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Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG) Augenärzte informieren: Kontaktlinsen BVA

Mehr Freude mit Kontaktlinsen - egua.de · 2018. 1. 14. · rats oder die Verwendung von Tageslinsen empfiehlt sich. Sauna – Solarium Die Kontaktlinse kann – im Gegensatz zur

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  • mit freundlicher Empfehlung, Ihre Augenarztpraxis:

    Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

    Deutsche OphthalmologischeGesellschaft (DOG)

    8. Nützliche Tipps für den AlltagAugentropfenWährend des Tragens von Kontaktlinsen dürfen nur von einemAugenarzt empfohlene und möglichst konservierungsmittelfreieAugentropfen zur Nachbenetzung verwendet werden. Bei flexi-blen Kontaktlinsen ist dies besonders wichtig, da sich Konservie-rungsmittel in die Linse einlagern können.AutofahrenOptisch ist die Linse der Brille ebenbürtig. Zwei Nachteilebestehen jedoch:• Bei laufendem Gebläse oder bei der Benutzung einer Klimaan-

    lage können vor allem flexible Kontaktlinsen austrocknen undam Auge reiben. Diesen Beschwerden kann man mit der An-wendung von künstlicher Tränenflüssigkeit vorbeugen undebenfalls, indem man die Zielrichtung des Gebläses so einstellt,dass der Luftzug nicht auf die Augen gerichtet ist.

    • Nach längerer Tragezeit (mehr als 10 Stunden) unter diesenungünstigen Bedingungen kann sich die Linse durch Belagbil-dung oder sogar die Hornhaut durch Quellung etwas trüben, wo-durch die Blendungsempfindlichkeit erhöht und die Nachtfahr-tauglichkeit eingeschränkt werden kann.

    Kontaktlinsen in jedem AlterWenn die notwendigen anatomischen Voraussetzungen gegebensind, können Kontaktlinsen in jedem Alter getragen werden, auchvon Säuglingen und Kleinkindern, wenn sie aus therapeutischenGründen erforderlich sind. Natürlich muss jederzeit eine einwand-freie Hygiene und Handhabung der Linsen durch den Träger oderdurch betreuende Personen garantiert sein.Kontaktlinsen und BerufKontaktlinsen sollten in staubiger Umgebung nicht getragenwerden. Es besteht die Gefahr, dass sich Fremdkörper auf derLinse ablagern oder zwischen Linse und Hornhaut geraten. Da-durch können starkes Fremdkörpergefühl und Augenentzündun-gen entstehen. Das gilt auch für den Umgang mit Chemikalien.Für Bäcker, Gipser, Schreiner etc. sind Kontaktlinsen bei derAusübung des Berufes daher nur eingeschränkt geeignet.Kontaktlinsen und UmweltUngünstige Tragebedingungen bestehen in Räumen mit trockenerLuft (Gaststätten, klimatisierte Räume, Wohn- und Büroräumewährend der Heizperiode, Flugzeug, Auto), weil dann der Tränen-film beeinträchtigt wird. In diesen Fällen hilft häufig das rechtzeiti-ge Nachbenetzen der Kontaktlinsen.KosmetikaDie Linsen sollten vor dem Auftragen von Kosmetika und Augen-Make-up aufgesetzt werden. Kosmetika (z.B. Kajalstift) solltenwasserfest sein und generell nicht auf die Lidkanten aufgetragenwerden. Besser und vom optischen Effekt vergleichbar ist derLidstrich außerhalb der Lidkante.

    MedikamenteViele Medikamente können den Tränenfilm des Auges verändern.Solche Wirkungen werden z.B. der “Pille” oder Betablockern zu-geschrieben. Bei Problemen ist der Augenarzt der richtige An-sprechpartner.ReisenIn Flugzeugen sind Sauerstoffgehalt und Feuchtigkeit der Luftherabgesetzt. Es ist sinnvoll, die Kontaktlinsen entweder häufigernachzubenetzen oder die Kontaktlinsen vom Auge zu entfernen.In anderen Ländern sind Kontaktlinsenlösungen oft nicht in glei-chem Maße verfügbar. Die Mitnahme eines entsprechenden Vor-rats oder die Verwendung von Tageslinsen empfiehlt sich.Sauna – SolariumDie Kontaktlinse kann – im Gegensatz zur Brille – am Auge belas-sen werden.SchlafenNur Linsen mit sehr hoher Sauerstoffdurchlässigkeit, also Linsen,die zum verlängerten Tragen (vT) geeignet und zugelassen sind,dürfen nach Absprache und unter Kontrolle des Augenarztes amAuge bleiben.SchwangerschaftDie Kontaktlinsen können in der Regel wie bisher weiter getragenwerden. Ebenso können die dazugehörigen Kontaktlinsen-lösungen weiter verwendet werden. Wegen der Umstellung desHormonhaushaltes sind Unverträglichkeitsreaktionen vor allemdurch eine Veränderung der Menge oder Zusammensetzung IhrerTränenflüssigkeit möglich.SportGerade im Sport sind Kontaktlinsen im Vergleich zur Brille meistvorteilhaft. Es muss aber besonders bei Ausdauer-Sportartendarauf geachtet werden, dass die Linsen eine hohe Sauerstoff-durchlässigkeit und eine gute Passform und Beweglichkeit haben.Dabei erweisen sich formstabile hochsauerstoffdurchlässigeLinsen den flexiblen Linsen als überlegen.Flexible Linsen wiederum sind zum Tauchen oder Schwimmengut geeignet, wobei beim Schwimmen aus hygienischen Gründenzusätzlich eine Schwimmbrille getragen werden sollte. Ebenfallssind sie für Kontaktsportarten (Kampfsport) den formstabilen Lin-sen vorzuziehen.Der Energieverbrauch der Hornhaut ist beim Sport hoch. Egal obBallsportarten, Leichtathletik oder Schwimmsport – Kontaktlinsenhaften am Auge wie eine zweite Haut ohne Sichtbehinderungdurch die Brillenfassung. Aufgrund der veränderten physio-logischen Vorgänge kann es zu verstärkten Ablagerungenkommen. Dementsprechend ist häufigere Proteinentfernung not-wendig.Farbige KontaktlinsenDas sind Linsen, mit denen man die Augenfarbe intensivierenoder sogar verändern kann. Wegen dieses Effekts erfreuen siesich wachsender Beliebtheit. Allerdings sind sie nicht für jedesAuge geeignet, z.B. dann nicht, wenn zur Korrektur hochgradigerFehlsichtigkeiten Speziallinsen erforderlich sind. Beim nächt-lichen Autofahren sollten sie generell nicht getragen werden, weilsich der ungefärbte Pupillen-Bereich der Linsen nicht – wie diePupille – den schlechteren Sichtverhältnissen bei Dunkelheitanpassen kann.

    9. Beteiligung der Krankenkassen an den KostenSeit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2004 zahlendie gesetzlichen Krankenversicherungen nur noch selten und un-ter bestimmten Voraussetzungen einen Festbetrag zu Sehhilfen.Einzelheiten erklärt Ihnen der Augenarzt. Die Pflegemittel mussder Versicherte in jedem Fall selbst bezahlen.

    10. Der Augenarzt bei der KontaktlinsenversorgungViele Faktoren spielen bei einer optimalen Kontaktlinsenan-passung eine Rolle. Kontaktlinsen sind heute fast immer eine an-genehme und verlässliche Sehhilfe, ihre Verträglichkeit ist bei in-dividueller Anpassung in aller Regel gut.Der Augenarzt kann verantwortungsbewusst und objektiv beraten,welche der heute zur Verfügung stehenden Kontaktlinsen-Typensich im Einzelfall am besten eignen. Er ist ein guter Partner bei al-len Kontaktlinsenfragen.

    Diese Broschüre ist eine Information des Berufsverbands der Au-genärzte Deutschlands e.V. (BVA), Ressort Kontaktlinsen (Leitung:Dr. Gerald Böhme), und der Deutschen Ophthalmologischen Ge-sellschaft (DOG).Ausgabe 2007

    Herausgeber:Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

    Berliner Straße 14, 69120 Heidelberg

    Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA)Postfach 11 01 44, 40501 Düsseldorf

    Copyright © 2008 DOG + BVA

    Druck und Distribution:AMO Germany GmbH

    Rudolf-Plank-Straße 31, 76275 Ettlingen

    Mehr Freude mitKontaktlinsen

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    Abb. 5: Nachbenetzung

    Augenärzte informieren:

    Kontaktlinsen

    BVARudolf-Plank-Str. 3176275 Ettlingen

    Telefon: 0 72 43 / 729-0

  • 1. Kontaktlinsen – mehr als nur eine Alternativezur Brille und zur Laseroperation (LASIK)

    Kontaktlinsen sind kleine, auf der Tränenflüssigkeit schwimmen-de Kunststoffschalen, die eine Fehlsichtigkeit korrigieren. Sielassen, wie Brillengläser, auf der Netzhaut ein scharfes Bildentstehen. Während Brillen alle Gegenstände stark vergrößernbzw. verkleinern, sind diese Effekte bei Kontaktlinsen wesentlichgeringer ausgeprägt.

    Vorteile der Kontaktlinsen:• Ihr Blickfeld wird nicht durch eine Brillenfassung eingeengt.• Je stärker das Brillenglas, desto weniger scharf ist die Abbildung

    am Rand. Kontaktlinsen dagegen verschaffen Ihnen eine klare“Rundumsicht”.

    • Kontaktlinsen stören bei den wenigsten Aktivitäten.• Mit Kontaktlinsen lassen sich fast alle Arten von Fehlsichtig-

    keiten ideal korrigieren, auch solche, die durch Unregelmäßig-keiten der Hornhaut hervorgerufen werden.

    • Kontaktlinsen sind unsichtbar und verändern somit nicht Ihrnatürliches Aussehen.

    • Kontaktlinsen beschlagen und verstauben nicht.

    Es gibt viele verschiedene Arten von Kontaktlinsen:• Formstabile (harte) Linsen• Flexible (weiche) Linsen• Linsen mit einer gleichmäßigen Wölbung (rotationssymmetrisch)• Linsen mit unterschiedlichen Wölbungen (torisch, Speziallinsen)• Einstärken- und Mehrstärkenlinsen• Farbige Linsen • Und noch viele andere Linsenarten, die dem Augenarzt Mög-

    lichkeiten bieten, auch in besonderen Fällen geeignete Kontakt-linsen anzupassen oder Erkrankungen zu behandeln.

    2. Formstabile KontaktlinsenAb 1950 wurden aus Plexiglas „harte Kontaktlinsen“ industriellgefertigt, die nur einen Teil der Hornhaut bedeckten. Sie stellteneinen großen Fortschritt gegenüber den bis dahin angepassten,viel größeren Sklerallinsen dar. Diese kleinen, harten Linsenwaren gut verträglich, wegen ihrer Härte unempfindlich gegenKratzer und konnten nach Eingewöhnung den ganzen Tag ge-tragen werden.

    • Weil sie auf Grund ihres kleinen Durchmessers nur einen Teil derHornhaut bedecken, dadurch einen sehr guten Tränenaustauschermöglichen und das Infektionsrisiko verringern.

    Kleine bis mittlere Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus)können bei diesem Linsentyp sogar mit Standardlinsen ohne zusätzlichen Aufwand ausgeglichen werden.

    3. Flexible (weiche) wasserhaltige KontaktlinsenAnfang der 70er Jahre wurden die flexiblen (weichen) Kontaktlin-sen entwickelt. Sie passen sich elastisch der Hornhautform an.Dadurch empfindet man von vornherein kaum ein Fremdkörper-gefühl. Insbesondere sehr dünne, weiche Kontaktlinsen sindspontan und fast ohne Eingewöhnungszeit verträglich.

    Konventionelle flexible KontaktlinsenDieser Linsentyp sollte spätestens nach der empfohlenen Trage-zeit ausgetauscht werden, in der Regel nach einem Jahr. Die Kon-taktlinsen-Hygieneschritte müssen konsequent und sorgfältig be-folgt werden – inklusive Oberflächenreinigung und Proteinentfer-nung.

    Kontaktlinsen zum regelmäßigen Austausch• EintageslinsenDiese sind so beschaffen, dass sie nur einmal zu verwenden sind.Sie haben den Vorteil, dass sie keine gesonderten Desinfektions-und Hygienemaßnahmen erfordern. Daher sind sie z.B. beiUrlaubsreisen die idealen Begleiter. Auch für Wassersport wieSchwimmen sind sie gut geeignet. Händewaschen vor dem Ein-und Absetzen gehört selbstverständlich auch bei diesen Linsen zuden unverzichtbaren Hygienemaßnahmen. • Austausch-Kontaktlinsen, Austausch-SystemeDarunter versteht man alle Linsen, die nach einer vom Herstellerangegebenen Zeit ausgetauscht werden müssen. Der häufigsteTragezyklus ist 30 Tage, d. h. nach 30 Tagen werden neue, unge-brauchte Linse eingesetzt.Bei diesen Austausch-Linsen sind je nach Typ kürzere und länge-re Austauschperioden von 14 Tagen, drei oder sechs Monaten ein-zuhalten. Austausch-Kontaktlinsen müssen genau so behandeltwerden wie jede andere konventionelle weiche Kontaktlinse: reini-gen, desinfizieren und mit unkonservierter Kochsalzlösung ab-spülen. Ihr Vorteil ist, dass die Linsen während der kurzen Trage-zeiten nicht so viele Ablagerungen aufnehmen können, sodassmeist keine Proteinreinigung erforderlich ist und sie besser vertra-gen werden. Bei Neigung zu Ablagerungen auf den Linsen, einemmöglichen Linsenverlust oder bei Änderung der Sehschärfe unddamit der erforderlichen Linsenstärke innerhalb kurzer Zeit ent-stehen meist geringere Kosten als bei konventionellen weichenLinsen.• SpeziallinsenZur Korrektur der unterschiedlichen Formen von Fehlsichtigkeitstehen dem Augenarzt sowohl bei den formstabilen als auch beiden flexiblen Linsen auch Speziallinsen zur Verfügung. Er ist derkompetente Berater z.B. auch bei Keratokonus (einer krankhaftenVorwölbung und Verdünnung der Hornhaut) oder bei hohem As-tigmatismus (Hornhautverkrümmung). Die weiche Standardlinsepasst sich auch einer unregelmäßigen Hornhaut an und liefertdeshalb bei hohem Astigmatismus ein unscharfes Bild. In diesenFällen werden daher eher formstabile Kontaktlinsen angepasst.Astigmatismus kann in geeigneten Fällen auch durch torische flexible Linsen ausgeglichen werden.

    4. KontaktlinsenanpassungDer Augenarzt prüft bei seiner Voruntersuchung, ob alle Grund-voraussetzungen für das Linsentragen erfüllt sind und gibtEmpfehlungen zum geeigneten Linsentyp.Wenn somit sichergestellt ist, dass keine Risiken oder krankhafteVeränderungen der Augen vorliegen, steht einer individuellenAnpassung nichts mehr im Wege.Aus dem großen Angebot an verschiedenen Linsentypen undMaterialien verfügt der Augenarzt neben Speziallinsen auch überLinsen, die für trockene und empfindliche Augen verträglich sind.Hierbei haben sich hochgasdurchlässige, formstabile Linsen-materialien sowie weiche Silikonhydrogele in den meisten Fällenals die am besten geeigneten Kontaktlinsenmaterialien erwiesen.Linsen aus diesen Materialien zeichnen sich durch eine hoheSauerstoffdurchlässigkeit und durch besonders gute Verträglich-keit aus.

    5. Eingewöhnung an KontaktlinsenBei jeder Kontaktlinse ist eine Eingewöhnung erforderlich. Ob da-zu ein paar Stunden oder ein paar Wochen gebraucht werden,hängt von der Empfindlichkeit des Trägers ab und vor allem vonder Art der Kontaktlinse.Die meisten Patienten sind deshalb erstaunt, wie wenig siespüren, wenn ihr Augenarzt ihnen zum ersten Mal Kontaktlinsenaufsetzt – besonders, wenn es sich um flexible Linsen handelt.Sie werden sehr schnell als angenehm empfunden. Was bei form-stabilen Kontaktlinsen anfangs etwas stört, ist das ungewohnteGefühl beim Lidschlag. Sobald die Eingewöhnung abgeschlossenist – in der Regel nach ein bis zwei Wochen, in Einzelfällen aucheinmal nach 4 Wochen – sind diese ersten Begleiterscheinungenverschwunden.Mit der empfindlichen Hornhaut kommen exakt angepassteKontaktlinsen nicht in Berührung, denn sie schwimmen auf demTränenfilm. Die Linsen haften durch Adhäsion und könnendeshalb nicht so leicht verloren gehen. Schnell zur Gewohnheitwird auch das Auf- und Absetzen der Kontaktlinsen. Es wird unterAnleitung in der Praxis des Augenarztes ebenso erlernt wie dieKontaktlinsenhygiene. Die neuen Linsen werden erst mitgege-ben, wenn der Träger mit deren Handhabung vertraut ist.

    6. Tragedauer der KontaktlinsenEs ist wichtig, dass beim Tragen von Kontaktlinsen keine Be-schwerden auftreten. Das Wohlfühlen mit Kontaktlinsen darf je-doch nicht allein Gradmesser für die Tragedauer der Linsen sein.Gerade beim Tragen flexibler Linsen kann es durchaus zu be-handlungsbedürftigen Augenveränderungen kommen, ehe man sie selbst bemerkt. Die vom Augenarzt vorgeschlagenen Kontroll-termine sollten deshalb wahrgenommen und die empfohlenenTragezeiten nicht überschritten werden.Formstabile sauerstoffdurchlässige und flexible Kontaktlinsenkönnen bereits nach kurzer Zeit mehrere Stunden am Taggetragen werden. Den individuellen Eintrageplan über die erstenTage und Wochen und die Kontrolltermine wird der Augenarzt mitIhnen festlegen.Für die Verträglichkeit von Kontaktlinsen gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind,können bestimmte höchstgasdurchlässige formstabile und fle-xible Linsen sogar bis zu 30 Tagen permanent getragen werden.Dieses verlängerte Tragen (vT) ist jedoch nur auf Empfehlung und

    unter Kontrolle Ihres Augenarztes gestattet. Treten während des Kontaktlinsentragens Rötung oder Schmerzam Auge auf, so ist dies als Warnzeichen zu werten. Das Gleichegilt für jede Änderung der Sehschärfe. Die Kontaktlinsen dürfendann nicht weiter getragen werden. In jedem Fall ist umgehendein Augenarzt aufzusuchen. Er kann beurteilen, worauf die Irrita-tion zurückzuführen ist und wie die Beschwerden zu behebensind.

    7. KontaktlinsenhygieneEine sorgfältige Hygiene ist die Grundvoraussetzung dafür, dasslangfristig die Vorteilen der wertvollen Kontaktlinsen genutzt wer-den können und gleichzeitig Sicherheit besteht, dass die Augenkeinen Schaden nehmen.Für eine komplette Kontaktlinsenhygiene sind die folgenden fünfSchritte zu beachten:• ReinigungBei der Reinigung wird die Kontaktlinse auf die Innenfläche dergewaschenen Hand gelegt und mit einigen Tropfen Reinigungslö-sung ca. 20 Sekunden mit dem kleinen Finger abgerieben.Dadurch werden Beläge wie Fette oder fettähnliche Substanzen,die vom Tränenfilm, vom Augen-Make-up oder aus der Umweltstammen, entfernt. Die Reinigungslösung muss danach abge-spült werden.• DesinfektionBei der Desinfektion werden die Kontaktlinsen über einen in derjeweiligen Bedienungsanleitung definierten Zeitraum in einer ge-eigneten Lösung gelagert. Dabei werden krankheitserregendeMikroorganismen (z.B. Bakterien, Viren und Pilze) abgetötet.Damit wird Infektionen vorgebeugt.

    • AufbewahrungSie ist als wichtiger Hygieneschritt anzusehen. Der Augenarztempfiehlt eine geeignete Aufbewahrungslösung. Werden die Lin-sen nicht täglich getragen, sollte eine Aufbewahrungslösung mitKonservierungsstoffen verwendet werden. Der Wirkstoff verhin-dert, dass sich in der Lösung schädliche Mikroorganismen ver-mehren. Bei täglichem Tragen ist meist eine konservierungsstoff-freie Kontaktlinsenhygiene vorzuziehen, auch bei Menschen mitAllergieneigung oder bekannten Allergien.• ProteinentfernungDer Tränenfilm enthält Eiweiße, die wichtige Schutzfunktionenausüben. Leider gelangen diese auch auf die Kontaktlinsen,wodurch diese Kontaktlinsen weniger sauerstoffdurchlässig undschlechter verträglich werden. Deshalb gibt es speziell auf diePflegesysteme abgestimmte Tabs (Proteinentfernungstabletten),die meist einmal wöchentlich angewendet werden, umEiweißrückstände von den Kontaktlinsen zu entfernen und neuenAblagerungen vorzubeugen.

    • Abspülen und BenetzenDas Abspülen der Kontaktlinsen nach dem Tragen entfernt schonweitgehend lockere Ablagerungen von der Kontaktlinsenober-fläche.Vor dem Einsetzen sollen mit einer unkonservierten sterilen Koch-salzlösung die möglicherweise an den Linsen haftenden Reini-gungs-, Proteinentfernungs- und Desinfektionsmittel abgespültwerden. Dadurch bleiben die Linsen lange verträglich; das Augebleibt länger feucht. Besteht schon eine mäßige Trockenheit derAugen, so können unkonservierte Benetzungstropfen das Tragenund, wenn nötig, das Herausnehmen der Kontaktlinsen erleich-tern.

    Weitere wichtige Hinweise zur Hygiene:

    • Gründliches Händewaschen, vor jedem Berühren der Kontakt-linsen.

    • Vor der ersten Anwendung eines Hygienesystems genau dieGebrauchsanweisung lesen, um Pflegefehler zu vermeiden.

    • Nur Aufbewahrungslösungen verwenden, die für den getrageneLinsentyp geeignet sind.

    • Generell niemals für formstabile Kontaktlinsen entwickelte Hygienesysteme bei weichen Kontaktlinsen eingesetzen undumgekehrt. Nicht verschiedene Hygienesysteme mischen, che-mische Interaktionen können Komplikationen auslösen.

    • Zum Abspülen der Linsen vor dem Einsetzen sterile, unkonser-vierte Kochsalzlösung verwenden.

    • Genauso wichtig wie die Hygiene der Kontaktlinsen ist die Hy-giene Ihres Kontaktlinsenbehälters: Dazu gehört die Behälter-desinfektion und regelmäßiger Behälteraustausch alle drei bissechs Monate.

    • Wenden Sie sich sofort an einen Augenarzt, wenn Unverträg-lichkeiten mit den Kontaktlinsen oder dem dazugehörendenHygienesystem auftreten.

    Ab 1980 wurden flexible, für Sauerstoff besser durchlässige form-stabile Linsen entwickelt. Ihr etwas weicheres Material ist zwar nichtganz so unempfindlich und langlebig wie das der früheren hartenLinsen, es verschafft aber ein besseres Tragegefühl vom ersten Au-genblick an. Wegen seiner hohen Gasdurchlässigkeit ist diesesMaterial heute die erste Wahl bei der Neuanpassung von formsta-bilen Kontaktlinsen. Diese sind meist auf Dauer sehr gut verträglich,auch wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger dauert: • Weil sie eine hervorragende Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen.

    Abb. 1: Kontaktlinse

    Abb. 2: Manuelle Oberflächenreinigung

    Abb. 3: Abspülen der Kontaktlinsen mit einer amAuge unkonservierten Kochsalzlösung empfohlen

    Abb. 4: Proteinablagerungen

  • 1. Kontaktlinsen – mehr als nur eine Alternativezur Brille und zur Laseroperation (LASIK)

    Kontaktlinsen sind kleine, auf der Tränenflüssigkeit schwimmen-de Kunststoffschalen, die eine Fehlsichtigkeit korrigieren. Sielassen, wie Brillengläser, auf der Netzhaut ein scharfes Bildentstehen. Während Brillen alle Gegenstände stark vergrößernbzw. verkleinern, sind diese Effekte bei Kontaktlinsen wesentlichgeringer ausgeprägt.

    Vorteile der Kontaktlinsen:• Ihr Blickfeld wird nicht durch eine Brillenfassung eingeengt.• Je stärker das Brillenglas, desto weniger scharf ist die Abbildung

    am Rand. Kontaktlinsen dagegen verschaffen Ihnen eine klare“Rundumsicht”.

    • Kontaktlinsen stören bei den wenigsten Aktivitäten.• Mit Kontaktlinsen lassen sich fast alle Arten von Fehlsichtig-

    keiten ideal korrigieren, auch solche, die durch Unregelmäßig-keiten der Hornhaut hervorgerufen werden.

    • Kontaktlinsen sind unsichtbar und verändern somit nicht Ihrnatürliches Aussehen.

    • Kontaktlinsen beschlagen und verstauben nicht.

    Es gibt viele verschiedene Arten von Kontaktlinsen:• Formstabile (harte) Linsen• Flexible (weiche) Linsen• Linsen mit einer gleichmäßigen Wölbung (rotationssymmetrisch)• Linsen mit unterschiedlichen Wölbungen (torisch, Speziallinsen)• Einstärken- und Mehrstärkenlinsen• Farbige Linsen • Und noch viele andere Linsenarten, die dem Augenarzt Mög-

    lichkeiten bieten, auch in besonderen Fällen geeignete Kontakt-linsen anzupassen oder Erkrankungen zu behandeln.

    2. Formstabile KontaktlinsenAb 1950 wurden aus Plexiglas „harte Kontaktlinsen“ industriellgefertigt, die nur einen Teil der Hornhaut bedeckten. Sie stellteneinen großen Fortschritt gegenüber den bis dahin angepassten,viel größeren Sklerallinsen dar. Diese kleinen, harten Linsenwaren gut verträglich, wegen ihrer Härte unempfindlich gegenKratzer und konnten nach Eingewöhnung den ganzen Tag ge-tragen werden.

    • Weil sie auf Grund ihres kleinen Durchmessers nur einen Teil derHornhaut bedecken, dadurch einen sehr guten Tränenaustauschermöglichen und das Infektionsrisiko verringern.

    Kleine bis mittlere Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus)können bei diesem Linsentyp sogar mit Standardlinsen ohne zusätzlichen Aufwand ausgeglichen werden.

    3. Flexible (weiche) wasserhaltige KontaktlinsenAnfang der 70er Jahre wurden die flexiblen (weichen) Kontaktlin-sen entwickelt. Sie passen sich elastisch der Hornhautform an.Dadurch empfindet man von vornherein kaum ein Fremdkörper-gefühl. Insbesondere sehr dünne, weiche Kontaktlinsen sindspontan und fast ohne Eingewöhnungszeit verträglich.

    Konventionelle flexible KontaktlinsenDieser Linsentyp sollte spätestens nach der empfohlenen Trage-zeit ausgetauscht werden, in der Regel nach einem Jahr. Die Kon-taktlinsen-Hygieneschritte müssen konsequent und sorgfältig be-folgt werden – inklusive Oberflächenreinigung und Proteinentfer-nung.

    Kontaktlinsen zum regelmäßigen Austausch• EintageslinsenDiese sind so beschaffen, dass sie nur einmal zu verwenden sind.Sie haben den Vorteil, dass sie keine gesonderten Desinfektions-und Hygienemaßnahmen erfordern. Daher sind sie z.B. beiUrlaubsreisen die idealen Begleiter. Auch für Wassersport wieSchwimmen sind sie gut geeignet. Händewaschen vor dem Ein-und Absetzen gehört selbstverständlich auch bei diesen Linsen zuden unverzichtbaren Hygienemaßnahmen. • Austausch-Kontaktlinsen, Austausch-SystemeDarunter versteht man alle Linsen, die nach einer vom Herstellerangegebenen Zeit ausgetauscht werden müssen. Der häufigsteTragezyklus ist 30 Tage, d. h. nach 30 Tagen werden neue, unge-brauchte Linse eingesetzt.Bei diesen Austausch-Linsen sind je nach Typ kürzere und länge-re Austauschperioden von 14 Tagen, drei oder sechs Monaten ein-zuhalten. Austausch-Kontaktlinsen müssen genau so behandeltwerden wie jede andere konventionelle weiche Kontaktlinse: reini-gen, desinfizieren und mit unkonservierter Kochsalzlösung ab-spülen. Ihr Vorteil ist, dass die Linsen während der kurzen Trage-zeiten nicht so viele Ablagerungen aufnehmen können, sodassmeist keine Proteinreinigung erforderlich ist und sie besser vertra-gen werden. Bei Neigung zu Ablagerungen auf den Linsen, einemmöglichen Linsenverlust oder bei Änderung der Sehschärfe unddamit der erforderlichen Linsenstärke innerhalb kurzer Zeit ent-stehen meist geringere Kosten als bei konventionellen weichenLinsen.• SpeziallinsenZur Korrektur der unterschiedlichen Formen von Fehlsichtigkeitstehen dem Augenarzt sowohl bei den formstabilen als auch beiden flexiblen Linsen auch Speziallinsen zur Verfügung. Er ist derkompetente Berater z.B. auch bei Keratokonus (einer krankhaftenVorwölbung und Verdünnung der Hornhaut) oder bei hohem As-tigmatismus (Hornhautverkrümmung). Die weiche Standardlinsepasst sich auch einer unregelmäßigen Hornhaut an und liefertdeshalb bei hohem Astigmatismus ein unscharfes Bild. In diesenFällen werden daher eher formstabile Kontaktlinsen angepasst.Astigmatismus kann in geeigneten Fällen auch durch torische flexible Linsen ausgeglichen werden.

    4. KontaktlinsenanpassungDer Augenarzt prüft bei seiner Voruntersuchung, ob alle Grund-voraussetzungen für das Linsentragen erfüllt sind und gibtEmpfehlungen zum geeigneten Linsentyp.Wenn somit sichergestellt ist, dass keine Risiken oder krankhafteVeränderungen der Augen vorliegen, steht einer individuellenAnpassung nichts mehr im Wege.Aus dem großen Angebot an verschiedenen Linsentypen undMaterialien verfügt der Augenarzt neben Speziallinsen auch überLinsen, die für trockene und empfindliche Augen verträglich sind.Hierbei haben sich hochgasdurchlässige, formstabile Linsen-materialien sowie weiche Silikonhydrogele in den meisten Fällenals die am besten geeigneten Kontaktlinsenmaterialien erwiesen.Linsen aus diesen Materialien zeichnen sich durch eine hoheSauerstoffdurchlässigkeit und durch besonders gute Verträglich-keit aus.

    5. Eingewöhnung an KontaktlinsenBei jeder Kontaktlinse ist eine Eingewöhnung erforderlich. Ob da-zu ein paar Stunden oder ein paar Wochen gebraucht werden,hängt von der Empfindlichkeit des Trägers ab und vor allem vonder Art der Kontaktlinse.Die meisten Patienten sind deshalb erstaunt, wie wenig siespüren, wenn ihr Augenarzt ihnen zum ersten Mal Kontaktlinsenaufsetzt – besonders, wenn es sich um flexible Linsen handelt.Sie werden sehr schnell als angenehm empfunden. Was bei form-stabilen Kontaktlinsen anfangs etwas stört, ist das ungewohnteGefühl beim Lidschlag. Sobald die Eingewöhnung abgeschlossenist – in der Regel nach ein bis zwei Wochen, in Einzelfällen aucheinmal nach 4 Wochen – sind diese ersten Begleiterscheinungenverschwunden.Mit der empfindlichen Hornhaut kommen exakt angepassteKontaktlinsen nicht in Berührung, denn sie schwimmen auf demTränenfilm. Die Linsen haften durch Adhäsion und könnendeshalb nicht so leicht verloren gehen. Schnell zur Gewohnheitwird auch das Auf- und Absetzen der Kontaktlinsen. Es wird unterAnleitung in der Praxis des Augenarztes ebenso erlernt wie dieKontaktlinsenhygiene. Die neuen Linsen werden erst mitgege-ben, wenn der Träger mit deren Handhabung vertraut ist.

    6. Tragedauer der KontaktlinsenEs ist wichtig, dass beim Tragen von Kontaktlinsen keine Be-schwerden auftreten. Das Wohlfühlen mit Kontaktlinsen darf je-doch nicht allein Gradmesser für die Tragedauer der Linsen sein.Gerade beim Tragen flexibler Linsen kann es durchaus zu be-handlungsbedürftigen Augenveränderungen kommen, ehe man sie selbst bemerkt. Die vom Augenarzt vorgeschlagenen Kontroll-termine sollten deshalb wahrgenommen und die empfohlenenTragezeiten nicht überschritten werden.Formstabile sauerstoffdurchlässige und flexible Kontaktlinsenkönnen bereits nach kurzer Zeit mehrere Stunden am Taggetragen werden. Den individuellen Eintrageplan über die erstenTage und Wochen und die Kontrolltermine wird der Augenarzt mitIhnen festlegen.Für die Verträglichkeit von Kontaktlinsen gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind,können bestimmte höchstgasdurchlässige formstabile und fle-xible Linsen sogar bis zu 30 Tagen permanent getragen werden.Dieses verlängerte Tragen (vT) ist jedoch nur auf Empfehlung und

    unter Kontrolle Ihres Augenarztes gestattet. Treten während des Kontaktlinsentragens Rötung oder Schmerzam Auge auf, so ist dies als Warnzeichen zu werten. Das Gleichegilt für jede Änderung der Sehschärfe. Die Kontaktlinsen dürfendann nicht weiter getragen werden. In jedem Fall ist umgehendein Augenarzt aufzusuchen. Er kann beurteilen, worauf die Irrita-tion zurückzuführen ist und wie die Beschwerden zu behebensind.

    7. KontaktlinsenhygieneEine sorgfältige Hygiene ist die Grundvoraussetzung dafür, dasslangfristig die Vorteilen der wertvollen Kontaktlinsen genutzt wer-den können und gleichzeitig Sicherheit besteht, dass die Augenkeinen Schaden nehmen.Für eine komplette Kontaktlinsenhygiene sind die folgenden fünfSchritte zu beachten:• ReinigungBei der Reinigung wird die Kontaktlinse auf die Innenfläche dergewaschenen Hand gelegt und mit einigen Tropfen Reinigungslö-sung ca. 20 Sekunden mit dem kleinen Finger abgerieben.Dadurch werden Beläge wie Fette oder fettähnliche Substanzen,die vom Tränenfilm, vom Augen-Make-up oder aus der Umweltstammen, entfernt. Die Reinigungslösung muss danach abge-spült werden.• DesinfektionBei der Desinfektion werden die Kontaktlinsen über einen in derjeweiligen Bedienungsanleitung definierten Zeitraum in einer ge-eigneten Lösung gelagert. Dabei werden krankheitserregendeMikroorganismen (z.B. Bakterien, Viren und Pilze) abgetötet.Damit wird Infektionen vorgebeugt.

    • AufbewahrungSie ist als wichtiger Hygieneschritt anzusehen. Der Augenarztempfiehlt eine geeignete Aufbewahrungslösung. Werden die Lin-sen nicht täglich getragen, sollte eine Aufbewahrungslösung mitKonservierungsstoffen verwendet werden. Der Wirkstoff verhin-dert, dass sich in der Lösung schädliche Mikroorganismen ver-mehren. Bei täglichem Tragen ist meist eine konservierungsstoff-freie Kontaktlinsenhygiene vorzuziehen, auch bei Menschen mitAllergieneigung oder bekannten Allergien.• ProteinentfernungDer Tränenfilm enthält Eiweiße, die wichtige Schutzfunktionenausüben. Leider gelangen diese auch auf die Kontaktlinsen,wodurch diese Kontaktlinsen weniger sauerstoffdurchlässig undschlechter verträglich werden. Deshalb gibt es speziell auf diePflegesysteme abgestimmte Tabs (Proteinentfernungstabletten),die meist einmal wöchentlich angewendet werden, umEiweißrückstände von den Kontaktlinsen zu entfernen und neuenAblagerungen vorzubeugen.

    • Abspülen und BenetzenDas Abspülen der Kontaktlinsen nach dem Tragen entfernt schonweitgehend lockere Ablagerungen von der Kontaktlinsenober-fläche.Vor dem Einsetzen sollen mit einer unkonservierten sterilen Koch-salzlösung die möglicherweise an den Linsen haftenden Reini-gungs-, Proteinentfernungs- und Desinfektionsmittel abgespültwerden. Dadurch bleiben die Linsen lange verträglich; das Augebleibt länger feucht. Besteht schon eine mäßige Trockenheit derAugen, so können unkonservierte Benetzungstropfen das Tragenund, wenn nötig, das Herausnehmen der Kontaktlinsen erleich-tern.

    Weitere wichtige Hinweise zur Hygiene:

    • Gründliches Händewaschen, vor jedem Berühren der Kontakt-linsen.

    • Vor der ersten Anwendung eines Hygienesystems genau dieGebrauchsanweisung lesen, um Pflegefehler zu vermeiden.

    • Nur Aufbewahrungslösungen verwenden, die für den getrageneLinsentyp geeignet sind.

    • Generell niemals für formstabile Kontaktlinsen entwickelte Hygienesysteme bei weichen Kontaktlinsen eingesetzen undumgekehrt. Nicht verschiedene Hygienesysteme mischen, che-mische Interaktionen können Komplikationen auslösen.

    • Zum Abspülen der Linsen vor dem Einsetzen sterile, unkonser-vierte Kochsalzlösung verwenden.

    • Genauso wichtig wie die Hygiene der Kontaktlinsen ist die Hy-giene Ihres Kontaktlinsenbehälters: Dazu gehört die Behälter-desinfektion und regelmäßiger Behälteraustausch alle drei bissechs Monate.

    • Wenden Sie sich sofort an einen Augenarzt, wenn Unverträg-lichkeiten mit den Kontaktlinsen oder dem dazugehörendenHygienesystem auftreten.

    Ab 1980 wurden flexible, für Sauerstoff besser durchlässige form-stabile Linsen entwickelt. Ihr etwas weicheres Material ist zwar nichtganz so unempfindlich und langlebig wie das der früheren hartenLinsen, es verschafft aber ein besseres Tragegefühl vom ersten Au-genblick an. Wegen seiner hohen Gasdurchlässigkeit ist diesesMaterial heute die erste Wahl bei der Neuanpassung von formsta-bilen Kontaktlinsen. Diese sind meist auf Dauer sehr gut verträglich,auch wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger dauert: • Weil sie eine hervorragende Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen.

    Abb. 1: Kontaktlinse

    Abb. 2: Manuelle Oberflächenreinigung

    Abb. 3: Abspülen der Kontaktlinsen mit einer amAuge unkonservierten Kochsalzlösung empfohlen

    Abb. 4: Proteinablagerungen

  • 1. Kontaktlinsen – mehr als nur eine Alternativezur Brille und zur Laseroperation (LASIK)

    Kontaktlinsen sind kleine, auf der Tränenflüssigkeit schwimmen-de Kunststoffschalen, die eine Fehlsichtigkeit korrigieren. Sielassen, wie Brillengläser, auf der Netzhaut ein scharfes Bildentstehen. Während Brillen alle Gegenstände stark vergrößernbzw. verkleinern, sind diese Effekte bei Kontaktlinsen wesentlichgeringer ausgeprägt.

    Vorteile der Kontaktlinsen:• Ihr Blickfeld wird nicht durch eine Brillenfassung eingeengt.• Je stärker das Brillenglas, desto weniger scharf ist die Abbildung

    am Rand. Kontaktlinsen dagegen verschaffen Ihnen eine klare“Rundumsicht”.

    • Kontaktlinsen stören bei den wenigsten Aktivitäten.• Mit Kontaktlinsen lassen sich fast alle Arten von Fehlsichtig-

    keiten ideal korrigieren, auch solche, die durch Unregelmäßig-keiten der Hornhaut hervorgerufen werden.

    • Kontaktlinsen sind unsichtbar und verändern somit nicht Ihrnatürliches Aussehen.

    • Kontaktlinsen beschlagen und verstauben nicht.

    Es gibt viele verschiedene Arten von Kontaktlinsen:• Formstabile (harte) Linsen• Flexible (weiche) Linsen• Linsen mit einer gleichmäßigen Wölbung (rotationssymmetrisch)• Linsen mit unterschiedlichen Wölbungen (torisch, Speziallinsen)• Einstärken- und Mehrstärkenlinsen• Farbige Linsen • Und noch viele andere Linsenarten, die dem Augenarzt Mög-

    lichkeiten bieten, auch in besonderen Fällen geeignete Kontakt-linsen anzupassen oder Erkrankungen zu behandeln.

    2. Formstabile KontaktlinsenAb 1950 wurden aus Plexiglas „harte Kontaktlinsen“ industriellgefertigt, die nur einen Teil der Hornhaut bedeckten. Sie stellteneinen großen Fortschritt gegenüber den bis dahin angepassten,viel größeren Sklerallinsen dar. Diese kleinen, harten Linsenwaren gut verträglich, wegen ihrer Härte unempfindlich gegenKratzer und konnten nach Eingewöhnung den ganzen Tag ge-tragen werden.

    • Weil sie auf Grund ihres kleinen Durchmessers nur einen Teil derHornhaut bedecken, dadurch einen sehr guten Tränenaustauschermöglichen und das Infektionsrisiko verringern.

    Kleine bis mittlere Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus)können bei diesem Linsentyp sogar mit Standardlinsen ohne zusätzlichen Aufwand ausgeglichen werden.

    3. Flexible (weiche) wasserhaltige KontaktlinsenAnfang der 70er Jahre wurden die flexiblen (weichen) Kontaktlin-sen entwickelt. Sie passen sich elastisch der Hornhautform an.Dadurch empfindet man von vornherein kaum ein Fremdkörper-gefühl. Insbesondere sehr dünne, weiche Kontaktlinsen sindspontan und fast ohne Eingewöhnungszeit verträglich.

    Konventionelle flexible KontaktlinsenDieser Linsentyp sollte spätestens nach der empfohlenen Trage-zeit ausgetauscht werden, in der Regel nach einem Jahr. Die Kon-taktlinsen-Hygieneschritte müssen konsequent und sorgfältig be-folgt werden – inklusive Oberflächenreinigung und Proteinentfer-nung.

    Kontaktlinsen zum regelmäßigen Austausch• EintageslinsenDiese sind so beschaffen, dass sie nur einmal zu verwenden sind.Sie haben den Vorteil, dass sie keine gesonderten Desinfektions-und Hygienemaßnahmen erfordern. Daher sind sie z.B. beiUrlaubsreisen die idealen Begleiter. Auch für Wassersport wieSchwimmen sind sie gut geeignet. Händewaschen vor dem Ein-und Absetzen gehört selbstverständlich auch bei diesen Linsen zuden unverzichtbaren Hygienemaßnahmen. • Austausch-Kontaktlinsen, Austausch-SystemeDarunter versteht man alle Linsen, die nach einer vom Herstellerangegebenen Zeit ausgetauscht werden müssen. Der häufigsteTragezyklus ist 30 Tage, d. h. nach 30 Tagen werden neue, unge-brauchte Linse eingesetzt.Bei diesen Austausch-Linsen sind je nach Typ kürzere und länge-re Austauschperioden von 14 Tagen, drei oder sechs Monaten ein-zuhalten. Austausch-Kontaktlinsen müssen genau so behandeltwerden wie jede andere konventionelle weiche Kontaktlinse: reini-gen, desinfizieren und mit unkonservierter Kochsalzlösung ab-spülen. Ihr Vorteil ist, dass die Linsen während der kurzen Trage-zeiten nicht so viele Ablagerungen aufnehmen können, sodassmeist keine Proteinreinigung erforderlich ist und sie besser vertra-gen werden. Bei Neigung zu Ablagerungen auf den Linsen, einemmöglichen Linsenverlust oder bei Änderung der Sehschärfe unddamit der erforderlichen Linsenstärke innerhalb kurzer Zeit ent-stehen meist geringere Kosten als bei konventionellen weichenLinsen.• SpeziallinsenZur Korrektur der unterschiedlichen Formen von Fehlsichtigkeitstehen dem Augenarzt sowohl bei den formstabilen als auch beiden flexiblen Linsen auch Speziallinsen zur Verfügung. Er ist derkompetente Berater z.B. auch bei Keratokonus (einer krankhaftenVorwölbung und Verdünnung der Hornhaut) oder bei hohem As-tigmatismus (Hornhautverkrümmung). Die weiche Standardlinsepasst sich auch einer unregelmäßigen Hornhaut an und liefertdeshalb bei hohem Astigmatismus ein unscharfes Bild. In diesenFällen werden daher eher formstabile Kontaktlinsen angepasst.Astigmatismus kann in geeigneten Fällen auch durch torische flexible Linsen ausgeglichen werden.

    4. KontaktlinsenanpassungDer Augenarzt prüft bei seiner Voruntersuchung, ob alle Grund-voraussetzungen für das Linsentragen erfüllt sind und gibtEmpfehlungen zum geeigneten Linsentyp.Wenn somit sichergestellt ist, dass keine Risiken oder krankhafteVeränderungen der Augen vorliegen, steht einer individuellenAnpassung nichts mehr im Wege.Aus dem großen Angebot an verschiedenen Linsentypen undMaterialien verfügt der Augenarzt neben Speziallinsen auch überLinsen, die für trockene und empfindliche Augen verträglich sind.Hierbei haben sich hochgasdurchlässige, formstabile Linsen-materialien sowie weiche Silikonhydrogele in den meisten Fällenals die am besten geeigneten Kontaktlinsenmaterialien erwiesen.Linsen aus diesen Materialien zeichnen sich durch eine hoheSauerstoffdurchlässigkeit und durch besonders gute Verträglich-keit aus.

    5. Eingewöhnung an KontaktlinsenBei jeder Kontaktlinse ist eine Eingewöhnung erforderlich. Ob da-zu ein paar Stunden oder ein paar Wochen gebraucht werden,hängt von der Empfindlichkeit des Trägers ab und vor allem vonder Art der Kontaktlinse.Die meisten Patienten sind deshalb erstaunt, wie wenig siespüren, wenn ihr Augenarzt ihnen zum ersten Mal Kontaktlinsenaufsetzt – besonders, wenn es sich um flexible Linsen handelt.Sie werden sehr schnell als angenehm empfunden. Was bei form-stabilen Kontaktlinsen anfangs etwas stört, ist das ungewohnteGefühl beim Lidschlag. Sobald die Eingewöhnung abgeschlossenist – in der Regel nach ein bis zwei Wochen, in Einzelfällen aucheinmal nach 4 Wochen – sind diese ersten Begleiterscheinungenverschwunden.Mit der empfindlichen Hornhaut kommen exakt angepassteKontaktlinsen nicht in Berührung, denn sie schwimmen auf demTränenfilm. Die Linsen haften durch Adhäsion und könnendeshalb nicht so leicht verloren gehen. Schnell zur Gewohnheitwird auch das Auf- und Absetzen der Kontaktlinsen. Es wird unterAnleitung in der Praxis des Augenarztes ebenso erlernt wie dieKontaktlinsenhygiene. Die neuen Linsen werden erst mitgege-ben, wenn der Träger mit deren Handhabung vertraut ist.

    6. Tragedauer der KontaktlinsenEs ist wichtig, dass beim Tragen von Kontaktlinsen keine Be-schwerden auftreten. Das Wohlfühlen mit Kontaktlinsen darf je-doch nicht allein Gradmesser für die Tragedauer der Linsen sein.Gerade beim Tragen flexibler Linsen kann es durchaus zu be-handlungsbedürftigen Augenveränderungen kommen, ehe man sie selbst bemerkt. Die vom Augenarzt vorgeschlagenen Kontroll-termine sollten deshalb wahrgenommen und die empfohlenenTragezeiten nicht überschritten werden.Formstabile sauerstoffdurchlässige und flexible Kontaktlinsenkönnen bereits nach kurzer Zeit mehrere Stunden am Taggetragen werden. Den individuellen Eintrageplan über die erstenTage und Wochen und die Kontrolltermine wird der Augenarzt mitIhnen festlegen.Für die Verträglichkeit von Kontaktlinsen gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind,können bestimmte höchstgasdurchlässige formstabile und fle-xible Linsen sogar bis zu 30 Tagen permanent getragen werden.Dieses verlängerte Tragen (vT) ist jedoch nur auf Empfehlung und

    unter Kontrolle Ihres Augenarztes gestattet. Treten während des Kontaktlinsentragens Rötung oder Schmerzam Auge auf, so ist dies als Warnzeichen zu werten. Das Gleichegilt für jede Änderung der Sehschärfe. Die Kontaktlinsen dürfendann nicht weiter getragen werden. In jedem Fall ist umgehendein Augenarzt aufzusuchen. Er kann beurteilen, worauf die Irrita-tion zurückzuführen ist und wie die Beschwerden zu behebensind.

    7. KontaktlinsenhygieneEine sorgfältige Hygiene ist die Grundvoraussetzung dafür, dasslangfristig die Vorteilen der wertvollen Kontaktlinsen genutzt wer-den können und gleichzeitig Sicherheit besteht, dass die Augenkeinen Schaden nehmen.Für eine komplette Kontaktlinsenhygiene sind die folgenden fünfSchritte zu beachten:• ReinigungBei der Reinigung wird die Kontaktlinse auf die Innenfläche dergewaschenen Hand gelegt und mit einigen Tropfen Reinigungslö-sung ca. 20 Sekunden mit dem kleinen Finger abgerieben.Dadurch werden Beläge wie Fette oder fettähnliche Substanzen,die vom Tränenfilm, vom Augen-Make-up oder aus der Umweltstammen, entfernt. Die Reinigungslösung muss danach abge-spült werden.• DesinfektionBei der Desinfektion werden die Kontaktlinsen über einen in derjeweiligen Bedienungsanleitung definierten Zeitraum in einer ge-eigneten Lösung gelagert. Dabei werden krankheitserregendeMikroorganismen (z.B. Bakterien, Viren und Pilze) abgetötet.Damit wird Infektionen vorgebeugt.

    • AufbewahrungSie ist als wichtiger Hygieneschritt anzusehen. Der Augenarztempfiehlt eine geeignete Aufbewahrungslösung. Werden die Lin-sen nicht täglich getragen, sollte eine Aufbewahrungslösung mitKonservierungsstoffen verwendet werden. Der Wirkstoff verhin-dert, dass sich in der Lösung schädliche Mikroorganismen ver-mehren. Bei täglichem Tragen ist meist eine konservierungsstoff-freie Kontaktlinsenhygiene vorzuziehen, auch bei Menschen mitAllergieneigung oder bekannten Allergien.• ProteinentfernungDer Tränenfilm enthält Eiweiße, die wichtige Schutzfunktionenausüben. Leider gelangen diese auch auf die Kontaktlinsen,wodurch diese Kontaktlinsen weniger sauerstoffdurchlässig undschlechter verträglich werden. Deshalb gibt es speziell auf diePflegesysteme abgestimmte Tabs (Proteinentfernungstabletten),die meist einmal wöchentlich angewendet werden, umEiweißrückstände von den Kontaktlinsen zu entfernen und neuenAblagerungen vorzubeugen.

    • Abspülen und BenetzenDas Abspülen der Kontaktlinsen nach dem Tragen entfernt schonweitgehend lockere Ablagerungen von der Kontaktlinsenober-fläche.Vor dem Einsetzen sollen mit einer unkonservierten sterilen Koch-salzlösung die möglicherweise an den Linsen haftenden Reini-gungs-, Proteinentfernungs- und Desinfektionsmittel abgespültwerden. Dadurch bleiben die Linsen lange verträglich; das Augebleibt länger feucht. Besteht schon eine mäßige Trockenheit derAugen, so können unkonservierte Benetzungstropfen das Tragenund, wenn nötig, das Herausnehmen der Kontaktlinsen erleich-tern.

    Weitere wichtige Hinweise zur Hygiene:

    • Gründliches Händewaschen, vor jedem Berühren der Kontakt-linsen.

    • Vor der ersten Anwendung eines Hygienesystems genau dieGebrauchsanweisung lesen, um Pflegefehler zu vermeiden.

    • Nur Aufbewahrungslösungen verwenden, die für den getrageneLinsentyp geeignet sind.

    • Generell niemals für formstabile Kontaktlinsen entwickelte Hygienesysteme bei weichen Kontaktlinsen eingesetzen undumgekehrt. Nicht verschiedene Hygienesysteme mischen, che-mische Interaktionen können Komplikationen auslösen.

    • Zum Abspülen der Linsen vor dem Einsetzen sterile, unkonser-vierte Kochsalzlösung verwenden.

    • Genauso wichtig wie die Hygiene der Kontaktlinsen ist die Hy-giene Ihres Kontaktlinsenbehälters: Dazu gehört die Behälter-desinfektion und regelmäßiger Behälteraustausch alle drei bissechs Monate.

    • Wenden Sie sich sofort an einen Augenarzt, wenn Unverträg-lichkeiten mit den Kontaktlinsen oder dem dazugehörendenHygienesystem auftreten.

    Ab 1980 wurden flexible, für Sauerstoff besser durchlässige form-stabile Linsen entwickelt. Ihr etwas weicheres Material ist zwar nichtganz so unempfindlich und langlebig wie das der früheren hartenLinsen, es verschafft aber ein besseres Tragegefühl vom ersten Au-genblick an. Wegen seiner hohen Gasdurchlässigkeit ist diesesMaterial heute die erste Wahl bei der Neuanpassung von formsta-bilen Kontaktlinsen. Diese sind meist auf Dauer sehr gut verträglich,auch wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger dauert: • Weil sie eine hervorragende Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen.

    Abb. 1: Kontaktlinse

    Abb. 2: Manuelle Oberflächenreinigung

    Abb. 3: Abspülen der Kontaktlinsen mit einer amAuge unkonservierten Kochsalzlösung empfohlen

    Abb. 4: Proteinablagerungen

  • 1. Kontaktlinsen – mehr als nur eine Alternativezur Brille und zur Laseroperation (LASIK)

    Kontaktlinsen sind kleine, auf der Tränenflüssigkeit schwimmen-de Kunststoffschalen, die eine Fehlsichtigkeit korrigieren. Sielassen, wie Brillengläser, auf der Netzhaut ein scharfes Bildentstehen. Während Brillen alle Gegenstände stark vergrößernbzw. verkleinern, sind diese Effekte bei Kontaktlinsen wesentlichgeringer ausgeprägt.

    Vorteile der Kontaktlinsen:• Ihr Blickfeld wird nicht durch eine Brillenfassung eingeengt.• Je stärker das Brillenglas, desto weniger scharf ist die Abbildung

    am Rand. Kontaktlinsen dagegen verschaffen Ihnen eine klare“Rundumsicht”.

    • Kontaktlinsen stören bei den wenigsten Aktivitäten.• Mit Kontaktlinsen lassen sich fast alle Arten von Fehlsichtig-

    keiten ideal korrigieren, auch solche, die durch Unregelmäßig-keiten der Hornhaut hervorgerufen werden.

    • Kontaktlinsen sind unsichtbar und verändern somit nicht Ihrnatürliches Aussehen.

    • Kontaktlinsen beschlagen und verstauben nicht.

    Es gibt viele verschiedene Arten von Kontaktlinsen:• Formstabile (harte) Linsen• Flexible (weiche) Linsen• Linsen mit einer gleichmäßigen Wölbung (rotationssymmetrisch)• Linsen mit unterschiedlichen Wölbungen (torisch, Speziallinsen)• Einstärken- und Mehrstärkenlinsen• Farbige Linsen • Und noch viele andere Linsenarten, die dem Augenarzt Mög-

    lichkeiten bieten, auch in besonderen Fällen geeignete Kontakt-linsen anzupassen oder Erkrankungen zu behandeln.

    2. Formstabile KontaktlinsenAb 1950 wurden aus Plexiglas „harte Kontaktlinsen“ industriellgefertigt, die nur einen Teil der Hornhaut bedeckten. Sie stellteneinen großen Fortschritt gegenüber den bis dahin angepassten,viel größeren Sklerallinsen dar. Diese kleinen, harten Linsenwaren gut verträglich, wegen ihrer Härte unempfindlich gegenKratzer und konnten nach Eingewöhnung den ganzen Tag ge-tragen werden.

    • Weil sie auf Grund ihres kleinen Durchmessers nur einen Teil derHornhaut bedecken, dadurch einen sehr guten Tränenaustauschermöglichen und das Infektionsrisiko verringern.

    Kleine bis mittlere Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus)können bei diesem Linsentyp sogar mit Standardlinsen ohne zusätzlichen Aufwand ausgeglichen werden.

    3. Flexible (weiche) wasserhaltige KontaktlinsenAnfang der 70er Jahre wurden die flexiblen (weichen) Kontaktlin-sen entwickelt. Sie passen sich elastisch der Hornhautform an.Dadurch empfindet man von vornherein kaum ein Fremdkörper-gefühl. Insbesondere sehr dünne, weiche Kontaktlinsen sindspontan und fast ohne Eingewöhnungszeit verträglich.

    Konventionelle flexible KontaktlinsenDieser Linsentyp sollte spätestens nach der empfohlenen Trage-zeit ausgetauscht werden, in der Regel nach einem Jahr. Die Kon-taktlinsen-Hygieneschritte müssen konsequent und sorgfältig be-folgt werden – inklusive Oberflächenreinigung und Proteinentfer-nung.

    Kontaktlinsen zum regelmäßigen Austausch• EintageslinsenDiese sind so beschaffen, dass sie nur einmal zu verwenden sind.Sie haben den Vorteil, dass sie keine gesonderten Desinfektions-und Hygienemaßnahmen erfordern. Daher sind sie z.B. beiUrlaubsreisen die idealen Begleiter. Auch für Wassersport wieSchwimmen sind sie gut geeignet. Händewaschen vor dem Ein-und Absetzen gehört selbstverständlich auch bei diesen Linsen zuden unverzichtbaren Hygienemaßnahmen. • Austausch-Kontaktlinsen, Austausch-SystemeDarunter versteht man alle Linsen, die nach einer vom Herstellerangegebenen Zeit ausgetauscht werden müssen. Der häufigsteTragezyklus ist 30 Tage, d. h. nach 30 Tagen werden neue, unge-brauchte Linse eingesetzt.Bei diesen Austausch-Linsen sind je nach Typ kürzere und länge-re Austauschperioden von 14 Tagen, drei oder sechs Monaten ein-zuhalten. Austausch-Kontaktlinsen müssen genau so behandeltwerden wie jede andere konventionelle weiche Kontaktlinse: reini-gen, desinfizieren und mit unkonservierter Kochsalzlösung ab-spülen. Ihr Vorteil ist, dass die Linsen während der kurzen Trage-zeiten nicht so viele Ablagerungen aufnehmen können, sodassmeist keine Proteinreinigung erforderlich ist und sie besser vertra-gen werden. Bei Neigung zu Ablagerungen auf den Linsen, einemmöglichen Linsenverlust oder bei Änderung der Sehschärfe unddamit der erforderlichen Linsenstärke innerhalb kurzer Zeit ent-stehen meist geringere Kosten als bei konventionellen weichenLinsen.• SpeziallinsenZur Korrektur der unterschiedlichen Formen von Fehlsichtigkeitstehen dem Augenarzt sowohl bei den formstabilen als auch beiden flexiblen Linsen auch Speziallinsen zur Verfügung. Er ist derkompetente Berater z.B. auch bei Keratokonus (einer krankhaftenVorwölbung und Verdünnung der Hornhaut) oder bei hohem As-tigmatismus (Hornhautverkrümmung). Die weiche Standardlinsepasst sich auch einer unregelmäßigen Hornhaut an und liefertdeshalb bei hohem Astigmatismus ein unscharfes Bild. In diesenFällen werden daher eher formstabile Kontaktlinsen angepasst.Astigmatismus kann in geeigneten Fällen auch durch torische flexible Linsen ausgeglichen werden.

    4. KontaktlinsenanpassungDer Augenarzt prüft bei seiner Voruntersuchung, ob alle Grund-voraussetzungen für das Linsentragen erfüllt sind und gibtEmpfehlungen zum geeigneten Linsentyp.Wenn somit sichergestellt ist, dass keine Risiken oder krankhafteVeränderungen der Augen vorliegen, steht einer individuellenAnpassung nichts mehr im Wege.Aus dem großen Angebot an verschiedenen Linsentypen undMaterialien verfügt der Augenarzt neben Speziallinsen auch überLinsen, die für trockene und empfindliche Augen verträglich sind.Hierbei haben sich hochgasdurchlässige, formstabile Linsen-materialien sowie weiche Silikonhydrogele in den meisten Fällenals die am besten geeigneten Kontaktlinsenmaterialien erwiesen.Linsen aus diesen Materialien zeichnen sich durch eine hoheSauerstoffdurchlässigkeit und durch besonders gute Verträglich-keit aus.

    5. Eingewöhnung an KontaktlinsenBei jeder Kontaktlinse ist eine Eingewöhnung erforderlich. Ob da-zu ein paar Stunden oder ein paar Wochen gebraucht werden,hängt von der Empfindlichkeit des Trägers ab und vor allem vonder Art der Kontaktlinse.Die meisten Patienten sind deshalb erstaunt, wie wenig siespüren, wenn ihr Augenarzt ihnen zum ersten Mal Kontaktlinsenaufsetzt – besonders, wenn es sich um flexible Linsen handelt.Sie werden sehr schnell als angenehm empfunden. Was bei form-stabilen Kontaktlinsen anfangs etwas stört, ist das ungewohnteGefühl beim Lidschlag. Sobald die Eingewöhnung abgeschlossenist – in der Regel nach ein bis zwei Wochen, in Einzelfällen aucheinmal nach 4 Wochen – sind diese ersten Begleiterscheinungenverschwunden.Mit der empfindlichen Hornhaut kommen exakt angepassteKontaktlinsen nicht in Berührung, denn sie schwimmen auf demTränenfilm. Die Linsen haften durch Adhäsion und könnendeshalb nicht so leicht verloren gehen. Schnell zur Gewohnheitwird auch das Auf- und Absetzen der Kontaktlinsen. Es wird unterAnleitung in der Praxis des Augenarztes ebenso erlernt wie dieKontaktlinsenhygiene. Die neuen Linsen werden erst mitgege-ben, wenn der Träger mit deren Handhabung vertraut ist.

    6. Tragedauer der KontaktlinsenEs ist wichtig, dass beim Tragen von Kontaktlinsen keine Be-schwerden auftreten. Das Wohlfühlen mit Kontaktlinsen darf je-doch nicht allein Gradmesser für die Tragedauer der Linsen sein.Gerade beim Tragen flexibler Linsen kann es durchaus zu be-handlungsbedürftigen Augenveränderungen kommen, ehe man sie selbst bemerkt. Die vom Augenarzt vorgeschlagenen Kontroll-termine sollten deshalb wahrgenommen und die empfohlenenTragezeiten nicht überschritten werden.Formstabile sauerstoffdurchlässige und flexible Kontaktlinsenkönnen bereits nach kurzer Zeit mehrere Stunden am Taggetragen werden. Den individuellen Eintrageplan über die erstenTage und Wochen und die Kontrolltermine wird der Augenarzt mitIhnen festlegen.Für die Verträglichkeit von Kontaktlinsen gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind,können bestimmte höchstgasdurchlässige formstabile und fle-xible Linsen sogar bis zu 30 Tagen permanent getragen werden.Dieses verlängerte Tragen (vT) ist jedoch nur auf Empfehlung und

    unter Kontrolle Ihres Augenarztes gestattet. Treten während des Kontaktlinsentragens Rötung oder Schmerzam Auge auf, so ist dies als Warnzeichen zu werten. Das Gleichegilt für jede Änderung der Sehschärfe. Die Kontaktlinsen dürfendann nicht weiter getragen werden. In jedem Fall ist umgehendein Augenarzt aufzusuchen. Er kann beurteilen, worauf die Irrita-tion zurückzuführen ist und wie die Beschwerden zu behebensind.

    7. KontaktlinsenhygieneEine sorgfältige Hygiene ist die Grundvoraussetzung dafür, dasslangfristig die Vorteilen der wertvollen Kontaktlinsen genutzt wer-den können und gleichzeitig Sicherheit besteht, dass die Augenkeinen Schaden nehmen.Für eine komplette Kontaktlinsenhygiene sind die folgenden fünfSchritte zu beachten:• ReinigungBei der Reinigung wird die Kontaktlinse auf die Innenfläche dergewaschenen Hand gelegt und mit einigen Tropfen Reinigungslö-sung ca. 20 Sekunden mit dem kleinen Finger abgerieben.Dadurch werden Beläge wie Fette oder fettähnliche Substanzen,die vom Tränenfilm, vom Augen-Make-up oder aus der Umweltstammen, entfernt. Die Reinigungslösung muss danach abge-spült werden.• DesinfektionBei der Desinfektion werden die Kontaktlinsen über einen in derjeweiligen Bedienungsanleitung definierten Zeitraum in einer ge-eigneten Lösung gelagert. Dabei werden krankheitserregendeMikroorganismen (z.B. Bakterien, Viren und Pilze) abgetötet.Damit wird Infektionen vorgebeugt.

    • AufbewahrungSie ist als wichtiger Hygieneschritt anzusehen. Der Augenarztempfiehlt eine geeignete Aufbewahrungslösung. Werden die Lin-sen nicht täglich getragen, sollte eine Aufbewahrungslösung mitKonservierungsstoffen verwendet werden. Der Wirkstoff verhin-dert, dass sich in der Lösung schädliche Mikroorganismen ver-mehren. Bei täglichem Tragen ist meist eine konservierungsstoff-freie Kontaktlinsenhygiene vorzuziehen, auch bei Menschen mitAllergieneigung oder bekannten Allergien.• ProteinentfernungDer Tränenfilm enthält Eiweiße, die wichtige Schutzfunktionenausüben. Leider gelangen diese auch auf die Kontaktlinsen,wodurch diese Kontaktlinsen weniger sauerstoffdurchlässig undschlechter verträglich werden. Deshalb gibt es speziell auf diePflegesysteme abgestimmte Tabs (Proteinentfernungstabletten),die meist einmal wöchentlich angewendet werden, umEiweißrückstände von den Kontaktlinsen zu entfernen und neuenAblagerungen vorzubeugen.

    • Abspülen und BenetzenDas Abspülen der Kontaktlinsen nach dem Tragen entfernt schonweitgehend lockere Ablagerungen von der Kontaktlinsenober-fläche.Vor dem Einsetzen sollen mit einer unkonservierten sterilen Koch-salzlösung die möglicherweise an den Linsen haftenden Reini-gungs-, Proteinentfernungs- und Desinfektionsmittel abgespültwerden. Dadurch bleiben die Linsen lange verträglich; das Augebleibt länger feucht. Besteht schon eine mäßige Trockenheit derAugen, so können unkonservierte Benetzungstropfen das Tragenund, wenn nötig, das Herausnehmen der Kontaktlinsen erleich-tern.

    Weitere wichtige Hinweise zur Hygiene:

    • Gründliches Händewaschen, vor jedem Berühren der Kontakt-linsen.

    • Vor der ersten Anwendung eines Hygienesystems genau dieGebrauchsanweisung lesen, um Pflegefehler zu vermeiden.

    • Nur Aufbewahrungslösungen verwenden, die für den getrageneLinsentyp geeignet sind.

    • Generell niemals für formstabile Kontaktlinsen entwickelte Hygienesysteme bei weichen Kontaktlinsen eingesetzen undumgekehrt. Nicht verschiedene Hygienesysteme mischen, che-mische Interaktionen können Komplikationen auslösen.

    • Zum Abspülen der Linsen vor dem Einsetzen sterile, unkonser-vierte Kochsalzlösung verwenden.

    • Genauso wichtig wie die Hygiene der Kontaktlinsen ist die Hy-giene Ihres Kontaktlinsenbehälters: Dazu gehört die Behälter-desinfektion und regelmäßiger Behälteraustausch alle drei bissechs Monate.

    • Wenden Sie sich sofort an einen Augenarzt, wenn Unverträg-lichkeiten mit den Kontaktlinsen oder dem dazugehörendenHygienesystem auftreten.

    Ab 1980 wurden flexible, für Sauerstoff besser durchlässige form-stabile Linsen entwickelt. Ihr etwas weicheres Material ist zwar nichtganz so unempfindlich und langlebig wie das der früheren hartenLinsen, es verschafft aber ein besseres Tragegefühl vom ersten Au-genblick an. Wegen seiner hohen Gasdurchlässigkeit ist diesesMaterial heute die erste Wahl bei der Neuanpassung von formsta-bilen Kontaktlinsen. Diese sind meist auf Dauer sehr gut verträglich,auch wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger dauert: • Weil sie eine hervorragende Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen.

    Abb. 1: Kontaktlinse

    Abb. 2: Manuelle Oberflächenreinigung

    Abb. 3: Abspülen der Kontaktlinsen mit einer amAuge unkonservierten Kochsalzlösung empfohlen

    Abb. 4: Proteinablagerungen

  • 1. Kontaktlinsen – mehr als nur eine Alternativezur Brille und zur Laseroperation (LASIK)

    Kontaktlinsen sind kleine, auf der Tränenflüssigkeit schwimmen-de Kunststoffschalen, die eine Fehlsichtigkeit korrigieren. Sielassen, wie Brillengläser, auf der Netzhaut ein scharfes Bildentstehen. Während Brillen alle Gegenstände stark vergrößernbzw. verkleinern, sind diese Effekte bei Kontaktlinsen wesentlichgeringer ausgeprägt.

    Vorteile der Kontaktlinsen:• Ihr Blickfeld wird nicht durch eine Brillenfassung eingeengt.• Je stärker das Brillenglas, desto weniger scharf ist die Abbildung

    am Rand. Kontaktlinsen dagegen verschaffen Ihnen eine klare“Rundumsicht”.

    • Kontaktlinsen stören bei den wenigsten Aktivitäten.• Mit Kontaktlinsen lassen sich fast alle Arten von Fehlsichtig-

    keiten ideal korrigieren, auch solche, die durch Unregelmäßig-keiten der Hornhaut hervorgerufen werden.

    • Kontaktlinsen sind unsichtbar und verändern somit nicht Ihrnatürliches Aussehen.

    • Kontaktlinsen beschlagen und verstauben nicht.

    Es gibt viele verschiedene Arten von Kontaktlinsen:• Formstabile (harte) Linsen• Flexible (weiche) Linsen• Linsen mit einer gleichmäßigen Wölbung (rotationssymmetrisch)• Linsen mit unterschiedlichen Wölbungen (torisch, Speziallinsen)• Einstärken- und Mehrstärkenlinsen• Farbige Linsen • Und noch viele andere Linsenarten, die dem Augenarzt Mög-

    lichkeiten bieten, auch in besonderen Fällen geeignete Kontakt-linsen anzupassen oder Erkrankungen zu behandeln.

    2. Formstabile KontaktlinsenAb 1950 wurden aus Plexiglas „harte Kontaktlinsen“ industriellgefertigt, die nur einen Teil der Hornhaut bedeckten. Sie stellteneinen großen Fortschritt gegenüber den bis dahin angepassten,viel größeren Sklerallinsen dar. Diese kleinen, harten Linsenwaren gut verträglich, wegen ihrer Härte unempfindlich gegenKratzer und konnten nach Eingewöhnung den ganzen Tag ge-tragen werden.

    • Weil sie auf Grund ihres kleinen Durchmessers nur einen Teil derHornhaut bedecken, dadurch einen sehr guten Tränenaustauschermöglichen und das Infektionsrisiko verringern.

    Kleine bis mittlere Hornhautverkrümmungen (Astigmatismus)können bei diesem Linsentyp sogar mit Standardlinsen ohne zusätzlichen Aufwand ausgeglichen werden.

    3. Flexible (weiche) wasserhaltige KontaktlinsenAnfang der 70er Jahre wurden die flexiblen (weichen) Kontaktlin-sen entwickelt. Sie passen sich elastisch der Hornhautform an.Dadurch empfindet man von vornherein kaum ein Fremdkörper-gefühl. Insbesondere sehr dünne, weiche Kontaktlinsen sindspontan und fast ohne Eingewöhnungszeit verträglich.

    Konventionelle flexible KontaktlinsenDieser Linsentyp sollte spätestens nach der empfohlenen Trage-zeit ausgetauscht werden, in der Regel nach einem Jahr. Die Kon-taktlinsen-Hygieneschritte müssen konsequent und sorgfältig be-folgt werden – inklusive Oberflächenreinigung und Proteinentfer-nung.

    Kontaktlinsen zum regelmäßigen Austausch• EintageslinsenDiese sind so beschaffen, dass sie nur einmal zu verwenden sind.Sie haben den Vorteil, dass sie keine gesonderten Desinfektions-und Hygienemaßnahmen erfordern. Daher sind sie z.B. beiUrlaubsreisen die idealen Begleiter. Auch für Wassersport wieSchwimmen sind sie gut geeignet. Händewaschen vor dem Ein-und Absetzen gehört selbstverständlich auch bei diesen Linsen zuden unverzichtbaren Hygienemaßnahmen. • Austausch-Kontaktlinsen, Austausch-SystemeDarunter versteht man alle Linsen, die nach einer vom Herstellerangegebenen Zeit ausgetauscht werden müssen. Der häufigsteTragezyklus ist 30 Tage, d. h. nach 30 Tagen werden neue, unge-brauchte Linse eingesetzt.Bei diesen Austausch-Linsen sind je nach Typ kürzere und länge-re Austauschperioden von 14 Tagen, drei oder sechs Monaten ein-zuhalten. Austausch-Kontaktlinsen müssen genau so behandeltwerden wie jede andere konventionelle weiche Kontaktlinse: reini-gen, desinfizieren und mit unkonservierter Kochsalzlösung ab-spülen. Ihr Vorteil ist, dass die Linsen während der kurzen Trage-zeiten nicht so viele Ablagerungen aufnehmen können, sodassmeist keine Proteinreinigung erforderlich ist und sie besser vertra-gen werden. Bei Neigung zu Ablagerungen auf den Linsen, einemmöglichen Linsenverlust oder bei Änderung der Sehschärfe unddamit der erforderlichen Linsenstärke innerhalb kurzer Zeit ent-stehen meist geringere Kosten als bei konventionellen weichenLinsen.• SpeziallinsenZur Korrektur der unterschiedlichen Formen von Fehlsichtigkeitstehen dem Augenarzt sowohl bei den formstabilen als auch beiden flexiblen Linsen auch Speziallinsen zur Verfügung. Er ist derkompetente Berater z.B. auch bei Keratokonus (einer krankhaftenVorwölbung und Verdünnung der Hornhaut) oder bei hohem As-tigmatismus (Hornhautverkrümmung). Die weiche Standardlinsepasst sich auch einer unregelmäßigen Hornhaut an und liefertdeshalb bei hohem Astigmatismus ein unscharfes Bild. In diesenFällen werden daher eher formstabile Kontaktlinsen angepasst.Astigmatismus kann in geeigneten Fällen auch durch torische flexible Linsen ausgeglichen werden.

    4. KontaktlinsenanpassungDer Augenarzt prüft bei seiner Voruntersuchung, ob alle Grund-voraussetzungen für das Linsentragen erfüllt sind und gibtEmpfehlungen zum geeigneten Linsentyp.Wenn somit sichergestellt ist, dass keine Risiken oder krankhafteVeränderungen der Augen vorliegen, steht einer individuellenAnpassung nichts mehr im Wege.Aus dem großen Angebot an verschiedenen Linsentypen undMaterialien verfügt der Augenarzt neben Speziallinsen auch überLinsen, die für trockene und empfindliche Augen verträglich sind.Hierbei haben sich hochgasdurchlässige, formstabile Linsen-materialien sowie weiche Silikonhydrogele in den meisten Fällenals die am besten geeigneten Kontaktlinsenmaterialien erwiesen.Linsen aus diesen Materialien zeichnen sich durch eine hoheSauerstoffdurchlässigkeit und durch besonders gute Verträglich-keit aus.

    5. Eingewöhnung an KontaktlinsenBei jeder Kontaktlinse ist eine Eingewöhnung erforderlich. Ob da-zu ein paar Stunden oder ein paar Wochen gebraucht werden,hängt von der Empfindlichkeit des Trägers ab und vor allem vonder Art der Kontaktlinse.Die meisten Patienten sind deshalb erstaunt, wie wenig siespüren, wenn ihr Augenarzt ihnen zum ersten Mal Kontaktlinsenaufsetzt – besonders, wenn es sich um flexible Linsen handelt.Sie werden sehr schnell als angenehm empfunden. Was bei form-stabilen Kontaktlinsen anfangs etwas stört, ist das ungewohnteGefühl beim Lidschlag. Sobald die Eingewöhnung abgeschlossenist – in der Regel nach ein bis zwei Wochen, in Einzelfällen aucheinmal nach 4 Wochen – sind diese ersten Begleiterscheinungenverschwunden.Mit der empfindlichen Hornhaut kommen exakt angepassteKontaktlinsen nicht in Berührung, denn sie schwimmen auf demTränenfilm. Die Linsen haften durch Adhäsion und könnendeshalb nicht so leicht verloren gehen. Schnell zur Gewohnheitwird auch das Auf- und Absetzen der Kontaktlinsen. Es wird unterAnleitung in der Praxis des Augenarztes ebenso erlernt wie dieKontaktlinsenhygiene. Die neuen Linsen werden erst mitgege-ben, wenn der Träger mit deren Handhabung vertraut ist.

    6. Tragedauer der KontaktlinsenEs ist wichtig, dass beim Tragen von Kontaktlinsen keine Be-schwerden auftreten. Das Wohlfühlen mit Kontaktlinsen darf je-doch nicht allein Gradmesser für die Tragedauer der Linsen sein.Gerade beim Tragen flexibler Linsen kann es durchaus zu be-handlungsbedürftigen Augenveränderungen kommen, ehe man sie selbst bemerkt. Die vom Augenarzt vorgeschlagenen Kontroll-termine sollten deshalb wahrgenommen und die empfohlenenTragezeiten nicht überschritten werden.Formstabile sauerstoffdurchlässige und flexible Kontaktlinsenkönnen bereits nach kurzer Zeit mehrere Stunden am Taggetragen werden. Den individuellen Eintrageplan über die erstenTage und Wochen und die Kontrolltermine wird der Augenarzt mitIhnen festlegen.Für die Verträglichkeit von Kontaktlinsen gibt es keine allgemeingültigen Regeln. Wenn die Voraussetzungen gegeben sind,können bestimmte höchstgasdurchlässige formstabile und fle-xible Linsen sogar bis zu 30 Tagen permanent getragen werden.Dieses verlängerte Tragen (vT) ist jedoch nur auf Empfehlung und

    unter Kontrolle Ihres Augenarztes gestattet. Treten während des Kontaktlinsentragens Rötung oder Schmerzam Auge auf, so ist dies als Warnzeichen zu werten. Das Gleichegilt für jede Änderung der Sehschärfe. Die Kontaktlinsen dürfendann nicht weiter getragen werden. In jedem Fall ist umgehendein Augenarzt aufzusuchen. Er kann beurteilen, worauf die Irrita-tion zurückzuführen ist und wie die Beschwerden zu behebensind.

    7. KontaktlinsenhygieneEine sorgfältige Hygiene ist die Grundvoraussetzung dafür, dasslangfristig die Vorteilen der wertvollen Kontaktlinsen genutzt wer-den können und gleichzeitig Sicherheit besteht, dass die Augenkeinen Schaden nehmen.Für eine komplette Kontaktlinsenhygiene sind die folgenden fünfSchritte zu beachten:• ReinigungBei der Reinigung wird die Kontaktlinse auf die Innenfläche dergewaschenen Hand gelegt und mit einigen Tropfen Reinigungslö-sung ca. 20 Sekunden mit dem kleinen Finger abgerieben.Dadurch werden Beläge wie Fette oder fettähnliche Substanzen,die vom Tränenfilm, vom Augen-Make-up oder aus der Umweltstammen, entfernt. Die Reinigungslösung muss danach abge-spült werden.• DesinfektionBei der Desinfektion werden die Kontaktlinsen über einen in derjeweiligen Bedienungsanleitung definierten Zeitraum in einer ge-eigneten Lösung gelagert. Dabei werden krankheitserregendeMikroorganismen (z.B. Bakterien, Viren und Pilze) abgetötet.Damit wird Infektionen vorgebeugt.

    • AufbewahrungSie ist als wichtiger Hygieneschritt anzusehen. Der Augenarztempfiehlt eine geeignete Aufbewahrungslösung. Werden die Lin-sen nicht täglich getragen, sollte eine Aufbewahrungslösung mitKonservierungsstoffen verwendet werden. Der Wirkstoff verhin-dert, dass sich in der Lösung schädliche Mikroorganismen ver-mehren. Bei täglichem Tragen ist meist eine konservierungsstoff-freie Kontaktlinsenhygiene vorzuziehen, auch bei Menschen mitAllergieneigung oder bekannten Allergien.• ProteinentfernungDer Tränenfilm enthält Eiweiße, die wichtige Schutzfunktionenausüben. Leider gelangen diese auch auf die Kontaktlinsen,wodurch diese Kontaktlinsen weniger sauerstoffdurchlässig undschlechter verträglich werden. Deshalb gibt es speziell auf diePflegesysteme abgestimmte Tabs (Proteinentfernungstabletten),die meist einmal wöchentlich angewendet werden, umEiweißrückstände von den Kontaktlinsen zu entfernen und neuenAblagerungen vorzubeugen.

    • Abspülen und BenetzenDas Abspülen der Kontaktlinsen nach dem Tragen entfernt schonweitgehend lockere Ablagerungen von der Kontaktlinsenober-fläche.Vor dem Einsetzen sollen mit einer unkonservierten sterilen Koch-salzlösung die möglicherweise an den Linsen haftenden Reini-gungs-, Proteinentfernungs- und Desinfektionsmittel abgespültwerden. Dadurch bleiben die Linsen lange verträglich; das Augebleibt länger feucht. Besteht schon eine mäßige Trockenheit derAugen, so können unkonservierte Benetzungstropfen das Tragenund, wenn nötig, das Herausnehmen der Kontaktlinsen erleich-tern.

    Weitere wichtige Hinweise zur Hygiene:

    • Gründliches Händewaschen, vor jedem Berühren der Kontakt-linsen.

    • Vor der ersten Anwendung eines Hygienesystems genau dieGebrauchsanweisung lesen, um Pflegefehler zu vermeiden.

    • Nur Aufbewahrungslösungen verwenden, die für den getrageneLinsentyp geeignet sind.

    • Generell niemals für formstabile Kontaktlinsen entwickelte Hygienesysteme bei weichen Kontaktlinsen eingesetzen undumgekehrt. Nicht verschiedene Hygienesysteme mischen, che-mische Interaktionen können Komplikationen auslösen.

    • Zum Abspülen der Linsen vor dem Einsetzen sterile, unkonser-vierte Kochsalzlösung verwenden.

    • Genauso wichtig wie die Hygiene der Kontaktlinsen ist die Hy-giene Ihres Kontaktlinsenbehälters: Dazu gehört die Behälter-desinfektion und regelmäßiger Behälteraustausch alle drei bissechs Monate.

    • Wenden Sie sich sofort an einen Augenarzt, wenn Unverträg-lichkeiten mit den Kontaktlinsen oder dem dazugehörendenHygienesystem auftreten.

    Ab 1980 wurden flexible, für Sauerstoff besser durchlässige form-stabile Linsen entwickelt. Ihr etwas weicheres Material ist zwar nichtganz so unempfindlich und langlebig wie das der früheren hartenLinsen, es verschafft aber ein besseres Tragegefühl vom ersten Au-genblick an. Wegen seiner hohen Gasdurchlässigkeit ist diesesMaterial heute die erste Wahl bei der Neuanpassung von formsta-bilen Kontaktlinsen. Diese sind meist auf Dauer sehr gut verträglich,auch wenn die Eingewöhnungsphase etwas länger dauert: • Weil sie eine hervorragende Sauerstoffdurchlässigkeit aufweisen.

    Abb. 1: Kontaktlinse

    Abb. 2: Manuelle Oberflächenreinigung

    Abb. 3: Abspülen der Kontaktlinsen mit einer amAuge unkonservierten Kochsalzlösung empfohlen

    Abb. 4: Proteinablagerungen

  • mit freundlicher Empfehlung, Ihre Augenarztpraxis:

    Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

    Deutsche OphthalmologischeGesellschaft (DOG)

    8. Nützliche Tipps für den AlltagAugentropfenWährend des Tragens von Kontaktlinsen dürfen nur von einemAugenarzt empfohlene und möglichst konservierungsmittelfreieAugentropfen zur Nachbenetzung verwendet werden. Bei flexi-blen Kontaktlinsen ist dies besonders wichtig, da sich Konservie-rungsmittel in die Linse einlagern können.AutofahrenOptisch ist die Linse der Brille ebenbürtig. Zwei Nachteilebestehen jedoch:• Bei laufendem Gebläse oder bei der Benutzung einer Klimaan-

    lage können vor allem flexible Kontaktlinsen austrocknen undam Auge reiben. Diesen Beschwerden kann man mit der An-wendung von künstlicher Tränenflüssigkeit vorbeugen undebenfalls, indem man die Zielrichtung des Gebläses so einstellt,dass der Luftzug nicht auf die Augen gerichtet ist.

    • Nach längerer Tragezeit (mehr als 10 Stunden) unter diesenungünstigen Bedingungen kann sich die Linse durch Belagbil-dung oder sogar die Hornhaut durch Quellung etwas trüben, wo-durch die Blendungsempfindlichkeit erhöht und die Nachtfahr-tauglichkeit eingeschränkt werden kann.

    Kontaktlinsen in jedem AlterWenn die notwendigen anatomischen Voraussetzungen gegebensind, können Kontaktlinsen in jedem Alter getragen werden, auchvon Säuglingen und Kleinkindern, wenn sie aus therapeutischenGründen erforderlich sind. Natürlich muss jederzeit eine einwand-freie Hygiene und Handhabung der Linsen durch den Träger oderdurch betreuende Personen garantiert sein.Kontaktlinsen und BerufKontaktlinsen sollten in staubiger Umgebung nicht getragenwerden. Es besteht die Gefahr, dass sich Fremdkörper auf derLinse ablagern oder zwischen Linse und Hornhaut geraten. Da-durch können starkes Fremdkörpergefühl und Augenentzündun-gen entstehen. Das gilt auch für den Umgang mit Chemikalien.Für Bäcker, Gipser, Schreiner etc. sind Kontaktlinsen bei derAusübung des Berufes daher nur eingeschränkt geeignet.Kontaktlinsen und UmweltUngünstige Tragebedingungen bestehen in Räumen mit trockenerLuft (Gaststätten, klimatisierte Räume, Wohn- und Büroräumewährend der Heizperiode, Flugzeug, Auto), weil dann der Tränen-film beeinträchtigt wird. In diesen Fällen hilft häufig das rechtzeiti-ge Nachbenetzen der Kontaktlinsen.KosmetikaDie Linsen sollten vor dem Auftragen von Kosmetika und Augen-Make-up aufgesetzt werden. Kosmetika (z.B. Kajalstift) solltenwasserfest sein und generell nicht auf die Lidkanten aufgetragenwerden. Besser und vom optischen Effekt vergleichbar ist derLidstrich außerhalb der Lidkante.

    MedikamenteViele Medikamente können den Tränenfilm des Auges verändern.Solche Wirkungen werden z.B. der “Pille” oder Betablockern zu-geschrieben. Bei Problemen ist der Augenarzt der richtige An-sprechpartner.ReisenIn Flugzeugen sind Sauerstoffgehalt und Feuchtigkeit der Luftherabgesetzt. Es ist sinnvoll, die Kontaktlinsen entweder häufigernachzubenetzen oder die Kontaktlinsen vom Auge zu entfernen.In anderen Ländern sind Kontaktlinsenlösungen oft nicht in glei-chem Maße verfügbar. Die Mitnahme eines entsprechenden Vor-rats oder die Verwendung von Tageslinsen empfiehlt sich.Sauna – SolariumDie Kontaktlinse kann – im Gegensatz zur Brille – am Auge belas-sen werden.SchlafenNur Linsen mit sehr hoher Sauerstoffdurchlässigkeit, also Linsen,die zum verlängerten Tragen (vT) geeignet und zugelassen sind,dürfen nach Absprache und unter Kontrolle des Augenarztes amAuge bleiben.SchwangerschaftDie Kontaktlinsen können in der Regel wie bisher weiter getragenwerden. Ebenso können die dazugehörigen Kontaktlinsen-lösungen weiter verwendet werden. Wegen der Umstellung desHormonhaushaltes sind Unverträglichkeitsreaktionen vor allemdurch eine Veränderung der Menge oder Zusammensetzung IhrerTränenflüssigkeit möglich.SportGerade im Sport sind Kontaktlinsen im Vergleich zur Brille meistvorteilhaft. Es muss aber besonders bei Ausdauer-Sportartendarauf geachtet werden, dass die Linsen eine hohe Sauerstoff-durchlässigkeit und eine gute Passform und Beweglichkeit haben.Dabei erweisen sich formstabile hochsauerstoffdurchlässigeLinsen den flexiblen Linsen als überlegen.Flexible Linsen wiederum sind zum Tauchen oder Schwimmengut geeignet, wobei beim Schwimmen aus hygienischen Gründenzusätzlich eine Schwimmbrille getragen werden sollte. Ebenfallssind sie für Kontaktsportarten (Kampfsport) den formstabilen Lin-sen vorzuziehen.Der Energieverbrauch der Hornhaut ist beim Sport hoch. Egal obBallsportarten, Leichtathletik oder Schwimmsport – Kontaktlinsenhaften am Auge wie eine zweite Haut ohne Sichtbehinderungdurch die Brillenfassung. Aufgrund der veränderten physio-logischen Vorgänge kann es zu verstärkten Ablagerungenkommen. Dementsprechend ist häufigere Proteinentfernung not-wendig.Farbige KontaktlinsenDas sind Linsen, mit denen man die Augenfarbe intensivierenoder sogar verändern kann. Wegen dieses Effekts erfreuen siesich wachsender Beliebtheit. Allerdings sind sie nicht für jedesAuge geeignet, z.B. dann nicht, wenn zur Korrektur hochgradigerFehlsichtigkeiten Speziallinsen erforderlich sind. Beim nächt-lichen Autofahren sollten sie generell nicht getragen werden, weilsich der ungefärbte Pupillen-Bereich der Linsen nicht – wie diePupille – den schlechteren Sichtverhältnissen bei Dunkelheitanpassen kann.

    9. Beteiligung der Krankenkassen an den KostenSeit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2004 zahlendie gesetzlichen Krankenversicherungen nur noch selten und un-ter bestimmten Voraussetzungen einen Festbetrag zu Sehhilfen.Einzelheiten erklärt Ihnen der Augenarzt. Die Pflegemittel mussder Versicherte in jedem Fall selbst bezahlen.

    10. Der Augenarzt bei der KontaktlinsenversorgungViele Faktoren spielen bei einer optimalen Kontaktlinsenan-passung eine Rolle. Kontaktlinsen sind heute fast immer eine an-genehme und verlässliche Sehhilfe, ihre Verträglichkeit ist bei in-dividueller Anpassung in aller Regel gut.Der Augenarzt kann verantwortungsbewusst und objektiv beraten,welche der heute zur Verfügung stehenden Kontaktlinsen-Typensich im Einzelfall am besten eignen. Er ist ein guter Partner bei al-len Kontaktlinsenfragen.

    Diese Broschüre ist eine Information des Berufsverbands der Au-genärzte Deutschlands e.V. (BVA), Ressort Kontaktlinsen (Leitung:Dr. Gerald Böhme), und der Deutschen Ophthalmologischen Ge-sellschaft (DOG).Ausgabe 2007

    Herausgeber:Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG)

    Berliner Straße 14, 69120 Heidelberg

    Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA)Postfach 11 01 44, 40501 Düsseldorf

    Copyright © 2008 DOG + BVA

    Druck und Distribution:AMO Germany GmbH

    Rudolf-Plank-Straße 31, 76275 Ettlingen

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    Abb. 5: Nachbenetzung

    Augenärzte informieren:

    Kontaktlinsen

    BVARudolf-Plank-Str. 3176275 Ettlingen

    Telefon: 0 72 43 / 729-0

  • mit freundlicher Empfehlung, Ihre Augenarztpraxis:

    Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA)

    Deutsche OphthalmologischeGesellschaft (DOG)

    8. Nützliche Tipps für den AlltagAugentropfenWährend des Tragens von Kontaktlinsen dürfen nur von einemAugenarzt empfohlene und möglichst konservierungsmittelfreieAugentropfen zur Nachbenetzung verwendet werden. Bei flexi-blen Kontaktlinsen ist dies besonders wichtig, da sich Konservie-rungsmittel in die Linse einlagern können.AutofahrenOptisch ist die Linse der Brille ebenbürtig. Zwei Nachteilebestehen jedoch:• Bei laufendem Gebläse oder bei der Benutzung einer Klimaan-

    lage können vor allem flexible Kontaktlinsen austrocknen undam Auge reiben. Diesen Beschwerden kann man mit der An-wendung von künstlicher Tränenflüssigkeit vorbeugen undebenfalls, indem man die Zielrichtung des Gebläses so einstellt,dass der Luftzug nicht auf die Augen gerichtet ist.

    • Nach längerer Tragezeit (mehr als 10 Stunden) unter diesenungünstigen Bedingungen kann sich die Linse durch Belagbil-dung oder sogar die Hornhaut durch Quellung etwas trüben, wo-durch die Blendungsempfindlichkeit erhöht und die Nachtfahr-tauglichkeit eingeschränkt werden kann.

    Kontaktlinsen in jedem AlterWenn die notwendigen anatomischen Voraussetzungen gegebensind, können Kontaktlinsen in jedem Alter getragen werden, auchvon Säuglingen und Kleinkindern, wenn sie aus therapeutischenGründen erforderlich sind. Natürlich muss jederzeit eine einwand-freie Hygiene und Handhabung der Linsen durch den Träger oderdurch betreuende Personen garantiert sein.Kontaktlinsen und BerufKontaktlinsen sollten in staubiger Umgebung nicht getragenwerden. Es besteht die Gefahr, dass sich Fremdkörper auf derLinse ablagern oder zwischen Linse und Hornhaut geraten. Da-durch können starkes Fremdkörpergefühl und Augenentzündun-gen entstehen. Das gilt auch für den Umgang mit Chemikalien.Für Bäcker, Gipser, Schreiner etc. sind Kontaktlinsen bei derAusübung des Berufes daher nur eingeschränkt geeignet.Kontaktlinsen und UmweltUngünstige Tragebedingungen bestehen in Räumen mit trockenerLuft (Gaststätten, klimatisierte Räume, Wohn- und Büroräumewährend der Heizperiode, Flugzeug, Auto), weil dann der Tränen-film beeinträchtigt wird. In diesen Fällen hilft häufig das rechtzeiti-ge Nachbenetzen der Kontaktlinsen.KosmetikaDie Linsen sollten vor dem Auftragen von Kosmetika und Augen-Make-up aufgesetzt werden. Kosmetika (z.B. Kajalstift) solltenwasserfest sein und generell nicht auf die Lidkanten aufgetragenwerden. Besser und vom optischen Effekt vergleichbar ist derLidstrich außerhalb der Lidkante.

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    9. Beteiligung der Krankenkassen an den KostenSeit dem Gesundheitsmodernisierungsgesetz von 2004 zahlendie gesetzlichen Krankenversicherungen nur noch selten und un-ter bestimmten Voraussetzungen einen Festbetrag zu Sehhilfen.Einzelheiten erklärt Ihnen der Augenarzt. Die Pflegemittel mussder Versicherte in jedem Fall selbst bezahlen.

    10. Der Augenarzt bei der KontaktlinsenversorgungViele Faktoren spielen bei einer optimalen Kontaktlinsenan-passung eine Rolle. Kontaktlinsen sind heute fast immer eine an-genehme und verlässliche Sehhilfe, ihre Verträglichkeit ist bei in-dividueller Anpassung in aller Regel gut.Der Augenarzt kann verantwortungsbewusst und objektiv beraten,welche der heute zur Verfügung stehenden Kontaktlinsen-Typensich im Einzelfall am besten eignen. Er ist ein guter Partner bei al-len Kontaktlinsenfragen.

    Diese Broschüre ist eine Information des Berufsverbands der Au-genärzte Deutschlands e.V. (BVA), Ressort Kontaktlinsen (Leitung:Dr. Gerald Böhme), und der Deutschen Ophthalmologischen Ge-sellschaft (DOG).Ausgabe 2007

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