Von Lehrkräften für Lehrkräfte11.00 Uhr Referat Lars Thomsen – Die neue Allianz von künstlicher Intelligenz und menschlicher Kompetenz. Das Ende der Dummheit oder: Wie künstliche Intelligenz und das digitale Nervensys- tem unsere Zukunft derzeit stärker verändern, als alle Technologien der vergangenen 100 Jahre. Lernen,LehreundArbeitverändernsichunterdemEinfluss„KünstlicherIntelligenz“inden nächsten 10 Jahren. Wie reagiert Schule darauf, welche Konsequenzen hat dies für Ausbildung und Beruf?12.30 Uhr Mittagspause mit Gelegenheit zum Mittagessen im Foyer der Breisgauhalle oder in der Aula und in der Mensa der Emil-Dörle-Schule. Es werden Suppe, Kaffee und Kuchen sowie belegte Brötchen angeboten.14.00 Uhr Arbeitskreise zu den angebotenen Themen16.30 Uhr Ende der Tagung

Mittwoch, den 14. Oktober 2015 Breisgauhalle Herbolzheim, Emil-Dörle-Schulen HerbolzheimMoltkestraße 66, 79336 Herbolzheim / 7 Gehminuten vom Bahnhof

Der VBE Südbaden lädt freundlich ein

21. Südbadischer Lehrertag

Das Ende der Dummheit

Lars Thomsen Weltweit führender Zukunftsforscher und Gründer des Think Tanks Future matters (Zürich) www.future-matters.com

Ausführliches Programm und Anmeldung auf www.vbe-suedbaden.deBitte Anmeldeschluss beachten: 7. Oktober 2015

Südbad. Lehrertag 2015 A3-Plakat.indd 1 19.08.15 11:22

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Landesbezirk Südwürttemberg

Großveranstaltung mit Dr. Heinz KlippertEnde Juni war es soweit: Dr. Heinz Klip-pert kam in den VBE-Landesbezirk Süd-württemberg. Die hochkarätige Veran-staltung fand in der Schloss-Schule (GHWRS) in Pfullingen statt. Etwa 160 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der näheren, aber auch weiteren Umgebung nahmen den Weg auf sich, um Dr. Klippert „live“ zu erleben.

Bei ihrer Ankunft erhielten die Teil-nehmerinnen und Teilnehmer eine für sie vorbereitete Tagungsmappe von Matthias Würth, Johannes Dimitroudis Stefanie Dickgiesser und Anja Piontek überreicht. Außerdem war ein Infor-mationsstand mit umfangreichem Material aufgebaut worden. Dieser wurde von Hilde Boeker, Alfred Vater und Anja Piontek betreut.

Der Landesbezirksvorsitzende Günter Borchert begrüßte zu Beginn das erwartungsfreudige Publikum, Dr. Heinz Klippert, Rainer Gonser (Rektor Schloss-Schule) sowie Matthias Würth, VBE-Kollege an der Schule und Mitglied im örtlichen Personalrat Tübingen.

Nach einem Grußwort des Rektors, begann Dr. Klippert seinen anschauli-chen und begeisternden Vortrag. Den Teilnehmerinnen und Teilnehmern waren die Szenarien, die er aus Erfah-

Individuell fördern – aber wie?

rungen in den Schulen beschrieb wohl bekannt: ein großer Arbeitsaufwand bei der Erstellung von Materialien zur indi-viduellen Förderung. Dr. Klippert sprach vielen Teilnehmenden aus der Seele, als er erklärte, dass diese lehrerzentrierte Individualisierung aus seiner Sicht nicht zielführend sei. Es bestehe dabei zum Beispiel die Gefahr der Vereinzelung von Schülerinnen und Schülern. In anschaulicher Weise zeigte er als Alter-native ein praktikableres Förderpro-gramm auf und plädierte dabei zunächst für einen Klassenunterricht, in dem die Schülerinnen und Schüler durch Metho-dentraining, durch die Förderung des kooperativen Lernens und durch die Förderung differenzierter Lernaktivitä-ten zu mehr Selbsthilfe- und Integrati-onskompetenz angeleitet werden. Am Beispiel der Lernspirale zeigte Dr. Klip-pert, wie das Ziel – 2/3 Schüleraktivität, 1/3 Lehreraktivität und damit auch für uns Lehrkräfte eine sinnvolle Arbeits-ökonomie – erreichbar ist.

In der Pause zeigten die angeregten Gespräche, die dank des schönen Wet-ters auch draußen bei Kaffee und Kuchen geführt werden konnten, dass die Lehrkräfte dieses Thema sehr beschäftigt. Die positiven Rückmel-dungen bewiesen, dass die Erwartun-gen der Teilnehmenden durch die Ver-anstaltung voll erfüllt wurden. Ein besonderer Dank geht an Matthias Würth, der die Organisation vor Ort übernommen hatte.Anja Piontek, stellvertretende Landesbezirksvorsitzende

Dr. Heinz Klippert (unten) trägt seine Ideen zur individuellen Förderung vor und animiert dabei die Teilneh-menden, sich über das Thema auszutauschen.

V. l.: MatthiasWürth (Organisator vor Ort), Anja Piontek (stellvertre-tende Landesbezirks-vorsitzende), Johannes Dimitroudis (Referatsleiter Fach-lehrer), Dr. Klippert (Referent), Günter Borchert (Landes-bezirksvorsitzender)

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Aus den Kreisverbänden

KV BiberachNeues Vorstandsteam gewähltEnde Juli trafen sich die Mitglieder des Kreisverbands Biberach im „Alten Bahn-hof“ in Schemmerhofen zu einer Mit-gliederversammlung. Grund hierfür waren die Neuwahlen von mehreren Vorstandsmitgliedern. Nachdem der erste Vorstand Ernst Vater die Anwesen-den begrüßt und die Beschlussfähigkeit festgestellt hatte, dankte er Günter Bor-chert, Geschäftsführer des Kreisverbands Ulm, dass er als Gast das Amt des Wahl-leiters übernimmt. Da es beim Amt des ersten Vorstands keine Änderungen gibt, war ein Wahlgang hier nicht erfor-derlich. Vor den eigentlichen Wahlen wurden der stellvertretende Vorstand Martin Badent und der Geschäftsführer Werner Csernak einstimmig entlastet.

Ernst Vater dankte anschließend Werner Csernak sehr herzlich im Namen des Kreisverbandes Biberach für die jahr-zehntelange, aufopferungsvolle und äußerst erfolgreiche Arbeit in mehreren Funktionen, sei es als Vorsitzender und/oder Geschäftsführer, als ÖPR-Mitglied oder als tiefgründiger Berater mit enor-

mem Wissen. Der KV Biberach hätte sich ohne ihn nicht so entwickeln können, so der Vorsitzende. Als Dank und Anerken-nung überreichte er ihm einen Geschenkkorb. Im Laufe des Wahlgan-ges wurde Rosemarie Mohr zur stellver-tretenden Vorsitzenden und Martin Badent zum Geschäftsführer gewählt. Werner Czernak wurde als Beirat für Senioren berufen. Der Vorsitzende beglückwünschte die Neugewählten

Der neue KV Biberach stellt sich vor: (v. l.) Matthias Klug (Junglehrervertreter), Ernst Vater (Vorsitzender), Rosemarie Mohr (stellvertretende Vorsitzende), Martin Badent (Geschäftsführer), Werner Csernak (Beirat für Senioren.

und betonte, dass er sich auf die zukünf-tige Zusammenarbeit mit ihnen freue. Nach den Wahlen konnten die Mitglie-der ihre Erwartungshaltung an den Vor-stand richten. Bei einem gemütlichen Essen fand die Versammlung ihren Aus-klang. Martin Badent, Geschäftsführer

Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreis-verband haben oder sich informieren wollen, wenden Sie sich an den Kreisverbandsvorsitzenden Ernst Vater: [email protected].

KV Konstanz/Tuttlingen Expedition in die „Bierwelt“ Eine Führung durch die Brauerei „Hirsch“ in WurmlingenAuf eine Expedition ganz anderer Art machten sich neun interessierte Lehre-rinnen und Lehrer am 25. Juni 2015 bei einer Werksführung durch die „Hirsch“-Brauerei in Wurmlingen. Bekanntes oder eben auch Unbekanntes in der eigenen Region kennenlernen – das war der Anlass für die Veranstaltung. Treff-punkt war, wie könnte es anders sein, unter der Kastanie im Brauereihof, in dem am Ende auch die Verkostung von fünf verschiedenen Biersorten stattfand.Nach einem Einführungsfilm über die Familientradition der Brauerei erlebte die Gruppe hörend und sehend, wie das fertige Bier vollautomatisch in Flaschen abgefüllt und in Kisten verpackt wird. Beim Herzstück einer jeden Brauerei – den Braukesseln – erfuhr die Gruppe

mehr über die Zutaten und der Relevanz einer guten Qualität derselben. Im Lagerkeller, in dem das Bier bis zu 6 Wochen reifen darf, wurde es den Besu-chern bei ca. 1 ° Celsius doch ziemlich frisch. Eine erste Verkostung des Jung-biers direkt aus dem Lagertank ver-söhnte die Besucher mit der fröstelnden Umgebung.

Somit gestaltete sich die Besichtigung für uns erfrischend und informativ. Mit ofenfrischen Brezeln und fünf verschie-denen Biersorten zum Probieren klang für die Lehrerinnen und Lehrer dieser Abend in gemütlicher Runde aus.

Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreis-verband haben oder sich informieren wollen, wenden Sie sich an die Kreisverbandsvorsitzende Silke Lien-hart: [email protected].

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Aus den Kreisverbänden

KV Ostwürttemberg/Göppingen/Rems-Murr

Freistellungsjahr oder Antragsruhestand oder beides?Während zurzeit der Start in den Lehrer-beruf vor allem die Referendarinnen und Referendare auf Trab hält, beschäf-tigen dagegen Fragen rund um den Ruhestand viele ältere Kolleginnen und Kollegen. So setzten Horst Schildknecht, Personalrat im gymnasialen Bereich Backnang, und Joachim Schaal, VBE- Kreisvorsitzender Rems-Murr, die erfolg-reiche Kooperation vom Frühjahr 2015 mit dem Referenten Erwin Huttenlau aus dem Kreis Aalen/Göppingen fort und luden zu einem Informationsabend zu Fragen rund um den Ruhestand am Gymnasium in Backnang ein.

Erwin Huttenlau klärte zunächst ca. 30 Interessierte kompetent und umfassend über gesetzlich vorgegebene Fakten auf und erläuterte aktuelle Entwicklungs-tendenzen.

KV Freiburg Der VBE bei den Kompakttagen des Realschulseminars Freiburg in Bad KrozingenDas Staatliche Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschu-len) in Freiburg veranstaltete für die Lehramtsanwärterinnen und -anwärter zwei Kompakttage zu den Themen „Inklusion“ und „Heterogenität“ im Kurhaus in Bad Krozingen. Die Lehr-amtsanwärter am Realschulseminar wurden von der VBE-Emp-fangsgruppe herzlich begrüßt. Die Referendarinnen und Refe-rendare erhielten eine Vielzahl von Informationen über die Leis-tungen des VBE und über die Vorzüge einer Mitgliedschaft.

Bild rechts: Für den VBE im Einsatz: Bernhard Rimmele, Stephanie Schott und Christoph Wolk

Personalversammlung der Arbeitnehmer/-innen im Bereich des Schulamtes FreiburgAm 25. Juni 2015 fand in der Wentzinger-Realschule in Frei-burg die Personalversammlung der Arbeitnehmer/-innen statt. Groß war das Interesse der angestellten staatlichen Lehrkräfte, der Pädagogischen Assistentinnen und der kirch-lich angestellten Religionslehrer/-innen an aktuellen berufs-spezifischen Themen. Bild links: die beiden VBE-Personalräte des örtlichen Personalrates Freiburg: Wolfgang Schmitt und Dorothea Faßbinder-Eichhorn

Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit im Kreisverband haben oder weitere Informa-tionen wollen, wenden Sie sich an Wolfgang Schmitt: [email protected].

Besonderes Informationsbedürfnis be-stand bei Fragen zu Beurlaubung, Teil-zeit, Ruhestand und Ruhegehalt: Ab wann kann ich in Altersteilzeit gehen und mit welchen Abzügen? Kann ich noch ein Sabbatjahr ansparen? Wie wirkt sich dies und auch meine Teilzeit-beschäftigung auf mein Ruhegehalt aus? Wo bekomme ich individuelle Berechnungen dazu? Ich bin gesund-heitlich etwas angeschlagen – was nun?

Wie und wo beantrage ich eine Rekon-valeszenz (verringerte Unterrichtstätig-keit bei vollen Bezügen)?

Im Anschluss an die Veranstaltung stand der Referent noch zur Klärung persönli-cher Fragen in Einzelgesprächen zur Ver-fügung, sodass am Ende alle beruhigt und vielleicht auch mit etwas Vorfreude auf diesen neuen Lebensabschnitt den Heimweg antreten konnten.

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Aus den Kreisverbänden

KV Reutlingen/TübingenIm Juli 2015 fand die Mitgliederversammlung im Bereich Reutlingen/Tübingen statt. Der Landesbezirksvorsitzende Günter Borchert stellte der Runde den neuen Personalrat im ÖPR Tübingen, Matthias Würth, vor und es folgte eine allgemeine Aussprache über die derzeitigen politi-schen und sozialen Anliegen der Lehrkräfte.

Wichtigster Punkt war dann die Wahl des neuen Kreisvorstandes. Günter Borchert leitete die Wahlen zum Kreisvorstand. Sie wurden einzeln durchgeführt mit folgendem Ergebnis: Matthias Würth wurde einstim-mig zum Kreisvorsitzenden gewählt, Johannes Dimitroudis einstimmig zu seinem Stellvertreter und Ralf Wössner einstimmig zum Geschäftsfüh-rer. Benjamin Fruth wurde nach Aufgabenbeschreibung vom neuen Kreisvorstand zum Beirat für Privatschulen und Realschulen berufen. Fruth nahm die Berufung an.

Günter Borchert beglückwünschte den neuen Kreisvorstand! Dieser sieht nun als seine wichtigste Aufgabe, VBE-Präsenz im Raum RT-TÜ als Ansprechpartner vor Ort zu zeigen und auszubauen. Günter Borchert

Johannes Dimitroudis Ralf Wössner

Matthias Würth Benjamin FruthWenn Sie Interesse an der Mitarbeit im Kreisverband haben oder weitere Informationen wollen, wenden Sie sich an den Kreisverbandsvorsitzenden Matthias Würth: [email protected].

KV Rottweil/Villingen-Schwenningen

Damit Sie nie die Orientierung verlieren – Kreisvorstand entwirft Informationsprogramm für das kommende SchuljahrAuch an einem Sommertag und in ent-spannter Atmosphäre ist konstruktives, zielgerichtetes Arbeiten möglich: Dies zeigte der Kreisvorstand vom VBE Rott-weil/Villingen-Schwenningen in seiner letzten Sitzung vor den Sommerferien in den Räumlichkeiten der Realschule Donaueschingen. Während das Schul-jahr 2014/15 auf die Zielgerade einbog,

entwickelten die Kreisvorstandsmitglie-der unter Leitung der Kreisvorsitzenden Bärbel Reismann ein „mehr als bemer-kenswertes Programm“ für das neue Schuljahr.

Ein breites Angebot, das unter das von Ulrike Denzel vorgestellte Motto des neuen Flyers „VBE – damit Sie nie die Orientierung verlieren“ gestellt werden kann. So werden quer durch den gesam-ten Schulamtskreis Informationsange-bote zu rechtlichen Fragen (Elterngeld, Teilzeit, Schulrechtsfragen) genauso auf dem Tableau, stehen wie eine beson-dere Veranstaltung zum Kunstunterricht

in Verbindung mit einem Museum ins Auge gefasst wird. Dies nur einige wenige Beispiele für die vorgesehenen Aktivitäten des VBE im Schulamtsbezirk. Dies alles unter der an dem Nachmittag festgelegten Devise: „Das Expertenwis-sen in den Kreis holen, aber wir wollen auch mit eigenen Kräften und unserem Wissen zeigen, dass der VBE auf der Höhe der Zeit ist und als aktiver Verband seiner Verantwortung in jeglicher Hin-sicht gerecht wird.“

In entspannter Atmosphäre, aber höchst konzentriert plant der VBE-Kreisvorstand Rottweil/Villingen-Schwenningen unter Leitung der Kreisvorsitzenden Bärbel Reismann (rechts) die Informations-veranstaltungen für das kommendeSchuljahr.

Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit in unserem Kreis-verband haben oder sich informieren wollen, wenden Sie sich an die Kreisverbandsvorsitzende Bärbel Reis-mann: [email protected].

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Aus den Kreisverbänden

KV Pforzheim Sommerlicher Austausch mitStabübergabeDie Personalräte des Kreisverbandes tra-fen sich in den Sommerferien über den Dächern Pforzheims mit dem Schulamts-direktor Ralf Straub (stellvertretender Amtsleiter SSA Pforzheim) zum Aus-tausch über die Probleme an den Schu-len und über die schulpolitischen Verän-derungen.

Die Realschulen haben von der Schul-politik die größten Veränderungen zu stemmen: eine hohe Heterogenität in den Klassen, was die Kultur- und Arbeitstechniken, die Begabung und die Lernbereitschaft betrifft. Dazu kommt der Anspruch, in riesigen Klas-sen individuelles Lernen zu initiieren mit dem Ziel, zum Realschul- aber auch zum Hauptschulabschluss zu führen. Ist dies überhaupt möglich? Diese Frage stellte sich Realschullehrerin und stell-vertretende Kreisvorsitzende Lena Eger. Außerdem befürchten die Personalräte gesundheitliche Belastungen der Lehr-kräfte durch diese hohen Anforderun-gen. Weiten Raum nahm auch das Thema Inklusion ein. Für die Lehrerin-nen und Lehrer ist meist Realität, dass auch förderbedürftige Kinder, die nicht

immer einen Anspruch auf ein sonder-pädagogisches Bildungsangebot haben müssen, in der Regelklasse verbleiben, obwohl sie deutlich erhöhte persönli-che Unterstützung benötigen. Dies ist mit einer Lehrperson kaum zu bewälti-gen und so kommen immer mehr Kolle-ginnen und Kollegen an ihre Grenzen. Auch hier stellt sich die Frage nach der Lehrergesundheit. Herr Straub erläu-terte die Situation an den Förderschu-len mit immer mehr Schülern, die die „Stammhäuser“ besuchen und zuneh-mend mehr Inklusionsklassen an allge-meinen Schulen. All dies unter dem

Vorzeichen der gleichbleibenden Res-source von Lehrerstunden. Am Ende kam es zur Stabübergabe: Lena Eger zieht sich aus der Personalratsarbeit zurück und Peter Krüger, kommissari-scher Schulleiter an der Schule am Sila-hopp in Maulbronn, rückt für sie nach. Die Kreisvorsitzende Ursula Butscher-Zahn bedankte sich bei allen, besonders bei Herrn Straub für den regen Aus-tausch trotz heißem Sommerwetter.

V. l.: Silke Buchwald, Peter Krüger, Lena Eger, Ursula Butscher-Zahn

Wenn Sie Interesse an der Mitarbeit im Kreisverband haben oder weitere Informationen wollen, wenden Sie sich an die Kreisverbandsvorsitzende Ursula But-scher-Zahn: [email protected].

VBE Fortbildung

Fortbildung: „Umgang mit schwierigen Kindern, Modul 2“

Vom 17.–18. Juli 2015 fand im Parkho-tel das 2. Modul der dreistufigen Fort-bildung „Umgang mit schwierigen Kin-dern – Herausforderndem Verhalten im schulischen Kontext mit dem syste-misch-lösungsorientierten Ansatz be-gegnen“ statt. Die Grundlagen, die in Modul 1 im Januar 2015 erlernt wur-den, konnten jetzt anhand von ver-schiedenen Gesprächsformen und -techniken gefestigt werden. Die Teilnehmer/-innen erhielten die Mög-lichkeit, Gespräche anhand von Rollen-

spielen zu üben und sich mit Strukturen und Fragen übungsintensiv auseinan-derzusetzen. Elisa Schley, Sonderschul-lehrerin, LBZ St. Anton in Riegel, und

Michael Eisele, Schulleiter im LBZ St. Anton, betreuten und begleiteten die Teilnehmer/-innen und unterstützten sie während der vielen Übungsphasen.

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Was ist zum Versicherungs-schutz für Schüler und Betreuer zu beachten?

Der Betreuungsbedarf in Schulen am Nachmittag für Hausaufgaben oder För-derkurse steigt stetig an und ist aus dem Schulalltag nicht mehr wegzudenken. In vielen Fällen bedient sich die Schule oder der Schulträger hierbei externer Hilfe. Was dazu zum Versicherungs-schutz zu beachten ist, erfahren Sie in folgendem Beitrag.

Rechtlicher Hintergrund

Solange eine Schule nicht als gebundene Ganztagsschule geführt wird und Haus-aufgabenbetreuung zum Zusatzange-bot gehört, liegen die Verantwortlich-keiten im Zuständigkeitsbereich des örtlichen Veranstalters. Die Hausaufga-benbetreuung ist damit keine schulische Veranstaltung, da sie nicht der Schul-pflicht unterliegt. Vielmehr ist es eine externe Veranstaltung, die damit auch nicht durch die gesetzliche Unfallversi-cherung (GUV) der Schule abgesichert ist. Versicherungsschutz für Schüler und Betreuungskräfte ist über den privaten Träger zu gewährleisten.

Wird die Hausaufgabenbetreuung von der Schule angeboten und in deren Auf-trag durchgeführt, gilt der gesetzliche Unfallschutz (§ 2 Abs. 1 Nr. 8b Sozialge-setzbuch [SGB] VII).

Was bedeutet das für Lehrkräfte?Es ist darauf zu achten, dass die Schule eine klare versicherungsrechtliche Tren-nung zwischen schulischem und außer-schulischem Angebot im Bereich der Hausaufgaben einhält.

Der Anbieter ist in der Pflicht

Wenn ein Verein an der Schule die Haus-aufgabenbetreuung übernimmt, muss er selbst für die notwendige Sicherheit sorgen. Dazu gehört auch die Gewähr-leistung eines ausreichenden Versiche-rungsschutzes. Es geht dabei um die Absicherung der Schüler ebenso wie die der Mitarbeiter.

Gesetzlicher Unfallschutz bei schulischer Veranstaltung

Kann die Schule die Hausaufgabenbe-treuung nicht mit eigenem Personal anbieten, dürfen Lehrkräfte sich dritter Helfer bedienen. In diesem Fall handelt es sich um eine schulische Veranstaltung. Für eine solche gilt der gesetzliche Unfallschutz der GUV, denn die Lehr-kraft ist Anbieter und Veranstalter.

Versicherungsschutz über Berufsgenossenschaften

Pädagogisches Personal eines Vereins, der die Hausaufgabenbetreuung anbie-tet, aber auch freie oder ehrenamtliche Helfer sind über den privaten Anbieter

versichert. Er ist verpflichtet, seine Helfer und Mitarbeiter bei der zuständigen Berufsgenossenschaft anzumelden und die Beiträge abzuführen. Die Berufsge-nossenschaft tritt also ähnlich wie die gesetzliche Unfallversicherung für infolge eines Unfalls erlittene Schäden wie Arzt- oder Zahnarztkosten ein.

Was gilt für Schüler?

Ohne genehmigten Ganztagsbetrieb gibt es keine Schulpflicht am Nachmit-tag. Infolgedessen sind auch Unfälle, die zwar im Schulgebäude, aber im Verant-wortungsbereich des Kooperationspart-ners geschehen, über diesen abzusi-chern. Auch für Schüler muss eine Versi-cherung abgeschlossen werden, damit bei einem Unfall dadurch entstandene Kosten abgedeckt sind und die Eltern nicht auf diesen Kosten sitzenbleiben.

Achtung, wenn keine Versicherung besteht!

Sollte ein Verein, der die Hausaufgaben-betreuung anbietet, es versäumt haben, eine Versicherung für Schüler abzu-schließen oder die berufsgenossen-schaftliche Anmeldung vorzunehmen, haftet im Zweifel der Vereinsvorstand persönlich mit seinem gesamten priva-ten Vermögen. Sprechen Sie deshalb mit dem Vereinsvorstand über diese wich-tige versicherungsrechtliche Frage.

Quelle: PROSchule

Hausaufgabenbetreuung in der Schule

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Einladung

Besuch in Rothenburg ob der Tauber

Schon viele Jahre trifft sich der VBE-Kreisverband Ostwürttemberg im Wechsel mit dem VBE-Kreisverband Meiningen zu einer mehrtägigen Veranstaltung. Für das Jahr 2016 hat sich der VBE-Kreisverband Hohenlohe-Franken bereit erklärt, die Planung zu übernehmen. Folgende Punkte liegen fest:

Termin: 24.–27. April 2016Ort und Unterkunft: Hotel Rappen in 91451 Rothenburg ob der TauberPreis: pro Person im DZ für drei Nächte HP 168 Euro

Nähere Informationen und Anmeldung bei Robert Weniger, Telefon 09341/4865 oder E-Mail: [email protected]

Bundeswettbewerb Finanzen 2015/2016

Den sorgsamen Umgang mit Geld vermitteln, ökonomi-sches Grundverständnis fördern und Spaß am Thema Wirtschaft wecken – das ist das Ziel des Bundeswettbe-werbs Finanzen. Der Bundeswettbewerb Finanzen steht allen Schülerin-nen und Schülern der Klassen 5 bis 10 aller Schulformen offen. Egal ob in Mathematik, Deutsch, Sozialkunde, Kunst oder Religion/Ethik, greift er auf spielerische Art und Weise ökonomische Kenntnisse und Zusammen-hänge auf und ist eine spannende Möglichkeit, hand-lungsorientierte Kompetenzen zu erwerben sowie indi-viduelle Fähigkeiten zu fördern.

Wer beim Wettbewerb ganz vorne landen will, muss mehr können, als nur mit Zahlen zu jonglieren. Bewertet werden darüber hinaus wichtige Methoden-, Sach-, Selbst- und Sozialkompetenzen wie z. B. Teamverhalten oder Zielorientierung. In der Vorrunde bearbeiten die Schülerteams je nach Jahrgangsstufe verschiedene Auf-gaben rund um das Thema Schülerfirma:

Die 5./6. Klassen planen und organisieren die Raumge-staltung und Einrichtug einer Smoothie-Bar an der Schule.Die 7./8. Klassen befassen sich mit der Planung und Kal-kulation des Testbetriebes der Smoothie-Bar beim nächsten Schulsommerfest.Die 9./10. Klassen stellen sich der Herausforderung, eine Smoothie-Bar dauerhaft zu betreiben und finanzieren.

Beteiligen können Sie sich mit Ihrer Klasse oder einzel-nen Gruppen. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhalten eine Urkunde. Die Teams der besten 40 Beiträge gewinnen jeweils ein Preisgeld im Wert von 200 Euro. Maximal 12 Siegerteams der Vorrunde werden zusam-men mit der betreuenden Lehrkraft zur mehrtägigen Finalrunde nach Berlin eingeladen.

Weitere Informationen und Anmeldung unter:

www.bundeswettbewerbfinanzen.de

Kontakt: Bundeswettbewerb FinanzenSeidlstraße 24 – 24a, 80335 MünchenWettbewerbsleiterin: Marina BuchbergerE-Mail: [email protected]: 089/ 1220 8444Facebook: www.facebook.com/BundeswettbewerbFinanzen

Bundeswettbewerb Finanzen Schuljahr 2015/2016Ein Wettbewerb für Schüler, Lehrkräfte und Schulen

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Einwurf

Kennen Sie das berühmte Kinderlied „Jungi Schwän un Äntli, schwümmet uf em See“?Irgendwie wird Ihnen das Versmaß zumindest bekannt vorkommen, auch wenn Sie die Worte nur schwammig verstehen. Aber genau diese Worte werden zum Gradmesser, wenn Erzieher/-innen künftig im Aargau (grenznaher Kanton der Schweiz) arbeiten wollen. Denn ab 2018 wird in den KiTas Mundart gesprochen und wer es nicht beherrscht, bekommt die Rückfahrkarte ins Ursprungsland. Un-umstößlich. Für deutsche Lehrkräfte allerdings klingt es hoffnungsvoll, dass

in der Grundschule und der Oberstufe aber auch künftig die Standardsprache gesprochen wird. Das kann in der Schweiz zu einer wahren Sprachenviel-falt führen: Mundart, Deutsch, Eng-lisch, dazu Italienisch oder Französisch oder Rätoromanisch. Fast neidisch schaut man in ein solch multilinguales Land. Die Realität wird aber schnell wieder hergestellt, wenn man mit einem deutschsprachigen Schweizer versucht, italienisch oder französisch zu sprechen: Das klappt oft genau so gut wie bei einem Deutschen, der vom Abitur aus kaum mehr Sprachstudien betrieben hat. jo-kl

Personalia

Nachruf

Im März dieses Jahres verstarb Josef Mitt-nacht im Alter von 94 Jahren. Herr Mittnacht war seit 1961 bis zu sei-nem Tod, also über ein halbes Jahrhundert, Mitglied im Verband Bildung und Erzie-hung. In dieser Zeit war er einige Jahre stellvertretender Vor-sitzender des damali-gen VBE-Kreisverbandes Tauberbi-schofsheim. In diesen langen Jahren hat er unser gemeinsames Bemühen um den Berufsstand der Lehrerinnen und Lehrer maßgeblich mitgetragen und nachhaltig unterstützt. In seiner Heimatgemeinde Lauda-Königsho-fen hat er als Rektor in 21 Jahren manches bewegt, vieles mitgestal-tet. Auch für unseren KV war er Mit-gestalter, Mitarbeiter, Mitdenker,

aber auch konstrukti-ver Querdenker. Über viele Jahre war Herr Mittnacht ein treuer Besucher der KV-Ver-anstaltungen und ein aufmerksamer Wäch-ter über deren Inhalte. Wichtig war ihm stets, dass die Schule ihrem erzieherischen Auftrag gerecht wird, dass sie menschliche Grundre-

geln vermittelt und dass sie Wert auf die Vermittlung eines christlichen Menschenbildes legt.

Der VBE, Kreisverband Hohenlohe-Franken, dankt Josef Mittnacht für die vielen Jahre des Miteinanders und wird seiner stets ehrend, res-pektvoll und dankbar gedenken.

Bernd Hartmannsgruber

Der VBE gratuliertDie stellvertretende Vorsitzende des Landesbezirks Nordwürttemberg/Stutt-gart, Gerhild Dickgiesser, durfte Mitte August einen runden Geburtstag feiern. Der VBE gratuliert ganz herzlich und wünscht der ruhigen, sympathischen Fachlehrerin für Technik und Sport an der Friedrich-Schiller-Realschule in Böb-lingen für das kommende Lebensjahr-zehnt alles Gute. Gerhild Dickgiesser ist Vorstandsmitglied im Bezirkspersonalrat GHWRGS beim Regierungspräsidium Stuttgart, langjähriges Mitglied des Per-sonalrats beim Staatlichen Schulamt Böblingen, stellvertretende Vorsitzende des VBE-Kreisverbandes Böblingen und seit 2006 zweite Vorsitzende des VBE-Landesbezirks Nordwürttemberg.Michael Gomolzig

Josef Mittnacht †

GerhildDickgiesser

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Lehrerinnen und Lehrer können gerade jetzt zu Beginn des neuen Schuljahres einen wichtigen Beitrag leisten, um ihre Schüler für umweltfreundliche Pro-dukte zu sensibilisieren, die mit dem Umweltzeichen „der Blaue Engel“ gekennzeichnet sind. Denn wenn über eine Million Schüler in Baden-Württem-berg ihre Hefte und Blöcke kaufen, macht der Blaue Engel den Unterschied: Über 70 % weniger Wasser und über 60 % weniger Energie werden bei der Herstellung von Recyclingpapier gegen-über herkömmlichem Frischfaserpapier verbraucht. Schon bei 10 Collegeblö-cken ist das eine Ersparnis von über 160 Litern Wasser. Zudem besteht Recyc-lingpapier zu 100 % aus Altpapier. Das schützt unsere Wälder und erhält den Lebensraum vieler Pflanzen- und Tierar-ten. Umso wichtiger ist es, dass Lehrer mit gutem Beispiel vorangehen und auf Recyclingpapier achten, wenn sie z. B. Arbeitsblätter ausdrucken und kopie-ren oder Sammelbestellungen für die Schulklasse aufgeben.

Damit das Thema für Schüler auch spie-lerisch und praxisnah erarbeitet wer-den kann, hat der Blaue Engel die Aktionsidee „Recyclingpapier-Markt-checks“ entwickelt und stellt dafür einen kostenlosen Leitfaden zur Verfü-gung. Beim Marktcheck überprüfen Schüler- oder Umweltgruppen in ihrer Stadt, welche Geschäfte umweltfreund-liche Produkte anbieten. Recycling-muffel bekommen die Blaue Karte.

Neben dem Leitfaden für Marktchecks und den Blauen Karten können Lehre-rinnen und Lehrer viele weitere Info-

Mit dem Blauen Engel in ein grünes Schuljahr starten:

Neues Aktionsmaterial und verbessertes Angebot zum Schulstart

und Aktionsmaterialien kostenlos bestellen unter [email protected]. Die DIN-A4-Broschüre enthält Unter-richtsmaterialien und Kopiervorlagen wie z. B. den Papierkreislauf oder ein Umweltquiz. Das DIN-A2-Infoplakat gibt einen Überblick über die wichtigs-ten Umweltvorteile von Recyclingpa-pier im Vergleich zu Papier aus Frischfa-sern und kann z. B. im Klassenzimmer, beim Schulhefteverkauf von Schülerfir-men oder an Infoständen von Umwelt-gruppen aufgehängt werden.

„Schulstart mit dem Blauen Engel“ ist eine Kampagne von Bundesumweltmi-nisterium, Umweltbundesamt, Jury Umweltzeichen und der RAL gGmbH. Handelsunternehmen wie Kaufland, Rewe und Rossmann unterstützen die Aktion und bewerben ihre umwelt-

freundlichen Papierprodukte mit Son-derangeboten und dem Aktionslogo des Blauen Engels. Auch Umweltver-bände wie die Deutsche Umwelthilfe, die WWF Jugend und der NABU beteili-gen sich und helfen dabei, die Umwelt-botschaften des Blauen Engels zu ver-breiten. Das gemeinsame Ziel: grüne Seiten in Deutschlands Klassenzim-mern.

Recyclingpapier mit dem Blauen Engel gibt es in immer mehr Schreibwarenge-schäften, aber auch in den Filialen der großen Handelsunternehmen. Wo genau, das zeigt ab sofort der neue Online-Papier-Finder unter

www.blauer-engel.de/papierfinder.

Dort kann jeder nachschauen, welche Geschäfte vor Ort Papierwaren mit dem Umweltzeichen anbieten.

Zurzeit gibt es rund 12.000 Blauer Engel-Produkte von 1.500 Unterneh-men in 120 verschiedenen Produktgrup-pen. Nur die aus Umweltsicht besten Waren und Dienstleistungen einer Pro-duktgruppe erhalten den Blauen Engel.

Alle Informationen zur Kampagne „Schulstart mit dem Blauen Engel“ unter www.blauer-engel.de/schulstart

Gute Argumente für Recyclingpapier • Papier mit dem Blauen Engelbesteht zu 100 % aus Altpapier. Das schont unsere Wälder, denn es muss kein einziger Baum gefällt werden.•BeiderHerstellungvonRecycling-papier werden ca. 70 Prozent weni-ger Wasser und 60 Prozent weniger Energie verbraucht als bei Frischfa-serpapier.• Der Blaue Engel schützt unsereGesundheit: Papier mit dem Blauen Engel garantiert, dass dem Papier bei der Herstellung keine schädli-chen Chemikalien oder optischen Aufheller zugesetzt werden.

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Wer? Wann? Wo? Was?

KV Stuttgart 19.09.2015 Samstag 10.00 Uhr

Staatl. Seminar Rosenbergstraße 49 70176 Stuttgart

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht. Die wichtigsten Bereiche des Schul- und Beamtenrechts. Referent: Oliver Hintzen. Anmelden bei: [email protected]

KV Freiburg 23.09.2015 Mittwoch 18.30 Uhr

Wentzinger RS Falkenbergerstr. 21 79110 Freiburg

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht. Die wichtigsten Bereiche des Schul- und Beamtenrechts. Referent: Franz Wintermantel. Anmelden bei: [email protected]

KV Albstadt 23.09.2015 Mittwoch 15.00 Uhr

Kiosk/Kirche 72514 Inzigkofen

Führung durch den fürstlichen Park Inzigkofen. Mit dem Wanderfüh-rer Werner Eberle durch den Park zum Aussichtsturm. Anmelden bei Andreas Gronbach: [email protected]

Schulkreis Ortenau 26.09.2015 Samstag 9.45 Uhr

Treffpunkt Bahnhof Offenburg Abfahrt 10.02 Uhr

Jahresausflug nach Pforzheim. Besuch der Panoramaausstellung „Rom312“. Besichtigung der Ausstellung im Gasometer und Mittagessen. Anmelden bei [email protected]

KV Konstanz/Tuttlingen

29.09.2015 Dienstag 15.30 Uhr

Haldenwang-Schule Münchriedstraße 10 Singen

Erweiterte Vorstandssitzung. Kommen Sie vorbei und lernen Sie uns kennen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich, gerne aber eine Nachricht an: [email protected]

KV Baden-Baden/Rastatt

30.09.2015 Mittwoch 14.30 Uhr

Badisches Landes-museum Schloss 76131 Karlsruhe

Pensionärsveranstaltung. Markgraf Karl Wilhelm: Die Highlights der Großen Landesausstellung mit Führung. Anmeldungen bei Gabriele Merkel: 07245-3946 oder [email protected]

Schulkreis Ortenau 01.10.2015 Donnerstag 16.00 Uhr

Treffpunkt Winzer-haus Münchweier

Herbst in Münchweier. Traubenabnahme mit kleiner Weinprobe, anschließend Stammtisch im Rebstock. Anmelden bei: Günter Baumann: 07822, Reinhard Becker: 07822-5623, Karl Kopp: 0761-8866019

KV Stuttgart 02.10.2015 Freitag 14.00 Uhr

Steinenbergschule Am Steinenberg 5 70329 Stuttgart

Ich bin / Ich werde Mutter/Vater. Mutterschutz, Elternzeit, Elterngeld, Betreuungsgeld. Referenten: Johannes Knapp, KV-Vorsitzender. Anmelden bei: [email protected]

KV Konstanz/Tuttlingen

08.10.2015 Donnerstag 15.00 Uhr

Freilichtmuseum Neuhausen ob Eck

Mit der Magd durchs Dorf. Eine Zeitreise in das Jahr 1900. Das Leben der damaligen Zeit aus der Sicht einer Magd. Anmelden bei Werner Leber: [email protected] oder 07773-7172

KV Rottweil/Villingen-Schwenningen

12.10.2015 Montag 15.00 Uhr

Treffpunkt vor dem Museum Biedermann Donaueschingen

Museum Biedermann – Formen, Experimente. Krativer Einführungs-kurs in das Programm des Museums für Schulen. Für alle Schularten geeignet. Anmelden bei Ulrike Denzel: [email protected]

Schulkreis Lörrach-Waldshut

13.10.2015 Dienstag 16.30 Uhr

„Zum Fährmann“ Rheinuferstraße 30 79713 Bad Säckingen

Mitgliederversammlung mit Teilneuwahlen. Nach 35 Jahren in Spitzenämtern wird sich der bisherige Vorsitzende Josef Klein in die zweite Reihe zurückziehen. Anmelden bei [email protected]

KV Rottweil/Villingen-Schwenningen

19.10.2015 Montag 15.00 Uhr

Realschule Rottweil Mutterschutz – Elternzeit plus – Mein Kind ist krank, was nun? Referentin: Nicole Bündtner, Mitglied im BPR Freiburg. Anmelden bei Uli Griesser: [email protected]

KV Lörrach/Waldshut

19.10.2015 Montag 17.30 Uhr

Staatl. Seminar Lörrach-Haagen Foyer

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht. Mit Prüfungssimulation. Referen-ten: Norbert Hinz, Rektor und Ulrike Mölbert, Mitglied im ÖPR. Anmelden bei: [email protected]

KV Ostwürttem-berg/Göppingen

20.10.2015 Dienstag 17.00 Uhr

Staatl. Seminar Lessingstraße 7 73525 Schw. Gmünd

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht. Die wichtigsten Bereiche des Schul- und Beamtenrechts. Referenten: Erich Huttenlau, Gabriele Tetzner. Anmelden bei: [email protected]

Schulkreis Ortenau 22.10.2015 Donnerstag 15.00 Uhr

Ritterhaus-Museum Offenburg

Pädagogisch wertvoll – ein Besuch im Ritterhaus-Museum. Was kann man beim Projekt „Steinreich“ und in der Ausstellung „Wald-Land-Fluss“ erleben. Anmelden bei: [email protected]

KV Ravensburg/Bodensee

23.10.2015 Freitag 14.00 Uhr

Staatl. Seminar Hügelstraße 25/1 88074 Meckenbeuren

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht. Die wichtigsten Bereiche des Schul- und Beamtenrechts. Referenten: Bernadette Behr (R), Anja Piontek, Alfred Vater. Anmelden bei: [email protected]

KV Rottweil/Villingen-Schwenningen

29.10.2015 Donnerstag 17.15 Uhr

Staatl. Seminar Kameralamtsgasse Rottweil

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht. Die wichtigsten Bereiche des Schul- und Beamtenrechts. Referenten: Norbert Hinz. Anmelden bei: Stefan Zeilfelder: [email protected]

KV Ulm, Alb/Donau und Biberach

30.10.2015 Freitag 14.00 Uhr

Staatl. Seminar Schillerstraße 8 88471 Laupheim

Crashkurs Schul- und Beamtenrecht. Die wichtigsten Bereiche des Schul- und Beamtenrechts. Referenten: Bernadette Behr (R), Anja Piontek, Alfred Vater. Anmelden bei: [email protected]

Informationen zu diesen sowie weitere Veranstaltungen finden Sie auf unserer Homepage: www.vbe-bw.de oder auf unserer Facebook-Seite unter Veranstaltungen.

Veranstaltungen der Kreisverbände

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Fortbildungen des VBE Baden-Württemberg Individuell fördern – Umgang mit Heterogenität. Referent: Dr. Heinz Klippert. Strategieseminar für Pädagogische Führungskräfte und Schulleitungsteams an Grundschulen. Termin: 23.–24. Oktober 2015

Verständnis und Förderung von Menschen mit Autismus Spektrum Störungen. Referenten: Patrick Selbach, Diplompädagoge,Team Autismus, und Alexander Lietzke, Autismustherapeut (VT), Heilpädagoge, Team AutismusTermin: 06.–07. November 2015

Individuell fördern – aber wie? Anregungen zum Umgang mit Heterogenität in der Klasse. Referent: Dr. Heinz Klippert. Eine Fortbildung des VBE-Kreisverbandes Freiburg. Veranstaltungsort: Hugo-Höfler-Realschule Breisach, Zum Kaiserstuhl 1, 79206 Breisach Termin: 16. November 2015

Gesundheit und Achtsamkeit – Lösungsorientierter Umgang im Blick auf mich selbst (LOUiS) Referenten: Elisa Schley, Sonderschullehrerin im LBZ St. Anton, LoB, ILBS Heidelberg, und Michael Eisele, Schulleiter im LBZ St. Anton. Eigene Ressourcen erkennen und nutzen. Was trägt zur Gesunderhaltung bei? Entspannungs- und Reflexionsmethoden etc.Termin: 11.–12. Dezember 2015

Klassenrat – wie geht das? Referentin: Eva Blum, systemische Supervisorin, Autorin des Buches „Der Klassenrat“. The-men: Den Klassenrat praktisch kennenlernen. Vorbereitung der Schüler/-innen, hilfreiche Techniken für die Leitung und ModerationTermin: 22.–23. Januar 2016

Bewerbertraining für Lehramtsanwärter/-innen. Neben den Grundsätzen des Auswahlverfahrens soll das Thema „Auswahlgespräche" bear-beitet werden. Referent: Rainer Müller, Dipl. Betriebswirt, Trainer, Berater und CoachTermin: 05.–06. Februar 2016

Mitarbeitergespräche führen, lösungsorientiert – erfolgreich Referenten: Elisa Schley, Sonderschullehrerin im LBZ St. Anton, LoB, ILBS Heidelberg, und Michael Eisele, Schulleiter im LBZ St. Anton, Trainer für lösungsorientiertes Arbeiten. Inhalte: Führen und Kommunikation, Gesprächsführung, Vor- und NachbereitungTermin: 05.–06. Februar 2016

Fortbildungsreihe: ... und es geht DOCH Herausforderndem Verhalten im schulischen Kontext lösungsorientiert begegnen.Eine 3-stufige Fortbildung zum systemisch-lösungsorientierten Arbeiten in Zusammenarbeit mit dem Zentrum für lösungsorientierte Beratung ZLB Termine: 19.–20. Februar 2016, 08.–09. April 2016, 18.–19. November 2016

Der Vorbereitungsdienst Spannende Themen für Lehramtsanwärter/-innen. Referenten: Axel Nerger (Steuerberater), Prof. Dr. Manfred Bönsch, The-Hop Le-Nguyen (Seminarschulrat), Meinrad Seebacher (Rektor), Sabine Gärtner und Mira Brühmüller (Junglehrervertreterinnen)Termin: 04.–05. März 2016

Mobbing & Cybermobbing. Referenten: Anke Ebner, Lehrerin, Präventionsbeauftragte RP Stuttgart, Therapeutin, und Ansgar Merk, Studiendirektor, Fachberater Prävention& Lions-QuestErkennen von Mobbing-Situationen, Anregungen zur Prävention etc. Termin: 22.–23. April 2016

Verband Bildung und ErziehungLandesverbandBaden-Württemberg e. V.Stefanie DickgiesserReferentin Fortbildung und MedienHeilbronner Straße 4170191 StuttgartE-Mail: [email protected]

Das komplette Fortbildungs-progamm und ausführliche Informationen zu den Fort-bildungen finden Sie unter:www.vbe-bw.de oder unter www.facebook.com/VBE.BW (Veranstaltungen).

Soweit nicht anders angegeben, finden die Veranstaltungen im Parkhotel in Pforzheim statt.

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Unsere Jugendzeitschriften

Liebe Kolleginnen und Kollegen,

ein neues Schuljahr steht vor der Tür – und neue Schülerinnen und Schüler, die lesen lernen wollen und passenden Lesestoff dazu brauchen. So wie FLOHKISTE und floh!.Die Schul-Jugendzeitschriften des VBE bringen nicht nur alle 14 Tage spannende und vielseitige Themen in kindgerechter Aufmachung. Sie passen auch zum Lehrplan und zur jeweiligen Altersstufe – ideal, um die Leselust der Schulkinder anzufeuern!

Gerhard Brand, Rektor, pädagogischer Schriftleiter für Baden-Württemberg

FLOHKISTE für die 1. und 2. Klasse:

ich TU WAS! – die Mitmach-Zeitschrift für Naturforscher

floh! für die 3. und 4. Klasse:

O!KAY! – die Englischzeitschrift vom FLOH!

Nr. 23 (erscheint am 14. September): Ohne Uhr geht es nicht!Sie teilt uns den Tag ein – aber wir müssen die Zeit von Zifferblatt und Zeiger auch richtig ablesen können.

Nr. 24 (erscheint am 28. September): So ein Verkehr!Brauchen Fußgänger eine Ritter-rüstung zu ihrem Schutz? Wer die Verkehrsregeln und Verkehrsschilder kennt und beachtet, ist auch ohne gut gerüstet!

O!KAY! Go on with EnglishSeptember: PetsUnd welches Haustier hast du? Im neusten Heft „My pets“ lernen die Kinder, wie sie darauf eineAntwort geben können. Die New words in dieser Ausgabe sind: dog, cat, bird, fish, hamster, rabbit, guinea-pig und mouse.

Nr. 24 (erscheint am 28. September): Wir schützen TiereWeil immer mehr Menschen auf der Erde leben, verdrängen wir die Natur mit ihren Tieren und Pflanzen. Aber jeder kann mit seinem Verhalten dazu beitragen, Tiere und Pflanzen zu schützen!

Nr. 23 (erscheint am 14. September): Vom Wildtier zum HaustierIn alter Zeit hätte sich niemand eine Ratte als Haustier zugelegt. Aber das Graustier ist inzwischen zum Haus-tier geworden. Schließlich wurde ja auch einmal aus dem Wolf unser bester Freund, der Hund.

Ein kostenloses Probeheft können Sie online anfordern unter www.floh.de/probehefte_lehrer.

Bestellen können Sie unsere Jugendzeitschriften online oder per Fax unter www.domino-verlag.de. (entsprechendes Fax-Formular ist abrufbar)

ich TU WAS! ... im September: Obst und GemüseIn diesem Monat gibt es auf einem Markt viel zu entdecken. Jetzt wird angeboten, was bei uns im Land geerntet wurde. Aber immer noch gibt es auch Gemüse und Obst,das von fernen Ländern zu uns gebracht wurde.

Mit didaktischen Handreichungen zu jedem Heft! Mit didaktischen Handreichungen zu jedem Heft!

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33 VBE | Schule heute 8-9 | 15

T h e m a

Innerhalb Deutschlands portofreier Mindestbestellwert 30,- EUR, andernfalls Porto- und Versandkosten 3,00 EUR.

Telefon: 0231 – 42 00 61(mo. bis do. 9.30 – 15.30 Uhr,freitags 10.30 – 13.30 Uhr) Telefax: 0231 – 43 38 64

www.vbe-verlag.demit [email protected]

VBE Verlag NRW GmbHWestfalendamm 24744141 Dortmund

B e s t e l l u n g e n b i t t e a n :

Innerhalb Deutschlands portofreier Mindestbestellwert 30,- EUR, andernfalls Porto- und Versandkosten 3,00 EUR.

ieder für eine musikalische Willkommens-Kultur in unseren Kitas,

Grundschulen und in unserem Land, zusammengestellt von Reinhard Horn.

Die 14 Lieder greifen dabei unterschiedliche Situationen auf:

Guten-Morgen-Lieder, Lieder vom ersten Schultag, Lieder über das Fremdsein,

Lieder über Freundschaft, Lieder zum Thema Fußball

Enthalten sind Ideen für die Arbeit mit Kindern und das „Spiel ohne Worte“.

Alle Lieder sind mit Noten, Gitarrenakkorden und Liedtext in diesem Liederheft

aufgenommen. Dazu gibt es zu jedem Lied Spiel- und Bewegungsideen.

Zu einigen Liedern gibt es Hinweise zu Videoclips auf YouTube.

Zielgruppe: Kindergarten, Grundschule, Gemeinde, Kindergruppe, 4 - 11 Jahre

Als Bonus finden sich auf der CD fünf Versionen des Liedes „Happy birthday“

in den Sprachen Englisch, Arabisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch.

Heft, 36 Seiten, Best.-Nr. 2047 Preis: 9,80 Euro

lieferbar ab 15.09.2015

CD, ca. 50 Minuten, Best.-Nr. 9031 Preis: 13,90 Euro

lieferbar ab 15.09.2015

Setpreis für VBE-Mitglieder: 19,- Euro

Willkommen hier bei uns... in unserer Kita ... in unserer Schule ... in unserem LandTexte: EckartBücken,DanielaDicker,ReinhardFeuersträter, RolfKrenzer,RitaMölders,DorotheSchröderMusik: ReinhardHorn

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VBE Magazin • September 2015

Verband Bildung und Erziehung (VBE)

LV Baden-Württemberg

Heilbronner Str. 41 • 70191 Stuttgart

E-Mail: [email protected]

Septembermorgen

Im Nebel ruhet noch die Welt,noch träumen Wald und Wiesen;bald siehst du, wenn der Schleier fällt,den blauen Himmel unverstellt,herbstkräftig die gedämpfte Weltin warmem Golde fließen.

Eduard Mörike (1804–1875)