Manadiebe Prolog

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  • 7/31/2019 Manadiebe Prolog

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    Prolog

    Von oben sah der Dschungel aus wie ein wildes Meer aus vielen einzelnen, kleinen grnenPixeln. Aus dem wogenden Grn stieg Dampf auf, welcher nach Erde und Tieren roch. In der Spurdes Helikopters wurde der Dampf auseinander gerissen und die einzelnen davon treibenden Fetzenverblassten in der Luft. Das Dampfgespinst vor dem Helikopter lag ruhig da und ahnte noch nichts

    von den mrderischen Winden der Rotoren welche kurz davor waren es zu Zerfetzen.Der Helikopter flog auf konstanten 15 m ber dem Wipfeldach der Djungleknige.Verloren, eine einzelne Maschine, eine kreisende Metalllibelle ber dem ungezhmten Grn. Dochdiese Libelle war einzigartig und ihr Stammbaum war auf den Papieren der Ingenieure entstanden,ihre DNA Strnge aus l und Polymeren.

    Nur fr diesen Auftrag.Ein Auftrag. Eine Maschine.Besondere Umstnde, auergewhnliche Manahmen.Diesmal war der Grund kein Gefecht um Abbaugebiete. Diesmal war der Gegner der ganze

    Wald. Das Leben in ihm.Die Sensoren suchten den Wald nach Anzeichen fr ihr Zeil an.

    Die Besatzung des Zweirotoriegen Helikopters bestand aus 7 Mann. Drei kamen aus derMetropole Thai-Wi, Drei aus Kusama und der Pilot kam als Abgeordneter der internatinalenAutoritt, dem Konvent der vereinten Nationen (KVN). Er war neben Pilot Sowohl Notar fr dierichtige Durchfhrung sowie Kindermdchen fr die Anderen Besatzungsmitglieder. Dennzwischen den beiden Heimatmetropolen der Besatzung war es immer wieder zu Konfliktengekommen.

    Am Rand des Dschungels, da es im Inneren viel zu gefhrlich gewesen wre, wurden Harzeaus dem Holz des Qua-Shinani Baumes gewonnen, welches durch den hohen Managehalt eineleichte und gut zu transportierende Energiequelle vor allem fr Militrflugzeuge darstellte. DieMenge die jede Metropole abbauen durfte wurde vom KVN genau berwacht. Denn wrde Zuvielabgebaut werden, wrde der Wald den Verlust bemerken sowie kompensieren wollen und dieEindringlinge vertreiben. Mit Gewalt. Das flte selbst dem KVN, bei einem Wald dieser Gre,einen Gewissen Respekt und Vorsicht ein.

    Allerdings war immer wieder Zwist zwischen den verschiedenen Abbaulagern entstanden,denn sie sie gaben alle an, dass sich ihre Menge an gelagertem Harz verringerte und suchte dieSchuld fr den Diebstahl beim jeweils Anderen. Wachen begannen zu verschwinden und dieMilitrprsenz nahm in beiden Lagern zu. Aus Angst durch die erhhte Aktivitt eine Reaktion vomWald zu provozieren schaltete sich der KVN ein, befahl den beiden Parteien ihre Truppenabzuziehen und lie Friedenswchter, die Vertreter der Exekutive des KVN, die Abbaustellebewachen. Doch trotzdem Verschwanden weiter Harzvorrte und Wchter. Zuerst wurden diebeiden rivalisierenden vom KVN verdchtigt, doch dann wurde bemerkt, dass der Wald langsam

    aber stetig die beiden Lager umschloss. Die Lager waren schon halb eingeschlossen und es wurdesofort die Evakuierung eingeleitet, doch der Wald brachte sein Vorhaben mit atemberaubenderGeschwindigkeit zu Ende.

    Wurzeln brachen aus dem Erdboden hervor, peitschten ber die Lagersttte und Gewchse,Bume mit rasierklingenscharfen Blttern und Blumen mit giftigen Pollen sprossen aus ihnenhervor, ihr Wachstum angetrieben von unglaublichen Mengen an Mana. Lufteinheiten konntengrtenteils fliehen, doch der Rest der Besatzung wurde unter einer wuchernden grnen Sargdeckebegraben. Nach nur einer Stunde waren die Abbaugebiete kaum mehr von dem umliegenden Waldzu unterscheiden.

    Verblieb der Vermissten Unbekannt. Also tot.Da es sich bei dem KVN um einen der grten Abnehmer von Manaharzen handelte hatte er

    das verstndliche Bestreben eine seiner grten Abbausttten wieder Aufzubauen. Doch duBemhungen wurden vom Wald zerstrt. Jedes Mal, wenn ein neues Lager angelegt wurde brachder Jungel in der Nacht das Tor zur Hlle auf und entlud seine Saat bis das Lager nur noch Jungel

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    war. Zurck blieb nur die weiter Ausbreitung des grnen Mrders. Doch beim letzten Versucherbrachte der Stream der Videokameras die die Vernichtung des Lagers teilweise gesendet hatteneine neue Erkenntnis. Im Hintergrund kaum zu erkenne und nur mir viel liebevoller Detailarbeit auseinem Pixelklumpen zurckgeholt erkannte man einen Humanoiden Schemen, der auf einer Wurzelstand und das Geschehen berblickte.

    Um dieser Entdeckung wurden Drohnen in den Dschungel gesandt. Und alle demoliert.

    Allerdings konnte sie vorher noch Aufnahmen senden. Viele Nutzlose, doch auf einigen warengenaue Bilder dieser Humanoiden zu sehen. Sie hatten eine Haut die von der Beschaffenheit an dieRinde junger Triebe erinnerte. Keine Krperbehaarung, keine Kleidung, keine Augen noch Ohrennoch Nasen. Ihre Augen hingegen waren berproportional gro und leuchteten in einem hellenBlau. Was an den Wesen ebenfalls auffallend war: Sie konnten sich nicht von den Bumen lsen,Sie waren immer noch mindestens mit einem Bein mit dem Baum verbunden, manchmal ragte auchnur ein Oberkrper aus den Bumen hervor die die Drohnen angriffen. Offenbar waren es also dieseWesen die den Wald zu den Angriffen auf die Abbausttten getrieben hatten. Ob sie auch dieUrsache fr das Verschwinden der Harze war war nicht ersichtlich, die berlegung lag jedoch nahe.

    Endlich hatte der KVN ein klares Feindbild vor Augen und sah sich nicht mehr demUndurchdringlichen Arten und Gefahrensumpf des Dschungels gegenber.

    Nun wurde beschlossen ein kleines Expeditionsteam aus Spezialisten in den Djungel zuschicken. Es sollte, ohne die Aufmerksamkeit des Waldes zu Wecken, den Schwachpunkt desGegners herausfinden, sofern er einen hatte.

    Die Anzahl der Teammitglieder wurde auf 7 festgelegt. 4 Mnner und 3 Frauen, die jeweilsein Spezialgebiet hatten und damit aufeinander angewiesen waren. Die Pilotin, vom KVN berufen,war neben dem Offensichtlichen fr die Funktionalitt ihrer mechanischen und menschlichenAusrstung verantwortlich. Aus Avignon, der Metropole nrdlich der Abbaugebiete kamen zweiMnner und eine Frau, genauso wie aus Nmes, welche eher im Westen des Konfliktherdes errichtetwar. Die aus dem Norden hatten eine weitreichende Ausbildung im berleben in feindlicherUmgebung, Fallenstellen, und Nutzung arkaner, also magischer, Artefakte erhalten. Die anderePartei bestand aus Kmpfern. Feuerwaffen, Nahkampfwaffen, waffenloser Kampf undVerteidigungsstrategien waren ihr Einsatzgebiet. Darber hinaus waren ihre Krper ausgestattet mitneuester Technik. Die drei Kmpfer waren unter ihrer Haus aus Polymeren mehr Cyborg alsMensch der Natur, whrend man bei den die drei Ranger umfassende Gen-Therapien undOperationen angewandt hatte um sie besser und Widerstandsfhiger zu machen. Da mit technischerErgnzung und Gen-Therapien auch immer besondere Anflligkeiten in bestimmten Inselbereicheneinhergingen sollte die Pilotin als im Naturzustand Belassene dies versuchen Auszugleichen. DieMischung aus drei Kmpfern und drei Rangern waren vom Kvn bewusst gewhlt worden. Somitwar die Gruppe aus den unterschiedlichen Metropolen aufeinander Angewiesen um den Auftragabzuschlieen. Das sollte die Wiedervershnung der Metropolen auch auf mehr oder wenigermenschlicher und nicht nur auf diplomatischer Ebene vorantreiben. Und vor allem ein gutes

    Publicity Ergebnis.Zwei Jahre hatten die Vorbereitungen auf diese Mission gedauert, doch am 24. April 2211wurde der Helikopter mit Besatzung endlich von der mittigen Verbindungslinie von den beidenMetropolen von einer Delegation des KVN verabschiedet. Die Nachrichten feierten diese Ereignisund nannten es einen groen Erfolg fr die Diplomatie.

    Der Helikopter war ein Leichtbaumodell ohne schwere Panzerung. Waffensysteme warenauf Feuerbasis aufgebaut. Treibstoff und Energieversorgung wurden durch Manaharze gestellt.Auerdem war in dieses Fluggert das gesamte Wissen ber Sigel eingeflossen. Bisher war dieEnergie aus den Harzen wir bei einem normalen Verbrennungsmotor gewonnen worden, berEntzndung von Harzstaub in den Zylinderkammern. Die gespeicherte Energie war durch dasVerbrennen in einer Explosion freigesetzt worden. Doch seitdem man vor einem Jahrzehnt

    angefangen hatte mit den greren Stdten der Landbevlkerung Handel zu treiben und auchWissen auszutauschen war das Wissen ber Magie und Siegel immer weiter gewachsen. DieserHelikopter war nun der erste Versuch einer Hybridmaschine aus Technischem und magischem.

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    Die magische Energie, das Mana, war an einen stofflichen Gegenstand gebunden undvernderte normalerweise dessen chemische Struktur nicht. Die Physiker verstanden dieseSpeicherart nicht ganz. Manche waren der Ansicht, die Energie wre erstarrte, kurzwelligeelektromagnetische Wellen, doch wenn Mana freigesetzt wurde, was durch eine Vernderung dermolekularen Struktur des Speichermediums geschah, dann konnte keinerlei Gamma-Strahlungfestgestellt werden. Die gespeicherte Energie verstrkte hingegen immer nur die Gerade

    vorherrschende Energieform. Das wurde klassischerweise bei der Verbrennung ausgenutzt. DasSpeichermedium Oxidierte, dadurch wurde die Struktur gendert und Mana freigesetzt, die diekinetische Energie erhhte.

    Die einzige Mglichkeit auf die Energie direkt zuzugreifen und sie willentlich undkontrolliert Freizusetzen waren entweder ein magiebegabtes Lebewesen, welches Mana nachseinem Willen formen konnte oder Siegel.

    Siegel waren eine Kombination aus einem Kreis und verschiedenen geometrischen Figurenim Inneren des Kreisen. Jedes Muster hatte eine eigene Aufgabe und eine definierte Wirkung. Siegelkonnten von Nichtmagiern gezeichnet werden, allerdings brauchte es eine Manaquelle um dasSiegel zu aktivieren. Mit Siegeln hatte man den neuen Motor fr den Helikopter gebaut. Da es imWald keinen Mangel an Manaharzen geben sollte und kleine Abbaumengen nicht auffielen sollte die

    Energiezufuhr also gesichert sein.Nur drei Tage nach dem Start der Expedition, am 27. April 2211 befanden sich die Maschine

    und deren Besatzung mitten ber dem weiten Kronendach ihres Bestimmungsorts.