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Chantal Pernet MAS in Writing and Corporate Publishing Best Practice in Markenblogs Vertraulich Abgabedatum: 23. Mai 2014 Referent: Prof. Dr. Ivo Hajnal

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Chantal Pernet

MAS in Writing and Corporate Publishing

Best Practice in Markenblogs Vertraulich

Abgabedatum: 23. Mai 2014

Referent: Prof. Dr. Ivo Hajnal

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II

Abstract

Markennutzer pflegen heute einen aktiven Informations- und Erfahrungsaustausch in den

sozialen Medien. Diese öffentliche Diskussion wird für die Bedeutung und Führung von

Marken immer wichtiger. Deshalb entscheiden sich Unternehmen zunehmend, mittels

Social Branding – der Markenführung in sozialen Medien – aktiv an der digitalen

Meinungsbildung teilzunehmen. Ein mögliches Instrument, um die Marke aus eigener

Sicht darzustellen und so positiv auf Markenwahrnehmung, Kundenbindung und

Absatzsteigerung einzuwirken, sind Markenblogs. Allerdings bestehen bis heute keine

verbindlichen und überprüften Grundlagen wie ein Markenblog aufgebaut und geführt

wird. Damit ist es für Unternehmen ohne hohe Social-Media-Kompetenz schwierig, ein

Markenblog zu betreiben.

Das Ziel dieser Best Practice ist aufzuzeigen, wie ein Markenblog in die bestehende

Kommunikation integriert und umgesetzt wird. Inhalte der Best Practice sind die

strategische Planung, das redaktionelle und gestalterische Konzept sowie das

Redaktionsmarketing. Anhand von aktuellen Forschungserkenntnissen wird ein Überblick

über die Wirkungsweise von Marken und der modernen Markenführung gegeben sowie

über die Funktionsweise und den Einfluss von Social Media. Die aktuellen und für

Markenblogs relevanten Erkenntnisse werden zusammengetragen und basierend darauf

die Best Practice erstellt. Die Analyse erfolgreicher Markenblogs überprüft die Best

Practice und beantwortet so die Forschungsfrage, ob Markenblogs, die auf aktuellen

Forschungserkenntnissen über Social Media und moderner Markenführung geplant und

umgesetzt sind, die Wahrnehmung und Reputation der Marke positiv beeinflussen.

Die Ergebnisse aus der Analyse zeigen, dass relevante und innovative Inhalte die zur

Marke passen die wichtigsten Erfolgskriterien sind damit ein Markenblog beachtet und

genutzt wird. Markenblogs bieten viele Möglichkeiten, um mit journalistisch aufbereiteten

Markeninhalten die Zielgruppe zu überzeugen. Die Stärken von Markenblogs sind der

Dialog und ein vielfältiger Einbezug der Markennutzer. Optimal genutzt, sorgen

Markenblogs somit für eine kurz- und langfristig positive Wirkung auf die Marke.

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III

Inhaltsverzeichnis

Abbildungsverzeichnis ............................................................................................... VII

Tabellen- und Grafikverzeichnis ............................................................................... VIII

Vorwort ......................................................................................................................... IX

Ehrenwörtliche Erklärung ........................................................................................... X

Glossar ......................................................................................................................... XI

1. Einleitung ................................................................................................................. 1

1.1. Problemstellung .................................................................................................. 2

1.2. Forschungsfrage als Lösungsansatz .................................................................. 2

1.3. Ziele .................................................................................................................... 2

1.4. These ................................................................................................................. 2

1.5. Herangehensweise ............................................................................................. 2

1.6. Aufbau der Arbeit ............................................................................................... 2

2. Ausgangslage .......................................................................................................... 4

2.1. Bedeutung von Marken für Unternehmen .......................................................... 4

2.2. Grundlagen der Markenführung ......................................................................... 5

2.2.1. Prozess der Markenführung ...................................................................... 6

2.2.2. Identitätsbasierende Markenführung ......................................................... 7

2.2.3. Psychologische Markenführung .............................................................. 10

2.3. Funktionsweise von Marken ............................................................................. 10

2.4. Der Einfluss von Social Media auf die Markenführung ..................................... 14

3. Social Branding ..................................................................................................... 19

3.1. Definition Social Branding ................................................................................. 19

3.2. Chancen und Herausforderungen von Social Branding .................................... 21

3.3. Instrumente des Social Branding ..................................................................... 29

3.3.1. Webseiten ................................................................................................ 29

3.3.2. Wikis ........................................................................................................ 30

3.3.3. Soziale Netzwerke ................................................................................... 30

3.3.4. Video-/ Foto-/ Audio-Sharing Plattformen ............................................... 30

3.3.5. Microblogs ............................................................................................... 31

3.3.6. Corporate Blogs ...................................................................................... 31

3.3.6.1. Einfluss von Markenblogs auf die Markenführung .......................... 35

3.3.6.2. Erfolgsfaktoren ................................................................................ 41

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IV

4. Strategische Planung für Markenblogs ............................................................... 45

4.1. Strategie der Integrierten Kommunikation ........................................................ 45

4.1.1. Kommunikationsregeln ............................................................................ 45

4.1.2. Organisationsregeln ................................................................................ 47

4.2. Integration von Social Media in Gesamtkommunikation .................................. 48

4.3. Entwicklung einer Markenblog-Strategie .......................................................... 50

4.3.1. Bisherige Kommunikation ........................................................................ 52

4.3.2. Ziele ......................................................................................................... 53

4.3.3. Beziehung zwischen Instrumenten .......................................................... 54

4.4. Zielgruppen/Anspruchsgruppen ....................................................................... 55

4.5. Botschaften ...................................................................................................... 56

4.6. Zeitplan ............................................................................................................. 59

4.7. Budget .............................................................................................................. 59

5. Redaktionelles Konzept ........................................................................................ 61

5.1. Positionierung und Ziele ................................................................................... 61

5.2. Inhalte ............................................................................................................... 63

5.2.1. Bilder und Videos .................................................................................... 63

5.2.2. Narrationen (Geschichten) ...................................................................... 63

5.2.3. Merkmale erfolgreicher Inhalte ................................................................ 64

5.3. Dialogorientierung ............................................................................................ 65

5.4. Autoren ............................................................................................................. 67

5.4.1. Feste Autoren .......................................................................................... 68

5.4.2. Gastautoren ............................................................................................. 68

5.4.3. Brand Advocates ..................................................................................... 68

5.5. Themen ............................................................................................................ 69

5.5.1. Inszenierungen, Ritualisierungen, Mystifizierungen ................................ 70

5.5.2. Markengeschichten ................................................................................. 71

5.5.3. Archetypen .............................................................................................. 71

5.6. Stil .................................................................................................................... 73

5.7. Periodizität, Erscheinung .................................................................................. 74

6. Gestaltung .............................................................................................................. 76

6.1. Corporate Design-Vorgaben ............................................................................ 76

6.2. Funktionalität und Usability .............................................................................. 77

6.3. Dialogorientierung ............................................................................................ 77

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7. Redaktionsmarketing ............................................................................................ 78

7.1. Ziele .................................................................................................................. 78

7.2. Strategien ......................................................................................................... 79

7.3. Nutzwert ........................................................................................................... 80

7.3.1. Funktionaler Grundnutzen ....................................................................... 80

7.3.2. Sozialer oder psychologischer Nutzen ................................................... 80

8. Personalmanagement ........................................................................................... 81

8.1. Schulungsmassnahmen ................................................................................... 81

8.2. Blogbetreuung und -moderation ....................................................................... 82

9. Qualitätsmanagement ........................................................................................... 83

9.1. Blogging Guidelines ......................................................................................... 83

9.2. Monitoring ......................................................................................................... 84

9.3. Erfolgskontrolle ................................................................................................. 84

9.3.1. Quantitative Erfolgsmessung .................................................................. 85

9.3.2. Qualitative Erfolgsmessung ..................................................................... 86

10. Praxisbeispiele ...................................................................................................... 87

10.1. Ritter Sport Blog ............................................................................................. 87

10.1.1. Charakteristik von Unternehmen und Blog ............................................ 87

10.1.2. Integration in Social-Media-Kommunikation .......................................... 88

10.1.3. Zielgruppe und Ziele .............................................................................. 90

10.1.4. Botschaften ........................................................................................... 91

10.1.5. Inhalte und Themen .............................................................................. 91

10.1.6. Dialogorientierung ................................................................................. 93

10.1.7. Gestaltung ............................................................................................. 94

10.1.8. Autoren/Blogbetreuung ......................................................................... 95

10.1.9. Fazit ....................................................................................................... 96

10.2. Opel-Blog ....................................................................................................... 99

10.2.1. Charakteristik von Unternehmen und Blog ............................................ 99

10.2.2. Integration in Social-Media-Kommunikation ........................................ 100

10.2.3. Zielgruppe und Ziele ............................................................................ 102

10.2.4. Botschaften ......................................................................................... 103

10.2.5. Inhalte und Themen ............................................................................ 104

10.2.6. Dialogorientierung ............................................................................... 105

10.2.7. Gestaltung ........................................................................................... 106

10.2.8. Autoren/Blogbetreuung ....................................................................... 108

10.2.9. Fazit ..................................................................................................... 108

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10.3. Daimler-Blog ................................................................................................. 111

10.3.1. Charakteristik von Unternehmen und Blog .......................................... 111

10.3.2. Integration in Gesamtkommunikation .................................................. 112

10.3.3. Zielgruppe und Ziele ............................................................................ 113

10.3.4. Botschaften ......................................................................................... 114

10.3.5. Inhalte und Themen ............................................................................ 115

10.3.6. Dialogorientierung ............................................................................... 116

10.3.7. Gestaltung ........................................................................................... 117

10.3.8. Autoren/Blogbetreuung ....................................................................... 118

10.3.9. Fazit ..................................................................................................... 118

11. Ergebnisse ........................................................................................................... 121

11.1. Zusammenfassung der gesammelten Fakten .............................................. 121

11.2. Relevante Resultate ..................................................................................... 122

12. Schlussfolgerungen und Ausblick .................................................................... 125

A Quellenverzeichnis ..................................................................................................... I

A.1. Literatur .............................................................................................................. I

A.2. Zeitungen, Zeitschriften, Artikel, PP-Vorträge ................................................... II

A.3. Multimedia ......................................................................................................... II

B Abkürzungsverzeichnis .......................................................................................... IV

C Diverse Unterlagen ................................................................................................... V

C.1. Tabelle Erscheinungsrhythmus Ritter Sport Blog ............................................. V

C.2. Tabelle Erscheinungsrhythmus Opel-Blog ...................................................... VI

C.3. Tabelle Erscheinungsrhythmus Daimler-Blog ................................................ VII

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Der Aufbau und das Betreiben eines Markenblogs ist Teil der prozessualen

Markenführung. Die prozessuale Markenführung klärt Fragen zur Markenkonzeption, der

Durchführung von Marketingmassnahmen und der Markenkontrolle. Dieser Prozess ist ein

wiederkehrender Ablauf, bei der die Ergebnisse aus der Kontrolle zu einem Lernprozess

und einer Neukonzeption führen. Die Prozesse beginnen bei der Markenanalyse, um die

aktuelle Wahrnehmung der Marke zu klären und die kritischen Erfolgsfaktoren nach

Wichtigkeit und Ausprägung zu untersuchen. Diese Bestandsaufnahme kann zum

Beispiel mit einer SWOT-Analyse erfolgen. Als Nächstes folgt die Markenplanung, bei der

die strategischen und operativen Ziele, die Positionierung, die Strategien und konkreten

Massnahmen geplant werden. Die Markenpolitik steht für die Umsetzung der geplanten

Massnahmen. Dazu gehören alle relevanten Marken- und Marketinginstrumente, wie

Marken-Design, Markenkommunikation, Distribution und Preispolitik. Als Letztes folgt die

strategische und operative Markenkontrolle. Das Feedback führt zu einem Lernprozess

und damit zu einer laufenden Verbesserung der Markenführung.1

2.2.2. Identitätsbasierende Markenführung

Der Ansatz der identitätsbasierten Markenführung nach Burmann et al. gründet auf der

Erkenntnis, dass die Markenidentität durch die heutige Angebotsvielfalt immer wichtiger

wird. Die Markenidentität ist der bestimmende Faktor, der die Marke authentisch macht

und nachhaltig von der Konkurrenz differenziert.

Abb. 1: Identitätsbasierte Markenführung

(Quelle: In Anlehnung an Burmann et al. 2003, S.4f.) 1 Vgl. Linxweiler und Siegle 2011, S.44f.

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Stärke ihrer Marke wird damit kleiner. Die Rolle der Markenführung verschiebt sich von

einer einseitigen, unternehmensgesteuerten Wertvermittlung, zu einer gemeinsamen

Werterschaffung verschiedener Markennutzer.1

Abb. 4: Wandel der Markenkommunikation durch mediale Vernetzung

(Quelle: In Anlehnung an Burmann et al. 2012, S.132.)

Für Unternehmen stellt sich mit dieser Entwicklung die Frage, ob und in welchem

Ausmass sie ihre Anspruchsgruppen in die Markenführung einbeziehen möchten.

Brexendorf und Henkel beziehen sich hier auf ein Schema von Pitt et al. über Typologien

der Markenführung. Auf der einen Seite steht die geschlossene Markenführung, bei der

die Unternehmen als Besitzer der Marke deren Positionierung und Entwicklung

bestimmen. Das Unternehmen hat die Kontrolle über die vermittelten Werte und Inhalte

während die verschiedenen Anspruchsgruppen diese rein passiv konsumieren. Auf der

anderen Seite steht die offene Markenführung. Hier beteiligen sich die verschiedenen

Anspruchsgruppen an den Aktivitäten der Marke und sind somit Nutzer sowie

Produzenten. Ein Beispiel für die offene Markenführung ist Linux. Die Leistungen von

Linux werden in einer Community geprüft und verbessert und zur Nutzung für andere

Personen wieder freigegeben.2

1 Vgl. Brexendorf und Henkel 2012, S.18f. 2 Ebd. S.19f.

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der umweltfreundlichen Marke weder mit der Kommunikation noch mit der

Produkteentwicklung oder der Geschäftsführung überein.

• Marken sind von einer Wolke von Meinungen umgeben

Informationen zu einer Marke sind im Social Web jederzeit verfügbar und werden von

den Konsumenten dann abgerufen, wenn diese für sie relevant sind. Interessiert sich

ein Nutzer für eine Marke, findet er im Web 2.0 eine Vielzahl von Informationen dazu.

Henseler beschreibt dies als Social Brand Cloud: Eine Wolke von Meinungen, die eine

Marke umgeben. Dies bedeutet, dass bereits erfolgte Markenerfahrungen durch deren

Bewertung und Kommentierung im Web 2.0 zur Markenkommunikation dazu gehören.

Die Social Brand Cloud ist ein fester Bestandteil der Markenprägung und beeinflusst

die implizite Markensubstanz nachhaltig.1

Abb. 9: Social Brand Cloud (Quelle: Henseler 2011, S.117.)

• Gefahr von negativen Meldungen

Hau und Theobald weisen auf die Gefahr von negativem Content hin. Durch die

grosse Reichweite, Transparenz und Geschwindigkeit des Internets können

Negativmeldungen starke Auswirkungen haben. Der Dialog kann eine Eigendynamik

entwickeln, die von Unternehmen nicht mehr gesteuert, sondern lediglich noch

moderiert werden kann.2 Deshalb müssen vorgängig verbindliche Prozesse festgelegt

werden. Diese Prozesse werden im Kapitel 3.3.6.2. Erfolgsfaktoren beschrieben.

1 Vgl. Henseler 2011, S.117f. 2 Vgl. Hau und Theobald 2011, S.144.

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sogenannte Unique Communication Proposition entsteht. Dies ist eine einzigartige und

dramatisierte Markenwelt. Damit erreicht das Unternehmen oder die Marke eine

eigenständige und von der Konkurrenz differenzierende Kommunikation. Die Kern- und

Einzelaussagen orientieren sich an der kommunikativen Leitidee und nehmen diese auf.

Kernaussagen sind konkrete Leistungsversprechen zu denen die Einzelaussagen die

Argumentation und Beweise liefern. Durch diese kontinuierliche und konsistente

Kommunikation erhalten die Zielgruppen ein einheitliches Bild der Marke oder des

Unternehmens.

Die Leitinstrumente sind die zentralen Instrumente der Gesamtkommunikation des

Unternehmens oder der Marke. Sie haben eine hohe strategische Bedeutung, da sie sich

am besten eignen, um die strategische Positionierung und die kommunikative Leitidee zu

transportieren. Damit haben sie eine Führungsfunktion für die anderen

Kommunikationsinstrumente und beeinflussen diese stark. Wenn die Leitinstrumente

bestimmt sind, folgt die Festlegung der Integrations-, Kristallisations- und

Folgeinstrumente.1

Abb. 13: Strategie der Integrierten Kommunikation von Red Bull

(Quelle: Bruhn, Handout zur Integrierten Kommunikation, S.10.)

1 Vgl. Bruhn 2010, S. 115ff.

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10.2. Opel-Blog Opel betreibt mit seinem Markenblog typische B2C-Kommunikation mit Beiträgen zu

verschiedenen Themen rund um Opel. Das Blog fokussiert sich vor allem auf die Produkte

und das Unternehmen und spricht damit die Konsumenten an.

Abb. 21 Übersicht über Beiträge auf dem Opel-Blog

(Quelle: http://www.opel-blog.com, abgerufen 12.05.2014, 13.57 Uhr)

10.2.1. Charakteristik von Unternehmen und Blog

Opel ist ein deutscher Automobilhersteller, der zum amerikanischen Automobilkonzern

General Motors gehört. Opel beschäftigt über 37'000 Mitarbeitende, davon rund 22'000 in

Deutschland. Ende der 80er Jahre begann für Opel eine Krise: Wenig innovatives Design,

Fehlentscheide beim Marketing und durch drastische Sparmassnahmen verursachte

Qualitätsprobleme führten zu einem Imageverlust der Marke. Der Absatz ging von 1982

bis 2012 um 60% zurück, was zu einem Abbau von Kapazitäten und Mitarbeitenden

führte.1

Unter Führung des neuen Opel-Chefs Karl-Thomas Neumann arbeitet Opel jetzt am

Wiederaufbau der Marke und steckt viel Energie ins Marketing. Gemäss den

Markenstrategie-Beratern Brand Trust, setzt Opel auf die Belebung und Verjüngung der

Marke, um wieder zur alter Stärke zurückzufinden.2 Dazu gehört beispielsweise die gross

1 Vgl. Wikipedia 2014c 2 Vgl. Brand Trust 2013

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Poynterextra1 festgestellt wurde – entsprechend angeordnet. Zuerst fällt der Blick auf den

Titel „Opel-Blog“, geht dann ins Zentrum zum neusten Artikel und führt von da noch oben

zu den Rubriken. Hier entscheiden die Leser, ob sie eine Rubrik wählen oder durch

scrollen weitere Beiträge sehen wollen. Scrollen die Leser über den Monitorbruch hinaus

erscheinen die älteren Beiträge, verschiedene Autorenfotos und die Buttons zu den

anderen sozialen Netzwerken sowie Karl-Thomas Neumanns Twitteraccount. Die gelben

Titelbalken trennen die Beiträge optisch und bieten ein Muster, das Orientierung gibt.

Abb. 22: Blickverlauf nach Poynterextra auf der Startseite des Opel-Blogs

(Quellen: http://www.opel-blog.com, abgerufen 16.05.2014, 14.07 Uhr)

Auf mobilen Endgeräten erfüllt die Blog-Gestaltung die Usability allerdings nicht. Die

Beiträge stehen alle untereinander, gefolgt von den Buttons und Links zu den anderen

Social-Media-Angeboten von Opel. Durch das Layout werden die Bilder und Schriften

sehr klein und können, speziell auf dem Smartphone, kaum mehr gelesen werden.

Wie ist die Funktionalität: Verfügt das Blog über alle Plicht-Funktionen?

Das Blog erfüllt die Funktionalität gut mit Pflicht-Funktionen wie Tags, Feeds,

Kommentarfunktionen und einer Blogroll, die mit „Links“ betitelt ist. Trackbacks fehlen,

dafür verweist das Blog auf weitere Social-Web-Angebote von Opel.

1 Vgl. Poynterextra 2004