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Zusammenfassung Die häufigsten Komplikationen nach Hal- lux-valgus-Korrektur umfassen das Rezi- div, den Hallux varus, Metallkonflikte, die progrediente Arthrose, die avaskuläre Knochennekrose, die Transfermetatarsalgie, die Pseudarthrose, Wundheilungsstörun- gen und Infekte, das CRPS oder eine Kom- bination aus den genannten Pathologien. Die proaktive Auseinandersetzung mit den Beschwerden beinhaltet eine umfassende Bildgebung, das Einbeziehen weiterer Fachgruppen und gegebenenfalls die zeit- nahe Entscheidung zur operativen Revision. Bei Rezidivfehlstellungen ist zu klären, ob möglicherweise das primär gewählte ope- rative Verfahren der Fehlstellung nicht angepasst war oder ob das Problem in ei- ner schlechten technischen Durchführung begründet liegt. Liegt bereits eine De- struktion des Großzehengrundgelenks vor, liefert die Arthrodese die zuverlässigsten Ergebnisse. A uch wenn für die meisten Hallux-val- gus-Korrekturverfahren gute bis sehr gute Ergebnisse beschrieben werden, wird schon allein aufgrund der Häufigkeit des Eingriffs die Auseinandersetzung mit Fehl- schlägen nicht zu vermeiden sein. Aktuel- lere Publikationen berichten über fünf bis acht Prozent operative Revisionen nach Korrekturen des ersten Strahls, bei einer Gesamtkomplikationsrate von 15 Prozent [6;19]. Für die Chevron- beziehungsweise Austin-Osteotomie wird eine Revisions- rate von 0,7 bis 6 Prozent angegeben, für die Scarf-Osteotomie mit acht Prozent [19;23]. Die Werte für die Lapidusarthro- dese schwanken zwischen acht und 14 Prozent [8;19]. Strategie der Revisionsplanung Konnte bei einer Hallux-valgus-Korrektur kein zufriedenstellendes operatives Er- gebnis erreicht werden oder klagt der Pa- tient weiter über erhebliche Schmerzen, liegt in den meisten Fällen eine der fol- genden Differenzialdiagnosen zu Grunde: Hallux valgus Rezidiv; Hallux varus; – Metallkonflikt; Progrediente Arthrose im Großzehen- grundgelenk; Avaskuläre Knochennekrose Metatar- sale I Kopf; – Pseudarthrose; – Transfermetatarsalgie; – Wundheilungsstörung; – Infekt; – CRPS; – Kombination der genannten Patholo- gien. Ein offensiver und proaktiver Umgang mit Restbeschwerden hat sich aus unserer Sicht bewährt, da dies dem Patienten sig- nalisiert, dass sein Problem ernst genom- men wird. Dies schließt eine umfassende Bildgebung und Labordiagnostik ein. Lässt sich das Problem mit konventionellen Röntgenaufnahmen nicht erfassen, so wird ergänzend eine Computertomogra- phie und/oder eine Kernspintomographie durchgeführt. Oft zeigen sich in den Schnittbildverfahren Pathologien, die in der konventionellen Röntgendiagnostik nicht darstellbar sind. Störungen der plantaren Druckverteilung sind mithilfe der Pedobarographie zu objektivieren. Bei Verdacht auf ein CRPS bietet die Einbe- ziehung von Schmerztherapeuten und re- habilitativen Medizinern eine zusätzliche Perspektive auf das Problem. Hallux valgus Rezidiv Bildet sich rasch nach einer Hallux-val- gus-Korrektur wieder eine Fehlstellung aus, stellen sich folgende Fragen: MEDIZIN & TECHNIK 34 ORTHOPÄDIESCHUHTECHNIK 6|16 Management nach fehlgeschlagener Hallux-valgus-Korrektur VON WALTHER MARKUS, KRIEGELSTEIN STEPHANIE, ALTENBERGER SEBASTIAN, VOLKERING CHRISTOPH, RÖSER ANKE 1 Zustand nach Exostosenabtragung am Metatarsale I. Der Intermetatarsalwinkel ist pathologisch, die Sesambeine stehen dezentriert, die Gelenkfläche ist nach lateral abgekippt. 2 Korrektur mit Open-wedge-Osteotomie des Metatarsale I und distaler Reverdin-Green Osteotomie zur Erhaltung der Länge des Metatarsale I. 3 Die Open-wedge-Osteotomie des Metatarsale I wurde zu weit distal im Bereich des Schaftes durchgeführt. Die erreichte Korrektur ist unzureichend.

Management nach fehlgeschlagener Hallux-valgus-Korrektur Zusammenfassung Die häufigsten Komplikationen nach Hal-lux-valgus-Korrektur umfassen das Rezi-div, den Hallux varus, Metallkonflikte,

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ZusammenfassungDie häufigsten Komplikationen nach Hal-lux-valgus-Korrektur umfassen das Rezi-div, den Hallux varus, Metallkonflikte, dieprogrediente Arthrose, die avaskuläreKnochennekrose, die Transfermetatarsalgie,die Pseudarthrose, Wundheilungsstörun-gen und Infekte, das CRPS oder eine Kom-bination aus den genannten Pathologien.Die proaktive Auseinandersetzung mit denBeschwerden beinhaltet eine umfassendeBildgebung, das Einbeziehen weitererFachgruppen und gegebenenfalls die zeit-nahe Entscheidung zur operativen Revision.Bei Rezidivfehlstellungen ist zu klären, obmöglicherweise das primär gewählte ope-rative Verfahren der Fehlstellung nichtangepasst war oder ob das Problem in ei-ner schlechten technischen Durchführungbegründet liegt. Liegt bereits eine De-struktion des Großzehengrundgelenks vor,liefert die Arthrodese die zuverlässigstenErgebnisse.

Auch wenn für die meisten Hallux-val-gus-Korrekturverfahren gute bis sehr

gute Ergebnisse beschrieben werden, wirdschon allein aufgrund der Häufigkeit desEingriffs die Auseinandersetzung mit Fehl-schlägen nicht zu vermeiden sein. Aktuel-lere Publikationen berichten über fünf bisacht Prozent operative Revisionen nachKorrekturen des ersten Strahls, bei einerGesamtkomplikationsrate von 15 Prozent[6;19]. Für die Chevron- beziehungsweiseAustin-Osteotomie wird eine Revisions -rate von 0,7 bis 6 Prozent angegeben, fürdie Scarf-Osteotomie mit acht Prozent[19;23]. Die Werte für die Lapidusarthro-dese schwanken zwischen acht und 14Prozent [8;19].

Strategie der RevisionsplanungKonnte bei einer Hallux-valgus-Korrekturkein zufriedenstellendes operatives Er-gebnis erreicht werden oder klagt der Pa-tient weiter über erhebliche Schmerzen,liegt in den meisten Fällen eine der fol-genden Differenzialdiagnosen zu Grunde:– Hallux valgus Rezidiv;– Hallux varus;– Metallkonflikt;– Progrediente Arthrose im Großzehen-

grundgelenk;– Avaskuläre Knochennekrose Metatar-

sale I Kopf;

– Pseudarthrose;– Transfermetatarsalgie;– Wundheilungsstörung;– Infekt;– CRPS;– Kombination der genannten Patholo -

gien.Ein offensiver und proaktiver Umgang

mit Restbeschwerden hat sich aus unsererSicht bewährt, da dies dem Patienten sig-nalisiert, dass sein Problem ernst genom-men wird. Dies schließt eine umfassendeBildgebung und Labordiagnostik ein. Lässtsich das Problem mit konventionellenRöntgenaufnahmen nicht erfassen, sowird ergänzend eine Computertomogra-phie und/oder eine Kernspintomographiedurchgeführt. Oft zeigen sich in denSchnittbildverfahren Pathologien, die inder konventionellen Röntgendiagnostiknicht darstellbar sind. Störungen derplantaren Druckverteilung sind mithilfeder Pedobarographie zu objektivieren. BeiVerdacht auf ein CRPS bietet die Einbe-ziehung von Schmerztherapeuten und re-habilitativen Medizinern eine zusätzlichePerspektive auf das Problem.

Hallux valgus RezidivBildet sich rasch nach einer Hallux-val-gus-Korrektur wieder eine Fehlstellungaus, stellen sich folgende Fragen:

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Management nach fehlgeschlagener Hallux-valgus-KorrekturVON WALTHER MARKUS, KRIEGELSTEIN STEPHANIE, ALTENBERGER SEBASTIAN, VOLKERING CHRISTOPH, RÖSER ANKE

1 Zustand nach Exostosenabtragung am Metatarsale I. Der Intermetatarsalwinkel ist pathologisch, die Sesambeine stehen dezentriert, dieGelenkfläche ist nach lateral abgekippt.

2 Korrektur mit Open-wedge-Osteotomie des Metatarsale I und distaler Reverdin-Green Osteotomie zur Erhaltung der Länge des Metatarsale I.3 Die Open-wedge-Osteotomie des Metatarsale I wurde zu weit distal im Bereich des Schaftes durchgeführt. Die erreichte Korrektur ist unzureichend.

1) War die Wahl des operativen Verfahrensfür die vorliegende Pathologie adäquat?2) Wurde der Eingriff technisch korrektdurchgeführt?3) Haben andere Faktoren (zum BeispielCompliance, Begleiterkrankungen) dasProblem verursacht?

Wurde ein für die Pathologie nichtadäquates operatives Verfahren gewählt,so sollte Ziel einer operativen Revisionsein, eine der Fehlstellung angepassteKorrektur durchzuführen. Lag das Problemin einer unzureichenden operativen Tech-nik, wäre eine Revision mit korrekter ope-rativer Technik in vielen Fällen die Lösung.Liegen Begleiterkrankungen vor, sind die-se nach Möglichkeit zu therapieren, umoptimale Voraussetzungen für den zweitenoperativen Eingriff zu erreichen.

Beispiel 1: Falsches operatives Verfahren

Die Röntgenaufnahmen (Bild 1) zeigen denFuß einer 34-jährigen Patientin nach Exos-tosenabtragung. Für den deutlich erhöh-ten intermetatarsalen Winkel ist nach aktuellem Verständnis die alleinige Abtra-gung einer Exostose nicht das adäquateoperative Verfahren. Zusätzlich liegt einpathologischer Gelenkwinkel vor. Der in-termetatarsale Winkel von 18 Grad kanndurch eine basisnahe Osteotomie gut kor-rigiert werden. Da durch die gleichzeitigedistale Korrektur des Gelenksflächenwin-kels mithilfe einer Reverdin-Green-Osteo-tomie ein gewisser Längenverlust einher-geht, bot sich als proximales Verfahren diebasisnahe Open-wedge-Osteotomie an,um bezüglich der Länge des Metatarsale I

neutral zu bleiben (Bild 2). Die Kombinati-on zweier verkürzender Verfahren (zumBeispiel Lapidus und Reverdin-Green) wür-den zu einem sehr kurzen ersten Strahlführen, mit allen bekannten Nachteilen.

Beispiel 2: Schlecht durchgeführteoperative Technik

Die dorsoplantaren Röntgenaufnahmenzeigen eine Open-wedge-Technik, diegrundsätzlich geeignet gewesen wäre, denerhöhten intermetatarsalen Winkel zu kor-rigieren (Bild 3). Da die Osteotomie aber vielzu weit distal durchgeführt wurde, war dieKorrektur insgesamt unzureichend. Unver-ändert besteht ein großer Abstand zwi-schen Metatarsale I und Metatarsale II mitSubluxation des Großzehengrundgelenksund dezentrierten Sesambeinen. Bei bereitsbeginnenden degenerativen Veränderun-gen im Großzehengrundgelenk und hoherWeichteilspannung wurde ein verkürzendesVerfahren als vorteilhaft eingestuft (Bild 4).Die Lapidusarthrodese stellt ein sehr zuver-lässiges Verfahren zur Behandlung von Hal-lux-valgus-Rezidiven dar. Die Fusion desTarsometatarsale-I-Gelenks kombiniert einehohe Stabilität mit einem hohen Korrektur-potenzial. Aufgrund der verfahrensimma-nenten Verkürzung des ersten Strahls undder in diesem Fall bestehenden Transferme-tatarsalgie wurde gleichzeitig die Entschei-dung für eine verkürzte Weil-Osteotomieam zweiten bis fünften Strahl gefällt, um einen homogenen Metatarsale-Index zu erreichen. Die Hallux-valgus-interphalan-geus-Fehlstellung ließ sich durch eineAkin-Osteotomie korrigieren.

Hallux varusEntwickelt sich nach Hallux-valgus-Kor-rektur eine Hallux-varus-Fehlstellung, ori-entiert sich das weitere Vorgehen sehrstark am Zustand des Großzehengrundge-lenks. Liegen bereits erhebliche degenera-tive Veränderungen vor, so bietet die Ar-throdese das sicherste Verfahren, wiedereinen schmerzfreien und belastbaren Fuß zuerreichen. Schlüssel für eine erfolgreicheArthrodese am Großzehengrundgelenk istdie exakte Stellung der Zehe. Eine freie Be-weglichkeit im Interphalangealgelenk soll-te vorhanden sein, die Grundphalanx soll-te den Abrollvorgang nicht behindern undgleichzeitig dorsal nicht im Schuh scheuern.Es ist anzustreben, dass bei Flexion im In-terphalangealgelenk die Großzehenbeereden Boden erreicht.

Wird eine Überkorrektur frühzeitig er-kannt und bestehen noch keine höher-gradigen degenerativen Veränderungenam Großzehengrundgelenk, kann in vielenFällen die Gelenkfunktion erhalten wer-den. Findet sich eine knöcherne Überkor-rektur, so kann durch eine Medialisierungdes Metatarsale-I-Köpfchens wieder einebalancierte Gelenksituation erreicht wer-den [16]. Das Vorgehen gestaltet sichanalog einer Chevron-Osteotomie, nur,dass die Verschiebung des Metatarsale-I-Köpfchens nach medial vorgenommenwird. Kombiniert wird das Verfahren miteinem medialen Release der Gelenkkapsel,bzw. einer Verlängerung der Sehne des M.abductor hallucis.

Ist die laterale Gelenkkapsel instabil,kann durch eine hälftige Transpositionder Extensor hallucis longus Sehne die

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4 Durch eine Arthrodese des Tarsometatarsale-I-Gelenks konnte eine gute Korrektur des Intermetatarsalwinkels erreicht werden. Da die Arthrodese den ersten Strahl verkürzt, wurde zur Normalisierung der plantaren Druckverteilung an den Metatarsalia II bis IV zusätzlich eineWeil-Osteotomie durchgeführt. 5 Hälftiger Transfer der Extensor-hallucis-longus-Sehne zur Augmentation der lateralen Gelenkkapsel bei Hallux varus.6 Verstärkung der lateralen Gelenkkapsel durch einen TightRope™. Die gewünschte Spannung kann über das Fadensystem gut justiert werden.

Großzehe rezentriert werden. Hierzu wirddie Extensor-hallucis-longus-Sehne übereine Länge von zirka 10 Zentimetern ge-splittet und proximal abgesetzt. Der nundistal gestielte Sehnenzügel wird plantarunter dem Ligamentum intermetatarseumdurchgezogen und unter Justierung deroptimalen Vorspannung periostal odertransossär am Metatarsale I fixiert (Bild5). Es sind auch Techniken beschriebenmit proximal gestelltem Zügel und Fixa-tion an der Grundphalanx, beziehungs-weise ein Transfer der Abduktorensehne[20;24]. Nachteil dieser Verfahren ist,dass die hiermit verbundene Tenodesestets mit einer Einschränkung der akti-ven Beweglichkeit im Großzehengrund-gelenk einhergeht.

Eine isolierte Instabilität der lateralenKapsel lässt sich auch mit einem Tight- Rope™ System (Fa. Arthrex, Naples, Florida)oder ähnliches behandeln. Über ein Bohr-loch im Kapselbereich des Metatarsale Iund ein weiteres Bohrloch in der Grund-phalanx wird der Faden des TightRope™Systems zur Verstärkung der lateralen Ge-lenkkapsel eingezogen (Bild 6). Es ist dar-auf zu achten, dass der Faden in der Ge-lenksachse verläuft, da ansonsten dieGrundphalanx nach dorsal oder plantar ge-zogen wird mit entsprechender Bewe-gungseinschränkung.

Beispiel 3: Reverser ChevronDie Röntgenaufnahmen zeigen eine Hal-lux-varus-Fehlstellung, die sich drei Wo-chen nach Hallux-valgus-Korrektur ent-wickelt hat (Bild 7). Im Vergleich zu denpostoperativen Aufnahmen ist eine late-rale Dislokation des Metatarsale-I-Köpf-chens bei intaktem Großzehengrund -gelenk erkennbar. Zum Erhalt derGelenkfunktion wurde die Indikation zurRevision gestellt. Bei dem Eingriff wurdedie noch nicht vollständig konsolidierteOsteotomie wieder eröffnet, das Meta-tarsale-I-Köpfchen nach medial verscho-ben und mit zwei Schrauben erneut fi-xiert. Die Korrektur konnte bei korrekterStellung der Großzehe unter Erhalt einernormalen Gelenkfunktion zur Ausheilunggebracht werden (Bild 8).

Beispiel 4: Arthrodese Großzehen-grundgelenk

Die hier erkennbare Hallux-varus-Fehl-stellung hat sich auf dem Boden eineravaskulären Nekrose des Metatarsale-I-Köpfchens entwickelt (Bild 9). Bei weitge-hend zerstörtem Großzehengrundgelenk

ist ein gelenkserhaltendes Vorgehen nichtmöglich. Es wurde die Entscheidung zurArthrodese mit Interposition eines trikor-tikalen Beckenkammspans getroffen. DieRöntgenaufnahme zeigt die Situationnach knöcherner Konsolidierung (Bild 10).Defektzonen von bis zu einem Zentimeterlassen sich über eine distrahierendeScarf-Osteotomie ausgleichen, was miteiner geringeren Morbidität verbunden istals eine Verlängerung mithilfe eines Kno-chentransplantats [2].

MetallkonfliktDie meisten heute verwendeten Osteo-synthesematerialien sind zum Verbleib imKnochen gedacht. Die Möglichkeit einesstörenden Metalls, sei es durch einen ge-ringfügigen Überstand oder eine Unver-träglichkeit, wird häufig unterschätzt.Unverträglichkeiten auf Stahlimplantatewerden mit bis zu 25 Prozent in der Lite-ratur beschrieben [18]. Allergische Reak-tionen auf Titan sind seltener und sindmeist Folge von Legierungen. Auch zei-gen CT-Bilder immer wieder, dass bei ver-meintlich korrekter Positionierung desOsteosynthesematerials im konventionel-len Röntgen ein Schraubenüberstand fürdie Beschwerden verantwortlich ist. So-wohl bei offensichtlichem Metallkonfliktals auch bei anderweitig nicht erklärbarerBeschwerdesymptomatik stellt die Metal-lentfernung einen sehr kleinen Eingriffdar, mit dem in vielen Fällen eine deut licheBesserung erreicht werden kann.

Beispiel 5: MaterialkonfliktDie 3D-Rekonstruktion eines Dünn-schicht-CT zeigt den plantaren Überstandder Schraube als Ursache für die anhal-

tenden Beschwerden im Sesambeingleit-lager nach Hallux-valgus-Korrektur. Die-ser Überstand war im konventionellenRöntgen nicht darstellbar. Nach der Ent-fernung der Schraube waren die Be-schwerden verschwunden.

Progrediente Arthrose im Groß-zehengrundgelenk und avaskulä-re KnochennekroseViele Patienten mit Hallux-valgus-Fehl-stellung haben bereits zum Zeitpunkt derKorrektur initiale degenerative Verände-rungen im Großzehengrundgelenk. Aucheine korrekt durchgeführte Hallux-val-gus-Korrektur bietet keine Garantie gegenein Fortschreiten der Veränderungen undBewegungseinschränkungen. Für Patien-ten ist dies oft schwer zu verstehen, da siezum Zeitpunkt der Hallux-valgus-Korrek-tur vermeintlich im Gelenk schmerzfreiwaren und ihre Beschwerden ausschließ-lich auf die Fehlstellung zurückführten.Unverändert stellt die Arthrodese das zu-

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7 Hallux varus durch laterale Dislokation des Metatarsale-I-Köpfchens nach Hallux-valgus-Korrektur.8 Beim reversen Chevron wird das Metatarsale-I-Köpfchen nach medial geschoben, bis wiedereine balancierte Weichteilspannung bei orthograder Ausrichtung der Großzehe vorliegt.

9 Avaskuläre Nekrose mit Hallux varus nachminimalinvasiver Hallux-valgus-Korrektur.

verlässigste Verfahren zur Therapie einerfortgeschrittenen Arthrose am Großzehen -grundgelenk dar [10; 13]. Gleiches gilt fürdie Behandlung einer Köpfchennekrose,deren Inzidenz nach Osteotomien desMetatarsale mit zirka acht Prozent ange-geben wird [25; 27]. Es hat sich als hilf reicherwiesen, auch geringgradige degenerativeVeränderungen im Aufklärungsgesprächmit dem Patienten zu kommunizieren,einschließlich möglicher resultierenderProbleme im zeitlichen Verlauf.

PseudarthroseEine verzögerte Knochenheilung wird beidistalen Osteotomien in Zusammenhangmit einer gestörten Durchblutung desMetatarsale I gesehen [17]. Für die klas-sische proximale Osteotomie wird diePseudarthroserate mit zirka drei Prozentangegeben [22]. Möglicherweise bietetdas minimalinvasive Vorgehen bezüglichder Knochenheilung Vorteile [21]. Neue-re Studien unterstreichen die Rolle von Vitamin D3 bei der Knochenheilung.Brinker et al. (2007) [4] fanden in über 80Prozent der Patienten mit verzögerter

Knochenheilung endokrinologische Auf-fälligkeiten, die sich durch eine medika-mentöse Substitution behandeln ließen.Dies gilt insbesondere für einen ernied-rigten Vitamin-D3-Spiegel im Serum. Dieoptimistische Einschätzung des Effektseiner Ultraschallbehandlung bei verzö-gerter Knochenheilung und Pseudarthro-sebildung konnte in unserem Zentrumbisher nicht reproduziert werden [14; 32].Aktuelle Arbeiten sehen die Rolle der Ultraschallbehandlung vor allem alsadju vantes Verfahren nach operativerRevision einer Arthrodese [31].

TransfermetatarsalgieEin verkürztes und/oder eleviertes Meta-tarsale I ist typischerweise Ursache füreine Transfermetatarsalgie. Die Pedoba-rographie ermöglicht die Beurteilung derplantaren Druckverteilung. Bei Schmer-zen unter dem Vorfuß sind häufig dieDruckspitzen nicht in dem Ausmaß er-kennbar, wie klinisch vermutet, da die Patienten schmerzbedingt den Vorfußentlasten. Daher ist neben lokalen Druck-schmerzen auch eine Druckumverteilung

vom Vorfuß zur Ferse ein Hinweis aufplantare Beschwerden. Ziel einer Hallux-valgus-Korrektur ist es, wieder einegleichmäßige Druckverteilung unter demVorfuß zu erreichen, da die Hallux-val-gus-Fehlstellung typischerweise mit ei-ner reduzierten Lastübertragung überden ersten Strahl einhergeht [30]. Es wirdempfohlen, bei der Chevron- oder Scarf-Osteotomie die Schnittebene circa 15 bis

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10 Stabilisierung des Großzehengrundgelenksdurch eine Interpositionsarthrodese mit dorsa-ler Platte.

Der Hallux valgus ist eine der häufigs-ten Fußfehlstellungen in der westli-chen Welt. Dabei schiebt sich das

Grundgelenk der großen Zehe (lat. „Hallux“)nach außen, wodurchsich diese schief (lat.„valgus“) nach innen, inRichtung der anderenZehen neigt. An der Außenseite des Fußesentsteht ein Ballen. Unbehandelt reibt derBallen im Schuh undverursacht schmerzhaf-te Druckstellen, Haut-

reizungen und Entzündungen. Die Groß -zehe kann sich so stark verformen, dass siesich unter oder über die anderen Zehenschiebt, die sich dann zu Hammer- oderKrallenzehen verformen.

Die TherapieDer Hallux valgus kann sowohl operativ, alsauch konservativ behandelt werden. Einekonservative Behandlung ist bei leichtembis mittlerem Schweregrad ratsam. DieKombination aus Fußübungen, Einlagen-

versorgung und dem Tragen einer Korrek-turschiene können das Fortschreiten desHallux valgus stoppen. Die international patentierte HALLUFIX®

Hallux Valgus Schiene wurde in Zusam-menarbeit mit der Fraunhofer Gesellschaftund Orthopäden entwickelt, um die Fehl-stellung des Ballenzehs wirksam zu korri-gieren und Schmerzen gezielt zu lindern. Sokann eine Verschlechterung der Fehlstel-lung verzögert oder sogar aufgehalten wer-den. Neben der konservativen Therapiekann die HALLUFIX®-Schiene auch nach einer operativen Korrektur helfen, das OP-Ergebnis zu sichern und die Reha-Dauer zuverkürzen.

Rund um gut versorgtIn Deutschland ist jeder 8. Mensch von einem Hallux valgus betroffen. Um nochmehr Patienten wieder auf die Füße zu helfen,ist die HALLUFIX® Hallux Valgus Schienejetzt in 3 Größen erhältlich (Schuhgröße34 – 46). Dabei wird empfohlen, sie regel -mäßig während der Nacht zu tragen. ImGegensatz zu herkömmlichen, starrenNachtschienen kann die HALLUFIX®-Schiene

auch tagsüber 2 bis 3 Stunden unter Belas-tung getragen werden. Der Hallux valgus beeinflusst maßgeblich

das Muskelgleichgewicht des betroffenenFußes. Dadurch können weitere Deformitätenwie Hammer- und Krallenzehen begünstigtwerden. HALLUFIX® bietet auch hier Pro-dukte zur kon servativenTherapie (z. B. Hammer -zehenschlaufe). Weitere Informationen

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20 Grad nach plantar zu kippen, um eineentsprechende Plantarisierung des Meta-tarsale-I-Köpfchens zu erreichen [7].Führt das Korrekturverfahren bereits zueiner Verkürzung des Metatarsale I, kanndiese Verkürzung durch eine gleichzeitigePlantarisierung des Metatarsale I weit-gehend ausgeglichen werden (zum Bei-spiel Lapidusarthrodese). Gelingt esdurch den Eingriff am ersten Strahl nicht,die plantare Druckverteilung zu normali-sieren, sind verkürzende oder elevierendeOsteotomien an den Metatarsalia II bisIV zu überlegen. Konservativ besteht dieMöglichkeit, durch eine im Vorfuß weich-bettende Einlagenversorgung eine größt-mögliche Auflagefläche zu erreichen[15]. Die sehr stabile Verankerung derMetatarsale-II-Basis limitiert die Mög-lichkeiten, den zweiten Strahl durch einePelotte deutlich anzuheben. Eine sagit-tale Korrektur kann durch eine Z-Osteo-tomie erreicht werden (Bild 11). DieseOsteotomie erlaubt eine Plantarisierungund ggf. auch Verlängerung des Metatar-sale I.

Wundheilungsstörung und InfektZeichnet sich eine Wundheilungsstörungoder ein Infekt ab, hat sich ein aggressivesVorgehen bewährt. Die Antibiotika-Thera-pie erfolgt nach den allgemeinen Regelnfür Knochen- und Weichteilinfekte. Lässtsich aufgrund der Weichteilschwellungnach operativer Revision ein primärerWundverschluss nicht erreichen, kanndurch eine mehrtägige Vakuumbehand-lung der Wundgrund konditioniert werden[5]. Nach Ausheilung des Infekts könnenDefektzonen bis ca. 4 Zentimeter durch ei-ne Dermatotraktion sekundär verschlossenwerden. Hierzu werden Klammern in denWundrand gesetzt, durch welche ein elastischer Vessel-Loop eingezogen wird.Beim täglichen Verbandswechsel wirdsukzessive die Vorspannung erhöht. Durchdie gleichmäßige Traktion über mehrereTage lässt sich so die Wunde verschließen.Bei mittelgroßen Defekten kann nachKonditionierung des Wundgrundes derDefekt mit Spalthaut verschlossen wer-den. Die großen Sehnenflächen amFußrücken limitieren allerdings dieseTechnik [3]. Auf freiliegenden Sehnen ge-lingt es normalerweise nicht, einen ausrei-chenden Granulationsrasen zu erzeugen,der die Basis für eine erfolgreiche Spalt-hauttransplantation bildet. In solchen Fäl-len sowie bei größeren Defekten ist zeitnahdie Mitbetreuung des Patienten durch ei-

nen plastischen Chirurgen sinnvoll [26].Mithilfe gefäßgestielter Lappen lassensich auch großflächige Defekte kosme-tisch zufriedenstellend verschließen.

Complex regional pain syndromeBesteht auch nur der geringste Verdachtauf ein CRPS (Complex regional pain syn-drome), ist eine rasche interdisziplinäreBetreuung des Patienten sinnvoll. Einefrühe Diagnose und Abgrenzung gegen-über den Differentialdiagnosen ist mit Hil-fe des MRT möglich. Hier zeigt sich beiCRPS ein diffus-fleckiges Knochenmark -ödem mit subkortikaler Ödembildung sowieein Weichteilödem [29]. Begleitend zu einer suffizienten Schmerztherapie mitnichtsteriodalen Antiphlogistica undOpiaten werden bei limitierter Evidenzphysiotherapeutische und physikalischeMaßnahmen wie Lymphdrainage oderAquatherapie empfohlen [9]. Die Rolle ei-ner ergänzenden Gabe von Psychophar-maka wird kontrovers diskutiert [1].

Schmerztherapeuten und physikali-sche Mediziner haben zu diesem Krank-heitsbild einen anderen Zugang, häufigweitere therapeutische Ansätze und oftauch mehr Geduld für die langwierigeund kommunikationsintensive Betreu-ung. Aktuelle Forschungsansätze be-schäftigen sich mit der Rolle von VitaminC und K, während die Sympathicus-Blockade wesentlich an Bedeutung ein-gebüßt hat [11;12;28].

Fazit für die PraxisDie Auseinandersetzung mit Fehlschlägenbleibt keinem Operateur erspart, wobeidie Ursachen für Komplikationen sehrvielfältig sein können. In der Kommunika-tion mit dem Patienten hat sich der pro-aktive Umgang mit den Beschwerden be-währt. Dieser beinhaltet eine umfassendeBildgebung, das Einbeziehen weitererFachgruppen und ggf. die zeitnahe Ent-scheidung zur operativen Revision. In denseltensten Fällen ist der Patient bei einemFehlschlag primär an einer juristischenAuseinandersetzung interessiert, vielmehrmöchte er einen Weg aufgezeigt bekom-men, wie die Situation zu retten ist. �

Anschrift des VerfassersProf. Dr. med. Markus WaltherSchön Klinik München HarlachingZentrum für Fuß- und SprunggelenkchirurgieHarlachinger Str. 51, 81547 MünchenErstveröffentlichung in Fuß & Sprunggelenk12 (2014) 132–142.

Literatur

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11 Sagittale Z-Osteotomie. Die hier gezeigteSchnittführung ermöglicht eine Verlängerungund eine Plantarisierung des ersten Strahls. Die plantare und laterale Gefäßversorgung des distalen Metatarsale I sollte geschont werden.

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ORTHOTECH STABILStabilität für eine erfolgreiche Therapie

* Behandlung und Nachbehandlung operativ und konservativ zu versorgender Kapsel-Bandläsionen des Sprunggelenks

* Bestimmte knöcherne Verletzungen des Sprunggelenks und des Fußes wie z.B. Stressfrakturen

* Sprunggelenksdistorsionen, Sprunggelenksarthrose

* Ruhigstellung im Bereich von Fußwurzel und Mittelfuß

* Gelenkschonung im Vorfußbereich

* Zur Vorbeugung bei Patienten, die gehäuft Sprunggelenksverletzungen aufweisen

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