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TREFFPUNKT ZUKUNFT Chem. Unserer Zeit, 2013, 47, 147 www.chiuz.de © 2013 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 147 SAARBRÜCKEN Master Materialchemie Gerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen nimmt die Nachfrage nach Chemikern mit materialwissenschaftlichem Hinter- grund und Materialwissenschaftlern mit chemischen Kenntnissen stetig zu. Im stark interdisziplinär ausgerichteten Masterstudiengang Mate- rialchemie an der Universität des Saarlandes wird dieser Nachfrage Rechnung getragen. Durch die Kombination von natur- und ingenieur- wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen wird eine Verzahnung von Kenntnissen der Synthese und Eigenschaften von Molekülen mit der Denkweise von Ingenieuren erreicht. nommen werden. Das Studium kann jeweils zum Winter- und Sommer- semester begonnen werden. An der Lehre sind dabei neben 15 Hochschullehrern der Fachberei- che Chemie sowie Materialwissen- schaften auch externe Forschungs- einrichtungen wie das Leibniz-Insti- tut für Neue Materialien beteiligt. In Hinblick auf unterschiedliche Vor- kenntnisse werden in den Pflichtmo- dulen Absolventen der Materialwis- senschaften mit den fundamentalen Prinzipien aus den einzelnen Teildis- ziplinen der Chemie, insbesondere den Grundoperationen der chemischen Präparation, ver- traut gemacht. Absolventen der Chemie hingegen lernen die wichtigsten Materialklassen und deren Eigenschaften aus einem werkstoffwissenschaftlichen Blickwinkel ken- nen und erwerben Kenntnisse der Werkstoffprüfung und mechanischer Eigenschaften. Der Großteil der Studienleistung wird im Rahmen von Wahlmodulen erbracht. Hier können Studierende eine in- dividuelle Modulkombination wählen, wobei sich das An- gebot in die Schwerpunkte „Moderne Materialien“ und „Moderne Methoden“ unterteilen lässt. Im Kernbereich „Moderne Materialien“ werden die Herstellung und Eigen- schaften verschiedenster Werkstoffe und Materialien, bei- spielsweise Hochleistungskeramiken, Komposit-Verbin- dungen oder Polymere behandelt. Ein Schwerpunkt liegt auf neuen Werkstoffen aus der Nano- und Biotechnologie und der Energietechnik. Der Bereich „Moderne Metho- den“ deckt die komplette Breite der Verarbeitung und Charakterisierung von Materialien ab. Weiterhin ist die Vertiefung in Richtung Katalyse sowie Oberflächentech- nologie möglich. Besonderer Wert wird auf praktische An- teile gelegt, sodass die Synthese von Materialien und de- ren Charakterisierung im Hinblick auf materialwissen- schaftliche Aspekte im Vordergrund stehen. Durch die deutschlandweit einzigartige Verknüpfung chemisch-synthetischer Expertise, Materialcharakterisie- rung und werkstoffwissenschaftlicher Fragestellungen genießt der Studiengang „Materialchemie“ an der Univer- sität des Saarlandes eine Vorreiterposition. Durch die Ver- knüpfung von chemischen und ingenieurwissenschaft- lichen Inhalten sind die Absolventen insbesondere für Unternehmen der Chemie- und Werkstofftechnik sehr attraktiv. Weiterhin können bereits während des Studiums – beispielsweise durch innerbetriebliche Praktika – Indus- triekontakte geknüpft werden, sodass ein direktes „Durch- starten“ nach der Masterarbeit in einer vielseitigen und abwechslungsreichen Branche mit Wachstumspotential möglich ist. Der Studiengang hat einen ausgeprägten Forschungs- charakter und viele Themengebiete der Vorlesungen und Praktika sind daher eng an die aktuelle Forschung in den beteiligten wissenschaftlichen Arbeitsgruppen geknüpft. Die abschließende Masterarbeit vertieft das Gelernte in einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit. Der Ab- schluss des Studiums qualifiziert sowohl für eine Karriere in der Industrie oder bei Behörden als auch für eine wis- senschaftliche Laufbahn, die durch den Anschluss einer Promotion begonnen werden kann. Weitere Informationen im Internet unter www.uni-saarland.de/materialchemie. Guido Kickelbick Ulf Betke Kontakt: Prof. Dr. Guido Kickelbick, Universität des Saarlandes, Campus Dudweiler, Am Markt Zeile 3, 66125 Saarbrücken, Telefon: 0681/302-70651, E-Mail: [email protected] Die chemischen Eigenschaften eines Materials verstehen und sie für kon- krete Anwendungen optimieren – das lernen Studenten des neuen Mas- terstudiengangs Materialchemie, den die Universität des Saarlandes seit dem Wintersemester 2012/13 anbie- tet. Der Studiengang ist ein bundes- weit einmaliges Gemeinschaftspro- jekt der Fachbereiche Chemie und Materialwissenschaften und steht Bachelor-Absolventen beider Diszi- plinen offen. Pro Jahr sollen etwa 20 Absolventen aus der Chemie und den Materialwissenschaften aufge-

Master Materialchemie

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Chem. Unserer Zeit, 2013, 47, 147 www.chiuz.de © 2013 Wiley-VCH Verlag GmbH & Co. KGaA, Weinheim 147

SA A R B R Ü C K E N

Master MaterialchemieGerade in kleinen und mittelständischen Unternehmen nimmt dieNachfrage nach Chemikern mit materialwissenschaftlichem Hinter-grund und Materialwissenschaftlern mit chemischen Kenntnissen stetigzu. Im stark interdisziplinär ausgerichteten Masterstudiengang Mate -rialchemie an der Universität des Saarlandes wird dieser NachfrageRechnung getragen. Durch die Kombination von natur- und ingenieur-wissenschaftlichen Lehrveranstaltungen wird eine Verzahnung vonKenntnissen der Synthese und Eigenschaften von Molekülen mit derDenkweise von Ingenieuren erreicht.

nommen werden. Das Studium kannjeweils zum Winter- und Sommer -semester begonnen werden.

An der Lehre sind dabei neben15 Hochschullehrern der Fachberei-che Chemie sowie Materialwissen-schaften auch externe Forschungs-einrichtungen wie das Leibniz-Insti-tut für Neue Materialien beteiligt. InHinblick auf unterschiedliche Vor-kenntnisse werden in den Pflichtmo-dulen Absolventen der Materialwis-senschaften mit den fundamentalenPrinzipien aus den einzelnen Teildis-ziplinen der Chemie, insbesondere

den Grundoperationen der chemischen Präparation, ver-traut gemacht. Absolventen der Chemie hingegen lernendie wichtigsten Materialklassen und deren Eigenschaftenaus einem werkstoffwissenschaftlichen Blickwinkel ken-nen und erwerben Kenntnisse der Werkstoffprüfung undmechanischer Eigenschaften.

Der Großteil der Studienleistung wird im Rahmen vonWahlmodulen erbracht. Hier können Studierende eine in-dividuelle Modulkombination wählen, wobei sich das An-gebot in die Schwerpunkte „Moderne Materialien“ und„Moderne Methoden“ unterteilen lässt. Im Kernbereich„Moderne Materialien“ werden die Herstellung und Eigen-schaften verschiedenster Werkstoffe und Materialien, bei-spielsweise Hochleistungskeramiken, Komposit-Verbin-dungen oder Polymere behandelt. Ein Schwerpunkt liegtauf neuen Werkstoffen aus der Nano- und Biotechnologieund der Energietechnik. Der Bereich „Moderne Metho-den“ deckt die komplette Breite der Verarbeitung undCharakterisierung von Materialien ab. Weiterhin ist dieVertiefung in Richtung Katalyse sowie Oberflächentech-nologie möglich. Besonderer Wert wird auf praktische An-teile gelegt, sodass die Synthese von Materialien und de-ren Charakterisierung im Hinblick auf materialwissen-schaftliche Aspekte im Vordergrund stehen.

Durch die deutschlandweit einzigartige Verknüpfungchemisch-synthetischer Expertise, Materialcharakterisie-rung und werkstoffwissenschaftlicher Fragestellungen genießt der Studiengang „Materialchemie“ an der Univer-sität des Saarlandes eine Vorreiterposition. Durch die Ver-knüpfung von chemischen und ingenieurwissenschaft -lichen Inhalten sind die Absolventen insbesondere für Unternehmen der Chemie- und Werkstofftechnik sehr attraktiv.

Weiterhin können bereits während des Studiums –beispielsweise durch innerbetriebliche Praktika – Indus-triekontakte geknüpft werden, sodass ein direktes „Durch-starten“ nach der Masterarbeit in einer vielseitigen undabwechslungsreichen Branche mit Wachstumspotentialmöglich ist.

Der Studiengang hat einen ausgeprägten Forschungs -charakter und viele Themengebiete der Vorlesungen undPraktika sind daher eng an die aktuelle Forschung in denbeteiligten wissenschaftlichen Arbeitsgruppen geknüpft.Die abschließende Masterarbeit vertieft das Gelernte in einer eigenständigen wissenschaftlichen Arbeit. Der Ab-schluss des Studiums qualifiziert sowohl für eine Karrierein der Industrie oder bei Behörden als auch für eine wis-senschaftliche Laufbahn, die durch den Anschluss einerPromotion begonnen werden kann.

Weitere Informationen im Internet unter www.uni-saarland.de/materialchemie.

Guido KickelbickUlf Betke

Kontakt: Prof. Dr. Guido Kickelbick, Universität des Saarlandes, Campus Dudweiler, Am Markt Zeile 3, 66125 Saarbrücken, Telefon: 0681/302-70651, E-Mail: [email protected]

Die chemischen Eigenschaften einesMaterials verstehen und sie für kon-krete Anwendungen optimieren –das lernen Studenten des neuen Mas-terstudiengangs Materialchemie, dendie Universität des Saarlandes seitdem Wintersemester 2012/13 anbie-tet. Der Studiengang ist ein bundes-weit einmaliges Gemeinschaftspro-jekt der Fachbereiche Chemie undMaterialwissenschaften und steht Bachelor-Absolventen beider Diszi -plinen offen. Pro Jahr sollen etwa 20 Absolventen aus der Chemie undden Materialwissenschaften aufge-