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Mausers Jagdrepetierer M 12 mit Handspannung: Neue Spannung im Revier Mauser rüstet seine Einsteigerbüchse M 12 optional nun auch mit einem Handspanner und universellem Lochschaft aus Schichtholz aus. VISIER wollte wissen, was diese neue M 12-Variante kann. Dezember 2016 36 | VISIER. de TEST & TECHNIK | Mauser M 12 S Max in .308 Winchester

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Mausers Jagdrepetierer M 12 mit Handspannung:

Neue Spannung im RevierMauser rüstet seine Einsteigerbüchse M 12 optional nun auch mit einem Handspanner und universellem Lochschaft aus Schichtholz aus. VISIER wollte wissen, was diese neue M 12-Variante kann.

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TEST & TECHNIK | Mauser M 12 S Max in .308 Winchester

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Vor drei Jahren hat der deutsche Tra-ditionshersteller Mauser mit dem Modell M 12 zum Gegenschlag aus-

geholt – es ging gegen die auf den europä-ischen und damit auch Mausers heimi-schen Markt drängenden Low-Budget-Repetierer „Made in USA“ (siehe VISIER 9/2013). Nun rüstet die Allgäuer Waffen-schmiede nach. Sie erweitert die Modell-Palette innerhalb der Baureihe um die Varianten Impact, Trail und Max, die im Fokus dieses Artikels steht. Zudem kann der Waidmann die M 12 nun alternativ mit Handspanner ordern. Die M 12 Max kostet in der Basisausführung 1895 Euro.

Und für die bei allen M12-Varianten ver-fügbare Handspannung fallen jeweils weitere 149 Euro an.

Äußerlichkeiten und Innereien:Im von Mauser auf den Namen Max ge-tauften Schichtholzschaft mit Daumen-loch ruht ein massives stählernes Sys-tem, wie bei der M 12 gehabt. In dem System läuft die ebenfalls unveränderte Ganzstahlkammer, die mit sechs Warzen direkt im Lauf verriegelt. Ein stabiler Auszieher und zwei starke Ausstoßer gewährleisten ein zuverlässiges Auszie-hen und Auswerfen der Patronenhülsen.

Der Öffnungswinkel der Kammer beträgt wie bei allen M 12-Modellen 60 Grad. Die Hand kommt beim Repetieren also auch bei wuchtigen Zielfernrohren der Optik nicht ins Gehege. Der Bedienhebel für die Handspannung sitzt analog zu der Smooth Roll Safety SRS der M 12 in Stan-dardausführung horizontal auf dem Schlösschen. Wie bei der originalen Drei-Stellungs-Sicherung besitzt auch das Be-dienteil für den Handspanner eine Kenn-zeichnung. In Weiß zeigt sich ein „S“ mit zwei Signalpunkten, in Rot ein „F“ mit einem Punkt. Auf dem Schlösschen be� n-det sich ein weiterer korrespondierender

Optional gibt es alle M 12-Läufe auch mit Mündungsgewinde. Die zugehörige Überwurfmutter kommt gleich mit der Aufnahme für die Muzzle Safe Patches samt einer Dose mit 50 Stück davon.

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weißer Punkt, der starr als Einstellmar-ke dient. Steht dieser Punkt mit dem äu-ßeren weißen Punkt am Spannhebel in Flucht, ist die M 12 S entspannt und die Kammer gesperrt. Drückt man den Hebel eine Raste weiter nach rechts, sprich: bis zum nächsten weißen Punkt, bleibt die Waffe entspannt. Aber die Kammer lässt sich zum Entladen oder zum Ent-nehmen des Verschlusses öffnen. Erst wenn man den Hebel bis zum Anschlag nach rechts bewegt und die F-Markie-rung erreicht, wird die Schlagbolzenfe-der gespannt. Nun ist die M 12 S feuer-bereit. Auch in dieser Hebelposition lässt sich natürlich die Kammer zum Re-petieren öffnen. Beim Repetiervorgang wird die Schlagbolzenfeder dann auto-matisch wieder gespannt, solange der Schütze den Spannhebel auf der F-Posi-tion stehen lässt.

Die Systemhülse fertigt Mauser wie be-reits angedeutet aus Vergütungsstahl. Wie auch der Lauf erhält die Hülse ihr matt-schwarzes Finish durch eine klas-sische Brünierung. Die Kurvengeome-trie der Hülse und die Montagebohrun-gen enstprechen dabei den Hülsen der bewährten 98er Mauser-Büchsen. So sind hier ausreichend Montagebasen im Zubehörhandel zu � nden.

Der Schaft wirkt durch seine im dunklen Nussbaum-Ton gehaltene Farbe recht edel. Zusätzlich unterstreichen diesen Effekt die hellen Übergänge zwischen den einzelnen Laminatschichten und das seidenmatt glänzende Lack� nish,

das der Hersteller dem guten Stück wohl nicht zuletzt mit Blick auf die Gewohn-heiten des auch mit der Max angepeilten Kunden in Übersee verpasst. Der als Universalschaft ausgelegte Kolben be-sitzt ein nierenförmiges und selbst für große Hände gut dimensioniertes Dau-menloch. Der zielfernrohrgerecht nied-rige Hinterschaft bringt auf beiden Sei-ten jeweils eine modern geformte Backe hervor. Nach hinten schließt eine mit-telharte Gummikappe den Kolben ab. Detailverliebt schmückt eine Mauser-tonne dieses Gummiteil. Um das wurde ein Relief drapiert, das an im Verbund gemauerte Ziegelsteine erinnert. Diese Struktur verhindert ein Verrutschen der Kappe in der Schulter. Im Bereich der Kontakt� ächen an Vorder- und Hinter-

schaft bietet eine moderne Konturen folgende, grif� ge Fischhaut den Hän-den guten Halt.

Modell: Mauser M 12 S Max

Preis: € 2213,-

Kaliber: .308 Winchester

Kapazität: 5 + 1 Patronen

Lau� änge: 560 mm

Schaftlänge: 360 mm

Abzugsgewicht: 910 g

Länge: 1065 mm

Gewicht: 3225 g

Ausführung: Repetierbüchse mit Sechs- Warzen-Zylinderverschluss, Handspanner, Direktabzug, M15 x1-Mündungsgewinde mit Muzzle Safe und entnehmbarem Kunststoffmagazin. Schichtholz-Lochschaft mit Gummikappe und Fischhautkontur an Pistolengriff und Vorderschaft.

Der Verschluss der M 12 verriegelt mit sechs Warzen direkt im Lauf. Im Stoßboden des Kammerkopfs verrichten zwei starke Ausstoßerstifte ihren Dienst.

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Kaliber: 9 mm P.A.K.

Gewicht: 4.680 g

Länge: 937 mm

Magazin: 25 Schuss

Lau�änge: 414 mm

Abzug: 3.200 g

Artikel: 344.00.01

Special Features:• Tool Box• Vollmetall-Version• Schulterstütze aus Echtholz• Inkl. Magazin & Ladehilfe• Kompatibel mit Originalzubehör• Originalgetreue Maße• Made in Germany• Frei ab 18 Jahre• Erhältlich im Wa�enfachhandel

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Die Lau� änge beträgt bei den M 12-Max- Modellen bei den Standardkalibern je-weils 56 Zentimeter und bei den Mag-num-Varianten 62 Zentimeter.

Auf Wunsch und zum Aufpreis von 169 Euro kommt die M 12 ab Werk gleich mit einem M 15 x 1-Mündungsgewinde. In diesem Preis ist aber dann auch eine Überwurfmutter zum Schutz des Gewin-des samt Aufnahme für die Muzzle Safe Patches enthalten. So nennt Mauser die kleinen orangefarbenen Gummistöpsel zum Verschließen der Mündung. Eine Dose mit 50 Stück dieser Käppchen ge-hört zum Lieferumfang der Varianten mit Muzzle Safe. Die � exiblen Gummi-stöpselchen verhindern beim Revier-gang, dass Niederschläge oder Schmutz

von der Mündung her in den Lauf ein-dringen können. Die Patches können vor dem Schießen entnommen, aber auch – wenn‘s mal eilt oder der Schütze es ver-gisst – gefahrlos und ohne jagdlich rele-vante Änderung der Treffpunktlage durchschossen werden.

In Sachen Magazinkapazität nehmen die M 12-Büchsen in Standardkalibern je-weils fünf Patronen in ihren zweireihi-gen Kunststoffboxen auf. Und in die der Magnums passen jeweils vier hinein. Bei den M 12-Modellen mit Holzschaft ziert ein matt-silbern gehaltenes Stahlblech mit eingeprägtem und schwarz unter-legtem Mauser-Logo den Magazinboden. Die Varianten mit Kunststoffschaft müs-sen auf dieses Detail verzichten: Hier ist

das Logo direkt in den Kunststoff des Munitionsbehälters eingelassen.

Mauser stattet auch die Handspanner-modelle der M 12-Baureihe mit dem ge-wohnten Direktabzug aus. Bei der Test-waffe stand dieser absolut trocken und brach im Schnitt bei knapp über 900 Gramm. Und dieses dann stets auch glashart und ohne fühlbares Durchfal-len – besser geht‘s eigentlich nicht.

Praxisteil:Die Optik für den obligatorischen Präzi-sionstest auf dem 100-Meter-Stand steuerte der Wetzlarer Optikhersteller Minox bei. Deren ZX5i 5 - 25 x 56 BDC ge-langte über die VISIER-Redaktion ins Mauser-Werk nach Isny zur Montage und

Der Handspanner der M 12 S sitzt auf dem Schlösschen und erinnert an eine horizontale Sicherung im Stil der Winchester-70-Modelle. Die Spann-vorrichtung hat drei Stellungen, zu identifi zieren an den drei Punkten bei den Buchstaben „S“ und „F“.

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zum Einschießen. Dafür nutzen die All-gäuer die neue HexaLock-Montage. Die hat ihre Wiederholgenauigkeit bereits bewiesen: beim Test der S 100 Classic XT, vorgestellt ebenfalls erst in diesem Jahr von der Firma J. P. Sauer & Sohn, die zum selben Konzern gehört wie Mauser (sie-he VISIER 8/2016). Das feine BDC-„Christbaum-Absehen“ in der zweiten Bildebene des ZX5i deckte sehr wenig vom Ziel ab und erlaubte eine sehr gute Erfassung des Haltepunktes auf der An-schussscheibe. In Verbindung mit dem bereits erwähnten, hervorragenden Ab-zug der Mauser ergab dies beste Voraus-setzungen für die Prüfung auf der Schießbahn. Das großzügig bemessene offene Ladefenster erlaubt ein beque-mes Nachladen des Magazins von oben, selbst bei montiertem Zielfernrohr. Freilich kann die Kunststoffbox zum

Aufmunitionieren auch entnommen werden. Dank der günstigen Formge-bung des Lochschaftes und der nicht zu harten Gummikappe schoss sich die Büchse sehr angenehm. Der Daumenhe-bel des Handspanners ist gut positio-niert, bedurfte allerdings etwas mehr an Kraft beim Spannen als erwartet. Zu-dem ließ er sich auch im Pinzettgriff zwischen Daumen und Zeigege� nger ge-führt nicht immer ganz geräuschlos be-tätigen. Kurz vor Erreichen der „F“-Po-sition war ein leises Knacken zu hören, das allerdings wohl nur von einem sehr nahe stehenden Fuchs zu vernehmen gewesen wäre und kaum einen Bock hät-te abspringen lassen. Beim Öffnen der Kammer forderte die Testwaffe ein be-herztes Zugreifen, um dann wie ein war-mes Messer durch Butter seidenweich ihren Weg durch die Hülse zu nehmen.

Das beste Schießergebnis erzielte die Büchse mit einer Fünf-Schuss-Gruppe innerhalb eines Kreises vom 22 Millime-tern auf 100 Meter Distanz mit der 168 grs Premier Match von Remington. Die GECO-Zero-Laborierung mit 136 grs leichtem bleifreien Geschoss ging hier mit 58 Millimetern zwar am weitesten auf, hätte damit aber allemal noch „ins Leben“ des Stück Rehwildes getroffen, wie der Waidmann sagt.

Fazit: Mit der M 12 S Max erweitert Mauser die Palette seiner Einsteiger-Büchsenreihe um ein zuverlässiges, präzises, erst-klassig verarbeitetes und zudem noch optisch ansprechendes Lochschaft-Mo-dell. Die den Gewohnheiten des US-Marktes geschuldete horizontale Hand-spannerkostruktion erscheint anfangs etwas gewöhnungsbedürftig. Das Ar-rangement steht aber nach etwas Übung mit der Waffe den bekannten, vertikalen Spannsystemen auf dem Kolbenhals oder Schlösschen in Nichts nach. So-wohl der Preis für die Büchse im Max-Schaft an sich als auch der Aufpreis für den Handspanner sind für einen Jagdre-petierer aus der Produktion eines Pre-miumherstellers „Made in Germany“ durchaus fair gestaltet.

Text: Andreas Wilhelmus

Die Waffe für diesen Test stellte die Mauser Jagdwaffen GmbH (www.mauser.com) und die verwendete Ziel-optik die Minox GmbH (www.minox.com) zur Verfügung – vielen Dank!

Das zweireihige Magazin fasst fünf Patronen. Der Magazinauslösedrücker sitzt versenkt in einer Mulde direkt vor dem Magazinschacht.

Der in dunklem Nussbaum-Ton gebeizte und lackierte Schichtholzschaft besitzt ein großzügig bemessenes Daumenloch und ist als Universalschaft ausgelegt, also für Rechts- wie Linksschützen gleichermaßen geeignet.

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Schießtest Mauser M12 S Max in .308 WinchesterNr. Fabrikpatrone SK 100 (mm)

1 136 grs GECO Zero 58

2 168 grs Hornady A-Max 42

3 168 grs Remington Premier Match

22

4 168 grs Sellier & Bellot HPBT Match

42

5 180 grs RWS Uni Classic 38 (29)

Anmerkungen/Abkürzungen: SK 100 (mm) = Streukreis geschossen in Gruppen zu fünf Schuss auf 100 Meter Distanz von der Benchrest-Au�age, gemessen von Einschussmitte zu -mitte, angegeben in Millimetern, Werte in Klammern nach Abzug eines Ausreißers. grs = Grains. HP = Hollow Point (Hohlspitz). BT = Boat Tail (Bootsheck).

Mauser schickte die Testwaffe mit der neuen HexaLock- Montage, die in Kooperation mit Konzernschwester Sauer & Sohn in Isny entwickelt wurde.

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