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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin 3/12 med med In dubio contra autor Plagiathype fordert Opfer UNIVERSITÄTS- UND LANDESBIBLIOTHEK MÜNSTER

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Das Magazin der ZB Med

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin

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medmed

In dubio contra autorPlagiathype fordert Opfer

Universitäts- Und LandesbibLiothek Münster

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Die Bibliothek freut sich auf Ihren Besuch!

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin med

Editorial

Dr. Oliver Obst

Inhalt 4 Titel Plagiathype fordert Opfer Immer mehr Manuskripte werden automatisch abgelehnt

6 PeerJ - all you can publish Neuartige Open Access Journale sind im Kommen, die Unibibliothek hilft bei der Journalgründung

8 Zeitschriftenabbestellungen Einsparungen an der Journalfront: Bibliothek und Kommission nahmen Arbeit auf

9 Taskforce: Lisa Bombeck Interview mit der Vertreterin der Fachschaft Zahnmedizin

10 Abmahnfalle Fotos Vorsicht beim Upload von Bildern: Der Abmahnanwalt steht Gewehr bei Fuß

12 1. iPad-Tag der WWU Die Medizin rief und alle kamen: Große Beteiligung bei Tablet- konferenz im Foyer des Schlosses

14 QR-Codes führen zum E-Book QR-Codes erlauben die Verbindung von gedruckten und elektronischen Büchern am Regal vor Ort

15 Die Bibliothek ist mein Google An einem Tag im Juli: Die Mitarbeiter der ZB Medizin machten sich „fit for future“

16 Neue Bücher

wieder vertrauen kann. Dazu wurde dem wissenschaftlichen Betrug der Kampf angesagt. Recht so! Nur ist wissenschaftlicher Betrug gar nicht so einfach zu erkennen. Deshalb hat man sich erst einmal auf die Plagiate ein-geschossen, denn zum Aufspüren von doppelt benutzten Formulierungen und Sätzen gibt es bereits Automatismen (und Firmen, die dies als Service an-bieten).

Wie es um die Qualität des Plagiat-checks steht, erfährt man in der Regel nicht, denn für Autoren und Heraus-geber ist das ein gleichermassen hei-kles Thema. Uns hat aber ein Münste-raner Wissenschaftler einmal in seinen Similiarity-Prüfbericht hineinschauen lassen. Welche Abgründe sich dort auf-tun, erfahren Sie auf Seite 4.

Das eigentliche Ziel von COPE, die Verhinderung von wissenschaftlichem Betrug (oder wenigstens die Verhinde-rung seiner Veröffentlichung) gerät da-bei vollkommen aus den Augen, denn dazu müsste viel mehr investiert wer-den. Dafür bräuchte man Experten für Bildmanipulation, Statistiker, investi-gative Editoren. Die Geldmengen, die dazu nötig wären, sind zwar im System vorhanden, werden aber alljährlich von den Verlagskonzernen abgeschöpft und stolz auf Aktionärsversammlungen ausgeschüttet.

Und so werden im Publikationswesen weiterhin schlecht (wenn überhaupt) bezahlte Editorial Boards für Konzerne a rbeiten, die Milliarden Profit machen, - alles im Dienste der Wissenschaft versteht sich.

Was mich am Meisten freut: Die behä-bigen Dinosaurier beider Seiten wer-den zur Zeit von flinken, modernen Open Access-Journalen aufgemischt (Seite 6). Wer am Ende das Rennen macht, ist dabei noch vollkommen offe n...

Vor der Sub-mission steht der Impact Faktor, nach der Submission der Sim-Faktor.

© K

im N

ick - cartoonstock

Liebe Mediziner,

waren wissenschaftliche Publikationen bisher schon ein Hürdenlauf sonder-gleichen, so hat die aktuelle Plagiat-hype zu neuen Verwerfungen geführt.

Vor der Submission steht die Wahl der Zeitschrift. Da gilt es das richtige Fachgebiet zu finden, geneigte Peer Reviewer und einen hohen Impact. Nach der Submission entscheiden Edito r und Reviewer über Rejection oder Acceptance. So war es jahrelang und manchen mag es deshalb über-raschen, dass heute vielerorts Maschi-nen über die Aufnahme eines Manu-skripts entscheiden.

Die wissenschaftlichen Zeitschriften haben sich nun eine neue Hürde für den Autor ausgedacht: Plagiatcheck. Alle eingereichten Artikel werden automa-tisch auf Plagiate gecheckt. Wessen Si-miliarity Score zu hoch ist, dessen Ma-nuskript wird abgelehnt - automatisch, ohne Interaktion mit einem Editor. Ein hoher Sim-Faktor bedeutet (im Gegen-satz zum Impact Faktor) nichts Gutes sondern: „Zurück auf Los: Du darfst nicht zum Peer Review vorrücken!“

Zu verdanken haben wir dieses neue schwarze Loch des Reviewprozesses einer im Prinzip vernünftigen Idee: Ende der 90er Jahre taten sich britische Editoren zum Committee on Publica-tion Ethics (COPE) zusammen. COPE möchte, dass man der Wissenschaft

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Dr. Steven Gardner1, ein renommierter Forscher der Universität Glasgow, ist stocksauer: Sein Manuskript mit den bahnbrechenden Forschungsergebnissen zu Lungenviren bei Vögeln, die er eben erst auf der Konferenz der Internationa-len Gesellschaft für Aviation Medicine vorgestellt hatte, wurde vom Journal of Airway Obstruction mit der Begründung abgewiesen, es stünde mit einem „Simi-larity-Score“ von 35% unter Plagiatsver-dacht.

Plagiate erleben Renaissance

Plagiate erleben zur Zeit eine Renais-sance. Sie sind en vogue. Selbst ernannte (meist anonyme) Plagiatswächter ma-chen Jagd auf prominente Opfer - das interessiert die Medien besonders. Auch in der Wissenschaft sind Plagiate ein Thema, wie T. Steinert2 kürzlich be-richtete. Insbesondere eine Publikation in Science3 erregte weltweit Aufsehen: Die Autoren hatten 212 Artikel mit Pla-giatsverdacht entdeckt - von insgesamt 9.120 Artikeln, bei denen die Plagiat-erkennungssoftware anschlug.

Angst essen Journale auf

1 Auf Bitten des Autors wurden alle Namen ge-ändert, damit er nicht identifizierbar ist. Nichts weist deutlicher auf die ungleiche Machtverteilung im Publi-kationswesen hin.

2 Psychiatrische Praxis 2012; 39(02): 95-973 Science 6 Mar 2009: Vol. 323 no. 5919 1293-1294.

http://www.sciencemag.org/content/323/5919/1293.full

Fachzeitschriften sind wie gelähmt durch die Angst vor Wissenschaftsbetrügern und Plagiatoren. Aus Sorge um ihren guten Ruf haben sie das „Committee on Publication Ethics“ gegründet. COPE hat 7.000 Mitglieder weltweit und berät Verleger bei Fällen von wissenschaft-lichem Fehlverhalten. Für diesen Zweck hat COPE den Code of Conduct and Best Practice Guidelines for Journal Editors4 veröffentlicht und empfiehlt “having sys-tems in place to detect plagiarized text either for routine use or when suspicions are raised”. Die Folge: Mehr und mehr Zeitschriften prüfen alle eingereichten Manuskripte auf Plagiate. Bei einem zu hohen „Similiarity Score“ wird eine au-tomatische Ablehnung ausgesprochen.

Detektivbüro für Plagiate

Mittlerweile existieren zahlreiche Dienstleister für Plagiaterkennung, die behaupten, mit ihren Programmen Zeitschriften vor Schaden bewahren zu können. Diese Software checkt Manu-skripte gegen große Datensammlungen von Zeitschriftenartikeln, Büchern und Webseiten. Zahlreiche Fachzeitschrif-ten, ja ganze Verlagsgruppen bedienen sich mittlerweile solcher Dienste, darun-ter Elsevier, Nature, Oxford University Press oder Wiley.

4 http://publicationethics.org/files/Code_of_con-duct_for_journal_editors_Mar11.pdf

In dubio contra autor: Plagiathype fordert OpferBetrug in der Wissenschaft ist in aller Munde. Fachzeitschriften fürchten um ihren guten Ruf und prüfen alle eingereichten Manu-

skripte auf Plagiate. Was unter dem Namen COPE* einen höchst sinnvoller Kampf gegen wissenschaftlichen Betrug darstellt, hat

sich in der Praxis zu zigtausenden Vorverurteilungen ohne jede wissenschaftliche Grundlage entwickelt.

Irgendwas findet man immer

Dass dies nicht immer reibungslos von-statten geht, musste jetzt Steven Gard-ner leidvoll erfahren. Das vom Journal of Airway Obstruction verwendete Tool iThenticate5 setzt auf einer Literaturda-tenbank mit mehreren zig Millionen Ein-trägen auf. Schaut man sich diese einmal genauer an, stellt man fest, dass hier auch Kongressabstracts enthalten sind. Genau dies wurde Gardner zum Verhängnis, denn iThenticate entdeckte gleichlau-tende Formulierungen zu einem be-stimmten Kongressabstract - kein Wun-der, hatte Gardner doch seine Ergebnisse auf eben jener Konferenz vorgetragen. Dieser Abstract brachte ihm alleine 9% Similiarity Score ein.

Mehrfaches Versagen

Doch dieser Anbieter schoss auch sonst über das Ziel hinaus: 1. iThenticate hat das eingereichte

P aper als Plagiat eines Konferenzab-stracts angesehen. Dabei konnte es sich schon alleine deswegen nicht um ein Plagiat handeln, weil die Autoren dieselben wie im Manuskript waren. Es könnte sich also allen falls - wenn überhaupt - um eine Doppelpublika-tion handeln. Doch in iThenticate‘s Datenbank fehlten die Autoren. Ein Indexierungsversagen, das zu Lasten von Steven Gardner ging.

5 www.ithenticate.com

Publikationswesen

Foto: Duden-D

efinition „Plagiat“

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2. Dieses Abstract findet sich auf meh-reren Konferenzwebseiten, die von iThenticate gescannt wurden, und wurde so doppelt und dreifach auf den Sim-Score angerechnet.

3. Des Weiteren wurden Füllwörter und Standardformulierungen als Plagiate angesehen wie z.B. P<0.01, high-do-se, ml/kg, end-stage disease, patients were excluded usw..

Selbst Hinweise auf Studien wie ...data from the Avian Virus Outbreak Study (AVOS) show... oder Herstel-lernamen wie Fresenius Deutschland GmbH, Bad Homburg, Germany wurden als Plagiate gewertet.

Das fundamentalste Versagen hat sich meines Erachtens aber beim Journal sel-ber abgespielt.

Der Autor steht im Regen

Nun wäre das alles kein Problem, würde sich ein Mensch - etwa der geschäfts-führende Editor - diese automatisierten Plagiatberichte anschauen. Ein kurzer Check hätte diese Fehler schnell aufge-deckt. Doch ebendies ist (sträflich) un-terlassen worden: das Journal hat sich blind auf iThenticate verlassen, hat das „Prüfergebnis“ dieser inkonsistenten Pla-giatdatenbank blind durchgewunken und hat keinerlei Überprüfung der verdächti-gen Übereinstimmungen vorgenommen - dies alles, obwohl hinreichend bekannt ist, dass die Ergebnisse von Plagiaterken-

nungsprogrammen zu 98% falsch-positiv sind.

Hinzukommt, dass der Autor mit die-sem Score im Regen stehen gelassen wird. Was soll er denn jetzt nun machen? Soll er sein Manuskript umformulieren? Gängige Formulierungen streichen? Ge-bräuchliche Wörter durch ungebräuch-liche ersetzen?

Und wirkliche Plagiatoren? Stellen die iThenticate-Rückmeldungen nicht viel-mehr eine genaue Anleitung dar, wie Pla-giate geschickt unkenntlich zu machen sind?

The System is broken

Der Kampf der Wissenschaftler gegen Betrug in den eigenen Reihen bedient sich nicht ohne Grund der Plagiaterken-nungssysteme. Sie muten darin an wie der Mann, der unter einer Laterne nach seinem Schlüssel sucht, weil es nur dort hell genug zum Suchen ist. Wirklichen wissenschaftlichen Betrug aufzuspüren ist ungleich schwerer und kann deshalb nicht automatisiert betrieben werden. Die Zeitschriften vertrauen zur Zeit ein-zig und alleine der unsicheren Expertise der Reviewer. Aber wer schaltet schon standardmässig einen Statistiker oder einen Fachmann für Bildmanipulationen ein?

Forscher als Dukatenesel

Der gegenwärtige Zustand des Publika-tionswesens gibt Anlass zur Sorge: Er-stens sind die gemeinsamen Ziele von Forschern und Verlegern auf dem Altar des Profits geopfert worden. Zweitens sehen die großen Verlagskonzerne im Forscher nur noch den Dukatenesel, und drittens behandeln sie ihn oft wie einen lästigen Bittsteller. Forscher sind genervt von dieser schlechten Behandlung und suchen intensiv nach Auswegen aus die-ser Abhängigkeit. Nicht umsonst erleben zur Zeit die fachübergreifenden Open Access-Journale á la PloS One, PeerJ oder eLife einen großen Zulauf. Das hat weniger etwas mit dem Impact Faktor zu tun, sondern viel mit Vertrauen und Frei-heit der Wissenschaft.

Und was nun?

Um sich vor einem ungerechtfertigten Plagiatsverdacht zu schützen, kann man seinen Artikel vor der Einreichung selber mit frei verfügbaren Tools wie eTBLAST (http://etblast.org) auf Wortgleichheit te-sten. Der eigenhängige Similaritätstest hilft aber nicht immer, da die zugrunde-liegenden Datenbanken unterschiedlich sind. Es bleibt also nur 1. das Paper wo-anders einzureichen, oder 2. die bean-standeten Formulierungen wegzulassen. Genau dies hat nun auch Steven Gardner gemacht. Er hatte Glück: Nach einer kre-ativen Wortsäuberungsaktion wurde sein Manuskript im zweiten Durchlauf an-standslos durchgewunken. yx

Publikationswesen

Foto: (c) Sandra-Denise B

oruszewski

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Während BioMed Central noch ziemlich traditionell eine Suite

von zahllosen Einzeltiteln ins Leben rief, gelang PLoS mit PLoS ONE ein wirklicher Quantensprung. PLoS ONE war das erste einer neuen Art von Zeit-schriften, die vielfach auch Megajournals genannt werden. Megajournals zeichnen sich durch folgende Kriterien aus: fachü-bergreifend, keine editorielle Einschrän-kung, Auffangbecken für abgelehnte Ar-tikel aus (höherrangigen) Zeitschriften des Verlags, schneller Durchlauf, Article Level Metrics.

Megajournals

PLoS ONE war mit dieser Politik sehr erfolgreich und wurde in wenigen Jah-ren mit 20.000 publizierten Artikeln im Jahr zur größten Zeitschrift der Welt. So ganz nebenher bewies PLoS ONE, dass das Geschäftsmodell des artikelbezahlten Open Access sehr erfolgreich sein kann. Diese Erkenntnis hat zu zahlreichen Neu-gründungen etablierter Verlage geführt, die PloS One das Feld natürlich ungerne alleine überlassen wollten:- Biology Open (Comp. of Biologists)- BMJ Open- Cell Reports (Cell Press)- FEBS Open Bio- mBIO (Am. Society of Microbiology)- Open Biology (Royal Society)

- Sage Open- Scientific Reports (Nature)

Die vorletzte Neugründung war eLife, ein Gemeinschaftsprodukt von MPG, Wellcome Trust und Howard Hughes Medical Institute (zunächst ohne Article Publication Charge); die letzte Neugrün-dung ist PeerJ, das seit dem 3. Dezember Submissions entgegennimmt.

PeerJ

PeerJ ist deswegen so interessant, weil es sich im Vergleich zu allen obigen Mega-journals um ein neues Geschäftsmodell handelt, das laut Nature einen disruptiven Charakter hat: Statt eine Article Publi-cation Charge für jede Veröffentlichung zu nehmen (die Rejections sind ja meist umsonst), kann man bei PeerJ nach der Bezahlung einer One-Time-Fee lebens-lang umsonst publizieren. Der Slogan von PeerJ lautet denn auch “Pay once, publish for life”, von Nature schnell um-gedichtet zu: “All you can publish”.

Neben der PeerJ-Zeitschrift bietet PeerJ unter dem Namen PeerJ PrePrints auch noch eine pre-print Zeitschrift bzw. einen pre-print Server an. Beide richten sich an die “biologischen und medizinischen Wissenschaften”.

Open Access & Peer review

PeerJ legt (natürlich) höchsten Wert auf die Feststellung, dass es sich nicht um eine Eintagsfliege ohne Peer Review handelt, sondern wirbt ausdrücklich mit “Open Access & Peer review”, dazu gibt es 5 Nobelpreisträger im (distinguished) Editorial Board und einen ebenso distin-gierten Vorstand: Peter Binfield (ehemals PLoS ONE), Jason Hoyt (ehemals Men-deley) und mit Tim O’Reilly nicht nur den Chef von O’Reilly Media Inc, son-dern auch einen der weltweit profiliertes-ten Open Access-Verfechter.

Kostenplan von PeerJ

Das Einzigartige bei PeerJ ist der Ko-stenplan (siehe oben): Für eine einmalige Zahlung von $99 kann man ein Paper im Jahr bei PeerJ veröffentlichen – lebens-lang. Wenn man erst nach der Annahme

PeerJ - All you can publishDer Trend zu Open Access hat zur Gründung neuer Zeitschriften und Verlage geführt. Die bekanntesten in den Biomedical & Life

Sciences sind BioMed Central und PLoS. Im Folgenden wird das neue Journale PeerJ beschrieben sowie die Möglichkeit, ein Open

Access Journal bei der Universitätsbibliothek zu publizieren.

Alle Foto: auf dieser Seite (c) PeerJ

Publikationswesen

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Publikationswesen

eines Papers bezahlen möchte, um nicht umsonst bezahlt zu haben, dann kostet es mit $129 nur $30 mehr.

Neben dem lebenslangen und (bis auf die Einmalzahlung) kostenfreien Publizieren sind die sensationell niedrigen Gebühren der größte Eyecatcher bei PeerJ, der auch für die größte Verwunderung sorgt: Wie kann sich so ein Geschäftsmodell nur tra-gen? Dafür gibt es mehrere Gründe, so findet man z.B. im Kleingedruckten fol-genden offenherzigen Hinweis:

“However, do be aware that every author has to be a paying member before we will start the production process on your paper. In addition, don’t forget that we ask every mem-ber to contribute one review to our community every 12 months, or risk their membership lapsing.“

Bei einer durchschnittlichen Autorzahl von 7 (z.B. in PNAS) würde dies be-deuten, dass PeerJ für den ersten Artikel 7*129 = $903 einnehmen würde. Zum Vergleich: BiomedCentral startete 2004 mit $500. Die betrifft zwar nur die Ein-nahmen des ersten Jahres, aber wenn sich die Zahl der PeerJ-Autoren jedes Jahr auch nur verdoppelt, dann sinkt der Ver-lust für Publikationen von Altautoren je-des Jahr um 50%. Fragen Sie bitte einen Betriebswirtschaftler nach den Details,

aber für mich klingt das plausibel.

Und der zweite Hinweis: Ebenso wie bei BMC ist es auch bei PeerJ zu erwarten, dass nach einer anfänglichen Phase des kreativen Kundenfangs die Preise anstei-gen werden. BMC hat bei einigen Titeln bereits die Marke von $2.500 überschrit-ten und auch bei PeerJ sind zukünftige Kostensteigerungen nicht ausgeschlos-sen.

An der Universität Münster gibt es eben-falls die Möglichkeit, Open Access zu publizieren. Die Besonderheit: Die Uni-versitätsbibliothek hilft sogar dabei, ein eigenes E-Journal zu publizieren.

Eigenes Open Access Journal

In der Universität gibt es einige Wissen-schaftler, die editor-in-chief hochran-giger Fachzeitschriften sind. Ihnen geht es nicht ums Geld oder die Karriere, son-dern sie wollen die Forschung auf ihrem Fachgebiet voranbringen. Mit ihren Ver-besserungswünschen stehen sie bei den Verlagen, die ihre Titel herausbringen, allerdings oft vor verschlossenen Türen. Dort herrschen vielfach die 3 Us: Unver-ständnis, Unfähigkeit und Unwillen. Am liebsten würde man die Zeitschrift selber publizieren, doch der Verlag rückt die Rechte an dem Titel (und damit ist der

Impakt Faktor verbunden!) nicht heraus oder wenn, dann zu aberwitzigen, nicht selten siebenstelligen Summen. Wenn wundert’s? Das wissenschaftliche Pu-blikationswesen ist die Lizenz zum Geld drucken, und wer würde schon seinen Dukatenesel ziehen lassen?

Ein Angebot der ULB

Die logische Schlußfolgerung ist, selber eine Zeitschrift zu gründen. Möglichst als Open Access, mit möglichst schnel-len Publikationszeiten, Aufnahme in Pub Med und einem Impact Faktor – aber möglichst ohne Verlag. Um Ihnen dabei zu helfen betreibt die Unibibliothek mit Open Journal Systems eine Plattform für die Publikation von E-Journals. Open Journal Systems ist eine weltweit ver-breitete Open Source Software, die die effiziente Verwaltung und Organisation einer Online-Zeitschrift ermöglicht. Das Layout der Zeitschrift ebenso wie der Redaktionsprozess können individuell angepasst werden. Die ULB richtet für Sie einen Zugang zum Open Journal Systems ein und hilft Ihnen bei der An-passung und Einarbeitung in das System. Auch während des Betriebs stehen wir Ih-nen unterstützend zur Seite. Kontakt: Dr. Stephanie Klötgen, Tel.: 0251-8325528 und Dr. Viola Voß, Tel.: 0251-8325556, openaccess@uni-muenste r.de. yx

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin med

Die Preise von medizinischen Fachzeitschriften sind seit 1998

um 314% gestiegen, d.h. heute kostet ein Journal das Dreifache wie vor 15 Jahren (Abb. oben). Im selben Zeitraum ist der Etat der ZweigbibliothekMedizin um 17% gestiegen und damit real stark geschrumpft (selbst ein Ausgleich der Inflationsrate in diesem Zeitraum von 27% wurde verfehlt). Die Folge dieser Unterfinanzierung: Zeitschriftendesi-derate können nicht abonniert werden, Forscher und Ärzte müssen auf wichtige Zeitschriften verzichten oder diese aus eigenen Mitteln kaufen.

Bibliothekskommission

Der Fachbereichsrat der Medizinfakul-tät hat auf seiner Sitzung am 31. Januar 2012 auf Vorschlag des Dekanats eine Bibliothekskommission unter Leitung von Univ.-Prof. S.M. Brand eingesetzt. Ihre Aufgabe ist die Erarbeitung eines Lösungsvorschlags für die Problematik von immensen Kostensteigerungen bei den Zeitschriften angesichts eines limi-tierten Bibliotheketats. Nach dezidierten Vorarbeiten wurden im Mai alle Institute

ZeitschriftenabbestellungenDie Preise von medizinischen Fachzeitschriften steigen jedes Jahr um 8-12%. Der Wissenschaftler merkt nichts davon: Zum einen

werden die Bibliotheksabonnements nicht aus seinem Etat oder dem seiner Einrichtung finanziert, zum anderen werden seine Privat-

zeitschriften durch die - bis zu 20-fach teureren - Bibliotheksabonnements gegenfinanziert.

und Kliniken gebeten, ihren Zeitschrif-tenbedarf anzugeben und verzichtbare Titel zu streichen. Grundlage der Um-frage waren die regelmäßig aktualisier-ten Zeitschriftenlisten des so genannten „Virtuellen Bibliotheksetats“, die den ge-nauen Zeitschriftenbedarf für jede med-izinische Einrichtung angeben.1

Der Rücklauf war sowohl hoch als auch ausgesprochend produktiv. Die aller-meisten Direktoren nannten Titel zur Abbestellung. Der Einspareffekt war je-doch nicht immer so groß wie gedacht, da nicht alle verzichtbaren Zeitschrif-ten auch abbestellt werden können. Die Gründe dafür sind vielfältiger Natur:• InstitutXmöchteeineZeitschriftab-

bestellen, aber Institut Y möchte den Titel weiter behalten.

• Es wurde eine Zeitschriftzur Abbestellung genannt, die gar nicht abonniert war.

• DieZeitschriftkannausvertraglichenGründen nicht sofort abbestellt wer-den.

• DieZeitschriftistTeileinesdeutsch-landweiten Konsortiums.

1 http://medbib.klinikum.uni-muenster.de/wiki/Vir-tuellerBibliotheksetat

• DieZeitschriftistTeileinesstarkra-battierten Pakets von 30 Zeitschriften des Verlags BC. Eine Abbestellung ist möglich, würde aber die Preise der übrigen 29 Zeitschriften so stark verteuern, dass keine Einsparung zu erzielen wäre.

Verzichtbare Titel

Im Weiteren wurde eine zweite Umfrage unter den geschäftsführenden Direktoren gemacht, diesmal mit der Fragestellung, welche Zeitschriften zum absolut not-wendigen Kernbestand der Bibliothek gehören sollten. Nach der Auswertung der beiden Umfragen wurde im Septem-ber eine Liste der verzichtbaren Zeit-schriftentitel erstellt. In enger Zusam-menarbeit mit der Universitätsbibliothek und diversen Verlagen wurde abgeklärt, ob diese Titel überhaupt abbestellbar wa-ren (s.o.). Schluß endlich wurden ca. 100 Zeitschriften abbestellt. Ende November infomierte die Zweigbibliothek Medizin die Bibliothekskommission über die er-folgten Einsparmassnahmen und weitere Ideen zur Konsolidierung des Biblio-theksetats. yx

Die Bibliothek

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin med

Studierende

Die Taskforce trifft sich minde-stens einmal im Semester. Dazwi-

schen wird per Email kommuniziert oder man sieht sich in der Bibliothek. Dieser „kurze Draht“ zwischen Fachschaft und Bibliothek hat sich gut bewährt, ge-wünschte Lehr bücher, Zeitschriften oder gar Skelette werden schnell und unbüro-kratisch angeschafft. Die bisherigen An-regungen und Umsetzungen finden Sie im Wissens-Wiki der Bibliothek.

In einer Interview-Serie stellt med die Mitglieder und ihre Ideen vor. Nachdem in der letzten Ausgabe Kathrin Stüven zu Wort kam en, wird die Serie heute mit cand. med. Lisa Bombeck fortgesetzt, der Vertreterin der Fachschaft Zahnmedizin.

1. Wo sind Sie geboren und aufge-wachsen, warum studieren Sie Zahn-medizin und in welchem Semester sind Sie? Was wollen Sie mal werden? Ich bin in Schwäbisch Gmünd in Baden-Württemberg geboren und aufgewach-sen. Das Fach Zahnmedizin hat mich we-gen der zahntechnisch-handwerklichen und medizinischen Anteile schon früh interessiert. Nach einem Praktikum in einer zahnärztlichen Praxis und einem Zahnlabor sah ich mich in meinem Wunsch Zahnmedizin zu studieren bestä-tigt. Mittlerweile bin ich in meinem fünf-ten Fachsemester und das Studium macht mir wirklich Spaß. Natürlich möchte ich irgendwann Zahnärztin werden, in wel-che Richtung ich mich dann speziali-sieren möchte kann ich jetzt noch nicht sagen. Doch dafür bietet unser Studium die Grundlagen, indem jeder Bereich des Fachs ausgeleuchtet wird.

Taskforce Bibliothek+FachschaftBiblio thek und Fachschaft haben 2009 eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen, um die

Biblio thek weiter zu verbessern. Die Bibliothekszeitung med interviewte nun das neue

Taskforce-Mitglied Lisa Bombeck von der Fachschaft Zahnmedizin.

Taskforce-Mitglied

Lisa Bombeck

2. Wieso arbeiten Sie in der Fachschaft Zahnmedizin und was betreuen Sie dort für Aufgaben?Es hat mir schon immer viel Freude ge-macht Dinge für die Gemeinschaft zu organisieren. In der Fachschaft sehe ich mich als Vertreterin der Zahnmedizin-studenten in der Lage als Verbindung zwischen Student und Lehrendem die Interessen der Gemeinschaft zu formu-lieren und weiter zutragen. Innerhalb der Fachschaft habe ich vielfältige Aufga-ben. Ich betreue die Erstis und plane die Erstieinführung, bin Mitglied im Fach-bereichsrat und organisiere das Sommer-fest der Zahnmediziner und habe dieses Jahr erstmalig die Teilnahme der Zahnis am Teddybärkrankenhaus geplant.

3. Wie finden Sie die Idee einer Task-Force zwischen Bibliothek und Fach-schaft?Ich finde die Idee der Taskforce sehr gut, die Kommunikation zwischen der Biblio thek und den Studenten ist vor allem wichtig, um für uns Studenten das Ausleihen der richtigen Lehrbücher und somit das Lernen optimal zu gestalten. Außerdem können wir so die Anschaf-fung weiterer Lernmittel, wie beispiels-weise der iPads, direkt beinflussen.

4. Warum haben Sie sich für die Task-force zur Verfügung gestellt?Ich selbst profitiere von dem breiten An-gebot der Bibliothek und weiß aber von Kommilitonen, dass das Angebot der Bibliothek für Zahnmedizinstudenten im klinischen Studienabschnitt nicht attrak-tiv genug ist. Daher war mein Vorsatz dies durch meine Teilnahme an der Task-

force zu verbessern!

5. Wie ist die Stimmung in der Stu-dierendenschaft bzgl. der Bibliothek? Wis sen die Studenten, dass sie über die Taskforce die Bibliothek verbes-sern können und die ZB Med auch für Zahnmediziner da ist?Im Allgemeinen haben die Studenten eine recht gute Meinung von der ZB Med, jedoch wissen zu wenige von der Taskforce und dass sie über uns direkte Anregungen und Vorschläge einbringen können. Daher sollte unser Ziel sein, die Taskforce bekannter zu machen und so eventuell das Angebot der ZB Med wei-ter zu verbessern! Viele Zahnmedizinstu-denten nutzen die Angebote der ZB Med, was unter anderem auch daran liegt, dass die Fachschaft bei ihrer Erstieinführung immer gezielt darauf hinweist.

6. Was für Themen könnte die Task-force noch anpacken? Welche Aufgabe könnte sie in Zukunft noch spielen? Welche Aufgabe hat die Bibliothek aus Ihrer Sicht in der Zukunft? Stichwort E-Books.Zuerst muss die Taskforce in der Studie-rendenschaft bekannter werden, um dann weitere Aufgaben zu übernehmen, wie beispielsweise einen „Kummerkasten“ in der Bibliothek. Meiner Meinung nach ist die Anschaffung von E-Books und iPads ein wichtiger und zukunftswei-sender Schritt, der jedoch - auch unter finanziellen Aspekten- gut geplant sein will. Diese Planung ist und sollte auch weiterhin Aufgabe der Taskforce sein. yx

http://medbib.klinikum.uni- muenster.de/wiki/TaskForce

Foto: (c) privat

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin med

Urheberrecht

Holger Bleich und Joerg Heidrich, die bekannten Rechtsspezialisten

des c’t Magazins, haben unter dem Titel „Fotofallen: Juristische Klippen bei der Veröffentlichung von Bildern im Web“ eine äußerst lesenswerte Anleitung zur Veröffentlichung von Bildern im Internet geschrieben. In der Hauptsache geht es darum, die (manchmal engen und oft un-bekannten) Grenzen des Urheberrechts zu beachten und damit kostspielige Ab-mahnverfahren zu vermeiden.

Das Risiko eines Abmahnverfahrens mit u.U. vierstelligen Schadenssummen betrifft beileibe nicht nur professionelle oder Hobby-Webmaster, sondern jeder-man. Auf seiner persönlichen Seite bei Facebook, Flickr, Picasa, Twitter oder Wordpress sind schnell Bilder eingestellt und damit öffentlich – d.h. einem grö-ßeren Personenkreis – zugänglich. Das kann auch ein umfangreicher Freundes-kreis sein. Die folgenden acht Regeln sollen Ihnen helfen, die wichtigsten Klip-pen bei der Veröffentlichung von Fotos im Internet zu umschiffen:

1. Prüfung

Gleich ob es sich um selbst gemachte oder im Internet gefundene Fotos han-delt: Jede Veröffentlichung erfordert eine genaue Prüfung des jeweiligen (Rechts)Sachverhaltes.

2. Urheberrecht

Jedes, aber auch wirklich jedes Bild (und sei es – laut c’t – “ein verwackelter Ur-laubsschnappschuss”) ist automatisch rechtlich geschützt, d.h. der Fotograf hat als Urheber das volle Recht an seinem Schnappschuß und entscheidet ganz al-leine darüber, wo und wie es veröffent-licht wird. Jeder, der dieses Foto nutzt, muß sich dem diesbzgl. Willen des Foto-grafen unterwerfen. Nutzt er das Foto entgegen oder in Unkenntnis dieses Wil-lens, muß er sich nicht wundern, wenn ihn die volle Härte des Gesetzes (bzw. des Abmahnwesens) trifft.

3. Namensnennung

Der Idealfall ist, wenn ein Fotograf seine Bilder ins Internet stellt mit den Zusatz, dass es frei genutzt werden kann (meist

als Creative Commons Lizenz wie z.B. in Wikimedia Commons). Dann können Sie das Bild unbedenklich kopieren und auf Ihre Seite hochladen. Bitte achten Sie darauf, dass Sie den Urheber und die Lizenz nennen. Als Beispiel dient das Kardiotokograf-Bild rechts.

4. Lizenzerwerb

Wenn der Zusatz fehlt, dass ein Bild frei genutzt werden kann, muss der Urheber ausfindig gemacht und das Recht zur Veröffentlichung erbeten oder erkauft werden. Die pure Tatsache, dass jemand ein Bild von sich selbst oder eins, das er aufgenommen hat, ins Internet gestellt hat, stellt keine Erlaubnis dar, dieses Bild in irgendeiner Form zu benutzen oder weiter zu verbreiten.

5. Öffentliche Gebäude

Was kaum einer weiß: Auch für selbst gemachte Fotos gelten diverse Ein-schränkungen: So können selbst öffent-liche Gebäude (wie z.B. der Eiffelturm bei Nacht oder das Atomium in Brüssel)

Abmahnfalle Fotos: 8 Regeln zur Veröffentlichung von Bildern im InternetGleich ob es sich um selbst gemachte oder im Internet gefundene Fotos handelt: Vor einer Veröffentlichung steht die genaue Prüfung

des jeweiligen Sachverhaltes, sonst drohen schnell Abmahngebühren in vierstelliger Höhe.

Justitia von HeemsbrockFoto: gemeinfrei (public domain) laut Wikimedia Commons

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Urheberrecht

unter einem Urheberrechtsschutz stehen, das ein Fotografieren zwar erlaubt, nicht aber die Weiterverbreitung. Das Foto “trägt” dann das Urheberrecht der Eif-felturm-Vermarktungsgesellschaft und muss wie unter (4) behandelt werden.

6. Das Recht am eigenen Bild

Selbstverständlich sollte es immer sein, dass jede Person, die auf einem Bild zu erkennen ist, der Veröffentlichung (im Internet) zugestimmt hat. Da die Beweis-last beim Fotografen (dem Veröffentli-cher) liegt, empfiehlt c’t eine schriftliche Erklärung aller fotografierten Personen einzuholen. Ausnahmen: Personen der Zeitgeschichte, Gruppenaufnahmen bei öffentlichen Versammlungen oder wenn jemand bei einer Aufnahme des Prinzi-palmarktes “im Bild rumsteht”. Die Per-sonen dürfen jedoch nicht klar zu erken-nen sein oder sich im Zentrum des Bildes befinden.

7. Panoramafreiheit

In Deutschland dürfen öffentliche Gebäu-

de unter bestimmten Bedingungen auch ohne Zustimmung des Rechte inhabers fotografiert werden. Diese Freiheit endet allerdings sobald man sich nicht mehr im öffentlichen Raum befindet, sondern auf Privatbesitz. So können z.B. die in einem Zoo gemachten Bilder nicht ohne weiteres veröffentlicht werden, sondern benötigten u.U. die Erlaubnis der Zoo-direktion.

8. Lizenzgebühren

Für privat verwendete Fotos gelten im Prinzip die gleichen Gesetze wie für kommerziell verwendete, nur dass man eventuell vom Rechteinhaber nicht so

stark oder gar nicht zur Kasse gebeten wird.

Die Autoren des c‘t-Artikels raten zu-sammenfassend:

„Meiden Sie Bildmaterial aus unbekannter Quelle. Beziehen Sie fremde Bilder wann immer möglich aus seriösen Quellen, also etwa von den genannten etablieren Stock-Photo-Agen-turen. Um dubiose Angebote, die ihre Fotos oder Grafiken als „royalty free“ und kostenlos an-preisen, sollten Sie einen großen Bogen machen. Dahinter verber-gen sich oft Abzocker, die Sie im Nachhinein zur Kasse bitten wollen. Gewöhnen Sie sich an, unter jede verwendete Abbil-dung einen Copyright- oder Quellenhinweis zu platzieren.“

Wenn Sie diese Punkte beachten, sollten Sie nicht Opfer einer Abmahnung wer-den. Wenn doch, finden Sie im zitierten c’t Artikel und bei Wikipedia Informa-tionen, wie Sie auf einen Abmahnbrief reagieren sollten. yx

Kardiotokograf. Foto: CC-BY-SA Mar-tin Hawlisch / Wikimedia Commons

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin med

1. iPad-Tag der Universität: Das Tablet in Forschung und LehreAm 6. September 2012 fand im Foyer des Schlosses ein Informationstag der besonderen Art statt: Zum ersten Mal stand „das iPad in

Forschung und Lehre“ im Zentrum einer uniinternen Konferenz. Der Tag konnte unter dem hashtag #iPadWWU auf Twitter verfolgt

werden.

Der so genannte „Info-Tag zu Chancen, Risiken und Nebenwir-

kungen des iPads“ wurde vom Institut für Medizinische Informatik, dem Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde sowie der Zweigbibliothek Medizin ge-meinsam ausgerichtet.

Im Foyer des Schlosses und in einem Seminarraum wurden in 43 Veranstal-tungen den ganzen Tag über zahlreiche iPad-Projekte präsentiert und Workshops veranstaltet. Mittels einer Twitter Wall wurden die Teilnehmer auf dem Lau-fenden gehalten und die Ereignisse in die Sozialen Netzwerke hineingezwitschert.

Die Medizinfakultät war mit neun Pro-jekten der iPad-aktivste Fachbereich der WWU:

Mobile Patientenfragebögen

iPads

Fragebögen zur Erfassung von Lebens-qualität und Behandlungsfortschritt aus Sicht und durch den Patienten auf dem iPad bieten neue Möglichkeiten in der Forschung und klinischen Behandlung. (Institut für Medizinische Informatik)

KIS auf dem iPad

Die mobile digitale Patientenakte für das iPad bringt das Krankenhausinformati-onssystem in das Patientenzimmer und bietet Ärzten und Pflegekräften einen schnellen, ortsungebundenen und mobi-len Zugang zu den Daten ihrer Patienten. (XenionGmbH)

Zahnmedizinische Lehre

Insgesamt rund 100 iPads können von den Zahnmedizinstudenten des achten

Foto: (c) Institut für Med. Inform

atik

und neunten Semesters uneingeschränkt genutzt werden. Das ist mehr als nur „pa-pierloses“ arbeiten, die Tablet-PCs ver-bessern die universitäre Lehre. (Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde)

iStudiezPro

Das Leben eines Studenten ist oft eine schwindelerregende Fülle von Akti-vitäten und dadurch ein reines Chaos. Übernimm die Kontrolle über deine Se-mesterplanung mit Hilfe von iStudiez Pro! Studierende der Zahnmedizin stell-ten diese hilfreiche App einmal im De-tail vor. (Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde)

Dissertation auf dem iPad

Ist es möglich eine Dissertation auf dem

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin med

iPads

iPad zu verfassen? Falls ja, ist mit Pro-blemen zu rechnen und wie können diese genau aussehen? In dieser Präsentation wurden ein paar Antworten zu diesen und vielen weiteren Fragen geboten. (Zentrum für Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde)

iPad Ausleihe der ZB Med

Seit zwei Jahren verleiht die Bibliothek mit großem Erfolg 10 iPads an Studie-rende. iPads erlauben die Nutzung von Lehrbüchern, Tools zum Kreuzen, Vor-lesungsskripten und -Videos. Als mobil-digitale Lernplattform stellen sie einen Schritt zu Blended Learning dar. (Zweig-bibliothek Medizin)

Citrix auf dem iPad

Virtuelle Desktops und Anwendungen – an jedem Ort und auf jedem Endgerät. Hier natürlich auf dem iPad. (Klinik für Kinderheilkunde - Kardiologie)

Osirix Präsentation

Osirix als Software zur Darstellung und Verarbeitung radiologischer DICOM-Bilddaten auf dem iPad inkl. passenden Workshops. (Klinik für Kinderheilkunde - Kardiologie)

Vorlesungsskript / iBooksAu tho r

Sie wollen Multi-Touch Books für das iPad kreieren und veröffentlichen? In einem Workshop werden hierzu grundle-gende Elemente erklärt und einige Stol-perfallen aufgezeigt. (Klinik für Kinder-heilkunde - Kardiologie).

Neben diesen medizinisch-orientierten Projekten fanden sich zehn aus den üb-rigen Fachbereichen der Universität und hier insbesondere der Geo- und Wirt-schaftsinformatik. Als ein Beispiel für die Vielfalt mag die E-Book-Lösung der DBIS Group Wirtschaftsinformatik gel-ten, die speziell für das iPad entwickelt und als Web-App unter Verwendung of-fener Standards, wie bspw. HTML 5 im-plemetiert wurde.

Insgesamt konstatierten alle beteiligten Projektträger, die Teilnehmer und Besu-cher, dass der iPad-Tag ein voller Erfolg gewesen ist. Obwohl er mitten in den Semesterferien lag, zog er zahlreiche Interessierte an. Um mehr Studierenden die Gelegenheit für eine Teilnahme zu geben, soll der iPad-Tag der Universität Münster im nächsten Jahr wiederholt werden, dann allerdings mitten im Seme-ster. yx

Dr. Breil (Institut für Medizinische In-formatik) präsentiert den interaktiven Patientenfrageboge n. Im Hintergrund die Twitterwall.

Dr. Stamm erläutert Konferenz besuchern aus Freiburg das iPad-Projekt der Kiefer-orthopädie.

Am Stand der ZB Med demonstriert Diplo m-Bibliothekarin Karin Schulen-borg eine App zur Anatomie des mensch-lichen Herzens.

Foto: (c) ZB

Medizin

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NewsE-Books

E-Books werden immer wichtiger. So unterstützten in einer kürzlichen

Umfrage 70% aller Studierenden den Kauf von Online-Lehrbüchern aus Stu-diengebühren bzw. Mittel für Qualitäts-verbesserungsmassnahmen. Gleichzeitig wissen viele noch nicht, dass es E-Books an der Fakultät gibt. Hier setzen die selt-samen Beschriftungen ein, die in den letzten Monaten an den Regalen unserer Lehrbuchsammlung angebracht wurden: Schritt für Schritt hat die Bibliothek alle gedruckten Lehrbücher, die auch als E-Book vorhanden waren, mit einem so ge-nannten QR-Code versehen.

QR-Code?

Der QR-Code (Quick Response) ist ein zweidimensionaler Code, der dazu be-nutzt werden kann, Informationen wie z.B. eine Webadresse zu speichern. Die-se Adresse kann dann mit einem Smart-phone o.ä. ausgelesen werden – ohne sie

Alle Lehrbücher ausgeliehen? QR-Codes führen zum E-BookDie ZB Med Münster beschafft seit 2004 Online-Lehrbücher für die Fakultät. Zur Zeit stehen gut 200 auf allen Fachgebieten zur

Verfügung. Die Bibliothek hat jetzt an den Regalen der Lehrbuchsammlung durch QR-Codes kenntlich gemacht, wenn ein Buch

parallel als E-Book vorhanden ist.

mühsam eintippen zu müssen. Mittler-weile kann man den QR-Code auf vielen Plakatwänden, Produktverpackungen und in Zeitungen sehen. Die ULB Mün-ster benutzt QR-Codes für ihre Audio-Tour und im Buchkatalog, die Bun-desbahn benutzt einen ähnlichen Code (Aztec) für ihre Online-Fahrscheine.

Was macht man mit einem QR-Code?

Der QR-Code weist Sie daraufhin, dass zu dem gedruckten Lehrbuch eine On-line-Kopie existiert, das von allen Uni-versitätsangehörigen im Hochschulnetz benutzt werden kann. Wenn z.B. ein ge-drucktes Lehrbuch vergriffen ist, können Sie mit dem QR-Code schnell das ent-sprechende Online-Lehrbuch in Ihrem Smartphone oder Tablet aufrufen. Dazu „fotografieren“ Sie einfach den QR-Code mit einer der zahlreichen Apps ab, die QR-Codes lesen können.

Die Bibliothek empfiehlt folgende ko-stenfreie QR-Code-Apps: QR Code Scanner, Scan, ScanLife Barcode Rea-der, QR Reader for iPhone, i-nigma, Qrafter, Norton Snap, Barcodes Scanner (ZXing), NeoReader und für Android-Geräte noch zusätzlich QR Droid und QuickMark. Diese Programme sind so-wohl im Apple Store als auch in Android Stores zu finden.

QR-Code-Pishing

Sie sollten bei den Apps unbedingt darauf achten, dass nicht automatisch zur co-dierten Webseite weitergeleitet wird, son-dern dass Sie die Adresse vorher zur Kon-trolle checken können. Der Hintergrund ist, dass Kriminelle QR-Codes benutzen, um Smartphone-Nutzer auf schädliche Webseiten zu locken. Der Manipulation Ihres Smartphone sollten Sie einen Rie-gel vorschieben, indem Sie bei den Apps den Adressencheck fest voreinstellen. yx

Foto: (c) ZB

Med

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Das Magazin der Zweigbibliothek Medizin med

Die Bibliothek

Im Sommer opferten die Mitar-beiter der Zweigbibliothek Medi-

zin einen ganzen Tag, um ihre Dienst-leistungen für Forscher auf den Prüfstand zu stellen. Unter dem Motto “Fit for the Future” wurde intensiv an Mittel und Wegen gearbeitet, den Service weiter zu verbessern und die Informationsbedürf-nisse der Ärzte und Forscher der Fakultät noch gezielter zu erfüllen.

Als Referentin konnte Vanessa Proudman von Proud2Know gewonnen werden, eine erfahrene Wissens- und Projekt-managerin bei führenden europäischen Biblio theken und der Europeana.

Anhand des Arbeitsalltag ausgewählter Mediziner der Fakultät wurde exempla-risch herausgearbeitet, an welchen Stel-len im Tagesablauf Dienstleistungen der Bibliothek benutzt werden, und wann es Sinn macht, zusätzliche Services anzu-bieten.

Stärken und Schwächen

Die Mitarbeiter der Bibliothek trugen dann das komplette Service-Angebot zusammen und stellten es in einem Dia-gramm dar, das die Stärken und Schwä-chen der Bibliothek verdeutlichte. Das Team nutzte dies später am Tag als Grundlage für die weiteren Entwick-lungspläne.

Der Standpunkt des Forschers

Eine Rollenspielübung schloss die Sit-zung über den aktuellen Stand der Bi-bliotheksdienste ab. Dabei stellten sich die Mitarbeiter buchstäblich in die Fuß-stapfen der Forscher, um nachvollzie-hen zu können, wie diese die aktuellen Bibliotheksdienste wahrnehmen und mit der Bibliothek kommunizieren und inter-agieren. Die Ergebnisse dieser Sitzung wurden mit anderen Resultaten des Ta-

Die Bibliothek ist mein Google! ZB Med macht sich ‚fit for the future‘Die Mitarbeiter der Zweigbibliothek Medizin nahmen sich einen ganzen Tag Zeit, um sich und die Bibliothek „fit for the futu-

re“ zu machen. Als Referentin konnte die ehemalige Projektmanagerin der Europeana, Vanessa Proudman, gewonnen werden. Die

I nvestition in diese Team Building-Massnahme hat bereits zu verbesserten Dienstleistungen geführt.

ges als Grundlage für künftige Pläne zur Verbesserung der Bibliothek zusammen-gefasst.

“Die Bibliothek ist mein Google”

Schlußendlich wurden die Mitarbei-ter aufgefordert, einen so genannten “Claim” zu entwickeln – einen Slogan, unter dem die Bibliothek gerne bei ihren Nutzern bekannt wäre. Die genannten Claims reichten von den naheliegenden Statements “Die ZB Med ist immer für mich da” und “Die Bibliothek ist mein persönlicher (Literatur)Betreuer” bis hin zu anspruchsvollen Aussagen wie “Die Bibliothek ist mein Google” und “Die Bibliothek ist unverzichtbar für mich”.

Die nächste Stufe

Am Schluß teilten die Mitarbeiter der Biblio thek ihre Eindrücke des Tages

Foto: (c) ZB

Med

Fortsetzung auf S.16

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Zweigbibliothek MedizinUniversitäts- undLandesbibliothek Münster

Leiter: Dr. Oliver Obst(Bibliotheksdirektor)

Telefon(Vorwahl: 0251/83-)Leitung: 58550/58558Auskunft: 58560Leihstelle: 58561Fax: 58565

AdresseAlbert-Schweitzer-Campus 1, Gebäude A11 48149 MünsterPostfach: 48129 Münster

[email protected]://zbmed.mshttp://zbmed.ms/m (mobil) http://twitter.com/zbmed http://facebook.com/zbmed

LeitungHaus besuche. Dokto ran den-sprechstunde. iPad-Ausleihe.

LeihstelleBenutzerausweis, Dissertationen, Ausleihe, Fern leihe, Zeitschriften.

AuskunftAllgemeine Fragen. Benutzung von PCs u. Datenbanken. Bera-tung für Institutsbiblio theken. Suche von Fach literatur.

ÖffnungszeitenMo-Fr 8-24, Sa+So 10-24 UhrAusleihe / Rückgabe: bis 21:45

Impressum med. ISSN 1613-3188, Hrsg. u. Bildnachweis: ZB Med/Dr. Obst (v.i.S.d.P.), Druck: Burlage

Neue Bücherin der ZB MedAkzeptanz in der Psychoonko-logieSchattauer 2012, QZ 202 12/1

Arzneimittelverabreichung bei alten Menschen Urban&Fischer 2013, WT 166 13/1

Computerspiel- und Internet-sucht Kohlhammer 2013, WM 190 13/1

Das Gesundheitswesen in Deutschland Dtsch. Ärzte-Verlag 2013, WA 540.GG4 13/1

Gastrointestinale EndoskopieKarger 2012, WI 141 12/1

Das Handwerk ärztlicher Be-gutachtungKohlhammer 2012, W 725 12/1

Irre verständlichPsychiatrie-Verlag 2012, WM 100 12/5

Klinikhandbuch labordiagnos-tische PfadeDe Gruyter 2012, QZ 22.GGZ 12/1

Pathologie des Bewegungs-apparatesDe Gruyter 2012, WE 140 12/2

Präklinische Traumatologie bei KindernPearson 2012, WS 205 12/1

untereinander, insbesondere die große Menge an Wissen, die sie zusammen be-sitzen und wieviel sie an diesem Tag über den Blickwinkel der Forscher gelernt hatten. Sie waren nicht nur gespannt auf die zukünftigen Entwicklungen sondern auch daran interessiert, diese aktiv weiter voran zu treiben und mitzugestalten.

Arbeitsgruppe 1: Homepage

Aufgabe war die Verbesserung der Ver-linkung der ZB Med auf den Seiten des UKM und des Dekanats. Servive-Leis-tungen wie RAPIDOC oder die iPad-Ausleihe sollen an prominenterer bzw. schneller aufzufindender Stelle präsen-tiert werden.

Arbeitsgruppe 2: Leitsystem

Aufgabe war die Beseitigung des Schil-derwildwuchses durch die Entwicklung eines Leitsystems innerhalb der ZB Med. Bisher wurden alle Schilder in der Bi-bliothek entfernt, Schilder für die ver-schiedenen Bereiche entworfen und an

den passenden Stellen angebracht. Ein Übersichtsplan über die Regelungen in der Bibliothek wurde erstellt und an der Leihstelle und der Auskunft ausgehängt.

Arbeitsgruppe 3: Flyer

Aufgabe war die Entwicklung eines Fly-ers für Erstsemester und neue Mitarbeiter an der Fakultät bzw. am UKM. Bisherige Aktionen: Aus dem vorhandnen ErstiInfo wurde das DIN-A4-Faltblatt „ErstiFlyer“ erstellt und bei der Ersti-Einführung im WS 2012 mit Erfolg verteilt. Der Flyer ist nun auch bei der Auskunft erhältlich. Ferner kann er als PDF heruntergeladen werden.

Innerhalb der Medizinischen Einrich-tungen wird gerade an zwei neuen Mitar-beiterbroschüren gearbeitet. Die ZB Med hat sich in die Herstellungsprozesse ein-geklinkt, um in beiden Broschüren mit aktuellen, korrekten Informationen prä-sent zu sein. Sowohl bei der Pressestelle des UKM als auch beim Dekanat stieß dieser Wunsch auf viel Zustimmung. yx

Fortsetzung von S.15, Die Bibliothek ist mein Google: