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Materialsammlung für die Mentorinnen und Mentoren im Fach Technik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg Materialien für die Mentorinnen und Mentoren erstellt in Kooperation mit der Stabsstelle Gleichstellung der PH Freiburg

Materialsammlung für die Mentorinnen und Mentoren · Mentor/Mentorin = erfahrene Person (beim Mentoring-Programm Technik: Studierende, die Modul 1 Technik bereits abgeschlossen haben)

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Materialsammlung für die Mentorinnen und Mentoren im Fach Technik an der Pädagogischen Hochschule Freiburg

Materialien für die Mentorinnen und Mentoren erstellt in Kooperation mit der Stabsstelle Gleichstellung der PH Freiburg

Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

Inhalt

1. Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg ..................................................... 5

2. Programmablauf und Übersicht ............................................................................... 6

3. Aufgaben der Mentorinnen und Mentoren ............................................................... 7

4. Zeitplan ................................................................................................................... 7

5. Hintergrundinformationen zu Frauen in MINT-Fächern ............................................ 8

6. Glossar ...................................................................................................................11

7. Informationen und Anregungen zu den Einzelgesprächen......................................12

8. Mögliche Themen und Impulsfragen für die Einzelgespräche .................................12

9. Informationen zu den Workshops ...........................................................................16

10. Eine Auswahl an Methoden ....................................................................................17

11. Vorlagen für die Gesprächsprotokolle.....................................................................19

12. Literatur 20

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

1. Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg 1.1. Warum Mentoring im Fach Technik? Da Frauen im Fach Technik auch an der PH nach wie vor stark unterrepräsentiert sind, wurde 2016 ein Mentoring-Programm ins Leben gerufen. Das Programm hat zum Ziel, jungen Menschen den Studieneinstieg unabhängig von ihren Vorerfahrungen zu erleich-tern. Wir möchten Studienanfängerinnen in ihrer Motivation für das Studium bestärken und ihren Studienerfolg fördern, sodass sich langfristig mehr Frauen für das Studienfach Technik entscheiden. Im Sommersemester waren lediglich 17,5% der Studierenden im Fach Technik weiblich.

1.2. Wie funktioniert Mentoring? Beim Mentoring gibt eine erfahrene Person (Mentorin oder Mentor) ihr Know-How und

Erfahrungswissen an eine weniger erfahrene Person (Mentee) weiter und fördert dadurch

deren persönliche und berufliche Entwicklung. Das Mentoring im Fach Technik der PH

Freiburg ist ein Angebot von Studierenden für Studierende.

Zu Studienbeginn werden den Studienanfängerinnen erfahrene Studierende vermittelt,

mit denen Fragen rund ums Studium besprochen werden können und die ihnen in der

ersten Phase ihres Studiums als feste Ansprechpartnerin oder fester Ansprechpartner

zur Seite stehen. Der persönliche Kontakt unter Studierenden bietet dabei die Möglich-

keit, über den Rahmen der offiziellen Studienberatung hinaus Unterstützung aus der

Peergroup zu erhalten.

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

2. Programmablauf Das Programm beginnt und endet mit den offiziellen Semesterzeiten. Zu Beginn findet die Einführungsveranstaltung für die neuen Mentees statt: Nachdem die paarweise Zu-teilung der Mentoren bzw. Mentorinnen und Mentees erfolgt ist, besteht die Gelegenheit, sich gegenseitig kennenzulernen. Im Anschluss stellen die Mentorinnen und Mentoren ihren Mentees den Ablauf und die Inhalte des Programms vor. Außerdem werden kurze Workshops angeboten, welche die Mentees auf die erste Zeit im Studium vorbereiten. In drei persönlichen Gesprächen zwischen Mentorin bzw. Mentor und Mentee ist Raum für Themen wie persönliche Motivation, Ziele und Fragen für das Mentoring, Zweifel, aber auch Studienorganisation u.v.m. Die Organisation der Treffen wird von den Mento-ren bzw. Mentorinnen und Mentees gemeinsam übernommen.

2.1. Programmablauf - Übersicht

Das Programm hat einen zyklischen Ablauf. So können die Mentees nach der

Teilnahme am Programm selbst als Mentorinnen bzw. Mentoren tätig werden.

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

3. Aufgaben der Mentorinnen und Mentoren • Mitgestaltung der Einführungsveranstaltung (Vorstellung des Programms,

Teilnahme an Workshops) • Ansprechpartner oder Ansprechpartnerin während des Semesters sein • Gesprächsführung

Zum Aufgabengebiet der Mentorinnen und Mentoren gehört nicht die Organisation des Stu-

diums der Mentees wie die Prüfungsvorbereitung oder ähnliches.

Bei einem speziellen Beratungsbedarf (bei studienübergreifenden Fragen, psychosozialen

Fragen, Fragen zum Studium mit Kind,…) sollte auf die entsprechenden Beratungseinrich-

tungen der Hochschule hingewiesen werden (siehe Beratungsbroschüre der PH Freiburg)

Die Mentees kommen bei Bedarf auf die Mentorinnen und Mentoren zu, nicht umgekehrt!

4. Zeitplan

Zeitraum Anliegen

Einführungswoche Schulung der Mentorinnen und Mentoren

1.-2. Semesterwoche Einführung der Mentees und Workshops

1.-3. Semesterwoche Eingangsgespräch

Gegenseitiges Kennenlernen

6.-8. Semesterwoche Gespräch in der Mitte des Semesters

Zwischenbilanz

13.-15.

Semesterwoche

Evaluationsgespräch zum ersten Fachsemester

Entwicklung von Perspektiven im weiteren Studienverlauf

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

5. Hintergrundinformationen zu Frauen in MINT-Fächern

5.1. Frauen in MINT-Fächern - eine politische Forderung auf EU-Ebene

Frauen arbeiten überwiegend im sozialen und pädagogischen Bereich, während Männer sich häufiger für einen sogenannten MINT- Beruf (MINT: Mathe, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) entscheiden. Dabei ist die Berufswahl lediglich zeit- und kulturabhängig auf Geschlechter bezogen. Sie wird häufig von den aktuell vorherrschenden sozio-kulturellen Geschlechterbildern beeinflusst, welche mit den gesellschaftlichen Berufsbildern abgeglichen werden. Passt der Beruf nicht zu den Vorstellungen von „Frau sein“ oder „Mann sein“, wird er oft nicht in Betracht gezogen. „Gesellschaftliche Einflussfaktoren und Rollenbilder sind we-sentliche Faktoren, die beim Prozess der Berufswahlentscheidung greifen und zur ge-schlechtsspezifischen Segmentierung des Ausbildungs- und Arbeitsmarktes führen.“(Bredow 2004: 498)

Die unterschiedliche Verteilung von Männern und Frauen auf verschiedene Berufsfelder wird als horizontale Arbeitsmarktteilung bezeichnet. (Gottschall 1995: 125) Eine politische Ziel-setzung der EU ist die Erhöhung des Frauenanteils in den MINT-Fächern. Der Anteil der Studentinnen in Deutschland, die sich für ein Studium im MINT-Bereich entschieden, war entgegen dieser Zielsetzung 2011 noch sehr gering. Mit einem Anteil von 14% lag Deutsch-land jedoch über dem EU-Durchschnitt auf Rang 6 im EU Vergleich. Platz 1 belegte Grie-chenland mit 20% Anteil an Frauen in MINT-Studienfächern. (Statistisches Bundesamt 2012a: 24)

Die unterschiedliche Verteilung von Männer und Frauen auf verschiedene Berufsbranchen hat eine Auswirkung auf die zweite Dimension der Arbeitsmarktteilung, man spricht hier von einer vertikalen Arbeitsmarktteilung. (Gottschall 1995: 125) Diese bezeichnet die Ungleich-verteilung auf verschiedenen Hierarchieebenen, wie die unterschiedlichen Karriereverläufe und das unterschiedliche Einkommen von Männern und Frauen. Frauen arbeiten häufig in sozialen und gesundheitlichen Berufen. Hier ist die Bezahlung meist deutlich schlechter und es gibt weniger Aufstiegschancen als in anderen Berufszweigen. Hinzu kommt, dass der durchschnittliche Stundenlohn für die gleiche berufliche Tätigkeit und mit gleichem Bildungs- und Berufsabschluss für Männer in der nicht tariflich gebundenen Wirtschaft häufig deutlich höher ist als für Frauen. Die Lohndifferenz zwischen Männern und Frauen wird als Gender Pay Gap bezeichnet. Überall in Europa verdienen Frauen durchschnittlich weniger als Män-ner. In Deutschland betrug diese Differenz 2010 23%. Damit lag Deutschland im Vergleich zu anderen europäischen Ländern weit vorn. (Statistisches Bundesamt 2012a: 40)

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

5.2. Mint-Förderung - Am Technikinteresse der Kinder im Grundschulalter an-knüpfen

Das Interesse an naturwissenschaftlichen und technischen Phänomenen nimmt im Laufe des Bildungsweges bei Frauen immer stärker ab. Zeigt sich in der Kindheit noch gleich star-kes Interesse am Erforschen der natürlichen und technischen Umwelt, geht dieses Interesse bereits in der Schule stark zurück. Mädchen orientieren sich am Ende der Schulzeit zu-nehmend an Fächern wie Germanistik oder Geschichte anstatt an Fächern in MINT-Bereichen. Als Einflussfaktoren hierfür wer-den die Erwartungshaltung des Umfeldes (Peergruppe, Eltern und Lehrkräfte) und die damit einhergehende Selbsteinschätzung der Schülerinnen bezüglich ihrer MINT-Kompetenzen genannt. Sie trauen sich weniger zu in diesen Fächern. (Kampshoff / Wiepcke 2016: 126)

In der Grundschule kann im Fach Technik am vorhandenen Interesse der Kinder leicht an-geknüpft werden. Durch positive Erlebnisse beim Experimentieren und Tüfteln wird die Selbsteinschätzung bezüglich der technischen Kompetenzen gestärkt und individuelle Inte-ressen können gefördert werden. Gerade weibliche Lehrkräfte wirken hier als Rolemodel und bieten Identifikationspotenzial für technikinteressierte Mädchen. (Ministerium für Wissen-schaft, Forschung und Kunst 2015: 31) Möglich wird dies durch interessierte und engagierte Lehrkräfte, die im Laufe ihres Technik-studiums Kompetenzen in Fachwissenschaft, Fachpraxis und Fachdidaktik erwerben und diesen Erfahrungs- und Wissensschatz später im eigenen Unterricht einbringen. Kennzei-chen guten Technikunterrichts sind eine weitgehende Problem- und Prozessorientierung sowie eine Verschränkung von Theorie und Praxis. Im Unterrichtsalltag eröffnen technische Themen zahlreiche Möglichkeiten, an der Lebens-welt der SuS anzuknüpfen – sei es durch die Demontage des eigenen Fahrrads oder den Bau einer funktionstüchtigen elektronischen Regenwarnanlage. Die SuS können sich bei einem solchen praxisorientierten und lebenweltnahen Unterricht als kompetent erleben und entsprechend für technische Themen begeistern.

Grafik nach Kampshoff und Wiepcke 2016

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

5.3. Genderkompetenz der Mentoren und Mentorinnen Genderkompetentes Personal ist eine wichtige Voraussetzung für erfolgreiche Studien- und Berufsorientierungsmaßnahmen. (Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst 2015: 14) Hierzu gehört eine reflektierte Auseinandersetzung mit den eigenen Erwartungen und Zuschreibungsprozessen, die sich auf Geschlechteraspekte beziehen. „Wichtig ist, dass Mentorinnen und Mentoren selbst über Genderkompetenz verfügen und diese weitergeben“. (Kuark 2009:111) Folgende Fragen dienen zur Selbstreflexion, die nicht explizit mit den Men-tees besprochen werden müssen, aber einen Blick auf Genderaspekte schärfen können:

Was verbinde ich mit männlich, was mit weiblich? Sind meine Vorstellungen von Stereotypen geprägt? Wie agiere ich in Interaktion mit Männern und wie agiere ich in Interaktion mit Frauen? Welche Erfahrungen prägen meine Vorstellung von Frauen im Fach Technik? Welche Rolle spielt Geschlecht in der Fachkultur? Wie geht es mir als Frau / Mann damit, in einem Fach zu studieren, in dem überwie-gend Männer studieren? Wie ist die Stimmung unter den Studierenden? Fühle ich mich wohl?

Auch der achtsame Umgang mit der „Sonderstellung“ von Frauen im Fach Technik gehört zu einer genderkompetenten Anleitung und Begleitung von Entwicklungsprozessen und För-dermaßnahmen. Werden Unterschiede zwischen Männern und Frauen hervorgehoben, be-steht die Gefahr, diese Unterschiede zu verstärken und erneut Stereotype zu bedienen. Ein Blick auf das gemeinsame, fachbezogene Interesse fördert die Dekonstruktion von Differen-zen und schafft Wege zum Umgang mit möglichen Erwartungshaltungen und Zuschreibun-gen, die sich auf geschlechtsbezogene Unterschiede beziehen. (Wieland 2000)

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

6. Glossar

Gender (engl.) = das sozial konstruierte Geschlecht. Es wird in Abhängigkeit von der jeweiligen Kultur

gesellschaftlich und von uns selbst in einem Prozess hergestellt, der in Anlehnung an den sozialkon-

struktivistischen Ansatz von Candance West und Don Zimmermann als „doing gender“ bezeichnet

wird.1 Er bezieht sich unter anderem auf die Festlegung von Rollenbildern durch die Zuschreibung von

Eigenschaften und Fähigkeiten zu einem Geschlecht. Das soziale Geschlecht wird demnach in Inter-

aktion mit Anderen hergestellt und lässt gewisse Erwartungshaltungen sowie Verhaltensmuster ent-

stehen.2

Sex (engl.) = das biologische Geschlecht. Es wird aufgrund genetischer Unterschiede determiniert.

Seiner Definition zufolge verfügen Männer und Frauen über unterschiedliche Fähigkeiten wie die Fä-

higkeit zu gebären oder zu stillen. Biologen sprechen von primären und sekundären Geschlechts-

merkmalen, die zur Unterscheidung der Geschlechter dienen. Man spricht auch von geschlechtsspezi-

fischen Merkmalen, die nur bei einem Geschlecht auftreten.

Gender Mainstreaming = Die Gleichstellungspolitik der EU ist seit Mitte der 90er Jahre von der Strate-

gie des Gender Mainstreamings geprägt. Gender Mainstreaming gilt seit in Kraft treten des Amster-

damer Vertrags 1999 für alle Mitgliedstaaten als verbindliches Prinzip. Dieser Ausdruck bezeichnet

eine Strategie zur Förderung der Gleichstellung zwischen Frauen und Männern. Gender

Mainstreaming bedeutet, den Genderaspekt in das Denken und Handeln von Politik, Verwaltung, von

Programmen und von Maßnahmen einfließen zu lassen, damit eine Gleichstellung von Männern und

Frauen gewährleistet wird und somit, unter Berücksichtigung der Erkenntnis, dass Männer und Frauen

in der Gesellschaft unterschiedliche Lebensbedingungen und Chancen vorfinden, gleichstellungsori-

entiert gehandelt wird.3

MINT = Abkürzung für die Fächer Mathe Informatik Naturwissenschaft und Technik

Mentor/Mentorin = erfahrene Person (beim Mentoring-Programm Technik: Studierende, die Modul 1

Technik bereits abgeschlossen haben)

Mentee = weniger erfahrene Person (beim Mentoring-Programm Technik: Studienanfänger und

Studienanfängerinnen

Mentoring = Beim Mentoring gibt die Mentorin bzw. der Mentor Know-How und Erfahrungswissen an

den/die Mentee weiter und fördert dadurch dessen/deren persönliche und berufliche Entwicklung.

1West, Candance, und Don H. Zimmermann (1987): Doing Gender. Gender and Society 1, 125-151 2Vgl. auch Goffman, Irving (1994): Interaktion und Geschlecht. Frankfurt/Main [u.a.]: Campus-Verlag 3http://ec.europa.eu/justice/gender-equality/files/gender_strategy_de.pdf

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

7. Informationen und Anregungen zu den Einzelgesprächen

7.1. Rahmenbedingungen

Vorab einige Informationen zu den Gesprächen zwischen Mentor/Mentorin und Mentee:

• Die Gespräche finden zu zweit zwischen Mentor/Mentorin und Mentee statt. • Der Termin wird in Absprache zwischen Mentor/Mentorin und Mentee vereinbart. Der

Ort ist euch freigestellt, am besten wählt ihr eine ruhige Umgebung, in der ihr euch ungestört unterhalten könnt.

• Die Gespräche sollten einen jeweiligen Zeitumfang von ca. einer Stunde haben. • Inhalte und Vereinbarungen werden auf dem Protokollbogen festgehalten. • Auf den Seiten 11- 13 befinden sich Anregungen und mögliche Themen für die Ein-

zelgespräche. Die Mentorinnen und Mentoren können die Gespräche angepasst an den jeweiligen Bedarf der/des Mentees frei gestalten, die Nutzung der Vorlagen ist fakultativ.

7.2. Zur Erinnerung an die eigene Startphase / Überblick über Modul 1 Wenn Du auf den Beginn Deines eigenen Technikstudiums zurückblickst, was war schwer

für Dich? Was fiel Dir leicht? Zur Orientierung findest Du hier exemplarische Studienleistun-

gen, die im Modul 1 von Deinem/Deiner Mentee verlangt werden und die Du bereits absol-

viert hast. Welche Studienleistungen stellten eine Herausforderung für Dich dar? Wie hast

Du diese gemeistert? Was hat Dir weitergeholfen (Lerngruppen, Fachschaft, Literatur, Tuto-

ren/Tutorinnen, …)? Du kannst Deine eigenen Erfahrungen an Dein/e Mentee weitergeben

oder sie als Einstieg für Gespräche nutzen.

7.2.1. Aufbau des Technikstudiums Das Studium des Faches Technik an der Pädagogischen Hochschule orientiert sich an der

inhaltlichen und didaktischen Struktur des Technikunterrichts und umfasst:

→ fachwissenschaftliche

→ fachdidaktische und technologische (in Sinne fachpraktischer) Studien.

Beispiele für Studienleistungen im Modul 1: → Maschinenschein → Referate → Konstruktions-aufgaben mit Fischer-Technik, → Technische Skizzen anfertigen → Fachpraktische Aufgabe in den Werkstätten → Teilnahme am Lötkurs. → u.v.m.

8. Mögliche Themen und Impulsfragen für die Einzelgespräche

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

Besonders in diesem Bereich kann es hilfreich sein, von Dei-nen eigenen Erfahrungen zu berichten: Was fiel mir schwer? Woran habe ich gezweifelt? Wie habe ich die Anforderungen dennoch gemeistert und was war hilfreich dabei?

Mögliche Themen für

das Erstgespräch

Mögliche Impulsfragen für die

Mentees

Kommentare und Impulsfragen

für die Mentoren bzw. Mentorin-

nen zur Vorbereitung auf die

Gespräche und Workshops

Motivation zur Teilnahme am Mentoring-Angebot erfragen und bestärken

→ Wann hast Du Dich für das Technikstudium entschieden? Wer oder was beeinflusste Deine Ent-scheidung? → Wie haben Freunde und Familie darauf reagiert? → Welche Bereiche interessieren Dich? Was kannst Du besonders gut?

Erinnert Euch im Vorfeld des Gesprächs noch einmal selbst an die eigene Studienwahl: Seit wann interessiere ich mich für den technischen Bereich? Wann habe ich mich für das Technik-studium entschieden? Wie hat mein Umfeld auf meinen Be-rufswunsch reagiert? Wer oder was unterstützte mich? Inwiefern spielten Geschlechteraspekte hierbei eine Rolle? Über eventuelle Zweifel

in Bezug auf das Tech-nikstudium sprechen

Hast Du an Deiner Entscheidung, Technik zu studieren, gezweifelt? Wenn ja: welche Zweifel kamen auf und wie kam es zu diesen Zweifeln? Wo liegen für Dich per-sönlich Herausforderungen und Schwierigkeiten? Sind die Erwartungen an Stu-diernde des Fachs für Dich klar ersichtlich?

Gemeinsam Ziele und

Zwischenziele formulie-

ren

Was möchtest Du am Ende des Semesters erreicht haben? Was wird von Dir in der nächsten Zeit erwartet? (Studienleistungen, Maschinenschein, Lötkurs, ...) Wo möchtest Du bei unserem nächsten Gespräch stehen bzw. was möchtest du erreicht haben?

Hier ist es noch einmal wichtig, den Blick auf die Aufgabenfor-mulierung der Mentoren und Mentorinnen zu richten: Was gehört zu meinen Aufgaben? Was kann ich als Men-tor/Mentorin begleiten und wann kann / muss ich an eine andere Stelle verweisen? Die entwickel-ten Zwischenziele und Semes-terziele könnt Ihr auf dem Proto-kollbogen festhalten.

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

Mögliche Themen für

das Gespräch in der

Mitte des Semesters

Mögliche Impulsfragen für die

Mentees

Kommentare und Impulsfragen

für die Mentoren bzw. Mentorin-

nen zur Vorbereitung auf die

Gespräche und Workshops

Bisherigen Verlauf des Semesters thematisieren – inhaltliche Entwicklung

→ Was hat Dich im bisherigen Technikstudium überrascht? Was lief gut? Was war herausfordernd? → Welche Zwischenziele oder Leistungen hast Du bereits ge-meistert? Worauf bist Du stolz? Woran möchtest Du weiterarbei-ten?

Hier kann es sinnvoll sein, die im ersten Gespräch festgelegten Semesterziele nochmals zu überprüfen und ggf. neu abzu-stecken (Protokollbogen).

Bisherigen Verlauf des Semesters thematisieren – persönliche Entwick-lung

Wie ist die Stimmung unter den Studierenden? Fühlst du Dich wohl? In welcher Rolle siehst Du Dich als Student/Studentin in den Seminaren? Welche Rolle spielt es, dass Du als Mann / als Frau in einem Fach studierst, in dem überwiegend Männer studieren? Hat sich Deine Motivation geän-dert? Wenn ja: Wie? Was beein-flusste die Veränderung?

An dieser Stelle könnte von Sei-ten der Mentorin / des Mentors Unterstützung angeboten wer-den. Fragt am besten direkt nach, wie Ihr die Mentees wei-terhin unterstützen könnt.

… Weitere Themen, die

an das Erstgespräch

anknüpfen

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

Mögliche Themen für

das Evaluationsgespräch

Mögliche Impulsfragen für die

Mentees

Kommentare und Impulsfragen

für die Mentoren bzw. Mentorin-

nen zur Vorbereitung auf die

Gespräche und Workshops

Evaluation des Studien-verlaufs

→ Hast Du deine Semesterziele erreicht? Worauf bist Du stolz? Was lief gut, was weniger? → Wie siehst Du Dich nach einem Semester Technikstudium? Was hast Du neu gelernt? Was kannst Du besser als vorher? → Was traust Du Dir zu? Was für Kompe-tenzen unterscheiden Dich von Kommilitonen und Kommilitonin-nen, die nicht Technik studieren?

Entwicklung von Per-spektiven für den weite-ren Studienverlauf

→ Was wünschst Du Dir für das weitere Technikstudium? → Welche Bereiche reizen Dich besonders? Welche Erfahrungen motivieren Dich? Wie war es, durch das Mentoring-Programm unterstützt zu werden? Kannst Du Dir vorstellen, selbst als Men-tor/Mentorin tätig zu werden?

Teilt der/ dem Mentee auch ei-gene Erfahrungen mit. Gebt Feedback und holt Euch Feed-back ein.

Weitere Themen… Mentees am Ende den Evalua-tionsbogen ausfüllen lassen. Füllt bitte selbst den Evalua-tionsbogen aus.

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

9. Informationen zu den Workshops

Der erste Workshop richtet sich ausschließlich an die Mentorinnen und Mentoren und dient

zur Einführung in das Programm und die Aufgaben einer_eines Mentees. (siehe Powerpoint

in der Anlage)

Der zweite Workshop richtet sich an die Mentorinnen bzw. Mentoren und die Mentees. Hier

geht es darum, dass sich die Teilnehmenden und die Mentees kennenlernen. Das Programm

wird vorgestellt und offene Fragen geklärt. Die Leitung übernimmt die verantwortliche Person

für das Programm im aktuellen Semester.

9.1. Möglicher Ablauf: 1. Warming up ( 5 Min.)

2. Vorstellungsrunde (Name Mentees / Mentorinnen bzw. Mentoren: warum bin ich hier?

Was hat mich motiviert, zu kommen? Was erwarte ich?) ( 20-30 Min.)

3. Vorstellen des Programms (10 Min.)

4. Übungen zur Selbstreflexion (15-20 Minuten) Beispielübungen siehe S.15 ff.

5. Abschluss – Vereinbarung der Einzelgespräche (15-20 Minuten)

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

10. Eine Auswahl an Methoden:

Warming up

Übung zur Wahrnehmung von Vielfalt innerhalb einer Gruppe

Dauer: 10 Minuten

Ziel: Warming up, Kennenlernen

Ablauf: Die TN ordnen die Stühle in einem Stuhlkreis an und alle setzen sich auf einen Stuhl. Die leitende Person benötigt keinen Stuhl, sie stellt sich in die Mitte des Stuhlkreises und ergänzt den Satz:

„Alle die………………………… wechseln den Platz“

Bsp.: „Alle die heute mit dem Fahrrad gekommen sind, wechseln den Platz.“

Die Personen, auf welche diese Beschreibung zutrifft, wechseln die Plätze. Hierbei versucht die leitende Person in der Mitte ebenfalls einen Stuhl zu erreichen, sodass einen neue Person in der Mitte steht und den Satz „Alle die……..wechseln den Platz“ mit einer neuen Informationsabfrage ergänzt. Auch sie versucht, im Laufe des rasch stattfindenden Platzaustausches, einen Stuhl zu besetzen … usw.

„Eigenlob stinkt“ – von wegen!

Übung zur Stärkung des Selbstbewusstseins

Dauer: ca. 15 Min.

Ziel: Stärkung des Selbstbewusstseins.

Ablauf: Positive Erlebnisse und Rückmeldungen werden festgehalten. Was mache ich gerne?

Wer oder was bestärkt mich? Wodurch? Was ist mir heute gut gelungen? Was ist mir

in der Vergangenheit gut gelungen?

Sozialform: Einzel- und Gruppenarbeit, Austausch im Plenum

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

Geschlecht und Berufswahl Geschlechteraspekte bei der Berufswahl thematisieren Dauer: 15 Minuten

TN setzten sich mit den Einflüssen von Geschlechtervorstellungen bei der Berufswahl auseinander.

Kurzfilm der PH – Typisch männlich / Typisch weiblich? + Arbeitsmaterialien dazu verfügbar unter:

https://www.ph-freiburg.de/fileadmin/dateien/sonstige/gleichstellung/Wege_in_die_Berufswahl.mp4

Medieneinfluss Über Geschlechterkonstruktionen in den Medien sprechen Dauer: 20-30 Minuten Ziel: TN setzten sich mit den Geschlechterbildern auseinander, die in den Medien transpor-

tiert werden. Ablauf: Werbeplakate werden auf den Boden ausgelegt und deren Wirkung besprochen. Wel-

che Eigenschaften werden Männern und Frauen durch diese Darstellungen (Körperhal-tung, Position, Kleidung, Tätigkeit,…) vermittelt? Artikel hierzu: http://www.br-online.de/jugend/izi/deutsch/publikation/televizion/26-2013-2/vomOrde_Geschlechterbilder_Medien.pdf

Im Spielwarenladen – Junge oder Mädchen ? Geschlechterkonstruktionen in der Kindheit thematisieren Dauer: 15 Minuten

Ziel: Über Einflüsse in der Kindheit sprechen Ablauf: TN werden nach den eigenen Spielvorlieben in der Kindheit gefragt: Womit haben Sie

als Kind gerne gespielt? Welches Spielzeug haben Sie von wem geschenkt bekom-men? Welche Fähigkeiten wurden damit gefördert? Hintergrund: Bei der Spielzeugauswahl können gesellschaftlich-kulturell geprägte Ge-schlechterstereotype zum Tragen kommen und die eigentlichen (individuellen) Interes-sen des Kindes in den Hintergrund treten. Ein Interesse für Technik ist bei vielen früh vorhanden, wird aber bei Mädchen seltener gefördert. Material: Spielzeugwerbung aus Kaufhauskatalogen,… (Fotos und Kurzfilme hierzu sind in der Stabstelle Gleichstellung der PH Freiburg erhältlich)

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

11.1. Vorlage für das Gesprächsprotokoll – Erstgespräch Datum: _____________________________ Gesprächspartner bzw. Gesprächspartnerin:_________________ Protokollant bzw. Protokollantin:__________________

Erstgespräch Mögliche Fragen Notizen

Motivation

→ Wann hast Du Dich für das Technikstudium entschieden? Wer oder was beeinflusste Deine Entscheidung? → Wie haben Freunde und Fami-lie darauf reagiert? → Welche Bereiche interessieren Dich? Was kannst Du besonders gut?

Zweifel

→ Hast Du an Deiner Entschei-dung, Technik zu studieren, ge-zweifelt? Wenn ja: Welche Zweifel kamen auf und wie kam es zu diesen Zweifeln? → Wo liegen für Dich persönlich Herausforderungen und Schwie-rigkeiten? → Sind die Erwartungen an die Studierenden des Fachs für Dich klar ersichtlich?

Vorläufiges Ziel und Zwischenziele

→ Was möchtest Du am Ende des Semesters erreicht haben? → Was wird von Dir in der nächs-ten Zeit erwartet? (Studienleis-tungen, Maschinenschein, Löt-kurs, ...) → Wo möchtest Du bei unserem nächsten Gespräch stehen bzw. was möchtest Du erreicht haben?

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

11.2. Vorlage für das Gesprächsprotokoll Mitte des Semesters Datum: _____________________________________ Gesprächspartner bzw. Gesprächspartnerin:_________________ Protokollant bzw. Protokollantin:__________________

Gespräch in der Mitte des Semesters

Mögliche Fragen Notizen

Verlauf – inhaltliche Entwicklung

→ Was hat Dich im bisherigen Technik-studium überrascht? Was lief gut? Was war herausfordernd? → Welche Zwischenziele oder Leistun-gen hast Du bereits gemeistert? Wo-rauf bist Du stolz? Woran möchtest Du weiterarbeiten?

Verlauf – persönliche Entwicklung

→ Wie ist die Stimmung unter den Stu-dierenden? Fühlst Du Dich wohl? → In welcher Rolle siehst Du Dich als Student/Studentin in den Seminaren? Welche Rolle spielt es, dass Du als Mann / als Frau in einem Fach stu-dierst, in dem überwiegend Männer studieren? → Hat sich Deine Motivation geändert? Wenn ja: Wie? Was beeinflusste die Veränderung?

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11.3. Vorlage für das Gesprächsprotokoll - Evaluation Datum: _____________________________________ Gesprächspartner bzw. Gesprächspartnerin:_________________ Protokollant bzw. Protokollantin:__________________

Evaluationsgespräch Mögliche Fragen Notizen Evaluation des Studienver-laufs Entwicklung von Perspekti-ven für den weiteren Stu-dienverlauf

→ Hast Du Deine Semesterziele erreicht? Worauf bist Du stolz? Was lief gut, was weniger? → Wie siehst Du Dich nach einem Semester Technikstudium? Was hast Du neu gelernt? Was kannst Du besser als vorher? → Was traust Du Dir zu? Was für Kompetenzen unterscheiden Dich von Kommilitonen und Kommilito-ninnen, die nicht Technik studieren? → Was wünschst Du Dir für das wei-tere Technikstudium? → Welche Bereiche reizen Dich be-sonders? Welche Erfahrungen moti-vieren Dich? → Wie war es, durch das Mentoring-Programm unterstützt zu werden? → Kannst Du Dir vorstellen, selbst als Mentor/Mentorin tätig zu wer-den?

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

12. Literatur

Bredwo, Antje (2004): Gender in der Berufsbildung. In: Glaser; Edith / Klika, Dorle / Prengel,

Annedore: Handbuch Gender und Erziehungswissenschaft. Bad Heilbrunn.

Faulstich-Wieland,Hannelore. Freiburger Zeitschrift für Geschlechter Studien 20/1: 33-46

Gottschall, Karin (1995): Geschlechterverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt. In: Becker,

Schmidt, Regina; Knapp, Gudrun-Axeli, (Hrsg.). Das Geschlechterverhältnis als Gegenstand

der Sozialwissenschaften. Frankfurt / New York.

Kampshoff, M./ Wiepcke, C.(2016a): Zur Wirksamkeit geschlechtergerechter Interventionen

in der MINT Berufsorientierung. In: Arndt (Hrsg): Das Theorie-Praxis -Verhältnis in der Öko-

nomischen Bildung. Schwalbach/Ts.

Kuark, Julia K. (2009): Gender-Kompetenz in der Lehre: Das Beispiel der Hochschule für

Technik FHNW. In: Liebig, Brigitte; Rolsenkranz-Fallegger, Edith; Meyerhofer, Ursula (Hrsg.):

Handbuch Genderkompetenz. Ein Praxisleitfaden für (Fach-)hochschulen. Zürich.

Statistisches Bundesamt Broschüre (2012a): Frauen und Männer auf dem Arbeitsmarkt.

Deutschland und Europa. Wiesbaden.

Statistisches Bundesamt Broschüre (2012b): Qualität der Arbeit. Geld verdienen und was

sonst noch zählt. Wiesbaden.

Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst (Hrsg.) (2015): Wie MINT-Projekte ge-

lingen! Qualitätskriterien für gendersensible MINT-Projekte in der Berufs- und Studienorien-

tierung.

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Mentoring im Fach Technik an der PH Freiburg – Ein Angebot von Studierenden für Studierende

Impressum

Pädagogische Hochschule Freiburg

Institut für Chemie, Physik, Technik und ihre Didaktiken / Abteilung Technik

in Kooperation mit der Stabsstelle Gleichstellung

Kunzenweg 21

79117 Freiburg

Juli 2016

Kontakt:

Technischer Bereich: [email protected]

Frauen in MINT: [email protected]

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