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Meditation und Achtsamkeit als Weg zum Wohlergehen
Dr. Peter Malinowski
Liverpool John Moores University
School of Natural Sciences and Psychology
Was ist Wohlergehen?
Hedonistisches Glück
Eudämonisches Glück
Buddhistisches Glück
Malinowski, P. (2010). Flourishing – Welches Glück hätten Sie gern?: Positive Eigenschaften kultivieren und Schwierigkeiten meistern München: Ramdom House/Irisiana
Flourishing – “Aufblühen“
Malinowski, P. (2010). Flourishing – Welches Glück hätten Sie gern?: Positive Eigenschaften kultivieren und Schwierigkeiten meistern München: Ramdom House/Irisiana
Flourishing ?
0
10
20
30
40
50
60
gering mäßig hoch
Nein Ja
Proz
ent
Psychische Störung
Psychische Gesundheit
Languishing Flourishing
Keyes, C. L. M. (2005). Mental illness and/or mental health? Investigating axioms of the complete state model of health. Journal of Consulting and Clinical Psychology, 73(3), 539–548.
Aspekte des Flourishing
Emotionales Wohlergehen Gute Laune, Gelassenheit, Zufriedenheit in wichtigen Bereichen
Psychologisches Wohlergehen Selbstwertgefühl, Interesse an Wachstum und
Herausforderungen, Bedeutung, Werte, …
Soziales Wohlergehen Wertschätzen von Unterschieden, Vertrauen in Fähigkeiten
anderer, Interesse und aktives Engagement in sozialen Gemeinschaften, Beitrag zur Gesellschaft
Der Flourishing-Motor
Achtsamkeit
Vertrauen
Mitgefühl
Malinowski, P. (2010). Flourishing – Welches Glück hätten Sie gern?: Positive Eigenschaften kultivieren und Schwierigkeiten meistern München: Ramdom House/Irisiana
Geistige Ausgeglichenheit
Wallace, B. A., & Shapiro, S. (2006). Mental balance and well-being: Building bridges between Buddhism and Western Psychology. American Psychologist, 61(7), 690-701.
Willenskraft Aufmerksamkeit Kognition Emotion
Überfunktion Unterfunktion Fehlfunktion
Unsere Forschungsstrategie Schritt 1: Korrelationen zwischen Achtsamkeit und anderen
psychologischen oder physiologischen Parametern identifizieren Oft unter Verwendung eines Fragebogens zur Selbsteinschätzung
dispositioneller Achtsamkeit
Schritt 2: Experimentelles Testen der gefundenen Korrelationen Oft durch kurzzeitiges Induzieren von Achtsamkeit – Vergleich mit
Kontrollbedingungen Schritt 3: Testen der Kausalzusammenhänge in
Längsschnittstudien Achtsamkeitstraining für Beginner oder achtsamkeitsbasierte
Interventionen für bestimmte Zielgruppen Möglichst mit randomisertem Kontrollgruppendesign
www.meditation-research.org.uk
Selbsteinschätzung der Achtsamkeit: The Five Facet Mindfulness Questionnaire (FFMQ)
Nicht-Reagieren auf innere Erfahrungen „Ich beobachte meine Gefühle, ohne mich in ihnen zu verlieren.“
Beobachten „Ich bleibe meiner Gefühle absichtlich gewahr.“
Bewusstes Handeln „Es scheint, ich laufe auf ‘Autopilot’, ohne mir bewusst zu sein, was ich
tue.“ Beschreiben
„Wenn ich körperliche Empfindungen habe, fällt es mir schwer, sie zu beschreiben, weil ich nicht die richtigen Worte finde.“
Nicht-Bewerten von Erfahrungen „Ich neige dazu, meine Wahrnehmungen als richtig oder falsch zu
beurteilen.“
trifft sehr selten oder nie zu trifft selten zu trifft manchmal
zu trifft oft zu trifft sehr oft oder immer zu
Baer, R. A., et al. (2006). Using self-report assessment methods to explore facets of mindfulness. Assessment, 13, 27-35
Studie 1
Stehen Meditationspraxis und Achtsamkeit im Zusammenhang mit Aufmerksamkeitsleitungen?
Querschnittstudie Vergleich von 25 (buddhistischen) Meditierenden mit
einer nicht-meditierenden Kontrollgruppe Alter und Geschlecht abgeglichen
Korrelation von Aufmerksamkeitsleistungen mit Selbsteinschätzung der Achtsamkeit mittels Achtsamkeitsfragebogen (KIMS)
Aufmerksamkeitsfunktionen und Achtsamkeit: Exekutive Kontrolle
XXX XXXXX XXXX XXXX
ROT BRAUN BLAU GRÜN
ROT BRAUN BLAU GRÜN
Moore, A. & Malinowski, P. (2009). Meditation, mindfulness and cognitive flexibility. Consciousness & Cognition, in press
r = - .78, p < 0.001
Aufmerksamkeitsfunktionen und Achtsamkeit: Exekutive Kontrolle
Moore, A., & Malinowski, P. (2009). Meditation, mindfulness and cognitive flexibility. Consciousness and Cognition, 18(1), 176-186.
Meditators Non-meditators
Achtsamkeit
Stro
op-F
ehle
r
Aufmerksamkeitsfunktionen und Achtsamkeit: Verarbeitungsgeschwindigkeit//d2 Test
r = .67, p<.001
Moore, A., & Malinowski, P. (2009). Meditation, mindfulness and cognitive flexibility. Consciousness and Cognition, 18(1), 176-186.
Aufmerksamkeitsfunktionen und Achtsamkeit: Verarbeitungsgeschwindigkeit//d2-‐Test
Meditators Non-meditators
Achtsamkeit
Kor
rekt
ver
arbe
itet
e E
lem
ente
Studie 2
Gibt es einen ursächlichen Zusammenhang zwischen Meditationspraxis, Achtsamkeit und Aufmerksamkeitsleistungen?
Langzeitstudie mit randomisiertem Kontrollgruppendesign Meditationsgruppe: (N=20)
Regelmäßige kurze Meditationsübungen, insg. 16 Wochen
Kontrollgruppe: (N=20) Abgleich von Geschlecht und Alter
Aufmerksamkeitsleistungen Selbsteinschätzung der Achtsamkeit (FFMQ)
EEG-Messung der Dynamik in Aufmerksamkeitsnetzen
Moore, A., Derose, J. & Malinowski, P. (in preparation)
Langzeitstudie – Auswirkung einer einfachen Achtsamkeitsmeditation auf Aufmerksamkeitsleistungen
40 Teilnehmer Kontrollgruppe (Warteliste, N=20) Achtsamkeitsmeditationsgruppe (N=20) Randomisierte Gruppenzuweisung, Alter und Geschlecht
abgeglichen 2h + 1h Einführung in eine einfache Atemmeditation
T1a T1b T2a T2b T3a T3b
8 Wochen Meditation 8 Wochen Meditation
2h Meditation Einführung
1h Meditation Follow up
Moore, A., Derose, J. & Malinowski, P. (in preparation)
Da die Daten dieser Studie noch nicht publiziert sind, können sie momentan leider noch nicht zur Verfügung gestellt werden.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Studie 3
Achtsamkeit und Wohlbefinden Onlinebefragung
N= 634 Um ein breites Spektrum zu erfassen, wurden Meditierende
gezielt rekrutiert => N = 301 (formelles oder informelles Meditationstraining, 233 mit regelmäßiger Praxis)
Achtsamkeit (FFMQ) Emotionale Regulation (DERS, Gratz & Roemer, 2004) Gewohnheit negativer selbstbezogener Gedanken (HINT,
Verplanken et al, 2007) Psychologisches Wohlbefinden bestehend aus positiver
Stimmung, Abwesenheit negativer Stimmung und positiver kognitiver Lebensbewertung PANAS + / PANAS – / SWLS Fisher, N. Lattimore, P. Mead, B & Malinowski, P. (in preparation)
Sind diese Zusammenhänge verhaltensrelevant?
Einbeziehung eines Fragebogens zum Essverhalten (TFEQ) als Indikator für die Tendenz zum opportunistischen Essen und reduzierter Impulskontrolle
Emotionales Essen Unkontrolliertes Essen
Da die Daten dieser Studie noch nicht publiziert sind, können sie momentan leider noch nicht zur Verfügung gestellt werden.
Wir bitten um Ihr Verständnis.
Zusammenfassung Wohlergehen als „Flourishing“
Achtsamkeit, Mitgefühl, Vertrauen
Geistige Ausgeglichenheit durch Meditation und Achtsamkeit Willenskraft, Aufmerksamkeit, Kognition, Emotion
Empirische Studien Größere Achtsamkeit steht mit besseren Aufmerksamkeitsfunktionen im
Zusammenhang Die positiven Wirkungen von Achtsamkeit auf Wohlbefinden kann zum
Teil durch die Reduktion der Gewohnheit zu negativen selbstbezogenen Gedanken und Verbesserung der emotionalen Regulierung erklärt werden.
Unsere Daten lassen vermuten, dass diese Zusammenhänge verhaltensrelevant sind und die Neigung zum opportunistischen Essen verringern.
Vielen Dank an …
Paul Lattimore (LJMU) Adam Moore (LJMU) Naomi Fisher (LJMU) Bethan Mead (LJMU) Jenny Derose (LJMU) Alberto Chiesa (University of Bologna) Paul Pozuelos (University of Granada)