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MANNHEIMS GRÜNE ZUKUNFT Information Grünzug Nordost und BUGA 2023

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MANNHEIMSGRÜNE ZUKUNFTInformation Grünzug Nordost und BUGA 2023

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INHALTSVERZEICHNIS

Einleitung 5Chronologie 6 – 7Blick auf den Grünzug im Jahr 2025 8 Das bleibt nach der Bundesgartenschau 9Bundesgartenschau im Detail 10Siegerentwurf 12 – 13Finanzen 14Potenziale nutzen 17Effekte von Bundesgartenschauen 18Aktionen und Projekte 21Ausblick 23Impressum 24

Die Gleichstellung von Frau und Mann auch in der Sprache ist uns ein Anliegen. Aus Gründen der Lesbarkeit haben wir möglichst die geschlechtsneutrale und ansonsten die in der Umgangssprache übliche männliche oder weibliche Form verwendet.

Mannheim_Neckarstadt

NEUERAUME

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NEUEVERBINDUNGEN

EINLEITUNG

Seit nunmehr fünf Jahren stellt sich Mannheim mit großem Engage-ment der Herausforderung, die freiwerdenden Militärflächen aktiv umzugestalten und hat damit einen der nachhaltigsten ökologischen Stadtentwicklungsprozesse in Gang gesetzt, den es bisher gegeben hat. Bei der Beschäftigung mit den Militärflächen war von Anfang an klar – so auch in der Sammlung der 1.000 bürgerschaftlichen Ideen in 2011 – Mannheim soll grüner und damit noch lebenswerter werden.

Diese zentralen Anliegen der Bürgerinnen und Bürger wurden in einem umfangreichen Bürgerbeteiligungsprozess sowie im Austausch mit Fachleuten konkretisiert. Entspre-chende Beschlüsse des Gemeinderats sowie das positive Votum des Bürgerentscheids zur Bundegartenschau im Jahr 2013 bildeten die weiteren Grundlagen. Die Vorbe-reitungen für das zukunftsweisende Stadtentwicklungspro-jekt, den über 230 Hektar großen Grünzug Nordost vom Neckar bis zu den Vogelstangseen, und damit auch für die Bundesgartenschau im Jahr 2023 konnten beginnen.Die Bürgerschaft wurde über vier Planungsgruppen und ei-nem abschließenden Bürgerforum intensiv in den Prozess eingebunden, ihre Arbeitsergebnisse in 10 Eckpunkten zusammengefasst und den politischen Gremien vorgelegt. Jetzt konnte mit der Deutschen Bundesgartenschauge-sellschaft der Vertrag über die Ausrichtung einer BUGA geschlossen werden. Mit breiter Mehrheit beauftragte der Gemeinderat die Verwaltung, in Orientierung an die bürger-schaftlich entwickelten und vom Gemeinderat beschlosse-

Mannheim_Bonadis-Hafen

nen Eckpunkte und ohne Berücksichtigung der Straße „Am Aubuckel“, einen zweistufigen Ideen- und Realisierungs-wettbewerb „Grünzug Nordost/BUGA 2023“ auszuschrei-ben. Auf dieser Grundlage beteiligten sich renommierte Planungsbüros aus ganz Europa an dem Wettbewerb für die Ausgestaltung des Grünzugs und des künftigen Bun-desgartenschaugeländes. Nach zwölf Monaten standen alle Entscheidungen des 50-köpfigen Preisgerichts aus Experten, Verwaltungs-fachleuten, Gemeinderatsmitgliedern und Vertretern der bürgerschaftlichen Planungsgruppen fest: Im April 2015 erhielt der Stadtplaner und Architekt Jörg Wessendorf den ersten Preis für den Bereich Städtebau, und im September 2015 ging der erste Preis im Bereich Land-schafts- und Freiraumplanung an das Büro RMP Stephan Lenzen. Im November 2015 lehnte der Gemeinderat die Verlegung des 800 Meter langen Teilabschnitts der Straße „Am Aubuckel“ ab. Damit fiel eine der bisher geltenden Prämissen des landschaftsplanerischen Gestaltungsvor-schlags weg. Die qualifizierte räumliche Ausgestaltung des „Grünzug Nordost“ muss nun an die neuen Voraussetzun-gen angepasst werden.

Diese Broschüre zeigt die Meilensteine und zentralen Entscheidungen des bisherigen Prozesses auf, präsentiert den prämierten landschaftsplanerischen Entwurf und gibt einen Ausblick auf die anstehende Weiterentwicklung.

ANNE UND MICHAEL PIEPER MIT PAULA, MANNHEIM:

„Gerade für uns als Familie haben der Grünzug und die BUGA eine große Bedeutung. Denn sie bringen Veränderungen nicht nur für uns, sondern insbesondere für unsere Kinder und für

nachfolgende Generationen. Mannheim wird grüner, das Klima wird besser und außerdem entstehen neue Freizeitmöglichkeiten für Jung und Alt.“

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2015

2012

2013

2014

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2011 – 2012Bürgerbeteiligung im Konversionsprozess: Auf Bürgerforen und Bürgerplattformen wird der Wunsch nach einem grüneren Mannheim und einer Bundesgartenschau entwickelt

25.10.2012 Vorstellung der Machbarkeitsstudie zum Grünzug Nordost und BUGA 2023 in den politischen Gremien

19.02.2013Der Gemeinderat beschließt die Bewerbung zur BUGA 2023

11.03.2013 Übergabe der Bewerbungsschrift an die Deutsche Bundesgartenschau Gesellschaft

18.06.2013 Gemeinderatsbeschluss zur Durchführung des Bürgerentscheids

25.06.2013 Öffentliche Infoveranstaltung zu den Planungsgruppen und zum weiteren Prozess

22.09. 2013 Beim Bürgerentscheid stimmt die Mehrheit der Mannheimerinnen und Mannheimer für die BUGA 2023

24.10. 2013 Beginn der Arbeit in den vier bürgerschaftli-chen Planungsgruppen

05.04.2014 BUGA-Forum mit Vorstellung der Ergebnisse aus den Planungsgruppen

11.04.2014 Gründung der Bundesgartenschau Mann-heim 2023 gGmbH und Unterzeichnung des Durchführungsvertrages für die BUGA 2023

03.06.2014 Der Gemeinderat beschließt die Auslobung des zweistufigen Ideen- und Realisierungs-wettbewerbs Grünzug Nordost und BUGA 2023

12.07.2014 Öffentliches Rückfragekolloquium zum Grün-zugwettbewerb, an dem ca. 50 interessierte Büros teilnehmen

08.10.2014 1. Sitzung des 50-köpfigen Preisgerichts bestehend aus Experten, Sachverständi-gen, Fraktionsvertretern und Vertretern der Bürgerschaft. Aus den 34 Einreichungen entscheidet sich das Preisgericht für neun Entwürfe, die weiterentwickelt werden

09.10.2014 Bürgerinformationsveranstaltung auf Spinelli mit Vorstellung der ausgewählten Entwürfe

25.11.2014 Gemeinderatsbeschluss zur Auslobung der Stufe II des Ideen- und Realisierungswettbe-werbs Grünzug Nordost und BUGA 2023

29.11.2014 Im Rahmen eines Bürgerdialogs bringt die Bürgerschaft Ideen und Anregungen für die Überarbeitung der Entwürfe ein

16.04.2015 2. Sitzung Preisgericht: Zwei 1. Preise Land-schaft/Freiraumplanung an RMP Stephan Lenzen (Bonn) und an Atelier LOIDL (Berlin),1. Preis Städtebau an Architekt Jörg Wessen-dorf

30.09.2015 Finale Sitzung des Preisgerichts mit kla-rem Votum für den Entwurf des Büros RMP Stephan Lenzen

24.11.2015 Beschluss des Gemeinderates, die Straße „Am Aubuckel“ nicht zu verlegen

Anfang 2016 Gemeinderatsbeschluss zur Beauftragung der weiteren Planungen für den Grünzug

Bürgerbeteiligung politische Gremien Wettbewerbsverfahren sonstige AktivitätenCHRONOLOGIE

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BLICK AUF DEN GRÜNZUG NORDOST IM JAHR 2025

So könnte nach der Bundesgartenschau der Blick von Käfertal aus nach Süden Richtung Feuden-heim und Neckarplatt aussehen.

Zäune und Abgrenzungen um das BUGA-Gelände sind verschwunden und das ehemalige Militärge-lände der „Spinelli Kasernen“ hat sich zu einem großen, zusammenhängenden und höchst at-traktiven Freizeit- und Naherholungsraum für die Mannheimer Bevölkerung entwickelt.

Im Vordergrund, im Bereich von Käfertal Süd, ist ein neues, innovatives und attraktives Wohnquar-tier entstanden.

9

U-HALLE

SPINELLI KASERNE

FEUDENHEIM

KÄFERTAL

NECKAR

KÄFERTAL

8

DAS BLEIBT NACH DER BUNDESGARTENSCHAU

SPORTPARK

Die städtebaulichen Ränder von Feudenheim und Käfertal werden durch behutsame Bebauung und urbane Freiraumnutzungen ergänzt. Im Übergangs-bereich werden neue Sport- und Spielmöglichkeiten geschaffen. Besonders wichtig sind hier die multi-funktional nutzbaren Flächen für die Anwohner. Die neuen Wege im Grünzug Nordost in unterschiedli-chen Längen als Rundwege von 2 bis 5 Kilometern eignen sich für größere und kleinere Fitness-Stre-cken (Loops). Die Nutzung des Grünzugs entwi-ckelt sich parallel zu seiner Gestaltung: Von einer intensiven Nutzung am Rande zu einer extensiven und ruhigeren Nutzung in der Mitte. In der „Weiten Mitte“ sind ruhigere Bereiche als „Auen-Inseln“ zum Ausruhen und Verweilen vorgesehen.

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NACHBARSCHAFT FITNESS-LOOPS

DIE WEITE ERLEBEN MANNHEIMER U+ NEUEWEGE

BUNDESGARTENSCHAU IM DETAIL

Die Ausstellungsflächen der BUGA an Bepflanzungen, Staudenflächen, Themengärten, Veranstaltungsflächen, etc. werden in die dauerhaft robust angelegten Grünräume des Grünzugs Nordost integriert. Die Ränder des Grünzugs werden so in ihrer Gestaltung und Nutzung verstärkt. Diese dauer-haften Flächen an den Übergängen zu Feudenheim und Käfertal schließen als Rundweg die Verbindungen zwischen Mannheimer U-Halle und der Straße „Am Aubuckel“. Es werden Anlagen als Teil der BUGA geschaffen, die auch darüber hinaus bestehen bleiben wer-den. Das Miteinander und gleichzeitig der Kontrast zwischen Natur, Kultur und Gestaltung, der den Grünzug prägt, wird zum Thema für die BUGA. Die „Weite Mitte“ wird zum Ort der temporären Inszenierung. Auch könnte eine Seilbahn während der BUGA 2023 das Ausstellungsgelände mit dem Luisenpark verbinden.

TOBIAS EUL, RENÉ BÖRNER UND ARTHUR KRENKEL VOM BMCC E.V., MANNHEIM:

„Als im Sommer das Tor zu den Spinelli Barracks geöffnet wurde, haben wir vom BMCC e.V. die Gelegenheit genutzt, uns das zukünftige BUGA-Gelände mit unseren BMX und Mountainbikes näher anzuschauen. Es ist super, dass Mannheim an uns Sportler und Vereine denkt, und wir hoffen, dass wir mit unseren Kids in Zukunft vom Wetter unabhängig in einer der Hallen trainieren dürfen.“

Mannheim_Herzogenriedpark

AktivitätenJugendsport

Events

ZentralesSpiel

ZentralesSpiel

Ruhe-Plaza

SlabCity

Auen-Insel

Joga Greens

FlMultifunktionale

äche

Spiel

Spiel

Spiel

Spiel

Multifunktionale

Multifunktionale

Multifunktionale

KiTa

Schule

Spiel

4

10

Käfertal3 Km

Feudenheim2 Km

Spinelli5 Km

,

,

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SIEGERENTWURF

Der neu gestaltete Freiraum dient als Transit- und Aufenthalts-raum. Durch die Gestaltung kann er sich entsprechend den Bedürfnissen der Bevölkerung entwickeln. Die historischen Spuren bleiben ablesbar, wobei die flexible und robuste Ausge-staltung der Flächen im Vordergrund steht. Der Höhensprung im Bereich des Hochgestades wird durch ein naturnahes Gewässer herausgearbeitet und erinnert an die ehemalige Neckarschleife. Die ökologische Stärkung des Areals und das Verbinden von Biotopen haben dabei einen hohen Stellenwert. Innerhalb des Grünzugs werden vorhandene Nutzungen gebün-delt und ergänzt. Durch die offene „Weite Mitte“ des Grünzugs werden die gesamtstädtisch wirksamen Frischluftentstehungs-gebiete und klimatisch wirksamen Korridore verbessert, um zukünftigen Klimaanforderungen gerecht zu werden. Es gibt neue barrierefreie Fuß- und Radwegeverbindungen, die die umliegenden Stadtteile besser miteinander vernetzen sowie das Fuß- und Radwegenetz erweitern und ergänzen.

Stadt B

ewegung und Garten

Natur Wasser Erlebnis

Kunst Gemeinschaft

Kultur Interaktion

Weite Spinelli

H

HTRAM

Seilbahn Lu

isenpar

k

S

U

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Wechselflor Wasser Erlebnis Spielplatz Aussichtspunkt

Besondere Gärten+ Wechselflor

Ruhige Aufenhaltsbereiche Blumenhalle Bühne

Sonderthemen Ökologische Bereiche Sport/Fitness Station Gastronomie

Gehölze / Rosen Stauden Felder Gemeinschaftstreff Themen- und

Hausgärten

Information Strassenbahnhaltestelle S-Bahn Parkplatz

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NEUESWACHSTUM

Mannheim_Unterer Luisenpark

141414141414141414141414

mind.

40,0MIO.FÖRDERUNG LAND BADEN-WÜRTTEMBERG

FINANZIERUNG GRÜNZUG

FINANZIERUNGBUGA

65,5MIO.INVESTITIONEN

STADT MANNHEIM

105,5MIO.

INVESTITIONENIN DEN GRÜNZUG NORDOST

DURCHFÜHRUNGDER BUNDESGARTENSCHAU

GESAMT

41,35MIO.GESAMT

6,85MIO.ZUSCHUSS

STADT MANNHEIM

34,5MIO.EINNAHMEN

BUGA

MANNHEIM INVESTIERT IN DEN KOMMENDEN JAHREN ÜBER 100 MILLIONEN EURO IN SEINE ZUKUNFTSGERECHTE GRÜNE LEBENSQUALITÄT.

DIE BUNDESGARTENSCHAU IM JAHR 2023 IST DER ANSCHUB FÜR DIE WIRTSCHAFTLICHE UND ZEITNAHE REA-LISIERUNG DIESES ÖKOLOGISCHEN GROSSPROJEKTES.

FINANZEN

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NEUEPERSPEKTIVEN

Mannheim_Vogelstangsee

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POTENZIALE NUTZEN

Die Menschen wünschen sich Lebensqualität, kurze Wege und trotzdem den Bezug zur Natur, zu möglichst viel stadtnahem Grün. Die Stadt Mannheim kann hier bereits heute viel bieten.

In Zukunft soll das vorhandene Grün noch mehr, noch lückenloser vernetzt werden und dadurch neue Lebensqualität schaffen. Eine entscheiden-de Rolle hierbei spielt der Grünzug Nordost.

Die Ideen für die Bundesgartenschau 2023 sind heute schon wesentlicher Teil dieses Grünzug-Konzeptes und waren von Anfang an Grundlage des inzwischen abgeschlossenen internationalen Ideen- und Realisierungswett-bewerbs Grünzug Nordost/BUGA 2023. Das heißt: Erschließungsflächen, Einrichtungen und Anlagen, die für die Bundesgartenschau im Jahr 2023 geschaffen werden, werden von Beginn an in die spätere Dauernutzung integriert und bleiben der Mannheimer Bevölkerung über 2023 hinaus erhalten.

Bundesgartenschauen sind schon lange keine reinen „Blümchenschauen“ mehr. Vielmehr haben sie sich zu einem wichtigen und vor allem wirksamen Instrument moderner Stadtentwick-lung entwickelt. Sie lösen einen Ideenschub aus und ermöglichen durch Fördermittel, die weit über eine reine Städtebauförderung hinausgehen, und durch Investitionen von privater Seite Maß-nahmen, die sich sonst nicht realisieren ließen.

Die Bundesgartenschau im Jahr 2023 soll auf Teilen der Spinelli Kaserne zwischen Feuden-heim und Käfertal stattfinden. Das Gelände ist heute größtenteils versiegelt und mit Gebäuden überbaut. Es muss ohnehin entwickelt werden, um als Teil des Grünzugs Nordost wirksam zu werden. Ohne die Zuschüsse, die Mannheim im Rahmen der BUGA, u. a. vom Land Baden-Würt-temberg, erhält, müsste die Stadt die Kosten für die Umwandlung dieses großen Areals alleine tragen. Die Entwicklung des Grünzugs ohne eine Bundesgartenschau ist weder wirtschaftlich noch in einem überschaubaren Zeitrahmen realisier-bar.

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EFFEKTE VON BUNDESGARTENSCHAUEN

Bundesgartenschauen sind keine Selbstläufer. Auch die Mannheimer Bundesgartenschau 1975 war es nicht, obwohl es heute so scheint und sich viele gerne an diese schönen 180 Tage erinnern. Mit über acht Millionen Besuchern wurde sie zu einem Riesenerfolg.

Was bleibt nach einer Bundesgartenschau? Lässt sich ihr Erfolg überhaupt messen? Ist sie wirtschaftlich? Lohnen die Investitionen? Diese Fragen stellt sich jede Kommune, die sich mit dem Gedanken trägt, einen solchen Kraftakt durchzuführen. Auch Mannheim hatte sich im Vorfeld der BUGA 1975 diese Fragen gestellt. Im Rückblick ist heute überdeutlich, welche Dynamik das Projekt für die Weiter-entwicklung unserer Stadt auslöste: Neben Luisen- und Herzogenriedpark entstanden die Fußgängerzone in den Planken, die Neckaruferbebauung, die Herzogenried-

bebauung und vieles andere mehr. Die wichtige Funktion einer Bundesgartenschau als Motor, als Treiber der Stad-tentwicklung belegen die Gartenschauen der letzten Jahre. Die Intention, darüber Fördermittel zu akquirieren, Inves-toren zu gewinnen und nachhaltige Werte zu schaffen, lassen sich gut z.B. in München, Schwerin, Koblenz und Hamburg ausmachen. Experten bestätigen immer wieder den damit verknüpften volkswirtschaftlichen Gewinn. Bei-spielsweise blieben nach dem Abschluss der BUGA 2011 in Koblenz über 60 Prozent der investierten Gelder in der Region. Neben den rund 102 Mio. Euro aus öffentlichen Mitteln wurden im Zusammenhang mit der Bundesgar-tenschau in Koblenz weitere 315 Mio. Euro durch private Dritte investiert.

NEUETRADITIONEN

Mannheim_Oststadt

UTE UND GÜNTER NACHTWEY, MANNHEIM-KÄFERTAL:

„Die BUGA 2023 ist das richtige Projekt, um zeitnah aus der Gebäude- und Betonwüste auf Spinelli eine grüne Oase für alle Mannheimerinnen und Mannheimer entstehen zu lassen. Das allein ist für uns schon Grund genug, uns für die BUGA zu begeistern.“

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AKTIONEN UND PROJEKTE

Eine Bundesgartenschau braucht eine lange Vorbereitungs-zeit. Sie braucht vor allem aber eins: Begeisterung. Will man möglichst viele Menschen für die BUGA begeistern, bedeutet das insbesondere, Erleben zu ermöglichen, Ein- und Ausblicke zu schaffen.

Das ist 2015 vor allem mit der Reihe „Spinelli erleben“ gelungen. Dreimal öffneten sich die Tore der ehemaligen US-Kaserne und insgesamt 2.300 Menschen nutzten die Chance, sich ein bislang unbekanntes Gebiet ein Stück weit zurück zu erobern. Ob bei Themenführungen, bei sportlichen Aktivitäten oder kulturellen Erlebnissen, die Reaktionen der Besucherinnen und Besucher waren ähn-lich: Staunen über die Möglichkeiten, die dieses für die meisten völlig fremde Gelände bietet.

In der Reihe „Spinelli erleben“ hatte die BUGA-Gesell-schaft an drei Wochenenden dazu eingeladen, das Gelände selbst zu erkunden. So stand ein Wochenende zum Beispiel ganz im Zeichen des Sports, was vor allem junge Menschen begeisterte. Themenführungen informierten über die Vergangenheit der Spinelli-Kaserne und gaben Einblicke in die mögliche zukünftige Entwicklung. Vielen Besuchern wurde so erstmals deutlich, wie der große, zu-sammenhängende Grünzug aussehen könnte. Beim dritten Spinelli-Wochenende drehte sich alles um die Kultur, mit Informationen, Ausstellungen, einer Musikinstallation und Aktionen für Kinder. Mehr Grün in der Stadt, damit das Wirklichkeit werden kann, unterstützte die BUGA GmbH

im letzten Jahr zum Beispiel auch Urban Gardening-Pro-jekte. Mit dem „Mannemer Kräutermix“ wurde das Thema Gärtnern Kindern und Jugendlichen nahe gebracht. 10.000 Kräuterpflanzen wurden in Schulen verteilt. In 22 Klassen gab es speziellen Unterricht und 35 Kinderta-geseinrichtungen wurden besucht. Das Projekt „Urbaner Garten Lindenhof“ wird ebenfalls von der BUGA GmbH unterstützt. 900 qm Grün entstehen seit März 2015 auf dem Dach des ehemaligen Tiefbunkers und werden als Gemeinschaftsgarten der Anwohner genutzt.

Theoretisch, nahezu wissenschaftlich, haben sich ca. 20 Schülerinnen und Schüler der Friedrich-List-Schule dem Thema BUGA und Grünzug genähert: Im Rahmen eines Seminars haben sie in Kleingruppen verschiede-ne Themengebiete wie Marketing, Ökologie, Finanzen, Chancen und Risiken einer BUGA ausgearbeitet. Schließ-lich präsentierte sich die Mannheimer BUGA-Gesellschaft auch bei der Landesgartenschau in Landau. Und beim internationalen Pferdesportevent „CSIO“ war der geplan-te Grünzug auf 1.400 qm schon mal in Miniaturform zu sehen.

Die neue Informationstafel auf dem Fernmeldeturm und der BUGA-Aussichtsturm am Spinelli-Zaun werden eben-falls dafür sorgen, dass die Menschen Ein- und Ausblicke auf Grünzug und BUGA 2023 erhalten und sich damit für ein Projekt begeistern lassen, das die Lebensqualität in Mannheim nachhaltig verbessern wird.

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KENNENLERNEN

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NEUEENTWICKLUNG

AUSBLICK

In 2016 werden weitere wichtige Etappenziele bei der Pla-nung und Vorbereitung des Grünzugs Nordost und der BUGA 2023 zu erreichen sein. Diese Planungen haben mit der Ent-scheidung des Gemeinderates, die Straße „Am Aubuckel“ nicht zu verlegen, einen Anpassungsbedarf erfahren. Und die nächste wichtige Entscheidung steht mit der Beauftra-gung des Planungsbüros RMP Stephan Lenzen an. Damit verbunden ist auch die Frage, in welcher Form Grünzug und BUGA realisiert werden können. Mit dem Planungsbüro soll deshalb ein Vertrag über die planerischen Grundleistungen zur Entwicklung des „Grünzug Nordost“ geschlossen werden. Die bisherigen Entwürfe müssen dann an die geänderten Rahmenbedingungen angepasst und überarbeitet werden. Auch Veränderungen aus dem Beteiligungsprozess – der im nächsten Jahr wieder weitergehen wird – werden aufge-nommen. Bis zum Beginn 2017 soll diese Überarbeitung fertiggestellt sein. Dann wird sie erneut dem Gemeinderat zur abschließenden Entscheidung vorgelegt werden. Klar ist aber: Wir haben jetzt die einmalige Chance, einen großen Landschaftspark zu schaffen, der Stadtteile miteinander ver-bindet und vor allem die so dringend benötigten Frischluft-korridore für die Stadt entstehen lässt. Menschen werden sich in diesem neuen Naturraum inmitten der Stadt frei bewegen und wohlfühlen können. Die Entwicklung des Grün-zugs ist ein grünes Infrastrukturprojekt, das den Menschen in Mannheim und der Region dauerhaft mehr Lebensqualität bringen wird. Deshalb arbeiten Verwaltung und Bundesgar-tenschaugesellschaft weiter daran, den Grünzug und die Bundesgartenschau Realität werden zu lassen. Wir würden uns freuen, Sie für eines der wichtigsten Stadtentwicklungs-projekte und für eine Bundesgartenschau im Jahr 2023, die Motor für die Stadt- und Grünentwicklung ist, gewinnen zu können.

Mannheim_Spinelli Kaserne

JZAHRAA CHEWAIKH UND SEYMA KAHRAMAN, MANNHEIM:

„Als Kinder haben wir fast täglich im Herzogenriedpark und Luisenpark gespielt. Bei der Beschäftigung mit dem Thema BUGA 2023 für unsere Seminar-arbeit war uns schnell klar, diese Planung für Mannheim hat direkt mit uns und unserer Zukunft zu tun.“

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IMPRESSUM

HerausgeberBundesgartenschau Mannheim 2023 gGmbHK 768159 Mannheim

Konzeption und RedaktionTobias DünkelMonika EnzenbachWaltraud SchleppsMichael SchnellbachSonja Wocheslander

Gestaltungxmedias GmbHDudenstr. 12–2668167 Mannheim

Fotografien und PläneChristian DammertTobias DünkelTatiana GratchevGerhard HeckmannAndreas HennNicole HoffmannSabine KressDaniel LukacMarkus ProßwitzRMP Stephan LenzenFranziska SchmidtStadt MannheimThomas TrösterGerhard Vormwald

STAND DEZEMBER 2015