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Dirk Webel (Hrsg.)

Sachkosten im Krankenhaus –Medizinischer Sachbedarf

Ein Handbuch

Verlag W. Kohlhammer

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Dieses Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwen-dung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechts ist ohne Zustimmung des Verlagsunzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen,Mikroverfilmungen und für die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Syste-men.

Die Wiedergabe von Warenbezeichnungen, Handelsnamen und sonstigen Kennzeichenin diesem Buch berechtigt nicht zu der Annahme, dass diese von jedermann frei benutztwerden dürfen. Vielmehr kann es sich auch dann um eingetragene Warenzeichen odersonstige geschützte Kennzeichen handeln, wenn sie nicht eigens als solche gekennzeichnetsind.

Es konnten nicht alle Rechtsinhaber von Abbildungen ermittelt werden. Sollte demVerlag gegenüber der Nachweis der Rechtsinhaberschaft geführt werden, wird das bran-chenübliche Honorar nachträglich gezahlt.

1. Auflage 2017

Alle Rechte vorbehalten© W. Kohlhammer GmbH, StuttgartGesamtherstellung: W. Kohlhammer GmbH, Stuttgart

Print:ISBN 978-3-17-026919-4

E-Book-Formate:pdf: ISBN 978-3-17-026920-0epub: ISBN 978-3-17-026921-7mobi: ISBN 978-3-17-026922-4

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Inhalt

Verzeichnis der Autorinnen und Autoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11

Vorwort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15

I Betriebswirtschaftliche Aspekte

1 Sachkosten im Krankenhaus . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 191.1 Finanzsituation der Krankenhäuser – Interview mit

Georg Baum . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

1.2 Krankenhausstudie – Signifikante Einsparpotenzialebei Sachkosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22Jan-Christoph Kischkewitz1.2.1 Zehn Jahre DRG-System: Weniger Betten,

höhere Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 221.2.2 Sachkostenentwicklung unter der Lupe:

Was passiert in den Kliniken? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251.2.3 Optimierungsansätze: Bündelung und

Einkaufsgemeinschaften . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 271.2.4 Interne Maßnahmen: Standardisierung und

erhöhte Verbindlichkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 281.2.5 Potenziale in der Logistik: Interne Prozesse straffen . . 291.2.6 Ausblick: Die Zukunft des Krankenhauseinkaufs . . . . 32

2 Methodische Ansätze zum Sachkostenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . 342.1 Controlling und Steuerung von Sachkosten und

medizinischem Bedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34Andreas Weiß und Dr. Peter Leonhardt2.1.1 Wie sind Sachkosten und medizinischer Bedarf

definiert? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 342.1.2 Was ist unter Controlling im Krankenhaus

zu verstehen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 352.1.3 Welche Erlöse stehen im Krankenhaus dem

medizinischen Bedarf gegenüber? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 362.1.4 Sind die Kosten des medizinischen Bedarfs

beeinflussbar? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 38

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2.1.5 Wer kann den Verbrauch des medizinischenBedarfs beeinflussen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40

2.1.6 Wie ist der medizinische Bedarf hinsichtlichPreis und Verbrauchsmenge beeinflussbar? . . . . . . . . . 41

2.1.7 Welche Motivation haben die Beteiligtenzur Beeinflussung des Verbrauchs? . . . . . . . . . . . . . . . . . 44

2.1.8 Wie messen wir den Erfolg der Bemühungen? . . . . . . . 442.1.9 Wie wird ein regelmäßiger Sachkostenbericht

aufgebaut? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 472.1.10 Wie lässt sich eine Kommunikationsplattform

etablieren, um sinnvolle Maßnahmen zu entwickelnund umzusetzen? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 51

2.1.11 Was sind die Erfolgsfaktoren für einen erfolgreichenEinkauf und eine effiziente Logistik? . . . . . . . . . . . . . . . 54

2.1.12 Wie werden Leistungen der Sekundärleistungs-bereiche in Analyse und Beeinflussung einbezogen? 56

2.1.13 Ist der Einsatz eines externen Beraters zum Thema»Medizinischer Bedarf« sinnvoll? . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 57

2.1.14 Wie wird sich das Thema weiterentwickeln? . . . . . . . . 57Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 58

2.2 Standardisierung und Sortimentsstraffung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 59Prof. Dr. Karsten Güldner und Ante Vladusic2.2.1 Maßgebliche Indikatoren für den Einkauf im

Klinikbereich . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 592.2.2 Erhöhung von Qualität und Wirtschaftlichkeit

in der Patientenversorgung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 612.2.3 Die Rolle des Benchmarks . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632.2.4 Der Prozess der Standardisierung: Produktvielfalt

reduzieren, Prozesse optimieren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 632.2.5 Kommunikation und Motivation im Team: Zu den

Herausforderungen der Einbindung verschiedenerAbteilungen, Bereiche und Ebenen im Zugeübergreifender Projektarbeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70

2.2.6 Personelle Anforderungen sowie spezifischeProdukt- und Marktkenntnisse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 71

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 732.3 Strategisches Einkaufsmanagement und Anforderungen

an die Qualifikation der Einkäufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 74Norbert Ruch und Wilhelm Brücker2.3.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 742.3.2 Der strategische Einkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 742.3.3 Der operative Einkauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 762.3.4 Der strategische Einkäufer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 77

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3 (Re-)Finanzierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793.1 Medizinischer Sachbedarf im DRG-System . . . . . . . . . . . . . . . . . 79

PD Dr. Dominik Franz, Dr. Holger Bunzemeier undProf. Dr. Norbert Roeder3.1.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 793.1.2 Das G-DRG-System – ein kurzer Überblick . . . . . . . . . 803.1.3 Das deutsche DRG-Institut und das »lernende«

G-DRG-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 823.1.4 Kostenkalkulation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 833.1.5 Die InEK-Kostenmatrix . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 873.1.6 Sachkosten im G-DRG-System . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 903.1.7 Sachkostenmanagement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 953.1.8 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 96Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 97

3.2 Sachkosten in der ambulanten Krankenhausabrechnung . . . . 98Ursula Klinger-Schindler3.2.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 983.2.2 Sachkostenberechnung bei ambulanter Operation

nach § 115b SGB V . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1003.2.3 Sachkostenabrechnung im Rahmen der spezialfach-

ärztlichen Versorgung nach § 116b SGB V . . . . . . . . . . 1023.2.4 Sachkostenabrechnung im Rahmen persönlicher

Ermächtigung nach § 116a SGB V . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1033.2.5 Sachkostenabrechnung im Rahmen Notfallambulanz 1043.2.6 Sachkostenabrechnung im Medizinischen

Versorgungszentrum (MVZ) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1043.2.7 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 104

3.3 Private Finanzierungsmodelle – Finanzierung innovativermedizinischer Großgeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 105Markus Schön3.3.1 Sachliche Trennung von Kauf und Finanzierung . . . . . 1063.3.2 Leasing und klassische Finanzierung auch mit

bilanziellen Unterschieden . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1073.3.3 Finanzierungspartner – Indikatoren der Bonitäts-

prüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 108

4 Sachkosten im Krankenhaus: Steuerliche Aspekte . . . . . . . . . . . . . . . . . 110Ralf Klaßmann4.1 Einführung in die steuerliche Thematik . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1104.2 Körperschaftsteuer und Gewerbesteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

4.2.1 Sachkosten als Betriebsausgaben im Bereichder Körperschaftsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 112

4.2.2 Sachkosten als Betriebsausgaben im Bereich derGewerbesteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 113

4.2.3 Besonderheiten bei steuerbegünstigtenKrankenhäusern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 115

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4.3 Umsatzsteuer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1194.3.1 Vorgehensweise bei der umsatzsteuerlichen

Würdigung von Sachverhalten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1194.3.2 Steuerbarkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1204.3.3 Steuerbefreiungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1234.3.4 Vorsteuerabzug und Vorsteuerberichtigung . . . . . . . . . 126

4.4 Schlussbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 129

5 Versicherungen medizinisch-technischer Geräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 130Franz Michael Petry und Detlev Hrycej5.1 Grundlagen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1305.2 Wesentliches zum Versicherungsvertrag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1305.3 Versicherungsort . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1315.4 Obliegenheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1325.5 Versicherungssumme/Entschädigung im Schadensfall . . . . . . . 1325.6 Sinnvolle Erweiterungen des Versicherungsschutzes . . . . . . . . 1335.7 Versicherte Kosten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1345.8 Vollwartungsverträge versus Elektronikversicherung? . . . . . . 1345.9 Betriebsunterbrechungsversicherung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1355.10 Zusammenfassung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 135

II Rechtliche Aspekte

1 Sachkostenmanagement und Einsatz von medizinischem Sachbedarf– Recht der Arzneimittel und Medizinprodukte für Krankenhäuser

139

Dr. Dirk Webel, LL.M.1.1 Sachkostenmanagement und Einsatz von medizinischem

Sachbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1391.2 Recht der Arzneimittel und Medizinprodukte

für Krankenhäuser – Aktuelle Entwicklungen . . . . . . . . . . . . . . 1401.3 Ausgewählte Praxisfragen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 144

1.3.1 Produkte und Begriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1441.3.2 Das Krankenhaus als »Hersteller« von

Medizinprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1471.3.3 Das Krankenhaus als »Betreiber« von

Medizinprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1491.3.4 Verantwortlichkeiten beim konkreten Einsatz

am Patienten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1521.3.5 Aufklärung beim Einsatz von Arzneimitteln

und Medizinprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1561.3.6 Sonderfragen aus dem betrieblichen Alltag und

der inneren Organisation . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 158

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2 Aktuelle Rechtsfragen aus der Abrechnungspraxis . . . . . . . . . . . . . . . . . 161Gabriele Ritter2.1 Umsatzsteuer bei Zytostatika-Lieferungen – Sachstand

und Umsetzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1612.1.1 Grundsätze des Urteils . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1612.1.2 Umsetzung des Urteils/Bindungswirkung für die

Finanzverwaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1632.1.3 Forderungen der Krankenkassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1642.1.4 Ertragsteuerliche Beurteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 165

3 Aktuelle Rechtsfragen aus dem Klinikalltag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1673.1 Aufbereitung von Medizinprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 167

Dr. Christian Jäkel3.1.1 Definition der Aufbereitung von Medizinprodukten 1673.1.2 Regelungen zur Aufbereitung von Medizinprodukten 1683.1.3 Aufbereitung von Einmalmedizinprodukten . . . . . . . . . 1753.1.4 Externe Aufbereitungsdienstleister . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 176

3.2 Apps im Krankenhaus – Besonderheiten beim Einkaufund Einsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 177Dr. Oliver Pramann und Dr. Urs-Vito Albrecht3.2.1 Medizinische Apps als Medizinprodukte im

rechtlichen Sinne . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1773.2.2 Möglichkeiten der Differenzierung von gesundheits-

bezogenen Apps, die keine Medizinprodukte sind . . . 1823.3.3 Fazit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 184

4 Aktuelle Rechtsfragen aus der klinischen Forschung . . . . . . . . . . . . . . . 1854.1 Antragstellung und Bewertung durch die Ethik-

Kommissionen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 185Dr. Christian von Dewitz4.1.1 Einordnung des Forschungsvorhabens . . . . . . . . . . . . . . 1854.1.2 Begriff des Medizinproduktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1854.1.3 Begriff der klinischen Prüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1864.1.4 Klinische Prüfung als Teil der klinischen Bewertung

eines Medizinproduktes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1874.1.5 Klinische Prüfungen nach § 23b MPG . . . . . . . . . . . . . . 1884.1.6 Abgrenzung der klinischen Prüfung von Medizin-

produkten zu anderen Formen des Einsatzes vonMedizinprodukten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 190

4.1.7 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1924.1.8 Zustimmende Bewertung der Ethik-Kommission . . . . 1934.1.9 Rücknahme und Widerruf der zustimmenden

Bewertung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2014.1.10 Änderungen während der Durchführung

der klinischen Prüfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

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4.1.11 Meldung von Umständen möglicher Sicherheits-beeinträchtigungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 202

4.1.12 Zusammenfassung. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2034.1.13 Ausblick: Verordnungen über Medizinprodukte

und In-vitro-Diagnostika . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2034.1.14 Schlussbetrachtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 204

4.2 Gestaltung von englischsprachigen Studienverträgen . . . . . . . . 205Andreas Jungk4.2.1 Einleitung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2054.2.2 Der Studienvertrag: Dienst- oder Werkvertrag? . . . . . 2054.2.3 Die Besonderheiten bei englischsprachigen Verträgen 2064.2.4 Typische Klauseln in englischsprachigen Verträgen . . 2094.2.5 Angloamerikanische Verträge im Prozess . . . . . . . . . . . 2174.2.6 Übersetzungen englischsprachiger Verträge . . . . . . . . . 218

5 Aktuelle Rechtsfragen aus der Zusammenarbeit mit der Industrie 2195.1 Das neue Korruptionsstrafrecht im Gesundheitswesen . . . . . . 219

Felix Rettenmaier und Dr. Markus Adick5.1.1 Einführung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2195.1.2 Die Tatbestände der §§ 299a/b StGB . . . . . . . . . . . . . . . 2205.1.3 Die objektiven Tatbestandsmerkmale der

§§ 299a/b StGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2215.1.4 Der subjektive Tatbestand der §§ 299 a/b StGB . . . . . 2295.1.5 Der besonders schwere Fall der Bestechlichkeit

und Bestechung im Gesundheitswesen gemäߧ 300 Nrn. 1, 2 StGB . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 229

5.1.6 Vollendung, Beendigung und Verjährung . . . . . . . . . . . 2315.1.7 Offizialdelikt . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2315.1.8 Berufsrechtliche Folgen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232

5.2 Neuausrichtung von Compliance am Bsp. der §§ 299a, bStGB – Offene Rechtsfragen und praktischeNotwendigkeiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 232Prof. Dr. Hendrik Schneider und Laura Seifert5.2.1 Die dreifache Bedrohung des Gesundheitswesens

durch das Strafrecht . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2325.2.2 Inhalt und Aufbau der neuen Strafgesetze . . . . . . . . . . . 2345.2.3 Erweiterungen der bestehenden Strafbarkeitsrisiken 2365.2.4 Compliance-Maßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 238

5.3 Umsetzung von Compliance im Klinikalltag . . . . . . . . . . . . . . . . 240Volker Ettwig5.3.1 Compliance im Bereich der Beschaffung von

medizinischen Sachbedarf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2425.3.2 Maßnahmen zur Umsetzung im Krankenhaus . . . . . . . 2465.3.3 Kodizes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 249

Stichwortverzeichnis . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 251

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Inhalt

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Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

Herausgeber

Dr. Dirk Webel LL.M.BUSSE & MIESSEN Rechtsanwälte Partnerschaft mbBFriedensplatz 153111 Bonn

Autorinnen und Autoren

Dr. Markus AdickRettenmaier & Adick Rechtsanwälte PartG mbhCorneliusstr. 3460325 Frankfurt/M.

Dr. med. Urs-Vito Albrecht, MPHMedizinische Hochschule HannoverPeter L. Reichertz Institut für Medizinische Informatik, OE 8420Carl-Neuberg-Str. 130625 Hannover

Georg BaumHauptgeschäftsführerDeutsche Krankenhausgesellschaft e. V.Wegelystr. 310623 Berlin

Wilhelm Brückerfemak-GeschäftsstelleHöfkensfeld 746569 Hünxe

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Dr. med. Holger BunzemeierUniversitätsklinikum MünsterGeschäftsbereich Medizinisches ManagementAbteilung MedizincontrollingLeiterDomagkstr. 2048149 Münster

Dr. Christian von DewitzLandesamt für Gesundheit und SozialesGeschäftsstelle der Ethik-KommissionFehrbelliner Platz 110707 Berlin

Volker EttwigTsambikakis & Partner Rechtsanwälte mbBStandortleiter BerlinMeinekestr. 310719 Berlin

Priv.-Doz. Dr. med. Dominik FranzUniversitätsklinikum MünsterStv. Leiter Geschäftsbereich Medizinisches ManagementNiels-Stensen-Str. 848149 Münster

Prof. Dr. Karsten GüldnerAkademie der Dienstleistungs- und Einkaufsgemeinschaft Kommunaler Kran-kenhäuser eG im Deutschen StädtetagWissenschaftlicher DirektorNikolai-Rumjanzew-Str. 100Haus 404207 Leipzig

Detlev HrycejECCLESIA Versicherungsdienst GesmbHGeschäftsführungElmargasse 2–41191 WienÖsterreich

Dr. Christian JäkelKanzlei Dr. JäkelBerliner Str. 3715907 Lübben (Spreewald)

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Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

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Andreas JungkGraf Kanitz, Schüppen & PartnerBrienner Str. 1080333 München

Jan-Christoph KischkewitzGeschäftsführerINVERTO AGLichtstr. 4350825 Köln

Ralf KlaßmannBDO AG WirtschaftsprüfungsgesellschaftIm Zollhafen 2250678 Köln

Ursula Klinger-SchindlerKonstanzer Str. 610707 Berlin

Dr. Peter LeonhardtKlinikum Leverkusen gGmbH – MedizincontrollingAm Gesundheitspark 1151375 Leverkusen

Franz Michael PetryECCLESIA Versicherungsdienst GmbHKlingenbergstr. 432758 Detmold

Dr. Oliver PramannKanzlei 34Königstr. 3430175 Hannover

Felix RettenmaierRettenmaier & Adick Rechtsanwälte PartG mbhCorneliusstr. 3460325 Frankfurt/M.

Gabriele RitterRITTER & PARTNER mbBAlte Poststr. 2154516 Wittlich

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Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

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Prof. Dr. Norbert RoederRoeder & PartnerAm Dom 1048308 Senden

Norbert Ruchfemak-GeschäftsstelleHöfkensfeld 746569 Hünxe

Markus SchönDVAM Deutsche Vorsorge Asset Management GmbHKlingebergstr. 432758 Detmold

Laura SeifertShakespearstr. 4304107 Leipzig

Prof. Dr. Hendrik SchneiderUniversität LeipzigLehrstuhl für Strafrecht, Strafprozessrecht, Kriminologie, Jugendstrafrecht undStrafvollzugsrechtBurgstr. 2704109 Leipzig

Ante VladusicDienstleistungs- und Einkaufsgemeinschaft Kommunaler Krankenhäuser eG imDeutschen Städtetag (GDEKK)Gereonstr. 18-3250670 Köln

Andreas WeißKlinikum Leverkusen gGmbH – MedizincontrollingAm Gesundheitspark 1151375 Leverkusen

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Verzeichnis der Autorinnen und Autoren

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Vorwort

Die Mechanismen eines forcierten Wettbewerbs im Krankenhauswesen erfor-dern bei zugleich weiter steigenden Anforderungen an die medizinische Qualitäteine zunehmend kritische Betrachtung der größten Kostenblöcke: Personalkos-ten (ca. 60%) und Sachkosten (ca. 37%).1 Während indes Restrukturierungs-maßnahmen zur Reduzierung von Personalkosten in den vergangenen Jahrennahezu üblich und vor allem professionalisiert wurden, lässt sich Vergleichba-res zur Einsparung von Sachkosten nicht ohne Weiteres feststellen – ein Um-stand, der im Übrigen auch im Schrifttum insofern eine Entsprechung findet,als der Bereich der Sachkosten (deutlich) unterrepräsentiert ist.

Die Analyse der Kostenentwicklungen im Krankenhauswesen rechtfertigtdies nicht: Eine breit angelegte Vergleichsstudie zeigte dazu bereits im Jahr2014 signifikante Einsparpotentiale gerade bei Sachkosten auf.2 Da der medizi-nische Sachbedarf wiederum nahezu 50% der gesamten Sachkosten ausmacht,ist insoweit auch die Blickrichtung vorgegeben3 – zumal alleine angesichts derdemographischen Entwicklung die Prognose eines weiter steigenden Verbrauchsbei fortschreitender Technisierung plausibel erscheint. Entscheider, die folge-richtig neben der Erlössteigerung verstärkt auch die Sachkostenreduzierung alsvordringliches Ziel verstehen, werden in diesem Handbuch zahlreiche wertvolleEmpfehlungen finden, die bei dem Aufbau und der Optimierung eines Sachkos-tenmanagements den angestrebten Erfolg ermöglichen.

Effizienz und Effektivität der Umsetzung eines strukturierten Sachkostenma-nagements im konkreten Krankenhausbetrieb werden dabei von diversen Fak-toren beeinflusst; so ist bei der Bewertung von Sachkosten u. a. zu prüfen, wiesich der Einsatz von medizinischem Sachbedarf im Gesamtkontext der Struktu-ren und Prozesse eines Krankenhauses darstellt.4 Entscheidungen zum Mate-rialeinsatz und zur Produktauswahl erfordern daher einen intensiven Austauschder Beteiligten in Kenntnis sämtlicher Einflussfaktoren, etwa medizinischer,aber vor allem auch rechtlicher Provenienz.5 Letztere betreffen u. a. die (rechtli-chen) Grenzen des Einsatzgebietes der zu erwerbenden Produkte (Zweckbestim-

1 Statistisches Bundesamt, Kostennachweis der Krankenhäuser 2015, erschienen am20.12.2016

2 INVERTO AG Krankenhaus Desk Research (2014), (http://www.inverto.com/form,abgerufen am 01.11.2015

3 Der medizinische Sachbedarf nimmt »eine besondere Stellung für die Wirtschaftlichkeiteines Krankenhauses ein«; Weiß/Leonhardt, Teil I, Kap. 2.1.4.

4 So Franz/Bunzemeier/Roeder, Kapitel 3.2.7, Teil I in diesem Buch.5 S. etwa Güldner/Vladusic, Kapitel 2.2.4, Teil I in diesem Buch.

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mung, Off-Label-Use), die sich rasant verändernden Ansprüche, die durch dentechnologischen Fortschritt an den Einkauf (z. B. von Medical Apps) und denEinsatz resp. die Gewährleistung hinreichender Bedienungskompetenz gestelltwerden, die Kenntnis darüber, auf welchen weiteren Wegen Produkte in dasKrankenhaus (zurück-)kommen können (Aufbereitung, klinische Prüfungen,patienteneigene Produkte) und welche Anforderungen dabei zu berücksichtigensind, die Möglichkeiten und Grenzen, innerhalb derer Krankenhäuser selbstHersteller von Produkten werden können, und schließlich die Beurteilung, wel-che Haftungsrisiken jeweils drohen. Nicht zuletzt stehen gerade die vielseitigenFormen der Zusammenarbeit mit der Pharma- und Medizinprodukteindustrieangesichts der neu eingefügten §§ 299 a, b StGB unter verschärfter Beobach-tung.

Der besonderen Expertise der renommierten Autoren zu diesen Spezialthe-men ist es zu verdanken, dass ihren Beiträgen sowohl die wesentlichen Erkennt-nisse für die Strukturierung des individuellen Sachkostenmanagements zu ent-nehmen sind, als vor allem auch die daraus resultierenden Fragen aus demKlinikalltag praxisnah beantwortet werden. Vor diesem Hintergrund ist allenAutoren und Mitwirkenden an diesem Handbuch ein großer Dank auszuspre-chen! Den Nutzern des Handbuchs ist eine instruktive Lektüre zu wünschen,verbunden mit der Gewissheit, dass mit den zahlreichen Lenkungsimpulsen po-sitive Effekte vorprogrammiert sind.

Köln, im Frühjahr 2017

Dr. Dirk Webel, LL.M.

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Vorwort

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I Betriebswirtschaftliche Aspekte

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1 Sachkosten im Krankenhaus

1.1 Finanzsituation der Krankenhäuser – Interviewmit Georg Baum

Die Reformgesetze und -vorhaben nehmen unweigerlich bedeutsamen Einflussauf die Finanzsituation der Krankenhäuser. Wie beurteilen Sie die aktuelle Si-tuation?

Die aktuelle Situation in unseren Krankenhäusern bleibt angespannt. DasEnde 2015 beschlossene Krankenhausstrukturgesetz lässt uns aber optimisti-scher in die Zukunft schauen. Das Gesetz sieht zahlreiche Verbesserungen inder Betriebskostenfinanzierung vor. Ein Großteil dieser Verbesserungen zieltexplizit auf eine Verbesserung der Personalkostenfinanzierung ab. So wird derVersorgungszuschlag ab 2017 in einen Pflegezuschlag umgewandelt, das Pflege-stellenprogramm wird neu aufgelegt, bei steigenden Löhnen aufgrund von Ta-rifabschlüssen oberhalb der geltenden Obergrenze erfolgt eine hälftige Finanzie-rung durch die Krankenkassen und Mehrkosten, die aufgrund von Richtliniendes Gemeinsamen Bundesausschusses entstehen, können geltend gemacht wer-den. Von übergeordneter Bedeutung ist zudem der Wegfall der Degression imLandesbasisfallwert. Der Mechanismus, nach dem alle Krankenhäuser niedri-gere Preise aufgrund der Leistungsentwicklung einzelner Krankenhäuser erhal-ten, ist dadurch endgültig abgeschafft. Die Preise für Krankenhausleistungenkönnen sich somit weitestgehend anhand der tatsächlich anfallenden Sach- undPersonalkostenanstiege entwickeln. Einziger Wermutstropfen: die Deckelungdurch die Obergrenze bleibt bestehen.

Die dargestellten Reformmaßnahmen sind jedoch nur einige Veränderungendurch das Krankenhausstrukturgesetz. Der Strauß an Änderungen reicht vonder Weiterentwicklung der Sicherstellungszuschläge über die Einführung vonStufen für die Vorhaltung von Notfallstrukturen bis hin zu zahlreichen quali-tätsorientierten Maßnahmen. Dabei sind auch problematische mengenmäßigeAbstaffelungen der Preise sowie Qualitätsabschläge zu nennen. Eine abschlie-ßende Beurteilung kann jedoch erst in den nächsten Jahren erfolgen, wenn diegeplanten Regelungen in der Selbstverwaltung mit Leben gefüllt wurden und inder Praxis angewendet werden.

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Nehmen wir die Reformgesetze und -vorhaben noch etwas genauer unter dieLupe: Der Gesetzgeber initiiert eine deutliche Qualitätsoffensive. Gewährleistetunser System dazu hinreichende Voraussetzungen?

Die Krankenhäuser haben zu jeder Zeit die Intention der Qualitätsoffensiveunterstützt. Die Krankenhäuser stellen sich der Debatte um eine stärkereQualitätsorientierung konstruktiv und selbstbewusst. Zugleich ist es aber auchunsere Aufgabe darauf hinzuweisen, dass die praktische Umsetzbarkeit gegebensein muss und dass das Verhältnis von Aufwand zu Ertrag stimmt. Ist dies nichtder Fall, wird der Versorgungsqualität durch gut gemeinte, aber schlecht umge-setzte Maßnahmen nicht geholfen. Allen voran die qualitätsorientierten Zu-und Abschläge müssen sich in der Ausgestaltung und der praktischen Umset-zung an den mit ihnen verbundenen Zielen messen lassen. Werden diese Zielenicht erreicht, muss dieses Experiment wieder beendet werden. Qualitätssiche-rungsmaßnahmen dürfen zu keinem Zeitpunkt als Instrumente zur Gängelungder Krankenhäuser missbraucht werden.

Grundsätzlich braucht Qualität Ressourcen und zwar in Personal und inStrukturen. Der erste Punkt wird mit dem Krankenhausstrukturgesetz angegan-gen, der zweite Punkt, die Strukturen, hingegen wurde ausgespart. Eine aus-kömmliche Investitionsfinanzierung ist der Grundbaustein für moderne, effizi-ente und effektive Strukturen im Krankenhaus. Aktuell sind die Krankenhäuseraber mit einem jährlichen Finanzierungsdefizit von 3 Mrd. € weit weg von einerauskömmlichen Investitionsfinanzierung.

Die mit der Vorbereitung der Krankenhausreform beauftragte Bund-Länder-Arbeitsgruppe konnte keine Lösung für diese Investitionsmisere finden. DieKrankenhäuser verstehen das als Signal, dass sich die Länder weiterhin alleinefür die Investitionsfinanzierung verantwortlich sehen. Die Länder müssen ihregesetzliche Aufgabe der Investitionsmittelbereitstellung dann aber auch umfas-send wahrnehmen.

Betrachtet man die konkreten Zahlen, so fällt auf, dass die Sachkosten in denletzten Jahren deutlich stärker gestiegen sind als die Personalkosten. Die Datendes Bundesamtes für Statistik zeigen für die deutschen Krankenhäuser im Jahr2013 einen Sachkostenblock in Höhe von 33 Milliarden Euro – zur Einführungder DRG-Reform waren es noch 21 Milliarden, also knapp 36% weniger. Wosehen Sie die wesentlichen Gründe für diesen Anstieg?

Die Ausgabenentwicklung für die Krankenhausleistungen insgesamt verhältsich seit über 10 Jahren absolut unauffällig. Der Anteil der Krankenhausausga-ben an allen Leistungsausgaben der gesetzlichen Krankenkassen ist seit Einfüh-rung der DRGs im Jahr 2004 stabil bei rund 35 %. Die Kosten sind somit imgleichen Maße gestiegen wie bei allen anderen Leistungen im Gesundheitswesenauch.1

1 Bundesministerium für Gesundheit, Gesetzliche Krankenversicherung, Rechnungser-gebnisse 2004-2014

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I Betriebswirtschaftliche Aspekte

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Der größte Ausgabenblock innerhalb der Sachkosten ist der medizinische Be-darf u. a. Arzneimittel, Implantate, ärztliches und pflegerisches Verbrauchsma-terial und Instrumente, Laborbedarf. Der medizinische Bedarf korreliert mit ei-ner zunehmenden Patientenanzahl. 2,35 Mio. Patienten mehr wurden 2014 imVergleich zum Jahr der Einführung der DRGs versorgt, damit geht dann auto-matisch ein deutlich höherer Verbrauch an medizinischem Bedarf einher. Einweiterer Grund ist die fortschreitende Technisierung bei Innovationen in derMedizin, aber auch im tagtäglichen Krankenhausalltag in der Verwaltung undauf der Station, die insbesondere zu einem Sachkostenanstieg führen.

Ein Blick auf die Verteilung zwischen Sach- und Personalkosten in Bezug aufdie Gesamtkosten zeigt, dass der Anteil der Sachkosten von 34 % auf 39 % ge-stiegen ist und diese Entwicklung bereits wieder rückläufig ist. In den letztenJahren ist ein zunehmender Trend zu erkennen, dass der Anteil der Personal-kosten an den Gesamtkosten wieder steigt.2, 3

Die Deutsche Krankenhausgesellschaft hat jahrelang die unsachgerechte Anbin-dung an die Grundlohnsummenentwicklung kritisiert, als Reaktion darauf gibtes nun den Orientierungswert. Wie beurteilen Sie dieses Instrument in Bezugauf die Abbildung der tatsächlichen Sachkostenentwicklung?

Die Grundlohnsummenanbindung als maximale Obergrenze für den Preiszu-wachs auf Landesebene war zu keiner Zeit sachgerecht. Die Entwicklung derSach- und Personalkosten im Krankenhaus ist vollkommen unabhängig von derEinnahmesituation der Krankenkassen. Grundsätzlich ist es also positiv, dassdieses unzulängliche Instrument durch den Orientierungswert abgeschafft wer-den sollte. Allerdings bildet der Orientierungswert insbesondere bei den Sach-kosten, aber auch beim Personal, die tatsächliche Kostenentwicklung in denKrankenhäusern nicht sachgerecht ab. Das liegt einerseits an der retrospektivenErmittlung und andererseits daran, dass dem Statistischen Bundesamt keinePreisindizes für einen krankenhausspezifischen Warenkorb vorliegen. So werdenz. B. nicht die Zuwächse der krankenhausspezifischen Haftpflichtversicherungs-prämien erfasst, sondern die Prämienentwicklung in der privaten Haftpflichtver-sicherung. Ebenfalls nicht zutreffend erfasst werden die Kostensteigerungendurch die EEG-Umlage, durch die sich die medizinische Versorgung in den Kran-kenhäusern inzwischen um eine viertel Milliarde Euro verteuert hat. Ebenfallsnicht erfasst werden Personalmehrkosten infolge von Qualitätsanforderungen,weil nur Stundenlohnzuwächse berücksichtigt werden. Die Bundesregierung er-kannte die Unzulänglichkeiten des Orientierungswertes und sah daher von eineralleinigen Anwendung ab. Weiter gilt: Liegt der Orientierungswert unterhalbder Grundlohnrate, so ist die Grundlohnrate die maßgebliche Obergrenze, liegtder Orientierungswert darüber, bildet die Differenz einen Verhandlungsspiel-

2 Statistisches Bundesamt, Grunddaten der Krankenhäuser, Fachserie 12, Reihe 6.1.1,Jahrgang 2004-2014

3 Statistisches Bundesamt, Kostennachweis der Krankenhäuser, Fachserie 12, Reihe 6.3,Jahrgang 2004-2014

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1 im Krankenhaus

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raum für die Selbstverwaltungspartner. Diese Regelung gilt bis einschließlich2017 und soll für 2018 überprüft werden.

Zu guter Letzt möchten wir einen Blick in die Zukunft wagen: Auf der »Inside3D Printing«-Konferenz in New York haben Wissenschaftler der Princeton Uni-versity und der John Hopkins University Anfang des Jahres über die Möglich-keiten »gedruckter Organe« diskutiert – eine Vision, die wohl in ferner ZukunftRealität werden könnte. Wie können wir uns denn die nähere Zukunft der medi-zinisch-technischen Ausstattung in Krankenhäusern vorstellen?

Die Krankenhäuser sind der Innovationsmotor im Gesundheitswesen. Solangeder Verbotsvorbehalt für Innovationen mit Augenmaß und nur bei berechtigtenZweifeln gehandhabt wird, bleiben die Krankenhäuser die Eintrittspforte fürden medizinischen Fortschritt. Sollten sich allerdings die innovationsbremsendenAkteure mit Forderungen nach höchsten Nachweisen für jede Weiterentwick-lung in der Medizin durchsetzen, läuft der medizinische Fortschritt Gefahr, imÜberprüfungshürdenlauf stecken zu bleiben. Hier ist die weitere Entwicklungschwer zur prognostizieren. Wenn »gedruckte Organe« problemlos funktionie-ren können, sollte es keine administrativen Hemmnisse geben.

Literatur

Bundesministerium für Gesundheit. Gesetzliche Krankenversicherung. Rechnungsergeb-nisse 2004–2014.

Statistisches Bundesamt. Grunddaten der Krankenhäuser. Fachserie 12, Reihe 6.1.1, Jahr-gang 2004–2014.

Statistisches Bundesamt. Kostennachweis der Krankenhäuser. Fachserie 12, Reihe 6.3,Jahrgang 2004–2014

Jan-Christoph Kischkewitz

1.2 Krankenhausstudie – SignifikanteEinsparpotenziale bei Sachkosten

1.2.1 Zehn Jahre DRG-System: Weniger Betten, höhereKosten

Mit der Einführung des DRG-Systems für stationäre Leistungen im Jahr 2004versuchten der Gesetzgeber und die damaligen Selbstverwaltungsorgane vermu-tete Ineffizienzen in der Krankenversorgung zu eliminieren. Vermeintliche Über-

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I Betriebswirtschaftliche Aspekte

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kapazitäten sollten abgebaut und Behandlungszeiträume (vor allem die durch-schnittliche Verweildauer eines Patienten) signifikant gekürzt werden, umgleichzeitig eine Begrenzung der Kostensteigerungen im stationären Bereich zuerzielen. Ein Blick auf die wesentlichen Kennzahlen der deutschen Kranken-hausversorgung zeigt hier auf den ersten Blick einen Erfolg der Reform. VieleParameter haben sich in den letzten Jahren in die postulierte und gewünschteRichtung entwickelt – auch wenn dieser Trend sich bereits seit Mitte der1990er Jahre nachweisen lässt. Vermeintliche Überkapazitäten wurden abge-baut und der Bettenbestand der stationären Versorgung seit 1994 von mehr als609 000 auf zuletzt (2013) knapp 500 000 gesenkt. Ebenso wurde die durch-schnittliche Verweildauer reduziert: Sie beläuft sich in 2013 auf 7,5 Tage – imJahr 1995 waren es durchschnittlich noch 11,4 Tage. Verbunden mit einemgleichzeitigen Anstieg der Fallzahlen um über 11 % von 16,8 (2004) auf 18,8Millionen im Jahr 2013 zeigt sich4 eine tatsächliche Leistungssteigerung derLeistungserbringer in der stationären Versorgung.

Gleichzeitig befinden sich die deutschen Krankenhäuser aber in einer finan-ziell schlechten Situation: Über 40 % der Kliniken schreiben nach einer aktuel-len5 Umfrage des Deutschen Krankenhausinstituts rote Zahlen, der Ausblick istebenfalls schlecht. 85 % erwarten nach einer Umfrage aus dem Jahr 2014 keineVerbesserung der Ertragslage in den nächsten zwei Jahren.6 Besonders schwerbetroffen sind augenscheinlich die deutschen Universitätskliniken, die als Maxi-malversorger mit zusätzlichem Forschungs- und Lehrauftrag eine besondereStellung in der deutschen Krankenhauslandschaft einnehmen. Das Defizit der33 deutschen Unikliniken summierte sich im Jahr 2013 entsprechend auf 160Millionen Euro, ohne dass kurzfristig Verbesserungen zu erwarten sind.

Mit dem Ziel, die Gründe für die offensichtliche finanzielle Schieflage deut-scher Kliniken zu eruieren, wurden im Rahmen einer groß angelegten interna-tionalen Vergleichsstudie7 die Geschäftsberichte der letzten Jahre von 180Krankenhäusern in Deutschland und über 160 Krankenhäusern in Großbritan-nien analysiert. Im Mittelpunkt standen hierbei die Vorratspositionen aus denBilanzen sowie die Materialaufwendungen, die im Rahmen der Gewinn- undVerlustrechnung durch die Häuser ausgewiesen wurden.8

Ein erstes Kernergebnis zeigt sich hierbei bei einer Makro-Betrachtung desThemas Kosten der Krankenhäuser. Die Sachkosten der Krankenhäuser stiegenin den letzten Jahren deutlich stärker als die Personalkosten. Die Daten desBundesamtes für Statistik zeigen für die deutschen Krankenhäuser im Jahr2013 einen Sachkostenblock in Höhe von 33 Milliarden Euro – zur Einführung

4 Neben einem veränderten Entlassmanagement, auf das hier nicht eingegangen wird.5 Stand: Oktober 20156 INVERTO AG Krankenhaus Desk Research (2014)7 INVERTO AG Krankenhaus Desk Research (2014)8 Obgleich an dieser Stelle nicht über die Qualität der Gesundheitsversorgung zu disku-

tierten ist, so sei dennoch angemerkt, dass internationale Vergleichsstudien hier in Tei-len ein deutlich differenzierteres Bild zeigen, z. B. in Bezug auf die Sterblichkeitsratenbei Myokardinfarkten, die Schlaganfall-Versorgung oder die Rate der implantiertenEndoprothesen im Vergleich zu anderen Industrienationen.

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1 im Krankenhaus

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der auch als Kostendämpfungsmaßnahme gedachten DRG-Reform waren esnoch 21 Milliarden, also knapp 36 % weniger. Verschärft wird diese Entwick-lung durch die Tatsache, dass die Gesamtkosten der Kliniken trotz eines signifi-kanten Personalabbaus in den Jahren nach der DRG-Einführung, insbesondereim pflegerischen Bereich, stetig steigen.

Personalkosten

Sachkosten

59.957 62.38565.183

70.69475.074 77.774

81.13384.419

51.861

32.558

49.486

31.647

47.463

30.311

45.820

29.254

43.365

27.329

41.218

23.965

40.859

21.526

39.542

20.415

2002 2004 2006 2008 2009 2010 2011 2012

+41%

+59%

Abb. 1.1: Kosten der deutschen Krankenhäuser (ohne Zinsen/Steuern) in m €)

Die Gründe für den Anstieg der Sachkosten sind hingegen vielfältig. So führtnicht nur der demographische Wandel zu einem erhöhten Patientenaufkom-men, was auch durch die oben bereits erwähnten Anstiege der Fallzahlen belegtwird. Vielmehr kommt es erschwerend zu einem höheren Materialaufwanddurch operative Eingriffe im Speziellen bzw. durch die Alterung desPatientenstammes im Allgemeinen. Betrug der Altersdurchschnitt von herzchi-rurgischen Patienten im Jahr 1990 noch 55,8 Jahre, lag er 2009 bereits bei68,8 Jahren. Nicht nur der demographische Wandel bedingt diesen Trend –

vielmehr führen schonendere Behandlungs- und Narkosetechniken zu einem re-duzierten Eingriffsrisiko. Der personelle, aber auch materielle Aufwand für die-se häufig multimorbiden Fälle trägt seinen Teil zu den gestiegenen Kosten bei.Die nach der DRG-Einführung zu beobachtende Mengenausweitung in be-stimmten Disziplinen, z. B. in der Endoprothetik, begünstigt im europäischenVergleich ebenfalls den Sachkostenanstieg. Ohne diese Mengenausweitungen zuberücksichtigen, sind darüber hinaus teils enorme technische und medizinischeInnovationen,9 vor allem im Bereich der Implantate (zum Beispiel TAVI Herz-klappen, bioresorbierbare Stents u. ä. Entwicklungen der letzten Jahre), Grundfür einen stetig steigenden Materialkostenanteil in operativen Eingriffen.

Neben dieser allgemeinen Betrachtung wurden im Rahmen der Studie dieGeschäftsberichte der Kliniken im Detail analysiert, um eine differenziertere Be-

9 u Kap. 3.3, Teil I in diesem Buch.

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I Betriebswirtschaftliche Aspekte

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trachtung der krankenhausindividuellen Strukturen zu berücksichtigen. Gibt esim Rahmen der beschriebenen Sachkostensteigerungen Unterschiede, auf derenBasis sich allgemeingültige Maßnahmen und Empfehlungen ableiten lassen?

1.2.2 Sachkostenentwicklung unter der Lupe: Was passiertin den Kliniken?

Die genaue Betrachtung der Materialkostenentwicklung auf Klinikebene10 zeigtzwei interessante Ergebnisse: Es wird deutlich, dass die Größe, hier durch dieAnzahl der Betten erfasst, in einer Korrelation zur Steigerung der Sachkostensteht. Die Sachkosten sind bei Krankenhäusern mit mehr als 1000 Betten inden Jahren 2009–2012 um 24 % gestiegen. Eine Steigerung, die deutlich überdem Durchschnitt von kleineren und mittleren Häusern liegt.

Index: große Kliniken 2009

100

7076 71 75 75

81 76 80

108

135124

2009 2010 2011 2012

+5%

+10%

+24%

groß

mittel

klein

Abb. 1.2: Materialkosten pro Bett nach Größe – Index: große Krankenhäuser 2009

Eine mögliche Ursache liegt in der Versorgungsstufe. Krankenhäuser mit einerhohen Bettenzahl decken häufig eine höhere Versorgungsstufe, also z. B. Maxi-malversorgung, ab oder sind sogar zusätzlich universitäre Einrichtungen. Hierist zum einen die grundsätzliche Kostenbasis pro Bett höher als in kleinerenHäusern, was durch zusätzliche »Versorgungsaufträge« wie dem Betrieb vonForschung, Lehre und kostenintensivere Behandlungsfälle verursacht wird. DieSteigerung dieser Rate ist dadurch aber nur zum Teil zu erklären. Vielmehr

10 Zur besseren Vergleichbarkeit wurden die Zahlen im Folgenden auf das Jahr 2009indexiert (entspricht 100). Betrachtet wurden hierbei die Materialaufwandspositionender Krankenhäuser in den veröffentlichten Gewinn- und Verlustrechnungen für dieJahre 2009–2012.

25

1 im Krankenhaus