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32 Zeitschrift fur snorganische und allgemeine Chemie. Burid 201. 1931 M ag n e t o c he m i sc h a U n t e r s uc h u n g a n. 4. l) Notiz iiber den Magnetismus der Ag(i1)-Verbindungen 2, Vnn WILHELM KLEMM nit. Existene von Verbindungen tlrs zweiwertigen Silbers ist in den letzten Jahren von verbcliirdmrn Beobachtern sichcrgest ellt, worden3) : Man kennt eine Beihe von balzeii, in denen das hg++ -Ion durch liomplexbildung init Pyridin bzw. o-Phenanthrolin stabilisiert ist, und ferner das Oxyd Der Bcwcis der Zweiw-rrtigkeit des Ag in diesen Verbindungen ergab sich 1. durch die Analjse, 2. durch Bedirnmung des Oxydationsvermogens und 3. diarcli den Nachxveis der Isomorphie rriit den entsprechenden Cu(I1)- und Cd-Verbindungen. Bei der Wichtiglieit des Gegenstandes schien es nicht uberflussig, nooh einen weiteren Beweis fur die Zwek ertigkeit des Silhers in tlicsen Verbindungen zu erbringen, und es IT nrde tlalrer cler Magnetis- mus einiger Verbindungen tles Ag(I1) mit dem der entsprechmdm Cu (11)- Salze veiglichen.5) Uas Ergebnis der Messungen seigt ‘J7abell~ 3. Tabelle 1 ... . ~ XIv~0l~1OS iAg(Pyr.),]S,Q, ........... + 1200 [Cu(o-Phena~nthrolin),1(NO,),H,O ... + 14(!0 ~- ~~ ~ . ~-. ~ [Cu(Pyr.),]S,O, .......... 1260 [Ag(o-Phenanthrolin),1S,O,. ..... +llOO i ................ CUO 1 + 240 Ago.. .............. 1 + 40 l) Bbhandlung 3 vgl. (lie vorstehende Mitteilnng. *) Eine vorhufige Mitt,eilung vgl. Z. angcw. (:hem. 42 (1928), 396. 3, Eine Literaturzusammenstllung vgl. 1%’. HIEBER u. F. MUHLBAUER,, Rer. ”) Ferner entsteht bei der Elektrolyse noch ein hoheres, durch Anlagerung 6, Cu(1)- und Ag(1)-Verbindungen besitzen natiirlicli auch den gleichen 61 (1928), 2149. von AgNO, stabilisiertes Oxyd (Ag,O,. AgNO,). Magnetismus; beide sind, soweit e8 sich urn Sa,lze handelt, diamagnetisch.

Magnetochemische Untersuchungen. 4. Notiz über den Magnetismus der Ag(II)-Verbindungen

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32 Zeitschrift fur snorganische und allgemeine Chemie. Burid 201. 1931

M ag n e t o c he m i sc h a U n t e r s uc h u n g a n. 4. l)

Notiz iiber den Magnetismus der Ag(i1)-Verbindungen 2,

Vnn WILHELM KLEMM

nit. Existene von Verbindungen tlrs zweiwertigen Silbers ist in den letzten Jahren von verbcliirdmrn Beobachtern sichcrgest ellt, worden3) : Man kennt eine Beihe von balzeii, in denen das hg++ -Ion durch liomplexbildung init Pyridin bzw. o-Phenanthrolin stabilisiert ist, und ferner das Oxyd Der Bcwcis der Zweiw-rrtigkeit des Ag in diesen Verbindungen ergab sich 1. durch die Analjse, 2. durch Bedirnmung des Oxydationsvermogens und 3. diarcli den Nachxveis der Isomorphie rriit den entsprechenden Cu(I1)- und Cd-Verbindungen. Bei der Wichtiglieit des Gegenstandes schien es nicht uberflussig, nooh einen weiteren Beweis fur die Zwek ertigkeit des Silhers in tlicsen Verbindungen zu erbringen, und es IT nrde tlalrer cler Magnetis- mus einiger Verbindungen tles Ag(I1) mit dem der entsprechmdm Cu (11)- Salze veiglichen.5)

Uas Ergebnis der Messungen seigt ‘J7abell~ 3 .

Tabelle 1 . . . .

~ X I v ~ 0 l ~ 1 O S

iAg(Pyr.),]S,Q, . . . . . . . . . . . + 1200 [Cu(o-Phena~nthrolin),1(NO,),H,O . . . + 14(!0

~- ~~ ~ . ~ - .

~

[Cu(Pyr.),]S,O, . . . . . . . . . . 1260

[Ag(o-Phenanthrolin),1S,O,. . . . . . + l l O O i . . . . . . . . . . . . . . . . CUO 1 + 240

A g o . . . . . . . . . . . . . . . . 1 + 40

l) Bbhandlung 3 vgl. (lie vorstehende Mitteilnng. *) Eine vorhufige Mitt,eilung vgl. Z. angcw. (:hem. 42 (1928), 396. 3, Eine Literaturzusammenstllung vgl. 1%’. HIEBER u. F. MUHLBAUER,, Rer.

”) Ferner entsteht bei der Elektrolyse noch ein hoheres, durch Anlagerung

6 , Cu(1)- und Ag(1)-Verbindungen besitzen natiirlicli auch den gleichen

61 (1928), 2149.

von AgNO, stabilisiertes Oxyd (Ag,O,. AgNO,).

Magnetismus; beide sind, soweit e8 sich urn Sa,lze handelt, diamagnetisch.

W. Klcmm. ;loti2 iiber dcn 3hgnetismus der Sa(II)-~erbindungell 33

Es rrgibt sicki, daB die KuniplesT erb indnngen1) inner hall^ der hci den schwer ganz rein clarznstellrnden Aa(II)-Verl;,intlnnyc.n eiernlich groBeri Frhlrrgrcmar d m glrjchrn JIaprtisrrius eeigrn 77 ie die des Cn(l1). Die Werte eritsprrcben den theoretisch zu rrv artenden. (Em BOHK'W~IPS Magncton rutspricht hci Zinrmertemperatur einem ~ , ~ ~ , - J % - e r t 1 on - 1300.10-6.) 1) a rnit i s t a i l c h m agn e t i s c+h (1 i e ZJ\ e iwr r t ig l ce i t des S i l b e r s in clier-len V e r b i n d u n g e n e in - w a ri df r r i n a c h g i\wi r s en.z)

TVeniger eirickutig licgm dir Viv-haltnissc hei dem 0 x p d Ago. Drr Par:tm:rgnctihmus ist h e r sehr klein und ir habrn eunhchst3) geschlossen, (la6 das XgC) in TiT;irlilichkcit ein Puperoxyd -Ig,O, sei. Dirsrr SehluB ist aber nicht aafieclitzu~rhaltrn. R i c Tahellc 1 zeigt, tintlet man aueh beiin (5x0 cinen crhrhlich lileineren Paramagnetismus als h i den nhrigen Cu(lI)-Verbindnri~rri. Drr Gnind ist - mie an andrrer Stellr bcrcits ansfnhrlich besprochen 1st 4, - offenbar cler, daB C'uO brrrite teilncise meta l l i scher l Uiaraktcr eeigt. ES ist durehaus moglich. d;tB beim Ago dieser xihergang von den salz- atr tigrri xu den intermetallisclim T'crbintlungen schon u eitrr fort- gediri t teri ist, imd d a B daher, eberiso u i r h i m ('US, nur ein aehr gcrinyer Yaramagiirt isrnus \-on derselben GroBrriordnimg \vie beim Cu-Mrtall anftritt. Irpendeinr Aiissege uber clie ,,M'ertiglieit'' 1SBt sich aher bei metalliwhen htoffen auf (Srund drs 3Iagnnetisrnus ubrr- hanpt nicht machen : \\ ir bonnrn clalior aiif Grund der magnetiwhcn Messung nichts d:+ruk)cr aussagen, ob es sich urn cin Oxyd AgO oder u r n ein huperoy d Ag20, hmtlelt. l3s spricht nichts dagegen, daB wirklicli Ag(I1)O vorliegt.

Fixr die Ausfuhrixng tlcr magnetiscbrn BIeshungcn denlie ich Fraulein E i i r ~ a JJ ELLHAI. ~ E K untl Herrn t J ~ ~ ~ ~ ~ ~ ~ LAAR; Herrn Profewor n. HIEBER, Heidelberg, danke ich fur die Ulmlassung cler o- Ph enant brolinsii 17; e.

Die o-Phenanthrolinverbir~dunyen verdarlkcn wir der Iiiehenswurdigkeit8 von Hcrrri Prof. W. HIEBER, Heidelberg.

2 , Anmerkung bei dcr ICorrektur: lnzwischen crschien eine Mitt,eilung von (4. T. MOHCAN 11. S. SUGUEN [Xature 128 (19311, 311, in dcr fiir das CAg.3Di- pyrid.vI](ClO,), ebenfalls ein 3fagrirtismus von 1 Borm'schcri Ma,gnrton fest'- gestellt urde.

3, W. KI,EMM 11. W. SOH~~TH, Z. angcw. Chem. 42 (1929), 396. &) W. Kr.mm, %. angcu.. Chem. 4 4 (1931), 256.

Eann ovev, Tcrh n 2 s che Ho chs ch 1 1 lr , T H stit t i t f 41. (i 71 orgcrn is c7i c!

C'kemie. Bci drr Redaktion eingegangcn am 28. August 1931.

3 2. anory. u. allg. Chem. Bd, 201.