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5/26/2018 ManuskriptVolkmarkramarzPachelbel1-slidepdf.com http://slidepdf.com/reader/full/manuskript-volkmarkramarz-pachelbel-1 1/7  Der Autor Volkmar Kramarz arbeitet als Dozent der Musikwissenschaft und Soundstudies an der Uni Bonn; daneben ist er aktiver Musiker, Radioproduzent, Nachwuchscoach und Buchautor („Die E-Gitarre“, „Die Pop Formeln“, „Die HipHop Formeln“ u.a.). E-Mail: [email protected]  Der Einstieg in die standardisierten Harmonie-Formeln der Popmusik ist angesichts der unübersehbaren Masse von Songs oft etwas verwirrend und unübersichtlich. Hier kann die Verbindung zu einem bekannten klassischen Werk hilfreich sein – vor allem, wenn es sich um ein Opus handelt, das praktisch alle Schüler schon einmal gehört haben. Und sei es nur als Klingelton vom Handy... Der ,Kanon in D-Dur´ von Johann Pachelbel ist mittlerweile über 300 Jahre alt und an sich nur ein schlichtes Stück für insgesamt vier Streichinstrumente, dennoch gehört er in praktisch allen Hörerschichten zu einem der beliebtesten Stücke überhaupt: Kein „Best-of-Barock“-Sampler, der ohne ihn auskommen könnte, keine Sammlung der ,Schönsten Klassik-Werke´, auf dem er nicht zu finden ist, nein, er ist zweifelsohne ein echter Allzeit-Hit. Dabei gehört der Kanon gar nicht zu den wirklich repräsentativen Stücken dieses Barockmeisters, sondern ist nur ein Puzzlestein in einem enorm großen Lebenswerk. Doch in den letzten Jahren hat sich dieser Kanon nicht nur als eigenständiges Werk, sondern auch zu einer Vorlage für viele andere und vor allem sehr erfolgreiche Popsongs entwickelt. Alle diese Stücke sind, stilistisch übrigens weit gemischt, meist sehr ,schön´ und ,wohlig angenehm´ im Höreindruck, und gefallen damit speziell den weiblichen Hörern besonders gut, bzw. es sindStücke, die ideal in eine Kuschelrock-Sammlung passen und sich nur zu oft bereits zu zeitlosen Evergreens entwickelt haben. Was aber macht diese Vorlage, den ,Kanon in D-Dur´ von Johann Pachelbel, so einzigartig, so wunderbar kompatibel zur heutigen Pop-Welt und ihren vielfältigen Produkten? Dazu sollte zuerst einmal dieses Original genauer betrachtet werden, bevor dann die einzelnen Ableitungen davon genauer unter die analysierende Lupe genommen werden. Bei Pachelbels Kanon findet sich eine Gesamtlänge von 57 Takten, die aufgeteilt ist in 2 x 28 Takten und einem abschließenden Akkordschlag im Schlußtakt. Innerhalb der gesamten 28 Takteinheiten wird ein zweitaktiger Basslauf durchgehend und immer absolut gleichbleibend wiederholt, der damit ein wahrlich typisches Bass-Ostinato darstellt: In den ab Takt 3 einsetzenden Melodiebewegungen zeigt sich dann, warum Pachelbel dieses an sich allein vom Umfang her recht überschaubare Werk einen ,Kanon´ genannt hat: Jede Melodiesequenz der ersten Stimme wird nachfolgend von der zweiten und dann schließlich von der dritten Stimme wortgetreu aufgegriffen und wiederholt, immer getragen von dem Bass-Ostinato mit den acht charakteristischen Tönen. Insgesamt ist dadmit also die Betrachtung in der Intention des Komponisten eher horizontal auf die Melodiebewegung gerichtet: Immer neue Melodiebögen

Manuskript Volkmarkramarz Pachelbel 1

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  • Der Autor Volkmar Kramarz arbeitet als Dozent der Musikwissenschaft und Soundstudies an der Uni Bonn; daneben ist er aktiver Musiker, Radioproduzent, Nachwuchscoach und Buchautor (Die E-Gitarre, Die Pop Formeln, Die HipHop Formeln u.a.). E-Mail: [email protected] Der Einstieg in die standardisierten Harmonie-Formeln der Popmusik ist angesichts der unbersehbaren Masse von Songs oft etwas verwirrend und unbersichtlich. Hier kann die Verbindung zu einem bekannten klassischen Werk hilfreich sein vor allem, wenn es sich um ein Opus handelt, das praktisch alle Schler schon einmal gehrt haben. Und sei es nur als Klingelton vom Handy... Der ,Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel ist mittlerweile ber 300 Jahre alt und an sich nur ein schlichtes Stck fr insgesamt vier Streichinstrumente, dennoch gehrt er in praktisch allen Hrerschichten zu einem der beliebtesten Stcke berhaupt: Kein Best-of-Barock-Sampler, der ohne ihn auskommen knnte, keine Sammlung der ,Schnsten Klassik-Werke, auf dem er nicht zu finden ist, nein, er ist zweifelsohne ein echter Allzeit-Hit. Dabei gehrt der Kanon gar nicht zu den wirklich reprsentativen Stcken dieses Barockmeisters, sondern ist nur ein Puzzlestein in einem enorm groen Lebenswerk. Doch in den letzten Jahren hat sich dieser Kanon nicht nur als eigenstndiges Werk, sondern auch zu einer Vorlage fr viele andere und vor allem sehr erfolgreiche Popsongs entwickelt. Alle diese Stcke sind, stilistisch brigens weit gemischt, meist sehr ,schn und ,wohlig angenehm im Hreindruck, und gefallen damit speziell den weiblichen Hrern besonders gut, bzw. es sindStcke, die ideal in eine Kuschelrock-Sammlung passen und sich nur zu oft bereits zu zeitlosen Evergreens entwickelt haben. Was aber macht diese Vorlage, den ,Kanon in D-Dur von Johann Pachelbel, so einzigartig, so wunderbar kompatibel zur heutigen Pop-Welt und ihren vielfltigen Produkten? Dazu sollte zuerst einmal dieses Original genauer betrachtet werden, bevor dann die einzelnen Ableitungen davon genauer unter die analysierende Lupe genommen werden. Bei Pachelbels Kanon findet sich eine Gesamtlnge von 57 Takten, die aufgeteilt ist in 2 x 28 Takten und einem abschlieenden Akkordschlag im Schlutakt. Innerhalb der gesamten 28 Takteinheiten wird ein zweitaktiger Basslauf durchgehend und immer absolut gleichbleibend wiederholt, der damit ein wahrlich typisches Bass-Ostinato darstellt:

    In den ab Takt 3 einsetzenden Melodiebewegungen zeigt sich dann, warum Pachelbel dieses an sich allein vom Umfang her recht berschaubare Werk einen ,Kanon genannt hat: Jede Melodiesequenz der ersten Stimme wird nachfolgend von der zweiten und dann schlielich von der dritten Stimme wortgetreu aufgegriffen und wiederholt, immer getragen von dem Bass-Ostinato mit den acht charakteristischen Tnen. Insgesamt ist dadmit also die Betrachtung in der Intention des Komponisten eher horizontal auf die Melodiebewegung gerichtet: Immer neue Melodiebgen

  • verschlingen sich ineinander und werden in bester kontrapunktischer Manier zueinander bezogen und weiterentwickelt.

    Doch diese sehr markanten acht Basstne knnen auch als Harmoniegrundtne gehrt werden dann ist die Rezeption nicht lnger auf die horizontalen Linienentwicklungen fokussiert, sondern es werden vertikal ausgerichtete Harmonien bzw. Akkordschlge gehrt. Damit wird eine deutlich modernere Hrgewohnheit angesprochen: Die einzelnen Basstnen werden ergnzt zu Dreiklngen, die dann zueinander im Sinne der Funktionslehre bezogen werden knnen:

    Dieses Harmoniegerst, diese auch im Kanon selbst im Prinzip geradezu stur wieder und wieder

  • vorgestellte Akkordformel, wird die Grundlage der Songs bilden, von denen es ab den 1960ern heien wird: Sie basieren auf dem Pachelbel-Kanon. Von nun ab lassen sich immer neue Songs aufzeigen, die sich dieser dort angedeuteten Akkordabfolge bedienen und damit gewaltige Erfolge im sanften Pop-Segment erzielten. Johann Pachelbel einer der wohl dienstltesten und vor allem erfolgreichsten Womanizer des Pop. Doch wie genau hneln sich denn die einzelnen Stcke? Sind sie wirklich so eins-zu-eins originalgetreu bernommen, ohne Abnderung und ohne Variationen? Eine Liste von diversen Stcken, die alle angeblich auf Pachelbels Akkordfolge beruhen, sollen die er selber vermutlich so nie als solche betrachtet hat findet sich z.B. in diversen Internet-Foren oder aber beispielsweise auch bei der Lugert-CD: Pachelbel&Co, Versionen 2. Schauen wir uns eine Auswahl dieser Stcke genauer an, lsst sich schon bald feststellen, dass es so 100% exakt gleich nicht immer zugeht, dass sogar ganz betrchtliche und auch sehr aussagekrftige Unterschiede festzustellen sind. Doch vorab sollte einleitend nochmals ausdrcklich betont werden, dass sich diese Stcke nicht auf eine Stilrichtung begrenzen, sondern dass wir ganz im Gegenteil aus verblffend vielen unterschiedlichsten Genres Beispiele fr erfolgreiche Pachelbel-Akkordberabietungen finden knnen: Ob Chanson, Schlager, Rock oder HipHop hier ist wirklich alles vertreten. Aber praktisch ausnahmslos handelt es sich dabei um ,sweet sounds , um balladeske Werke, die meist ausdrcklich schn und einschmeichelnd sein wollen. Wie das dabei konkret in Bezug auf das eigentliche Tonmaterial erreicht wird, soll anhand einiger weiterer Betrachtungen deutlich gemacht werden. Da durchgehend alle Melodien des Pachelbel-Kanons auf einem schlichten diatonischen D-Dur-Vorrat beruhen, ist fr das harmonisch geschulte Ohr unserer Tage offenkundig ein Hren in funktionalen Harmonien geradezu unumgnglich. Aufbauend auf der schlichten Bass-Figur lsst sich entsprechend, ergnzt um die in der Partiturrealitt praktisch nie vollstndig auftretenden Akkordtne, eine in sich stimmige und schlielich sauber und sozusagen ,klassisch-korrekten dominantisch abgeschlossene Dreiklangsfolge errichten. Das ist etwas, was nicht unbedingt ,altbacken klingen muss, aber doch eine wohlige Vertrautheit vermitteln kann. Speziell der Beginn dieser tonale Verbindung, also die Beziehung innerhalb der einleitenden vier bzw. sechs Harmonien lsst sich als ,fallender diatonischer Dur-Moll-Parallelismus beschreiben. Wobei allerdings das entsprechende Prinzip im Laufe der gerade mal acht tonalen Schritten schon recht bald aufgehoben wird. Auf den fallenden Quart-Schritt: Tonika Dominante (in Dur) ( D - A) folgt der entsprechende Schritt in der Moll-Ebene Tonika-Parallele - Dominant-Parallele ( Hm - Fism) , der als Weiterfhrung nach dem Quartfall innerhalb der Dur-Harmonien nach einem Sekund-Schritt aufwrts eingefhrt wird. Nach dem gleichen Prinzip folgt anschlieend wiederum aufwrts gefhrt, wenn auch diatonisch korrekt jetzt nur als halbtnige kleine Sekunde der Schritt Subdominante - Tonika (G - D),

  • dem dann konsequenterweise, wieder in Moll, Subdominant-Parallele - Tonika-Parallele ( Em - Hm) folgen msste. Hier aber bricht das Prinzip aus der starren Reihenfolge aus und schliet stattdessen mit erneuter (Dur-) Subdominante und einer kadenzbezogenen Hinwendung zur Dominante ab: Subdominante - Dominante (G - A) Interessanterweise gibt es genau an dieser Stelle spter eine typische Variantenbildung, da oftmals der Versuch einer zumindest ansatzweisen ,korrekten Weiterfhrung unternommen wird und eben die Subdominant-Parallele auftritt. Irgendwann muss aber im Sequenzfinale der rckfhrende Schritt zur Dominante erfolgen: Auch der Moll- Subdominant-Parallele folgt daher hier wie gewohnt die Dur-Dominante, so dass sich zumindest zu Beginn der erwartete Moll-Akkord einstellt, beide Harmonien sogar in einer Quart/Quintbeziehung zueinander stehen, aber dennoch ein dominantischer Abschluss erreicht wird: Subdominant-Parallele - (Dur)Dominante (Em - A). Wenn wir in eine weitere Betrachtung einzelner Harmonieabfolge-Varianten einsteigen, werden wir sehen, dass mit dieser Akkordgrundlage ein wahrlich fester Grundstein gelegt ist: Die vier ersten Bass-Tne, stellvertretend fr jeweils eine zugehrige Harmonie, werden praktisch immer unverndert und in dieser Reihenfolge zu finden sein. Praktisch keine Ableitung oder Variante erlaubt es sich, hier abzuweichen. Wenn berhaupt, dann stellt sich nur eine rhythmische Frage in Bezug auf die Verweildauer der einzelnen Harmonien: Bei Pachelbel ist jedem Basston nur ein Viertel-Schlag zugeteilt alle anderen nachfolgenden Songwriter werden das auf zwei Schlge oder, wie in dem folgenden Beispiel, gleich einen ganzen Takt pro Harmonie erweitern. Dies geschieht allerdings ohne damit den harmonischen Bezug untereinander in Frage zu stellen:

    Diese Abfolge weist der Track Die Eine und auch das sptere Remake Die Eine 2005 auf. Und auch bei einem anderen uerst erfolgreichen Rap-Song findet sich diese eintaktige Harmoniefolge

    D / A / Hm / Fism / G / D /G/ A

  • verbunden mit einigen deutlich zu erkennenden Melodie-Zitaten aus dem Pachelbel-Werk. So wie bei Der Firma sorgte nmlich auch bei Coolio und C U When U Get There diese Akkordformel verbunden mit Melodiesegmenten fr langanhaltende Bekanntheit und Erfolg in den Hitparaden. Solche Erfolge konnte auch diue Casting-Gruppe United Superstars fr sich verbuchen, als sie dank der Dieter-Bohlen-Produktion We Have A Dream 2003 die Hitparaden strmte. Allerdings ist hier in der Schluwendung zu beobachten, dass die Tonika ersetzt wird durch eine vorgegriffene Dominante mit Vorhalt. Diese verlngerte Dominant-Wirkung lsst sich auch bei Songs wie Basket Case von Green Day oder Cryin von Aerosmith feststellen: D / A / Hm / Fism / G / D /A(4)/ A Die heutige russische Nationalhymne bzw. das frhere Partriotische Lied, eine Komposition von Alexander Alexandrow, verndert dagegen im entsprechenden Part auf eine andere Weise die Schluwendung: Hier tritt anstelle der Subdominante als vorletzte Harmonie die entsprechende Subdominant-Mollparallele auf. Dies ist die bereits oben besprochene Variante, die brigens auch bei diversen Bearbeitungen des originalen Pachelbel Kanons, aber auch bei populren Songs wie Lemon Tree von Fools Garden oder Scatmans World von Scatman John zu beobachten ist: D / A / Hm / Fism / G / D /Em/ A

    Absteigende Basslinien Eine der besonders bemerkenswerten Mglichkeiten, die sich bei der Pachelbel-Akkordfolge ergibt, ist das Einsetzen einer absteigenden Basslinie. Im Original findet sich eine vergleichbare Wendung in den beiden ersten Melodielinien der Oberstimmen. Zuerst beginnend auf der Dur-Terz, dann aber im nchsten doppeltaktigen Durchgang einsetzend auf dem Grundton der Tonika:

    Speziell diese zweite Sequenz, in den Bass verschoben, ergibt eine sehr anrhrende und offensichtlich wohlklingende Abfolge, die von vielen Songs basierend auf Grundlage der Pachelbel-Harmonie-Wendung eingesetzt wird. Dabei wird oft konsequent bis zur fast letzten Mglichkeit das Absteigen der Basslinie verwendet, um dann zum Schlu mit einem kadenzierenden Quartsprung wieder die Dur-Dominante zu erreichen. Hier ist dementsprechend die Variante mit der Subdominant-Parallele auf dem siebten Harmonieplatz besonders geeignet. Ein bekannter Folksong wie Streets Of London von Ralph McTell mag hier, ebenso wie der Chartsong Walking On The Milky Way von OMD (Orchestral Manouvres in the Dark), als typisches Beispiel dienen: D / A/cis / Hm / Fism/a / G / D/fis /Em/ A

  • Ob der vorletzte Basston e dann unter einem E-Moll Akkord zu finden ist oder unter vorgezo-genenen Dominante A-Dur ist in Bezug auf die Basslinie unerheblich, wie es die Three Degrees bei When Will I See You Again vorfhren: D / A/cis / Hm / Fism/a / G / D/fis /A/e / A Eine nur leichte nderung kann dann ein vor-dominantischen Harmonieeinsatz, also eine zustzliche (Dur-) Dominante hin zur Schludominante, ermglichen: Aus der Moll-Subdominant-Paralle wird jetzt eine vorgeschaltete Dur-Dominante der weiterhin abschlieenden Dominante A-Dur. Diese Schluwendung setzt beispielsweise Billy Joel bei Piano Man ein, sie ist aber auch bei Barfuss oder Lackschuh mit Harald Juhnke zu finden: D / A/cis / Hm / Fism/a / G / D/fis /E/ A Die Abfolge solch einer absteigenden Basslinie kann sich aber auch nur ber eine begrenzte Zahl von Harmonien erstrecken. So findet sich bei Lets Go To San Francisko der Flower Pot Men ebenso wie bei dem bekannten When A Man Loves A Woman von Percy Sledge eine absteigende Linie im ersten Part, dann aber nachfolgend die Grundtne der Kadenzakkorde: D / A/cis / Hm / Fism/a / G / A /D/ A Sogar noch etwas krzer ist der Bassabstieg bei Oasis und ihrem Dont Look Back In Anger, bei Ill Be There von den Jackson 5 oder auch bei den Blck Fss und Drink doch eene mit: D / A/cis / Hm / Fis / G / A /D/ A

    Reduktion als eine Variationsmglichkeit Abgesehen von der Schluwendung speziell im Bereich der siebten Harmonie und von den untersschiedlichen Einsatzmglichkeiten einer absteigenden Basslinie sind Ableitungen oder Varianten in anderen Teilen der Pachelbel-Folge uerst selten zu finden. Eine der ganz wenigen Ausnahmen, wo innerhalb der ersten vier Harmonien eine Variante auftritt, lsst sich bei Spicks And Specks von den Bee Gees aufzeigen: D / A / Hm / Fis / G / D /A/ D A Doch meist verbleibt die originale Anfangsfolge der ersten fnf Harmonien unangetastet eher fallen schon mal ganze Takte des zweiten Teils weg, wie es Britney Spears bei Everytime vorfhrt: D / A / Hm / Fism / G / A // Einen Fortfall der ersten beiden einleitenden Harmonien ( Tonika und Dominante) fhren dagegen Ultravox bei ihrem Hymn vor: (- / - /) Hm / Fism / G / D ... Wrde man hier konsequent weitergehen und versuchen, einen sozusagen kondensierten Auszug

  • aus der Pachelbel-Abfolge zu erstellen, also eine Reduktion auf beispielsweise nur noch vier Akkorde, dann zeigt sich interssanterweise, dass auch das oftmals ausreicht, um Songs mit Hit-Potential zu erstellen. Ausgednnt auf nur noch vier Harmonien wandelt sich die ursprngliche 8-Akkord-Folge D / A / Hm / Fism / G /D / G / A zu einer 4-Akkord-Folge mit bespielsweise dieser Harmonie-Bestckung:

    D / A / Hm / G

    hnlich wie dort, wobei Let It Be der Beatles als typisches Beispiel dienen soll, kann aber auch ein anderer Harmonie-Extrakt erzeugt werden, der als eigenstndige Erfolgsformel, als sogenannter Turn-Around wiederum einen gewaltigen Teil unzhliger erfolgreicher Hit-Kompositionen harmonisch unterfttert:

    D / A / Hm / Fism / G / D / G / A =

    D / Hm / G / A